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Die
Erfindung betrifft eine Gewindeschneidvorrichtung, mit einem Arbeitskopf,
der einen Spindelträger
aufweist, in dem mindestens eine mit einem Gewindeschneidwerkzeug
bestückbare
Arbeitsspindel drehgelagert ist, die mit einer motorisch zu einer rotativen
Antriebsbewegung antreibbaren Antriebswelle in Drehantriebsverbindung
steht, die während eines
Gewindeschneidvorganges eine lineare Vorschub- und Rückfahrbewegung
in der Achsrichtung ihrer Längsachse
ausführen
kann, wobei zwischen die Antriebswelle und die mindestens eine Arbeitsspindel
eine bei einen Grenzwert überschreitendem Drehmoment
auslösende
und dadurch die Drehmomentübertragung
unterbrechende Überlastkupplung eingeschaltet
ist.
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Die
DE 43 44 037 C1 zeigt
eine Gewindeschneidvorrichtung in mehrspindliger Ausführung. Die
mit Gewindeschneidwerkzeugen bestückbaren Arbeitsspindeln sind
in einem Spindelträger
eines Arbeitskopfes drehbar gelagert, der gleichzeitig die Drehlagerung
einer Antriebswelle übernimmt, über die
das Antriebsdrehmoment eingeleitet wird. Während eines Gewindeschneidvorganges
führt der
Arbeitskopf zusammen mit der Antriebswelle nacheinander zunächst eine
Vorschubbewegung und dann eine Rückfahrbewegung
aus, um die Gewindeschneidwerkzeuge zunächst in ein Werkstück einzudrehen
und dann wieder herauszudrehen. Die bekannte Gewindeschneidvorrichtung
ist mit einem Wendegetriebe ausgestattet, über das der Rechts-/Linkslauf
der Arbeitsspindeln von der unidirektional rotierenden Antriebswelle
abgeleitet wird, in Abhängigkeit
von der Bewegungsrichtung des Arbeitskopfes bei mit dem Werkstück in Eingriff
stehenden Gewindeschneidwerkzeugen.
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Wie
bei maschinell angetriebenen Gewindeschneidvorrichtungen aller Art
unterliegt auch die bekannte Gewindeschneidvorrichtung der Problematik eines
eventuellen Bruches eines Gewindeschneidwerkzeuges. Aufgrund von
Werkzeugverschleiß und/oder
Unregelmäßigkeiten
in der Werkstoffstruktur des Werkstückes kann ein Gewindeschneidwerkzeug
brechen und bleibt teilweise im Werkstück stecken, das dann in vielen
Fällen
nur noch Ausschuss darstellt. Wird vom Bedienpersonal auf einen
Werkzeugbruch nicht sehr schnell reagiert, um den weiteren Maschinenvorschub
zu stoppen, drohen zudem Folgeschäden auch an der Maschine.
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Aus
der
DE 26 59 925 C2 geht
eine Gewindeschneidvorrichtung der eingangs genannten Art hervor,
die mit einer Überlastkupplung
ausgestattet ist, die beim Auftreten einer Überlast ausrückt und dadurch
die Arbeitsspindel drehmomentmäßig von der
Antriebswelle abkoppelt. Findet nach einem solchen Ausrücken eine
Vorschubbewegung der Antriebswelle statt, können gleichwohl Schäden am Gewindeschneidwerkzeug
und/oder Werkstück
auftreten.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beim maschinellen
Schneiden von Gewinden auftretende Problematik einer Zerstörung des Gewindeschneidwerkzeuges
zumindest weitgehendst auszuräumen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einer Gewindeschneidvorrichtung der eingangs
genannten Art vorgesehen, dass die Antriebswelle und der Arbeitskopf
in Richtung der Vorschub- und Rückfahrbewegung
zur Ausführung
einer Kompensationsbewegung relativ zueinander verschiebbar sind
und durch eine zwischen ihnen wirkende Stützfedereinrichtung in eine
den Gewinde schneidvorgang ermöglichende Grundstellung
vorgespannt sind, derart, dass eine Kompensationsbewegung ausführbar ist,
wenn die Antriebswelle bei aufgrund ausgelöster Überlastkupplung stillstehender
Arbeitsspindel ihre Vorschubbewegung relativ zum Arbeitskopf fortsetzt.
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Auf
diese Weise kann in den allermeisten Fällen der Bruch eines Gewindeschneidwerkzeuges vermieden
werden. Die Überlastkupplung
trennt die Arbeitsspindel und mithin das daran gespannte Gewindeschneidwerkzeug
von der Antriebswelle ab, wenn während
der Vorschubbewegung ein voreingestellter Drehmoment-Grenzwert überschritten
wird. Der Grenzwert ist beispielsweise ein berechneter oder empirisch
bestimmter Erfahrungswert, der im Normalfall die Übertragung
des für
den Schneidvorgang mindestens erforderlichen Drehmomentes gewährleistet,
gleichzeitig aber ausreichend weit unterhalb derjenigen Schwelle
liegt, bei der eine Zerstörung
des Werkzeuges zu befürchten
wäre. Allerdings wird
nicht isoliert auf die Anwendung einer Überlastkupplung gesetzt, sondern
die Funktionalität
der Überlastkupplung
mit der Möglichkeit
einer Kompensationsbewegung zwischen dem Arbeitskopf und der Antriebswelle
kombiniert. Wenn die Überlastkupplung
während
einer Vorschubbewegung der Antriebswelle anspricht, stoppt wegen
des dann nicht mehr weiter rotierenden Gewindeschneidwerkzeuges
augenblicklich auch die Vorschubbewegung des Arbeitskopfes, während sich
die Vorschubbewegung der Antriebswelle fortsetzen kann. Hierbei
können sich
Antriebswelle und Arbeitskopf erfindungsgemäß zur Kompensation der Vorschubdifferenz
relativ zueinander axial bewegen, was ein Auftreten von Schäden verhindert.
In den meisten Fällen
wird sich sogar eine Not-Aus-Betätigung
der Bearbeitungsmaschine erübrigen.
Die Stützfedereinrichtung
sorgt während nicht
ausgelöster Überlastkupplung
für die
zuverlässige
Einhaltung einer Grundstellung zwischen den relativ zueinander verschieblichen
Teilen ohne bei Auslösung
der Überlastkupplung
die Kompensationsbewegung zu behindern. Ein schwergängiges oder
festsitzendes, nicht abgebrochenes Gewindeschneidwerkzeug lässt sich
normalerweise ohne Beschädigung
relativ einfach wieder aus dem Werkstück entfernen, so dass ein Nacharbeiten
des Werkstückes
möglich
ist und die Aus schussrate erheblich reduziert werden kann. Von Vorteil
ist hierbei, wenn das Herausdrehen des Gewindeschneidwerkzeuges durch
die in eine Ausdrehrichtung umschaltbare Arbeitsspindel selbst bewerkstelligt
wird und kein manueller Eingriff notwendig wird.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Zweckmäßigerweise
ist die Antriebswelle in einem Lagergehäuse einer Antriebseinheit drehbar und
zugleich axial unbeweglich gelagert. Die Kompensationsbewegung ist
somit auch eine Relativbewegung zwischen dem Lagergehäuse der
Antriebseinheit und dem Spindelträger des Arbeitskopfes. Die normalerweise
für die
Aufrechterhaltung der Grundstellung zuständige Stützfedereinrichtung stützt sich zweckmäßigerweise
einerseits am Spindelträger
und andererseits am Lagergehäuse
ab.
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Eine
sehr präzise
Kompensationsbewegung ohne Verkantungsgefahr und mithin ohne Beschädigungsgefahr
für ein
festsitzendes Gewindeschneidwerkzeug lässt sich besonders zuverlässig gewährleisten,
wenn der Arbeitskopf am Lagergehäuse
der Antriebseinheit verschiebbar gelagert ist. Diese Lagerung findet
zweckmäßigerweise
zwischen dem Außenumfang
des Spindelträgers
und dem Innenumfang einer bevorzugt im Wesentlichen hohlzylindrischen
Seitenwand des Lagergehäuses
statt.
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Das
Lagergehäuse
selbst verfügt
zweckmäßigerweise
zusätzlich
zu der schon erwähnten
Seitenwand über
eine rückseitige
Bodenwand, wobei diese Wände
einen Aufnahmeraum begrenzen, in den von der offenen Vorderseite
her der Arbeitskopf linear verschiebbar eintaucht. Zu Gunsten kompakter Abmessungen
kann das Lagergehäuse
vor allem topfförmig
ausgebildet sein.
