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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von umspritzten Steckerkontakten. Die Erfindung betrifft ferner
ein Spritzgusswerkzeug.
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Umspritzte
Metallbleche finden als elektrische Verbindungsleiter beispielsweise
in der Kraftfahrzeugelektronik Anwendung. Die Umspritzung aus einem
Kunststoffmaterial dient dabei der elektrischen Isolierung der Verbindungsleiter,
als Aufnahme- oder Trägereinrichtung oder dient der Stabilisierung.
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Diese
Metallbleche sind häufig als Stanzgitter ausgebildet. Je
nach Anwendungsfall existieren vollständig oder nur teilweise
mit Kunststoff umspritzte Stanzgitter. Bei einem teilweise umspritzten
Stanzgitter werden Bereiche des Stanzgitters, die als Halterungen
bzw. Kontaktstellen für Elemente, beispielsweise für
Stecker vorgesehen sind, nicht mit Kunststoff umspritzt. Um eine
Kontaktierung mit den Steckern zu ermöglichen, können
die Kontaktstellen aus der Ebene des Stanzgitters herausgebogen
werden. Ein derartiges Stanzgitter ist beispielsweise in der
DE 44 30 798 A1 beschrieben.
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Damit
die Kontaktstellen bezüglich der Art des Materials und
des Leitungsquerschnitts flexibel gestaltet werden können,
werden die Kontaktstellen oftmals nicht als Teil des Stanzgitters
ausgebildet, sondern als in das Stanzgitter einsteckbare Kontaktelemente.
Diese Kontaktelemente werden in eigens dafür vorgesehene
Aussparungen in dem Stanzgitter eingesetzt. Derartige Kontaktelemente
werden beispielsweise in der
DE 201 11 337 U1 beschrieben. Durch ein Verdrehen
der Steckkontakte relativ zu dem Stanzgitter können diese
im Stanzgitter fixiert und elektrisch kontaktiert werden. Anschließend
wird das Stanzgitter zusammen mit den Steckkontakten mit Kunststoff
umspritzt. Dabei ragen die Steckkontakte nach dem Umspritzen zumindest
teilweise aus dem umspritzten Stanzgitter heraus.
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Derartige
Kontaktelemente können bei fertig umspritzten Stanzgittern
von der den aufgesteckten Elementen abgewandten Seite des Stanzgitters
eingesteckt werden. Problematisch daran ist, dass durch auftretenden
Steckkräfte die Kontaktelemente wieder aus dem Stanzgitter
herausgedrückt werden können. Alternativ können
die Kontaktelemente auch von der Vorderseite des Stanzgitters eingesteckt werden.
Das Kunststoffmaterial nimmt dann im Wesentlichen die in Steckrichtung
wirkenden Steckkräfte auf. Bei allen zuvor beschriebenen
Varianten sind jedoch die aus den Steckkräften resultierenden
Kippkräfte auf die Kontaktelemente relativ hoch.
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Darüber
hinaus werden derartige Stanzgitter oftmals mehrteilig parallel übereinander
ausgeführt, damit die Kontaktelemente zur Aufnahme der
Steckkräfte mehrere Anlagepunkte haben. Alternativ dazu kann
das Stanzgitter zur Ausbildung mehrerer Stanzgitterebenen vor dem
Umspritzen gebogen werden. In beiden Fällen sind aufwändige
oder gar verschiedene Spritzguss- und/oder Stanzwerkzeuge erforderlich,
was das gesamte Herstellungsverfahren sehr aufwändig gestaltet.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der. vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von umspritzten
Steckerkontakten vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder durch ein Spritzgusswerkzeug mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 18 gelöst.
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Demgemäß ist
vorgesehen:
Ein Verfahren zur Herstellung von umspritzten Steckerkontakten,
mit den nacheinander durchgeführten Schritten: Bereitstellen
eines Metallbleches, welches einen Kontaktbereich zur Aufnahme eines
Kontaktelementes, einen Trägerbereich zur Ausbildung eines elektrischen
Verbindungsleiters und einen zwischen dem Kontaktbereich und dem
Trägerbereich vorgesehenen Biegebereich aufweist, wobei
der Biegebereich ein plastisch verformbares Material aufweist; Einlegen
des gesamten Metallbleches in ein Spritzgusswerkzeug; Umspritzen
lediglich des Kontaktbereiches zur Erzeugung einer Aufnahme für
das Kontaktelement und des Trägerbereiches mit einem Kunststoffmaterial;
und Verbiegen des Biegebereiches derart, dass der Kontaktbereich
aus einer durch den Trägerbereich definierten Ebene herausragt.
