DE102008064118A1

DE102008064118A1 - Feststellbremse für Fahrzeuge

Info

Publication number: DE102008064118A1
Application number: DE102008064118A
Authority: DE
Inventors: Roberth Harju
Original assignee: Scania CV AB
Current assignee: Scania CV AB
Priority date: 2008-01-18
Filing date: 2008-12-19
Publication date: 2009-07-23
Also published as: SE0800120L; SE531912C2

Abstract

Feststellbremse für ein Fahrzeug mit einem Bremsengehäuse (32) mit einer Feder (34), die auf einen Bremsmechanismus (50) wirkt. Gemäß der Erfindung ist eine Stellvorrichtung (40) im Bremsengehäuse (32) angeordnet, die dazu dient, die Feststellbremse anzulegen, und dadurch verschoben wird, so dass sie auch die Feder (34) vorspannt.

Description

TECHNISCHER BEREICH
Gegenstand der Erfindung ist eine Feststellbremse für Fahrzeuge mit einem Bremsengehäuse mit einer Feder, die dazu dient, auf einen Bremsmechanismus einzuwirken.
HINTERGRUND
Bei Lastkraftwagen ist eine solche Feststellbremse gewöhnlich mit einer mechanischen Feder ausgestattet, die die Feststellbremse durch Freisetzung eines pneumatischen Gegendrucks in die Atmosphäre anlegt.
Ein übliches Problem bei einer solchen bekannten Feststellbremse ist, dass sie die Bremskraft nicht aufrechterhält, nachdem man mit einer warmem Bremse, wie beispielsweise einer Scheibenbremse, geparkt hat. Wenn die Scheibe sich abkühlt, schrumpft sie, und die Bremskraft lässt nach. Dieses Problem löst man heute durch eine große Feder, die zur Nachspannung in der Lage ist, wenn die Scheibe und der Belag sich abkühlen.
Es wurde auch versucht, die Feder im Bremsengehäuse durch eine elektromechanische Stellvorrichtung zu ersetzen. Wenn eine solche Stellvorrichtung nachgespannt werden muss, muss ihr elektrische Energie vom geparkten Fahrzeug zugeführt werden, was technisch kompliziert sein kann und auch gegen Vorschriften wie das ADR (European Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road = Europäisches Abkommen über den internationalen Transport von Gefahrgütern auf Straßen) verstoßen kann.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Ein Zweck der Erfindung besteht deshalb darin, eine Feststellbremse der oben genannten Art bereitzustellen, die eine verbesserte Nachspannung gestattet.
Gemäß einer Betrachtung der Erfindung ist eine Stellvorrichtung im Bremsengehäuse zum Anlegen der Feststellbremse angeordnet. Die Stellvorrichtung wird beim Anlegen der Feststellbremse versetzt, so dass sie auch die Feder vorspannt.
Dadurch kann die maximale Federkraft, d. h. die voll belastete Feder, genutzt werden, um Kraft auf eine bereits voll angelegte Feststellbremse auszuüben. Bei der bekannten Technik muss folglich die Feder viel größer bemessen werden, damit die Feder im angelegten Zustand, wenn die Feder die Feststellbremse bereits angelegt hat, eine ebenso große Restkraft hat wie eine im angelegten Zustand voll belastete Feder gemäß der vorliegenden Erfindung.
Bei bekannten elektromechanischen Feststellbremsen wurde das Feststellbremsengehäuse, das früher die Feder enthielt, schon zur Aufnahme einer Stellvorrichtung mit verschiedenen Elektromotoren und Getrieben verwendet. Einer solchen Stellvorrichtung fehlt es an Elastizität. Folglich wurde die Bremsscheibe stumpf angelegt. Eine Erkenntnis, die der Erfindung zugrunde liegt, ist, dass diese Stellvorrichtungsfunktion beibehalten werden kann. Sie wird jedoch durch eine Feder ergänzt, die auf die Stellvorrichtung wirkt und von dieser vorgespannt wird, wenn diese die Feststellbremse anlegt.
Die Stellvorrichtung kann im Bremsengehäuse verschiebbar gelagert sein.+
Zur Feder kann eine Zugfeder gehören, die über das Bremsengehäuse auf die Stellvorrichtung wirkt.
Die Feder kann als elastische Wandpartie des Bremsengehäuses ausgebildet sein. Diese Lösung mit zwei Funktionen in einer Komponente verringert sowohl den Platzbedarf als auch das Gewicht der Feststellbremse. Die elastische Wandpartie kann in diesem Fall als expandierbarer Balg ausgebildet sein.
Die Feder kann jedoch auch eine Druckfeder enthalten, die zwischen dem Gehäuse und der Stellvorrichtung wirkt.
Andere Merkmale und Vorteile der Erfindung können aus den Patentansprüchen und der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen hervorgehen.
ZEICHNUNGSKURZBESCHREIBUNG
1 ist eine schematische Seitenansicht, teilweise als Schnitt und unter Weglassung von Teilen, einer Fahrzeugbremse mit einer Feststellbremse gemäß der Erfindung.
2 zeigt eine Fahrzeugbremse gemäß 1 mit einer alternativ ausgeführten Feststellbremse; und
3 und 4 zeigen die vereinfachte Fahrzeugbremse von 2 mit einer Feststellbremse in zwei unterschiedlichen Anlegezuständen.
Auf den Zeichnungen sind Teile mit gleicher Funktion durchgehend mit der gleichen Nummer gekennzeichnet.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
Auf den schematischen Zeichnungen ist eine pneumatische Fahrzeugbremse gemäß der Erfindung mit einer Bremsenstellvorrichtung 10, die auf einen Bremsmechanismus 50 wirkt, dargestellt.
Zur Bremsenstellvorrichtung 10 gehört eine Fahrbremsenstellvorrichtung 20 und eine Feststellbremsenstellvorrichtung 30, die der Einfachheit halber in der folgenden Beschreibung mit Fahrbremse 20 bzw. Feststellbremse 30 bezeichnet sind.
Zur Fahrbremse 20 gehört in einer an sich bekannten Weise ein Bremsengehäuse 22 mit einem Druckstift oder einer Druckstange 24, der/die zum Anlegen der Bremse in einer nicht näher dargestellten Weise über eine Membran 26 und eine Druckplatte 28 mit Druckluft beaufschlagt werden kann. Wie insbesondere aus 1 und 2 hervorgeht, wirkt dabei der Druckstift 24 auf einen Winkelhebel 52, der abgestützt an einem gleitend gelagerten Bremsjoch 54 ein Paar Bremsbeläge 56, 56 an eine Bremsscheibe 58 anlegt.
Zur Feststellbremse 30 gehört ebenfalls ein Bremsengehäuse 32, das mit dem Bremsengehäuse 22 fest verbunden ist. Ein Stellorgan 40 im Bremsengehäuse 32, bei dem es sich um eine elektromechanische Stellvorrichtung in Schraubenausführung handeln kann, ist ebenfalls mit einem Druckstift 42 ausgestattet. Beim Anlegen der Feststellbremse 30 wirkt der Druckstift 42 auf die Druckplatte 28 und drückt den Druckstift 24 der Fahrbremse 20 gegen den Winkelhebel 52, so dass der Bremsbelag 56, 56 an die Bremsscheibe 58 angelegt wird. Dies geschieht ungefähr so wie in 3 dargestellt.
Das Stellorgan 40 ist axial gleitend im Bremsengehäuse 32 gelagert und ist durch eine Feder 34 gegen einen Anschlag 36 im Bremsengehäuse 32 vorgespannt.
Wenn die Feststellbremse 30 mit voller Kraft oder Hublänge gemäß 3 angelegt wird, wird die Feder 34 zusätzlich belastet, und zwar am besten bis zu ihrer maximalen Vorspannung, indem sich das Stellorgan 40 ein wenig vom Anschlag 36 im Bremsengehäuse 32 weg bewegt.
Wenn die Bremsscheibe 58, der Belag 56 und andere benachbarte Bremsenkomponenten sich durch Erwärmung ausdehnen, wenn die Feststellbremse 30 angelegt wird, ziehen diese Bremsenkomponenten sich zusammen, wenn sie sich abkühlen. Die gespeicherte Federkraft in Feder 34 sorgt dabei für ein selbsttätiges, kontinuierliches Nachanlegen der Feststellbremse nach Maßgabe dieses Sichzusammenziehens. Das Nachanlegen wird näher bestimmt, indem das Stellorgan 40 und die beiden Druckstifte 42, 24 in Richtung des Bremsenanlegens in etwa in die in 4 gezeigte Position gedrückt werden.
In der Ausführungsform gemäß 1 ist die Feder 34 eine drückende Schraubenfeder, die zwischen benachbarten Stirnseiten des Bremsengehäuses 32 und des Stellorgans 40 wirkt.
In der Ausführungsform gemäß 2-4 ist die Feder 34 als Federbalg mit Zugfederfunktion ausgeführt, der einen Teil der Mantelfläche von Bremsengehäuse 32 bildet. Der Balg kann mit mindestens einem Teil von Bremsengehäuse 32 in einem Stück ausgeführt sein.
Die obige detaillierte Beschreibung dient in erster Linie zur Erleichterung des Verstehens und es dürfen daraus keine unnötigen Begrenzungen der Erfindung abgeleitet werden.
Die Modifikationen, die für einen Experten beim Durchlesen der Beschreibung offensichtlich sind, können ohne Abweichung von der Erfindungsidee oder vom Umfang der nachstehenden Patentansprüche vorgenommen werden.

