DE102009002107A1 - Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung - Google Patents

Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung Download PDF

Info

Publication number
DE102009002107A1
DE102009002107A1 DE102009002107A DE102009002107A DE102009002107A1 DE 102009002107 A1 DE102009002107 A1 DE 102009002107A1 DE 102009002107 A DE102009002107 A DE 102009002107A DE 102009002107 A DE102009002107 A DE 102009002107A DE 102009002107 A1 DE102009002107 A1 DE 102009002107A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ship
rudder
angle
control
maneuver
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102009002107A
Other languages
English (en)
Inventor
Adriano Zanfei
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ZF Friedrichshafen AG
Original Assignee
ZF Friedrichshafen AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ZF Friedrichshafen AG filed Critical ZF Friedrichshafen AG
Priority to DE102009002107A priority Critical patent/DE102009002107A1/de
Priority to PCT/EP2010/053890 priority patent/WO2010112391A2/de
Publication of DE102009002107A1 publication Critical patent/DE102009002107A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63HMARINE PROPULSION OR STEERING
    • B63H25/00Steering; Slowing-down otherwise than by use of propulsive elements; Dynamic anchoring, i.e. positioning vessels by means of main or auxiliary propulsive elements
    • B63H25/02Initiating means for steering, for slowing down, otherwise than by use of propulsive elements, or for dynamic anchoring
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63BSHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING 
    • B63B39/00Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63HMARINE PROPULSION OR STEERING
    • B63H25/00Steering; Slowing-down otherwise than by use of propulsive elements; Dynamic anchoring, i.e. positioning vessels by means of main or auxiliary propulsive elements
    • B63H25/02Initiating means for steering, for slowing down, otherwise than by use of propulsive elements, or for dynamic anchoring
    • B63H25/04Initiating means for steering, for slowing down, otherwise than by use of propulsive elements, or for dynamic anchoring automatic, e.g. reacting to compass

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Control Of Vehicle Engines Or Engines For Specific Uses (AREA)
  • Measurement Of Velocity Or Position Using Acoustic Or Ultrasonic Waves (AREA)
  • Output Control And Ontrol Of Special Type Engine (AREA)

