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Die
Erfindung betrifft Mittel zum Färben von keratinhaltigen
Fasern, insbesondere menschlicher Haare, die umhüllte Oxidationsfarbstoffvorprodukte
enthalten. Dadurch wird eine gleichmäßigere Färbung
sichergestellt werden, die unabhängig davon ist, welche
Strähnen zuerst oder zuletzt mit dem Färbeprodukt
benetzt werden. Die Umhüllung der Oxidationsfarbstoffvorprodukte
besteht dabei aus einem Verkapselungsmaterial aus Methacrylsäure-,
Methacrylsäureester- oder Vinylacetat-homo- oder -copolymeren
oder Schellack sowie mindestens einem Trennmittel. Insgesamt wird
damit die Einwirkzeit zeitlich angeglichen und insgesamt verkürzt,
was außerdem eine Reduzierung von Haarschäden
durch zu lange Einwirkzeiten bewirkt. Ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Färbemitteln für keratinische Fasern, enthaltend
beschichtete Partikel.
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Die
Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen
Bereich der modernen Kosmetik dar. Dadurch kann das Erscheinungsbild
der Haare sowohl aktuellen Modeströmungen als auch den
individuellen Wünschen der einzelnen Person angepasst werden.
Zur modischen Farbgestaltung von Frisuren oder zur Kaschierung von
ergrautem oder gar weißem Haar mit modischen oder natürlichen
Farbtönen greift der Verbraucher zu farbverändernden
Mitteln. Diese Mittel sollen neben der gewünschten Färbeleistung
möglichst minimale Schädigungen auf dem Haar hervorrufen
und vorzugsweise sogar zusätzliche Pflegeeigenschaften besitzen.
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Zur
Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere
für die Haut oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise
menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die
Färbung diverse Färbesysteme.
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Für
permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften
werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche
Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte,
sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten
bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff
untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten
die eigent lichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel
zeichnen sich zwar durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse
aus. Für natürlich wirkende Färbungen
muss aber üblicherweise eine Mischung aus einer größeren
Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt werden; in vielen
Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung
verwendet.
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Als
Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre
aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position
befindlichen, freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe,
heterozyklische Hydrazone, Diaminopyrazolderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin
und dessen Derivate eingesetzt. Als Kupplerkomponenten werden in
der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Pyridinderivate,
Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole verwendet.
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Für
temporäre Färbungen werden üblicherweise
Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende
Komponente sogenannte Direktzieher enthalten. Hierbei handelt es
sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Substrat
aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe
benötigen. Zu diesen Farbstoffen gehört beispielsweise
das bereits aus dem Altertum zur Färbung von Körper
und Haaren bekannte Henna. Diese Färbungen sind gegen Shampoonieren
in der Regel deutlich empfindlicher als die oxidativen Färbungen,
so dass dann sehr viel schneller eine vielfach unerwünschte
Nuancenverschiebung oder gar ein sichtbarer homogener Farbverlust
eintritt.
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Insbesondere
oxidative Haarfärbemittel sind trotz ihrer vorteilhaften
Färbeeigenschaften für den Anwender mit Nachteilen
behaftet.
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Erstens
führt der Einsatz der Oxidationsmittel zur Ausfärbung
beziehungsweise Entwicklung der eigentlichen Färbung zu
Schädigungen in der Haarstruktur und auf der Haaroberfläche.
Das Haar wird brüchig, seine Elastizität lässt
nach und die Kämmbarkeit nimmt ab. Zweitens benötigen
oxidative Färbemittel in der Regel einen basischen pH-Wert
zur Ausfärbung, insbesondere zwischen pH 9,0 und pH 11,5.
Diese pH-Werte sind notwendig, um eine Öffnung der äußeren
Schuppenschicht (Cuticula) zu gewährleisten und eine Penetration
der aktiven Spezies (Farbstoffvorprodukte und/oder Wasserstoffperoxid)
in das Haar zu ermöglichen. Das basische Milieu stellt
jedoch einen weiteren Grund der Schädigung für
das Haar und dessen Struktur dar, der ebenfalls mit gesteigerter
Anwendungszeit an Bedeutung gewinnt. Die Spreizung der äußeren
Schuppenschicht führt außerdem zu einem unangenehmen
Oberflächenempfinden der Haare und damit zu einer verschlechterten
Kämmbarkeit im Nass- und Trockenzustand. Dadurch besteht
für den Verbraucher eine gesteigerte Notwendigkeit, zusätzliche
Nachbehandlungsmittel wie Konditioniermittel einsetzen.
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Ein
weiteres Problem stellt sich für den Verbraucher in der
Erzielung gleichmäßiger Färbungen.
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Für
gleichmäßige Färbungen ist es insbesondere
von Bedeutung, den Startpunkt der Färbeprozesse zu kontrollieren.
Diese Problematik ist insbesondere dann ausgeprägt, wenn
viele ausgewählte, über den Kopf verteilte Haarpartien
gefärbt werden sollen. Häufig werden Färbemittel
dazu benutzt, nur einzelne Haarsträhnen aufzuhellen, um
eine optisch interessante Haarfärbung zu erzeugen. Beim
herkömmlichen „Strähnchenprozess” werden
einzelnen Haarsträhnen in Folien eingelegt, mit der Färbezubereitung
beaufschlagt und in die Folie eingeschlagen. Da der Applikationsprozess
langwierig ist, sind die Einwirkzeiten auf die nacheinander beaufschlagten
Strähnen unterschiedlich, was zu unerwünschten
weil unterschiedlichen Färbeergebnissen mit verschieden
gefärbten Strähnen führt. Daher ist eine
größere zeitliche Unabhängigkeit für
den Anwender, insbesondere für den professionellen Anwender,
beim Auftragen und Ausspülen der Färbemittel wünschenswert.
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Es
hat daher nicht an Versuchen gefehlt, geeignete Methoden zur Verzögerung
des Färbebeginns zu entwickeln.
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Eine
Herangehensweise stellt die selektive Verkapselung von Inhaltsstoffen
dar. Die Druckschriften
EP1820487A1 und
WO2005/044208A1 offenbaren
dabei beschichtete, farbstoffhaltige Pellets. Aus der
EP1726289A2 sind verkapselte
Reduktionsmittel in Färbemitteln bekannt. Die Umhüllung
von pH-Stellmitteln in Haarfärbemitteln ist aus der
EP1752191A2 , die
umhüllte Alkalisierungsmittel offenbart, und aus der
WO89/06531A1 ,
die verkapselte Acidificierungsmittel beschreibt, bekannt.
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Der
vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Mittel zum Färben
von Keratinfasern bereitzustellen, die es ermöglichen ein
gleichmäßiges und einheitliches Färbeergebnis,
insbesondere auch bei der „Strähnchentechnik”,
zu erzielen. Das Überfärben einzelner Strähnen,
die im Prozess vor anderen Strähnen mit der Applikationsmischung
beaufschlagt werden, sollte vermieden werden.
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Es
wurde nun gefunden, dass sich die vorstehenden Aufgaben lösen
lassen, indem Färbemittel bereitgestellt werden, in denen
mindestens ein partikelförmiger Bestandteil enthalten ist,
welcher einen Partikelkern aus Oxidationsfarbstoffvorprodukten und
eine Beschichtung aus bestimmten Hüllstoffen und Trennmitteln
aufweist.
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Durch
die Beschichtung der Oxidationsfarbstoffvorprodukte wird der Start
des eigentlichen Färbevorgangs verzögert, und
somit eine größere zeitliche Unabhängigkeit
beim Auftragen des Färbemittels für den Anwender
erreicht. Auch im Falle einer schlechten Zeiteinhaltung seitens
des Anwenders beim Ausspülen der Strähnen wird
daher eine gleichmäßige und damit schonende Färbung
erhalten.
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Als
ersten Gegenstand betrifft die vorliegende Erfindung daher ein Mittel
zum Färben von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen
Haaren, enthaltend mindestens einen partikelförmigen Bestandteil, der
einen Partikelkern, enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt,
umfasst und eine diesen Kern umgebende Hülle aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle aus mindestens einem
Verkapselungsmaterial, ausgewählt unter
- a)
Homo- und/oder Copolymeren von Methacrylsäure und/oder
Methacrylsäureestern (Methacrylaten) und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
und mindestens einem Trennmittel besteht.
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Unter
keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle,
Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die
erfindungsgemäßen Mittel in erster Linie zum Färben
von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung
auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
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Erfindungsgemäße
Mittel können in einer Vielzahl von Angebotsformen bereitgestellt
werden, beispielsweise in Form von Pasten, Pulvern, Tabletten usw.,
solange sie mindestens einen partikelförmigen Inhaltsstoff
enthalten, welcher mit einer Hülle umgeben ist. Besonders
bevorzugt liegen die erfindungsgemäßen Mittel
im Hinblick auf die Anwendungskonvenienz jedoch als Färbepulver
vor. Erfindungsgemäße Mittel, die als Partikelgemisch
(„in Pulverform”) vorliegen, sind bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Erfindungsgemäße
Mittel enthalten mindestens einen partikelförmigen Kern,
welcher mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.
Als ersten zwingenden Inhaltsstoff enthalten die erfindungsgemäßen Mittel
daher mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt.
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Oxidationsfarbstoffvorprodukte
können aufgrund ihres Reaktionsverhaltens in zwei Kategorien
eingeteilt werden, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten.
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Entwicklerkomponenten
können mit sich selbst den eigentlichen Farbstoff ausbilden.
Sie können daher als alleinige, farbverändernde
Verbindungen im erfindungsgemäßen Mittel enthalten
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die
erfindungsgemäßen Mittel mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt
vom Entwicklertyp und/oder Kupplertyp. Vorzugsweise enthalten die
erfindungsgemäßen Färbemittel mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp.
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Die
Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise
in freier Form eingesetzt. Bei Substanzen mit Aminogruppen kann
es aber bevorzugt sein, sie in Salzform, insbesondere in Form der
Hydrochloride und Hydrobromide oder der Sulfate einzusetzen.
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Besonders
bevorzugt sind p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1)
wobei
- – G1
steht für ein Wasserstoffatom, einen C1-C4-Alkylrest, einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest, einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest, einen 4'-Aminophenylrest oder
einen C1-C4-Alkylrest,
der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe, einem Phenyl- oder einem
4'-Aminophenylrest substituiert ist;
- – G2 steht für ein Wasserstoffatom, einen
C1-C4-Alkylrest,
einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest oder
einen C1-C4-Alkylrest,
der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituiert ist;
- – G3 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
wie ein Chlor-, Brom-, Iod- oder Fluoratom, einen C1-C4-Alkylrest, einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest, einen C1-C4-Hydroxyalkoxyrest, einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest, einen C1-C4-Acetylaminoalkoxyrest, einen Mesylamino-C1-C4-alkoxyrest oder
einen C1-C4-Carbamoylaminoalkoxyrest;
- – G4 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
einen C1-C4-Alkylrest
oder einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest oder
- – wenn G3 und G4 in ortho-Stellung zueinander stehen,
können sie gemeinsam eine verbrückende α,ω-Alkylendioxogruppe,
wie beispielsweise eine Ethylendioxygruppe bilden.
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Besonders
bevorzugte p-Phenylendiamine der Formel (E1) werden ausgewählt
aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe, die gebildet wird,
aus 1,4-Diaminobenzol (p-Phenylendiamin), 1,4-Diamino-2-methylbenzol
(p-Toluylendiamin), 1,4-Diamino-2-chlorbenzol (2-Chlor-p-phenylendiamin),
2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin,
2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)anilin,
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-methylanilin,
4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-chloranilin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin,
2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(2-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p- phenylendiamin,
N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl-p-phenyfendiamin, N-(2,3-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin,
N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin,
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin,
N-(2-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin,
5,8-Diaminobenzo-1,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen
Salzen.
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Erfindungsgemäß ganz
besonders bevorzugte p-Phenylendiaminderivate der Formel (E1) sind
ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe p-Phenylendiamin,
p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenyfendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin,
2-Methoxymethyl-p-phenyfendiamin sowie den physiologisch verträglichen
Salzen dieser Verbindungen.
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Es
kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein,
als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens
zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen
substituiert sind.
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Unter
den zweikernigen Entwicklerkomponenten, die in den Färbezusammensetzungen
gemäß der Erfindung verwendet werden können,
kann man insbesondere die Verbindungen nennen, die der folgenden Formel
(E2) entsprechen, sowie ihre physiologisch verträglichen
Salze:
wobei
- – Z1
und Z2 stehen unabhängig voneinander für einen
Hydroxyl- oder NH2-Rest, der gegebenenfalls
durch einen C1-C4-Alkylrest,
durch einen C1-C4-Hydroxyalkylrest
und/oder durch eine Verbrückung Y substituiert ist oder
der gegebenenfalls Teil eines verbrückenden Ringsystems
ist,
- – die Verbrückung Y steht für eine
Alkylengruppe mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise
eine lineare oder verzweigte Alkylenkette oder einen Alkylenring,
die von einer oder mehreren stickstoffhaltigen Gruppen und/oder
einem oder mehreren Heteroatomen wie Sauerstoff-, Schwefel- oder
Stickstoffatomen unterbrochen oder beendet sein kann und eventuell
durch einen oder mehrere Hydroxyl- oder C1-C8-Alkoxyreste substituiert sein kann, oder
eine direkte Bindung,
- – G5 und G6 stehen unabhängig voneinander
für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen C1-C4-Alkylrest, einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest, einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest, einen C1-C4-Aminoalkylrest oder eine direkte Verbindung
zur Verbrückung Y,
- – G7, G8, G9, G10, G11 und G12 stehen unabhängig
voneinander für ein Wasserstoffatom, eine direkte Bindung
zur Verbrückung Y oder einen C1-C4-Alkylrest,
mit der Maßgabe,
dass die Verbindungen der Formel (E2) nur eine Verbrückung
Y pro Molekül enthalten.
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Bevorzugte
zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (E2) werden insbesondere
aus mindestens einer der folgenden Verbindungen ausgewählt:
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropan-2-ol,
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)ethylendiamin, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)tetramethylendiamin,
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)tetramethylendiamin,
N,N'-Bis-(4-(methylamino)phenyl)tetramethylendiamin, N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)ethylendiamin,
Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan,
N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)piperazin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin
und 1,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan sowie
ihre physiologisch verträglichen Salze.
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Ganz
besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel
(E2) werden ausgewählt unter N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diaminopropan-2-ol,
Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)propan-2-ol,
N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan
oder eines der physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen.
