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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen einer Leitung, insbesondere der Leitung eines Blutschlauch- oder Blutbeutelsystems, wobei die Leitung ein den Leitungsdurchlass absperrendes Verschlusselement aufweist, wobei die Vorrichtung wenigstens eine Öffnungseinrichtung aufweist, die derart ausgeführt ist, dass sie eine von außen auf die Leitung wirkende Kraft ausübt, wodurch das Verschlusselementzusammengepresst und die Leitung geöffnet wird.
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Eine derartige Vorrichtung zum Öffnen einer Leitung ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 019 855 A1 bekannt. Die dort offenbarte Öffnungseinrichtung besteht aus zwei Backen, die maschinell oder manuell zusammengeführt werden. Dabei wird der zwischen den Backen befindliche Leitungsabschnitt zusammengedrückt und das Verschlusselement plastisch verformt, so dass ein freier Strömungsquerschnitt in der Leitung entsteht und auch nach Einwirkung der Öffnungseinrichtung frei bleibt.
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Das Klinikpersonal und das Personal in Blutbanken hat häufig eine vergleichsweise große Anzahl von Blutbeutelsets zu verarbeiten, um Blut in einem Separator in seine Bestandteile zu trennen und diese Teile in getrennten Behältern aufzubewahren. Damit sind vergleichsweise hohe Anforderungen an das Personal verbunden, da insbesondere das andauernde Öffnen von gängigen Sterilverschlüssen mit einem hohen Kraftaufwand verbunden ist und auf die Dauer zu Schmerzen beim Personal führen kann. Zudem steht das Personal oft unter hohem Zeitdruck, so dass die einzelnen Verfahrensschritte in Zeitspannen von wenigen Sekunden bewerkstelligt werden müssen.
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Schließlich besteht die Gefahr, dass Fehlbedienungen auftreten und dass die Sterilverschlüsse versehentlich nicht oder nur teilweise geöffnet werden oder scharfkantige Stellen aufweisen. Insbesondere beim Vorliegenden scharfkantiger Stellen besteht die Gefahr, dass die Blutkomponenten durch Hämolyse Schaden nehmen können.
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Es besteht daher die Notwendigkeit, die Verfahrensabläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen und dabei gleichzeitig hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards zu erfüllen. Dies gilt insbesondere für das Öffnen von Sterilverschlüssen, wie sie aus der
DE 10 2005 019 855 A1 bekannt sind.
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Wichtig ist, dass die Öffnungseinrichtung zum Öffnen des Verschlußelementes in kürzester Zeit und mit bester Genauigkeit arbeitet. Dabei sollte insbesondere in dem Fall, in dem die Vorrichtung als per Hand betätigte Vorrichtung ausgeführt ist, eine schnelle und einfache Bedienung gewährleistet sein, so dass eine hohe Akzeptanz durch die Nutzer erreicht wird.
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Aus der
WO 2004/058046 A2 ist ein Blutverarbeitungsgerät bekannt, an dem sich eine Einrichtung zum Öffnen von Sterilverschlüssen in Blutschläuchen befindet. Diese Öffnungseinrichtung ist axial bewegbar und zusätzlich rotierbar. Sie dient zum Öffnen eines Sterilverschlusses mit Brechkonus. Wie oben ausgeführt, sind derartige Sterilverschlüsse in sofern nachteilig, da unter Umständen scharfe Kanten und Bruchstücke des Sterilverschlusses entstehen können, die zu einer Beschädigung der Blutkomponenten führen können. Ein weiterer Nachteil der in der
WO 2004/058046 A2 beschriebenen Anordnung besteht darin, dass der beschriebene Mechanismus vergleichsweise aufwendig ist, da ein ständiges Hin- und Herbewegen des Aktuators bewirkt werden muss. Dies ist zudem auch mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden.
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Aus der
EP 1 294 061 B1 ist ein batteriebetriebenes, hydraulisch arbeitendes Pressgerät für den Handbetrieb, das vergleichsweise aufwendig konstruiert ist. Derartige Konstruktionen sind vergleichweise schwer und nicht in schneller Handhabung zu verwenden, wie dies erforderlich ist, wenn es darum geht, mit hoher Präzision und Geschwindigkeit Sterilverschlüsse in Blutbeutel- oder Blutschlauchsystemen zu öffnen.