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Steuern eines Schiffes vorgeschlagen, bei dem der Steuerwinkel zumindest eines backbordseitig angeordneten Ruders (2) und bei dem der Steuerwinkel zumindest eines steuerbordseitig angeordneten Ruders (3) mittels zumindest einer elektronischen Steuereinrichtung (6, 7) zum Ausführen eines Manövers eingestellt wird. Erfindungsgemäß wird der jeweilige Steuerwinkel zumindest eines Ruders (2, 3) in Abhängigkeit des während des Manövers ermittelten Rollwinkels des Schiffes eingestellt. Ferner wird eine Steuerungsanordnung für ein Schiff mit zumindest einem backbordseitig angeordneten Ruder (2), mit zumindest einem steuerbordseitig angeordneten Ruder (3) und mit zumindest einer elektronischen Steuereinrichtung (6, 7) zum Einstellen der jeweiligen Steuerwinkel der Ruder (2, 3) über zumindest einen Aktuator (4, 5) zum Ausführen eines Manövers vorgeschlagen, wobei die elektronische Steuereinrichtung (6, 7) zumindest mit einem Tachometer (9) zum Ermitteln der Geschwindigkeit des Schiffes gekoppelt ist und wobei die Steuersignale zum Ausführen eines Manövers über ein Steuerrad (8) der elektronischen Steuereinrichtung übermittelt werden. Erfindungsgemäß ist zumindest ein Neigungswinkelsensor (10) zum Bestimmen des Rollwinkels des Schiffes vorgesehen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Schiffes und eine Steuerungsanordnung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beziehungsweise 6 näher definierten Art.
  • Beispielsweise sind für Schiffe innenbordseitige und außenbordseitige Antriebssysteme bekannt. Ein innenbordseitiges Antriebssystem besteht aus einem Motor, der in dem Schiffsrumpf angeordnet ist. Eine Antriebswelle ist über ein Untersetzungsgetriebe mit dem Motor verbunden, wobei die Antriebswelle durch den Schiffsrumpf geführt ist und am Ende einen antreibbaren Propeller zum Antrieb des Schiffes aufweist. Der Propeller strömt ein Ruder an. Das Ruder wird über eine Steuerungsanordnung zum Ausführen von gewünschten Manövern angesteuert, wobei üblicherweise mehrere Ruder, z. B. bezogen auf die Längsachse des Schiffes ein steuerbordseitig angeordnetes Ruder und ein backbordseitig angeordnetes Ruder, vorgesehen sind.
  • Beispielsweise ist eine hydraulische Steuerungsanordnung für Schiffe bekannt, welche einen Hydraulikzylinder umfasst, der mit einem Ruderstock eines ersten Ruders zum Einstellen eines gewünschten Steuerwinkels verbunden ist. Der Ruderstock des ersten Ruders ist über eine Verbindungsstange mit einem Ruderstock des zweiten Ruders verbunden, so dass die beiden Ruder immer die gleiche Steuerbewegung ausführen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass dadurch hohe hydrodynamische Kräfte an den Rudern auftreten und somit auch ein höherer Widerstand im Wasser erzeugt wird.
  • Eine mechanische Steuerungsanordnung bei einem Schiff ist beispielsweise aus der Druckschrift GB 457 051 bekannt. Die bekannte Steuerungsanordnung dient zur gleichzeitigen Ansteuerung von drei Rudern, wobei ein zentrales Ruder, ein backbordseitiges Ruder und ein steuerbordseitiges Ruder vorgesehen sind. Die Ruderstöcke der einzelnen Ruder sind über eine gemeinsame Verbindungsstange betätigbar. Nachteilig bei dieser bekannten Steuerungsanordnung ist es, dass das Verhältnis zwischen den Steuerwinkeln der einzelnen Ruder nicht in Bezug auf die Geschwindigkeit des Schiffes verändert werden kann. Zudem sind mit jedem Schiffsrumpf individuelle Seetests und entsprechende Auswertungen zur Einstellung der Steuerungsanordnung erforderlich.
  • Ferner ist auch eine elektronisch ansteuerbare Steuerungsanordnung als so genanntes Steer-by-Wire-System bekannt. Bei diesem System wird die mechanische oder hydraulische Verbindung zwischen dem Steuerrad und den Rudern durch eine elektronische Steuereinrichtung und durch ein entsprechendes Netzwerk ersetzt. Die elektronische Steuereinrichtung empfängt Signale von einem Sensor, der die Position des Steuerrades erfasst und in entsprechende Ausgangssignale umwandelt, um den elektrischen Aktuator jedes Ruders anzusteuern, der mit dem Ruder gekoppelt ist, um einen entsprechenden Steuerwinkel einzustellen. Die Steuerungsanordnung kann vorzugsweise bei Schiffen mit einem Schiffsrumpf zur Gleitfahrt eingesetzt werden, wobei wenigstens zwei innenbordseitige Antriebssysteme verwendet werden, wobei ein erstes an der steuerbordseitig und ein zweites an der backbordseitig des Schiffes angeordnet sind.
  • Beispielsweise aus den Druckschriften US 7 033 234 B2 , US 2008 0 171 479 A1 und WO 2008/030 149 A1 sind Steuerungsanordnungen für Schiffe und Verfahren zum Steuern der Schiffe bekannt, weiche das so genannte Ackermann-Verfahren verwenden. Die genannten Druckschriften beziehen sich nur auf außenbordseitige Antriebssysteme, welche außerhalb des Schiffsrumpfs angeordnete Antriebseinrichtungen in Form von drehbaren Propellerantriebsanordnungen umfassen, welche je nach Steuerwinkel eine Antriebskraft in eine gewünschte Richtung erzeugen. Die Steuerungsanordnungen umfassen elektronische Steuereinrichtungen, welche den Steuerwinkel der drehbaren Propellerantriebsanordnungen einstellen. Die elektronisch angesteuerten Steuereinrichtungen können im Rahmen der Ackermann-Korrektur den Steuerwinkel an die Geschwindigkeit des Bootes und den Schiffsrumpf mit unterschiedlichen Eigenschaften durch Veränderungen der Softwareparameter anpassen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Steuern eines Schiffes und eine Steuerungsanordnung für ein Schiff der eingangs beschriebenen Gattungen vorzuschlagen, mit denen eine verbesserte Ansteuerung ermöglicht wird, so dass der Fahrkomfort erhöht wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 beziehungsweise 6 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und den Zeichnungen.
