-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugskabine aus Kunststoff
und einen Aufzug mit einer derartigen Aufzugskabine.
-
Aufzugskabinen,
auch Einsatzkabinen für Aufzüge genannt, sind
heutzutage hauptsächlich aus Edelstahl in einem eckigen
Format gefertigt. Die Anpassungsfähigkeiten an die örtlichen
Gegebenheiten an der Einbaustelle eines Aufzuges sind bei derartigen
Kabinen begrenzt, da das verwendete Material eine beliebige Formgebung
der Kabine nur in begrenztem Umfange zulässt. Außerdem
vermitteln Aufzugskabinen aus Edelstahl einen kalten, sterilen Eindruck
und wirken dadurch nicht besonders einladend. Ebenso sind die Designmöglichkeiten,
die Edelstahl als Material für Aufzugskabinen zulässt
begrenzt. Weiterhin weist Edelstahl ein relativ hohes Gewicht auf,
so dass zum Bewegen der Aufzugskabine ein Energieverbrauch nötig
ist, der sich durch ein leichteres Material vermindern lassen würde.
-
Aus
US 5,207,295 ist eine Fahrzeugkabine bekannt,
deren Umfangswände aus einem einstückigen Kunststoffkörper
hergestellt sind. Dieser Kunststoffkörper wird auf die
Plattform eines Fangrahmens des Aufzugs montiert. Um den Kunststoffkörper
in einen Aufzugsschacht einbringen zu können, weist dieser
flexible Scharnierabschnitte mit reduzierter Wanddicke auf. Beim
Einführen der einstückigen Kunststoffkörpers
in einen Aufzugsschacht kann die Wand in den Scharnierabschnitten
verformt werden, um den Kunststoffkörper im verformten
Zustand durch die Türöffnung im Aufzugsschacht
in den Schacht einbringen zu können. Nach dem Einbringen wird
der Kunststoffkörper im Bereich der Scharnierabschnitte
mittels Versteifungsstangen stabilisiert.
-
Aus
US 6,026,937 ist eine vollständig
aus Kunststoff bestehende Aufzugskabine bekannt, die insbesondere
an beengte Verhältnisse im Aufzugsschacht angepasst ist.
Die Kabine ruht auf einem Fangrahmen, der wiederum Führungsrollen
umfasst, mit deren Hilfe er an zwei Führungsstangen geführt ist.
-
Gegenüber
diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine vorteilhafte Aufzugskabine aus Kunststoff zur Verfügung
zu stellen. Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen vorteilhaften Aufzug zur Verfügung zu stellen.
-
Die
erste Aufgabe wird durch eine Aufzugskabine nach Anspruch 1 gelöst,
die zweite Aufgabe durch einen Aufzug nach Anspruch 12. Die abhängigen
Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
-
Eine
erfindungsgemäße Aufzugskabine ist aus Kunststoff
hergestellt und umfasst einen Kabinenboden, ein Kabinendach und
eine Kabinenumfangswand. Sie ist aus wenigstens zwei Kunststoffteilen
zusammengesetzt, die zusammen die Aufzugskabine bilden und durch
eine Kraft übertragende Verbindung miteinander verbunden
sind. Die Verbindung kann insbesondere eine Klebeverbindung umfassen und
insbesondere ausschließlich als Klebeverbindung ausgebildet
sein. Die Aufzugskabine kann zu einem hohen Grad vorgefertigt sein
und im Aufzugsschacht rasch montiert werden, wenn sie insbesondere
aus zwei Kabinenteilen zusammengesetzt wird.
-
Die
Kraft übertragende Verbindung ermöglicht es, Teile
der Aufzugskabine außerhalb des Aufzugsschachtes herzustellen
und dann innerhalb des Aufzugsschachtes die Kabine zu montieren,
ohne das diese flexible Scharnierstellen aufweisen müsste,
die nachträglich zu verstärkende Schwachstellen der
Wand darstellen. Durch die Kraft übertragende Eigenschaft
der Verbindung wird es dabei möglich, eine selbsttragende
Aufzugskabine aufzubauen, in die insbesondere auch solche Elemente
integriert werden können, die bisher im Fangrahmen angeordnet
sind. Die erfindungsgemäße Kabine kann daher in
einem Aufzug vollständig ohne Fangrahmen Verwendung finden.
Der Antrieb des Aufzuges greift dann unmittelbar an der Kabine an.