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Entsprechendes gilt für das in der
WO 03/084719 A2 offenbarte elektrohydraulische Handwerkzeug, das zur Verpressung von rohrartigen Gegenständen und Kabelschuhen dient. Die offenbarte Konstruktion ist vergleichsweise aufwendig und schwer und für das Öffnen von Sterilverschlüssen daher ungeeignet.
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Aus der
EP 0 106 182 B1 ist ein Werkzeug zum Verpressen von Hülsen, Kabelschuhen oder dergleichen bekannt. Auch dieses Werkzeug arbeitet auf hydraulischer Basis. Es ist als Handwerkzeug zur Öffnung von Sterilverschlüssen ungeeignet.
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Aus der
DE 600 11 314 T2 ist eine Klemme zum Abdichten eines weichen Schlauchs bekannt, die einen Druckknopf umfasst, um die Klemme zu öffnen.
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Aus der
DE 101 05 315 A1 ist schließlich ein EDV-gesteuertes Hydrocephalusventil bekannt, wobei das Ventil beziehungsweise dessen Öffnungszustand mit einem zeitabhängigen Steuersignal gesteuert wird, das für jeden Patienten individuell erstellbar ist. Die Steuerung kann dabei auch von der Haltung des Patienten abhängen, die mittels eines Lagesensors erfasst wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass diese in kurzer Zeit und mit hoher Genauigkeit das Öffnen von Sterilverschlüssen ermöglicht, wie sie aus der
DE 10 2005 019 855 A1 bekannt sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Öffnungseinrichtung ist derart konturiert, dass die Leitung nur derart in die Öffnungseinrichtung einlegbar ist, dass die auf die Leitung wirkende Kraft ausschließlich oder zumindest auch in dem Bereich ausgeübt wird, in dem sich das Verschlusselement befindet. Die Leitung bzw. der das Verschlußelement aufweisende Leitungsabschnitt kann somit nur derart in die Öffnungseinrichtung eingelegt werden, dass die von außen auf die Leitung wirkende Presskraft an einer vorbestimmten Stelle wirkt und die Leitung dadurch geöffnet wird. Zwischen der Öffnungseinrichtung und dem fraglichen Leitungsabschnitt besteht somit im Sinne eines Schlüssel-Schloß-Prinzips ein Wirkzusammenhang, durch den verhindert wird, dass versehentlich ein Leitungsabschnitt in die Öffnungseinrichtung eingelegt wird, in dem sich das Verschlußelement nicht befindet. Auf diese Weise kann zuverlässig verhindert werden, dass die Öffnungseinrichtung zwar betätigt wird, dies jedoch nicht zu einem Öffnen der Leitung führt.
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Das korrekte Einbringen des Leitungsabschnittes bzw. der Leitung in die Öffnungseinrichtung wird somit durch das genannte Schlüssel-Schloß-Prinzip unterstützt. Ferner können Mittel vorgesehen sein, die ein nur teilweises Einlegen der Leitung verhindern. Der Nutzer der Vorrichtung kann somit dahingehend überstützt werden, dass verhindert wird, dass die Öffnungseinrichtung betätigt wird, obwohl die Leitung nur teilweise in die Öffnungseinrichtung eingelegt ist. Beispielsweise können diese Mittel über einen Federmechanismus verfügen, der derart ausgestaltet ist, dass die Leitung entweder aus der Öffnungseinrichtung herausgedrückt wird oder in die korrekte Lage in der Öffnungseinrichtung hinein gedrückt wird. Dieser Federmechanismus drückt nicht korrekt plazierte Leitungen bzw. Leitungsabschnitte somit entweder wieder aus der Öffnungseinrichtung bzw. aus deren Aufnahme heraus oder drückt sie in die korrek- te Lage, in der ein Öffnen des Verschlußelementes möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen einer Leitung, insbesondere der Leitung eines Blutschlauch- oder Blutbeutelsystems, wobei die Leitung ein den Leitungsdurchlass absperrendes Verschlusselement aufweist, wobei die Vorrichtung wenigstens eine Öffnungseinrichtung aufweist, die derart ausgeführt ist, dass sie eine von außen auf die Leitung wirkende Kraft ausübt wodurch das Verschlusselement zusammengepresst und die Leitung geöffnet wird. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung oder Öffnungseinrichtung eine Prozessoreinheit aufweist, die derart ausgeführt ist, dass sie die vorzunehmende Betätigung der Öffnungseinrichtung zu bestimmten Zeitpunkten anzeigt oder veranlaßt und nur dann veranlaßt, wenn sich die Leitung in ihrer korrekten Lage in der Öffnungseinrichtung befindet und/oder den Öffnungsvorgang des Verschlusselementes überwacht.
