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Technisches Anwendungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines
Elektronenstrahls mit einer Anordnung, die mindestens eine Kathode,
ein elektrisch leitfähiges
Gitter und eine Anode umfasst, bei dem in einem an die Kathode und
das Gitter angrenzenden Bereich ein Plasma erzeugt wird, durch Anlegen
einer elektrischen Spannung zwischen dem Gitter und der Kathode
Elektronen durch das Gitter hindurch aus dem Plasma ausgekoppelt
werden und durch Anlegen einer weiteren elektrischen Spannung zwischen
dem Gitter und der Anode die ausgekoppelten Elektronen in Richtung
der Anode beschleunigt werden. Die Erfindung betrifft auch eine
Anordnung, die für
die Durchführung
des Verfahrens ausgebildet ist. Das Verfahren und die Anordnung
betreffen somit allgemein das Gebiet der Elektronenquellen, die
auf der Emission freier Elektronen aus einem Plasma basieren.
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Derartige
Elektronenquellen lassen sich in vielen technischen Bereichen einsetzen,
in denen Elektronenstrahlen benötigt
werden, bspw. zur Erzeugung von Röntgenstrahlung.
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Stand der Technik
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Zur
Elektronenstrahlerzeugung werden häufig thermische Kathoden verwendet.
Sie eignen sich vor allem für
den Gleichstrom(DC)-Betrieb. Für schnelle
zeitliche Modulationen werden Steuergitter eingesetzt, die die Emission
der Elektronen regeln, indem die zum Austritt der Elektronen benötigte Feldstärke ein-
oder abgeschaltet wird. Für
einen gepulsten Betrieb muss die Kathode aber auch während der Pulspausen
mit einem Heizstrom versorgt werden. Zudem hat das Steuergitter
einen entscheidenden Einfluss auf die Feldverteilung und damit auf
die Elektronenbahnen.
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Zur
Erzeugung hoher Elektronenströme,
sowohl gepulst als auch DC, werden auch Plasmahohlkathoden eingesetzt,
bei denen die Elektronen aus dem Plasma ausgekoppelt werden. Das
benötigte Plasma
wird dabei durch eine Gasentladung erzeugt. Dadurch sind diese Vorrichtungen
jedoch nicht für
einen Betrieb im Hoch- oder
Ultrahochvakuum geeignet.
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Weiterhin
sind Anordnungen zur Erzeugung von Elektronenstrahlen bekannt, die
auf einem elektrisch gezündeten
Plasma basieren. Ein Beispiel für eine
derartige Anordnung findet sich in M. G. Grothaus et al., „Experimental
investigation of a plasma edge cathode scheme for pulsed electron
beam extraction”,
J. Appl. Phys. 70 (12), 1991, Seiten 7223–7226. Mit einer derartigen
Anordnung sind allerdings aufgrund fehlender Steuermöglichkeiten
weder ein DC-Betrieb noch beliebige Pulslängen und Abfolgen von Pulsen
möglich.
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Weitere
Techniken zur Erzeugung von Elektronenstrahlen nutzen Photokathoden,
bei denen die Emission der Elektronen auf dem Photoeffekt beruht. Diese
liefern entweder kurze starke Strompulse oder sehr kleine DC-Ströme. Für hohe Ströme und Stromdichten
wird sehr intensives Laserlicht möglichst im UV-Bereich benötigt, welches
beispielsweise von Ultrakurzpulslasern geliefert wird. Allerdings
folgt die Elektronenemission zeitlich der Laserpulsdauer. Für die Erzeugung
von DC-Strömen
im Ampere-Bereich wären
cw-Laser mit einer entsprechend hohen mittleren Leistung im UV erforderlich,
die es allerdings bisher nicht gibt.
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In
geeigneter Anordnung können
auch Ferroelektrika als Elektronenemitter dienen. Bei dieser Technik
wird ein äußeres Feld
schnell entgegen der Polarisationsrichtung im ferroelektrischen
Material angelegt. Die dadurch entstehenden Feldüberhöhungen an den Randflächen reichen
aus, um Elektronen energetisch über
die Austrittsarbeit zu heben. Diese Elektronenquellen sind jedoch
durch den physikalischen Effekt bedingt nur für Pulsbetrieb geeignet.
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Feldemitter
können
ebenfalls als Elektronenquelle dienen. Damit können sehr feine Elektronenstrahlen
erzeugt werden, allerdings zunächst
mit sehr kleinen Stromwerten. Werden diese einzelnen Feldemitter
in größerer Zahl
auf einer Fläche
angeordnet, so lassen sich auch höhere Ströme erzeugen.
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Die
JP 2007-033437 A und
die
US 2004/0245933
A1 beschreiben Verfahren und Anordnungen, bei denen Elektronenstrahlen
mit Hilfe eines lasergenerierten Plasmas als Elektronenquelle erzeugt
werden.
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Aus
T. Ohmori et al., „Laser-Produced-Plasma-Initiated Intense
Pulsed Ion-Beam Generator”, Jap.