  • Demnach wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren zum Steuern eines Schiffes gelöst, bei dem der Steuerwinkel zumindest eines backbordseitig angeordneten Ruders und bei dem der Steuerwinkel zumindest eines steuerbordseitig angeordneten Ruders mittels einer elektronischen Steuereinrichtung zum Ausführen eines Manövers eingestellt wird, wobei der jeweilige Steuerwinkel der Ruder in Abhängigkeit des während des Manövers ermittelten Rollwinkels des Schiffes eingestellt wird. Somit kann der Rollwinkel des Schiffes als zusätzliche Eingangsgröße zum Ermitteln der optimalen Relativposition der Ruder verwendet werden. Folglich kann während des Steuermanövers der Rollwinkel des Schiffes begrenzt und somit auch der Widerstand des Schiffes reduziert werden.
  • Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Steuerwinkel des bei einer Kurvenfahrt außenliegenden Ruders während des Manövers reduziert wird, wenn die Geschwindigkeit des Bootes oberhalb der Gleitgeschwindigkeit und der Rollwinkel des Schiffes oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertes liegen. Durch die Reduzierung des Steuerwinkels bei dem bezogen auf die Kurvenfahrt des Schiffes außenliegenden Ruders kann das auf das Ruder wirkende Moment erheblich reduziert werden. Ferner kann durch die Verringerung des Steuerwinkels insgesamt eine höhere Kurvengeschwindigkeit erreicht werden kann.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Steuerwinkel des äußeren Ruders derart reduziert wird, dass sichergestellt wird, dass der Rollwinkel des Schiffes wieder unterhalb eines festgelegten Grenzwertes absinkt. Gleichzeitig wird dadurch die mechanische Belastung auf das Steuerrad reduziert und somit auch ein unnötiger Widerstand an dem Steuerrad vermieden beziehungsweise verringert.
  • Vorzugsweise kann der Steuerwinkel des bezogen auf die Kurvenfahrt äußeren Ruders nur bis zu einem vorbestimmten minimalen Wert abgesenkt werden. Dadurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass der benötigte Kurvenradius beziehungsweise Wendekreis des Schiffes immer unter einem vorbestimmten maximalen Wert bleibt.
  • Das vorgeschlagene Verfahren zum Steuern eines Schiffes kann bevorzugt bei einem Schiff zum Einsatz kommen, dass zumindest zwei innenbordseitige angeordnete Antriebssysteme verwendet, welche jeweils Propeller antreiben, die jeweils dem backbordseitig angeordneten Ruder beziehungsweise dem steuerbordseitig angeordneten Ruder zugeordnet sind. Es ist auch möglich, dass weitere Antriebssysteme und entsprechend zugeordnete Ruder verwendet werden. Ebenso ist es möglich, dass das vorgeschlagene Verfahren bei einem Schiff mit außenbordseitig angeordneten Antriebssystemen verwendet wird, wobei dann die elektronische Steuereinrichtung jeweils direkt die drehbare Propellerantriebsanordnung ansteuert, um die jeweiligen Steuerwinkel einstellen zu können.
  • Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Steuerungsanordnung für ein Schiff mit zumindest einem backbordseitig angeordneten Ruder mit zumindest einem steuerbordseitig angeordneten Ruder und mit zumindest einer elektronischen Steuereinrichtung zum Einstellen der jeweiligen Steuerwinkel der Ruder über zumindest einen Aktuator zum Ausführen eines Manövers gelöst, wobei die elektronische Steuereinrichtung zumindest mit einem Tachometer oder dergleichen zum Ermitteln der Geschwindigkeit des Schiffes gekoppelt ist, und wobei die Steuersignale zum Ausführen eines Manövers über ein Steuerrad oder dergleichen an die elektronische Steuereinrichtung übermittelt werden. Erfindungsgemäß kann zumindest ein Neigungswinkelsensor oder dergleichen zum Bestimmen des jeweils vorliegenden Rollwinkels des Schiffes als weitere Eingangsgröße vorgesehen sein.
  • Auf diese Weise kann die elektronische Steuereinrichtung sowohl die Eingangssignale von dem Steuerrad, dem Tachometer und auch von dem Neigungswinkelsensor verwenden, um entsprechende Ausgangssignale an die Ruder-Aktuatoren auszugeben, um die gewünschten Steuerwinkel an den Rudern einstellen zu können. Bezogen auf ein Kurvenmanöver des Schiffes kann somit, wenn das Geschwindigkeitssignal des Tachometers eine Geschwindigkeit angibt, die über der Gleitgeschwindigkeit des Schiffes liegt, und der Neigungswinkelsensor einen Wert für den Rollwinkel des Bootes beziehungsweise Schiffes oberhalb eines vorbestimmten Komfortsniveaus angibt, den Steuerwinkel des in der Kurvenfahrt außenliegenden Ruders verringern, bis der Rollwinkel des Schiffes unter ein vorbestimmtes Niveau wieder absinkt.
  • Bei der vorgeschlagenen Steuerungsanordnung kann vorzugsweise das ebenfalls vorgeschlagene Verfahren zum Einsatz kommen. Es sind jedoch auch andere Ansteuerungsmöglichkeiten denkbar. Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Steuerungsanordnung bei einem Schiff mit zumindest zwei innenbordseitig angeordneten Antriebssystemen vorgesehen sein. Auch hier ist es möglich, dass die Steuerungsanordnung bei Schiffen eingesetzt wird, die außenbordseitig angeordnete Propellerantriebsanordnungen aufweisen, so genannte Pod-Antriebe.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Ansicht einer möglichen Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Steuerungsanordnung zum Steuern eines Schiffes; und