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Um
unerwünschte
Einflüsse
des Antriebsdrehmomentes auf den Spindelträger zu vermeiden, empfiehlt
sich eine Verdrehsicherung des Spindelträgers bezüglich des Lagergehäuses. Hierzu
kann am Außenumfang
des Spindelträgers
mindestens eine Längsnut
vorhanden sein, die mit einer Längsnut
des Lagergehäuses
korrespondiert, wobei in beide Längsnuten
gleichzeitig eine Verriegelungskugel eingreift.
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Die
Stützfedereinrichtung
befindet sich zweckmäßigerweise
im Innern des Aufnahmeraumes des Lagergehäuses und kann folglich zur
Umgebung hin gekapselt sein. Vorzugsweise besteht sie aus einer
Schraubendruckfeder.
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Die Überlastkupplung
ist vorzugsweise als Bestandteil des Arbeitskopfes ausgebildet.
Sie ist hierbei insbesondere im Aufnahmeraum des Lagergehäuses untergebracht
und sitzt zweckmäßigerweise
rückseitig
am Arbeitskopf. Durch das Lagergehäuse ist die Überlastkupplung
somit sehr gut nach außen
hin abgeschirmt.
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Vorzugsweise
umfasst die Überlastkupplung ein
Eingangsteil, über
das das Antriebsdrehmoment von der Antriebswelle eingeleitet wird.
Prinzipiell könnte
das Eingangsteil unmittelbar selbst die Antriebswelle sein. Zur
Ausgabe des Drehmomentes ist ein bezüglich des Eingangsteils gesondertes
Ausgangsteil vorhanden, das mit der Arbeitsspindel in Antriebsverbindung
steht. Je nach Ausführung
wäre es
sogar denkbar, das Ausgangsteil unmittelbar als Bestandteil der
Arbeitsspindel auszuführen.
Zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirken geeignete
Drehmitnahmemittel, die bei nicht ausgelöster Überlastkupplung das Antriebsdrehmoment zuverlässig und
insbesondere auch schlupffrei übertragen.
Erst wenn die Überlastkupplung
anspricht, wird die Antriebsverbindung unterbro chen und das Ausgangsteil
drehmomentmäßig vom
Eingangsteil abgekoppelt.
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Es
wäre prinzipiell
denkbar, die Drehmitnahmemittel auf Reibschluss basierend auszubilden. Wegen
der hierbei allerdings auftretenden Verschleißproblematik wird es als vorteilhafter
angesehen, ein oder mehrere Verriegelungsmittel als Drehmitnahmemittel
vorzusehen, die im nicht ausgelösten Zustand
der Überlastkupplung
eine auf Formschluss basierende Drehmitnahme gewährleisten. Wird der vorgegebene
Drehmoment-Grenzwert überschritten, erfolgt
ein Ausrücken
der Verriegelungsmittel. Im Normalfall wird der Verriegelungseingriff
durch eine Kupplungs-Federeinrichtung aufrechterhalten, deren Vorspannkraft
ein Maß für den das
Auslösen
der Überlastkupplung
bestimmenden Drehmoment-Grenzwert ist.
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Besonders
zweckmäßig ist
eine Ausgestaltung der Verriegelungsmittel als Wälzelemente. Wenn sie durch
Ansprechen der Überlastkupplung beispielsweise
aus dem Ausgangsteil ausgerückt sind,
können
sie weiterhin auf einer neben den Verriegelungsausnehmungen liegenden
ringförmigen Abwälzbahn abrollen,
wenn sich das Eingangsteil und das Ausgangsteil relativ zueinander
drehen. Die Abwälzbahn
liegt zweckmäßigerweise
radial innerhalb eines Teilkreises, auf dem die Verriegelungsausnehmungen
liegen. Die an dem Ausgangsteil sich abwälzenden Wälzelemente verursachen nahezu
keinen Verschleiß,
was eine lange Lebensdauer verspricht.
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Indem
die ausgerückten
Verriegelungselemente vom Teilkreis der Verriegelungsausnehmungen
wegbewegt sind, kann man auch einen unerwünschten Ratscheneffekt vermeiden.
Es treten keine Schaltschläge
auf. Das Restdrehmoment ist nahezu bei Null.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Kupplungs-Federeinrichtung ohne Zerlegen
der Gewindeschneidvorrichtung von außen her einstellbar ist, um
den Drehmoment-Grenzwert zu variieren. Auf diese Weise kann man
beim Gewindeschneiden auftretenden unterschiedlichen Anforderungen
Rechnung tragen, insbesondere unterschiedlichen Gewindegrößen.
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Eine
platzsparende Mechanik zur zuverlässigen Variation des Drehmoment-Grenzwertes
umfasst ein Schneckengetriebe, das durch eine von außen her
zugängliche
Schneckenwelle, insbesondere manuell, aktiviert wird. Die Schneckenwelle
wirkt mit einem Schneckenrad zusammen, das bei seiner Betätigung einen
insbesondere als Druckring ausgebildeten Druckkörper axial verlagert, um die
Federmittel der Kupplungs-Federeinrichtung hinsichtlich ihrer Vorspannung
zu variieren.
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Ist
die Überlastkupplung
ein Bestandteil des Arbeitskopfes, empfiehlt sich eine bezüglich der
Antriebswelle separate Ausgestaltung des Eingangsteils der Überlastkupplung.
Bei der Kompensationsbewegung findet hierbei eine axiale Relativbewegung
zwischen dem Eingangsteil und der Antriebswelle statt. Damit gleichwohl
eine Übertragung
des Antriebsdrehmomentes von der Antriebswelle auf das Eingangsteil
ununterbrochen gewährleistet
ist, stehen das Eingangsteil und die Antriebswelle zweckmäßigerweise
derart drehfest miteinander in Eingriff, dass gleichzeitig eine
axial teleskopierende Relativbewegung zwischen den Komponenten möglich ist.
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Als
optimal wird derzeit eine Bauform angesehen, die bei ausgelöster Überlastkupplung
eine Rotation der Arbeitsspindel in der Ausdrehrichtung hervorruft,
wenn nach Beendigung einer vorherigen Kompensationsphase zwischen
dem Arbeitskopf und der Antriebswelle bzw. der Antriebseinheit bei
der Rückfahrbewegung
wieder die Grundstellung eingenommen wird. Somit wird das zuvor
während
der Kompensationsphase und der hierbei ablaufenden Vorschubbewegung
im Werkstück
stillstehende Gewindeschneidwerkzeug durch die Gewindeschneidvorrichtung
selbst wieder herausgedreht, wenn die Antriebswelle nach sich wieder
eingestellter Grundstellung ihre axiale Rückfahrbewegung fortsetzt.
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Damit
ist der große
Vorteil verbunden, dass ein Bearbeitungsvorgang gänzlich ungestört und ohne
Stillsetzen der Bearbeitungsmaschine abgewickelt werden kann, als
ob es sich um einen normalen, ungestörten Bearbeitungsvorgang handeln
würde. Man
erspart sich jeglichen manuellen Zusatzaufwand für das Herausdrehen des in der
Regel als Gewindebohrer ausgebildeten Gewindeschneidwerkzeuges aus
der unvollständig
geschnittenen Gewindebohrung.
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Bei
einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
ist die Gewindeschneidvorrichtung mit mindestens einem Wendegetriebe
ausgestattet, das es ermöglicht,
eine zugeordnete Arbeitsspindel wahlweise im Uhrzeigersinn oder
entgegen dem Uhrzeigersinn drehen zu lassen und beide Drehbewegungen
von einer stets mit gleichem Richtungssinn rotierenden Antriebswelle
abzuleiten. Die für
das Eindrehen des Gewindeschneidwerkzeuges in ein Werkstück relevante
Drehrichtung kann als Eindrehrichtung bezeichnet werden, die entgegengesetzte
Drehrichtung als Ausdrehrichtung, weil mit ihr das Gewindeschneidwerkzeug
aus dem eingeschnittenen Gewinde wieder herausgedreht wird.