J. Appl. Phys. 19 (1980), S. L728–L730, sind ein Verfahren und
eine Anordnung zur Erzeugung von Ionenstrahlen bekannt, bei denen
mit einem intensiven Laserpuls zunächst ein laserinduziertes Plasma
zwischen einer gitterförmigen
Anode und einer gitterförmigen
Kathode erzeugt und anschließend
eine Hochspannung zwischen Anode und Kathode angelegt wird, durch
die die Ionen aus dem Plasma extrahiert werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Anordnung zur Erzeugung eines Elektronenstrahls anzugeben,
die sich auch im Hochvakuum- und Ultrahochvakuumbereich problemlos
einsetzen lassen und sowohl einen DC-Betrieb als auch Elektronenstrahlpulse
mit Pulsdauern im sub-μs-Bereich
ermöglichen.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe wird mit dem Verfahren und der Anordnung gemäß den Patentansprüchen 1 bzw.
13 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie der Anordnung
sind Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche
oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung sowie den Ausführungsbeispielen
entnehmen.
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Die
vorgeschlagene Elektronenquelle basiert auf der Emission von Elektronen
aus einem laserinduzierten Entladungsplasma. Bei dem Verfahren wird mit
einer Anordnung, die mindestens eine Kathode, ein elektrisch leitfähiges Gitter
und eine Anode umfasst, in einem an die Kathode und das Gitter angrenzenden
Bereich ein Plasma erzeugt. Das Plasma wird hierbei durch Fokussieren
von Laserpulsen auf eine Oberfläche
der Kathode erzeugt. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen
dem Gitter und der Kathode werden Elektronen durch das Gitter hindurch
aus dem Plasma ausgekoppelt und durch Anlegen einer weiteren elektrischen
Spannung zwischen dem Gitter und der Anode werden die ausgekoppelten
Elektronen dann in Richtung der Anode beschleunigt. Sollen die Elektronenstrahlen
außerhalb
der Anordnung weiter verwendet werden, so kann der Elektronenstrahl
bspw. durch ein Loch in der Anode hindurchtreten und der weiteren
Verwendung zugeführt
werden. In einer anderen Ausgestaltung zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
ist keinerlei Loch oder Öffnung
in der Anode vorhanden. Hier stellt die Anode das Röntgentarget
dar, auf das die Elektronen zur Erzeugung der Röntgenstrahlen auftreffen.
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Die
zur Durchführung
des Verfahrens ausgebildete Anordnung umfasst entsprechend eine
Kathode und ein elektrisch leitfähiges
Gitter, die an den Bereich der Plasmaerzeugung angrenzen, sowie eine
Anode, die durch das Gitter und ggf. eine zusätzliche Trennwand von dem Bereich
der Plasmaerzeugung getrennt ist. Weiterhin umfasst die Anordnung
ein Lasersystem, durch das Laserimpulse erzeugbar sind, die bei
einer geeigneten Fokussierung auf eine Oberfläche der Kathode ein Plasma
im Bereich der Plasmaerzeugung erzeugen, und durch das die Laserpulse
zur Plasmaerzeugung auf die Oberfläche der Kathode fokussiert
werden. Das Lasersystem weist damit zumindest einen Laser und eine
Fokussieroptik auf. Eine oder mehrere Hochspannungsquellen sind
so ausgebildet und angeschlossen, dass sie eine steuerbare elektrische
Spannung zwischen dem Gitter und der Kathode erzeugen, durch die
Elektronen durch das Gitter hindurch aus dem Plasma ausgekoppelt
werden, und eine weitere elektrische Spannung zwischen dem Gitter
und der Anode erzeugen, durch die die ausgekoppelten Elektronen
in Richtung der Anode beschleunigt werden.
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Der
für die
Plasmaerzeugung eingesetzte Laser sollte mindestens eine Repetitionsrate
von 10 MHz aufweisen, um ein zeitlich fortwährendes Plasma zu erhalten.
Die einzelnen Laserpulse weisen bei dieser oder höheren Repetitionsraten
einen ausreichend geringen Pulsabstand auf. Die Plasmalebensdauer
bei Einzelschüssen
beträgt
einige 10 ns. Die Pulsdauer der Laserpulse sollte im Bereich von
einigen 100 fs bis 100 ps liegen. Dies kann durch Modenkopplung
im eingesetzten Laser erreicht werden. Die mittlere Leistung muss
je nach Repetitionsrate, Pulsdauer und verwendetem Kathodenmaterial
im Bereich von einigen 100 mW bis zu einigen 10 W liegen, um eine
ausreichend hohe Pulsspitzenleistung der Laserpulse für den Materialabtrag
von der Kathode bzw. für
die Plasmaerzeugung zu erreichen.
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Für die Plasmaerzeugung
ist es von Vorteil, wenn das Kathodenmaterial eine niedrige Ionisierungsenergie
und eine niedrige photoelektrische Austrittsarbeit aufweist. Die
Laserstrahlung sollte im Plasma möglichst wenig absorbiert werden.
Für die Plasmaerzeugung
wird der Laserstrahl auf die Oberfläche der Kathode fokussiert,
wobei ein Fokusradius von wenigen Mikrometern, insbesondere ≤ 10 μm, sehr gut
geeignet ist. Die Leistungsdichte im Fokus muss dabei über der
Abtragsschwelle für
das Kathodenmaterial liegen.
