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<Stand
der Technik>
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Die
Erfindung betrifft einen festen Verbund zwischen Polymethylmethacrylat
und Polyolefinen. Die Erfindung betrifft sowohl einen transparenten
Klebefilm für den festen Verbund von Polymethylmethacrylat
und Polyolefinen als auch die direkte Verbindung von Polymethylmethacrylat
und Polyolefinen.
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Der
polare Kunststoff Polymethylmethacrylat – abgekürzt
PMMA – ist ein glasklarer Thermoplast, der weltweit auch
unter der Handelsbezeichnung Plexiglas® bekannt
ist und wegen seiner ausgezeichneten optischen und mechanischen
Eigenschaften in breiter Vielfalt zum Einsatz kommt. Dies hat insbesondere
seine Ursache in der attraktiven Kombination von hoher optischer
Transparenz, hoher Festigkeit, hoher Steifigkeit, hoher Kratzfestigkeit
und herausragender Witterungsbeständigkeit. Die ersten
Arbeiten zur technischen Herstellung von PMMA gehen auf das Ende
der 20-er Jahre zurück und wurden von der Firma Röhm
in Darmstadt durchgeführt. Prinzipiell wird hierzu ein
Monomer auf Arcylat- und/oder Methacrylatbasis – im folgenden
als (Meth)acrylate beschrieben – radikalisch, in Masse,
Lösung, Emulsion oder in Suspension polymerisiert wird, wobei
sich die Monomeren im einzelnen von Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Propyl(meth)acrylat, iso-Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat,
iso-Butyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat, Hexyl(meth)acrylat,
Heptyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat,
Octyl(meth)acrylat, iso-Octyl(meth)acrylat, Decyl(meth)acrylat,
Benzyl(meth)acrylat, Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Octadecyl(meth)acrylat,
Dodecyl(meth)acrylat, Tetradecyl(meth)acrylat, Oleyl(meth)acrylat,
4-Methylphenyl(meth)acrylat, Benzyl(meth)acrylat, Furfuryl(meth)acrylat,
Cetyl(meth)acrylat, 2-Phenylethyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat,
Neopentyl(meth)acrylat ableiten lassen.
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Die
Polymerisation in Masse dient zur Herstellung von optisch klaren
Formteilen wie Platten, Profilen und Rohren. Sogenanntes Acrylglas
GS entsteht, wenn die Grundstoffe in einer Form, beispielsweise
zwischen zwei Glasplatten im Wasserbad, zusammengebracht werden
und zum Polymer reagieren, während als Acrylglas XT z.
B. in Beuteln im Wasserbad hergestellte Polymere bezeichnet werden,
die danach als Acrylgranulat zu Halbzeugen wie Platten, Stäben
Rohren etc. extrudiert werden. Die Polymerisation in Masse zwischen
zwei Platten führt üblicherweise zu Polymeren
mit hoher Molmasse (> 106 g/mol), so dass die so erzeugten Formteile
im Vergleich zu extrudiertem Halbzeug bessere mechanische Eigenschaften
und ein höhere Oberflächengüte besitzen.
Entsprechend lässt sich gegossenes Acrylglas leichter Span
abhebend bearbeiten und liefert transparente Schnittkanten, während
extrudiertes Material niedriger im Molekulargewicht liegt und somit
schneller schmilzt. Dies kann bei der Bearbeitung die Werkzeuge
wie Bohrer und Sägen verschmieren, wobei weiße
Schnittkanten zurückbleiben, wodurch verschiedene Anwendungen
ausscheiden.
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Zur
Erhöhung der Zähigkeit werden (Meth)acrylate in
vielfältiger Weise mit z. B. α-Methylstyrol, Styrol, Acrylnitril
oder anderen Acrylmonomeren copolymerisiert. Elastomermodifizierte,
schlagzähe Polymersysteme können durch Einbau
von Elastomerpartikeln – z. B. im Verlaufe einer zwei – oder
mehrstufigen Suspensions- bzw. Emulsionspolymerisation – erhalten
werden.
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Generell
kann die Polymerisation von (Meth)acrylaten radikalisch, anionisch
oder kationisch erfolgen, wobei in der Praxis am häufigsten
die radikalische Methode, die in Masse üblicherweise bei
Temperaturen zwischen 40 und 80°C abläuft, zur
Anwendung kommt. Als Polymerisationsinitiatoren, die in der Monomermischung
mit 0,01 bis 2 Gew.-% enthalten sind, werden beispielsweise Peroxide,
wie Benzoylperoxid, sowie Diazoverbindungen, wie 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
oder 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril) eingesetzt.
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Aufgrund
des sehr polaren Charakters sind die elektrischen Isolationseigenschaften
von PMMA wesentlich niedriger als bei unpolaren Kunststoffen. Auch
die Wasseraufnahme und die Feuchtigkeitsaufnahme sind gegenüber
diesen weitaus höher. Hinzu kommt eine schlechte Chemikalienbeständigkeit
(Adolf Franck, Kunststoff-Kompendium, Vogel-Verlag, Würzburg,
4. Auflage, 1996, 238–243).
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Polyolefine
sind unpolare polymere Kohlenwasserstoffe mit einem hydrophoben
Charakter. Sie bestehen vorwiegend aus Ethen und Propen und werden
entweder nach dem Hochdruckverfahren, durch Ziegler-Natta-Synthese,
oder mit Metallocen-Katalysatoren hergestellt. Neben den Monomeren
Ethen und Propen können zur Erzielung von bestimmten Eigenschaften
weitere Comonomere vom Typ C4 bis C20, insbesondere Buten-1, Isobuten, Hexen,
Octen, cyclische Olefine oder 4-Methylpent-1-en, enthalten sein.
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In
der Praxis verwendet man üblicherweise für die
Bezeichnung der Polyolefine die Abkürzungen PE-HD (High
Density Polyethylene), PE-LD (Low Density Polyethylen), PE-LLD (Linear
Low Density Polyethylene), PE-ULD (Ultra Low Density Polyethylene),
PE-HMW (High Molecular Weight Polyethylen), PE-UHMW (Ultra High
Molecular Weight Polyethylene), PP (Polypropylene) und PB (Polybutene-1).
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Auch
ein Verschäumen von Polyolefinen, insbesondere von Polypropylen,
ist möglich. Abhängig vom Herstellungsverfahren
erhält man Polyolefinschäume mit unterschiedlichen
Eigenschaften. Flexible Polyolefinschäume mit kleinen,
geschlossenen Zellen und einer geringen Dichte (ca. 10 kg/m3) erhält man mittels Extrusion.
Harte Polyolefinschäume mit einer Dichte von 50 bis 120
kg/m3 erhält man nach dem Hochdruckverfahren,
während man Strukturschäume mit einer Dichte von
400 bis 700 kg/m3 unter der Verwendung von
gasförmigen oder chemischen Treibmitteln beim Spritzgießverfahren
erhält.