  • 2 eine Tabelle mit den zusammengefassten Ergebnissen von zwei zu vergleichenden Kurvenfahrten als Manöver eines Schiffes.
  • In 1 ist eine mögliche Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Steuerungsanordnung für ein Schiff nur schematisch dargestellt, so dass die vereinfachte Ansicht nicht sämtliche Bauteile explizit zeigt. Das Schiff weist einen Schiffsrumpf 1 auf, in dem innenbordseitig nicht weiter dargestellte Antriebssysteme vorgesehen sind. Außenbordseitig ist ein backbordseitig angeordnetes Ruder 2 und ein steuerbordseitig angeordnetes Ruder 3 vorgesehen, die zum Einstellen eines gewünschten Steuerwinkels über jeweils zugeordnete Ruder-Aktuatoren 4, 5 betätigt werden. Jedem Ruder-Aktuator 4, 5 ist z. B. jeweils eine elektronische Steuereinrichtung 6, 7 zugeordnet, die jeweils mit einem Steuerrad 8 gekoppelt ist. Es ist jedoch möglich, dass z. B. die Steuereinrichtungen und die Ruder-Aktuatoren sowie weitere Komponenten der Steuerungsanordnung jeweils zu einem Bauteil zusammengefasst werden.
  • Ein vom Fahrer gewünschtes Manöver kann über das Steuerrad 8 als Eingangsignal an die Steuereinrichtungen 6, 7 übermittelt werden. Zudem ist jede Steuereinrichtung 6, 7 mit einem Tachometer 9 gekoppelt. Auf diese Weise können den elektronischen Steuereinrichtungen 6, 7 als Eingangssignale die jeweils aktuelle Geschwindigkeit des Schiffes übermittelt werden.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die elektronischen Steuereinrichtungen 6, 7 mit zumindest einem Neigungswinkelsensor 10 gekoppelt sind. Auf diese Weise können den Steuereinrichtungen 6, 7 als weitere Eingangsgröße der jeweils aktuelle Rollwinkel des Schiffes übermittelt werden. Mit dem Rollwinkel wird die jeweilige Bewegung des Schiffes um die Längsachse bezeichnet.
  • Somit kann die vorgeschlagene Steuerungsanordnung als Eingangssignale unter anderem die Signale des Steuerrads 8, des Neigungswinkelsensors 10 und des Tachometers 9 empfangen, um als Ausgangssignale für die Ruder-Aktuatoren 6, 7 die entsprechenden Steuerwinkel auszugeben. Bezogen auf ein Kurvenmanöver kann die elektronische Steuereinrichtung 6 bzw. 7 des in der Kurvenfahrt außenliegenden Ruders 2 bzw. 3 den Steuerwinkel reduzieren, bis der Rollwinkel des Schiffes unter einen bestimmten Grenzwert wieder absinkt, wenn die Geschwindigkeit des Schiffes über der Gleitgeschwindigkeit und der Rollwinkel oberhalb eines vorbestimmten Komfortniveaus liegt, welches durch entsprechende Eingangssignale des Tachometers 9 und des Neigungswinkelsensors 10 an die elektronischen Steuereinrichtungen 6, 7 übermittelt wird.
  • In 2 ist eine Tabelle mit den zusammengefassten Ergebnissen von zwei Testfahrten #1, #2 mit einem Schiff mit einem Gleitfahrtrumpf exemplarisch dargestellt. Bei beiden Testfahrten #1, #2 wird eine Kurvenfahrt von 360° durchgeführt. Bei der Testfahrt #1 wird im Rahmen von bekannten Verfahren und bekannten Steuerungsanordnungen eine parallele Ruderstellung der beiden Ruder 2, 3 vorgesehen. Im Unterschied dazu wird bei der Testfahrt #2 die 360° Kurvenfahrt im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren mit der vorgeschlagenen Steuerungsanordnung derart durchgeführt, dass z. B. bei dem in der Kurvenfahrt außenliegenden Ruder 2 bzw. 3 nur ein halb so großer Steuerwinkel eingestellt wird, als bei dem in der Kurvenfahrt innenliegenden Ruder 2 bzw. 3. Die Geschwindigkeit des Schiffes beträgt bei beiden Testfahrten #1 und #2 zu Beginn 29 Knoten.
  • Aus der Tabelle ist nun ersichtlich, dass der Wendekreis beziehungsweise der Kurvendurchmesser bei der Testfahrt #2 um etwa 32% bezogen auf die Testfahrt #1 ansteigt. Die minimale Geschwindigkeit beziehungsweise die Kurvengeschwindigkeit kann bei der Testfahrt #2 während des Manövers um 13% bezogen auf die Testfahrt #1 erhöht werden. Das auf das innenliegende Ruder 2 bzw. 3 in der Kurvenfahrt wirkende Moment steigt bei der Testfahrt #2 um etwa 16% gegenüber der Testfahrt #1 an. Mit besonderem Vorteil kann eine wesentliche Verringerung bei dem auf das außenliegende Ruder 2 bzw. 3 wirkende Moment bei der Testfahrt #2 erreicht werden. Bezogen auf die Testfahrt #1 wird das Moment bei dem außenliegenden Ruder 2 bzw. 3 um 60% bei der Testfahrt #2 reduziert. Durch eine Feineinstellung des Ackermann-Korrekturverhältnisses, d. h., das Verhältnis zwischen den Steuerwinkeln der Ruder 2 bzw. 3, kann eine optimale Anpassung der Eingangsgrößen entsprechend der Schiffswerft und der Benutzerbedürfnisse erhalten werden.
  • 1
    Schiffsrumpf
    2
    backbordseitiges Ruder
    3
    steuerbordseitiges Ruder
    4
    Ruder-Aktuator
    5
    Ruder-Aktuator
    6
    elektronische Steuereinrichtung
    7
    elektronische Steuereinrichtung
    8
    Steuerrad
    9
    Tachometer
    10
    Neigungswinkelsensor
    #1
    erste Testfahrt
    #2
    zweite Testfahrt
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - GB 457051 [0004]
    • - US 7033234 B2 [0006]
    • - US 20080171479 A1 [0006]
    • - WO 2008/030149 A1 [0006]