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Das
auf diese Weise erzeugte Plasma breitet sich in dem Halbraum oberhalb
bzw. vor der Kathodenoberfläche
aus. Die Hauptausbreitungsrichtung mit der höchsten Plasmadichte verläuft dabei
parallel zur Flächennormalen
auf die Oberfläche
der Kathode. Das Gitter ist in einem geringen Abstand von dieser
Kathodenoberfläche
angebracht. Unter geringem Abstand wird hierbei ein Abstand von ≤ 3 cm verstanden.
Größere Abstände sind
prinzipiell auch möglich, führen jedoch
zu höheren
Schaltzeiten bei der zeitlichen Steuerung der Elektronenemission.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das ebene Gitter unter einem
flachen Winkel (< 45°) oder parallel
zur Hauptausbreitungsrichtung des abgetragenen Materials, d. h.
des erzeugten Plasmas, positioniert. Durch diese Anordnung wird
vermieden, dass das sich in erster Linie geradlinig ausbreitende abgetragene
Material, hauptsächlich
Ionen, Atome und Moleküle,
durch das Gitter hindurch gelangt und elektrische Kurzschlüsse oder
Durchbrüche
verursacht. Die Elektronen lassen sich aufgrund ihrer geringen Masse
sehr einfach durch elektrische Felder ablenken und können daher
auch senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des abgetragenen Materials
bzw. des Plasmas extrahiert werden. Dadurch wird die Hochspannungsfestigkeit
bei dem Verfahren und der Anordnung deutlich erhöht.
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Das
Gitter befindet sich auf einem im Vergleich zur Kathode positiven
Potential von bis zu einigen kV und ist über einen Vorwiderstand von
einigen 100 Ω,
vorzugsweise von > 1
kΩ bis
zu einigen MΩ, mit
der Hochspannungsquelle verbunden. Das Gitter muss isoliert gegenüber der
Kathode angebracht sein. Der Isolator kann dabei gleichzeitig als
Trennwand dienen, die eine Plasmaausbreitung in Richtung der Anode
unterbindet.
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Sobald
sich das Plasma zwischen Kathode und Gitter ausgebreitet hat, bildet
sich aufgrund der leitenden Eigenschaft des Plasmas eine Entladung zwischen
den beiden Elektroden aus, d. h. zwischen Kathode und Gitter. Der
Entladungsstrom kann durch eine Kombination geeigneter Werte für den Abstand zwischen
Kathode und Gitter, den Vorwiderstand, die Elektrodenflächen sowie
Drahtdurchmesser und Maschenweite des Gitters für die Dauer der Emission konstant
gehalten werden. Die Dauer der Emission wird dabei durch die Dauer
der Einstrahlung von Laserpulsen, auch als Laserburstdauer bezeichnet,
bei gleichzeitig anliegender Gitterspannung festgelegt. Die Höhe des Elektronenstromes
ist dabei ebenso von den obigen Werten abhängig, zusätzlich jedoch noch von der
Potentialdifferenz zwischen Kathode und Gitter. Damit kann durch
die elektrische Spannung zwischen Kathode und Gitter der Stromwert zwischen
Null und einem Maximalwert eingestellt werden.
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Die
Entladung ist zum Teil selbstregelnd. Wenn der Strom, der über das
Gitter abfließt,
größer wird,
sinkt gleichzeitig die Spannung zwischen Gitter und Kathode durch
den Gittervorwiderstand, was eine Verringerung des Entladungsstromes
zur Folge hat und umgekehrt. Die Entladung startet bei anliegender
Gitterspannung mit dem Laserburst – oder bei eingestrahltem Laserburst
mit dem Anlegen der Gitterspannung – und wird mit dem Ausschalten
entweder des Lasers oder der Gitterspannung beendet.
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Die
Emission der Elektronen erfolgt am Gitter. Die Anode befindet sich
auf einem positiveren Potential als das Gitter, so dass hier ein
elektrisches Feld ausgebildet ist, das die Elektronen zur Anode beschleunigt.
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Das
Plasma bildet im Allgemeinen am Rand eine Schicht aus, die positiv
geladen ist und die Elektronen gegen ein entsprechendes, außen angelegtes elektrisches
Feld abschirmt. Somit könnten
keine Elektronen aus dem Plasma ausgekoppelt oder emittiert werden.
Bei geeigneter Wahl der Maschenweite und des Drahtdurchmessers des
eingesetzten Gitters, das in Kontakt mit der Plasmaoberfläche ist, kann
die positiv geladene Randschicht zwischen den Gitterdrähten soweit
verringert werden, dass ein partiell offenes Plasma zwischen den
Gitterdrähten
erreicht wird. Die Wahl der Maschenweite und des Drahtdurchmessers
des Gitters ist dabei abhängig von
den Plasmaparametern, dem Gitterpotential und dem Gittervorwiderstand.