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In
der Praxis kommen aufgrund des sehr günstigen Preis/Eigenschaftsbild-Verhältnisses
Polyethylene und Polypropylene sowie die darauf basierenden Copolymeren
in großen Mengen zur Anwendung. Das gegenüber
Polypropylen höherdichte Polyethylen ist u. a. gegen Wasser,
Salzlösungen, Säuren, Laugen, Alkohole und Benzin
beständig und wird deshalb in vielfältigster Weise
angewandt. Einzelne Polyethylentypen sind sogar als Heizölbehälter
Treibstoffkanister und Kfz-Treibstofftanks zugelassen. Aufgrund
des unpolaren Charakters sind die elektrischen Isolationseigenschaften
von Polyethylen herausragend. Die linearen Polyethylenmakromoleküle
können weiterhin dreidimensional vernetzt werden, wodurch
bestimmte Eigenschaften wie z. B. die Tieftemperaturschlagzähigkeit
und die Spannungsrissbeständigkeit wesentlich verbessert
werden können. Man kennt beispielsweise die Peroxidvernetzung,
die Silanvernetzung, die Azovernetzung und die Elektronenstrahlvernetzung.
Auch Polypropylen kann aufgrund der hohen Variationsbreite von Molmassenverteilung,
Kristallinität und Sphärolitstruktur vielfältig
eingesetzt werden. Die Steifigkeit und Festigkeit von Polypropylen
liegen zwischen denen von Polyethylen und den technischen Kunststoffen
wie z. B. Polyamiden. Die elektrischen Eigenschaften sind denen
von Polyethylen vergleichbar und werden durch eine Lagerung in Wasser
nicht beeinträchtigt. Polypropylen zeigt nur eine geringe
Wasseraufnahme und ist chemisch außerordentlich beständig
wie z. B. bis 120°C gegen wässerige Lösungen
von Salzen, starken Säuren und Alkalien sowie ggf. gegen
Waschlaugen. Die hochkristallinen Typen weisen beste Beständigkeit
gegenüber polaren organischen Lösemitteln, Alkohole,
Estern, Fetten und Ölen auf (Saechtling, Kunststofftaschenbuch,
Verlag Carl Hanser München, 28. Ausgabe, 2001, 393–435).
Weiterhin ist bemerkenswert, dass durch Zusatz von sogenannten „clarifying
agents” wie z. B. Dibenzylidensorbitol die Kristalle von
Polypropylen so klein gehalten werden können, dass die
Lichtdurchlässigkeit verbessert wird, wodurch hochtransparente
Systeme erhalten werden (Hans Zweifel, Plastics Additives
Handbook, 5th Edition, Carl Hanser Verlag; München, 956–959).
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Durch
chemische Anbindung polarer Gruppen an Polyolefine bzw. durch Einnischen
von Verbindungen, die polare Gruppen enthalten, kann das Eigenschaftsprofil,
wie z. B. die Haftung oder die chemische Beständigkeit
von Polyolefinen ebenfalls variiert werden. Marktgängige
Polyolefine mit polaren Gruppen sind beispielsweise Elvax® von der Fa. Dupont, das durch
Copolymerisation von Ethen mit Vinylacetat hergestellt wird, und
zu den sogenannten EVA-Typen gehört. Weiterhin können
Polyolefine nachträglich mit 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(MEMO), Methacryloxypropyltriethoxysilan (MEEO) Vinyltrimethoxysilan
(VTMO), Vinyltriethoxysilan (VTEO), Maleinsäureanhydrid
(MSA) oder mit Acrylsäure, Acrylsäureanhydrid
bzw. Acrylsäurederivaten gepfropft werden. Letztgenannte
Produkte werden z. B. unter den Bezeichnungen Primacor® (Fa. Dow
Chemical), Lucalen® (Fa. Basell),
Polybond® (Chemtura) oder Exxelor® (Fa. ExxonMobil) vermarktet. Weitere
funktionalisierte Polyolefine sind die Orevac®-
(Fa. Arkema) und die Admer®-Typen
(Fa. Mitsui).
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Weiterhin
können Polyolefine Zumischungen von Elastomeren, wie beispielsweise
Ethylen-Propylen-Copolymere oder Ethylen-Propylen-Norbornen-Terpolymere
(EP(D)M), enthalten, um z. B. die Steifigkeit, Erweichungstemperatur
oder Schlagzähigkeit zu beeinflussen. In Elends aus 90
Gew.-% PP und 10 Gew.-% EP(D)M überwiegen die Eigenschaften
des Polypropylens, während Elends von 40 Gew.-% PP und
60 Gew.-% EP(D)M einen kautschukartigen Charakter aufweisen.
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Spezielle
Polyolefine sind die Cycloolefincopolymerisate, die durch Copolymerisation
von linearen Polyolefinen mit Norbornen an Metallocen-Katalysatoren
entstehen. Diese Produkte haben nicht nur eine hohe Dichte von 1,02
g/cm3 und einen Brechungsindex von 1,53,
sondern sie besitzen eine Glasübergangstemperatur bis ca.
230°C und sind außerdem hochtransparent, Blut-verträglich,
sterilisierbar, metallisierbar leicht zu verarbeiten und hydrolysefest.
Aus diesem Grund finden sie Anwendung als CD's, anderer optische
Datenspeicher, vorfüllbare transparente Spritzen, biaxial
verstreckte Kondensatorfolien, Barrierefolien gegen Wasser/Wasserdampf,
als Blisterfolien und in der Kosmetik.
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<Aufgabe>
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Wegen
der für PMMA und Polyolefine jeweils charakteristischen
günstigen Eigenschaften, wie z. B. Transparenz, Witterungsbeständigkeit
und Festigkeit einerseits sowie elektrischer Widerstand, Wasserdampfsperrwirkung,
Hydrophobie andererseits, war die Hauptaufgabe, diese beiden Polymere
durch Herstellung eines geeigneten Verbundsystems direkt zu kombinieren.
Einer einfachen Lösung steht der Stand der Technik entgegen,
wonach sich PMMA mit Polyolefinen entweder gar nicht oder allenfalls
sehr schlecht verbinden lässt (
Adolf Franck, Kunststoff-Kompendium,
Vogel-Verlag, Würzburg, 4. Auflage, 1996, 174).
Diese Schwierigkeiten des Verbundes werden besonders deutlich bei
Ethylen/Acrylsäure-Copolymeren wie z. B. den Primacor
® – Typen der Dow, die
gegenüber Polyethylen eine excellente Haftung aufweisen, überraschenderweise
aber trotz eines Acrylsäuregehalts von 20 Gew.-% sich mit
PMMA nicht verbinden lassen (
http://dow.com/primacor/discover/techinfo.htm).
In
WO 2006/084611 werden
zwar PMMA/Polyolefinsysteme für Gewächshausfolien
beansprucht, die jedoch alle aus mehreren Schichten aufgebaut sind,
die wiederum mittels eines speziellen Klebstoffs miteinander verbunden
werden müssen. Die weitere Aufgabe bestand also darin,
ein fest verbundenes zweiphasiges System aus PMMA/Polyolefin zu
entwickeln.
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<Lösung>
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass erfindungsgemäß hergestelltes
PMMA mit erfindungsgemäß hergestellten Polyolefinen
durch eine Heißwasser- oder Heißdampf-Behandlung
stabil verbunden werden kann. Die so hergestellten Verbundsysteme
sind beispielsweise geeignet für hydrophobe, nicht überlackierbare
Lärmschutzwände, für hydrophob ausgerüstete
Verglasungen, für Gewächshausfolien, für
wärmegedämmte Fenster, für mit Polyolefinen
ummantelte Lichtwellenleiter, für Solaranlagen und für
transparente wasserdampfundurchlässige Verpackungen sowie
für Polyolefin-PMMA-Verbundsysteme aller Art.