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Weiterhin
kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente
ein p-Aminophenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen
Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt sind p-Aminophenolderivate
der Formel (E3)
wobei
- – G13
steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen C1-C4-Alkylrest, einen
C1-C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest, einen
C1-C4-Aminoalkylrest, einen
Hydroxy-C1-C4-alkylaminorest,
einen C1-C4-Hydroxyalkoxyrest,
einen C1-C4-Hydroxyalkyl-C1-C4-aminoalkylrest
oder einen Di-(C1-C4-alkyl)amino-C1-C4-alkylrest, und
- – G14 steht für ein Wasserstoff- oder Halogenatom,
einen C1-C4-Alkylrest,
einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest, einen
C1-C4-Aminoalkylrest oder
einen C1-C4-Cyanoalkylrest,
- – G15 steht für Wasserstoff, einen C1-C4-Alkylrest, einen
C1-C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen Phenylrest oder einen Benzylrest, und
- – G16 steht für Wasserstoff oder ein Halogenatom.
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Bevorzugte
p-Aminophenole der Formel (E3) sind insbesondere 4-Aminophenol,
N-Methyl-4-aminophenol, 4-Amino-3-methyl-phenol, 4-Amino-3-fluorphenol,
2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol,
4-Amino-2-(2-hydroxyethoxy)phenol, 4-Amino-2-methylphenol, 4-Amino-2-hydroxymethylphenol,
4-Amino-2-methoxymethylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethyl-aminomethyl)phenol,
4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol, 4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol,
4-Amino-2,6-dichlorphenol, 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol
sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.
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Ganz
besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (E3) sind 4-Aminophenol,
4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol
und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol.
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Ferner
kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol
und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol,
2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino-4-chlorphenol.
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Weiterhin
kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen
Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise aus Pyrimidinderivaten,
Pyrazolderivaten, Pyrazolopyrimidin-Derivaten bzw. ihren physiologisch
verträglichen Salzen.
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Bevorzugte
Pyrimidinderivate werden erfindungsgemäß ausgewählt
aus Verbindungen gemäß Formel (E4) bzw. deren
physiologisch verträglichen Salzen,
worin
- – G17,
G18 und G19 unabhängig voneinanderfür ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine C1-C4-Alkoxygruppe
oder eine Aminogruppe steht und
- – G20 für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe
-NG21G22 steht, worin G21 und G22 unabhängig voneinander
stehen für ein Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkylgruppe, eine C1-C4-Monohydroxyalkylgruppe,
mit der
Maßgabe, dass maximal zwei der Gruppen aus G17, G18, G19
und G20 eine Hydroxygruppe bedeuten und höchstens zwei
der Reste G17, G18 und G19 für ein Wasserstoffatom stehen.
Dabei ist es wiederum bevorzugt, wenn gemäß Formel
(E4) mindestens zwei Gruppen aus G17, G18, G19 und G20 für
eine Gruppe -NG21G22 stehen und höchstens zwei Gruppen
aus G17, G18, G19 und G20 für eine Hydroxygruppe stehen.
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Besonders
bevorzugte Pyrimidinderivate sind insbesondere die Verbindungen
2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin,
2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin,
2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin.
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Bevorzugte
Pyrazolderivate werden erfindungsgemäß ausgewählt
aus Verbindungen gemäß Formel (E5),
worin
- – G23,
G24, G25 stehen unabhängig voneinander für ein
Wasserstoffatom, eine C1-C4-Alkylgruppe,
eine C1-C4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C2-C4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe oder eine gegebenenfalls
substituierte Aryl-C1-C4-alkylgruppe,
mit der Maßgabe dass, wenn G25 für ein Wasserstoffatom
steht, G26 neben den vorgenannten Gruppen zusätzlich für
eine Gruppe -NH2 stehen kann,
- – G26 steht für ein Wasserstoffatom, eine
C1-C4-Alkylgruppe,
eine C1-C4-Monohydroxyalkylgruppe
oder eine C2-C4-Polyhydroxyalkylgruppe
und
- – G27 steht für ein Wasserstoffatom, eine
gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Monohydroxyalkylgruppe, insbesondere für
ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe.
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Bevorzugt
bindet in Formel (E5) der Rest -NG25G26 an die 5 Position und der
Rest G27 an die 3-Position des Pyrazolcyclus.
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Besonders
bevorzugte Pyrazolderivate sind insbesondere die Verbindungen, die
ausgewählt werden unter 4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol,
3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol,
4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-t-butyl-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino- 1-ethyl-3-methylpyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4-methoxyphenyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol, 4-Amino-5-(2-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol,
sowie deren physiologisch verträglichen Salze, insbesondere jedoch
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol.
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Bevorzugte
Pyrazolopyrimidin-Derivate sind insbesondere die Derivate des Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin der
folgenden Formel (E6) und dessen tautomeren Formen, sofern ein tautomeres
Gleichgewicht besteht:
wobei:
- – G28,
G29 und G30, G31 unabhängig voneinander stehen für
ein Wasserstoffatom, einen C1-C4-Alkylrest, einen
Aryl-Rest, einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylrest, einen
C1-C4-Aminoalkylrest,
der gegebenenfalls durch ein Acetyl-Ureid- oder einen Sulfonyl-Rest
geschützt sein kann, einen C1-C4-Alkylamino-C1-C4-alkylrest, einen Di-(C1-C4-alkyl)amino-C1-C4-alkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls
einen Kohlenstoffcyclus oder einen Heterocyclus mit 5 oder 6 Kettengliedern
bilden, einen C1-C4-Monohydroxyalkyl-
oder einen Bis-(C1-C4-Hydroxyalkyl)amino-C1-C4-alkylrest,
- – die X-Reste stehen unabhängig voneinander
für ein Wasserstoffatom, einen C1-C4-Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen C1-C4-Monohydroxyalkylrest,
einen C2-C4-Polyhydroxyalkylrest,
einen C1-C4-Aminoalkylrest,
einen C1-C4-Alkylamino-C1-C4-alkylrest, einen
Di-(C1-C4-alkyl)amino-C1-C4-alkylrest, wobei
die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffcyclus oder einen
Heterocyclus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen C1-C4-Hydroxyalkyl-
oder einen Di-(C1-C4-Hydroxyalkyl)amino-C1-C4-alkylrest, einen
Aminorest, einen C1-C4-Alkylaminorest,
einen Di-(C1-C4-alkyl)aminorest,
C1-C4-hydroxyalkylaminorest
oder einen Di-(C1-C4-hydroxyalkyl)aminorest,
ein Halogenatom, eine Carboxylsäuregruppe oder eine Sulfonsäuregruppe,
- – i hat den Wert 0, 1, 2 oder 3,
- – p hat den Wert 0 oder 1,
- – q hat den Wert 0 oder 1 und
- – n hat den Wert 0 oder 1,
mit der Maßgabe,
dass
- – die Summe aus p + q ungleich 0 ist,
- – wenn p + q gleich 2 ist, n den Wert 0 hat, und die
Gruppen NG28G29 und NG30G31 belegen die Positionen (2, 3); (5, 6);
(6, 7); (3, 5) oder (3, 7);
- – wenn p + q gleich 1 ist, n den Wert 1 hat, und die
Gruppen NG28G29 (oder NG30G31) und die Gruppe OH belegen die Positionen
(2, 3); (5, 6); (6, 7); (3, 5) oder (3, 7);
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Wenn
das Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin der obenstehenden Formel (E6) eine
Hydroxygruppe an einer der Positionen 2, 5 oder 7 des Ringsystems
enthält, besteht ein tautomeres Gleichgewicht, das zum
Beispiel im folgenden Schema dargestellt wird:
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Unter
den Pyrazolo[1,5-a]pyrimidinen der obenstehenden Formel (E7) kann
man insbesondere nennen: Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 2,5-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin,
Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin, 2,7-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin,
3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ol, 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-5-ol,
2-(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ylamino)ethanol, 2-(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-ylamino)ethanol,
2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]ethanol,
2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]ethanol,
5,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 2,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin,
3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin sowie
ihre physiologisch verträglichen Salze und ihre tautomeren
Formen, wenn ein tautomeres Gleichgewicht vorhanden ist.
-
Im
Folgenden werden Beispiele für die als Substituenten der
Verbindungen der Formeln (E1) bis (E6) genannten Reste aufgezählt:
Beispiele für C1-C4-Alkylreste
sind die Gruppen CH3, CH2CH3, CH2CH2CH3, CH(CH3)2, CH2CH2CH2CH3, CH2CH(CH3)2, CH(CH3)CH2CH3,
C(CH3)3.
-
Erfindungsgemäße
Beispiele für C1-C4-Alkoxyreste
sind OCH3, OCH2CH3, OCH2CH2CH3, OCH(CH3)2, OCH2CH2CH2CH3,
OCH2CH(CH3)2, OCH(CH3)CH2CH3, OC(CH3)3, insbesondere
eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe.
-
Weiterhin
sind bevorzugte Beispiele für eine C1-C4-Monohydroxyalkylgruppe CH2OH,
CH2CH2OH, CH2CH2CH2OH,
CHCH(OH)CH3, CH2CH2CH2CH2OH,
wobei die Gruppe CH2CH2OH
bevorzugt ist.
-
Ein
besonders bevorzugtes Beispiel einer C2-C4-Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1,2-Dihydroxyethylgruppe.
-
Beispiele
für Halogenatome sind F-, Cl- oder Br-Atome, Cl-Atome sind
ganz besonders bevorzugte Beispiele.
-
Beispiele
für stickstoffhaltige Gruppen sind insbesondere NH2, C1-C4-Monoalkylaminogruppen, Di-(C1-C4-alkyl)aminogruppen,
Tri-(C1-C4-alkyl)ammoniumgruppen,
C1-C4-Monohydroxyalkylaminogruppen, Imidazolinium
und NH3 +.
-
Beispiele
für C1-C4-Monoalkylaminogruppen
sind NHCH3, NHCH2CH3, NHCH2CH2CH3, NHCH(CH3)2.
-
Beispiele
für Di-(C1-C4-alkyl)aminogruppe
sind N(CH3)2, N(CH2CH3)2.
-
Beispiele
für Tri-(C1-C4-alkyl)ammoniumgruppen
sind N+(CH3)3, N+(CH3)2(CH2CH3), N+(CH3)(CH2CH3)2.
-
Beispiele
für C1-C4-Hydroxyalkylaminoreste
sind NHCH2CH2OH,
NHCH2CH2OH, NHCH2CH2CH2OH, NHCH2CH2CH2OH.
-
Beispiele
für C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylgruppen
sind die Gruppen CH2CH2OCH3, CH2CH2CH2OCH3, CH2CH2OCH2CH3, CH2CH2CH2OCH2CH3,
CH2CH2OCH(CH3)2, CH2CH2CH2OCH(CH3)2.
-
Beispiele
für Hydroxy-C1-C4-alkoxyreste
sind OCH2OH, OCH2CH2OH, OCH2CH2CH2OH, OCH2CH(OH)CH3, OCH2CH2CH2CH2OH.
-
Beispiele
für C1-C4-Acetylaminoalkoxyreste
sind OCH2NHC(O)CH3,
OCH2CH2NHC(O)CH3, OCH2CH2CH2NHC(O)CH3, OCH2CH(NHC(O)CH3)CH3, OCH2CH2CH2CH2NHC(O)CH3.
-
Beispiele
für C1-C4-Carbamoylaminoalkoxyreste
sind OCH2CH2NHC(O)NH2, OCH2CH2CH2NHC(O)NH2, OCH2CH2CH2CH2NHC(O)NH2.
-
Beispiele
für C1-C4-Aminoalkylreste
sind CH2NH2, CH2CH2NH2,
CH2CH2CH2NH2, CH2CH(NH2)CH3, CH2CH2CH2CH2NH2.
-
Beispiele
für C1-C4-Cyanoalkylreste
sind CH2CN, CH2CH2CN, CH2CH2CH2CN.
-
Beispiele
für C1-C4-Hydroxyalkylamino-C1-C4-alkylreste sind
CH2CH2NHCH2CH2OH, CH2CH2CH2NHCH2CH2OH, CH2CH2NHCH2CH2CH2OH, CH2CH2CH2NHCH2CH2CH2OH.
-
Beispiele
für Di-(C1-C4-Hydroxyalkyl)amino-C1-C4-alkylreste sind
CH2CH2N(CH2CH2OH)2, CH2CH2CH2N(CH2CH2OH)2,
CH2CH2N(CH2CH2CH2OH)2, CH2CH2CH2N(CH2CH2CH2OH)2.
-
Ein
Beispiel für eine Arylgruppe ist die Phenylgruppe.
-
Beispiele
für Aryl-C1-C4-alkylgruppen
sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe.
-
Besonders
bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus
mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus
p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin,
N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diaminopropan-2-ol,
Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)propan-2-ol,
N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan,
p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol,
4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol,
4,5-Diamino-1-(2-hydroxy ethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin,
4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin,
sowie den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen.
-
Ganz
besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind dabei p-Toluylendiamin,
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin,
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, und/oder
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol sowie deren physiologisch
verträglichen Salze.
-
Die
Entwicklerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,005
bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.
-
Kupplerkomponenten
bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante
Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart
von Entwicklerkomponenten. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
dass bei Verwendung mindestens einer Kupplerkomponente zusätzlich
mindestens eine Entwicklerkomponente zum Einsatz kommt.
-
Kupplerkomponenten
im Sinne der Erfindung erlauben mindestens eine Substitution eines
chemischen Restes des Kupplers durch die oxidierte Form der Entwicklerkomponente.
Dabei bildet sich eine kovalente Bindung zwischen Kuppler- und Entwicklerkomponente
aus. Kuppler sind bevorzugt cyclische Verbindungen, die am Cyclus
mindestens zwei Gruppen tragen, ausgewählt aus (i) gegebenenfalls
substituierten Aminogruppen und/oder (ii) Hydroxylgruppen. Wenn
die cyclische Verbindung ein Sechsring (bevorzugt aromatisch) ist,
so befinden sich die besagten Gruppen bevorzugt in ortho-Position
oder meta-Position zueinander.