-
Dadurch,
dass die Kabine aus Kunststoff hergestellt ist, ist eine weitgehend
freie Formgebung möglich. Eine optimale Ausnutzung des
Schachtquerschnittes durch die Aufzugskabine wird so möglich,
so dass bei einem vorgegebenen Schachtquerschnitt eine größere
Kabinenfläche realisierbar ist, als bei Kabinen aus Edelstahl.
-
Im
Vergleich zu Kabinen aus Edelstahl ist die erfindungsgemäße
Aufzugskabine außerdem wesentlich leichter, so dass kleinere
Antriebseinheiten Verwendung finden können.
-
Durch
den Entfall der Notwendigkeit eines Fangrahmens sind mit der erfindungsgemäßen
Aufzugskabine auch geringe Schachtgrubentiefen realisierbar, da
die Schachtgrube keinen Fangrahmen aufnehmen können muss.
-
Eine
besonders stabile Aufzugskabine lässt sich realisieren,
wenn sie aus Faserverbundkunststoff besteht. Dieser kann insbesondere
ein Kunstharz als Matrixmaterial, etwa Epoxyd- oder Polyesterharz,
sowie Glasfasern als Grundmaterial umfassen. Zusätzlich
kann der Faserverbundkunststoff Verstärkungsfasern, etwa
Kohlenstofffasern und/oder Keramikfasern und/oder Aramidfasern (Kevlarfasern),
als Verstärkungsmaterial umfassen. Die Festigkeit des Faserverbundstoffes
wird hierbei neben der Art der verwendeten Fasern auch von deren
Anteil an der Summe aus den Volumenanteilen von Harz (Matrix) und
Faser bestimmt. Je höher der Faseranteil ist, desto stabiler
ist die Aufzugskabine und desto größer ihre Lastaufnahme.
Insbesondere eine solche Faserverbundbauweise ermöglicht
das Herstellen von integralen selbsttragenen Aufzugskabinen. Eine
Kraft übertragende Klebeverbindung kann bei solchen Kabinen
insbesondere mittels Kunstharz als Kleber, beispielsweise Epoxydharz, realisiert
werden.
-
Der
Faserverbundkunststoff kann insbesondere ein Laminat sein, bei dem
die Glasfasern und/oder die Verstärkungsfasern, wie etwa
Kohlenstofffasern und/oder die Keramikfasern und/oder die Aramidfasern,
in Form von Fasergeweben vorliegt bzw. vorliegen. Für die
Glasfasern eignen sich als Gewebearten grundsätzlich Köper,
Atlas, Leinen, Matte sowie Unidirektionalgewebe. Die Gewebeart kann
abhängig vom Einsatzort, der Formgebung und der Beanspruchungsart
ausgewählt werden.
-
Für
die Fasern des Verstärkungsmaterials eignen sich insbesondere
die Gewebearten Köper, Leinen sowie Bänder aus
Unidirektionalgewebe. Die genannten Gewebearten eignen sich insbesondere aufgrund
ihrer Festigkeit und Strapazierfähigkeit als Gewebe für
die Fasern des Verstärkungsmaterials. Auch die Gewebeart
des Verstärkungsmaterials kann abhängig vom Einsatzort,
der Formgebung und der Beanspruchungsart des entsprechenden Bauteils ausgewählt
werden.
-
Das
Laminat kann zu Stützzwecken und/oder Schallisolationszwecken
wenigstens einen Kern aus einem Acrylschaum und/oder wenigstens einem
Kern aus einem PVC-Hartschaum und/oder wenigstens einen Honigwabenkern
umfassen.
-
In
die Aufzugskabine kann auch wenigstens ein Führungsschuh
und/oder wenigstens eine Führungsrolle und/oder wenigstens
eine Fangvorrichtung und/oder wenigstens eine Seilaufnahme und/oder
wenigstens eine Umlenkrolle integriert sein. Die Integration mancher
oder aller Elemente ermöglicht es, auf einen separaten
Fangrahmen zusätzlich zur Aufzugskabine zu verzichten.
-
Der
zur Herstellung der Aufzugskabine Verwendung findende Kunststoff
ist vorzugsweise frei von leicht entflammbaren Materialien. Mit
anderen Worten, alle im Kunststoff verwendeten Materialien entsprechen
mindestens der Brandschutzklasse B2 nach DIN 4102.