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Ein
Spritzgusswerkzeug zur Herstellung von umspritzten Steckerkontakten,
wobei das Spritzgusswerkzeug eine Aufnahmeeinrichtung zur Fixierung des
Metallbleches während des Umspritzens, Kavitäten
zur Definition der Form des Kunststoff materials, und eine Biegevorrichtung
zum Verbiegen des Biegebereiches während des Öffnens
des Spritzgusswerkzeuges aufweist.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin,
die an den Kontaktbereich angespritzte Aufnahme für den
Steckerkontakt mit demselben Spritzgusswerkzeug zu erzeugen, mit welchem
auch das Metallblech umspritzt wird, und das Spritzen damit vorzugsweise
auch in einem Schritt durchzuführen. Wesentlich dabei ist,
dass ein zwischen dem Trägerbereich und dem umspritzen Kontaktbereich
vorgesehener Biegebereich frei bleibt, also durch den Spritzvorgang
nicht umspritzt wird.
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Der
Trägerbereich, der Kontaktbereich und der Biegebereich
bilden ein einstückigiges Metallblech. Der Kontaktbereich
dient der elektrischen Kontaktierung des Metallbleches mit dem Kontaktelement.
Das Kontaktelement ist hier kein Bestand teil des Metallbleches und
kann aus einem anderen Material wie das Metallblech bestehen oder
etwa eine andere Dicke aufweisen. Neben der elektrischen Kontaktierung
des Kontaktelementes mit dem Metallblech ist eine mechanische Positionierung
des Kontaktelementes sowie eine Aufnahme der Steckkräfte durch
ein Aufstecken beispielsweise eines Steckers auf das Kontaktelement
erforderlich. Die mechanische Positionierung des Kontaktelementes
geschieht durch die im Kontaktbereich des Metallbleches angespritzte
Aufnahme Und die Anlagefläche zur Aufnahme der Steckkraft
wird hier dadurch erzeugt, dass der Kontaktbereich mit der angespritzten
Aufnahme nach dem Spritzprozess verbogen wird. Der Trägerbereich kann
sowohl als elektrischer Verbindungsleiter als auch der mechanischen
Stabilisierung des umspritzten Metallbleches dienen und als Konstruktionselement,
beispielsweise durch die Ausbildung von Schnapphaken zur Verbindung
des umspritzten Metallbleches mit weiteren Kunststoffbauteilen.
Der Trägerbereich und der Biegebereich sind über
den Biegebereich miteinander verbunden. Durch ein Verbiegen des
Biegebereiches können der Kontaktbereich und der Trägerbereich
zueinander bewegt werden.
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Im
erfindungsgemäßen Spritzgusswerkzeug wird das
Metallblech durch eine eigens dafür vorgesehene Aufnahmeeinrichtungfixiert.
Anschließend kann unter Druck das Einspritzen des geschmolzenen
Kunststoffes erfolgen. Die Aufnahmeeinrichtung kann dabei ein Verrutschen
des Metallbleches verhindern. Um die Bereiche des eingelegten Metallbleches
herum, welche umspritzt werden sollen, können in dem Spritzgusswerkzeug
Hohlräume vorgesehen sein. Diese Hohlräume können
mit Kunststoff gefüllt werden, welcher dann die Umspritzung
des Kontaktbereiches und des Trägerbereiches bilden kann. Nach
dem Erkalten des Kunststoffmaterials kann das umspritzte Metallblech
aus dem Spritzgusswerkzeug entnommen werden. Dadurch, dass das Spritzgusswerkzeug
eine Biegevorrichtung aufweist, kann der Biegebereich des Metallbleches
beim Öffnen des Spritzgusswerkzeuges z. B. gleichzeitig
mit dem Öffnen verbogen wer den. Dadurch ist es möglich
einen weiteren Verarbeitungsschritt, das Verbiegen des Biegebereiches,
einzusparen.