Claims

Feststellbremse für Fahrzeuge mit einem Bremsengehäuse (32) mit einer Feder (34), die auf einen Bremsmechanismus (50) wirkt, gekennzeichnet durch eine Stellvorrichtung (40) im Bremsengehäuse (32), die dazu dient, die Feststellbremse anzulegen, und dabei verschoben wird, so dass sie auch die Feder (34) vorspannt.
Feststellbremse gemäß Anspruch 1, bei der die Stellvorrichtung (40) verschiebbar im Bremsengehäuse (32) gelagert ist.
Feststellbremse gemäß Anspruch 1, bei der zur Feder (34) eine Zugfeder gehört, die über das Bremsengehäuse (32) auf die Stellvorrichtung (40) wirkt.
Feststellbremse gemäß Anspruch 3, bei der die Feder (34) als elastische Wandpartie des Bremsengehäuses (32) ausgeführt ist.
Feststellbremse gemäß Anspruch 4, bei der die elastische Wandpartie als Balg ausgeführt ist.
Feststellbremse gemäß Anspruch 1 oder 2, bei der zur Feder (34) eine Druckfeder gehört, die zwischen dem Gehäuse (32) und der Stellvorrichtung (40) wirkt.
Feststellbremse gemäß einem der obigen Ansprüche, bei der die Stellvorrichtung (40) eine elektromechanische Stellvorrichtung ist.