Insbesondere kann die Aufzugskabine mit einer schwer entflammbaren
Deckschicht versehen sein, also einer Deckschicht, die mindestens der
Brandschutzklasse B1 nach DIN 4102 entspricht. Eine
solche Deckschicht kann beispielsweise durch eine Epoxydharzschicht
oder eine andere Harzschicht, die schwer entflammbare Füllstoffe
enthält, realisiert werden.
-
Die
erfindungsgemäße Aufzugskabine kann einen Kabinenboden
umfassen, an dem eine Wabenstruktur angeordnet ist oder der eine
Wabenstruktur umfasst. Diese ist besonders stabil und ermöglicht
so eine hohe Tragfähigkeit des Kabinenbodens. Außerdem
kann sie kann als Knautschzone im Falle eines Auftreffens auf den
Puffer im Aufzugsschacht dienen.
-
Ein
erfindungsgemäßer Aufzug umfasst einen Antrieb
und eine erfindungsgemäße Aufzugskabine, wobei
der Antrieb unmittelbar mit der Aufzugskabine verbunden ist, d.
h. es ist kein Fangrahmen zwischen der Aufzugskabine und dem Antrieb
vorhanden. Der Wegfall des Fangrahmens, der in der Regel aus Stahl
hergestellt ist, ermöglicht eine größere
Freiheit in der Formgebung für die Aufzugskabine und verringert
außerdem das Gewicht der Kabine. Ebenso kann die Schachtgrube
weniger tief ausgebildet werden, da sie keinen Fangrahmen aufnehmen muss.
-
Insbesondere
kann eine Seilaufnahme oder wenigstens eine Umlenkrolle in die Aufzugskabine
integriert sein, wenn der Antrieb wenigstens ein Tragseil umfasst.
Das Tragseil ist dann mit der in die Aufzugskabine integrierten
Seilaufnahme verbunden, bzw. um die in die Aufzugskabine integrierte
Umlenkrolle(n) geführt. Umlenkrollen können beispielsweise
auf in die Aufzugskabine integrierten Zapfen angeordnet sein.
-
Wenn
der Antrieb wenigstens eine Schiene umfasst, kann wenigstens ein
Führungsschuh und/oder wenigstens eine Führungsrolle
in die Aufzugskabine integriert sein, der bzw. die an der Führungsschiene
angreift. Auch hierbei kann die Führungsrolle an einem
in die Aufzugskabine integrierten Zapfen angeordnet sein.
-
Wenn
der Antrieb wenigstens eine Hubstange aufweist, kann diese unmittelbar
an der Aufzugskabine angreifen.
-
Weitere
Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Aufzugskabine in einer schematischen,
perspektivischen Darstellung.
-
2 zeigt
einen Schnitt durch die Wand der Aufzugskabine aus 1.
-
3 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Aufzug in einer Ansicht auf das Kabinendach.
-
4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Aufzug in einer Ansicht auf die Rückwand der Aufzugskabine.
-
Nachfolgend
wird mit Bezug auf die 1 und 2 ein erstes
Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße
Aufzugskabine 1 beschrieben. Während 1 eine
perspektivische Darstellung der Aufzugskabine 1 zeigt,
zeigt 2 einen Schnitt durch die Wand der Aufzugskabine 1.
-
Die
in 1 dargestellte Aufzugskabine umfasst zwei Kunststoffteile 3, 5,
die über eine Klebenaht 7 kraftüberleitend
miteinander verbunden sind, d. h., die an der Aufzugskabine 1 angreifenden
Kräfte werden auf die beiden Kunststoffteile 3, 5 verteilt.
Jedes der beiden Kunststoffteile 3, 5 weist als
integrale Bestandteile einen Kabinenboden 9, 11,
ein Kabinendach, 13, 15, eine Seitenwand 17, 19,
eine Frontwand 21, 23 und eine Rückwand
(in der Figur nicht zu erkennen) auf. Die Frontwände 21, 23 der
Kunststoffteile 3, 5 weisen Aussparungen auf,
welche zusammen die Türöffnung 24 der
Aufzugskabine 1 bilden. Alternativ kann sich die Türöffnung
aber auch vollständig in einem der Kunststoffteile 3, 5 befinden. Obwohl
die in 1 dargestellte Aufzugskabine lediglich zwei Kunststoffteile 3, 5 umfasst,
kann sie grundsätzlich auch aus mehr als zwei Kunststoffteilen
aufgebaut sein.
