DE102009001724A1

DE102009001724A1 - Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse

Info

Publication number: DE102009001724A1
Application number: DE200910001724
Authority: DE
Inventors: Dominik Langner; Christoph Bauer
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2009-03-23
Filing date: 2009-03-23
Publication date: 2010-09-30

Abstract

Eine Betätigungsvorrichtung einer Schlepperhinterachsenbremse weist einen Seilzug (9) auf, dessen Hülle (17) sich an der einen Betätigungseinrichtung (4) der ersten Bremse (2) und das Seil (8) des Seilzugs (9) sich an der anderen Betätigungseinrichtung (5) der zweiten Bremse (3) abstützt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Die DE 77 05 512 U1 offenbart eine Hinterachse eines Schleppers, bei welcher je eine Lamellenbremse pro Antriebsrad in das Gehäuse der Hinterachse integriert ist. Die Betätigungseinrichtung der Bremse weist je einen Kolben und einen Zylinder auf, wobei im druckbeaufschlagten Zustand die Lamellenbremse im Schließsinne betätigt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse zu schaffen, mittels welcher die Bremse im Sinne einer Betriebs- und Feststellbremse betätigt wer den kann.
Die Aufgabe wird mit einem auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden Betätigungseinrichtung gelöst.
Erfindungsgemäß weist die Schlepperhinterachse eine erste Bremseinrichtung und eine zweite Bremseinrichtung auf, wobei zwischen den Bremseinrichtungen das Differenzial der Hinterachse angeordnet ist und jeder Bremse eine Betätigungseinrichtung zugeordnet ist. Die Bremsen können als Lamellenbacken oder Bandbremsen ausgebildet sein.
Die Betätigungseinrichtungen der Bremsen werden über einen Seilzug betätigt, wobei der Seilzug aus einer Hülle und einem Seil besteht und die Hülle sich an der einen Betätigungseinrichtung und das Seil sich an der anderen Betätigungseinrichtung abstützt. Dadurch sind die Bremskräfte an beiden Betätigungseinrichtungen gleich groß. Verschleißen die Bremsen ungleichmäßig so gleicht sich dies ebenfalls über die Anlenkung des Seilzugs aus. Durch den einfachen Aufbau der Betätigungseinrichtungen kann der Kraftheber, welcher an der Hinterachse angebaut ist, einfacher ausgeführt sein.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Betätigungseinrichtung zusätzlich eine Kolben-Zylinder-Einheit auf, welche hydraulisch beaufschlagbar ist, wodurch die Betätigungseinrichtung die Bremse hydraulisch im Sinne einer Betriebsbremse betätigt und über den Seilzug die Bremse mechanisch im Sinne einer Feststellbremse betätigt.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Betätigungseinrichtung ein L-förmiges Bauelement auf, wobei ein Schenkel dieses L-förmigen Elements mit dem Seilzug verbunden ist und der andere Schenkel des L-förmigen Elements mit dem Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit in Verbindung steht. Im Schnittpunkt der beiden Schenkel ist das L-förmige Element drehbar gelagert. Zwischen der drehbaren Lagerung und der Verbindung mit dem Kolben ist der Schenkel des L-förmigen Elements mit der Betätigungsstange der Bremse verbunden.
Weitere Merkmale sind der Figurenbeschreibung zu entnehmen.
Die einzige Figur zeigt die Bauteile der Hinterachse, wobei das Gehäuse der Hinterachse nicht dargestellt ist. Ein Differenzial 1 ist zwischen einer ersten Bremse 2 und einer zweiten Bremse 3 angeordnet. Die erste Bremse 2 und die zweite Bremse 3 kann als Lamellenbremse mit einer Kugelrampenbetätigung ausgeführt sein. Der ersten Bremse 2 ist die Betätigungseinrichtung 4 und der zweiten Bremse 3 ist die Betätigungseinrichtung 5 zugeordnet. Die Betätigungseinrichtung 4 weist ein L-förmiges Element 6 auf, an dessen einem Schenkel 7 ein Teil 8 des Seilzugs 9 sich abstützt. Über eine Einstellmutter 10 lässt sich der Seilzug 9 einstellen. Der Schenkel 11 des L-förmigen Elements 6 ist mit dem Kolben 12 verbunden, welcher im Zylinder 13 angeordnet ist. Die Stange 14 mit ihrer Einstellmutter 15 stützt sich auf dem Schenkel 11 ab. Die Betätigungseinrichtung 5 ist gleich wie die Betätigungseinrichtung 4 aufgebaut, außer dass sich am Schenkel 16 die Hülle 17 des Seilzugs 9 abstützt. Wird die Bremse im Sinne einer Feststellbremse betätigt, so wird am Seil des Seilzugs 9 gezogen, wodurch sich der Schenkel 7 und der Schenkel 16 einander zubewegen. Dabei stützt sich die das Seil 8 am Schenkel 7 ab und die Hülle 17 am Schenkel 16. Gleichzeitig werden die Stangen 14 und 18 nach oben bewegt, wodurch die erste Bremse 2 und die zweite Bremse 3 im Schließsinne betätigt werden. Auch bei ungleichem Verschleiß der Lamellen werden die Bremsen mit gleicher Betätigungskraft beaufschlagt.
Beim Betätigen der Bremsen im Sinne einer Betriebsbremse werden die Zylinder 13 mit Druckmittel beaufschlagt, wodurch sich die Kolben 12 nach oben bewegen und dadurch die Stangen 14 und 18 nach oben ziehen. Die Betätigungseinrichtungen 4 und 5 sind auf dem nicht dargestellten Gehäuse der Hinterachse angeordnet, wobei an der Stange 14 und 18 ein Dichtungsbalg 19 angeordnet ist, damit das Schmiermittel innerhalb der Hinterachse nicht nach außen tritt.