-
Erfindungsgemäße
Kupplerkomponenten werden bevorzugt als mindestens eine Verbindung
aus einer der folgenden Klassen ausgewählt:
- – 3-Aminophenol (m-Aminophenol) und/oder dessen Derivate,
- – 3-Aminoanilin (m-Diaminobenzol) und/oder dessen Derivate,
- – 2-Aminoanilin (1,2-Diaminobenzol; o-Diaminobenzol)
und/oder dessen Derivate,
- – 2-Aminophenol (o-Aminophenol) und/oder dessen Derivate,
- – Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe,
- – Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol und/oder deren
Derivate,
- – Pyridinderivate,
- – Pyrimidinderivate,
- – Monohydroxyindol-Derivate und/oder Monoaminoindol-Derivate,
- – Monohydroxyindolin-Derivate und/oder Monoaminoindolin-Derivate,
- – Pyrazolonderivate, wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
- – Morpholinderivate, wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin
oder 6-Aminobenzomorpholin,
- – Chinoxalinderivate, wie beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin,
-
Gemische
aus zwei oder mehreren Verbindungen aus einer oder mehreren dieser
Klassen sind im Rahmen dieser Ausführungsform ebenso erfindungsgemäß.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren 3-Aminophenole (m-Aminophenole)
bzw. deren Derivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Formel (K1) und/oder aus mindestens einem physiologisch
verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel
(K1),
worin
G1 und G2 unabhängig
voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Perfluoracylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
6-alkylgruppe,
eine Amino-C
1-C
6-alkylgruppe,
eine Di-(C
1-C
6-alkyl)amino-C
1-C
6-alkylgruppe
oder eine C
1-C
6-Alkoxy-C
1-C
6-alkylgruppe,
wobei G1 und G2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen fünfgliedrigen,
sechsgliedrigen oder siebengliedrigen Ring bilden können,
G3
und G4 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
1-C
4-Alkoxygruppe,
eine Hydroxygruppe, eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine Hydroxy-C
1-C
4-alkoxygruppe,
eine C
1-C
6-Alkyoxy-C
2-C
6-alkoxygruppe,
eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe.
-
Besonders
bevorzugte 3-Aminophenol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird
aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol,
3-Amino-2-chlor-8-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol,
2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol,
5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol,
5-(2'-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol, 3-Diethylaminophenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol,
1,3-Dihydroxy-5-(methylamino)benzol, 3-Ethylamino-4-methylphenol,
2,4-Dichlor-3-aminophenol und den physiologisch verträglichen
Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren 3-Diaminobenzole
bzw. deren Derivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Formel (K2) und/oder aus mindestens einem physiologisch
verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel
(K2),
worin
G5, G6, G7 und
G8 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom,
eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine C
1-C
4-Alkoxy-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine Heteroaryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine C
2-C
4-Perfluoracylgruppe,
oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen fünfgliedrigen
oder sechsgliedrigen Heterocyclus bilden
G9 und G10 unabhängig
voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine ω-(2,4-Diaminophenyl)-C
1-C
4-alkylgruppe, eine ω-(2,4-Diaminophenyloxy)-C
1-C
4-alkoxygruppe,
eine C
1-C
4-Alkoxygruppe,
eine Hydroxygruppe, eine C
1-C
4-Alkoxy-C
2-C
4-alkoxygruppe,
eine Arylgruppe, eine Heteroarylgruppe, eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe, eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe, eine Hydroxy-C
1-C
4-alkoxygruppe.
-
Besonders
bevorzugte 3-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird
aus 3-Aminoanilin (m-Phenylendiamin), 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol,
1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan,
2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol,
2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin,
1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)aminobenzol und den physiologisch
verträglichen Salzen aller vorstehend genannten Verbindungen.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren 1,2-Diaminobenzole
bzw. deren Derivate werden bevorzugt ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Formel (K3) und/oder aus mindestens einem physiologisch
verträglichen Salz einer Verbindung gemäß Formel
(K3),
worin
G11, G12, G13
und G14 unabhängig voneinander stehen für ein
Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe, eine
C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine C
1-C
4-Alkoxy-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine Heteroaryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine C
2-C
4-Perfluoracylgruppe,
oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen fünfgliedrigen
oder sechsgliedrigen Heterocyclus bilden
G15 und G16 unabhängig
voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom,
eine Carboxylgruppe, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
1-C
4-Alkoxygruppe,
eine Hydroxygruppe, eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine Hydroxy-C
1-C
4-alkoxygruppe.
-
Besonders
bevorzugte 1,2-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird
aus 3,4-Diaminobenzoesäure und 2,3-Diamino-1-methylbenzol
und den physiologisch verträglichen Salzen aller vorstehend
genannten Verbindungen.
-
Bevorzugte
Di- beziehungsweise Trihydroxybenzole und deren Derivate werden
ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe,
die gebildet wird aus Resorcin, Resorcinmonomethylether, 2-Methylresorcin,
5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin,
Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren Pyridinderivate werden
bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der
Formel (K4) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen
Salz einer Verbindung gemäß Formel (K4),
worin
G17 und G18 stehen
unabhängig voneinander für eine Hydroxygruppe
oder eine Gruppe -NG21G22,
worin G21 und G22 unabhängig
voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine Arylgruppe, eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe, eine
C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine C
1-C
4-Alkoxy-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
eine Heteroaryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
G19
und G20 stehen unabhängig voneinander für ein
Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe oder eine C
1-C
4-Alkoxygruppe.
-
Es
ist bevorzugt, wenn gemäß Formel (K4) die Reste
G17 und G18 in ortho-Position oder in meta-Position zueinander stehen.
-
Besonders
bevorzugte Pyridinderivate werden ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 2,6-Dihydroxypyridin,
2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Amino-5-chlor-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin,
2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin,
2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,
3,4-Diaminopyridin, 2-(2-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxypyridin,
2-(4'-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin, und den physiologisch
verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.
-
Bevorzugte
Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe werden ausgewählt
aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus
1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol,
1,3-Dihydroxynaphthalin, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin
und 2,3-Dihydroxynaphthalin.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren Indolderivate werden
bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der
Formel (K5) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen
Salz einer Verbindung gemäß Formel (K5),
worin
G23 steht für
ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
G24
steht für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe NG26G27,
worin G26 und G27 unabhängig voneinander stehen für
ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
G25
Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
mit der Maßgabe,
dass G24 in meta-Position oder ortho-Position zum Strukturfragment
NG23 der Formel bindet.
-
Besonders
bevorzugte Indolderivate werden ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindol,
6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol und den physiologisch verträglichen
Salzen der vorgenannten Verbindungen.
-
Die
erfindungsgemäß verwendbaren Indolinderivate werden
bevorzugt ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der
Formel (K6) und/oder aus mindestens einem physiologisch verträglichen
Salz einer Verbindung gemäß Formel (K6),
worin
G28 steht für
ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
eine Aryl-C
1-C
4-alkylgruppe,
G29
steht für eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe NG31G32,
worin G31 und G32 unabhängig voneinander stehen für
ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
eine C
3-C
6-Cycloalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Alkenylgruppe,
eine C
1-C
4-Monohydroxyalkylgruppe,
eine C
2-C
4-Polyhydroxyalkylgruppe,
G30
Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder eine C
1-C
4-Alkylgruppe,
mit der Maßgabe,
dass G29 in meta-Position oder ortho-Position zum Strukturfragment
NG28 der Formel bindet.
-
Besonders
bevorzugte Indolinderivate werden ausgewählt aus mindestens
einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4-Hydroxyindolin,
6-Hydroxyindolin und 7-Hydroxyindolin und den physiologisch verträglichen
Salzen der vorgenannten Verbindungen.
-
Bevorzugte
Pyrimidinderivate werden ausgewählt aus mindestens einer
Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 4,6-Diaminopyrimidin,
4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin, 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin,
2-Amino-4-methylpyrimidin, 2-Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin und
4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin und den physiologisch verträglichen
Salzen der vorgenannten Verbindungen.
-
Im
Folgenden werden Beispiele für die als Substituenten der
Verbindungen der Formeln (K1) bis (K6) genannten Reste aufgezählt:
Beispiele für C1-C4-Alkylreste
sind die Gruppen CH3, CH2CH3, CH2CH2CH3, CH(CH3)2, CH2CH2CH2CH3, CH2CH(CH3)2, CH(CH3)CH2CH3,
C(CH3)3.
-
Erfindungsgemäße
Beispiele für C3-C6-Cycloalkylgruppen
sind die Cyclopropyl-, die Cyclopentyl- und die Cyclohexylgruppe.
-
Erfindungsgemäße
Beispiele für C1-C4-Alkoxyreste
sind OCH3, OCH2CH3, OCH2CH2CH3, OCH(CH3)2, OCH2CH2CH2CH3,
OCH2CH(CH3)2, OCH(CH3)CH2CH3, OC(CH3)3, insbesondere
eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe.
-
Weiterhin
können als bevorzugte Beispiele für eine C1-C4-Monohydroxyalkylgruppe
CH2OH, CH2CH2OH, CH2CH2CH2OH, CH2CH(OH)CH3, CH2CH2CH2CH2OH genannt werden, wobei die Gruppe CH2CH2OH bevorzugt
ist.
-
Ein
besonders bevorzugtes Beispiel einer C2-C4-Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1,2-Dihydroxyethylgruppe.
-
Beispiele
für Halogenatome sind F-, Cl- oder Br-Atome, Cl-Atome sind
ganz besonders bevorzugte Beispiele.
-
Beispiele
für stickstoffhaltige Gruppen sind insbesondere NH2, C1-C4-Monoalkylaminogruppen, Di-(C1-C4-alkyl)aminogruppen,
Tri-(C1-C4-alkyl)ammoniumgruppen,
Mono-(C1-C4-hydroxyalkyl)aminogruppen, Imidazolinium
und NH3 +.
-
Beispiele
für C1-C4-Monoalkylaminogruppen
sind NHCH3, NHCH2CH3, NHCH2CH2CH3, NHCH(CH3)2.
-
Beispiele
für eine Di-(C1-C4-alkyl)aminogruppe
sind N(CH3)2, N(CH2CH3)2.
-
Beispiele
für C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylgruppen
sind CH2CH2OCH3, CH2CH2CH2OCH3, CH2CH2OCH2CH3, CH2CH2CH2OCH2CH3,
CH2CH2OCH(CH3)2, CH2CH2CH2OCH(CH3)2.
-
Beispiele
für C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkoxygruppen
sind OCH2CH2OCH3, OCH2CH2CH2OCH3, OCH2CH2OCH2CH3, OCH2CH2CH2OCH2CH3, OCH2CH2OCH(CH3)2, OCH2CH2CH2OCH(CH3)2.
-
Beispiele
für Hydroxy-C1-C4-alkoxyreste
sind OCH2OH, OCH2CH2OH, CH2CH2CH2OH, OCH2CH(OH)CH3, OCH2CH2CH2CH2OH.
-
Beispiele
für C1-C4-Aminoalkylreste
sind CH2NH2, CH2CH2NH2,
CH2CH2CH2NH2, CH2CH(NH2)CH3, CH2CH2CH2CH2NH2.
-
Ein
Beispiel für eine Arylgruppe ist die Phenylgruppe, die
auch substituiert sein kann. Beispiele für Aryl-C1-C4-alkylgruppen
sind die Benzylgruppe und die 2-Phenylethylgruppe.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Kupplerkomponenten werden ausgewählt unter 3-Aminophenol,
5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol,
5-(2-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol,
3-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol,
1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol,
2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol,
2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin,
1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin,
4-Chlorresorcin, 1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin,
3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin,
3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin,
2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihyd-oxynaphthalin,
4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin,
6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen
oder den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten
Verbindungen.
-
Ganz
besonders bevorzugt ist dabei Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Amino-2-methylphenol,
3-Aminophenol, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan,
1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin
und 1-Naphthol sowie eines deren physiologisch verträglichen
Salze.
-
Die
Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis
20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind folgende Kombinationen aus
Oxidationsfarbstoffvorprodukten vom Entwicklertyp und vom Kupplertyp
besonders bevorzugt Mit den als Kombination genannten Oxidationsfarbstoffvorprodukten
können jedoch auch noch weitere Farbstoffvorprodukte kombiniert
werden:
p-Toluylendiamin/Resorcin;
p-Toluylendiamin/2-Methylresorcin;
p-Toluylendiamin/5-Amino-2-methylphenol;
p-Toluylendiamin/3-Aminophenol;
p-Toluylendiamin/2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
p-Toluylendiamin/1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
p-Toluylendiamin/1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
p-Toluylendiamin/2-Amino-3-hydroxypyridin;
p-Toluylendiamin/1-Naphthol;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/Resorcin;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/2-Methylresorcin;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/5-Amino-2-methylphenol;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/3-Aminophenol;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/2-Amino-3-hydroxypyridin;
2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin/1-Naphthol;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/Resorcin;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/2-Methylresorcin;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/5-Amino-2-methylphenol;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/3-Aminophenol;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/2-Amino-3-hydroxypyridin;
2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin/1-Naphthol;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/Resorcin;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/2-Methylresorcin;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/5-Amino-2-methylphenol;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/3-Aminophenol;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/2-Amino-3-hydroxypyridin;
N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin/1-Naphthol;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/Resorcin;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/2-Methylresorcin;
4,5-Damino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/5-Amino-2-methylphenol;
4,5-Damino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/3-Aminophenol;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/2-Amino-3-hydroxypyridin;
4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol/1-Naphthol.
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Um
eine ausgewogene und subtile Nuancenausbildung zu erzielen, ist
es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn weitere farbgebende
Komponenten im erfindungsgemäßen Mittel enthalten
sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
Mittel zusätzlich mindestens einen direktziehenden Farbstoff
enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das
Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der
Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine,
Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole.
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Es
kann erfinderisch bevorzugt sein, wenn der Partikelkern neben den
Oxidationsfarbstoffvorprodukten weitere Komponenten umfasst, wie
beispielsweise Streckmittel und/oder Trägerstoffe.
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Als
weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist der Oxidationsfarbstoffvorprodukte
enthaltende Partikelkern von einer Hülle umgeben, die aus
mindestens einem Verkapselungsmaterial, ausgewählt unter
- a) Homo- und/oder Copolymeren von Methacrylsäure
und/oder Methacrylsäureestern (Methacrylaten) und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
und mindestens einem Trennmittel
besteht.
-
In
erfindungsgemäß bevorzugten Mitteln besteht die
Hülle vorzugsweise zu mindestens 50 Gew.-%, weiter bevorzugt
zu mindestens 70 Gew.-% und insbesondere zu mindestens 80 Gew.-%
ihres Gewichts aus
- a) Homo- und/oder Copolymeren
von Methacrylsäure und/oder Methacrylsäureestern
und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack.
-
Erfindungsgemäß besonders
geeignete Verkapselungsmittel sind die Homo- und/oder Copolymere von
Methacrylsäure und/oder Methacrylsäureestern.