-
Die
beiden die Aufzugskabine 1 bildenden Kunststoffteile, 3, 5 können
einzeln in einen Aufzugsschacht eingebracht und nach dem Einbringen
in den Aufzugsschacht miteinander verklebt werden. Zum Verkleben
der Kunststoffteile 3, 5 kommen Spachtelmassen
oder Dickharze, beispielsweise auf Epoxydharzbasis oder Acrylharzbasis,
in Frage. Den Spachtelmassen können schwer entflammbare
und/oder schallschluckende Füllstoffe, wie etwa Baumwollflocken,
Mikroballons oder Siliziumdioxidpulver beigemischt sein. Spachtelmassen
mit schwer entflammbaren Füllstoffen können zudem
auch auf die Innenwand und/oder die Außenwand der Aufzugskabine aufgebracht
werden, um ihre Feuersicherheit zu erhöhen. So sind feuerfeste
Konstruktionen bis 250°C oder mehr möglich.
-
Um
einen provisorischen Verbindung der Kunststoffteile 3, 5 vor
dem Verkleben zu gewährleisten, können die Stoßflächen
der beiden Kunststoffteile 3, 5 mit Zapfen bzw. Öffnungen,
in die die Zapfen eingreifen können, ausgestattet sein.
Aber auch Schnappverbindungen sind denkbar. Gegebenenfalls können
auch Schraubverbindungen zwischen den beiden Kunststoffteilen vorhanden
sei.
-
Einen
Querschnitt durch die Wand eines Kunststoffteils 3, 5 zeigt
ausschnittsweise 2. Die Wand besteht aus einem
Laminat 25, in das an bestimmten Stellen Stehbolzen 27 integriert
sind. Die Stehbolzen 27 stehen über die Außenseite
der Wand 29 über und sind im Laminat 25 verankert.
Zur Verankerung dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine
Metallplatte 31, die an dem im Laminat 25 befindlichen
Ende des Bolzens 27 angeordnet ist. Der Bolzen 27 kann
mit der Platte 31 lösbar oder unlösbar verbunden
sein, etwa verschraubt bzw. verschweißt. Die in das Laminat
integrierten Stehbolzen 27 dienen als Montageelemente zum
Verankern von Einrichtungen, mit denen die Aufzugskabine mit dem
Antrieb eines Aufzugs verbunden wird, zum Verankern der Türmechanismen,
etc. Das Integrieren der Stehbolzen 27 (oder anderer geeigneter
Verbindungselemente) in das Laminat ermöglicht es, die
erfindungsgemäße Aufzugskabine 1 direkt,
d. h. ohne Fangrahmen, mit dem Antrieb eines Aufzugs zu verbinden.
-
Das
Laminat weist einen Kern 33 auf, an den sich zu beiden
Seiten Fasermatten umfassende Laminatschichten 35, 37 anschließen.
Der Kern 33 dient zum Stützen der Struktur und
umfasst beispielsweise Acrylschäume und/oder PVC-Hartschäume.
Er kann auch statt in Schaumform in Honigwabenform vorliegen. Insbesondere
im Bereich des Kabinenbodens 9, 11 kann mit Hilfe
eines Honigwabenkerns eine stabile und gleichzeitig leichte Struktur
geschaffen werden. Zudem kann der Kern, etwa beim Vorliegen einer
Honigwabenstruktur auch, schallschluckend wirken.
-
Die
Laminatschichten 35, 37 umfassen im vorliegenden
Ausführungsbeispiel zwei verschiedene Arten von Fasermatten,
nämlich Glasfasermatten 39 und Matten aus Verstärkungsfasern 41,
die zwischen den Glasfasermatten 39 angeordnet sind. Die Verstärkungsfasern
können beispielsweise Kohlenstofffasern und/oder Keramikfasern
und/oder insbesondere Aramidfasern sein. Anders als in 2 dargestellt,
brauchen die Glasfasermatten 39 und die Verstärkungsmatten
aber nicht unbedingt im strengen Wechsel aufeinander zu folgen.
So können beispielsweise auch mehrere Lagen Glasfasermatten 39 zwischen
zwei Matten aus Verstärkungsfasern angeordnet sein, oder
umgekehrt.
-
Als
Fasermatten können verschiedenen Gewebearten zum Einsatz
kommen, insbesondere Köper, Atlas, Leinen, Matte und Unidirektionalgewebe. Wegen
ihrer im Vergleich zu anderen Gewebearten hohen Festigkeit und Strapazierfähigkeit
kommen für die Verstärkungsfasermatten 41 insbesondere
die Gewebearten Köper und Leinen zum Einsatz. Aber auch
Unidirektionalgewebebänder sind möglich. Die äußersten
Schichten des Laminats können Designgewebe aus Glasfaser
oder Verstärkungsfaser sein. Alternativ kommen auch Designgewebe
in Form von Hybridgeweben, beispielsweise Kohle/Aramitgewebe, in
Frage.