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Durch
die vorliegende Erfindung können somit der umspritze Trägerbereich
mit einer Anlagefläche für das Kontaktelement
und der Kontaktbereich mit der erforderlichen Aufnahme für
das Kontaktelement mit einem einzigen Spritzgusswerkzeug mit Kunststoff
umspritzt werden. Dies bringt den Vorteil, dass es durch das erfindungsgemäße
Verfahren weder erforderlich ist, mehrere voneinander getrennte Stanzgitter
zur Bildung einer Aufnahme für das Kontaktelement übereinander
anzuordnen und zu umspritzen, noch ist der Einsatz mehrerer Spritzgusswerkzeuge
zur Ausbildung der Aufnahme im Kontaktbereich erforderlich.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Unteransprüchen und aus der Beschreibung
in Zusammenschau mit den Figuren der Zeichnung.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist
der Kontaktbereich zur Aufnahme des Kontaktelementes einen Durchbruch auf.
In diesen Durchbruch kann das Kontaktelement eingesteckt werden,
um dadurch an dessen Seitenflächen einen elektrischen Kontakt
zwischen dem Metallblech und dem Kontaktelement herzustellen. Dadurch,
dass der Durchbruch das Kontaktelement umschließt und fixiert,
ist damit eine sehr gute, vibrationssichere elektrische Kontaktierung
gewährleistet, die zudem montagetechnisch ohne Löten,
Schweißen, Schrauben und dgl. sehr einfach herstellbar
ist.
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In
einer typischen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird das
Spritzgusswerkzeug nach dem Umspritzen geöffnet und das
Metallblech aus dem geöffneten Spritzgusswerkzeug entnommen. Der
Entnahmevorgang kann damit automatisiert werden. Durch eine weitere
Vorrichtung, wie beispielsweise einen Roboter, kann das Metallblech
herausgeworfen werden oder einer nachfolgenden Bearbeitungsstation
automatisiert zugeführt werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
wird in den Kontaktbereich vor dem Verbiegen das Kontaktelement
eingesetzt, wobei die Positionierung des Kontaktelementes mittels
der Aufnahme erfolgt und wobei eine elektrische Kontaktierung des
Kontaktelementes mit dem Kontaktbereich an den Seitenflächen
des Durchbruches erfolgt. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, dass beispielsweise bei einer sehr engen Anordnung mehrerer
Kontaktelemente auf dem Stanzgitter die Kontaktelemente zunächst
in die sich noch in der Ebene des Trägerbereiches befindlichen
und damit platzunkritischen Aufnahmen gesteckt werden können
und erst in einem weiteren Schritt in die gewünschte Endposition
gebogen werden. Die elektrische Kontaktierung der Kontaktelemente
erfolgt vorzugsweise an den Kontaktbereichen und die mechanische
Positionierung erfolgt vorzugsweise mittels der angespritzten Aufnahmen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
wird in den Kontaktbereich nach dem Verbiegen das Kontaktelement
eingesetzt, wobei die Positionierung des Kontaktelementes mittels
der Aufnahme erfolgt und wobei eine elektrische Kontaktierung des
Kontaktelementes mit dem Kontaktbereich an den Seitenflächen
des Durchbruches erfolgt. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, dass beispielsweise das Bestücken der umspritzten Stanzgitter
mit den Kontaktelementen gleichzeitig mit dem Bestücken
mit den gewünschten Bauteilen wie beispielsweise Steckern
erfolgen kann, wodurch zumindest ein dafür erforderlicher
Arbeitsschritt eingespart werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
Aufnahme als Buchse ausgebildet. Je nach Gestaltung des Kontaktelementes
kann die Buchse derart ausgestaltet sein, dass diese einen Abschnitt
aufweist, welcher sich bei spielsweise über eine Schnappverbindung
mit dem Kontaktelement verbinden lässt. Weiterhin können auch
Führungsschienen in der Buchse vorgesehen sein, welche
ein komfortables und schnelles und vor allem geführtes,
sicheres Einführen des Kontaktelementes in die Buchse entlang
der Führungsschienen gewährleisten.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
wird der Kontaktbereich so lange gebogen, dass der Kontaktbereich nach
dem Verbiegen parallel und beabstandet zu dem Trägerbereich
angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, das Verbiegen des
Biegebereiches in die erforderliche Endposition mit nur einer Biegeoperation durchzuführen.