1: Differenzial
2: erste Bremse
3: zweite Bremse
4: Betätigungseinrichtung
5: Betätigungseinrichtung
6: L-förmiges Element
7: Schenkel
8: Seil
9: Seilzug
10: Einstellmutter
11: Schenkel
12: Kolben
13: Zylinder
14: Stange
15: Einstellmutter
16: Schenkel
17: Hülle
18: Stange
19: Dichtungsbalg

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 7705512 U1 [0002]

Claims

Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse, wobei zwischen einer ersten Bremse (2) und einer zweiten Bremse (3) ein Differenzial (1) angeordnet ist und der ersten Bremse (2) und der zweiten Bremse (3) je eine Betätigungseinrichtung (4, 5) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtungen (4, 5) über einen Seilzug (9) mit einer Hülle (17) und einem in der Hülle verlaufenden Seil (8) betätigbar sind, wobei die Hülle (17) sich an der einen Betätigungseinrichtung (5) und das Seil (8) sich an der anderen Betätigungseinrichtung (4) abstützt.
Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtungen (4, 5) je einen Kolben (12) und einen Zylinder (13) aufweisen, durch dessen Druckbeaufschlagung die Bremse (2, 3) betätigbar ist.
Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Betätigung der Betätigungseinrichtung (4, 5) die Bremse (2, 3) im Sinne einer Betriebsbremse und die Seilzugbetätigung die Bremse (2, 3) im Sinne einer Feststellbremse betätigt.
Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (2, 3) eine Lamellenbremse ist.
Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (4, 5) außerhalb an der Hinterachse angeordnet ist.
Betätigungsvorrichtung einer Bremse einer Schlepperhinterachse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4, 5) ein L-förmiges Element (6) aufweist, welches im Schnittpunkt seiner Schenkel (7, 11) drehbar gelagert ist und am einen Schenkel (7) der Seilzug (9) und am anderen Schenkel (11) der Kolben angelenkt ist.