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Ist
die Gewindeschneidvorrichtung mit nur einer Arbeitsspindel ausgestattet,
ist auch nur ein Wendegetriebe vorhanden. Verfügt die Gewindeschneidvorrichtung über mehrere
Arbeitsspindeln, kann sämtlichen
Arbeitsspindeln gemeinsam ein einziges Wendegetriebe zugeordnet
sein, oder es verfügt
jede Ar beitsspindel nach dem Vorbild der
DE 43 44 037 C1 über jeweils
ein eigenes Wendegetriebe.
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Jedenfalls
ist das Wendegetriebe zweckmäßigerweise
so ausgebildet, dass die Drehrichtungsänderung der Arbeitsspindel
dadurch ausgelöst
wird, dass die Antriebswelle beziehungsweise die Antriebseinheit
aus der für
das Eindrehen relevanten Vorschubbewegung in die für das Ausdrehen
relevante Rückfahrbewegung
umgeschaltet wird. Der Umschaltvorgang basiert insbesondere auf
einer dadurch hervorgerufenen axialen Relativbewegung zwischen der
Arbeitsspindel und dem diese lagernden Spindelträger.
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Die
Gewindeschneidvorrichtung kann schließlich auch noch mit Detektionsmitteln
zur Detektion der Ausführung
einer Kompensationsbewegung ausgestattet sein. Die Detektionsmittel
können im
einfachsten Fall aus einer an einem der relativ zueinander bewegbaren
Teile angeordneten Markierung bestehen, deren Änderung der Relativlage man visuell
wahrnehmen kann. Andere Detektionsmittel, insbesondere solche, die
zur Ausgabe elektrischer Signale ausgebildet sind und vorzugsweise
solche mit elektronischem Aufbau, sind jedoch ebenfalls möglich. Beispielsweise
kann auf diese Weise das Stattfinden einer Kompensationsphase an
eine elektronische Steuereinrichtung gemeldet werden, die dann zum
Beispiel ein Warnsignal ausgibt und/oder in der Folge veranlasst,
dass das unvollständig
bearbeitete Werkstück
aussortiert und einer Nachbearbeitung zugeführt wird und/oder die sonstige
geeignete Maßnahmen
veranlasst.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch die Gewindeschneidvorrichtung gemäß Schnittlinie I-I aus 2,
wobei die Grundstellung vorliegt und die Überlastkupplung nicht ausgelöst hat,
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2 die
Gewindeschneidvorrichtung in einem Längsschnitt entsprechend 1 bei
ausgerückter Überlastkupplung
bei beendeter Vorschubbewegung der Antriebswelle während der
Kompensationsphase,
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3 einen
Querschnitt der Gewindeschneidvorrichtung gemäß Schnittlinie A-A aus 2 ohne
Darstellung des Lagergehäuses,
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4 einen
weiteren Querschnitt der Gewindeschneidvorrichtung gemäß Schnittlinie
B-B aus 2, und
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5 erneut
einen Querschnitt der Gewindeschneidvorrichtung, hier gemäß Schnittlinie
C-C aus 2.
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Die
in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Gewindeschneidvorrichtung
ist im Betrieb mit ihrer Rückseite
voraus an einer lediglich schematisch angedeuteten Spannvorrichtung 2 einer Bearbeitungsmaschine
festgespannt. Durch die nach Bedarf gesteuerte Bewegung der Spannvorrichtung 2 wird
die Bewegung der Gewindeschneidvorrichtung 1 vorgegeben.
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Die
Gewindeschneidvorrichtung 1 verfügt über einen im vorderen Bereich
angeordneten Arbeitskopf 4 und eine diesbezüglich separate,
rückseitig
angeordnete Antriebseinheit 5. Diese beiden Komponenten 4, 5 sind
in Achsrichtung einer Hauptachse 3 aufeinanderfolgend angeordnet
und sind in der Lage, relativ zueinander eine durch einen Doppelpfeil
angedeutete Kompensa tionsbewegung 6 in der Achsrichtung
der Hauptachse 3 auszuführen.
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Die
Antriebseinheit 5 verfügt über ein
Lagergehäuse 7,
das zweckmäßigerweise
zumindest im Wesentlichen topfförmig
gestaltet ist. Es weist im Bereich seiner Rückseite eine Bodenwand 8 auf,
von der eine bevorzugt im Wesentlichen hohlzylindrische Seitenwand 12 koaxial
nach vorne absteht. Bodenwand 8 und Seitenwand 12 umgrenzen
einen Aufnahmeraum 13, der über eine der Bodenwand 8 axial entgegengesetzte
vordere Öffnung 14 von
vorne außen
her zugänglich
ist.
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In
dem Lagergehäuse 7 ist
eine Antriebswelle 15 drehbar und zugleich axial unbeweglich
gelagert. Ihre Längsachse 16 fällt zweckmäßigerweise mit
der Hauptachse 3 zusammen.
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Für die Lagerung
zuständig
ist zweckmäßigerweise
eine aus mehreren koaxial aufeinanderfolgend angeordneten Wälzlagern
bestehende Wälzlageranordnung 17.
Diese sitzt konzentrisch zwischen dem Außenumfang der Antriebswelle 15 und
dem Innenumfang einer zentralen Durchbrechung der Bodenwand 8.
Der Lagerungsbereich verfügt über eine relativ
große
axiale Länge
und kann somit zuverlässig
auch hohe Querkräfte
aufnehmen. Um die große Länge des
Lagerungsbereiches zu realisieren, verfügt die Bodenwand 8 im
Anschluss an einen der Rückseite
des Lagergehäuses 7 zugeordneten scheibenförmigen Wandabschnitt 18 über einen
axial in Richtung zum Arbeitskopf 4 ragenden hülsenförmigen Lagerungsdom 22 mit
bezüglich
des scheibenförmigen
Wandabschnittes 18 kleinerem Außendurchmesser. Die Bodenwand 8 kann
auf diese Weise eine hutähnliche
Gestalt haben.
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Die
Antriebswelle 15 ragt rückseitig
mit einem Antriebsabschnitt 23 aus der Bodenwand 8 heraus.
Mit diesem Antriebsab schnitt 23 ist sie im Betrieb der
Gewindeschneidvorrichtung 1 an der maschinell zu einer
Rotationsbewegung antreibbaren Maschinenspindel 24 der
Bearbeitungsmaschine festgespannt. Dies erfolgt beispielsweise unter
Zwischenschaltung eines an der Antriebswelle 15 fixierten
Steilkegels 25 oder anderer Haltemittel.
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Über die
Maschinenspindel 24 kann die Antriebswelle 15 im
Betrieb zu einer unidirektionalen rotativen Antriebsbewegung 26 angetrieben
werden, und zwar relativ zum Lagergehäuse 7, das über maschinenspezifisch
ausgebildete Haltemittel 27 an der Spannvorrichtung 2 unverdrehbar
gehalten ist. Dadurch ist sichergestellt, dass das Lagergehäuse 7 die Rotationsbewegung
der Antriebswelle 15 nicht mitmacht.
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Durch
die Bearbeitungsmaschine kann die Antriebswelle 15 und
mithin das gesamte Lagergehäuse 7 zu
einer nach vorne, in 1 und 2 nach links
gerichteten Vorschubbewegung 28 oder alternativ zu einer
entgegengesetzt gerichteten, ebenfalls linearen Rückfahrbewegung 29 angetrieben
werden. Die beiden Bewegungen sind durch Pfeile markiert und verlaufen
in Achsrichtung der Längsachse 16.
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Der
Arbeitskopf 4 taucht von vorne her, durch die vordere Öffnung 14 hindurch,
in den vom Lagergehäuse 7 umgrenzten
Aufnahmeraum 13 hinein. Er ist dabei, zur Ermöglichung
der oben angesprochenen Kompensationsbewegung 6, an dem
Lagergehäuse 7 linear
verschiebbar geführt.
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Genauer
gesagt enthält
der Arbeitskopf 4 zweckmäßigerweise einen ein- oder
mehrteiligen Spindelträger 32,
der den Querschnitt des Aufnahmeraumes 13 ausfüllt und
mit seinem radial nach außen
orientierten Außenumfang 33 am
Innenumfang 34 der Seitenwand 12 linear gleitverschieblich
anliegt. Verdrehsi cherungsmittel 35 verhindern eine relative
Drehbewegung zwischen dem Spindelträger 32 und dem Lagergehäuse 7 bezüglich der
Hauptachse 3. Die Verdrehsicherungsmittel 35 umfassen beispielsweise
am Spindelträger 32 angeordnete, entlang
dessen Außenumfanges 33 verteilte
innere Längsnuten 36 sowie
eine in Anzahl und Verteilung gleiche Anordnung mehrerer äußerer Längsnuten 37,
die sich mit den inneren Längsnuten 36 jeweils paarweise
gegenüberliegen
und axial überlappen.