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Denkbar ist es somit beispielsweise, dass die Öffnungseinrichtung nur dann aktiviert wird, wenn dies durch die Prozessoreinheit vorgegeben wird. Dies kann zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb des Prozesses (z. B. der Zellseparation oder einer sonstigen anderen Blutbehandlung) notwendig werden. Ist dies der Fall, gibt die Prozessoreinheit an die Öffnungseinrichtung ein Signal, durch das die Öffnungseinrichtung betätigt und das Verschlußelement zusammengedrückt wird, wodurch es zu der gewünschten Öffnung der Leitung kommt.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Prozessoreinheit derart ausgeführt ist, dass sie das Öffnen des Verschlußelementes durch Krafteinwirkung nur dann veranlaßt, wenn sich die Leitung in ihrer korrekten Lage in der Öffnungseinrichtung befindet. Ist dies nicht der Fall, kann vorgesehen sein, dass die Prozessoreinheit eine Betätigung der Öffnungseinrichtung verhindert.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, dass die Prozessoreinheit derart ausgeführt ist, dass sie den Öffnungsvorgang des Verschlußelementes überwacht. Dies kann beispielsweise mittels Kraftmesselementen, Drehmomentenüberwachung oder Motorstrommessung einer Antriebseinheit erfolgen, die die Öffnungseinrichtung betätigt. Bei fehlender, falsch eingelegter oder nicht einwandfrei geöffneter Leitung bzw. Leitungsabschnitt kann vorgesehen sein, dass die Prozessoreinheit den Prozess abbricht oder unterbricht und/oder anderweitig sinnvoll beeinflußt, wie beispielsweise durch Hinweise oder die Erzeugung eines Alarmsignals.
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Vorgesehen sein kann, dass die Öffnungseinrichtung derart ausgeführt ist, dass im Fehlerfall, wenn die Leitung falsch plaziert wurde und der Öffnungsvorgang trotzdem initiiert wurde, das Verschlußelement nicht so stark beschädigt wird, dass die Sterilität der Produkte gefährdet ist. Der Öffnungsvorgang kann somit beispielsweise rechtzeitig abgebrochen werden bzw. das Verschlußelement nur so geringfügig verformt werden, dass die Leitung verschlossen bleibt und damit die Sterilität der Blutprodukte gewährleistet bleibt.
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Die Vorrichtung oder die Öffnungseinrichtung weist wenigstens einen Sensor auf, der derart ausgeführt ist, dass der die Position der Leitung in der Öffnungseinrichtung und/oder wenigstens einen für den Öffnungsvorgang des Verschlußelementes charakteristischen Parameter erfaßt. Wie ausgeführt, kann es sich bei diesem wenigstens einen charakteristischen Parameter um die Kraft, das Drehmoment oder den Motorstrom oder dergleichen handeln, die beim Öffnen des Verschlußelements auftreten. Der Sensor kann auch die Anwesenheit der Leitung in der Öffnungseinrichtung erfassen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sensor mit der Prozessoreinheit in Verbindung steht, wobei die Prozessoreinheit derart ausgeführt ist, dass sie die Betätigung der Öffnungseinrichtung nur dann veranlaßt, wenn die durch den Sensor erfaßte Position der Leitung in der Öffnungseinrichtung korrekt ist.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Sensor der Öffnungseinrichtung mit der Prozessoreinheit in Verbindung steht und dass die Prozessoreinheit derart ausgeführt ist, dass sie den Öffnungsvorgang des Verschlußelementes unterbricht und/oder ein für den Nutzer der Vorrichtung erkennbares Hinweissignal abgibt, wenn der Öffnungsvorgang von einem vorgesehenen Verlauf abweicht. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn der Öffnungsvorgang initiiert wurde, ohne dass die Leitung korrekt in der Öffnungseinrichtung plaziert wurde.