An den offenen Stellen des Plasmas können die Elektronen im Feld
beschleunigt werden. Dabei müssen
die Randbedingungen so gewählt
werden, dass es zu einem konstanten und nach Möglichkeit hohen Elektronenfluss
kommt und nicht zu kurzen, sehr starken Pulsen, wie im Folgenden noch
näher erläutert wird.
Der Teil des Entladungsstromes, der über das Gitter abfließt, ist
dabei weitaus geringer, als der Teil, der aus dem Plasma emittiert
und zur Anode beschleunigt wird.
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Für einen
gleichmäßigen Stromfluss
ist es notwendig, die Prozessparameter sinnvoll zu wählen. Wenn
die Maschenweite des Gitters gering ist, werden zwar sehr gleichmäßige Ströme erreicht,
die aber nur sehr geringe Stromstärken aufweisen. Bei zu großen Maschenweiten
sind die Ströme
zwar hoch, aber nicht mehr gleichmäßig. Es kommt sogar dazu, dass
nur einzelne Strompeaks emittiert werden. Als vorteilhafte Abmessungen
des Gitters haben sich Maschenweiten von unter 100 μm bis zu
wenigen mm bei Gitterdrahtdurchmessern von einigen 10 μm bis zu
einigen 100 μm
erwiesen. Die Vorwiderstände
des Gitters können
im Bereich von einigen 100 Ω bis
zu einigen MΩ liegen.
Bei kleineren Widerständen
kommt es wie bei zu großen
Maschenweiten zu Strompeaks. Bei zu großen Widerständen werden nur sehr wenige
Elektronen emittiert.
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Die
Elektrodenflächen
werden für
gleichmäßige und
hohe Ströme
vorzugsweise etwa gleich groß gewählt, bspw.
im Bereich zwischen 1 und 10 mm2, wobei
beim Gitter nur die Fläche
der Gitterdrähte
zählt.
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Die
Abmessungen des auf diese Weise erzeugten Elektronenstrahls sind
in erster Linie abhängig
von der offenen Emissionsfläche,
können
aber aufgrund der niedrigen Divergenz problemlos durch bekannte
elektronenoptische Elemente verändert werden.
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Ein
besonderer Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens und der zugehörigen Anordnung
besteht darin, dass eine derartige Elektronenquelle im Hochvakuum
und Ultrahochvakuum betrieben werden kann. Selbst für den Hochvakuumbereich
wird keine permanent laufende Vakuumpumpe benötigt, da das durch die lasergestützte Plasmaerzeugung
abgetragene Material direkt wieder kondensiert und somit keine gasförmigen Bestandteile
zurückbleiben.
Ein weiterer sehr großer
Vorteil des Verfahrens und der Anordnung besteht darin, dass Pulsdauern
des Elektronenstrahls vom sub-μs-Bereich
bis hin zu DC-Strömen
erzeugt werden können.
Insbesondere lassen sich durch geeignete Steuerung des Lasers, bspw. über den
Einsatz einer Pockelszelle, sowohl die Pulsdauern als auch die Pulsabstände des
Elektronenstrahls während
des Betriebs beliebig variieren. Durch die Kombination aus hochrepetierendem
Laser, Entladung und Steuerung der Elektronenquelle mit Gitter und
Vorwiderstand wird daher eine hohe zeitliche Modulierbarkeit mit
Schaltzeiten kleiner 1 μs erreicht.
Durch die Anregung mit dem Laser sind, wie oben kurz erläutert, beliebige
Pulsfolgen des Elektronenstrahls (beliebig in Dauer und Abstand
der Pulse) und auch Gleichströme
erzeugbar. Es werden Ströme
bis zu einigen Ampere bei Stromdichten bis zur Raumladungsgrenze
erreicht. Der Stromwert ist bei entsprechender Wahl der Parameter
während
der Emissionszeit konstant. Auch bei den Pulsen ergeben sich keine
Peaks sondern rechteckförmige Stromsignale.
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In
einer besonderen Ausgestaltung, bei der das Gitter parallel zur
Ausbreitungsrichtung des Plasmas bzw. zur Flächennormalen auf die für die Plasmaerzeugung
genutzte Oberfläche
der Kathode angeordnet ist, wird vermieden, dass das Plasma zwischen
Gitter und Anode gelangt. Dadurch liegt die Hochspannungsfestigkeit
in einem Bereich, der elektrische Felder von bis zu 10 kV/mm zulässt.
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Desweiteren
können
mit dem eingesetzten Laser auch nacheinander einzelne Emitter angesteuert
werden. Unter einem Emitter wird hierbei eine erfindungsgemäße Anordnung
zur Erzeugung eines Elektronenstrahls verstanden. Es können also
ohne mechanische Vorgänge
an verschiedenen Orten Elektronenstrahlen erzeugt werden. Die jeweils
nicht genutzten Kathoden verbrauchen während der Pausenzeit keine
Energie. Bei einer Anordnung mehrerer Emitter im selben Vakuum erhöht sich
die Anzahl der elektrischen Durchführungen nicht. Das Umschalten zwischen
den einzelnen Emittern erfolgt mit dem Laser.