In jedem Paar innerer und äußerer Längsnuten 36, 37 sitzt
ein abrollfähiger
Kugelkörper 38,
der durch Formschlusskontakt mit den Flanken der Längsnuten 36, 37 die
Verdrehsicherung bewirkt und gleichzeitig am jeweiligen Nutgrund
abrollen kann, um die lineare Kompensationsbewegung 6 zuzulassen.
Die maximale Wegstrecke der Kompensationsbewegung 6 beträgt auf diese
Weise etwa die zweifache Länge
einer Längsnut.
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In
dem Spindelträger 32 ist
in zu der Hauptachse 3 koaxialer Anordnung eine Arbeitsspindel 42 drehbar
gelagert. Um einen später
noch erläuterten Drehrichtungswechsel
hervorrufen zu können,
ist die Arbeitsspindel 42 außerdem zweckmäßigerweise
in Achsrichtung der Hauptachse 3 relativ zu dem Spindelträger 32 verschiebbar.
Sie kann dadurch wahlweise in der aus 1 und 2 hervorgehenden eingefahrenen
Stellung oder in einer diesbezüglich axial
weiter ausgefahrenen Stellung positioniert werden. Normalerweise,
und ohne Einwirkung eines Werkstückes,
liegt die eingefahrene Stellung vor, die durch eine im Innern des
Spindelträgers 32 koaxial um
die Arbeitsspindel 42 herum angeordnete Rückstellfedereinrichtung 43 aufrechterhalten
wird. Letztere beaufschlagt die Arbeitsspindel 42 axial
nach rückwärts, wobei
die eingefahrene Position durch einen sich am Spindelträger 32 abstützenden
Anschlagbund 44 oder andere Anschlagmittel der Arbeitsspindel 42 exakt
vorgegeben werden kann.
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Für die Drehlagerung
der Arbeitsspindel 42 zuständig ist insbesondere eine äußere Wälzlagereinheit 45,
die die Arbeitsspindel 42 im Innern des Spindelträgers 32 umschließt. Die äußere Wälzlagereinheit 45 sitzt
in einer bevorzugt kreiszylindrischen Ausnehmung 46 des
Spindelträgers 32,
die zu der Hauptachse 3 koaxial angeordnet ist und in die
auch die Arbeitsspindel 42 von außen her koaxial eintaucht.
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Die
Rückstellfedereinrichtung 43 stützt sich nach
axial vorne hin am Spindelträger 32 ab,
insbesondere über
die äußere Wälzlagereinheit 45.
Mit ihrem axial innenliegenden Endabschnitt beaufschlagt sie eine
die Arbeitsspindel 42 umschließende Drucktasse 47,
die sich über
einen Sicherungsring an der Arbeitsspindel 42 axial abstützt, so
dass auf die Arbeitsspindel 42 ständig eine in Richtung der eingefahrenen
Stellung wirkende Einfahrkraft wirkt.
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Die
Arbeitsspindel 42 weist an ihrem außerhalb des Spindelträgers 32 liegenden
vorderen Endabschnitt ein Spannfutter 48 auf, an dem sich
ein strichpunktiert angedeutetes Gewindeschneidwerkzeug 52,
insbesondere ein Gewindebohrer, auswechselbar festlegen lässt.
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Im
Innern des Aufnahmeraumes 13 befindet sich eine Stützfedereinrichtung 53,
die zwischen dem Arbeitskopf 4 und dem Lagergehäuse 7 wirksam
ist und diese beiden Komponenten in eine aus 1 ersichtliche
auseinandergefahrene Grundstellung vorspannt. Die Grundstellung
wird durch Anschlagmittel definiert, die exemplarisch von einem
die vordere Öffnung 14 umgrenzenden,
nach radial innen vorstehenden Anschlagkragen 54 gebildet
sind sowie einem dem Anschlagkragen 54 axial innen gegenüberliegenden,
am Außenumfang
des Spindelträgers 32 angeordneten
und nach radial außen
ragenden Anschlagbund 55. Wenn ansonsten keine äußeren Kräfte auf
das System einwirken, drückt
die Stützfedereinrichtung 53 den
Anschlagbund 55 gegen den Anschlagkragen 54, so
dass sich eine stabile Grundstellung ergibt. Diese Grundstellung
liegt dann selbstverständlich
auch zwischen einerseits dem Spindelträger 32 und andererseits
der Antriebswelle 15 beziehungsweise dem Lagergehäuse 7 vor.
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Die
Stützfedereinrichtung 53 hat
zweckmäßigerweise
einen relativ großen
Durchmesser und kann unmittelbar am Innenumfang 34 der
Seitenwand 12 anliegen. Exemplarisch ist sie als Schraubendruckfeder
ausgebildet. Ihr vorderer Endabschnitt drückt gegen den Arbeitskopf 4,
insbesondere gegen den Spindelträger 32.
Ihr rückwärtiger Endabschnitt
drückt
gegen die axial orientierte Innenfläche des scheibenförmigen Wandabschnittes 18. Um
eine relativ große
Federlänge
zu ermöglichen, greift
die Stützfedereinrichtung 53 ein
Stückweit
axial am Außenumfang
des Spindelträgers 32 vorbei,
der zu diesem Zweck außen
abgestuft ist, so dass sich zwischen seinem Außenumfang 33 und der
Seitenwand 12 ein konzentrischer Ringspalt 56 ergibt,
in den die Stützfedereinrichtung 53 je
nach Relativposition von Arbeitskopf 4 teilweise (1)
oder vollständig
(2) eintaucht.
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Unter
Ausführung
der Kompensationsbewegung 6 kann der Arbeitskopf 4 ausgehend
von der in 1 gezeigten Grundstellung relativ
zur Antriebseinheit 5 axial weiter in den Aufnahmeraum 13 einfahren.
Hierbei nähert
sich der Spindelträger 32 axial an
die Bodenwand 8 an. Die eingefahrene Stellung des Arbeitskopfes 4 sei
im Folgenden als Kompensations-Endstellung
bezeichnet. Hierbei sind Arbeitskopf 4 und Antriebseinheit 5 regelmäßig weniger
weit axial zusammengefahren, als es die mechanischen Gegebenheiten
tatsächlich
zulassen würden.
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Während eines
Gewindeschneidvorganges führt
die Antriebswelle 15 die Antriebsbewegung 26 aus
und die Antriebseinheit 5 wird zunächst zu der Vorschubbewegung 28 angetrieben.
Im Innern des Spindelträgers 32 getroffene
Maßnahmen
rufen hierbei eine mit der Drehrichtung der Antriebsbewegung 26 gleichgerichtete
Rotationsbewegung der Arbeitsspindel 42 hervor, wobei deren.
Drehbewegung als Eindrehbewegung 57 bezeichnet sei und
die zugehörige
Drehrichtung als Eindrehrichtung. Bei einem störungsfreien Gewindeschneidvorgang
macht der Spindelträger 32 einschließlich der
Arbeitsspindel 42 die Vorschubbewegung 28 mit,
wobei durch die Stützfedereinrichtung 53 insoweit
die Grundstellung zwischen Arbeitskopf 4 und Antriebseinheit 5 stabilisiert
und aufrechterhalten wird.
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An
dieser Stelle sei bemerkt, dass ausgehend von der Grundstellung
prinzipiell jederzeit die Kompensationsbewegung 6 stattfinden
kann, wenn der Arbeitskopf 4 aufgrund irgendwelcher Hindernisse
an einem Mitmachen der Vorschubbewegung 28 gehindert ist,
beispielsweise wenn versehentlich kein Kernloch für das zu
erzeugende Gewinde gebohrt worden ist. Der Arbeitskopf 4 verharrt
dann in seiner momentanen Stellung, wobei er wegen der weiterhin stattfindenden
Vorschubbewegung 28 der Antriebseinheit 5 in Richtung
der Kompensations-Endstellung in
das Lagergehäuse 7 einfahren
kann. Dass hierbei innerhalb des das Drehmoment übertragenden Antriebsstranges
in der axialen Richtung keine Blockade auftritt, ist einer noch
zu erläuternden
Teleskopverbindung 63 zu verdanken.