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Die vorliegende Erfindung kann in Form eines Handwerkzeuges ausgeführt sein, das heißt in Form einer handgehaltenen Einrichtung. Vorzugsweise findet diese handegehaltene Einrichtung in Verfahren Anwendung, in denen die Handhabung von Blutbeutelsystemen zur Zellseparation oder zur sonstigen Blutbehandlung zumindest teilweise manuell abläuft. Die Erfindung ist jedoch darauf nicht beschränkt, sondern umfasst z. B. auch Blutbearbeitungsmaschinen, die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gebildet werden oder deren Bestandteil die erfindungsgemäße Vorrichtung darstellt. Bei diesen Blutverarbeitungsmaschinen kann vorgesehen sein, dass weitgehend automatische Prozesse zur Zellseparation oder sonstigen Blutbehandlung verwendet werden. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Öffnen des Verschlußelementes ebenfalls automatisiert erfolgt bzw. zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb des Prozesses initiiert wird.
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Handelt es sich bei dem Werkzeug um eine handgehaltene Einrichtung, kann vorgesehen sein, dass diese mit der Prozessoreinheit der Vorrichtung über eine drahtgebundene Verbindung oder auch schnurlos in einer Kommunikationsverbindung steht. Diese Kommunikationsverbindung kann beispielsweise dazu dienen, an der handgehaltenen Vorrichtung Informationen anzuzeigen, wie beispielsweise eine Nutzerführung, die dem Nutzer anzeigt, welches Verschlußelement er zu welchem Zeitpunkt mittels der handgehaltenen Einrichtung zu Öffnen hat. In diesem Fall ist das Handwerkzeug besonders einfach und schnell zu bedienen, da dem Nutzer beispielsweise auf einem Display oder akustisch oder auf sonstige Weise angezeigt wird, dass er das Verschlußelement bzw. welches Verschlußelement er zu öffnen hat.
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Die genannte Prozessoreinheit kann beispielsweise in einer Blutverarbeitungsmaschine angeordnet sein und der oder die Sensoren in der handgehaltenen Einrichtung.
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Wie oben ausgeführt, ist die Erfindung jedoch nicht auf handgehaltene Einrichtungen beschränkt, sondern umfasst ebenfalls den Fall, dass die wenigstens eine Öffnungseinrichtung Bestandteil einer größeren Einheit, insbesondere einer Blutverarbeitungsmaschine ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 3 bis 9 gemäß dem kennzeichnenden Teil eines der Ansprüche 1 oder 2 ausgeführt ist. Dies bedeutet, dass die Vorrichtung zusätzlich zu den oben genannten Merkmalen auch noch das Merkmal aufweisen kann, dass das Einlegen des Leitungsabschnittes in die Öffnungseinrichtung nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip funktioniert, wodurch das Einlegen von Leitungsabschnitten ohne Verschlußelement verhindert werden kann.
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Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zum Öffnen einer Leitung, insbesondere der Leitung eines Blutschlauch- oder Blutbeutelsystems, wobei die Leitung ein den Leitungsdurchlass absperrendes Verschlusselement aufweist, wobei die Vorrichtung wenigstens eine Öffnungseinrichtung aufweist, die derart ausgeführt ist, dass sie eine von außen auf die Leitung wirkende Kraft ausübt, wodurch das Verschlusselement zusammengepresst und die Leitung geöffnet wird. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungseinrichtung ein Öffnungselement und eine Antriebseinheit aufweist, wobei das Öffnungselement oder die Antriebseinheit mit einer Kulissenführung und die Antriebseinheit oder das Öffnungselement mit einem auf der Kulissenführung laufenden Rotations- oder Gleitkörper in Verbindung steht, der bei Betrieb der Antriebseinheit relativ zu der Kulissenführung in eine Drehbewegung versetzt wird, wobei die Kulissenführung derart ausgeführt ist, dass die Relativbewegung zwischen Rotations- oder Gleitkörper und Kulissenführung zu einer Ausschub- oder Einfahrbewegung des Öffnungselementes führt.