Die Anlagefläche für das Kontaktelement auf dem
Trägerbereich kann dadurch parallel zu dem Kontaktbereich
ausgebildet sein und die Steckkräfte können direkt
in den Trägerbereich einleitbar sein.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erfolgt
ein gleichzeitiges Umspritzen des Kontaktbereiches und des Trägerbereiches.
Durch ein gleichzeitiges Umspritzen des Kontaktbereiches und des
Trägerbereiches kann das erforderliche Spritzgusswerkzeug
im Vergleich zu einem aufeinanderfolgenden Umspritzen des Kontaktbereiches
und des Trägerbereiches einfacher aufgebaut werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
werden der Kontaktbereich und der Trägerbereich jeweils
mit verschiedenen Kunststoffmaterialien umspritzt. So kann im Kontaktbereich
ein Material mit der dort gewünschten Eigenschaften, wie
beispielsweise ein flexibles Material eingesetzt werden, welches
das Kontaktelement wasserdicht um schließt. Für
den Trägerbereich kann ein Material, welches die genannten
Anforderungen am besten erfüllt, wie beispielsweise ein
steifes Material, welches die gewünschten Eigenschaften
hinsichtlich Isolierung des Trägerbereiches und mechanischer
Festigkeit aufweist, eingesetzt werden.
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In
einer dazu alternativen, jedoch ebenso bevorzugten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung werden der Kontaktbereich und der Trägerbereich
jeweils mit demselben Kunststoffmaterial umspritzt, was Kostenvorteile
mit sich bringt, da nur ein Kunststoffmaterial zur Verfügung
gestellt und bevorratet werden muss. Weiterhin lässt sich
das Spritzgusswerkzeug dadurch im Aufbau einfacher gestalten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
ist das Metallblech als Stanzteil ausgebildet. Stanzteile sind mittels
entsprechender Stanzwerkzeuge und Pressen einfach und in großer
Stückzahl und damit sehr kostenoptimiert herstellbar. Vorzugsweise
wird eine derartige Stanzpresse einer Spritzgussmaschine vorgeschaltet,
was eine noch effektivere Automatisierung mit sich bringt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist
der Biegebereich im Vergleich mit dem Kontaktbereich und dem Trägerbereich
eine geringere laterale Ausdehnung auf. Hierdurch ist ein einfacheres
Verbiegen des Biegebereichs, d. h. ein Verbiegen mit reduziertem
Kraftaufwand, möglich. Die erforderliche Biegevorrichtung kann
dadurch auch kleiner dimensioniert sein.
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In
einer dazu alternativen, jedoch ebenso bevorzugten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung ist das Metallblech im Biegebereich dünner
als im Kontaktbereich und/oder im Trägerbereich. Auch hier ist
der Kraftaufwand für das Verbiegen des Biegebereiches reduziert,
was den Einsatz einer kleineren und auch kostengünstigeren
Biegevorrichtung ermöglicht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
erfolgt das Verbiegen des Biegebereiches in eine Endposition durch eine
einstufige Biegeoperation, wodurch ein höherer Durchsatz
an Teilen pro Zeiteinheit erreicht werden kann.
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In
einer dazu alternativen, jedoch ebenso bevorzugten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung ist der Biegebereich in mindestens zwei
Biegeabschnitte aufgeteilt und das Verbiegen des Biegebereiches
in eine Endposition erfolgt in mindestens zwei, nacheinander durchgeführten
Biegeoperationen. Die Biegevorrichtung kann auf den Biegeabschnitten
umgreifen und so schrittweise den Biegebereich in die gewünschte
Endposition biegen. Es ist somit möglich, den Biegebereich
in jede gewünschte Form zu bringen. Außerdem wird
hier ein Überbiegen eines Abschnitts des Biegebereiches
und dadurch gegebenenfalls ein Reißen oder Brechen verhindert. Damit
wird eine Beschädigung bzw. sogar ein Defekt des Steckerkontakts
verhindert.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das
Kontaktelement mit der Buchse über eine nicht-lösbare
Verbindung, insbesondere eine selbstschneidende Verbindung, verbunden.