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Die
mit dem Verfahren und der Anordnung erzeugten Elektronenstrahlen
lassen sich bspw. zur Erzeugung von Röntgenstrahlung für den medizinischen
und material wissenschaftlichen Bereich, als Elektroneninjektor für Beschleuniger
und für
die Materialbearbeitung mit Elektronenstrahlen einsetzen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Das
vorgeschlagene Verfahren sowie die vorgeschlagene Anordnung werden
nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals kurz erläutert. Hierbei zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
für eine
Elektronenquelle gemäß der Erfindung;
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2 eine
Darstellung einer elektrischen Verschaltung von Kathode, Anode und
Gitter der erfindungsgemäßen Anordnung;
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3 eine
schematische Darstellung der Verhältnisse am Gitter;
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4 ein
Beispiel für
einen Strompuls, wie er mit dem Verfahren und der Anordnung erzeugt wurde;
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Elektronenquelle gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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6 ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer Elektronenquelle gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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7 ein
viertes Ausführungsbeispiel
einer Elektronenquelle gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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8 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
einer Elektronenquelle gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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9 zwei
Ausführungsbeispiele
der Elektronenquelle gemäß der vorliegenden
Erfindung mit unterschiedlichem Abstand zwischen Gitter und Kathode;
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10 ein
Ausführungsbeispiel
der Elektronenquelle der vorliegenden Erfindung für senkrechten
Einfall der Laserstrahlung auf die Kathodenoberfläche;
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11 zwei
Ausführungsbeispiele
der Elektronenquelle der vorliegenden Erfindung, bei denen mehrere
Laserstrahlen zur Plasmaerzeugung eingesetzt werden;
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12 ein
Ausführungsbeispiel
der Elektronenquelle der vorliegenden Erfindung mit schräg verlaufender
Kathodenoberfläche;
und
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13 ein
Ausführungsbeispiel
der Elektronenquelle der vorliegenden Erfindung mit flüssigem Kathodenmaterial.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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Der
prinzipielle Aufbau sowie die prinzipielle Funktionsweise der vorgeschlagenen
Anordnung sowie des vorgeschlagenen Verfahrens werden zunächst anhand
der 1 bis 3 nochmals näher erläutert. 1 zeigt
hierzu einen vorteilhaften Aufbau der Anordnung zur Erzeugung von
Elektronenstrahlen, der besondere Vorteile hinsichtlich der Hochspannungsfestigkeit
aufweist. Das Plasma wird hierbei durch Fokussieren des dargestellten
Laserstrahls 5 auf eine Oberfläche der Kathode 1 erzeugt. Das
Plasma 6 breitet sich mit seiner Hauptausbreitungsrichtung 18 im
Wesentlichen senkrecht zur Oberfläche der Kathode 1 aus,
auf die der Laserstrahl 5 fokussiert wird. Der Laser und
die für
die Fokussierung erforderliche Optik sind in dieser und den weiteren
Figuren nicht dargestellt. Dem Fachmann ist jedoch bekannt, wie
ein Laserstrahl eines Lasers mit einem Fokusradius von wenigen μm auf die
Oberfläche
eines Objekts fokussiert werden kann. Als Laser kann hierbei bspw.
ein modengekoppelter Laser mit einer Repetitionsrate von 50 MHz
und Pulsdauern von einer Picosekunde eingesetzt werden. Ein für die lasergestützte Plasmaerzeugung
gut geeignetes Kathodenmaterial ist bspw. WTh (Wolfram-Thorium).
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Parallel
zur Hauptausbreitungsrichtung 18 des Plasmas 6 – und somit
parallel zur Flächennormalen
auf die zur Plasmaerzeugung genutzte Oberfläche der Kathode 1 – ist ein
elektrisch leitfähiges Gitter 2 in
einem geringen Abstand von etwa 1 bis 3 cm von der Oberfläche der
Kathode 1 angeordnet. Das Gitter 2 ist durch einen
Isolator 4 gegenüber
der Kathode 1 isoliert. Dieser Isolator 4 stellt
gleichzeitig eine Trennwand dar, die eine Plasmaausbreitung des Plasmas 6 in
Richtung der Anode 3 verhindert. Die Anode 3 ist
so angeordnet, dass sie durch das Gitter 2 und den Isolator 4 von
dem Bereich getrennt wird, in dem die Plasmaerzeugung stattfindet.
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Die
elektrische Verschaltung von Kathode 1, Gitter 2 und
Anode 3 ist in 2 angedeutet. Sowohl zwischen
Kathode 1 und Gitter 2 als auch zwischen Gitter 2 und
Anode 3 wird jeweils über
Hochspannungsquellen 8 eine elektrische Spannung angelegt. Das
Gitter 2 befindet sich hierbei auf einem im Vergleich zur
Kathode 1 positiven Potential von bis zu einigen kV. Das
Gitter 2 ist über
einen Vorwiderstand 9 von bis zu einigen MΩ mit der
Hochspannungsquelle 8 verbunden. Dieser Vorwiderstand 9 ist
in einer geeigneten Größe erforderlich,
um einen konstanten Elektronenfluss und somit eine reproduzierbare
Betriebsweise der Elektronenquelle zu erreichen, wie bereits weiter
oben erläutert
wurde. Die Anode 3 befindet sich auf einem gegenüber dem
Gitter 2 positiven Potential, um eine Beschleunigung der
ausgekoppelten Elektronen 7 zur Anode 3 zu erreichen.