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Denkbar ist es somit beispielsweise, dass die Antriebseinheit mit einem Rotations- oder Gleitkörper in Verbindung steht, der beim Betrieb der Antriebseinheit in eine Drehbewegung versetzt wird. Dieser Rotations- oder Gleitkörper läuft in oder auf einer Kulissenführung, die derart ausgestaltet ist, dass die genannte Drehbewegung des Rotations- oder Gleitkörpers zu einer Ausschubbewegung des Öffnungselementes führt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Kulissenführung fest mit dem Öffnungselement und der Rotations- oder Gleitkörper fest mit der Antriebseinheit verbunden ist. Grundsätzlich ist es ebenfalls denkbar, die Kulissenführung an der Antriebseinheit und den Rotations- oder Gleitkörper an dem Öffnungselement anzuordnen. Wesentlich ist, dass die Relativbewegung zwischen Rotations- und Gleitkörper und der Kulissenführung zu einer Ausschubbewegung bzw. zu einer Einfahrbewegung des Öffnungselementes führt.
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Das Öffnungselement kann federbelastet sein, wobei die Feder derart angeordnet ist, dass sie auf das Öffnungselement oder auf ein mit diesem in Verbindung stehenden Bauteil eine der Ausschubbewegung entgegen gerichtete Kraft ausübt. Durch das Felderelement wird somit sichergestellt, dass das Öffnungselement wieder eingefahren wird, wenn es zum Öffnen der Leitung nicht benötigt wird.
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Die Kulissenführung kann derart ausgeführt sein, dass während der Ausschubbewegung des Öffnungselementes ein konstantes oder im wesentlichen konstantes Drehmoment der Antriebseinheit anfällt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein weitgehend konstantes Drehmoment erforderlich ist, um die bis auf einen Maximalwert stetig ansteigende Kraft und Öffnung des Verschlußelementes bereitzustellen. Dadurch kann ein vergleichsweise kleiner, leichter und billiger Antrieb eingesetzt werden.
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Diese Ausführungsform ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Vorrichtung als handgehaltene Vorrichtung eingesetzt wird. Denkbar ist es beispielsweise, dass für eine Blutverarbeitungsmaschine nur ein oder ggf. auch mehrere solcher handgehaltener Geräte benötigt werden. Der Bediener muss dann das Verschlußelement bzw. nacheinander die verschiedenen Verschlußelemente per Benutzerführung selbst öffnen. Dabei kann wie ausgeführt die Kommunikation mit der Prozessoreinheit über Kabel oder Funk erfolgen.
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Die Erfindung ist jedoch darauf nicht beschränkt, sondern umfasst ebenfalls Öffnungseinrichtungen, die nach einem einfachen Zangenprinzip mit gestrecktem oder abgewinkeltem Antrieb das Öffnen der Verschlußelemente bewirken.
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Wie ausgeführt, kann es sich bei der Vorrichtung um ein Blutbehandlungsgerät, insbesondere um ein Gerät zur Zellseparation handeln. Die Erfindung ist jedoch darauf nicht beschränkt.
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Der Begriff „Leitung“ ist weit zu verstehen und umfasst jeden beliebigen durchströmbaren Bereich, wie beispielsweise Leitungsabschnitte, Schläuche sowie Konnektorbereiche z. B. von Blutbeutelsystemen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung eines Teils einer Blutbehandlungseinrichtung mit Öffnungseinrichtung,
- 2: eine Öffnungseinrichtung in perspektivischer Darstellung in zusammengesetztem Zustand sowie in einer Explosionsdarstellung,
- 3, 4: eine handgehaltene Vorrichtung zum Öffnen von Sterilverschlüssen in einer perspektivischen Darstellung sowie im geschnittenen Zustand,
- 5, 6: Detaildarstellungen der Kulissenführung sowie des Rotationskörpers der Einrichtung gemäß 1, 2,
- 7- 12: Detaildarstellungen des Rotationskörpers sowie der Kulissenführung mit Öffnungselement,
- 13-18: unterschiedliche Ansichten sowie Konturdarstellungen der Kulissenführung der Einrichtung gemäß 3, 4.
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In
1 ist in perspektivischer Darstellung ein Teil
100 eines Blutbehandlungsgerätes zur Zellseparation dargestellt. Dieses Gerät weist an seiner Frontseite eine Öffnungseinrichtung
10 auf, die zum Öffnen eines Verschlußelementes dient, wie es im Detail in der
DE 10 2005 019 855 A1 beschrieben ist. Auf diese Druckschrift wird insoweit Bezug genommen.