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Ist
die gewünschte
Gewindeschneidtiefe erreicht, wird auf noch zu erläuternde
Weise mittels eines im Spindelträger 32 untergebrachten
Wendegetriebes 58 eine Änderung
des Drehrichtungssinnes der Arbeitsspindel 42 hervorgerufen.
Diese führt
fortan eine durch einen Pfeil angedeutete Ausdrehbewegung 62 mit
als Ausdrehrichtung bezeichneter Rotationsrichtung aus und schraubt
sich daher aus dem zuvor eingeschnittenen Gewinde des nicht näher gezeigten
Werkstückes
wieder heraus. Dies geht einher mit der zuvor hervorgerufenen Rückfahrbewegung 29,
die von der Antriebseinheit 5 und vom Arbeitskopf 4 einheitlich
gemeinsam ausgeführt
wird.
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Die
relative Verfahrbarkeit zwischen Antriebseinheit 5 und
Arbeitskopf 4 wird in Verbindung mit einer in den Kraftfluss
zwischen Antriebswelle 15 und Arbeitsspindel 42 eingeschaltete Überlastkupplung 64 in
vorteilhafter Weise ausgenutzt. Die Überlastkupplung 64 stellt
normalerweise eine den Drehmomentfluss gewährleistende Antriebsverbindung her.
Tritt im Antriebsstrang jedoch ein einen vorgegebenen Grenzwert überschreitendes
Drehmoment auf, spricht die Überlastkupplung 64 an
und unterbricht die Drehmomentübertragung.
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Der
Drehmoment-Grenzwert ist so eingestellt, dass das maximal durchleitbare
Drehmoment geringer ist als ein Drehmoment, das zum Abbrechen oder
sonstigen Zerstören
des Gewindeschneidwerkzeuges 52 erforderlich wäre, wenn
dieses Gewindeschneidwerkzeug 52, zum Beispiel durch ein
zu wenig tief vorgebohrtes Kernloch, an einer Drehbewegung gehindert
wird.
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Das
Verhindern einer Drehbewegung des Gewindeschneidwerkzeuges 52 tritt
typischerweise dann auf, wenn es zu einem Verklemmen mit dem zu bearbeitenden
Werkstück
kommt. In diesem Fall wird wegen der Drehmoment-Begrenzung ein Abscheren des
Gewindeschneidwerkzeuges 52 verhindert. Vielmehr wird die Überlastkupplung 64 ausgelöst, so dass
die Antriebswelle 15 ohne Mitnahme der Arbeitsspindel 42 weiter
rotiert. Aufgrund des festsitzenden Gewindeschneidwerkzeuges 52 kann
die Arbeitsspindel 42 der der Antriebseinheit 5 von
der zugeordneten Bearbeitungsmaschine auferlegten Vorschubbewegung
nicht folgen. Dass gleichwohl keine Schäden auftreten, hat seine Ursache
in der schon erwähnten
Möglichkeit
zur Ausführung
der Kompensationsbewegung 6. Die Antriebswelle 15 ist
zusammen mit der gesamten Antriebseinheit 5 in der Lage, ihre
Vorschubbewegung 28 relativ zu dem wegen der stillstehenden
Arbeitsspindel 42 ebenfalls an Ort und Stelle verharrenden
Arbeitskopf 4 fortzusetzen, wobei Letzterer in der schon
geschilderten Weise unter Ausführung
der Kompensationsbewegung 6 in das Lagergehäuse 7 einfährt, der
Arbeitskopf 4 und die Antriebseinheit 5 also aufeinander
zu fahren.
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Vorzugsweise
ist die Überlastkupplung 64 am
Arbeitskopf 4 angeordnet. Sie sitzt insbesondere gut geschützt rückseitig
am Arbeitskopf 4 zwischen dem Spindelträger 32 und der Bodenwand 8 im
Innern des Aufnahmeraumes 13.
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Bevor
nun die Funktionsweise der Überlastkupplung
64 weiter
erläutert
wird, soll auf das Wirkprinzip des Wendegetriebes
58 eingegangen
werden. Das Wendegetriebe
58 ermöglicht ohne Änderung
der Drehrichtung der Antriebswelle
15 eine Umkehrung der
Drehrichtung der Arbeitsspindel
42, und zwar allein durch
das Umschalten aus der Vorschubbewegung
28 in die Rückfahrbewegung
29.
Da die grundlegende Funktionsweise des Wendegetriebes
58 bereits
ausführlich
in der
DE 43 44 037
C1 beschrieben ist, wird auf die dortigen Ausführungen ausdrücklich verwiesen
und beschränken
sich die weiteren Darlegungen auf die grundsätzlichen Maßnahmen.
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Wesentlich
für die
Funktion des Wendegetriebes 58 ist die Ausbildung zweier
paralleler Antriebszweige ausgehend von der Antriebswelle 15.
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Das
Wendegetriebe 58 enthält
ein Eindreh-Antriebsrad 65 und ein hierzu axial benachbartes,
koaxiales Ausdreh-Antriebsrad 66. Beide Antriebsräder 65, 66 sind
buchsen- oder hülsenför mig ausgebildet
und umschließen
die Arbeitsspindel 42 innerhalb der Ausnehmung 46 in
koaxialer Anordnung. Beide Antriebsräder 65, 66 sind,
insbesondere durch Wälzlagermittel 67,
drehbar bezüglich
dieser Hauptachse 3 gelagert, zugleich aber mit Bezug zum Spindelträger 32 in
Achsrichtung der Hauptachse 3 unbeweglich fixiert.
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Das
Eindreh-Antriebsrad 65 sitzt näher zur Bodenwand 18 als
das Ausdreh-Antriebsrad 66.
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Das
Eindreh-Antriebsrad 65 bildet das Ausgangsteil 68 der Überlastkupplung 64,
das unter Zwischenschaltung von Drehmitnahmemitteln 72 mit
einem axial rückseitig
vorgeschalteten Eingangsteil 73 der Überlastkupplung 64 in
drehfester Verbindung steht, solange der Drehmoment-Grenzwert nicht überschritten
ist. Alternativ könnte
auch ein eigenständiges
Ausgangsteil 68 vorhanden sein, mit dem das Eindreh-Antriebsrad 65 dann
drehfest verbunden wäre.
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Bei
entsprechender Anordnung der Überlastkupplung 64 könnte das
Eingangsteil 73 unmittelbar von der Antriebswelle 15 gebildet
sein. Nachdem vorliegend jedoch die Überlastkupplung 64 am
Arbeitskopf 4 sitzt, bedarf es Maßnahmen, die während der Kompensationsbewegung 6 eine
Relativbewegung zwischen dem Eingangsteil 73 und der Antriebswelle 15 ermöglichen.
Das Eingangsteil 73 ist deshalb bezüglich der Antriebswelle 15 separat
ausgebildet und steht mit der Antriebswelle 15 zum einen
drehfest, zum anderen aber auch axial teleskopierbar in Eingriff.
Hierzu dient die schon erwähnte
Teleskopverbindung 63.
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Exemplarisch
verfügt
das Eingangsteil 73 über
einen wellenförmigen
Antriebsabschnitt 74, der koaxial in die sich axial anschließende Antriebswelle 15 eintaucht,
welche an ihrem dem Arbeitskopf 4 zugewandten vorderen
Endabschnitt mit einem Hohlwellenabschnitt 75 versehen
ist.
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Nach
dem Vorbild der Verdrehsicherungsmittel 35 sind am Außenumfang
des Antriebsabschnittes 74 und am Innenumfang des Hohlwellenabschnittes 75 einander
paarweise zugeordnete innere und äußere Längsnuten 76, 77 ausgebildet,
in die jeweils ein Kugelkörper 78 als
Drehmitnahmeelement eingreift.
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Um
eine äußerst exakte
Teleskopführung
zu erzielen, kann koaxial zwischen den Hohlwellenabschnitt 75 und
den Antriebsabschnitt 74 eine Kugelbüchse 82 eingesetzt
sein, die eine sehr verschleißarme
Linearführung
gewährleistet.
Sie fungiert zweckmäßigerweise
gleichzeitig als Käfig
zum Festhalten der Kugelkörper 78.