Das Kontaktelement ist somit in der Buchse sehr sicher gegen Herausfallen
fixiert.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das
Kontaktelement mit der Buchse über eine Schnappverbindung
verbunden. Die Schnappverbindung bedingt eine sehr sichere Fixierung
des Kontaktelementes in der Buchse. Je nach Ausführung
der Schnappverbindung ist diese lösbar oder nicht lösbar
gestaltet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
weist die Buchse Führungsleisten zum Einführen
des Kontaktelementes auf. Dadurch ist es möglich das Kontaktelement
ohne Hilfsmittel komfortabel in die Buchse einzuführen.
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Die
oben beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen der vorliegenden
Erfindung sind – sofern nichts Anderes ausgeführt
ist – frei miteinander kombinierbar.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen
Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1A–F
anhand, von Draufsichten und Querschnittsdarstellungen eine Darstellung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 eine
Teilansicht einer bevorzugten erfindungsgemäßen
Ausführungsform des umspritzten Metallbleches; und
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3 eine
Teilansicht einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen
Ausführungsform eines umspritzten Metallbleches.
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In
den Figuren der Zeichnung bezeichnen – sofern nichts anderes
ausgeführt ist – gleiche Bezugszeichen gleiche
Bauteile, Elemente und Merkmale.
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Die 1A–F
zeigt schematisch die nacheinander durchgeführten Schritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1A zeigt
zunächst ein Metallblech 1 mit einem rechteckigen
Kontaktbereich 2, einem rechteckigen Trägerbereich 4 und
einem zwischen dem Kontaktbereich 2 und dem Trägerbereich 4 angeordneten,
langgestreckten Biegebereich 5. Dieses Metallblech dient
als Ausgangselement für das erfindungsgemäße
Verfahren. Der Biegebereich 5 ist hier gegenüber
dem Kontaktbereich 2 und dem Trägerbereich 4 lateral
verjüngt.
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Der
Trägerbereich 4, der Kontaktbereich 2 und
der Biegebereich 5 können im Gegensatz zu den dargestellten
rechteckigen Formen auch jede andere zweidimensionale Geometrie
aufweisen. Beispielsweise kann der Trägerbereich 4 auch über
eine Vielzahl von Biegebereichen 5 mit einer Vielzahl von Kontaktbereichen 2 verbunden
sein.
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Das
Metallblech 1 ist bevorzugt als Stanzteil, beispielsweise
als Stanzgitter ausgebildet. Der Kontaktbereich 2 weist
eine rechteckige Ausnehmung 6 auf, welche zur Aufnahme
eines später noch beschriebenen Kontaktelementes dient.
Je nach der Querschnittsform des Kontaktelementes kann die Ausnehmung 6 auch
eine andere Geometrie aufweisen. Die Form der Ausnehmung 6 ist
an die Querschnittsform des Kontaktelementes angepasst. Weiterhin
ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Ausnehmung 6 an
all ihren Seiten von dem Kontaktelement 2 umschlossen ist.
Beispielsweise kann die Ausnehmung 6 auch lediglich als
nach einer Seite offener Einschnitt in das Kontaktelement 2 ausgebildet sein.
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Im
nächsten Schritt (1B) wird
das Metallblech 1 in ein hier nur schematisch dargestelltes Spritzgusswerkzeug 7 eingelegt.
Das Metallblech 1 wird durch eine in 1B nicht
dargestellte Aufnahmeeinrichtung fixiert. Die Aufnahmeeinrichtung-verhindert
ein Verrutschen des Metallbleches 1 während des
Spritzgussvorgangs. Die Aufnahmeeinrichtung ist beispielsweise als
Magnethalterung ausgebildet. Das SpritzgussWerkzeug 7 ist
derart ausgestaltet, dass es einen Hohlraum für das Metallblech 1 und weitere
Hohlräume 8, 9 für das einzuspritzende Kunststoffmaterial
aufweist. Nach dem Einlegen des Metallbleches 1 in das
Spritzgusswerkzeug 7 wird dieses geschlossen.
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Im
folgenden Schritt wird das Kunststoffmaterial eingespritzt. Die 1C stellt
das Spritzgusswerkzeug 7 mit dem eingelegten Metallblech 1 nach dem
Spritzvorgang dar. Ein Kunststoffmaterial 10 füllt hierbei
die Hohlräume 8, 9 aus. Die Betrachtungsebene
liegt hierbei, wie zuvor, auf der Oberfläche des Metallbleches 1,
d. h. das Kunststoffmaterial 10 ist im Schnitt dargestellt.