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Durch
die Fokussierung der Laserpulse auf die Oberfläche der Kathode 1 wird
das Plasma 6 erzeugt. Sobald sich dieses Plasma 6 zwischen
Kathode 1 und Gitter 2 ausgebreitet hat, bildet
sich aufgrund der elektrisch leitenden Eigenschaft des Plasmas 6 eine
Entladung zwischen Kathode 1 und Gitter 2 aus.
Die Höhe
des Entladungsstroms ist dabei abhängig vom Abstand d zwischen
Kathode 1 und Gitter 2, der Höhe des Vorwiderstandes 9,
den Elektrodenflächen
sowie dem Drahtdurchmesser und der Maschenweite des Gitters 2.
Zum anderen hängt
die Höhe
des Stromes ebenso von der Potentialdifferenz zwischen Kathode 1 und
Gitter 2 ab, die über
die Hochspannungsquelle 8 gesteuert werden kann. Damit
lässt sich
der Stromwert über
die Steuerung dieser Spannung zwischen Null und einem Maximalwert einstellen
oder steuern. Elektronenstrahlpulse können entweder durch An- und
Abschalten der Spannung zwischen Gitter 2 und Kathode 1 oder
durch An- und Abschalten der Laseremission erzeugt werden.
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3 zeigt
stark schematisiert die Verhältnisse
am Gitter 2, die zur Auskopplung von Elektronen 7 aus
dem Plasma 6 führen,
obwohl dies eine positiv geladene Randschicht 10 ausbildet. 3 zeigt hierzu
eine Masche des Gitters 2 sowie die Äquipotentiallinien 11,
die sich aufgrund der Spannung am Gitter 2 einstellen.
Bei geeigneter Dimensionierung des Drahtdurchmessers sowie der Maschenweite des
Gitters 2 kommt es zwischen den Gitterdrähten zu
einer dauerhaft offenen Plasmaoberfläche, an der Elektronen in Richtung
der Anode 3 emittiert werden können.
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4 zeigt
ein Beispiel eines mit einer Anordnung gemäß 1 erzeugten
Strompulses. Hierbei wurde für
eine Dauer von ca. 300 μs
durch Einstrahlung des Laserstrahls 5 mit einem entsprechend langen
Laserburst ein Plasma generiert, aus dem über das Gitter 2 die
Elektronen 7 ausgekoppelt wurden. Aus der 4 ist
ersichtlich, dass hierdurch ein annähernd rechteckförmiger Strompuls
mit der Dauer von 300 μs
erhalten werden konnte.
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Grundsätzlich kann
das Gitter 2 auch senkrecht oder in jedem beliebigen anderen
Winkel zur Hauptausbreitungsrichtung 18 des Plasma 6 angeordnet
werden. 5 zeigt hierzu ein Beispiel
für eine
senkrechte Anordnung des Gitters 2. In diesem Falle können allerdings
elektrische Entladungen und Durchbrüche zwischen Gitter 2 und
Anode 3 durch das Plasma 6 verursacht werden,
da das bei der Plasmaerzeugung abgetragene Material durch das Gitter 2 hindurch
fliegt und damit in den Raum zwischen Gitter 2 und Anode 3 gelangen
kann. Ein Betrieb einer derartigen Anordnung erfordert daher geringere
elektrische Spannungen zwischen Gitter 2 und Anode 3 als
bei einer Anordnung gemäß 1.
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Zur
verbesserten Kontrolle der Ausbreitung des Plasmas 6 kann
eine Anordnung gewählt
werden, bei der sich das Plasma 6 ausschließlich im
Innern eines mit Ausnahme der Elektronenaustrittsöffnung (Gitter
mit Gitteröffnungen)
geschlossenen Hohlraumes 12 ausbreitet. Eine derartige
Ausgestaltung ist beispielhaft in 6 dargestellt.
Der Bereich der Plasmaerzeugung wird in diesem Beispiel durch ein
Rohr bis auf die Elektronenaustrittsöffnung räumlich komplett gekapselt,
wie dies in der Figur angedeutet ist. Das Rohr weist an einer Stelle
ein Fenster 13 auf, über
das der Laserstrahl 5 eintreten und auf die Oberfläche der
Kathode 1 treffen kann. Damit ist die Ausbreitung des Plasmas 6 auf
den vom Rohr umschlossenen Hohlraum 12 begrenzt, so dass
auch durch das Plasma 6 hervorgerufene Ablagerungen nur
innerhalb des Rohres auftreten. Besonders bei einer Betriebsweise
mit Spannungen über
10 kV bis deutlich über
100 kV erweist sich diese Anordnung als vorteilhaft, da elektrische
Kurzschlüsse
und Durchbrüche
damit wirkungsvoll verhindert werden.