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Überraschenderweise
eröffnet das erfindungsgemäße System
eine zusätzliche Anwendung. So kann es als Haftung vermittelnde
Schicht oder Film verwendet werden, um herkömmliches, d.
h. nicht modifiziertes, PMMA mit herkömmlichen, d. h. nicht
modifizierten, Polyolefinen dauerhaft zu verbinden. Das erfindungsgemäße
System kann – z. B. als vorrätige Rollenware – als
fertiger „Klebefilm” bzw. Haftvermittler angeboten
werden, der im Bedarfsfall vor Ort beim jeweiligen Anwender verarbeitet
wird. Erfindungsgemäß wird dies so durchgeführt,
dass die PMMA-Seite des Haftvermittlers zum herkömmlichen
PMMA zeigt und die Polyolefin-Seite des Haftvermittlers zum herkömmlichen
Polyolefin zeigt und danach diese drei Schichten zusammenlaminiert
werden bzw. miteinander verbunden werden. In den zu verbindenden
Kunststoffen kommen dabei Massetemperaturen von 50 bis 350°C,
vorzugsweise 80 bis 280°C, insbesondere 100 bis 260°C
zur Anwendung. In einer besonderen Ausführungsform des
Prozesses sind die Massetemperaturen der beiden zu verbindenden
Kunststoffe unterschiedlich und unterscheiden sich um maximal 250°C,
vorzugsweise um maximal 150°C, insbesondere um maximal
80°C. Verwendet man als Polyolefinphase Polypropylen zusammen
mit 0,2 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,4 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere
0,6 bis 2,0 Gew.-% sogenannter „clarifying agents” wie
z. B. Dibenzylidensorbitol (DBS), Thymin, Talkum, Natriumbenzoat
oder 4-Biphenylcarbonsäuren können erfindungsgemäß hochtransparente
Verbundsysteme hergestellt werden. Ebenso entstehen hochtransparente
Verbundsysteme, wenn cyclische Olefincopolymere (COC) erfindungsgemäß mit
PMMA verbunden werden.
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Die
beiden erfindungsgemäßen Polymerphasen werden
nachfolgend in a) und b) näher beschrieben:
- a) Es wird PMMA eingesetzt, welches copolymerisiert wurde mit
0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise mit 0,2 bis 12 Gew.-%, insbesondere
mit 0,3 bis 6 Gew.-% der Verbindung
(Meth)acryl-Zm-SiYn (1), worin m = 0 oder 1 und n gleich 1,2
oder 3 sind, mir der Maßgabe m + n = 4, Die Gruppen Y sind
gleich oder verschieden, wobei Y für OH, ONa, OK, OR, OCOR,
OSiR3, Cl, Br, I oder NR2 stehen.
R ist dabei ein Wasserstoffatom, eine substituierte oder unsubstituierte
Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein substituierter oder unsubstituierter
Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-, ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die
(Meth)acrylgruppe ist unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen
und/oder Alkylgruppen und/oder Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen;
und/oder
mit/auf welchem copolymerisiert/aufgepfropft sind 0,1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 6 Gew.-% der
Verbindung
Vinyl-Zm-SiYn (2),
worin m = 0 oder 1 und n gleich 1,2 oder 3 sind, mir der Maßgabe
m + n = 4. Die Gruppen Y sind gleich oder verschieden, wobei Y für
OH, ONa, OK, OR, OCOR, OSiR3, Cl, Br, I
oder NR2 stehen. R ist dabei ein Wasserstoffatom,
eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-,
Cycloalkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkinyl-, Aryl- oder Heteroarylgruppe.
Z ist ein substituierter oder unsubstituierter Alkyl- oder Arylrest,
ein Alkylsilyl-, ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die Vinylgruppe
ist unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen und/oder
Alkylgruppen und/oder Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen;
und/oder
mit/auf welchem copolymerisiert/aufgepfropft sind 0,1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 6 Gew.-% der
Verbindung
Cycloalkenyl-Zm-SiYn (3), worin m = 0 oder 1 und n gleich 1,2
oder 3 sind, mir der Maßgabe m + n = 4. Die Gruppen Y sind
gleich oder verschieden, wobei Y für OH, ONa, OK, OR, OCOR,
OSiR3, Cl, Br, I oder NR2 stehen.
R ist dabei ein Wasserstoffatom, eine substituierte oder unsubstituierte
Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein substituierter oder unsubstituierter
Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-, ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die
Cycloalkenylgruppe ist unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen
und/oder Alkylgruppen und/oder Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen;
und/oder
mit/auf welchem copolymerisiert/aufgepfropft sind 0,1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 6 Gew.-% der
Verbindung
Norbornenyl-Zm-SiYn (4), worin m = 0 oder 1 und n gleich 1,2
oder 3 sind, mir der Maßgabe m + n = 4. Die Gruppen Y sind
gleich oder verschieden, wobei Y für OH, ONa, OK, OR, OCOR,
OSiR3, Cl, Br, I oder NR2 stehen.
R ist dabei ein Wasserstoffatom, eine substituierte oder unsubstituierte
Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein substituierter oder unsubstituierter
Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-, ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die
Norbornenylgruppe ist unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen
und/oder Alkylgruppen und/oder Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen.
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Solche
Doppelbindung enthaltende Comonomere werden teils von der Evonik
Degussa GmbH unter den Handelsbezeichnungen DYNASYLAN® MEMO,
DYNASYLAN® VTMO, DYNASYLAN® VTEO, DYNASYLAN® VTMOEO
vertrieben, sind aber auch bei der ABCR GmbH & Co. KG erhältlich wie beispielsweise 2-(3-Cyclohexenyl)ethyltrichlorosilan,
Methacryloxymethyltriethoxysilan, Methacryloxymethyltrimethoxysilan, 3-Methacryloxy-propylmethyldimethoxysilan,
3-(Acryloxypropyl)dimethylmethoxysilan, 3-(Acryloxy-propyl)methyldimethoxysilan,
Cyclohexenyltrichlorosilan, oder 5-(Bicyloheptenyl)-methyldichlorosilan.
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Die
Herstellung solcher mit Vinyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan,
Acryloxyethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
Acryloxypropyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Methacryloxyethyltriethoxysilan,
Acryloxyethyltriethoxysilan, Methyacryloxypropyltriethoxysilan,
Acryloxypropyltriethoxysilan, Vinyltrichlorosilan, Methacryloxyethyltrichlorosilan, Acryloxyethyltrichlorosilan,
Methacryloxypropyltrichlorosilan, Acryloxypropyltrichlorosilan,
Vinyltribromosilan, Methacryloxyethyltribromosilan, Acryloxyethyltribromosilan,
Methacryloxypropyltribromosilan, Acryloxypropyltribromosilan modifizierten
PMMA ist Stand der Technik und wird in
DE 102 12 458 (2002) beschrieben.