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Wenn
die Antriebswelle 15 mit ihrer Antriebsbewegung 26 rotiert,
so rotiert gleichfalls das mit dem Ausgangsteil 68 in Baueinheit
ausgeführte
Eindreh-Antriebsrad 65 mit gleichem Richtungssinn, der vorliegend
die Eindrehrichtung darstellt. Auf diese Weise ist ein Eindreh-Antriebszweig
des Antriebsstranges realisiert.
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Gleichzeitig
ist aber auch ein zu dem Eindreh-Antriebszweig paralleler Ausdreh-Antriebszweig
wirksam. Er verursacht, dass das Ausdreh-Antriebsrad 66 mit
bezüglich
des Eindreh-Antriebsrads 65 entgegengesetztem
Richtungssinn rotiert, wobei es sich hier um die Ausdrehrichtung
handelt.
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Der
Ausdreh-Antriebszweig beinhaltet im Spindelträger 32 gelagerte Getriebemittel 83,
die für die
Drehrichtungsumkehr verantwortlich sind. Zu den Getriebemitteln 83 gehört eine
erste Zahnradeinheit 84, die mit dem Eingangsteil 73 kämmt, und
zwar insbesondere mit einer Außenverzahnung
eines topfförmigen
Abtriebsabschnittes 85 des Eingangsteils 73, der
das Eindreh-Antriebsrad 65 koaxial übergreift.
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Eine
bezüglich
der ersten Zahnradeinheit 84 ein Stückweit in Umfangsrichtung um
die Arbeitsspindel 42 versetzt angeordnete zweite Zahnradeinheit 86 (3)
kämmt gleichzeitig
mit der ersten Zahnradeinheit 84 und dem Ausdreh-Antriebsrad 66.
Auf diese Weise kommt die Änderung
des Drehrichtungssinnes zustande.
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Zur
Vermeidung von Schaltschlägen
kann die erste Zahnradeinheit 84 aus zwei zueinander koaxialen
Einzelzahnrädern 84a, 84b bestehen,
die über
einen Torsionsdämpfer 87 miteinander
in Drehantriebsverbindung stehen. Das eine Einzelzahnrad 84a kämmt mit
dem Eingangsteil 74, das andere Einzelzahnrad 84b mit
der insbesondere aus nur einem einzigen Zahnrad bestehenden zweiten
Zahnradeinheit 86.
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Man
hat somit die Möglichkeit,
eine Aufteilung der Umschaltstoß-Torsionsdämpfung in
den für die
Ausdrehbewegung relevanten Torsionsdämpfer 87 und die quasi
als Eindreh-Torsionsdämpfer fungierende
und gewünscht ”härtere” federbelastete Überlastkupplung 64 vorzunehmen.
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Je
nachdem, welche Axialposition die Arbeitsspindel 42 bezüglich des
Spindelträgers 32 einnimmt,
steht sie entweder mit dem Eindreh-Antriebsrad 65 oder
mit dem Ausdreh-Antriebsrad 66 in Antriebsverbindung. Beide
Antriebsräder 65, 66 haben an
ihrem Innenumfang einen oder mehrere Mitnahmenocken 88,
mit denen von der Arbeitsspindel 42 getragene Schaltkugeln 89 alternativ
in Eingriff bringbar sind, um eine Drehmitnahmeverbindung herzustellen
oder aufzuheben.
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Die
Schaltkugeln 89 sind in axialen Längsnuten am Außenumfang
der Arbeitsspindel 42 axial beweglich aufgenommen und stehen
unter der Vorspannung einer axial wirkenden Federeinrichtung 93, die
den Drehmitnahmeeingriff in Abhängigkeit
von der bezüglich
des Spindelträgers 32 eingenommenen
Relativposition der Arbeitsspindel 42 koordiniert.
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Während eines
Gewindeschneidvorganges stehen bei nicht ausgelöster Überlastkupplung 64 beide
Antriebsräder 65, 66 ständig mit
dem Eingangsteil 73 der Überlastkupplung 64 in
Drehantriebsverbindung. Welches der beiden Antriebsräder 65, 66 jedoch
tatsächlich
das Antriebsdrehmoment auf die Arbeitsspindel 42 überträgt, hängt davon
ab, ob die Arbeitsspindel 42 bezüglich dem Spindelträger 32 die
eingefahrene Stellung oder die nicht weiter abgebildete ausgefahrene
Stellung einnimmt. In der eingefahrenen Stellung ist das Eindreh-Antriebsrad 65 eingekuppelt
und es findet die Eindrehbewegung statt. In der ausgefahrenen Stellung
ist das Ausdreh-Antriebsrad 66 eingekuppelt und es findet
die Ausdrehbewegung statt.
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Um
die zur Änderung
der Drehrichtung erforderliche Änderung
der Axialposition der Arbeitsspindel 42 hervorzurufen,
ist lediglich der Vorschubantrieb der Antriebseinheit 5 aus
der Vorschubbewegung 28 in die Rückfahrbewegung 29 umzuschalten. Der
Spindelträger 32 wird
dadurch bezüglich
der aufgrund des Gewindeeingriffes im Werkstück festgehaltenen Arbeitsspindel 42 zurückgezogen,
so dass die Arbeitsspindel 42 aus dem Spindelträger 32 ausfährt.
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Allein
durch das Umschalten zwischen der Vorschubbewegung 28 und
der Rückhubbewegung 29 kann
also der Drehrichtungssinn der Arbeitsspindel 42 von der
Eindrehrichtung in die Ausdrehrichtung umgeschaltet werden. Ein
Reversieren der Antriebswelle 15 ist hierzu nicht erforderlich.
Letztere kann kon stant durchlaufen, was einen sehr ökonomischen
Betrieb ermöglicht.
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Nun
zu weiteren vorteilhaften Details der Überlastkupplung 64.
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Zu
Gunsten eines geringen Verschleißes sind die Drehmitnahmemittel 72 beim
Ausführungsbeispiel
als Verriegelungsmittel 94 ausgebildet, die das Drehmoment
durch formschlüssige
Verriegelung übertragen.
Dadurch kann auch unerwünschter Schlupf
vermieden werden.
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Exemplarisch
ist in der axial der Bodenwand 8 zugewandten rückseitigen
Stirnfläche 95 des
Ausgangsteils 68 eine Vielzahl von Verriegelungsausnehmungen 96 ausgebildet,
die allesamt auf einer gemeinsamen, zur Hauptachse 3 konzentrischen Kreislinie 97 liegen.
Es handelt sich insbesondere um konische Vertiefungen.
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Das
Eingangsteil 73 verfügt über einen
der Stirnfläche 95 axial
vorgelagerten scheibenförmigen Wandabschnitt 98,
der insbesondere den Boden des becherförmigen Abtriebsabschnittes 85 bildet
und der mit mehreren um die Hauptachse 3 herum verteilten,
schräg
radial ausgerichteten Führungsschlitzen 99 versehen
ist. Die Führungsschlitze 99 haben
einen radial äußeren Schlitzendabschnitt,
dessen Zentrum auf der Kreislinie 97 liegt, sowie einen
radial näher
zur Hauptachse 3 angeordneten inneren Schlitzendabschnitt 100.
Das Zentrum aller inneren Schlitzendabschnitte 100 liegt
auf einer durch eine gestrichelte Kreislinie angedeuteten Abwälzbahn 101,
die sich auf der Stirnfläche 95 mit
radialem Abstand zu den taschenförmigen
Verriegelungsausnehmungen 96 konzentrisch um die Hauptachse 3 herum
erstreckt.
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In
jedem Führungsschlitz 99 sitzt
ein Verriegelungsmittel 94, das als Wälzelement 94a in Form einer
Kugel ausgebildet ist.
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Die
Dicke des scheibenförmigen Wandabschnittes 98 ist
so auf den Durchmesser der Wälzelemente 94a abgestimmt,
dass diese an der dem Ausgangsteil 68 axial entgegengesetzten
Seite über
den scheibenförmigen
Wandabschnitt 98 vorstehen, wenn sie in einer Verriegelungsausnehmung 96 einsitzen.
An diesen überstehenden
Abschnitten der Wälzelemente 94a liegt
ein dem scheibenförmigen
Wandabschnitt 98 axial rückseitig vorgelagerter Druckring 102 an,
der zweckmäßigerweise
Bestandteil einer in Achsrichtung der Hauptachse 3 beweglichen
Drucktasse 103 ist, die von einer Kupplungs-Federeinrichtung 104 axial,
in Richtung zu den Verriegelungsmitteln 94, beaufschlagt
ist.