Entscheidend bei diesem Verfahrensschritt ist, dass der Biegebereich 5 und
die Ausnehmung 6 von dem Kunststoff 10 frei bleiben.
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Das
Umspritzen des Trägerbereiches 4 und des Kontaktbereiches 2 erfolgt
beispielsweise gleichzeitig. Hierdurch ist es möglich das
Material durch eine Einspritzdüse in das Spritzgusswerkzeug 7 einzuspritzen.
Das Spritzgusswerkzeug 7 kann hierdurch sehr einfach gestaltet
werden. Nach dem Erkalten des Kunststoffs 10 im Spritzgusswerkzeug 7 wird
das Spritzgusswerkzeug 7 geöffnet und das mit Kunststoff 10 umspritzte
Metallblech 1 aus dem Spritzgusswerkzeug 7 entnommen
oder ausgestoßen. Das Ausstoßen oder Entnehmen
kann beispielsweise über so genannte Auswerferstifte oder durch
Druckluft erfolgen.
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Über
ein Transportmittel wie z. B. ein Robotersystem kann das umspritzte
Metallblech 1 beispielsweise weiteren Bearbeitungsschritten
zugeführt werden. Beispielsweise kann das Bestücken des
umspritzten Metallbleches 1 mit Kontaktelementen und das
Verbiegen des Biegebereiches 5 in einer direkt an die Spritzgussmaschine
angeschlossenen Fertigungsstrasse erfolgen.
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Die 1D zeigt
das umspritzte Metallblech 1 nach dem Schritt des Entnehmens
aus dem Spritzgusswerkzeug 7 in der in 1C dargestellten
Ebene A-A. Der Biegebereich 5 und die Ausnehmung 6 sind
dabei frei von Kunststoff 10. Um den Kontaktbereich ist
der Kunststoff 10 als Aufnahme 15 für
das Kontaktelement ausgebildet.
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1E zeigt
den Beginn des Verformens des Biegebereiches 5. Hierbei
wird der Kontaktbereich 2 aus einer durch den Trägerbereich 4 definierten
Ebene 11 herausgebogen. Das Material des Biegebereiches 5 ist
dabei plastisch verformbar. Die Biegung erfolgt dabei nur in dem
nicht umspritzten Biegebereich 5. Dadurch, dass der Biegebereich 5 gegenüber
dem Kontaktbereich 2 und dem Trägerbereich 4 z.
B. eine geringere laterale Ausdehnung aufweist, stellt er einen
Bereich des Metallbleches 1 mit einer geringeren Biegesteifigkeit
dar, wodurch das Verbiegen vorzugsweise dort erfolgt. Um eine geringere
Biege steifigkeit des Biegebereiches 5 zu erreichen, kann
dieser beispielsweise auch mit einer geringeren Blechdicke ausgestaltet
sein.
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Die 1F stellt
das umspritzte Metallblech 1 nach dem Verbiegen des Biegebereiches 5 in
die gewünschte Endposition dar. Der Kontaktbereich 2 liegt
hierbei parallel und beabstandet zu dem Trägerbereich 4.
Je nach Anwendungsfall kann alternativ zu der dargestellten 180°-Biegung
Beispielsweise eine 45°, eine 90°-Biegung oder
eine beliebig andere Verbiegung vorgesehen sein. Das Verbiegen des
Biegebereiches 5 in die gewünschte Endposition
erfolgt hier durch eine einstufige Biegeoperation.
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Die 2 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines umspritzten Metallbleches 1 gemäß der
vorliegenden Erfindung vor dem Verbiegen des Biegebereiches 5.
Der Trägerbereich 4 ist als Stanzgitter ausgebildet
an dem der Kontaktbereich 2 über den Biegebereich 5 elektrisch
kontaktiert ist. Ein Kunststoffmaterial 14 dient der Isolierung
des Trägerbereiches 4 und ist gleichzeitig ein
Strukturbauteil, d. h. es ist beispielsweise als Teil eines Gehäuses
mit Schnapphaken und Verbindungselementen ausgebildet. Als Kunststoffmaterial 14 kommt
beispielsweise ein vergleichsweise steifes Material wie Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS) oder Polycarbonat (PC) zum Einsatz. Das als Aufnahme 15 ausgebildete Kunststoffmaterial 13 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als flexibles Material,
wie beispielsweise thermoplastisches Polyurethan (TPU), ausgebildet.