Claims (7)

  1. Verfahren zum Steuern eines Schiffes, bei dem der Steuerwinkel zumindest eines backbordseitig angeordneten Ruders (2) und bei dem der Steuerwinkel zumindest eines steuerbordseitig angeordneten Ruders (3) mittels zumindest einer elektronischen Steuereinrichtung (6, 7) zum Ausführen eines Manövers eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Steuerwinkel zumindest eines Ruders (2, 3) in Abhängigkeit des während des Manövers ermittelten Rollwinkels des Schiffes eingestellt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerwinkel des bei der Kurvenfahrt außenliegenden Ruders (2, 3) reduziert wird, wenn die Geschwindigkeit des Schiffes oberhalb der Gleitgeschwindigkeit und der Rollwinkel des Schiffes oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertes liegen.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerwinkel des äußeren Ruders (2, 3) derart reduziert wird, dass der Rollwinkel des Schiffes wieder unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertes absinkt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerwinkel des äußeren Ruders (2, 3) nur bis zu einem vorbestimmten minimalen Wert abgesenkt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es bei einem Schiff mit zumindest zwei innenbordseitig angeordneten Antriebssystemen verwendet wird.
  6. Steuerungsanordnung für ein Schiff mit zumindest einem backbordseitig angeordneten Ruder (2), mit zumindest einem steuerbordseitig angeordneten Ruder (3) und mit zumindest einer elektronischen Steuereinrichtung (6, 7) zum Einstellen der jeweiligen Steuerwinkel der Ruder (2, 3) über zumindest einen Aktuator (4, 5) zum Ausführen eines Manövers, wobei die elektronische Steuereinrichtung (6, 7) zumindest mit einem Tachometer (9) zum Ermitteln der Geschwindigkeit des Schiffes gekoppelt ist, und wobei die Steuersignale zum Ausführen eines Manövers über ein Steuerrad (8) der elektronischen Steuereinrichtung übermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Neigungswinkelsensor (10) zum Bestimmen des Rollwinkels des Schiffes vorgesehen ist.
  7. Steuerungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei einem Schiff mit zumindest zwei innenbordseitig angeordneten Antriebssystemen vorgesehen ist.
DE102009002107A 2009-04-01 2009-04-01 Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung Withdrawn DE102009002107A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102009002107A DE102009002107A1 (de) 2009-04-01 2009-04-01 Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung
PCT/EP2010/053890 WO2010112391A2 (de) 2009-04-01 2010-03-25 Verfahren zum steuern eines schiffes und steuerungsanordnung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102009002107A DE102009002107A1 (de) 2009-04-01 2009-04-01 Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102009002107A1 true DE102009002107A1 (de) 2010-10-14