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Die
Kupplungs-Federeinrichtung 104 drückt die Verriegelungsmittel 94 mittels
der Drucktasse 103 unter Vorspannung in die Verriegelungsausnehmungen 96 hinein.
Da sich die Verriegelungsmittel 94 gleichzeitig im äußeren Schlitzendabschnitt
an der Flanke des jeweils zugeordneten Führungsschlitzes 99 abstützen, liegt
unter Vermittlung der Verriegelungsmittel 94 eine formschlüssige Drehmitnahmeverbindung
zwischen dem Eingangsteil 73 und dem Ausgangsteil 68 der Überlastkupplung 64 vor.
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Die
Vorspannkraft der Kupplungs-Federeinrichtung 104 ist ausreichend
groß gewählt, um
ein Drehmoment in der gewünschten
Höhe übertragen zu
können,
ohne dass die Verriegelungsmittel 94 aus den Verriegelungsausnehmungen 96 ausgerückt werden. Überschreitet
das Drehmoment jedoch einen durch die Federvorspannung vorgegebenen Grenzwert,
rasten die Verriegelungsmittel 94 aus den Verriegelungsausnehmungen 96 aus,
so dass die Antriebsverbindung unterbrochen ist und das Eingangsteil 73 nurmehr
leer, d. h. mit praktisch nahezu keinem Restdrehmoment mehr, ohne
Mitnahme des Ausgangsteils 68, rotiert.
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Das
Ausrücken
der Verriegelungsmittel 94 wird durch schräge Innenflächen der
Verriegelungsausnehmungen 96 hervorgerufen, die die Verriegelungsmittel 94 axial
nach hinten drücken.
Durch die Verriegelungsmittel 94 wird dabei auch die Drucktasse 103 ein
Stückweit
axial verschoben, bei gleichzeitiger Komprimierung der auf die Drucktasse 103 einwirkenden
Federmittel 105 der Kupplungs-Federeinrichtung 104.
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Beim
Ausrücken
verlagern sich die Verriegelungsmittel 94 gemäß Pfeilen 94b in 4 in
den Bereich der inneren Schlitzendabschnitte 100 der Führungsschlitze 99.
Diese ausgerückte
Position der Verriegelungsmittel 94 ist in 1 und 2 gestrichelt
angedeutet. In Bezug auf 2 ist hierbei anzumerken, dass
die Überlastkupplung 64 der
Einfachheit halber im nicht ausgerückten Zustand gezeigt ist und
tatsächlich,
bei der hier gegebenen Relativposition von Antriebseinheit 5 und
Arbeitskopf 4, die Verriegelungsmittel die gestrichelt
gezeigte ausgerückte
Position einnehmen.
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Wenn
die Verriegelungsmittel 94 ausgerückt sind, liegen sie – geführt durch
die Führungsschlitze 99 – an der
glattflächigen
und keine Vertiefungen aufweisenden Abwälzbahn 101 an. An
dieser können
sie sich bei der zwischen dem Eingangsteil 73 und dem Ausgangsteil 68 stattfindenden
relativen Rotationsbewegung reibungsarm abwälzen. In gleicher Weise wälzen sie
sich an dem sie ständig
beaufschlagenden Druckring 102 ab.
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Das
Verlagern der ausgerückten
Verriegelungsmittel 94 auf eine zu der Kreislinie 97 konzentrische,
diesbezüglich
radial beabstandete Abwälzbahn 101 hat
den Vorteil, dass bei ausge rückter Überlastkupplung 64 ein
Ratscheneffekt vermieden wird und keine Schläge auftreten.
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Pro
Führungsschlitz 99 ist
ein Verriegelungsmittel 94 vorhanden. Zweckmäßigerweise
ist die Anzahl der Verriegelungsausnehmungen 96 jedoch
größer als
diejenige der Verriegelungsmittel 94 und weisen untereinander,
in der Umfangsrichtung um die Hauptachse 3 herum gemessen,
auch einen geringeren Abstand auf. Auf diese Weise wird die Länge des Ausrückweges
vorteilhaft reduziert und das Ansprechverhalten verbessert.
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Vorzugsweise
ist die Kupplungs-Federeinrichtung 104 hinsichtlich der
auf die Verriegelungsmittel 94 ausgeübten Vorspannkraft von außen her variabel
einstellbar. Zweckmäßigerweise
wird die Einstellbarkeit durch ein Schneckengetriebe 106 gewährleistet.
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Die
Federmittel 105 stützen
sich mit ihrem vorderen axialen Endabschnitt an einem äußeren ringförmigen Randabschnitt 107 der
Drucktasse 103 ab, insbesondere unter Zwischenschaltung
eines für geringe
Reibung sorgenden Axiallagers. Axial rückseitig stützen sich die Federmittel 105 an
einem verdrehsicher und axial verschieblich am Spindelträger 32 fixierten
Druckring 108 ab, der über
ein Außengewinde
verfügt,
mit dem er mit dem Innengewinde eines Schneckenrades 109 des
Schneckengetriebes 106 in Gewindeeingriff steht. Das Schneckenrad 109 seinerseits
kämmt mittels
einer an seinem Außenumfang
angeordneten Schrägverzahnung
mit dem externen Schneckenprofil einer im Spindelträger 32 axial
fest und drehbar gelagerten Schneckenwelle 110 des Schneckengetriebes 106.
Das Schneckenrad 109 ist koaxial zu der Hauptachse 3 angeordnet,
die Schneckenwelle 110 erstreckt sich rechtwinkelig dazu.
Vorzugsweise sitzt die Schneckenwelle 110 in einem radial
in der Nähe
der Seitenwand 12 liegenden Bereich und fluchtet axial mit
einer die Seitenwand 12 durchsetzenden Wanddurchbrechung 111.
Durch die Wanddurchbrechung 111 hindurch lässt sich
ein Drehwerkzeug an einen Betätigungsabschnitt 112 der
Schneckenwelle 110 ansetzen, um diese wahlweise im Uhrzeigersinn
oder entgegen dem Uhrzeigersinn zu verdrehen.
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Je
nach Drehrichtung der Schneckenwelle 110 verdreht sich
das Schneckenrad 109 in der einen oder anderen Richtung
und schraubt aufgrund seines diesbezüglichen Gewindeeingriffes den
Druckring 108 entweder nach vorne in Richtung zur Drucktasse 103 oder
in entgegengesetzter Richtung. Auf diese Weise werden die Federmittel 105,
die beim Ausführungsbeispiel
aus einem von axial geschichteten Tellerfedern gebildeten Federpaket
bestehen, entweder komprimiert oder dekomprimiert. Somit lässt sich
die Vorspannung der Federmittel 105 variabel einstellen, was
sich unmittelbar auf den Drehmoment-Grenzwert auswirkt, weil dadurch
die Verriegelungsmittel 94 mehr oder weniger stark in die
Verriegelungsausnehmungen 96 gedrückt werden.
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Die
Federmittel 105 sind zweckmäßigerweise in einer Federkammer 113 aufgenommen,
die im rückwärtigen Endabschnitt
des Spindelträgers 32 ausgebildet
ist. Zur Bodenwand 8 hin weist die Federkammer 113 rückseitig
eine zentrale Öffnung 114 auf,
in die der Lagerdom 22 in Abhängigkeit von der momentan zwischen
dem Arbeitskopf 4 und der Antriebseinheit 5 eingenommenen
Relativposition mehr oder weniger weit eintaucht.
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Die
periphere Umfangswand der Federkammer 113 wird von einem
zum bevorzugt mehrteiligen Spindelträger 32 gehörenden Ringkörper 115 gebildet,
der auch die Schneckenwelle 110 und das Schneckenrad 109 trägt. Der
oben erwähnte
Ringspalt 56 ist radial innen von dem Ringkörper 115 begrenzt.
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Anstelle
aus Tellerfedern könnten
die Federmittel 105 selbstverständlich auch aus einer anderen Federarten
aufgebaut sein.