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Die Öffnungseinrichtung 10 wird durch eine nicht näher dargestellte Prozessoreinheit des Gerätes zu bestimmten Zeitpunkten aktiviert, um das Zusammenpressen des Verschlußelementes und damit das Öffnen der Leitung zu bewirken.
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2a zeigt in vergrößerter perspektivischer Darstellung die Öffnungseinrichtung 10, 2b zeigt die Anordnung in einer Explosionsdarstellung. Mit dem Bezugszeichen 12 ist das Gehäuse der Anordnung gekennzeichnet. Das Bezugszeichen 14 kennzeichnet die beiden zangenartig zusammenwirkenden Elemente eines Mechanismus, der verhindert, dass der Schlauchabschnitt nur teilweise in die dargestellte Öffnungseinrichtung 10 eingelegt wird. Wie dies aus 2b hervorgeht, sind die beiden Backen 14 durch Federn 19 belastet. Diese federbelasteten Backen 14 bewirken, dass ein Schlauch entweder vollständig in die Öffnungseinrichtung eingedrückt wird oder wieder ausgedrückt wird, sofern er nur teilweise eingelegt wurde. Die eigentlichen vorzugsweise zangenartig zusammenwirkenden Backen oder Zangen zum Öffnen des Verschlusselementes befinden sich aus Sicht des Betrachters hinter dem durch die Backen 14 begrenzten Bereich und sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Das korrekte Einbringen des Leitungsabschnittes in die Öffnungseinrichtung 10 zum Öffnen des Verschlußelementes kann somit durch einen Mechanismus unterstützt werden, wie er in 2b in Form der federbelasteten Backen 14 gezeigt ist.
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Das Bezugszeichen 16 kennzeichnet die frontseitigen und das Bezugszeichen 18 die bodenseitige Abdeckung, die zusätzlich als Brecheinrichtung für Standardanschlüsse dient.
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Die Öffnungseinrichtung 10 gemäß 1, 2 arbeitet nach dem Zangenprinzip. Sie kann einen gestreckten oder auch einen abgewinkelten Antrieb aufweisen. Die Öffnungseinrichtung 10 ist in ihrer Kontur derart ausgebildet, dass die Verschlußelemente bzw. die diese enthaltenden Leitungsabschnitte nur so eingelegt werden können, dass sie an der vorbestimmten Stelle gedrückt und damit die Leitungen geöffnet werden. Dieses Schlüssel-Schloß-Prinzip verhindert, dass versehentlich Leitungsabschnitte eingelegt werden, in denen kein solches Verschlußelement angeordnet ist. Dies hätte zur Folge, dass zwar die Öffnungseinrichtung 10 betätigt wird, jedoch kein Öffnen der Leitung erfolgt.
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Die Öffnungseinrichtungen 10 sind des weiteren mit einer Prozessoreinheit verbunden, die über einen Sensor der Öffnungseinrichtung 10 die Information erhält, dass ein Leitungsabschnitt mit Verschlußelement eingelegt ist und sich in der korrekten Position befindet. Diese Prozessoreinheit überwacht während des Öffnungsvorgangs dessen einwandfreien Verlauf, was beispielsweise mittels Kraftmesselement, Drehmomentenüberwachung oder Motorstrommessung erfolgen kann. Bei falsch eingelegtem oder fehlendem Leitungsabschnitt bzw. Verschlußelement oder bei nicht einwandfrei geöffnetem Verschlußelement kann die Prozessoreinheit den Öffnungsprozess beispielsweise unterbrechen, abbrechen oder ein Hinweissignal bzw. einen Alarm auslösen.
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Die erfindungsgemäße Öffnungseinrichtung 10 kann kombiniert sein mit einer Hilfe zum Öffnen von Standardverschlüssen (Bezugszeichen 18 in 2b), die durch Knicken geöffnet werden. Sie kann so ausgelegt sein, dass die Verwendung herkömmlicher Blutbeutelsysteme nicht behindert, sondern durch die genannte Brechhilfe unterstützt wird.
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Die
3 bis
18 betreffen eine handgehaltene Einrichtung
20 zum Öffnen von Verschlußelementen, wie sie aus der
DE 10 2005 019 855 A1 bekannt sind.