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Für
das erfindungsgemäß eingesetzte PMMA werden Vinyltrimethoxysilan,
Vinylmethyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan, Acryloxyethyltrimethoxysilan,
Methyacryloxypropyltrimethoxysilan, Acryloxypropyltrimethoxysilan,
Cyclohexenyldimethylsilyltrimethoxysilan, Norbornenylethyltrimethoxysilan
Vinyltriethoxysilan, Vinylmethyltriethoxysilan, Methacryloxyethyltriethoxysilan,
Acryloxyethyltriethoxysilan, Methyacryloxypropyltriethoxysilan,
Acryloxypropyltriethoxysilan. Cyclohexenyldimethylsilylltriethoxysilan,
Norbornenylethyltriethoxysilan. Vinyltrichlorosilan, Methacryloxyethyltrichlorosilan,
Acryloxyethyltrichlorosilan, Methacryloxypropyltrichlorosilan, Acryloxypropyltrichlorosilan,
Cyclohexenyldimethylsilyltrichlorosilan, Norbornenylethyltrichlorosilan,
Methacryloxyethyltribromosilan, Acryloxyethyltribromosilan, Methacryloxypropyltribromosilan,
Acryloxypropyltribromosilan Cyclohexenyldimethylsilyltribromosilan
und Norbornenylethyltribromosilan eingesetzt. Bevorzugt werden halogenfreie
Silane wie Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan,
Acryloxyethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
Acryloxypropyltrimethoxysilan, Cyclohexenyldimethylsilyltrimethoxysilan,
Norbornenylethyltrimethoxysilan Vinyltriethoxysilan, Vinylmethyltriethoxysilan,
Methacryloxyethyltriethoxysilan, Acryloxyethyltriethoxysilan, Methyacryloxypropyltriethoxysilan,
Acryloxypropyltriethoxysilan. Cyclohexenyldimethylsilylltriethoxysilan,
Norbornenylethyltriethoxysilan verwendet. Besonders bevorzugt kommen
Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan,
Acryloxyethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
Acryloxypropyltrimethoxysilan, Cyclohexenyldimethylsilyltrimethoxysilan,
Norbornenylethyltrimethoxysilan zur Anwendung. In einer besonderen
Ausführungsform werden Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
und Acryloxypropyltrimethoxysilan verwendet.
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Zusätzlich
zu der Doppelbindungen enthaltenden Silanverbindung kann das eingesetzte
PMMA auf Acrylaten bzw. Methacrylaten basieren – im folgenden
als (Meth)acrylate beschrieben, die sich von den Monomeren Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat, iso-Propyl(meth)acrylat,
Butyl(meth)acrylat, iso-Butyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat,
Hexyl(meth)acrylat, Heptyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Cyclohexyl(meth)acrylat, Octyl(meth)acrylat, iso-Octyl(meth)acrylat,
Decyl(meth)acrylat, Benzyl(meth)acrylat, Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat,
Octadecyl(meth)acrylat, Dodecyl(meth)acrylat, Tetradecyl(meth)acrylat,
Oleyl(meth)acrylat, 4-Methylphenyl(meth)acrylat, Benzyl(meth)acrylat,
Furfuryl(meth)acrylat, Cetyl(meth)acrylat, 2-Phenylethyl(meth)acrylat,
Isobornyl(meth)acrylat, Neopentyl(meth)acrylat ableiten lassen.
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In
einer besonderen Ausführungsform können die Monomeren
(2-Ethylhexyl)acrylat, (2-Hydroxyhexyl)acrylat, Hydroxyethylacrylat,
(2-Hydroxyhexyl)acrylat-phosphat, (2-Hydroxypropyl)acrylat, (2-Phenoxyethyl)acrylat,
Butylacrylat, Butandioldimethacrylat, Hexandioldimethacrylat, Methylmethacrylat,
[2-(tert.-Butylamino)ethyl]methacrylat, Ethyltriglykolmethacrylat,
(2-Hydroxyethyl)methacrylat, (2-Hydroxyethyl)methacrylatphosphat,
(2-Hydroxypropyl)methacrylat oder Tetrahydrofurfuryl-methacrylat
bzw. deren Polymere enthalten sein.
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Das
erfindungsgemäß eingesetzte PMMA kann neben diesen
Methyl(meth)acrylaten auch weitere Monomere aufweisen, die mit den
Methyl(meth)acrylaten copolymerisierbar sind. Hierzu gehören
vorzugsweise Styrol, substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten
an der Seitenkette, wie z. B. α-Methylstyrol, und substituierte
Styrole mit einem Alkylsubstituenten am Ring, wie z. B. p-Methylstyrol.
Aber auch andere Monomere wie Vinylhalogende, z. B. Vinylchlorid,
Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Vinylidenfluorid, und Vinylester
wie z. B. Vinylacetat kommen in Betracht. Daneben können
auch heterocyclische Vinylverbindungen z. V. substituierte und substituierte
Vinylpyridine, Vinylpyrimidine, Vinylpiperidine, Vinylcarbazole,
Vinylprrolidine, N-Vinylcaprolactame, Vinyloxolane, Vinylfurane,
Vinylthiophene, Vinylthiolane, Vinylthiazole, Vinyl- und Isoprenylether
verwendet werden. Weiterhin sind Maleinsäure und Maleinsäurederivate
verwendbar.
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Die
genannten Monomere können in dem erfindungsgemäß eingesetzten
PMMA einzeln oder in Mischungen enthalten sein, ferner können
auch Homopolymer und/oder Copolymere dieser Monomere vorliegen.
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Die
Polymerisation der Methyl(meth)acrylate kann grundsätzlich
radikalisch, anionisch oder kationisch erfolgen. Bei bestimmten
Zusammensetzungen der Stoffmischungen sind diese sogar ohne Polymerisationskatalysator
reaktionsfähig, wobei die Reaktionsfähigkeit von
der verwendeten Kombination abhängig ist. Optional können
Inhibitoren bzw. Vinylpolymerisationsverhinderungsmittel wie tert.-Butylbrenzcatechin,
Hydrochinon, Hydrochinon-mono-ethylether und 2,5-di-tert.-Butylhydrochinon
enthalten sein. Die erforderlichen Mengen schwanken je nach Monomerzusammensetzung
sowie Lagerungs- bzw. Transportbedingungen und liegen in der Regel
im Bereich von 0,005 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung Für die bevorzugte radikalische Polymerisation
des Methyl(meth)acrylats kann diese sogenannte Polymerisationsinitiatoren
enthalten. Insbesondere weist die erfindungsgemäße
Zusammensetzung maximal 5 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 2 Gew.-%, insbesondere
0,015 bis 1,0 Gew.-% Initiator, bezogen auf das Monomerengemisch,
auf. Als Polymerisationsinitiatoren weist die erfindungsgemäße
Zusammensetzung bevorzugt Azoverbindungen, wie beispielsweise 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
oder 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril), Redox-Systeme, wie beispielsweise
die Kombination von tertiären Aminen mit Peroxiden, auf.
Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
als Polymerisationszusammensetzung Peroxide, besonders bevorzugt
Dilauroylperoxid, tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperisononanoat,
Dicyclohexylperoxidicarbonat, Dibenzoylperoxid oder 2,2-Bis-(tert.-butylperoxy)butan,
auf (vgl. hierzu beispielsweise H. Rauch-Puntigam, Th. Völker, "Acryl-
und Methacrylverbindungen", Springer, Heidelberg, 1967 oder Kirk-Othmer,
Encyclopedia of Chemical Technology, Vol. 1, Seiten 386ff, J. Wiley,
New York, 1978). Die zu polymerisierende Methyl(meth)acrylat-Zusammensetzung
kann auch ein Gemisch verschiedener Polymerisationsinitiatoren mit
unterschiedlicher Halbwertzeit, wie beispielsweise Dilauroylperoxid
und 2,2-Bis-(tert.- butylperoxy)butan, aufweisen, um den Radikalstrom
im Verlauf der Polymerisation sowie bei verschiedenen Polymerisationstemperaturen
konstant zu halten.