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Wenn
bei einem Gewindeschneidvorgang während der Vorschubbewegung 28 und
der damit einhergehenden Eindrehbewegung der Arbeitsspindel 42 ein
Verklemmen des Gewindeschneidwerkzeuges 52 auftritt, übersteigt
das im Eindreh-Antriebszweig des Antriebsstranges herrschende Drehmoment
den durch die Kupplungs-Federeinrichtung 104 vorgegebenen
Drehmoment-Grenzwert. Somit spricht die Überlastkupplung 64 an
und die Verriegelungsmittel 94 werden ausgerückt. Ab
diesem Moment steht das Eindreh-Antriebsrad 65 ebenso still wie
die über
die Schaltkugeln 89 mit dem Eindreh-Antriebsrad 65 in
Drehantriebsverbindung stehende Arbeitsspindel 42. Wegen
der Möglichkeit
zur Ausführung
der Kompensationsbewegung 6 kann sich die Vorschubbewegung 28 dabei
ungehindert fortsetzen, ganz so, wie wenn der Gewindeschneidvorgang
ordnungsgemäß ablaufen
würde.
Allerdings macht der Spindelträger 32 die
Vorschubbewegung nicht mit, sondern verharrt an Ort und Stelle und taucht
dadurch in die Antriebseinheit 5 ein.
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Bei
Erreichen einer in Abhängigkeit
von der gewünschten
Gewindelänge
vorgegebenen Vorschubposition schaltet die Bearbeitungsmaschine von
der Vorschubbewegung 28 in die Rückfahrbewegung 29 um.
Seitens der Gewindeschneidvorrichtung 1 verlagert sich
hierbei zunächst
nur die Antriebseinheit 5 zurück, da der Arbeitskopf 4 über das
mit dem Werkstück
in Gewindeeingriff stehende Gewindeschneidwerkzeug 52 axial
unbeweglich festgehalten wird. Hierbei fährt der Spindelträger 32 allmählich wieder
aus der Antriebseinheit 5 aus, bis die ursprünglich eingenommene
Grundstellung wieder erreicht ist. Ab diesem Punkt führen die
Antriebseinheit 5 und der Spindelträger 32 die Rückfahrbewegung 29 gemeinsam
durch. Die Arbeits spindel 42 steht allerdings weiterhin
still, weil der Drehmoment-Grenzwert ja überschritten ist.
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Hier
kommt nun die Funktionalität
des Wendegetriebes 58 ins Spiel. Die oben erwähnte axiale Beweglichkeit
der Arbeitsspindel 42 relativ zum Spindelträger 32 führt dazu,
dass die Arbeitsspindel 42 bei der Rückfahrbewegung des Spindelträgers 32 aus
Letzterem herausgezogen wird. Folglich gelangen die Schaltkugeln 89 außer Eingriff
mit dem Eindreh-Antriebsrad 65 und in Eingriff mit dem
weiterhin ununterbrochen in der Ausdrehrichtung rotierenden Ausdreh-Antriebsrad 66.
Nun wird die Arbeitsspindel 42 in der Ausdrehrichtung angetrieben
und kann das bis dahin festsitzende Gewindeschneidwerkzeug 52 während der
restlichen Rückfahrbewegung 29 aus dem
Bohrloch ausdrehen. Sobald das Gewindeschneidwerkzeug 52 außer Eingriff
mit dem Werkstück
steht, wird die Arbeitsspindel 42 durch die Rückstellfedereinrichtung 43 in
die eingefahrene Stellung zurückverlagert.
Wegen der hierbei noch vorhandenen Restenergie der Arbeitsspindel 42 wird das
mit ihr wieder in Eingriff gelangende Eindreh-Antriebsrad 65 ein
Stückweit
in der Ausdrehrichtung mitbewegt, was den Verriegelungsmitteln 94 ermöglicht, selbsttätig wieder
in die Verriegelungsausnehmungen 96 einzurasten. Dadurch
ist die Überlastkupplung 64 wieder
im nicht ausgelösten,
betriebsbereiten Zustand.
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Detektionsmittel 116 in
Gestalt einer am Spindelträger 32 angeordneten
Markierung ermöglichen
jederzeit eine Überwachung
dahingehend, ob eine Kompensationsphase stattfindet. Die Markierung
liegt in der Grundstellung außerhalb
des Lagergehäuses 7 unmittelbar
vor der die vordere Öffnung 14 begrenzenden
Gehäusekante.
Die Kompensationsphase lässt
sich also durch den Umstand detektieren, dass die Markierung in
das Lagergehäuse 7 einfährt und
verdeckt wird.
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Andere
Detektionsmittel sind allerdings ebenfalls möglich. Beispielsweise könnten Detektionsmittel 116 verwendet
werden, die die Durchführung
einer Kompensationsphase durch die Abgabe mindestens eines elektrischen
Signals anzeigen, das sich dann beliebig weiterverarbeiten lässt. Zur
Detektion des Verlassens der Grundstellung könnten beispielsweise mechanische
Schalter oder magnetfeldempfindliche Sensoren eingesetzt werden.
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Bei 117 ist
noch ein die diversen Wellen durchsetzender Kühlmittelkanal einer Kühlmittelzuführeinrichtung
ersichtlich.
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Kurz
zusammengefasst sind mit der beispielhaften Gewindeschneidvorrichtung
insbesondere folgende Vorteile verbunden:
- – Das Gewindeschneidwerkzeug,
zum Beispiel ein Gewindebohrer oder Gewindeformer, kann standzeitmäßig voll
ausgenutzt werden, da es durch die Überlastkupplung vor dem sonst
unweigerlichen Gewindewerkzeugbruch geschützt wird.
- – Damit
kann auch in der Produktion das Gewindeschneidwerkzeug-Verschließende problemlos und
sicher ermittelt werden.
- – Bei
fehlerhaft vorbearbeiteten Werkstücken, in die beispielsweise
durch Bruch des Kernlochbohrers kein oder nur teilweise ein Kernloch
eingebracht wurde, spricht die Überlastkupplung
zuverlässig
an.
- – In
diesen Fällen
kann die Vorrichtung auch zum Detektieren des Fehlers herangezogen
werden. Dazu wird im Fehlerfall eine stattgefundene Kompensationsbewegung
sensorisch erfasst und als Signal an eine prozessübergeordnete
Steuerung gesendet.
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In
der Massenproduktion kann es im verketteten automatischen Zyklus
von Vorteil sein, wenn über
Unregelmäßigkeiten
im Fehlerfalle – entweder kein
oder nur teilweise vorhandenes Kernloch – oder die Erkennung des Verschleißendes des
Gewindeschneidwerkzeuges ein Signal an die prozessübergeordnete
Steuerung gesendet wird, die dann die Ausschleusung des betroffenen
Werkstücks
ohne Beschädigung
veranlasst und/oder den Gewindebohrerwechsel anzeigt, bzw. direkt
durch ein Schwesterwerkzeug veranlasst. Diese komplexe Aufgabenstellung
lässt sich
mit der erfindungsgemäßen Gewindeschneidvorrichtung
in ihrer vorteilhaften Ausgestaltung bewältigen.
-
Weitere
besondere Merkmale sind:
- – Hohe Produktivität bei maximaler
Sicherheit durch eine wälzgelagerte Überlastkupplung
mit nahezu keinem Restdrehmoment nach dem Auslösen. (Kein Ratscheneffekt!)
- – Feinfühlige Variierung
des Sicherheitskupplungsmomentes durch ein Schneckengetriebe.
- – Alle
auftretenden dynamischen Vorgänge
werden elastisch gedämpft.
Das erbringt maximale Werkzeugstandzeiten und sehr hohe realisierbare Produktionsstückzahlen
bei maximaler Flexibilität.
- – Dadurch
einhergehend eine hohe Lebensdauer bei maximaler Produktivität durch
Torsionsdämpfung
beim Eindrehen des Gewindewerkzeuges durch die federbedämpfte wälzgelagerte
Sicherheitskupplung und den separaten Torsionsdämpfer im Ausdrehgetriebezug.
- – Verschiedene
Spindelsysteme, beispielsweise mit Doppelspannung oder Schnellwechselspindel oder
mit Spannzange, sind realisierbar.
- – Innere
Kühlschmiermittelversorgung
des Gewindewerkzeuges ist problemlos möglich.
- – Universale
Anbindung an alle Werkzeugmaschinen kann bei Bedarf gewährleistet
werden.
- – Integration
von Detektierungssystemen ist möglich.
- – Die
Vorrichtung ist auch für
Mehrspindelbohrkästen
geeignet.