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Selbstverständlich lassen
sich auch zusätzliche
Elemente in den Bereich einbringen, in dem sich das Plasma 6 ausbreitet,
um dessen Ausbreitung zu beeinflussen oder zu kontrollieren. Ein
Beispiel hierfür
ist in 7 dargestellt. An diesem Beispiel ist zwischen
der Kathode 1 und dem Gitter 2 zusätzlich ein Pinhole 14 angeordnet,
das die Ausbreitung des Plasma 6 im Bereich des Gitters 2 räumlich einschränkt. Hierbei
ist selbstverständlich
auch jede andere Form und Geometrie eines derartigen Elementes denkbar.
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Die
geometrische Form der Elektronenaustrittsöffnung, die durch das Gitter 2 definiert
wird, kann beliebig gewählt
werden, bspw. rund, eckig, oval usw. Zudem kann das Gitter 2 mit
einem leitenden Rahmen 15 umgeben sein, der Veränderungen der
elektrischen Feldlinien hervorruft und damit einen Einfluss auf
die Trajektorien der ausgekoppelten Elektronen 7 hat. Bei
geeigneter Wahl eines derartigen Rahmens 15 kann auf diese
Weise eine Fokussierung des Elektronenstrahls bewirkt werden, wie dies
in der 8 schematisch angedeutet ist.
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Der
Abstand d zwischen Oberfläche
der Kathode 1 und Gitter 2 wirkt sich auf die
Schaltzeit aus, mit der die Elektronenemission geschaltet werden kann.
Bei größeren Abständen verlängern sich
die Schaltzeiten geringfügig,
wobei ggf. die Stromhöhe abnimmt.
Dafür werden
sehr gleichmäßige Elektronenströme und eine
sehr gute Hochspannungsfestigkeit erreicht. Bei kleinen Abständen kehrt
sich dieser Zusammenhang um. Als geeignete Werte, die einen guten
Mittelweg darstellen, haben sich Abstände d im Bereich von ungefähr 1 cm
herausgestellt. 9 zeigt hierzu zwei Beispiele
in schematischer Darstellung, wobei in der linken Teilabbildung
ein kleiner Abstand d zwischen Gitter 2 und Kathode 1 und
in der rechten Teilabbildung ein größerer Abstand d gewählt wurde.
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Die
elektrische Verschaltung von Kathode 1, Gitter 2 und
Anode 3, wie sie beispielhaft bereits in 2 dargestellt
wurde, kann auch so durchgeführt werden,
dass entweder die Anode 3 oder das Gitter 2 oder
die Kathode 1 auf Massepotential – oder jedes beliebige andere
Potential – gelegt
werden können. Die
Potentiale der jeweils anderen beiden Komponenten müssen dann
so gewählt
werden, dass die entsprechenden elektrischen Felder anliegen. Die Funktion
der gesamten Anordnung wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Ein Vorteil einer Ausgestaltung, bei der die Anode 3 auf
Massepotential gelegt wird, besteht darin, dass die Anode in diesem
Fall über einfache
Flüssigkeitskreisläufe gekühlt werden
kann. Diese Kühlung
ist ggf. erforderlich, da sich die Anode 3 aufgrund der
auftreffenden Elektronen, insbesondere bei der Nutzung zur Erzeugung
von Röntgenstrahlung,
stark aufheizt.
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Der
Laserstrahl 5 kann in einem beliebigen Winkel zur Oberfläche der
Kathode 1 eingestrahlt werden, die für die Plasmaerzeugung genutzt
wird. Im Gegensatz zu der in den 1 und 5 bis 9 dargestellten
Variante, ist bspw. auch ein senkrechter Einfall möglich. Dies
ist in 10 beispielhaft gezeigt. In
diesem Fall des gekapselten Plasmaerzeugungsbereichs – wie bereits
im Zusammenhang mit 6 erläutert – wird das Fenster 13 zur Einkopplung
des Laserstrahls 5 entsprechend für den senkrechten Einfall angeordnet.
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Weiterhin
ist es möglich,
mehrere Laserstrahlen für
die Erzeugung des Plasmas einzusetzen. Die Foki der Laserstrahlen
können
dabei auf der gleichen Kathode nebeneinander oder auch auf unterschiedlichen
Kathoden liegen. Der Vorteil besteht darin, dass durch mehrere Laserstrahlen
und damit mehrere Plasmaerzeugungsorte die Plasmadichte erhöht und/oder
der Abtrag von Material sichergestellt werden kann. Es wird damit
die Wahrscheinlichkeit verringert, dass durch Unebenheiten oder
Löcher auf
der Oberfläche
der Kathode zeitweise gar kein Material abgetragen wird.
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11 zeigt
hierzu zwei Ausführungsbeispiele.
In der linken Teilabbildung werden zwei Kathoden 1 auf
gegenüber
liegenden Seiten des Plasmaerzeugungsbereichs bzw. des Gitters 2 eingesetzt.
Mit zwei Laserstrahlen 5 wird dabei jeweils ein von beiden
sich gegenüber
liegenden Kathodenoberflächen
ausgehendes Plasma erzeugt. Die rechte Teilabbildung zeigt eine
Ausgestaltung, bei der drei Laserstrahlen 5 an unterschiedlichen
Orten auf die gleiche Oberfläche
der gleichen Kathode 1 gerichtet werden, um das Plasma 6 zu
erzeugen.