Family

ID=42710754

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102009002107A Withdrawn DE102009002107A1 (de) 2009-04-01 2009-04-01 Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102009002107A1 (de)
WO (1) WO2010112391A2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3040262B1 (de) * 2014-12-30 2018-04-04 Perini Navi S.P.A. Verfahren zur steuerung der ruder eines schiffs
DE102016121933A1 (de) * 2016-11-15 2018-05-17 Schottel Gmbh Verfahren zur Dämpfung der Rollbewegung eines Wasserfahrzeuges

Citations (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB457051A (en) 1935-06-20 1936-11-20 Hubert Scott Paine Improvements in or relating to marine-craft
DE2337995B2 (de) * 1972-10-31 1978-07-06 The Boeing Co., Seattle, Wash. (V.St.A.) Steuersystem für ein Tragflügelboot
DE2251941C2 (de) * 1971-10-22 1981-12-24 Sperry Corp., 10104 New York, N.Y. Querneigungs-Stabilisationseinrichtung für Seefahrzeuge
US4380206A (en) * 1981-03-25 1983-04-19 The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy Ship roll stabilization system
US5469801A (en) * 1991-12-20 1995-11-28 Dynafoils, Inc. Advanced marine vehicles for operation at high speed in or above rough water
US5488919A (en) * 1995-06-20 1996-02-06 The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy Canted rudder system for pitch roll and steering control
US20050011427A1 (en) * 2003-07-18 2005-01-20 Lockheed Martin Corporation Two degree of freedom rudder/stabilizer for waterborne vessels
US7033234B2 (en) 2002-05-03 2006-04-25 Ab Volvo Penta Method of steering a boat with double outboard drives and boat having double outboard drives
DE102005056469A1 (de) * 2005-11-26 2007-05-31 Voith Turbo Marine Gmbh & Co. Kg Verfahren zur Dämpfung der Rollbewegung eines Wasserfahrzeuges, insbesondere zur Rollstabilisierung von Schiffen
WO2008030149A1 (en) 2006-09-08 2008-03-13 Ab Volvo Penta Steering control system for a vessel and method for operating such a steering control system
US20080171479A1 (en) 2007-01-16 2008-07-17 Ab Volvo Penta Method of steering aquatic vessels
DE102008013212A1 (de) * 2007-03-09 2008-09-11 Continental Teves Ag & Co. Ohg Automatische Stabilisierungseinheit für Wasserfahrzeuge

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1937550B1 (de) * 2005-09-22 2015-06-17 CWF Hamilton & Co Limited Schiffslenksystem