Unter diesen sind die Copolymere von Methacrylsäure und/oder
Methacrylsäureestern bevorzugt. Besonders bevorzugte Vertreter
werden nachstehend beschrieben.
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Ein
besonders geeignetes Hüllmaterial stellen Copolymere aus
Methacrylsäure, Methylacrylat und Methylmethacrylat dar.
Diese enthalten Monomereinheiten der folgenden Strukturen:
wobei die Indices m, n, und
o je nach Molmasse des Polymers variieren und nicht bedeuten, dass
es sich um Blockcopolymere handelt. Vielmehr können Struktureinheiten
im Molekül statistisch verteilt vorliegen.
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In
erfindungsgemäß bevorzugten Mitteln enthält
die Hülle mindestens ein Copolymer aus Methacrylsäure,
Methylacrylat und Methylmethacrylat.
-
In
besonders bevorzugten Polymeren dieses Typs ist das molare Verhältnis
von Methacrylsäure zu den beiden Estern > 1, vorzugsweise > 5. Besonders bevorzugte
erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet,
dass das molare Verhältnis von Estergruppen zu freien Carboxygruppen
im Copolymer 1:5 bis 1:12 beträgt.
-
Noch
weiter bevorzugte Polymere dieses Typs weisen Molmassen um 220 kDa
auf. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer aus Methacrylsäure,
Methylacrylat und Methylmethacrylat eine Molmasse von 200 bis 250
kDa aufweist.
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Ein
weiteres besonders geeignetes Hüllmaterial stellen Copolymere
aus Methacrylsäure, und Ethylacrylat dar. Diese enthalten
Monomereinheiten der folgenden Strukturen:
wobei die Indices m und n
je nach Molmasse des Polymers variieren und nicht bedeuten, dass
es sich um Blockcopolymere handelt. Vielmehr können Struktureinheiten
im Molekül statistisch verteilt vorliegen.
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In
erfindungsgemäß bevorzugten Mitteln enthält
die Hülle mindestens ein Copolymer aus Methacrylsäure
und Ethylacrylat.
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In
besonders bevorzugten Polymeren dieses Typs ist das molare Verhältnis
von Methacrylsäure zu dem Ester ca. 1. Besonders bevorzugte
erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet,
dass das molare Verhältnis von Estergruppen zu freien Carboxygruppen
im Copolymer 1:0,9 bis 0,9:1 beträgt.
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Noch
weiter bevorzugte Polymere dieses Typs weisen Molmassen um 250 kDa
auf. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer aus Methacrylsäure
und Ethylacrylat eine Molmasse von 225 bis 275 kDa aufweist.
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Ein
weiteres besonders geeignetes Hüllmaterial stellen Copolymere
dar, welche Methacrylsäureester mit kationischen Gruppen
enthalten, insbesondere aus (ω-Trialkylammonioalkyl)methacrylale.
Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Mittel,
bei denen die Hülle mindestens ein Copolymer aus (2-Trimethylammonioethyl)methacrylat
chlorid enthält. Dieses enthält Monomereinheiten
der Formel (I)
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Als
zusätzliche(s) Monomer(e) in Copolymeren mit Monomereinheiten
der Formel (I) haben sich insbesondere Ester der Methacrylsäure
und/oder Ester der Acrylsäure bewährt.
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In
bevorzugten Mittel enthält die Hülle der Partikel
daher Copolymere aus (2-Trimethylammonioethyl)methacrylat chlorid
und mindestens einem zusätzlichen Monomer, welches ausgewählt
wird aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ethylmethacrylat, Methylmethacrylat,
Ethylacrylat und Methylacrylat.
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Bevorzugt
sind erfindungsgemäße Mittel, bei denen das Copolymer
mit Monomereinheiten der Formel (I) als zusätzliche(s)
Monomer(e) Ethylmethacrylat enthält.
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Weiter
bevorzugt sind erfindungsgemäße Mittel, bei denen
das Copolymer mit Monomereinheiten der Formel (I) als zusätzliche(s)
Monomer(e) Methylmethacrylat enthält.
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Zusätzlich
zu den weiteren Methacrylsäureestern oder an deren Stelle
können auch Acrylsäureester in das Copolymer mit
Monomereinheiten der Formel (I) einpolymerisiert werden. Hier sind
erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, bei denen das
Copolymer mit Monomereinheiten der Formel (I) als zusätzliche(s)
Monomer(e) Ethylacrylat enthält.
-
Weiter
bevorzugt sind erfindungsgemäße Mittel, bei denen
das Copolymer mit Monomereinheiten der Formel (I) als zusätzliche(s)
Monomer(e) Methylacrylat enthält.
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Ein
weiteres besonders geeignetes Hüllmaterial stellen Copolymere
aus Methylmethacrylat und Ethylacrylat dar. Diese enthalten Monomereinheiten
der folgenden Strukturen:
wobei die Indices m und n
je nach Molmasse des Polymers variieren und nicht bedeuten, dass
es sich um Blockcopolymere handelt. Vielmehr können Struktureinheiten
im Molekül statistisch verteilt vorliegen.
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In
erfindungsgemäß bevorzugten Mitteln enthält
die Hülle mindestens ein Copolymer aus Methylmethacrylat
und Ethylacrylat.
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In
besonders bevorzugten Polymeren dieses Typs ist das molare Verhältnis
von Methacrylsäure zu dem Ester ca. 1. Besonders bevorzugte
erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet,
dass das molare Verhältnis von Estergruppen zu freien Carboxygruppen
im Copolymer 1:0,9 bis 0,9:1 beträgt.
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Noch
weiter bevorzugte Polymere dieses Typs weisen Molmassen um 800 kDa
auf. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer aus Methylmethacrylat
und Ethylacrylat eine Molmasse von 750 bis 850 kDa aufweist.
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Bevorzugte
Acrylsäure-Methacrylsäure-Methacrylsäureester-Copolymertypen
werden von der Firma BASF unter den Handelsnamen Eudragit FS 30D,
Eudragit L30D-55 (= Kollicoat MAE 30DP), Eudragit RS 30D, Eudragit
RL 30D und Eudragit NE 30D vertrieben.
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Erfindungsgemäß besonders
geeignete Verkapselungsmittel sind weiterhin Homo- und/oder Copolymere
von Vinylacetat. Unter den Copolymeren von Vinylacetat sind insbesondere
dessen Copolymere mit Ethylen (Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Kurzzeichen
EVA oder EVAC) und/oder mit Vinylchlorid (Kurzzeichen VCEVAC (oft
auch fälschlich VCEVA) bzw. VCVAC (auch PVCA)] von Bedeutung
und können erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
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Besonders
bevorzugt sind jedoch erfindungsgemäße Mittel,
die das Hompolymer als Beschichtungsmaterial für die Partikel
beinhalten, bei denen die Hülle Polyvinylacetat enthält.
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Polyvinylacetat
(Kurzzeichen PVAC) wird durch radikalische Polymerisation von Essigsäurevinylester (Vinylacetat)
erhalten. Die Verknüpfung der Monomeren beim Aufbau der
Polymerkette erfolgt in hohen Anteilen (bis zu 98%) als Kopf/Schwanz-Polymerisation
und nur in geringem Maß als Kopf/Kopf-Polymerisation; die Makromoleküle
der Polyvinylacetate enthalten also hauptsächlich Gruppierungen
des Typs I (Kopf/Schwanz) und nur wenige des Typs II (Kopf/Kopf)
als charakteristische Grundeinheiten:
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Die
Herstellung der Polyvinylacetate kann nach Verfahren der Substanz-,
Lösungs-, Suspensions-(Perl-) oder als Emulsionspolymerisation
erfolgen. Bevorzugte Polyvinylacetate haben Molmassen von 10.000–1.500.000
g/mol und eine Molmassen-abhängige Glasübergangstemperatur
von ca. 28°C. Sie sind amorphe, geruch- und geschmacklose
Produkte mit hoher Licht- und Witterungs-Beständigkeit,
unlöslich in Wasser und löslich in vielen organischen
Lösungsmitteln (Ester, Ether, Ketone, halogenierte Kohlenwasserstoffe
u. a.). Ein besonders geeignetes Polyvinylacetat wird unter dem
Handelsnamen Kollicoat SR30D von der Firma BASF vertrieben.
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Ein
erfindungsgemäß besonders geeignetes Verkapselungsmittel
ist weiterhin Schellack. Schellack ist aus dem Sekret von Lackschildläusen
(Kerria lacca bzw. Laccifer lacca) gewinnbar und fällt
als zähes Harz mit einer durchschnittlichen Molmasse von
ca. 1000 g/mol an. Es besteht überwiegend aus teilweise
ungesättigten Hydroxycarbonsäuren, die miteinander
verestert oder als Lacton vorliegen. Hauptkomponenten sind dabei Aleuritinsäure
(Aleurinsäure, 9,10,16-Trihydroxypalmitinsäure)
mit bis zu ca. 32 Gew.-% und Shellolsäure.
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Sche
lack ist gut löslich in Alkoholen, organischen Säuren
und wässrigen Laugen, weniger in Estern und Ketonen und
unlöslich in Kohlenwasserstoffen und Wasser.
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Bei
der Gewinnung von Schellack wird auf Zweigen abgesondertes Sekret
gesammelt, von Zweigresten befreit und alkalisch entfärbt.
Aus diesem sogenannten Körnerlack wird der eigentliche
Schellack als wachshaltiges oder wachsfreies Harz isoliert.
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Der
nach einem Schmelzfiltrationsverfahren, bei dem aufgeschmolzener
Körnerlack zur Abtrennung von Begleitstoffen filtriert
wird, hergestellte Schellack (Handelsnamen: Lemon, TN, Ivory, Orange,
Honey) hat noch den natürlichen Wachsanteil von ca. 4 bis
6 Gew.-%.
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Gebleichter
Schellack fällt bei der Einwirkung von Chlorbleichlauge
(Natriumhypochlorit) auf Körnerlack als weißes
Pulver an; er wird wachshaltig oder wachsfrei angeboten.
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Aus
Körnerlack durch Lösungsmittel-Extraktion unter
(partieller) Entfärbung mit Aktivkohle gewonnener wachsfreier
Schellack, der beim Trocknen in Form dünner Blättchen
anfällt, wird als Blätterschellack gehandelt.
Solch wachsfreier Schellack wird beispielsweise unter dem Handelsnamen
Shellac SSB 55 Astra FL (Wachsgehalt maximal 0,2 Gew.-%), Shellac
CZSH 2 (Wachsgehalt maximal 0,25 Gew.-%), Mantrolac R 49 (Wachsgehalt
maximal 0,2 Gew.-%) und Angeln Dewaxed Garnet Shellac vertrieben.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt wird wachsfreier bzw. wachsarmer Schellack als Verkapselungsmaterial
verwendet. Unter wachsarmen Schellack wird hierbei Schellack verstanden,
dessen Gewichtsanteil an Wachs maximal 0,5 Gew.-% beträgt.
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Über
die große Anzahl seiner funktionellen Gruppen ist Schellack
leicht härtbar und chemisch modifizierbar. Er lässt
sich insbesondere mit weiteren polymeren Verkapselungsmittel gut
mischen.
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Die
Verkapselungsmittel sind miteinander mischbar und können
zur Erreichung einer bestimmten Zeitverzögerung miteinander
kombiniert werden.
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Weiterhin
enthält die den Partikelkern umgebende Hülle neben
dem Verkapselungsmaterial ein mindestens ein Trennmittel. Das Trennmittel
dient dazu, ein Verkleben oder Verbacken der umhüllten
Partikel im Herstellprozess und/oder während der Lagerung
und/oder gegebenenfalls während dem Vermischen mit weiteren
Zubereitungen zu verhindern.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Trennmittel werden ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet
wird aus Partialglyceriden von Fettsäuren, Metallseifen
und anorganischen, pulverförmigen Trennmitteln, ausgewählt aus
Graphit, Talk und Glimmer.
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Erfindungsgemäße
Trennmittel geeignete Partialglyceride von Fettsäuren sind
insbesondere Mono- und Difettsäureglycerylester. Beispiele
solcher Partialglyceride sind Glycerinmonostearat, Glycerindistearat, Glycerinmonooleat,
Glycerindioleat, Glycerinmonodecanoat, Glycerindidecanoat, Glycerinmonolaurat,
Glycerindilaurat, Glycerinmonomyristat, Glycerindimyristat, Glycerinmonopalmitat
oder Glycerindipalmitat. Erfindungsgemäß geeignete
Partialglyceride von Fettsäuren leiten sich auch von natürlich
oder synthetisch anfallenden Fettsäuregemischen ab. Beispiele
hierfür sind insbesondere Glycerinmonococoat, Glycerindicocoat, Glycerinmonocetearat,
Glycerindicetearat, Glycerinmonotalgester und Glycerinditalgester.
Ein besonders bevorzugtes Trennmittel ist Glycerinmonostearat.
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Erfindungsgemäße
Trennmittel geeignete Metallseifen sind insbesondere die Seifen
mehrwertiger Kationen, insbesondere von Calcium-, Blei-, Magnesium-,
Aluminium- und Zink-Kationen. Als Fettsäuren kommen insbesondere
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure
und Stearinsäure in Frage. Besonders bevorzugt sind Seifen,
die sich von Stearinsäure ableiten. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Metallseifen sind Magnesiumstearat, Calciumstearat und
Zinkstearat, wobei Magnesiumstearat besonders bevorzugt ist.
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Weiterhin
erfindungsgemäße Trennmittel sind anorganische,
pulverförmige Trennmittel, ausgewählt aus Graphit,
Talk und Glimmer. Ein bevorzugtes anorganisches, pulverförmiges
Trennmittel ist Talk (Magnesiumsilikat).
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Erfindungsgemäße
besonders bevorzugte Mittel sind daher dadurch gekennzeichnet, die
Hülle als Trennmittel Talk enthält.
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In
erfindungsgemäß bevorzugten Mitteln besteht die
Hülle vorzugsweise zu höchstens 50 Gew.-%, weiter
bevorzugt zu höchstens 30 Gew.-% und insbesondere zu 20
Gew.-% ihres Gewichts aus einem oder mehreren Trennmitteln.
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Sofern
die Hülle nicht ausschließlich aus Verkapselungsmitteln
und Trennmitteln besteht, kann sie weitere Inhaltsstoffe wie Farb-
und Duftstoffe oder Hilfsstoffe enthalten.