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In
einer besonderen Ausführungsform der Verwendung die Zusammensetzung
einen Photoinitiator auf, beispielsweise 2 Gew.-% DAROCUR® 1173 oder einen IRGACURE®-Typ (Ciba Spezialchemikalien GmbH).
Hierbei handelt es sich insbesondere um α-Hydroxyketone,
Phenylglyoxylate, Benzyldimethylketale oder α-Aminoketone.
Die Polymerisation der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann nun mit einem UV-Strahler, beispielsweise von der Fa. Theimer
oder Lamp Express Inc. (USA), mit einer Leistung von 100 W/cm erfolgen.
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Für
die Einstellung der Molekulargewichte der Homo- bzw. Copolymerisate
kann die Methyl(methacrylat)-Zusammensetzung vorzugsweise von 0,05
bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 2 Gew.-% und besonders bevorzugt
von 0,2 bis 1 Gew.-% bezogen auf das Monomerengemisch ein Molekulargewichtsregler aufweisen.
Insbesondere weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen Molekulargewichtsregler, ausgewählt aus Mercaptanen,
wie beispielsweise n-Butylmercaptan, n-Dodecylmercaptan, 2-Mercaptoethanol,
oder 2-Ethylhexylthioglycolat auf. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße
Zusammensetzung n-Dodecylmercaptan auf (vgl. beispielsweise
H.
Rauch-Puntigam, Th. Völker, "Acryl- und Methacrylverbindungen",
Springer, Heidelberg, 1967;
Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Bd. XIV/1, Seite 66, Georg Thieme, Heidelberg,
1961 oder
Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical
Technology, Vol. 1, Seiten 296ff, J. Wiley, New York, 1978).
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Zur
schlagzäh modifizierenden Wirkung der Zusammensetzung können
Vernetzer wie Di(meth)acrylate, Divinylbenzole oder Allyl(meth)acrylate
enthalten sein.
-
Selbstverständlich
kann die Zusammensetzung weitere Additive enthalten, wie beispielsweise
Wärme- und Lichtstabilisatoren, insbesondere UV-Absorber,
optische Aufheller, Antistatika, Beschleuniger auf Basis von Aminverbindungen,
Gleitmittel, Antiblockmittel, Nukleierungsmittel, flammhemmende
Mittel, Füll- und Farbstoffe sowie Pigmente. Verwiesen
sei auf Hans Zweifel, Plastics Additives Handbook, 5th Edition,
Carl Hanser Verlag 2001. Das Einfärben von Polymeren
ist in Vieweg-Esser, Kunststoffhandbuch, Band IX, „Polymethacrylate",
Carl Hanser Verlag 1975 und Batzer, Polymere Werkstoffe,
Bd. II, Technologie (337–353), Georg Thieme Verlag 1984 beschrieben.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist diese
Additive – bezogen auf das jeweilige Additiv – bevorzugt
in Mengen von jeweils 0,01 Gew.-% bis 5,0 Gew.-% auf.
- b) Es wird ein handelsübliches Polyolefin bzw. Cycloolefin(co)polymer
der Firmen ExxonMobil, Dow Chemical, Basell, Ineos, Borealis, Total,
Sabic oder Polyplastics (JV Ticona/Daicel) vom Typ PE-HD (High Density
Polyethylene), PE-LD (Low Density Polyethylene), PE-LLD (Linear
Low Density Polyethylene), PE-ULD (Ultra Low Density Polyethylen),
PE-HMW (High Molecular Weight Polyethylene), PE-UHMW (Ultra High Molecular
Weight Polyethylene), PP (Polypropylene) oder PB (Polybutene-1),
COC (Cycloolefincopolymer) oder COP (Cycloolefinpolymer) eingesetzt,
welches
gepfropft wurde mit 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise mit 0,2 bis
12 Gew.-% insbesondere mit 0,3 bis 6 Gew.-% der Verbindung
(Meth)acryl-Zm-SiYn (1), worin
m = 0 oder 1 und n gleich 1,2 oder 3 sind, mir der Maßgabe
m + n = 4. Die Gruppen Y sind gleich oder verschieden, wobei Y für
OH, ONa, OK, OR, OCOR, OSiR3, Cl, Br, I
oder NR2 stehen. R ist dabei ein Wasserstoffatom,
eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-,
Alkinyl-, Cycloalkinyl-, Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein
substituierter oder unsubstituierter Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-,
ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die (Meth)acrylgruppe ist
unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen und/oder Alkylgruppen und/oder
Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen;
und/oder auf welchem aufgepfropft
sind 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,3
bis 6 Gew.-% der Verbindung
Vinyl-Zm-SiYn (2), worin m = 0 oder 1 und n gleich 1,2
oder 3 sind, mir der Maßgabe m + n = 4. Die Gruppen Y sind
gleich oder verschieden, wobei Y für OH, ONa, OK, OR, OCOR,
OSiR3, Cl, Br, I oder NR2 stehen.
R ist dabei ein Wasserstoffatom, eine substituierte oder unsubstituierte
Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein substituierter oder unsubstituierter
Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-, ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die
Vinylgruppe ist unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen
und/oder Alkylgruppen und/oder Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen;
und/oder
auf welchem aufgepfropft sind 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2
bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 6 Gew.-% der Verbindung
Cycloalkenyl-Zm-SiYn (3), worin
m = 0 oder 1 und n gleich 1, 2 oder 3 sind, mir der Maßgabe
m + n = 4. Die Gruppen Y sind gleich oder verschieden, wobei Y für
OH, ONa, OK, OR, OCOR, OSiR3, Cl, Br, I
oder NR2 stehen. R ist dabei ein Wasserstoffatom,
eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-,
Alkinyl-, Cycloalkinyl-, Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein
substituierter oder unsubstituierter Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-,
ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die Cycloalkenylgruppe
ist unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen und/oder
Alkylgruppen und/oder Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen;
und/oder
auf welchem aufgepfropft sind 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2
bis 12 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 6 Gew.-% der Verbindung
Norbornenyl-Zm-SiYn (4), worin
m = 0 oder 1 und n gleich 1,2 oder 3 sind, mir der Maßgabe
m + n = 4. Die Gruppen Y sind gleich oder verschieden, wobei Y für
OH, ONa, OK, OR, OCOR, OSiR3, Cl, Br, I
oder NR2 stehen. R ist dabei ein Wasserstoffatom,
eine substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Cycloalkenyl-,
Alkinyl-, Cycloalkinyl-, Aryl- oder Heteroarylgruppe. Z ist ein
substituierter oder unsubstituierter Alkyl- oder Arylrest, ein Alkylsilyl-,
ein Oxyalkyl- oder ein Oxyarylrest.
Die Norbornenylgruppe ist
unsubstituiert oder substituiert mit Halogenatomen und/oder Alkylgruppen und/oder
Alkenylgruppen und/oder Arylgruppen.