-
Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel sind auf derjenigen Seite
des Kerns 33, an dem sich die Metallplatte 31 befindet,
mehr Fasermatten vorhanden, als auf der gegenüberliegenden
Seite des Kerns, was aber nicht unbedingt notwendig ist.
-
Zur
Herstellung der Kunststoffteile 3, 5 werden die
Fasermatten 39, 41 in eine Positivform der Kabine 1 eingelegt
und anschließend mit einem Kunstharz als Matrixmaterial,
beispielsweise Epoxydharz oder Polyesterharz, getränkt.
Gegebenenfalls können die Fasermatten 39, 41 auch
bereits vorgetränkt sein, was eine Serienproduktion von
Aufzugskabinen erleichtert. Nach dem Aushärten des Kunstharzes
können die Kunststoffteile 3, 5 aus der Form
genommen und nachbearbeitet werden.
-
Beim
Herstellen der Kunststoffteile, 3, 5 besteht auch
die Möglichkeit, Endabschnitte der Fasermatten 39, 41,
die sich später im Bereich der Klebenaht 7 befinden,
ungetränkt zu lassen. Dies eröffnet die Möglichkeit
beim späteren Verkleben die Matten benachbarter Kunststoffteile 3, 5 übereinander
zu legen und mit Kunstharz zu tränken. Nach dem Aushärten
des Kunstharzes besteht dann eine innige Verbindung der beiden Kunststoffteile 3, 5 im
Bereich der Klebenaht 7.
-
Vor
dem Verkleben können die Kabinenteile, 3, 5 weitere
Vorfertigungsprozesse durchlaufen. Beispielsweise können
sie mit Teppichen oder Stoffen, Verglasung, Oberflächenstrukturmustern,
Klebefolien, Metallstrukturen, etc. ausgestattet werden.
-
Ein
erstes Ausführungsbeispiel für einen Aufzug, der
eine erfindungsgemäße Aufzugskabine 1 umfasst,
ist in 3 in einer Ansicht auf das Dach 13, 15 der
Aufzugskabine 1 gezeigt. Die in 3 dargestellte
Aufzugskabine ist aus zwei Kunststoffteilen 3, 5 zusammengesetzt,
die an einer Klebenaht 7 miteinander verklebt sind. Die
Form der Aufzugskabine 1 kann mit einem hohen Grad an Freiheit
gewählt werden, da sich jede denkbare Form grundsätzlich durch
das Verwenden einer geeigneten Positivform beim Herstellen der Kabinenteile 3, 5 realisieren lässt.
-
In
das eine der beiden Kunststoffteile 3 sind Montageelemente
eingesetzt, beispielsweise in Form von in das Laminat der Kabinenwand
integrierten Stehbolzen, mit deren Hilfe einerseits die Kabinentür 47 und
andererseits eine Tragseilaufnahme 49 sowie Fahrkorbführungselemente 51 direkt
an der Aufzugskabine 1 montiert sind. Die Führungselemente 51 sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Führungsschuhe
ausgestaltet, sie können aber auch als Führungsrollen
ausgestaltet sein. In die Führungsschuhe 51 kann
weiterhin eine Fangvorrichtung integriert sein. Alternativ – und
insbesondere bei Verwendung von Führungsrollen – kann
die Fangvorrichtung zusätzlich zu den Führungsschuhen
bzw. Führungsrollen an der Aufzugskabine 1 montiert
sein. Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel vorhandenen
Führungsschuhe 51 greifen jeweils beidseitig an
einen Abschnitt 53 einer Führungsschiene 55 an.
Im Falle eines Ausfalls des Antriebs können die Führungsschuhe 51 mit
einer Kraft beaufschlagt werden, die zu einer hohen Reibung an den
Schienenabschnitten 53 der Führungsschienen 55 führt
und so einen Absturz der Aufzugskabine 1 verhindert.
-
Der
in 3 dargestellte Aufzug ist ein Aufzug mit sogenannter
1:1 Aufhängung, also ein Aufzug, bei dem die Aufzugskabine 1 an
dem einen Ende eines Tragseils montiert ist, während am
anderen Ende des Tragseils ein Gegengewicht montiert ist. Außerdem
sind die Führungsschienen 55 an einer Seite der
Aufzugskabine 1 angeordnet. Es sind aber auch andere Anordnungen
der Führungsschienen 55 und andere Anordnungen
des Tragseils in Bezug auf die Aufzugskabine 1 möglich.