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Die
Kathode kann aus einem festen Material bestehen oder auch in einem
flüssigen
Zustand sein. Für
die Hochspannungsfestigkeit ist lediglich wichtig, dass das Material
einen möglichst
niedrigen Dampfdruck hat. Wie ebenfalls bereits weiter oben beschrieben
wurde, sind Materialien mit niedrigen Ionisierungsenergien, niedrigen
photoelektrischen Austrittsarbeiten und niedriger Absorption des
Laserlichts im Plasma vorteilhaft. Der Winkel der für die Plasmaerzeugung
genutzten Oberfläche
der Kathode sowohl gegenüber
dem eintreffenden Laserstrahl als auch gegenüber der Ausrichtung des Gitters
kann dabei für
den Prozess weitgehend frei gewählt
werden. Auch eine Kathode mit einer schräg verlaufenden Oberfläche zur
Plasmaerzeugung ist möglich, wie
sie beispielhaft in 12 dargestellt ist.
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Bei
längerer
Benutzung der Kathode wird soviel Material abgetragen, dass Löcher in
die Oberfläche
gebohrt werden. Dieses Problem kann zum einen umgangen werden, indem
eine flüssige
Kathode verwendet wird. Das durch die Lasereinstrahlung erzeugte
Loch auf der Oberfläche
wird dann sofort wieder mit Material aufgefüllt. Das flüssige Kathodenmaterial kann
so aufbewahrt werden, dass die Oberfläche durch die Oberflächenspannung
und die Kapillarkraft räumlich
immer an der gleichen Stelle liegt, d. h. dass das abgetragene Material
von hinten nachgeführt
wird. Dies ist in der 13 schematisch angedeutet, bei
der die Kathode 1 aus einem Element mit einem Kanal 16 besteht,
in den das flüssige
Kathodenmaterial 17 ständig
bis zur Oberfläche,
die für
die Plasmaerzeugung genutzt wird, nachfließt.
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Eine
weitere Möglichkeit
bei der Verwendung fester Kathodenmaterialien besteht darin, die
Oberfläche
der Kathode mit dem Laser abzurastern. Dies kann entweder dadurch
erfolgen, dass der Laserstrahl über
die Oberfläche
der Kathode bewegt wird, oder dadurch, dass bei ortsfestem Laserstrahl
die Kathode bewegt wird. Die Abstände und Geschwindigkeiten beim
Abrastern sind abhängig
vom Fokusradius, der Pulsenergie des Lasers und dem Material. Für den Fall
einer bewegten Kathode ist auch eine drehende anstatt einer rasternden
Bewegung denkbar.
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Weiterhin
kann als Kathode ein festes Material mit niedrigem Schmelzpunkt
gewählt
werden. Nachdem Material von der Oberfläche abgetragen wurde, wird
dann die Oberfläche
soweit erhitzt, dass die Oberfläche
flüssig
wird und sich ggf. entstandene Löcher
und Unebenheiten wieder ausgleichen und glattziehen. Diese Aufheizung
der Oberfläche
kann bspw. mit dem gleichen Laser bei größerer Fokussierung und höherer Leistung
oder mit einem weiteren Laser durchgeführt werden. Dies kann in kurzen
Betriebspausen oder gleichzeitig während des Betriebs (im Falle
eines zusätzlichen
Lasers) erfolgen. Auch eine Aufheizung durch eine elektrische Heizung
wäre möglich.
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Die
oben beispielhaft dargestellten Ausführungsbeispiele lassen sich,
soweit sie nicht unterschiedliche Ausgestaltungen der gleichen Komponente
der Anordnung betreffen, auch beliebig miteinander kombinieren.
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Die
in der vorliegenden Patentanmeldung vorgeschlagene Elektronenquelle
weist sehr kurze Schaltzeiten auf. Durch die Erzeugung des Plasmas mit
einem Ultrakurzpulslaser und damit die zeitliche Steuerung der Emission
wird eine hohe zeitliche Modulierbarkeit erreicht. Es können sowohl
Elektronenpulse in beliebiger Abfolge und nahezu beliebiger Pulslänge als
auch Gleichströme
erzeugt werden, wobei die Stromhöhe
während
der Dauer der Elektronenemission auch bei gepulstem Betrieb konstant gehalten
werden kann.
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- 1
- Kathode
- 2
- Gitter
- 3
- Anode
- 4
- Isolator
- 5
- Laserstrahl
- 6
- Plasma
- 7
- Elektronen
- 8
- Hochspannungsquelle
- 9
- Vorwiderstand
- 10
- positiv
geladene Randschicht
- 11
- Äquipotentiallinien
- 12
- Hohlraum
- 13
- Fenster
- 14
- Pinhole
- 15
- elektrisch
leitfähiger
Rahmen
- 16
- Kanal
- 17
- Flüssiges Kathodenmaterial
- 18
- Hauptausbreitungsrichtung