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Wie dies aus 3 und 4 hervorgeht, weist die handgehaltene Einrichtung 20 eine stabförmige Gestalt auf. Sie weist einen Akku oder eine Batterie 22 auf, der einen Gleichstrommotor 24 antreibt. Bei Betätigung des Motors 24 wird der Rotationskörper 28 über das mit dem Motor 24 in Verbindung stehende Getriebe 26 angetrieben, d.h. in eine Drehbewegung versetzt. Der Rotationskörper 28 weist in seinen beiden diametral gegenüberliegenden Bereichen Achsen aufweist, auf denen drehbare Räder 29 angeordnet sind. Dies ergibt sich beispielsweise aus den Detaildarstellungen aus den 5 und 6. Diese Räder 29 laufen in einer Kulissenführung 30, die ihrerseits drehfest mit einem Öffnungselement 40 in Verbindung steht, das insbesondere aus 6 hervorgeht. Die 7 bis 12 zeigen die Anordnung der Kulissenführung sowie der durch den Rotationskörper 28 angetriebenen Räder 29 nochmals in verschiedenen perspektivischen sowie Schnittdarstellungen.
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Wird der Rotationskörper 28 durch den Motor 24 bzw. über das Getriebe 26 betätigt, rollen die Räder 29 auf der Oberfläche der Kulissenführung 30 ab, was dazu führt, dass es zu einer axialen Ausschub- oder Einfahrbewegung des Öffnungselementes 40 kommt. Die 7 bis 9 zeigen das Öffnungselement 40 in der eingefahrenen Position. Soll ein Sterilverschluß geöffnet werden, wird der entsprechende Leitungsabschnitt in den hakenförmigen Endbereich 50 der Einrichtung 20 eingelegt und sodann aufgrund einer Tastenbetätigung durch den Nutzer das Öffnungselement 40 ausgefahren, so dass es zu einem Zusammendrücken des Verschlußelementes und somit zu einem Öffnen der Leitung kommt. Die Rückstellbewegung des Öffnungselementes wird durch die Feder 60 bewirkt, die insbesondere aus den 7 bis 12 hervorgeht. Das Öffnungselement fährt bei seiner Betätigung in diesen hakenförmigen Endabschnitt 50 bzw. in den durch diesen gebildeten Freiraum teilweise ein und drückt so die Leitung zusammen.
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Denkbar ist es, dass die handgehaltene Einrichtung 20 gemäß 3, 4 einen Sensor aufweist, der automatisch erkennt, dass die Leitung vorschriftsmäßig eingelegt wurde und automatisch den Öffnungsvorgang initiiert. Ebenfalls ist es denkbar, dass der Benutzer durch eine Benutzerführung dazu veranlaßt wird, durch Betätigung einer Taste oder eines Schalters eine Ausfahrbewegung des Öffnungselementes 40 zu bewirken.
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Die Einrichtung gemäß 3, 4 kann beispielsweise über eine Drahtverbindung oder auch schnurlos mit dem Blutbehandlungsgerät in Verbindung stehen und von diesem die entsprechenden Signale erhalten. Die Kommunikation zwischen diesen beiden Einheiten kann auch bidirektional sein und beispielsweise die Übertragung von Daten umfassen, aus denen hervorgeht, dass der Öffnungsvorgang erfolgt ist.
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Die 13 bis 18 zeigen unterschiedliche perspektivische Darstellungen der Kulissenführung 30 sowie von deren Konturlinien. Die Kulissenführung 30 ist im wesentlichen als Hohlzylinderabschnitt ausgeführt und weist in einem Endbereich stirnseitig die Führungsfläche 32 auf, auf der die Rädchen oder Gleitkörper oder dergleichen laufen, die durch die Antriebseinheit in eine Drehbewegung versetzt werden. Die Konturierung der Oberfläche 32 der Kulissenführung 30 ist dabei derart ausgestaltet, dass sie keine konstante Neigung aufweist, sondern dass ein nahezu konstantes Drehmoment erforderlich ist, um die bis auf einen Maximalwert stetig ansteigende Kraft zum Öffnen des Verschlußelementes aufgebracht wird. Eine solche Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Antrieb vergleichsweise klein, leicht und billig ausgeführt werden kann.