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Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten in
der Hülle der Partikel Weichmacher für eine bessere
Elastizität der Hülle. Weichmacher stammen bevorzugt
aus der Gruppe Dialkylphthalat, insbesondere Diethylphthalat, Triethylcitrat,
Glycerintriacetat und/oder der Polyethylenglycole.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen
Mittel beschichtete Partikel, deren den Partikelkern umgebende Hülle
zusätzlich mindestens ein Desintegrationsmittel enthält.
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Derartige
Desintegrationsmittel werden in der Literatur häufig auch
als Zerfallsmittel oder Sprengmittel beschrieben. Derartige Substanzen
werden in die Polymerumhüllung eingearbeitet, um deren
Zerfallszeiten zu verkürzen. Dieser Zerfall oder diese
Sprengung geschieht insbesondere durch eine Volumenvergrößerung
infolge von Wasserzutritt (Quellung).
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Unter
solchen Desintegrationsmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden
Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von
Formkörpern in Wasser sorgen.
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Als
bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt. Geeignete
Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten
und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis
500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate,
die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich
sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise
Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert
wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen gegen
funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom
gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate
einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate fallen beispielsweise
Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und
-ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden
vorzugsweise nicht als einzige Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis
eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt
dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise
unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen
auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird
als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt,
die frei von Cellulosederivaten ist. Geeignete Carboxymethylcellulose-Derivate
werden beispielsweise unter dem Handelsnamen Tylopur von der Firma
Clariant oder Ac-Di-Sol der Firma FMC vertrieben.
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Als
weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil
dieser Komponente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden.
Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von
Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen
Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen
und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche
(ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation
der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert
die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen
von ca. 5 μm aufweisen und beispielsweise zu Granulaten
mit einer mittleren Teilchengröße von 200 μm
kompaktierbar sind. Geeignete mikrokristalline Cellulose ist beispielsweise
unter den Handelsnamen Emcocel von der Firma JRS Pharma oder Avicel von
der Firma FMC kommerziell erhältlich.
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Weiterhin
kann bevorzugt auch Stärke als Desintegrationsmittel im
Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Die erfindungsgemäß einsetzbare
Stärke wird üblicherweise aus pflanzlichen Rohstoffen,
wie Reis, Soja, Kartoffeln oder Mais gewonnen. Stärke kann
unmodifiziert oder analog zur Cellulose als modifizierte Stärke
eingesetzt werden. Besonders bevorzugte Stärke-Modifikationen
liefern dabei Veresterungs- und Veretherungsreaktionen, insbesondere
die erhaltenen Ether aus Reaktionen mit Hydroxycarbonsäuren.
Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Stärkemodifikation
ist die Mischung aus Natriumcarboxymethylstärke und Natriumglykolstärke,
die unter dem Handelsnamen Explotab durch die Firma JRS Pharma vertrieben
wird.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Desintegrationsmittel auf Maisstärke-Basis.
Geeignete, modifizierte Maisstärken sind beispielsweise
unter den Handelsnamen Glycolys von der Firma Roquette oder Storch
1500 von der Firma Colorcon erhältlich.
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Schließlich
stellen Desintegrationsmittel aus vernetztem, wasserunlöslichen
Polyvinylpyrrolidinon (PVP) eine weitere Klasse erfindungsgemäß besonders
geeigneter Desintegrationsmittel dar. Die vorteilhafte Vernetzung
dieser PVP-Modifikation beruht dabei vornehmlich auf Verwicklungen
und Verschlingungen der einzelnen Polymerstränge ineinander.
Ein erfindungsgemäß besonders bevorzugtes Desintegrationsmittel
auf PVP-Basis wird unter dem Handelsnamen Kollidon CL durch die
Firma BASF vertrieben.
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Die
erfindungsgemäßen, den Partikelkern umgebenden
Hüllen enthalten die Zerfallshilfsmittel insbesondere in
Mengen von 0,05 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 10 Gew.-%,
jeweils bezogen auch das Gesamtgewicht der getrockneten Hülle.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen
Mittel beschichtete Partikel, deren den Partikelkern umgebende Hülle
zusätzlich mindestens einen Porenbildner enthält.
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Porenbildner
werden in die Beschichtung mit eingearbeitet und bewirken, dass
sich in der Oberfläche der Beschichtung Poren bilden: Dadurch
kommt es zu einer Steigerung der Diffusionsrate in die Polymerhülle für
hydrophile Substanzen, insbesondere Wasser.
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Erfindungsgemäß eignen
sich als Porenbildner besonders Polyvinylpyrrolidinon, Zucker und
Zuckeralkohole, wie Lactose, Saccharose, Sorbit und Mannit, Polyethylenglykole
mit weniger als 600 Ethylenoxideinheiten, sowie Cellulosederivate,
wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Methylcellulose und
deren Mischungen.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Porenbildner sind Polyvinylpyrrolidinone (PVP), die beispielsweise
unter dem Handelsnamen Kollidon von der Firma BASF vertrieben werden.
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Erfindungsgemäß ist
der Gewichtsanteil der Porenbildner in getrockneten Hülle
zwischen 0,05 und 20 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,1 und 10 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Hülle.
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In
einer erfindungsgemäßen Herstellung der Hülle
werden die Verkapselungsmittel und die Trennmittel sowie gegebenenfalls
die Hilfsstoffe homogen vermischt und mittels Wirbelschichttechnologie
(mit Bottom Spray Methode mit oder ohne Wurstereinsatz oder Tangential
Spray Methode) als wässrige Dispersion auf die Pulverpartikel
aus mindestens Oxidationsfarbstoffvorprodukten aufgesprüht
und im Luftstrom gleichzeitig abgetrocknet, so dass eine gleichmäßige,
nahezu 100%ige Schicht die Pulverpartikel umschließt.
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Alternativ
zur Wirbelschichttechnologie sind alternativ Beschichtungen mit
den oben genannten Filmmaterialien mit Hilfe der Strahlschicht-Technologie
möglich. Eine weitere Möglichkeit, Pulverpartikel
zu umhüllen, stellt die Schmelzextrusionstechnologie dar.
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Es
kann erfindungsgemäß vorteilhaft sein, die Partikelkerne
mit einer mehrschichtigen Hülle zu verkapseln. Dabei können
gleiche oder hinsichtlich ihrer Zusammensetzung an Verkapselungsmaterialien,
Trennmitteln und Hilfsstoffen verschiedene Dispersionen nacheinander
aufgebracht werden, gegebenenfalls auch mittels unterschiedlicher
Beschichtungstechniken aufgetragen werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die partikelförmigen
Bestandteile als zusätzliches Trennmittel zur besonders
effektiven Vermeidung von Verkleben oder Verbacken der Teilchen
Siliciumdioxid enthalten.
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Als
zusätzliches Trennmittel kann dabei insbesondere amorphes
und/oder pyrogenes Siliciumdioxid eingesetzt werden, welches beispielsweise
unter den Handelsnamen Syloid 244FP von der Firma Grace GmbH oder
Aerosil von der Firma Evonik vertrieben wird.
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Dazu
können die partikelförmigen Bestandteile direkt
mit Siliciumdioxid gemischt werden, insbesondere solange die Partikel
noch nicht vollständig getrocknet sind.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt werden die partikelförmigen Bestandteile enthaltend
als zusätzliches Trennmittel Siliciumdioxid dadurch hergestellt,
dass die bereits mit einer oder mehreren Hüllen beschichteten,
partikelförmigen Bestandteile mit einer wässrigen
Dispersion, enthaltend Siliciumdioxid, besprüht werden
und anschließend getrocknet werden. Eine solche Siliciumdioxid-haltige
Dispersion enthält bevorzugt zwischen 5 und 30 Gew.-% Siliciumdioxid
und wird beispielsweise unter dem Handelsnamen Aerodisp W von der
Firma Evonik vertrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform werden Teilmengen der Partikelkerne
mit unterschiedlichen Hüll- oder Coatingmaterialien verkapselt.
Diese Teilchargen werden in einem weiteren Herstellprozessschritt
in einem bestimmten Anteil miteinander gemischt.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel enthalten beschichtete
Partikel, die einen mittleren Teilchendurchmesser von 50 bis 500 μm
besitzen, bevorzugt von 100 μm bis 250 μm.
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In
weiter bevorzugten Mitteln wird das Beschichtungsmaterial in einer
bestimmten Menge auf die zu beschichtenden Partikel aufgebracht.
Hier sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, bei
denen die Hülle 10 bis 70 Gew.-% des Gewichts der beschichteten
Partikel ausmacht.
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Im
Falle der oxidativen Färbungen kann die Entwicklung der
Farbe grundsätzlich mit Luftsauerstoff erfolgen. Bevorzugt
wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel eingesetzt, besonders
dann, wenn neben der Färbung ein Aufhelleffekt an menschlichem
Haar gewünscht ist. Dieser Aufhelleffekt kann unabhängig
von der Färbemethode gewünscht sein. Als Oxidationsmittel
kommen Persulfate, Peroxodisulfate, Chlorite, Hypochlorite und insbesondere
Wasserstoffperoxid oder und/oder eines seiner festen Anlagerungsprodukte
an organische oder anorganische Verbindungen in Frage.
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Um
eine vorzeitige, unerwünschte Reaktion der Oxidationsfarbstoffvorprodukte
durch das Oxidationsmittel zu verhindern, werden Oxidationsfarbstoffvorprodukte
und Oxidationsmittel selbst zweckmäßigerweise getrennt
voneinander konfektioniert und erst unmittelbar vor der Anwendung
in Kontakt gebracht.
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In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind daher Mittel bevorzugt, welche dadurch gekennzeichnet sind,
dass sie unmittelbar vor der Anwendung durch Vermischen mindestens
zweier Zubereitungen hergestellt wird, wobei die mindestens zwei
Zubereitungen in mindestens zwei getrennt konfektionierten Containern
bereitgestellt werden und wobei ein Container (I) eine Färbezubereitung
(A), und ein weiterer Container (II) eine Oxidationsmittelzubereitung
(B), enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, enthält,
wobei
die Färbezubereitung (A) mindestens einen partikelförmigen
Bestandteil enthält, der einen Partikelkern, enthaltend
mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, umfasst und eine diesen
Kern umgebende Hülle aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülle aus mindestens einem Verkapselungsmaterial,
ausgewählt unter
- a) Homo- und/oder
Copolymeren von Methacrylsäure und/oder Methacrylsäureestern
(Methacrylaten) und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
und mindestens einem Trennmittel besteht.
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Mittel
dieser Ausführungsform werden bevorzugt als Mehrkomponenten-Verpackungseinheiten
(Kit of Parts) vertrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Färbezubereitung
(A) in Form eines Pulvers oder feinen Granulats vor. In dieser Ausführungsform
wird der Container (I) bevorzugt in Form eines Tütchens,
eines Sachets, eines Beutels oder auch in Form einer gegebenenfalls
wiederverschließbaren Dose bereitgestellt.
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Für
den Fall, dass die Färbezubereitung (A) in Form eines Pulvers
oder feinen Granulats vorliegt, kann es zur Herstellung des anwendungsbereiten
Färbemittels erfindungsgemäß vorteilhaft
sein, die Färbezubereitung (A) zunächst mit einer
zusätzlichen, flüssigen Creme- oder Emulsionsgrundlage
(C) zu vermischen und anschließend eine Oxidationsmittelzubereitung
(B) zuzugeben.
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In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind daher Mittel bevorzugt, welche dadurch gekennzeichnet sind,
dass sie unmittelbar vor der Anwendung durch Vermischen mindestens
dreier Zubereitungen hergestellt wird, wobei die mindestens drei
Zubereitungen in mindestens drei getrennt konfektionierten Containern
bereitgestellt werden und wobei ein Container (I) eine Färbezubereitung
(A), ein Container (Ia) eine Emulsionszubereitung (C) und ein weiterer
Container (II) eine Oxidationsmittelzubereitung (B), enthaltend
mindestens ein Oxidationsmittel, enthält, wobe die Färbezubereitung
(A) mindestens einen partikelförmigen Bestandteil enthält,
der einen Partikelkern, enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, umfasst
und eine diesen Kern umgebende Hülle aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hülle aus mindestens einem Verkapselungsmaterial,
ausgewählt unter
- a) Homo- und/oder
Copolymeren von Methacrylsäure und/oder Methacrylsäureestern
(Methacrylaten) und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
und mindestens einem Trennmittel
besteht,
und wobei zunächst die Zubereitungen (A) und (C) innig
vermischt werden und anschließend die Zubereitung (B) zugegeben
wird.
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Bevorzugt
enthält die Oxidationsmittelzubereitung (B) als Oxidationsmittel
Wasserstoffperoxid und/oder eines seiner festen Anlagerungsprodukte
an organische oder anorganische Verbindungen, wie Harnstoff, Melamin
sowie Natriumborat.
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Bevorzugt
beträgt die Menge an Oxidationsmittel im anwendungsbereiten
Mittel 0,5 bis 12 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 10 Gew.-% insbesondere
bevorzugt zu 3 bis 6 Gew.-% (berechnet als 100ges H2O2), jeweils bezogen auf das anwendungsbereite
Mittel.
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Solche
Oxidationsmittelzubereitungen sind vorzugsweise wässrige,
fließfähige Oxidationsmittelzubereitungen. Dabei
sind bevorzugte Zubereitungen dadurch gekennzeichnet, dass die fließfähige
Oxidationsmittelzubereitung – bezogen auf ihr Gewicht – 40
bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt
55 bis 85 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 80 Gew.-% und insbesondere
65 bis 75 Gew.-% Wasser enthält.
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Erfindungsgemäß kann
aber das Oxidationsfärbemittel auch zusammen mit einem
Katalysator auf das Haar aufgebracht werden, der die Oxidation der
Farbstoffvorprodukte, z. B. durch Luftsauerstoff, aktiviert. Solche
Katalysatoren sind z. B. bestimmte Enzyme, Iodide, Chinone oder
Metallionen.
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Geeignete
Enzyme sind z. B. Peroxidasen, die die Wirkung geringer Mengen an
Wasserstoffperoxid deutlich verstärken können.
Weiterhin sind solche Enzyme erfindungsgemäß geeignet,
die mit Hilfe von Luftsauerstoff die Oxidationsfarbstoffvorprodukte
direkt oxidieren, wie beispielsweise die Laccasen, oder in situ
geringe Mengen Wasserstoffperoxid erzeugen und auf diese Weise die
Oxidation der Farbstoffvorprodukte biokatalytisch aktivieren. Besonders
geeignete Katalysatoren für die Oxidation der Farbstoffvorläufer
sind die sogenannten 2-Elektronen-Oxidoreduktasen in Kombination
mit den dafür spezifischen Substraten, z. B.