-
Als
Doppelbindung enthaltende Comonomere kommen grundsätzlich
dieselben in Betracht wie die unter a) beschriebenen Verbindungen,
d. h. DYNASYLAN® MEMO, DYNASYLAN® VTMO, DYNASYLAN® VTEO, DYNASYLAN® VTMOEO von der Evonik Degussa
GmbH bzw. 2-(3-Cyclohexenyl)ethyltrichlorosilan, Methacryloxymethyltriethoxysilan,
Methacryloxymethyltrimethoxysilan, 3- Methacryloxy-propylmethyldimethoxysilan,
3-(Acryloxypropyl)dimethylmethoxysilan, 3-(Acryloxy-propyl)methyldimethoxysilan,
Cyclohexenyltrichlorosilan, oder 5-(Bicyloheptenyl)-methyldichlorosilan
von der ABCR GmbH & Co.
KG.
-
Die
Herstellung solcher modifizierter – aus handelsüblichen
Produkten stammenden – Polyolefine mit aufgepfropften Silylalkoxygruppen
ist Stand der Technik und umfassend beschrieben.
DE 38 18 478 (1988) pfropft ein Polypropylen
mit einem MFI (230/5) mit Methacryloxypropyltrimethoxysilan unter
Zusatz von 0,5 Gew.-% Dicumylperoxid, während
DE 40 00 695 (1990) amorphe Polyalphaolefine
aus Ethen, Propen und Buten-1 mit Vinyltrimethoxysilan oder Methacryloxypropyltrimethoxysilan
mit 0,2 bis 1 Gew.-% Dicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t-butylperoxy)-hexan
oder 2,2'-Azo-bis(2-acetoxypropan)pfropft. Die Herstellung von mit 3,2
Gew.-% Vinyltriethoxysilan unter Zusatz von 0,16 Gew.-% Dihydroxybutylperoxid
gepfropften Ethen/Octen-Copolymeren wird in
DE 196 09 419 (1996) beschrieben.
Schließlich beschäftigt sich auch die Dissertation 2003
von Runsheng Lü („Die Entwicklung vernetzbarer
Polyolefinblends und deren Verarbeitung zu schmelzgesponnenen Elastomerfasern”,
Institut für Kunststofftechnologie der Universität
Stuttgart) ausführlich mit der Pfropfung von Organosilanen
auf Ethen/Octen-Copolymeren, Schließlich sind auch fertige
Produkte auf dem Markt erhältlich. So vermarktet die Evonik
Degussa GmbH ein mit Vinyltrimethoxysilan modifiziertes Polyalphaolefin
unter der Handelsbezeichnung VESTOPLAST
® 206.
-
Für
das erfindungsgemäß eingesetzte Polyolefin werden
Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan,
Acryloxyethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan, Acryloxypropyltrimethoxysilan,
Cyclohexenyldimethylsilyltrimethoxysilan, Norbornenylethyltrimethoxysilan
Vinyltriethoxysilan, Vinylmethyltriethoxysilan, Methacryloxyethyltriethoxysilan,
Acryloxyethyltriethoxysilan, Methyacryloxypropyltriethoxysilan,
Acryloxypropyltriethoxysilan. Cyclohexenyldimethylsilylltriethoxysilan,
Norbornenylethyltriethoxysilan. Vinyltrichlorosilan, Methacryloxyethyltrichlorosilan,
Acryloxyethyltrichlorosilan, Methacryloxypropyltrichlorosilan, Acryloxypropyltrichlorosilan,
Cyclohexenyldimethylsilyltrichlorosilan, Norbornenylethyltrichlorosilan,
Methacryloxyethyltribromosilan, Acryloxyethyltribromosilan, Methacryloxypropyltribromosilan,
Acryloxypropyltribromosilan Cyclohexenyldimethylsilyltribromosilan
und Norbornenylethyltribromosilan eingesetzt. Bevorzugt werden halogenfreie
Silane wie Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan,
Acryloxyethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
Acryloxypropyltrimethoxysilan, Cyclohexenyldimethylsilyltrimethoxysilan,
Norbornenylethyltrimethoxysilan Vinyltriethoxysilan, Vinylmethyltriethoxysilan,
Methacryloxyethyltriethoxysilan, Acryloxyethyltriethoxysilan, Methyacryloxypropyltriethoxysilan,
Acryloxypropyltriethoxysilan. Cyclohexenyldimethylsilylltriethoxysilan,
Norbornenylethyltriethoxysilan verwendet. Besonders bevorzugt kommen
Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methacryloxyethyltrimethoxysilan,
Acryloxyethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
Acryloxypropyltrimethoxysilan, Cyclohexenyldimethylsilyltrimethoxysilan,
Norbornenylethyltrimethoxysilan zur Anwendung. In einer besonderen
Ausführungsform kommen Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyltrimethoxysilan, Methyacryloxypropyltrimethoxysilan,
und Acryloxypropyltrimethoxysilan zum Einsatz.
-
Erfindungsgemäß werden
die beiden Polymere für den Verbund zunächst separat
produziert. Das erfindungsgemäße PMMA wird über
eine Extrudiereinrichtung bei einer Massetemperatur von 180 bis
240°C, vorzugsweise 200 bis 230°C, insbesondere
bei 210 bis 220°C Temperaturen extrudiert und entweder
im Spritzguss weiterverarbeitet oder zu einer Folie kalandriert.
Parallel wird das Polyolefin – je nach Zusammensetzung – bei
Temperaturen von 140 bis 230°C (vorzugsweise Polyethylen)
oder 240 bis 280°C (vorzugsweise Polypropylene) extrudiert
und entweder im Spritzguß weiterverarbeitet oder zu einer
Folie kalandriert bzw. 160 bis 230°C (vorzugsweise Co-
und Terpolymere bzw. Polyaphaolefine wie z. B. VESTOPLAST 206) aufgeschmolzen
und über eine handelsübliche Breitschlitzdüse
aufgetragen bzw. aufgerakelt.
-
Erfindungsgemäß kann
für die Verarbeitung der beiden unterschiedlichen Kunststoffe
auch eine Coextrudieranlage eingesetzt werden.
-
Die
beiden Kunststoffhalbzeuge werden danach bei Massetemperaturen von
50 bis 350°C, vorzugsweise 80 bis 280°C, insbesondere
100 bis 260°C zusammenlaminiert, wobei in einer besonderen
Ausführungsform des Prozesses die Massetemperaturen der
beiden zu verbindenden Kunststoffe unterschiedlich sind und sich
unterscheiden um maximal 200°C, vorzugsweise um maximal
150°C, insbesondere um maximal 80°C. Die mit Silan
modifizierten beiden Kunststoffe werden anschließend einer
herkömmlichen Heißwasserdruckbehandlung oder Dampfdruckbehandlung
bei Temperaturen zwischen 70 und 180°C ausgesetzt, wobei diese
sowohl mit als auch ohne Verwendung eines Silan-Vernetzungskatalysators
ablaufen kann. Wird ein Vernetzungskatalysator verwendet, wird dieser
vorher dem Kunststoff, z. B. während des Extrudiervorganges,
zugemischt. In Betracht kommt hierfür jedwede Art von Katalysatoren,
die diese Funktion erfüllen. Häufig sind dies
organische Basen, Carbonsäuren und metallorganische Verbindungen,
einschließlich organischer Titanate und Komplexe oder Carboxylate
von Blei, Eisen, Kobalt, Nickel, Zink und Zinn. Insbesondere kommen
dafür in Betracht Dibutylzinndilaurat, Dioctylzimmmaleat,
Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndioctoat, Zinn(II)acetat, Zinn(II)octoat,
Bleinaphthenat, Zinkstearat, Zinkcaprylat, Kobaltnaphthenat und
Zinncarboxylat, wobei Dibutylzinndilaurat, Dioctylzinnmaleat, und
Titanverbindungen, speziell Titan-2-ethylhexoxid, als besonders
wirksam gelten. Der Katalysator oder das Gemisch an Katalysatoren
ist in einer Menge von 0,005 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Kunststoffs, vorhanden.