Hierdurch ist es möglich, ein nicht dargestelltes Kontaktelement
spritzwasserdicht zu umschließen. Eine Kontaktkorrosion
zwischen dem Kontaktbereich 2 und dem Kontaktelement wird
dadurch effektiv verhindert.
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Die 3 stellt
ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines umspritzten
Metallbleches 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung nach dem Verbiegen des Biegebereiches 5 dar.
Der Kontaktbereich 2 ist hier um 180° zu dem Trägerbereich 4 verbogen
und liegt parallel und beabstandet zu diesem. Die Umspritzung des
Kontaktbereiches ist hierbei als Buchse 16 für
ein Kontaktelement 3 ausgebildet. Das Kontaktelement 3 wird über
die Buchse 16 mechanisch positioniert, die elektrische
Kontaktierung mit dem Trägerbereich 4 erfolgt über
den Kontaktbereich 2. Das Kontaktelement 3 kann
vor oder nach dem Verbiegen des Biegebereiches 5 in die
Buchse 6 eingesteckt werden. Die auf das Kontaktelement 3 wirkende
Steckkraft 17 wird von der als Anlagefläche fungierenden
Umspritzung des Trägerbereiches 4 aufgenommen.
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Als
Kunststoffmaterial 10 für den umspritzten Kontaktbereich 2 und
den umspritzten Trägerbereich 4 ist jeweils das
gleiche Material vorgesehen. Es kann beispielsweise ein Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)
oder Polycarbonat (PC) eingesetzt werden. Die Verwendung eines Materials
für beide zu Umspritzenden Bereiche ermöglicht,
dass das Spritzgusswerkzeug 7 im Vergleich zu zwei verwendeten Materialien
einfacher und damit kostengünstiger gestaltet werden kann.
Weiterhin ist auch nur die Bevorratung eines Materials erforderlich.
Das Kontaktelement 3 kann bei entsprechender Gestaltung
des Spritzgusswerkzeuges 7 auch bereits vor dem Umspritzen
des Metallbleches 1 in dieses eingesteckt werden. Dadurch
wird eine innige und damit wasserdichte Verbindung zwischen dem
Kunststoffmaterial 10 und dem Kontaktelement 3 ermöglicht.
Das Kontaktelement 3 kann dann allerdings, beispielsweise bei
Verschleiß, nicht ausgetauscht werden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt,
sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere
können Merkmale der einzelnen oben aufgeführten
Ausführungsbeispiele beliebig miteinander kombiniert werden.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann
durch eine entsprechende, in das Spritzgusswerkzeug 7 integrierte
Biegevorrichtung sichergestellt werden, dass das Verbiegen des Biegebereiches 5 bereits
bei dem Öffnen des Spritzgusswerkzeuges 7 erfolgt.
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In
einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
kann das Umbiegen des Biegebereiches 5 beispielsweise in
mindestens zwei Biegeschritten erfolgen. Der Biegebereich 5 würde bei
einem mehrstufigen Biegeprozess in mindestens zwei, hier nicht dargestellte
Biegeabschnitte aufgeteilt werden. Eine Biegevorrichtung greift
dann beim Verbiegen des Biegebereiches 5 auf den jeweiligen Biegeabschnitten
um. Der Biegebereich kann dann in jede gewünschte Form
gebogen werden, beispielsweise bei einer 180°-Biegung über
eine 3 × 60° Biegeoperation.
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Die
aufgeführten Materialien, Zahlenangaben und Dimensionen
sind beispielhaft zu verstehen und dienen lediglich der Erläuterung
der Ausführungsformen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung.
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- 1
- Metallblech
- 2
- Kontaktbereich
- 3
- Kontaktelement
- 4
- Trägerbereich
- 5
- Biegebereich
- 6
- Durchbruch
- 7
- Spritzgusswerkzeug
- 8
- Kavität
- 9
- Kavität
- 10
- Kunststoffmaterial
- 11
- Ebene
- 12
- Biegerichtung
- 13
- Kunststoffmaterial
- 14
- Kunststoffmaterial
- 15
- Aufnahme
- 16
- Buchse
- 17
- Steckkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4430798
A1 [0003]
- - DE 20111337 U1 [0004]