- – Pyranose-Oxidase und z. B. D-Glucose oder Galactose,
- – Glucose-Oxidase und D-Glucose,
- – Glycerin-Oxidase und Glycerin,
- – Pyruvat-Oxidase und Benztraubensäure oder
deren Salze,
- – Alkohol-Oxidase und Alkohol (MeOH, EtOH),
- – Lactat-Oxidase und Milchsäure und deren
Salze,
- – Tyrosinase-Oxidase und Tyrosin,
- – Uricase und Harnsäure oder deren Salze,
- – Cholinoxidase und Cholin,
- – Aminosäure-Oxidase und Aminosäuren.
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Ein
Einsatz bestimmter Metallionen oder -komplexe kann ebenfalls bevorzugt
sein, um intensive, lang anhaltende Färbungen zu erhalten.
Geeignete Metallionen sind beispielsweise Zn2+,
Cu2+, Fe2+, Fe3+, Mn2+, Mn4+, Li+, Mg2+, Ca2+, Ce4+, V3+, CO2+, Ru3+ und Al3+. Besonders geeignet sind dabei Zn2+, Cu2+ und Mn2+. Die Metallionen können prinzipiell
in der Form eines beliebigen, physiologisch verträglichen
Salzes oder in Form einer Komplexverbindung eingesetzt werden. Bevorzugte
Salze sind die Acetate, Sulfate, Halogenide, Lactate, Citrate und
Tartrate. Durch Verwendung dieser Metallsalze kann sowohl die Ausbildung
der Färbung beschleunigt als auch die Farbnuance gezielt
beeinflusst werden. Besonders bevorzugte Mittel enthalten diese
Metallionen zu 0,0001 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen
Mittels.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Oxidationsmittelzubereitungen
mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders
bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat)
und Salicylsäure.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist auch der Einsatz von sogenannten Komplexbildnern. Komplexbilder sind
Stoffe, die Metallionen komplexieren können. Bevorzugte
Komplexbildner sind sogenannte Chelatkomplexbildner, also Stoffe,
die mit Metallionen cyclische Verbindungen bilden, wobei ein einzelner
Ligand mehr als eine Koordinationsstelle an einem Zentralatom besetzt,
d. h. mindestens ”zweizähnig” ist. Die
Zahl der gebundenen Liganden hängt von der Koordinationszahl
des zentralen Ions ab.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung können alle Komplexbildner
des Standes der Technik eingesetzt werden. Diese können
unterschiedlichen chemischen Gruppen angehören. Vorzugsweise
werden einzeln oder im Gemisch miteinander eingesetzt:
- a) Polycarbonsäuren, bei denen die Summe der Carboxyl-
und gegebenenfalls Hydroxylgruppen mindestens 5 beträgt
wie Gluconsäure,
- b) stickstoffhaltige Mono- oder Polycarbonsäuren wie
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA), Ethylendiamindibernsteinsäure (EDDS),
Hydroxyethyliminodiessigsäure, Nitridodiessigsäure-3-propionsäure,
Isoserindiessigsäure, N,N-Di-(2-hydroxyethyl)glycin, N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)glycin,
N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)asparaginsäure oder Nitrilotriessigsäure
(NTA), Ethylendiamindiglutarsäure (EDGA), 2-Hydroxypropylendiamindibernsteinsäure
(HPDS), Glycinamid-N,N'-dibernsteinsäure (GADS), Ethylendiamin-N-N'-diglutarsäure
(EDDG), 2-Hydroxypropylendiamin-N-N'-dibernsteinsäure (HPDDS),
Diaminoalkyldi-(sulfobernsteinsäure) (DDS), Ethylendicysteinsäure
(EDC), Ethylendiamin-N-N'-bis(orthohydroxyphenyl)essigsäure (EDDHA),
N-2-Hydroxyethylamin-N,N-diessigsäure, Glyceryliminodiessigsäure,
Iminodiessigsäure-N-2-hydroxypropylsulfonsäure,
Asparaginsäure-N-carboxymethyl-N-2,5-hydroxypropyl-3-sulfonsäure, β-Alanin-N,N'-diessigsäure,
Asparaginsäure-N,N'-diessigsäure, Asparaginsäure-N-monoessigsäure,
Dipicolinsäure, sowie deren Salze und/oder Derivate
- c) geminale Diphosphonsäuren wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP), deren höhere Homologe mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen
sowie Hydroxy- oder Aminogruppenhaltige Derivate hiervon und 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure,
deren höhere Homologe mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen sowie
Hydroxy- oder Aminogruppen-haltige Derivate
- d) Aminophosphonsäuren wie Ethylendiamintetra(methylenphosphonsäure)
(EDTMP), Diethylen-triaminpenta(methylenphosphonsäure)
(DTPMP) sowie deren höhere Homologe, oder Nitrilotri(methylenphosphonsäure),
- e) Phosphonopolycarbonsäuren wie 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure,
- f) Cyclodextrine, sowie
- g) Alkalistannate (Natriumstannat), Alkalipyrophosphate (Tetranatriumpyrophosphat,
Dinatriumpyrophosphat), Alkaliphosphate (Natriumphosphat), und Phosphorsäure.
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Bei
den erfindungsgemäß erforderlichen alkalischen
pH-Werten der Behandlungslösungen liegen diese Komplexbildner
zumindest teilweise als Anionen vor. Es ist unwesentlich, ob sie
in Form der Säuren oder in Form von Salzen eingebracht
werden. Im Falle des Einsatzes als Salze sind Alkali-, Ammonium-
oder Alkylammoniumsalze, insbesondere Natriumsalze, bevorzugt.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Komplexbildner sind stickstoffhaltigen Polycarbonsäuren,
insbesondere EDTA, und Phosphonate, vorzugsweise Hydroxyalkan- bzw.
Aminoalkanphosphonate und insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat
(HEDP) bzw. dessen Di- oder Tetranatriumsalz und/oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat
(EDTMP) bzw. dessen Hexanatriumsalz und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat
(DTPMP) bzw. dessen Hepta- oder Octanatriumsalz.
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Die
Färbezubereitung und gegebenenfalls Oxidationsmittelzubereitung
enthalten weitere Hilfs- und Zusatzstoffe. So hat es sich erfindungsgemäß als
bevorzugt erwiesen, wenn die Färbezubereitung und/oder die
Oxidationsmittelzubereitung mindestens ein Verdickungsmittel enthält.
Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen
Einschränkungen. Es können sowohl organische als
auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei
dem Verdickungsmittel um ein anionisches, synthetisches Polymer.
Bevorzugte anionische Gruppen sind die Carboxylat- und die Sulfonatgruppe.
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Beispiele
für anionische Monomere, aus denen die polymeren anionischen
Verdickungsmittel bestehen können, sind Acrylsäure,
Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure,
Maleinsäureanhydrid und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure.
Dabei können die sauren Gruppen ganz oder teilweise als
Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz
vorliegen. Bevorzugte Monomere sind Maleinsäureanhydrid
sowie insbesondere 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
und Acrylsäure.
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Bevorzugte
anionische Homopolymere sind unvernetzte und vernetzte Polyacrylsäuren.
Dabei können Allylether von Pentaerythrit, von Sucrose
und von Propylen bevorzugte Vernetzungsagentien sein. Solche Verbindungen
sind beispielsweise unter dem Warenzeichnen Carbopol im Handel erhältlich.
Ebenfalls bevorzugt ist das Homopolymer der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
das beispielsweise unter der Bezeichnung Rheothik 11-80 im Handel
erhältlich ist.
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Innerhalb
dieser ersten Ausführungsform kann es weiterhin bevorzugt
sein, Copolymere aus mindestens einem anionischen Monomer und mindestens
einem nichtionogenen Monomer einzusetzen. Bezüglich der
anionischen Monomere wird auf die oben aufgeführten Substanzen
verwiesen. Bevorzugte nichtionogene Monomere sind Acrylamid, Methacrylamid,
Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Itaconsäuremono-
und -diester, Vinylpyrrolidinon, Vinylether und Vinylester.
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Die
anionischen Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Polymerisate
oder -Copolymerisate sind in den erfindungsgemäßen
Mitteln bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders
bevorzugt von 1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des
Mittels, enthalten.
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Bevorzugte
anionische Copolymere sind beispielsweise Copolymere aus Acrylsäure,
Methacrylsäure oder deren C1-C6-Alkylestern, wie sie unter der INCI-Deklaration
Acrylates Copolymere vertrieben werden. Ein bevorzugtes Handelsprodukt
ist beispielsweise Aculyn 33 der Firma Rohm & Haas. Weiterhin bevorzugt sind aber
auch Copolymere aus Acrylsäure, Methacrylsäure
oder deren C1-C6-Alkylestern
und den Estern einer ethylenisch ungesättigten Säure
und einem alkoxylierten Fettalkohol. Geeignete ethylenisch ungesättigte
Säuren sind insbesondere Acryl säure, Methacrylsäure
und Itaconsäure; geeignete alkoxylierte Fettalkohole sind insbesondere
Steareth-20 oder Ceteth-20. Derartige Copolymere werden von der
Firma Rohm & Haas
unter der Handelsbezeichnung Aculyn 22 sowie von der Firma National
Starch unter den Handelsbezeichnungen Structure 2001 und Structure
3001 vertrieben.
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Bevorzugte
anionische Copolymere sind weiterhin Acrylsäure-Acrylamid-Copolymere
sowie insbesondere Polyacrylamidcopolymere mit Sulfonsäuregruppen-haltigen
Monomeren. Ein besoncers bevorzugtes anionisches Copolymer besteht
aus 70 bis 55 Mol-% Acrylamid und 30 bis 45 Mol-% 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
wobei die Sulfonsäuregruppe ganz oder teilweise als Natrium-,
Kalium-, Ammonium-, Mono- oder Triethanolammonium-Salz vorliegt.
Dieses Copolymer kann auch vernetzt vorliegen, wobei als Vernetzungsagentien
bevorzugt polyolefinisch ungesättigte Verbindungen wie
Tetraallyloxythan, Allylsucrose, Allylpentaerythrit und Methylen-bisacrylamid
zum Einsatz kommen. Ein solches Polymer ist in den Handelsprodukten
Seeigel 305 und Simulgel 600 der Firma SEPPIC enthalten. Die Verwendung
dieser Verbindungen, die neben der Polymerkomponente eine Kohlenwasserstoffmischung
(C13-C14-Isoparaffin
beziehungsweise Isohexadecan) und einen nichtionogenen Emulgator
(Laureth-7 beziehungsweise Polysorbate-80) enthalten, hat sich im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre als besonders
vorteilhaft erwiesen.
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Auch
Polymere aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether,
insbesondere solche mit Vernetzungen, sind bevorzugte Verdickungsmittel.
Ein mit 1,9-Decadien vernetztes Maleinsäure-Methylvinylether-Copolymer
ist unter der Bezeichnung Stabileze QM im Handel erhältlich.
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Bevorzugt
kann das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich
mindestens ein anionisches Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Polymerisat
oder -Copolymerisat. Bevorzugte Polymerisate dieser Art sind:
- – Polymerisate z. B. aus wenigstens
10 Gew.-% Acrylsäure-Niedrigalkylester, 25 bis 70 Gew.-%
Methacrylsäure und ggf. bis zu 40 Gew.-% eines weiteren
Comonomeren,
- – Mischpolymerisate aus 50 bis 75 Gew.-% Ethylacrylat,
25 bis 35 Gew.-% Acrylsäure und 0 bis 25 Gew.-% anderer
Comonomeren bekannt. Geeignete Dispersionen dieser Art sind im Handel
erhältlich, z. B. unter der Handelsbezeichnung Latekoll
D (BASF).
- – Copolymerisate aus 50 bis 60 Gew.-% Ethylacrylat,
30 bis 40 Gew.-% Methacrylsäure und 5 bis 15 Gew.-% Acrylsäure,
vernetzt mit Ethylenglycoldimethacrylat.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem Verdickungsmittel
um einen kationisches synthetisches Polymer. Bevorzugte kationische
Gruppen sind quartäre Ammoniumgruppen. Insbesondere solche
Polymere, bei denen die quartäre Ammoniumgruppe über
eine C1-C4-Kohlenwasserstoffgruppe
an eine aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren
Derivaten aufgebaute Polymerhauptkette gebunden sind, haben sich
als besonders geeignet erwiesen.
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Homopolymere
der allgemeinen Formel (HP-1),
in der R1 = -H oder -CH
3 ist, R2, R3 und R4 unabhängig
voneinander ausgewählt sind aus C
1-C
4-Alkyl-, -Alkenyl- oder -Hydroxyalkylgruppen,
m = 1, 2, 3 oder 4, n eine natürliche Zahl und X
– ein physiologisch verträgliches organisches
oder anorganisches Anion ist, sowie Copolymere, bestehend im wesentlichen
aus den in Formel (HP-1) aufgeführten Monomereinheiten
sowie nichtionogenen Monomereinheiten, sind besonders bevorzugte kationische
polymere Gelbildner. Im Rahmen dieser Polymeren sind diejenigen
erfindungsgemäß bevorzugt, für die mindestens
eine der folgenden Bedingungen gilt:
- – R1
steht für eine Methylgruppe
- – R2, R3 und R4 stehen für Methylgruppen
- – m hat den Wert 2,
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Als
physiologisch verträgliches Gegenionen X– kommen
beispielsweise Halogenidionen, Sulfationen, Phosphationen, Methosulfationen
sowie organische Ionen wie Lactat-, Citrat-, Tartrat- und Acetationen
in Betracht. Bevorzugt sind Halogenidionen, insbesondere Chlorid.
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Ein
besonders geeignetes Homopolymer ist das, gewünschtenfalls
vernetzte, Poly(methacryloxyethyltrimethylammoniumChlorid) mit der
INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37. Die Vernetzung kann gewünschtenfalls
mit Hilfe mehrfach olefinisch ungesättigter Verbindungen,
beispielsweise Divinylbenzol, Tetraallyloxyethan, Methylenbisacrylamid,
Diallylether, Polyallylpolyglycerylether, oder Allylethern von Zuckern
oder Zuckerderivaten wie Erythritol, Pentaerythritol, Arabitol,
Mannitol, Sorbitol, Sucrose oder Glucose erfolgen. Methylenbisacrylamid
ist ein bevorzugtes Vernetzungsagens.