-
Die
Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen Systems
sind vielfältig. Zum einen lässt sich aus PMMA/Polyolefin
ein bei Raumtemperatur nicht klebender Klebefilm bzw. Haftvermittler
herstellen, der beispielsweise als Rollenware angeboten wird und
dem jeweiligen Anwender erlaubt, PMMA mit Polyolefinen durch Lamination
dauerhaft zu verbinden. Die Laminiertemperaturen liegen bei 50 bis
350°C, vorzugsweise bei 80 bis 280°C, insbesondere
bei 100 bis 260°C. Die Verarbeitung kann beispielsweise
auf Kalandern oder auf Presseinrichtungen erfolgen. Analog kann
der Haftvermittler als Granulat angebotenen werden, wobei dann die
weitere Verarbeitung beispielsweise auf einer Extrusionseinrichtung,
die vergleichbar einer Anlage für ein Mehrschichtrohr aufgebaut
ist, erfolgen kann. Die beiden äußeren Phasen
stellen dann PMMA oder Polyolefin dar, die Haftung vermittelnde
erfindungsgemäße Phase stellt die Mittelschicht
dar.
-
Wenn
vom Polyolefin eine hohe Transparenz erwartet wird, ist es – wie
bereits erwähnt – sinnvoll, Polypropylen zusammen
mit 0,2 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,4 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere
0,6 bis 2,0 Gew.-% sogenannter „clarifying agents” wie
z. B. Dibenzylidensorbitol (DBS), Thymin, Talkum, Natriumbenzoat
oder 4-Biphenylcarbonsäuren einzusetzen. Ebenso entstehen – unter
möglichem Verzicht auf „clarifying agents” – hochtransparente
Systeme, wenn als Polyolefin cyclische Olefincopolymere (COC) eingesetzt
werden.
-
Für
sogenannte Zweiersysteme, d. h. wenn ohne Klebefilm oder Haftvermittler
gearbeitet wird, ist das erfindungsgemäße System
ebenfalls geeignet. Die Verarbeitung kann auf Extrudern, Kalandern
oder Presseinrichtungen aller Art erfolgen. Dabei ist zu beachten,
dass an z. B. geeigneter Stelle im Extruder eine Heißdampf-
oder Heißwasserbehandlung, beispielsweise unter Druck,
erfolgt, wobei die den Verbund zwischen PMMA und Polyolefin gewährleistende
Vernetzungsreaktion anspringt. Selbstverständlich kann
auf diese Weise auch der oben erwähnte Klebefilm bzw. Haftvermittler
hergestellt werden.
-
Durch
die Kombination der unterschiedlichen chemischen und mechanischen
Eigenschaften der im Verbundsystem vorhandenen Kunststoffe, gelangt
man zu einem neuen Eigenschaftsbild des Gesamtsystems.
-
Dies
sind beispielsweise nicht lackierbare bzw. antigraffitti-beschichtete,
transparente Lärmschutzwände aus PMMA, wobei die
Außenschicht ein erfindungsgemäßes transparentes
Polyolefin darstellt. Weiterhin sind dies hochtransparente Barrierefolien
gegen Wasser/Wasserdampf, die im Gegensatz zu einer reinen Polyolefinfolie
statisch nicht aufladbar sind. Eine weitere Anwendung sind mit Polyolefinen
ummantelte Lichtwellenleiter und Solaranlagen, wobei die PMMA-Seite
einerseits für eine hohe Witterungsbeständigkeit
und andererseits die Polyolefinseite für eine hohe Sperrwirkung
gegenüber Wasser und Wasserdampf sowie für eine
hohe Isolationswirkung gegenüber elektrischem Strom verantwortlich
sind. Bei hydrophob ausgerüsteten Verglasungen im Bausektor
oder Automobilsektor wird als Basismaterial PMMA verwendet, das
erfindungsgemäß mit einer dünnen Polyolefinschicht überzogen
ist. Ein analog aufgebautes, allerdings maximal 500 μm
dickes System kann für Gewächshausfolien eingesetzt
werden. Ebenso können die physikalischen und chemischen
Eigenschaften des Verbundsystems dazu genutzt werden, um transparente
Gehäuse mit sehr guten Isolationseigenschaften für
elektronische Anordnungen mit herzustellen.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die erfindungsgemäße
Zusammensetzung näher erläutern, ohne dass die
Erfindung auf diese Ausführungsform beschränkt
sein soll.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von erfindungsgemäß und
nichterfindungsgemäß verwendetem PMMA hoher Molmasse
-
1.1 (nicht erfindungsgemäß verwendet):
-
Eine
Mischung von 3000 g Methylmethacrylat und 1,2 g Methacrylsäure
werden mit 0,9 g Azobis-(isobutyronitril) und 0,3 g Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
0,5 Stunden bei Raumtemperatur unter Luftausschluss unter Rühren
gemischt. Danach wird diese Mischung in eine Polymerisationskammer
gefüllt, die aus 2 Scheiben aus 8 mm dickem Glas besteht.
Zum Abdichten wird zwischen den beiden Scheiben eine Dichtschnur
aus PVC verwendet, deren Dicke variiert werden kann. Danach wird
im Wasserbad bei 40°C 35 Stunden lang polymerisiert. Dabei
wird bei dem hergestellten 18 mm PMMA-Kern nach 16 Stunden Polymerisationsdauer
die Dichtschnur entfernt, um eine Zerstörung der Platte
durch Schrumpfen zu vermeiden. Nach der Polymerisation wird der
Verbund 3 Stunden lang bei 100°C getempert. Danach werden
die Scheiben entfernt.
-
1.2 (erfindungsgemäß verwendet):
-
Es
wird verfahren wie in Beispiel 1.1, nur dass zu Anfang die Mischung
aus 3000 g Methylmethacrylat und 1,2 g Methacrylsäure mit
0,9 g Azobis-(isobutyronitril), 0,3 g Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
0,5 Stunden bei Raumtemperatur unter Luft- und Feuchtigkeitsausschluss
unter Rühren gemischt werden mit:
- 1.2.1: 30 g Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(DYNASYLAN® MEMO)
- 1.2.2: 90 g Methacryloxypropyltrimethoxysilan (DYNASYLAN® MEMO)
-
Beispiel 2
-
Herstellung von erfindungsgemäß und
nichterfindungsgemäß verwendetem PMMA niedriger
Molmasse in Granulatform
-
2.1 (nicht erfindungsgemäß verwendet):
-
Eine
Mischung von 3000 g Methylmethacrylat und 1,2 g Methacrylsäure
werden mit 0,9 g Azobis-(isobutyronitril) und 0,3 g Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
0,5 Stunden bei Raumtemperatur unter Luftausschluss unter Rühren
gemischt. Danach wird diese Mischung in eine Polymerisationskammer
gefüllt, die aus 2 Scheiben aus 8 mm dickem Glas besteht.