Patent Citations (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB457051A (en) 1935-06-20 1936-11-20 Hubert Scott Paine Improvements in or relating to marine-craft
DE2251941C2 (de) * 1971-10-22 1981-12-24 Sperry Corp., 10104 New York, N.Y. Querneigungs-Stabilisationseinrichtung für Seefahrzeuge
DE2337995B2 (de) * 1972-10-31 1978-07-06 The Boeing Co., Seattle, Wash. (V.St.A.) Steuersystem für ein Tragflügelboot
US4380206A (en) * 1981-03-25 1983-04-19 The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy Ship roll stabilization system
US5469801A (en) * 1991-12-20 1995-11-28 Dynafoils, Inc. Advanced marine vehicles for operation at high speed in or above rough water
US5488919A (en) * 1995-06-20 1996-02-06 The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy Canted rudder system for pitch roll and steering control
US7033234B2 (en) 2002-05-03 2006-04-25 Ab Volvo Penta Method of steering a boat with double outboard drives and boat having double outboard drives
US20050011427A1 (en) * 2003-07-18 2005-01-20 Lockheed Martin Corporation Two degree of freedom rudder/stabilizer for waterborne vessels
DE102005056469A1 (de) * 2005-11-26 2007-05-31 Voith Turbo Marine Gmbh & Co. Kg Verfahren zur Dämpfung der Rollbewegung eines Wasserfahrzeuges, insbesondere zur Rollstabilisierung von Schiffen
WO2008030149A1 (en) 2006-09-08 2008-03-13 Ab Volvo Penta Steering control system for a vessel and method for operating such a steering control system
US20080171479A1 (en) 2007-01-16 2008-07-17 Ab Volvo Penta Method of steering aquatic vessels
DE102008013212A1 (de) * 2007-03-09 2008-09-11 Continental Teves Ag & Co. Ohg Automatische Stabilisierungseinheit für Wasserfahrzeuge

Also Published As

Publication number Publication date
WO2010112391A2 (de) 2010-10-07
WO2010112391A3 (de) 2010-11-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19920450B4 (de) Lenkungsregelungsvorrichtung für ein Fahrzeug
EP2616785B1 (de) Schiff mit magnus-rotor und kraftmessvorrichtung
DE102016200763B4 (de) Elektrische servolenkvorrichtung und verfahren zum steuern derselben
EP2876041B1 (de) Anordnung zur Ermittlung einer auf ein Ruder wirkenden Kraft
WO2012035071A1 (de) Verfahren zum betreiben eines schiffes, insbesondere eines frachtschiffes, mit wenigstens einem magnus-rotor
DE102007048060A1 (de) Verfahren zum Steuern eines Wasserfahrzeugs mit einem Oberflächenantrieb
DE2227703A1 (de) Ruderbetätigungs-Steuereinrichtung für Seefahrzeuge
WO2019206996A1 (de) Verfahren zum steuern eines schleppverbandes
EP1989103B1 (de) Wasserfahrzeug und verfahren zum betreiben eines wasserfahrzeugs
DE102010031710A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer elektromechanischen Hilfskraftlenkung
DE102009002107A1 (de) Verfahren zum Steuern eines Schiffes und Steuerungsanordnung
DE102016107763A1 (de) Hydraulisch unterstütztes servolenksystem
EP2414221B1 (de) Verfahren zum überprüfen eines spurwinkels bei den rudern eines schiffes
EP2534044B1 (de) Verfahren zum manövrieren einer yacht
DE102022203332B3 (de) Steuerverfahren für ein Schiff mit einem Verstellpropeller
DE102008049992A1 (de) Kraftfahrzeuglenkvorrichtung
DE102018109085A1 (de) Antriebsanordnung zur Kompensation und/oder zur Minderung und/oder zur Verringerung der Rollbewegung und/oder der Stampfbewegung eines Wasserfahrzeuges
DE102016006933B3 (de) Verfahren zur Kompensation der Blockade eines Ruderblattes in einem X-Ruder
DE102007029958A1 (de) Verfahren zur Einstellung eines Lenksystems in einem Fahrzeug
DE102007057600A1 (de) Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeuges, insbesondere Bootsteuereinrichtung
DE102007031056B4 (de) Verfahren zur Regelung von Schiffantriebsanlagen mit Oberflächenpropellern
EP2082944B1 (de) Verfahren zum Erzeugen eins Rückführdrehmoment-Signals
DE102019005436A1 (de) Segeladapter
DE102017209759B4 (de) Wasserfahrzeug mit verstellbaren Tragflächen
DE711006C (de) Schiffsantrieb

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20131101