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Das
Homopolymer wird bevorzugt in Form einer nichtwässrigen
Polymerdispersion, die einen Polymeranteil nicht unter 30 Gew.-%
aufweisen sollte, eingesetzt. Solche Polymerdispersionen sind unter
den Bezeichnungen Salcare SC 95 (ca. 50% Polymeranteil, weitere
Komponente: Mineralöl (INCI-Bezeichnung: Mineral Oil) und
Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether (INCI-Bezeichnung:
PPG-1-Trideceth-6)) und Salcare SC 96 (ca. 50% Polymeranteil, weitere
Komponenten: Mischung von Diestern des Propylenglykols mit einer
Mischung aus Capryl- und Caprinsäure (INCI-Bezeichnung:
Propylene Glycol Dicaprylate/Dicaprate) und Tridecyl-polyoxypropylen-polyoxyethylen-ether
(INCI-Bezeichnung: PPG-1-Trideceth-6) im Handel erhältlich.
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Copolymere
mit Monomereinheiten gemäß Formel (HP-1) enthalten
als nichtionogene Monomereinheiten bevorzugt Acrylamid, Methacrylamid,
Acrylsäure-C1-C4-Alkylester
und Methacrylsäure-C1-C4-Alkylester. Unter diesen nichtionogenen
Monomeren ist das Acrylamid besonders bevorzugt. Auch diese Copolymere können,
wie im Falle der Homopolymeren oben beschrieben, vernetzt sein.
Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Copolymer ist
das vernetzte Acrylamid-MethacroyloxyethyltrimethylammoniumChlorid-Copolymer.
Solche Copolymere, bei denen die Monomeren in einem Gewichtsverhältnis
von etwa 20:80 vorliegen, sind im Handel als ca. 50-ige nichtwässrige
Polymerdispersion unter der Bezeichnung Salcare SC 92 erhältlich.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden natürlich
vorkommende Verdickungsmittel eingesetzt. Bevorzugte Verdickungsmittel
dieser Ausführungsform sind beispielsweise nichtionischen
Guargums. Erfindungsgemäß können sowohl
modifizierte als auch unmodifizierte Guargums zum Einsatz kommen. Nichtmodifizierte
Guargums werden beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Jaguar
C von der Firma Rhone Poulenc vertrieben. Erfindungsgemäß bevorzugte
modifizierte Guargums enthalten C1-C6-Hydroxyalkylgruppen. Bevorzugt sind die
Gruppen Hydroxymethyl, Hydroxyethyl, Hydroxypropyl und Hydroxybutyl.
Derart modifizierte Guargums sind im Stand der Technik bekannt und
können beispielsweise durch Reaktion der Guargums mit Alkylenoxiden
hergestellt werden. Der Grad der Hydroxyalkylierung, der der Anzahl
der verbrauchten Alkylenoxidmoleküle im Verhältnis
zur Zahl der freien Hydroxygruppen der Guargums entspricht, liegt
bevorzugt zwischen 0,4 und 1,2. Derart modifizierte Guargums sind
unter den Handelsbezeichnungen Jaguar HP8, Jaguar HP60, Jaguar HP120,
Jaguar DC 293 und Jaguar HP105 der Firma Rhone Poulenc im Handel
erhältlich.
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Weiterhin
geeignete natürliche Verdickungsmittel sind ebenfalls bereits
aus dem Stand der Technik bekannt.
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Gemäß dieser
Ausführungsform bevorzugt sind weiterhin Biosaccharidgums
mikrobiellen Ursprungs, wie die Skleroglucangums oder Xanthangums,
Gums aus pflanzlichen Exsudaten, wie beispielsweise Gummi arabicum,
Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar,
Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen
und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Cellulosederivate,
wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen.
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Bevorzugte
Hydroxyalkylcellulosen sind insbesondere die Hydroxyethylcellulosen,
die unter den Bezeichnungen Cellosize der Firma Amerchol und Natrosol
der Firma Hercules vertrieben werden. Geeignete Carboxyalkylcellulosen
sind insbesondere die Carboxymethylcellulosen, wie sie unter den
Bezeichnungen Blanose von der Firma Aqualon, Aquasorb und Ambergum
von der Firma Hercules und Cellgon von der Firma Montello vertrieben
werden.
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Bevorzugt
sind weiterhin Stärke und deren Derivate. Stärke
ist ein Speicherstoff von Pflanzen, der vor allem in Knollen und
Wurzeln, in Getreide-Samen und in Früchten vorkommt und
aus einer Vielzahl von Pflanzen in hoher Ausbeute gewonnen werden
kann. Das Polysaccharid, das in kaltem Wasser unlöslich
ist und in siedendem Wasser eine kolloidale Lösung bildet,
kann beispielsweise aus Kartoffeln, Maniok, Bataten, Maranta, Mais,
Getreide, Reis, Hülsenfrüchte wie beispielsweise
Erbsen und Bohnen, Bananen oder dem Mark bestimmter Palmensorten
(beispielsweise der Sagopalme) gewonnen werden. Erfindungsgemäß einsetzbar
sind natürliche, aus Pflanzen gewonnene Stärken
und/oder chemisch oder physikalisch modifizierte Stärken.
Eine Modifizierung lässt sich beispielsweise durch Einführung
unterschiedlicher funktioneller Gruppen an einer oder mehreren der
Hydroxylgruppen der Stärke erreichen. Üblicherweise
handelt es sich um Ester, Ether oder Amide der Stärke mit
gegebenenfalls substituierten C1-C40-Resten. Besonders vorteilhaft ist eine
mit einer 2-Hydroxypropylgruppe veretherte Maisstärke,
wie sie beispielsweise von der Firma National Starch unter der Handelsbezeichnung
Amaze vertrieben wird.
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Aber
auch nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie beispielsweise
Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon, sind als erfindungsgemäße
Verdickungsmittel einsetzbar. Bevorzugte nichtionische, vollsynthetische
Polymere werden beispielsweise von der Firma BASF unter dem Handelsnamen
Luviskol vertrieben. Derartige nichtionische Polymere ermöglichen,
neben ihren hervorragenden verdickenden Eigenschaften, auch eine
deutliche Verbesserung des sensorischen Gefühls der resultierenden
Zubereitungen.
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Als
anorganische Verdickungsmittel haben sich Schichtsilikate (polymere,
kristalline Natriumdisilicate) als besonders geeignet im Sinne der
vorliegenden Erfindung erwiesen. Insbesondere Tone, insbesondere
Magnesium Aluminium Silicate, wie beispielsweise Bentonit, besonders
Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit, die gegebenenfalls auch
geeignet modifiziert sein können, und synthetische Schichtsilikate,
wie beispielsweise das von der Firma Süd Chemie unter der
Handelsbezeichnung Optigel vertriebene Magnesiumschichtsilikat,
sind bevorzugt.
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Zur
weiteren Steigerung der Leistung der Oxidationsmittelzubereitung
können der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zusätzlich mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte
SiO2-Verbindung zugesetzt. Es kann erfindungsgemäß bevorzugt
sein, die gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen
in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt in
Mengen von 0,15 Gew.-% bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt
in Mengen von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die erfindungsgemäße wasserfreie
Zusammensetzung, einzusetzen. Die Mengenangaben geben dabei jeweils
den Gehalt der SiO2-Verbindungen (ohne deren
Wasseranteil) in den Mitteln wieder.
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Hinsichtlich
der gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen
unterliegt die vorliegende Erfindung prinzipiell keinen Beschränkungen.
Bevorzugt sind Kieselsäuren, deren Oligomeren und Polymeren
sowie deren Salze. Bevorzugte Salze sind die Alkalisalze, insbesondere
die Kalium und Natriumsalze. Die Natriumsalze sind ganz besonders
bevorzugt.
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Die
gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen
können in verschiedenen Formen vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt
werden die SiO2-Verbindungen in Form von
Kieselgelen (Silicagel) oder besonders bevorzugt als Wasserglas
eingesetzt. Diese SiO2-Verbindungen können
teilweise in wässriger Lösung vorliegen.
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Erfindungsgemäß ganz
besonders bevorzugt sind Wassergläser, die aus einem Silikat
der Formel (SiO2)n(Na2O)m(K2O)p gebildet werden, wobei n steht für
eine positive rationale Zahl und m und p stehen unabhängig
voneinander für eine positive rationale Zahl oder für
0, mit den Maßgaben, dass mindestens einer der Parameter
m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen
n und der Summe aus m und p zwischen 1:4 und 4:1 liegt.
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Neben
den durch die Summenformel beschriebenen Komponenten können
die Wassergläser in geringen Mengen noch weitere Zusatzstoffe,
wie beispielsweise Phosphate oder Magnesiumsalze, enthalten.
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Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Wassergläser werden unter anderem von der Firma
Henkel unter den Bezeichnungen Ferrosil 119, Natronwasserglas 40/42,
Portil A, Portil AW und Portil W und von der Firma Akzo unter der
Bezeichnung Britesil C20 vertrieben.
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Vorzugsweise
sind die Zubereitung (C) und/oder gegebenenfalls die Oxidationsmittelzubereitung
(B) als fließfähigen Zubereitungen konfektioniert.
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Vorzugsweise
wird den fließfähigen Zubereitungen (B) und/oder
(C) weiterhin ein Emulgator bzw. ein Tensid zugesetzt, wobei oberflächenaktive
Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren
bezeichnet werden und aus anionischen, kationischen, zwitterionischen,
amphoteren und nichtionischen Tensiden und Emulgatoren ausgewählt
sind.
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Als
anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen
Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper
geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese
sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende,
anionische Gruppe wie beispielsweise eine Carboxylat-, Sulfat-,
Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit
etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol-
oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie
Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete
anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und
Ammonium- sowie der Mono, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2
bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- – lineare
und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen),
- – Ethercarbonsäuren der Formel RO(CH2CH2O)xCH2COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe
mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- – Acylsarcoside mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acyltauride mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acylisethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester
mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester
mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- – lineare Alkansulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- – lineare α-Olefinsulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- – Sulfonate ungesättigter Fettsäuren
mit 8 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen,
- – α-Sulfofettsäuremethylester von
Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen,
- – Alkylsulfate und Alkylethersulfate der Formel RO(CH2CH2O)xSO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe
mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- – Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate,
- – sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether,
- – Ester der Weinsäure und Zitronensäure
mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen
darstellen,
- – Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel in der R bevorzugt für
einen aliphatischen, gegebenenfalls ungesättigten Kohlenwasserstoffrest
mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R' für Wasserstoff, einen
Rest (CH2CH2O)yR und x und y unabhängig voneinander für
eine Zahl von 1 bis 10 steht,
- – sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester
der Formel RC(O)O(alkO)nSO3H,
in der R für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen,
gesättigten und/oder ungesättigten Alkylrest mit
6 bis 22 C-Atomen, alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3 und n für eine Zahl von 0,5 bis
5 steht,
- – Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate
der Formel (MGS) in der R für einen
linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
und x, y und z in Summe für 0 oder für Zahlen
von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10 stehen. Typische Beispiele für
im Sinne der Erfindung geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind
die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid, Kokosfettsäuremonoglycerid,
Palmitinsäuremonoglycerid, Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid
und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte
mit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form ihrer
Natriumsalze. Vorzugsweise werden Monoglyceridsulfate der Formel
(MGS) eingesetzt, in der R für einen linearen Alkylrest
mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
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Bevorzugte
anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen
im Molekül.
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Als
zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine
quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-,
Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische
Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und
2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8
bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
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Unter
amphoteren Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen
verstanden, die außer einer C8-C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül
mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder
-SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung
innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete
amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren,
N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren,
N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine,
2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders
bevorzugte amphotere Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat,
das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12-C18-Acylsarcosin.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen
Färbemittel weitere, nichtionogene grenzflächenaktive
Stoffe, enthalten. Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile
Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe
oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche
Verbindungen sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte
von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, wie beispielsweise
Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-, aber auch Stearyl-, Isostearyl- und
Oleylalkohol, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an
Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- – mit einem Methyl- oder C2-C6-Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte
von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren
mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen
in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen
Dehydol LS, Dehydol LT (Cognis) erhältlichen Typen,
- – Polyglycerinester und alkoxylierte Polyglycerinester,
wie beispielsweise Poly(3)glycerindiisostearat (Handelsprodukt:
Lameform TGI (Henkel)) und Poly(2)glycerinpolyhydroxystearat (Handelsprodukt:
Dehymuls PGPH (Henkel)).
- – Polyolfettsäureester, wie beispielsweise
das Handelsprodukt Hydagen HSP (Cognis) oder Sovermol-Typen (Cognis),
- – höher alkoxylierte, bevorzugt propoxylierte
und insbesondere ethoxylierte, Mono-, Di- und Triglyceride, wie
beispielsweise Glycerinmonolaurat + 20 Ethylenoxid und Glycerinmonostearat
+ 20 Ethylenoxid,
- – Aminoxide,
- – Hydroxymischether,
- – Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte
von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise
die Polysorbate und Sorbitanmonolaurat + 20 Mol Ethylenoxid (EO),
- – Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester,
- – Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide
und Fettamine,
- – Fettsäure-N-alkylglucamide,
- – Alkylphenole und Alkylphenolalkoxylate mit 6 bis
21, insbesondere 6 bis 15 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und
1 bis 30 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten, wie beispielsweise
insbesondere Nonylphenol + 9 EO und Octylphenol + 8 EO;
- – Alkylpolyglykoside entsprechend der allgemeinen Formel
RO-(Z)x, wobei R für Alkyl, Z für
Zucker sowie x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht.
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Als
nichtionische Tenside eignen sich insbesondere C8-C22-Alkylmono- und oligoglycoside und deren ethoxylierte
Analoga. Insbesondere die nichtethoxylierten Verbindungen haben
sich als besonders geeignet erwiesen.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside
der Formel RO-(Z)x können lediglich
einen bestimmten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden
diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen Fetten
und ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem
Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen
bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen
vor.
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Besonders
bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside der Formel RO-(Z)x, bei denen R
- – im
Wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
- – im Wesentlichen aus C12-
und C14-Alkylgruppen,
- – im Wesentlichen aus C8-C16-Alkylgruppen oder
- – im Wesentlichen aus C12-C16-Alkylgruppen oder
- – im Wesentlichen aus C16-C18-Alkylgruppen besteht.
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Diese
Verbindungen sind dadurch gekennzeichnet, dass als Zuckerbaustein
Z beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden können. Üblicherweise
werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden
Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose,
Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose,
Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte
Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und
Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside
enthalten im Schnitt 1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside
mit x-Werten von 1,1 bis 2,0 sind bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt
sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,8 beträgt.
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Auch
die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können
erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen
können durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder
Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.