Ein Ausführungsbeispiel, in dem sowohl eine andere Tragseilanordnung, als
auch eine andere Anordnung der Führungsschienen 55 realisiert
sind, ist in 4 in einer Ansicht auf die Rückwand 26 der
Aufzugskabine 1 dargestellt, in der auch die Klebenaht 7 zu
erkennen ist.
-
Der
in 4 gezeigte Aufzug weist eine sogenannte 2:1 Aufhängung
auf. In einer derartigen Aufhängung sind beide Enden des
Tragseils stationär befestigt, beispielsweise an dafür
im Aufzugsschacht angeordneten Befestigungselementen. Das Tragseil 57 ist
dann wie in 4 dargestellt mittels Umlenkrollen 59 um
die Aufzugskabine 1 herumgeführt. Entsprechend
ist das Tragseil 57 auch um das Gegengewicht herumgeführt.
Die Umlenkrollen 59 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
an direkt in die Aufzugskabine 1 integrierten Montageeinrichtungen
montiert. Die Montageeinrichtungen umfassen im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Stehbolzen, wie sie mit Bezug auf 2 beschrieben
worden sind.
-
Außerdem
sind an zwei Seiten der Aufzugskabine Montageeinrichtungen vorhanden,
an denen Führungsschuhe 51 mit integrierten Fangvorrichtungen
montiert sind, die an Abschnitte 53 von Führungsschienen
angreifen. Statt der Führungsschuhe 51 können
auch Führungsrollen vorhanden sein. In diesem Fall sind
zusätzlich Fangvorrichtungen vorhanden, die wiederum mittels
Montageeinrichtungen direkt an der Aufzugskabine 1 montiert
sind.
-
Die
Umlenkrollen 59 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in Einbuchtungen 61 des Aufzugsangeordnet. Auf diese Weise
kann der Platz 63 zwischen den Umlenkrollen 59 als
Standfläche Verwendung finden. Die Oberfläche 65 der
Einbuchtungen kann zudem als Sitzfläche dienen. Entsprechend sind
auch Einbuchtungen 67 vorhanden, durch die das Tragseil 57 verläuft.
-
Es
sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass einzelnen Merkmale
der in den 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiele auch miteinander kombiniert werden
können. So ist es beispielsweise möglich, den
in 4 dargestellten Aufzug statt mit einer 2:1 Aufhängung
mit einer 1:1 Aufhängung zu realisieren, also eine Aufhängung,
in der das Tragseil 57 mit einem Ende an einer Tragseilaufnahme
der Aufzugskabine fixiert ist. Ebenso ist es möglich, beide
Führungsschienen 55 des in 4 dargestellten
Aufzugs an derselben Seite der Aufzugskabine 1 anzuordnen,
wie dies beim Aufzug aus 3 der Fall ist.
-
Die
Erfindung, wie sie mit Bezug auf die Ausführungsbeispiele
beschrieben worden ist, stellt selbsttragende Aufzugskabinen aus
Kunststoff zur Verfügung, an denen insbesondere Elemente
des Antriebs, etwa die Fangvorrichtung, Führungselemente,
Seilaufnahmen, Umlenkrollen, etc. direkt montiert sein können,
ohne dass ein Fangrahmen notwendig ist. Selbstverständlich
kann eine selbstfragende Aufzugskabine, wie sie insbesondere mit
Bezug auf 1 beschrieben worden ist, aber
auch auf einen herkömmlichen Fangrahmen montiert werden. Die
beschriebenen Aufzugskabinen können in fast jeder beliebigen
Form hergestellt werden, so dass sie auch an beengte Platzverhältnisse
im Aufzugsschacht optimal angepasst werden können. Außerdem
ist es aufgrund der hohen Freiheit bei der Formgebung auch möglich,
mittels der Aufzüge neue architektonische Blickpunkte setzen.
Durch das Verwenden von Designgeweben beim Herstellen von Laminat-Aufzugskabinen
können bisher nicht realisierte Effekte erzeugt werden.
Auch in der Farbwahl sind der Kunststoffkabine so gut wie keine
Grenzen gesetzt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5207295 [0003]
- - US 6026937 [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 4102 [0017]
- - DIN 4102 [0017]