Zum Abdichten wird zwischen den beiden Scheiben eine Dichtschnur
aus PVC verwendet, deren Dicke variiert werden kann. Danach wird
im Wasserbad bei 40°C 16 Stunden lang polymerisiert. Nach
der Polymerisation wird der Verbund im Tiefkühlschank auf –20°C
abgekühlt und danach durch Brechen bzw. Mörsern
mit einem Hammer mechanisch auf Granulatgröße
zerkleinert.
-
2.2 (erfindungsgemäß verwendet):
-
Es
wird verfahren wie in Beispiel 2.1, nur dass zu Anfang die Mischung
aus 3000 g Methylmethacrylat und 1,2 g Methacrylsäure mit
0,9 g Azobis-(isobutyronitril), 0,3 g Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril)
0,5 Stunden bei Raumtemperatur unter Luft- und Feuchtigkeitsausschluss
unter Rühren gemischt werden mit:
- 2.2.1: 30 g Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(DYNASYLAN® MEMO)
- 2.2.2: 90 g Methacryloxypropyltrimethoxysilan (DYNASYLAN® MEMO)
-
Beispiel 3
-
Erfindungsgemäß und
nichterfindungsgemäß verwendetes Poly-α-olefin
-
3.1 (nicht erfindungsgemäß verwendet):
-
Es
wird handelsübliches VESTOPLAST® 708
(Lieferant: Evonik Degussa GmbH) eingesetzt. Dieses in Granulatform
vorliegende Poly-α-olefin hat laut Datenblatt eine Schmelzviskosität
bei 190°C von 8000 ± 2000 mPas (in Anlehnung an DIN
53 019), einen Erweichungspunkt Ring und Kugel von 106 ± 4°C
(in Anlehnung an DIN EN 1427) und eine Nadelpenetration
(100/25/5) von 19 ± 3 0,1 mm (in Anlehnung an DIN
EN 1426).
Zum Einsatz kam eine Produktcharge mit
Schmelzviskosität
bei 190°C von 6200 mPas
Erweichungspunkt Ring und
Kugel von 103°C
Nadelpenetration (100/25/5) von 19
0,1 mm
-
3.2 (erfindungsgemäß verwendet):
-
Es
wird handelsübliches VESTOPLAST® 206
(Lieferant: Evonik Degussa GmbH) eingesetzt. Dieses mit Vinyltrimethoxysilan
gepfropfte, in Granulatform vorliegende Poly-α-olefin hat
laut Datenblatt eine Schmelzviskosität bei 190°C
von 5000 ± 1000 mPas (in Anlehnung an DIN 53 019),
einen Erweichungspunkt Ring und Kugel von 98 ± 4°C
(in Anlehnung an DIN EN 1427) und eine Nadelpenetration
(100/25/5) von 19 ± 3 0,1 mm (in Anlehnung an DIN
EN 1426).
Zum Einsatz kam eine Produktcharge mit
Schmelzviskosität
bei 190°C von 5900 mPas
Erweichungspunkt Ring und
Kugel von 101°C
Nadelpenetration (100/25/5) von 19
0,1 mm
-
Beispiel 4
-
Erfindungsgemäß und
nichterfindungsgemäß verwendetes Polyolefin
-
4.1 (nicht erfindungsgemäß verwendet):
-
Es
wird handelsübliches Polypropylen SABIC® PP
525 P eingesetzt. Dieses Homopolymer hat einen Schmelzindex (nach ISO
1133) von 3,0 g/10 min, eine Dichte (nach ISO 1183)
von 0,905 kg/m3 und eine Vicat Erweichungstemperatur
(nach ISO 306/A) bei 10 N (VST/A) von 153°C.
-
4.2 (Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten
Polypropylens)
-
In
einem handelsüblichen Labormischer wird eine Mischung aus
1000 g Polypropylen SABIC® PP 525 P,
4 g Dicumylperoxid und 12 g Methacryloxypropyltrimethoxysilan (DYNASYLAN® MEMO) hergestellt.
-
Danach
wird unter Stickstoffatmosphäre in einem konischen Gleichdrall-Doppelschnecken-Mikroextruder
der Fa. DSM (DSM-Mikro-DSE) mit einem Füllvolumen von 5
cm3 diese Mischung bei einer Temperatur von
210°C verarbeitet. Der Durchsatz beträgt 0,7–1,5
g/min. Nach dem Erkalten wird das Produkt in Granulatform geschnitten.
-
5. Herstellung des PMMA-Polyolefin-Verbundes
-
5.1 Vorstufe: Herstellung einer Kunststoffplatte
-
In
einer Laborplattenpresse Collin P 200 P werden aus Kunststoffgranulat
der Beispiele 2.1, 2.2.1, 2.2.2, 4.1 und 4.2 Kunststoffplatten mit
einer Dicke von ca. 1,5 mm bei einer Temperatur von 230°C
hergestellt. Kunststoffplatten der Beispiele 3.1 und 3.2 werden
mit einem Meili-Laborkneter bei 180°C durch anschließendes
Ausgießen auf eine temperaturbeständige Polyesterfolie
(Hostafomr®) hergestellt. Die Produkte
der Beispiele 1.1, 1.2.1 und 1.2.2 liegen herstellungsbedingt bereits
in Plattenform vor.
-
5.2 Herstellung des Verbundes und Reißprüfung
-
Es
wurden sowohl Zweischichtplatten, bestehend aus PMMA/Polyolefin
als auch Dreischichtplatten, bestehend aus PMMA/Polyolefin/PMMA
sowie Polyolefin/PMMA/Polyolefin bei Verpresstemperaturen von 150°C
bis 250°C mit der Laborpresse Collin P 200 P hergestellt,
wobei der gesamte Vorgang in klimatisierter Umgebung (35°C)
in gesättigter Wasserdampfatmosphäre durchgeführt
wurde. Danach wurde die Platte in einem Labortrockenschrank der
zuvor mit Wasserdampf gesättigt wurde bei 60°C
12 Stunden lang getempert. Nach dem Erkalten wurde getestet, inwieweit
sich die Verbundsysteme zunächst mit einem Messer vortrennen und
danach manuell (durch kräftiges Auseinanderziehen) ganz
voneinander wieder trennen lassen:
Beispiele
(Reihenfolge der Schichten: 1. Schicht/2. Schicht oder Außenschicht/Mittelschicht/Außenschicht) | Nicht
erfindunggemäß | Erfindungsgemäß | Verpresstemperatur
(°C) | Manuell
trennbar (Ja/Nein) |
1.1/4.1 | X | | 230 | Ja |
1.1/3.1/1.1 | X | | 160 | Ja |
1.2.2/3.2/1.2.2 | | X | 160 | Nein |
1.2.2/4.2 | | X | 230 | Nein |
2.1./4.1 | X | | 230 | Ja |
2.2.2/4.2 | | X | 230 | Nein |
1.1/3.1./1.1 | X | | 160 | Ja |
2.2.2/4.2 | | X | 200 | Nein |
1.2.1/4.2/1.2.2 | | X | 230 | Nein |
2.2.1/4.2 | | X | 230 | Nein |
-
Die
Beispiele zeigen, dass die erfindungsgemäßen Schichten
einen festen Verbund darstellen, während sich die nicht
erfindungsgemäßen Schichten manuell wieder trennen
lassen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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- - DIN 53 019 [0047]
- - DIN EN 1427 [0047]
- - DIN EN 1426 [0047]
- - ISO 1133 [0048]
- - ISO 1183 [0048]
- - ISO 306/A [0048]