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Als
weitere bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte
an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren
mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure
erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden
ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester
von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
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Besonders
bevorzugte nichtionogene oberflächenaktive Substanzen sind
dabei wegen der einfachen Verarbeitbarkeit Substanzen, die kommerziell
als Feststoffe oder Flüssigkeiten in reiner Form erhältlich
sind. Die Definition für Reinheit bezieht sich in diesem
Zusammenhang nicht auf chemisch reine Verbindungen. Vielmehr können,
insbesondere wenn es sich um Produkte auf natürlicher Basis
handelt, Mischungen verschiedener Homologen eingesetzt werden, beispielsweise
mit verschiedenen Alkylkettenlängen, wie sie bei Produkten auf
Basis natürlicher Fette und Öle erhalten werden.
Auch bei alkoxylierten Produkten liegen üblicherweise Mischungen
unterschiedlicher Alkoxylierungsgrade vor. Der Begriff Reinheit
bezieht sich in diesem Zusammenhang vielmehr auf die Tatsache, dass
die gewählten Substanzen bevorzugt frei von Lösungsmitteln,
Stellmitteln und anderen Begleitstoffen sein sollen.
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Bei
den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid
an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen,
können sowohl Produkte mit einer ”nor malen” Homologenverteilung
als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet
werden. Unter ”normaler” Homologenverteilung werden
dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung
von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen,
Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren
erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen
erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze
von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide
oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung
von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt
sein.
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Die
anionischen, nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tenside
werden in Mengen von 0,1 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittels, eingesetzt.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
sind ebenfalls kationische Tenside vom Typ der quartären
Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte
quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide,
insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride,
Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride,
z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid,
sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83
bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten
Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf. Weitere
erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside
stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.
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Die
Akylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher
oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte
mit Dialkylaminoaminen hergestellt und zeichnen sich neben einer
guten konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische
Abbaubarkeit aus. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete
Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung
Tegoamid S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin
dar.
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Ebenfalls
sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen,
sogenannte ”Esterquats”. Bei Esterquats handelt
es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion
als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement
enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von
Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze
von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten
Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen.
Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex,
Dehyquart und Armocare vertrieben. Die Produkte Armocare VGH-70,
ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart F-75,
Dehyquart C-4045, Dehyquart L80 und Dehyquart AU-35 sind Beispiele
für solche Esterquats.
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Die
kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten
Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% sind
besonders bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform können nicht-ionische,
zwitterionische und/oder amphotere Tenside sowie deren Mischungen
bevorzugt sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Wirkung
des erfindungsgemäßen Wirkstoffes durch Emulgatoren
gesteigert werden. Solche Emulgatoren sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte von 4 bis 30
Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole
mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen
und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- – C12-C22-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Polyole mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere an Glycerin,
- – Ethylenoxid- und Polyglycerin-Anlagerungsprodukte
an Methylglucosid-Fettsäureester, Fettsäurealkanolamide
und Fettsäureglucamide,
- – C8-C22-Alkylmono-
und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga, wobei Oligomerisierungsgrade von
1,1 bis 5, insbesondere 1,2 bis 2,0, und Glucose als Zuckerkomponente
bevorzugt sind,
- – Gemische aus Alkyl-(oligo-)glucosiden und Fettalkoholen
zum Beispiel das im Handel erhältliche Produkt Montanov
68,
- – Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid
an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,
- – Partialester von Polyolen mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen
mit gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen,
- – Sterine, wobei als Sterine eine Gruppe von Steroiden
verstanden wird, die am C-Atom 3 des Steroid-Gerüstes eine
Hydroxylgruppe tragen und aus tierischem Gewebe (Zoosterine; Beispiele:
Cholesterin, Lanosterin) aus pflanzlichen Fetten (Phytosterine;
Beispiele: Ergosterin, Stigmasterin und Sitosterin) sowie aus Pilzen
und Hefen (Mykosterine) isoliert werden können.
- – Phospholipide, vor allem Glucose-Phospolipide, die
z. B. als Lecithine bzw. Phosphatidylcholine aus z. B. Eidotter
oder Pflanzensamen (z. B. Sojabohnen) gewonnen werden,
- – Fettsäureester von Zuckern und Zuckeralkoholen,
wie Sorbit
- – Polyglycerine und Polyglycerinderivate wie beispielsweise
Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat (Handelsprodukt Dehymuls PGPH)
- – Lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8
bis 30 C-Atomen und deren Na-, K-, Ammonium-, Ca-, Mg- und Zn-Salze.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Emulgatoren
bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des anwendungsbereiten Mittel.
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Nichtionogene
Emulgatoren bzw. Tenside mit einem HLB-Wert von 10–15 können
erfindungsgemäß besonders bevorzugt sein. Unter
den genannten Emulgatoren-Typen können die Emulgatoren,
welche kein Ethylenoxid und/oder Propylenoxid im Molekül
enthalten ganz besonders bevorzugt sein.
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Eine
erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das anwendungsbereite
Mittel einen pH-Wert zwischen 7 und 12, insbesondere zwischen 8
und 11,5, insbesondere bevorzugt zwischen 8,5 und 11,5, besitzt.
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Üblicherweise
wird der pH-Wert mit pH-Stellmitteln eingestellt. Zur Einstellung
des pH-Werts sind dem Fachmann in der Kosmetik gängige
Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel geläufig. Die
zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel
werden typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen,
insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln,
insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen,
und Ammoniak. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind
Genuss-Säuren, wie beispielsweise Zitronensäure,
Essigsäure, Apfelsäure oder Weinsäure,
sowie verdünnte Mineralsäuren.
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Bei
den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich
um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen
wurden.
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Erfindungsgemäß einsetzbare,
organische Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt
aus Alkanolaminen aus primären, sekundären oder
tertiären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens
eine Hydroxylgruppe trägt. Besonders bevorzugte Alkanolamine
werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird, aus
2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Aminobutan-1-ol,
5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol (Monoisopropanolamin), 1-Aminobutan-2-ol,
1-Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan-4-ol, 2-Amino-2-methyl-propanol,
2-Amino-2-methylbutanol, 3-Amino-2-methylpropan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol,
3-Aminopropan-1,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol, 2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol,
N,N-Dimethylethanolamin, Methylglucamin, Triethanolamin, Diethanolamin
und Triisopropanolamin. Erfindungsgemäß ganz besonders
bevorzugte Alkanolamine werden ausgewählt aus der Gruppe
2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 2-Amino-2-methylpropan-1-ol,
2-Amino-2-methyl-propan-1,3-diol und Triethanolamin. Insbesondere
bevorzugte Alkanolamine sind Monoethanolamin und Triethanolamin.
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Es
hat sich aber im Rahmen der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung
herausgestellt, dass weiterhin erfindungsgemäß bevorzugte
Mittel dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zusätzlich
ein anorganisches Alkalisierungsmittel enthalten. Das erfindungsgemäße,
anorganische Alkalisierungsmittel wird bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat,
Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
Ganz besonders bevorzugt sind Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid.
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Die
als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren
basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, die gebildet wird aus L-Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin,
L-Lysin, D-Lysin, D/L-Lysin, besonders bevorzugt L-Arginin, D-Arginin,
D/L-Arginin als ein Alkalisierungsmittel im Sinne der Erfindung
eingesetzt.
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Schließlich
ist ein weiteres bevorzugtes Alkalisierungsmittel Ammoniak.
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Bevorzugt
werden die Alkalisierungsmittel in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%,
insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
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Ferner
können die erfindungsgemäßen Mittel weitere
Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise
- – nichtionische Polymere wie beispielsweise
Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon
und Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole
und Polysiloxane,
- – kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether,
Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere,
Acrylamid-Dimethyldiallyl-ammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat
quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidinon-Copolymere,
Vinylpyrrolidinon-Imidazolinium-methochlorid-Copolymere und quaternierter
Polyvinylalkohol,
- – zwitterionische und amphotere Polymere wie beispielsweise
Acrylamidopropyl-trimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und
Octylacrylamid/Methyl-methacrylat/t-Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere,
- – anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren,
vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere,
Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere,
Methylvinylether/Malein-säureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-t-Butyl-acrylamid-Terpolymere,
- – weitere Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum,
Alginate, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen,
Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose
und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate
wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder
vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. Polyvinylalkohol,
- – Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und
Milchsäure,
- – haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide,
beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline sowie Silikonöle,
- – Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-,
Kerstin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate,
deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte
Proteinhydrolysate,
- – Lösungsmittel und -vermittler wie Ethanol,
Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Diethylenglykol,
- – faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere
Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose,
Fructose, Fruchtzucker und Lactose,
- – quaternierte Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat
- – Entschäumer wie Silikone, bevorzugt Dimethicon,
- – Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,
- – Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink
Omadine und Climbazol,
- – Lichtschutzmittel beziehungsweise UV-Blocker, insbesondere
derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine,
- – Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes, wie beispielsweise übliche
Säuren, insbesondere Genusssäuren und Basen,
- – Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure,
Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze
sowie Bisabolol,
- – Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere
solche der Gruppen A, B3, B5,
B6, C, E, F und H,
- – Cholesterin,
- – Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder
Polyolalkylether,
- – Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs
und Paraffine,
- – Fettsäurealkanolamide,
- – Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre,
sekundäre und tertiäre Phosphate,
- – Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und
Styrol/Acrylamid-Copolymere
- – Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat
sowie PEG-3-distearat,
- – Pigmente, Parfümöle, Dimethylisosorbid
und Cyclodextrine,
- – Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid
und andere Oxidationsmittel,
- – Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O,
Dimethylether, CO2 und Luft,
- – Antioxidantien.
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Die
Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der
gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen.
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Bezüglich
weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen
dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann
bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh.
Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig
Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.
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Die
erfindungsgemäßen Mittel eignen sich insbesondere
dazu, eine einheitliche und gleichmäßige Färbung
zu erzielen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung
eines Mittels, enthaltend mindestens einen partikelförmigen
Bestandteil, der einen Partikelkern, enthaltend mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt,
umfasst und eine diesen Kern umgebende Hülle aufweist,
wobei die Hülle mindestens ein Verkapselungsmaterial, ausgewählt
unter
- a) Homo- und/oder Copolymeren von Methacrylsäure
und/oder Methacrylsäureestern (Methacrylaten) und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
und mindestens ein Trennmittel enthält,
zur
Verbesserung der Gleichmäßigkeit der Färbung
von keratinischen Fasern, insbesondere menschlicher Haare.
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Bezüglich
bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Verwendung gilt hinsichtlich der Stoffauswahl mutatis mutandis das
zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist Verfahren zur
Herstellung von Mitteln zum Färben von keratinischen Fasern,
welches gekennzeichnet ist, dass es in einem ersten Schritt das
Beschichten mindestens eines Partikelkerns, enthaltend mindestens
ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt, mit einem Beschichtungsmittel
unter Ausbildung einer Hülle, die aus mindestens einem
- a) Homo- und/oder Copolymeren von Methacrylsäure
und/oder Methacrylsäureestern und/oder
- b) Homo- und/oder Copolymeren von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
sowie aus mindestens einem Trennmittel
besteht,
und in einem zweiten Schritt das Abmischen des/der
beschichteten Teilchen mit einer wässrigen Oxidationszubereitung,
enthaltend Wasserstoffperoxid, umfasst.
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Im
ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird mindestens ein partikelförmiger Inhaltsstoff mit mindestens
einem der vorstehend genannten Stoffe beschichtet. Dieser Schritt
lässt sich in den unterschiedlichsten Apparaturen problemlos
durchführen.
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Alternativ
zum Einsatz eines Mischergranulators kann auch eine Wirbelschichtapparatur
zur Ausbildung des Feststoffcoatings genutzt werden. Erfindungsgemäße
Verfahren, bei denen die Beschichtung der zu beschichtenden Partikel
in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt wird, sind
bevorzugt.
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Auch
hier kann gleichzeitig Flüssigkeit auf die Körner
aufgebracht werden. Die Beschichtung kann dabei gleichzeitig mit
der Trocknung erfolgen (beispielsweise in einer Wirbelschichtapparatur,
in der die Granulate mit einer Lösung oder Dispersion mindestens
eines der oben genannten Stoffe beaufschlagt und gleichzeitig getrocknet
werden), es ist aber auch möglich und bevorzugt, die Trocknung
nach der Beschichtung, also zeitlich anschließend an diese,
durchzuführen.
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Es
kann eine dichte Hülle erzeugt werden, indem eine Lösung
oder Dispersion des/der oben genannten Stoffe(s) auf die zu beschichtenden
Partikel aufgebracht wird. Diese Lösung bzw. Dispersion
kann auch weitere filmbildende Substanzen enthalten.
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Alternative
Beschichtungsverfahren, die sich zur Herstellung erfindungsgemäßer
Zusammensetzungen eignen, sind das Strahlschichtcoating sowie Schmelzextrusionsverfahren.
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Es
hat sich als besonders effektiv zur Verhinderung eines Verklebens
oder Verbackens der umhüllten Partikel herausgestellt,
wenn die Partikel an der Oberfläche als zusätzliches
Trennmittel Siliciumdioxid enthalten. Dazu werden die Partikel,
welche von einer oder mehreren, gegebenenfalls in Dicke und Zusammensetzung
verschiedenen Verkapselungsschichten umhüllt sind, mit
einer wässrigen Dispersion von Siliciumdioxid besprüht
und getrocknet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichten
der Partikelkerne zweistufig durchgeführt wird, wobei die
zu beschichtenden Partikelkerne in einer Wirbelschichtapparatur
in einer ersten Stufe gegebenenfalls wiederholt mit einer Lösung oder
Dispersion, enthaltend mindestens
- a) ein Homo-
und/oder Copolymer von Methacrylsäure und/oder Methacrylsäureestern
und/oder
- b) ein Homo- und/oder Copolymer von Vinylacetat und/oder
- c) Schellack
und mindestens ein Trennmittel, ausgewählt
aus Partialglyceriden von Fettsäuren, Metallseifen und
anorganischen, pulverförmigen Trennmitteln, ausgewählt
aus Graphit, Talk und Glimmer,
besprüht und getrocknet
werden,
und in einer zweiten Stufe mit einer wässrigen
Dispersion, enthaltend mindestens Siliciumdioxid,
besprüht
und getrocknet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1820487
A1 [0012]
- - WO 2005/044208 A1 [0012]
- - EP 1726289 A2 [0012]
- - EP 1752191 A2 [0012]
- - WO 89/06531 A1 [0012]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Kh. Schrader,
Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig
Buch Verlag, Heidelberg, 1989 [0258]