-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verdicker, dessen Herstellung, dessen Verwendung zur Erhöhung der Viskosität, insbesondere von kosmetischen Mitteln für die oxidative Haarbehandlung, insbesondere von oxidativen Farbveränderungszubereitungen für menschliche Haare, sowie diese kosmetischen Mittel.
-
Verdicker sind Substanzen, die zur Erhöhung der Viskosität von Flüssigkeiten dienen können. Verdicker können in vielen Gebieten Anwendung finden, z. B. für Anstrichfarben oder für Kosmetika, und dort insbesondere für Lotionen, Cremes, Duschgelen, Schampoos und Haarfarben. Eine bekannte Klasse von Verdickern sind Acrylat-Copolymere der sogenannten HASE-Klasse (HASE steht für „hydrophobically modified alkali soluble emulsion polymers).
-
EP 1 291 001 offenbart ein vernetztes Copolymer von Methacrylsäure und C1- bis C4-Alkylacrylat, das als Verdicker, unter anderem in Haarfarben, dienen kann. Insbesondere wird ein Copolymer von Methacrylsäure und Ethylacrylat offenbart. Die Copolymere als solche werden in
WO 01/76552 A1 offenbart
-
Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Die dazu eingesetzten Mittel sollen neben der gewünschten Färbe- und Formleistung möglichst gute Anwendungseigenschaften aufweisen.
-
Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Daher werden zumeist zweiteilige Färbemittel eingesetzt, aus denen die Anwendungsmischungen erst unmittelbar vor der Anwendung aus einer Farbveränderungszubereitung und einer Oxidationsmittelzubereitung hergestellt werden. Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus.
-
Auch Aufhellmittel oder Blondiermittel werden üblicherweise unmittelbar vor der Anwendung aus einer wasserstoffperoxid-haltigen Oxidationszubereitung sowie einem Blondierzubereitung und/oder einer Alkalisierungszubereitung hergestellt.
-
Oxidationsfärbemittel, Aufhellmittel und Blondiermittel für keratinische Fasern werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung als Farbveränderungsmittel bezeichnet.
-
Um eine optimale Färbeleistung oder Aufhellleistung zu entfalten, benötigen oxidative Farbveränderungsmittel in der Regel einen alkalischen pH-Wert, insbesondere zwischen pH 9,0 und pH 11,5. Darüber hinaus beträgt die Anwendungsdauer für ansprechende Färbeergebnisse üblicherweise zwischen 10 und 45 min, für Aufhellergebnisse üblicherweise zwischen 15 und 60 min.
-
Es ist daher notwendig, dass das anwendungsbereite Farbveränderungsmittel so formuliert und konfektioniert ist, dass das Farbveränderungsmittel sich einerseits gut auf den zu behandelnden keratinischen Fasern verteilen lässt, andererseits jedoch in den zu behandelnden Fasern während der Anwendungszeit verbleibt. Dazu ist es vorteilhaft, wenn das Farbveränderungsmittel über eine bestimmte Viskosität verfügt, die zwar das Auftragen des Mittels ermöglicht, jedoch das Mittel auch am Ort der Anwendung verbleiben lässt. Zusätzlich ist es erforderlich, dass die Viskosität der Mittel über die gesamte Anwendungsdauer möglichst stabil bleibt, so dass ein Ablaufen des Mittels vom Ort der Anwendung vermieden wird. Insbesondere sollte die Verdickungsleistung möglichst geringfügig von sich ändernden Elektrolytkonzentrationen oder Tensidkonzentrationen beeinflusst werden, so dass im Falle von Oxidationsfärbemitteln unterschiedliche Nuancen mit sich unterscheidenden Gehalt an Oxidationsfarbstoffvorprodukten ohne Änderung der übrigen Inhaltsstoffkonzentrationen formuliert werden können.
-
Weiterhin ist es zur Anwendung der Farbveränderungsmittel wünschenswert, dass sich die Mittel durch einfaches und gleichmäßiges Vermischen der Ausgangszubereitungen (Färbezubereitung und Oxidationsmittelzubereitung für Oxidationsfärbemittel bzw. Oxidationsmittelzubereitung und Blondierpulver und/oder Alkalisierungszubereitung für Aufhell- und Blondiermittel) herstellen lassen und darüber hinaus einfach aus dem Mischgefäß ausgebracht und auf die zu behandelnden Fasern aufgetragen werden können.
-
Schließlich müssen die einzelnen Zubereitungen vor der Anmischung über eine ausreichende Lagerstabilität bei unterschiedlichen Temperaturbedingungen verfügen, so dass gleich bleibende Verdickungsleistung und damit gleiches Farbveränderungsergebnis gewährleistet sind.
-
Die erforderliche Viskosität kann durch polymere Verdickungsmittel (Verdicker) im anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel eingestellt werden, wobei dieses Verdickungsmittel sowohl in der Färbezubereitung bzw. Alkalisierungszubereitung oder der Oxidationsmittelzubereitung enthalten sein kann.
-
Um eine gute Anmischung zu ermöglichen, ist es jedoch vorteilhaft, wenn die Färbezubereitung bzw. Alkalisierungszubereitung, zumindest jedoch die Oxidationsmittelzubereitung über eine gute Fließfähigkeit verfügen und sich die erhöhte Viskosität der Anwendungsmischung erst nach Vermischen der beiden Komponenten einstellt. Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, ist der Einsatz von polymeren Verdickungsmitteln, deren verdickende Eigenschaften sich mit dem ändernden pH-Wert verändern. Weil die Anwendungsmischung einen alkalischen pH-Wert besitzen sollte und weil in der Oxidationsmittelzubereitung zur Stabilisierung des Oxidationsmittels ein sauren pH-Wert vorteilhaft ist, besitzt die weitere Zubereitung besitzt zumeist einen alkalischen pH-Wert.
-
Wenn der polymere Verdicker in der sauren Oxidationsmittelzubereitung enthalten ist, ist daher ein polymerer Verdicker bevorzugt, der bei einem alkalischen pH-Wert zu einer deutlichen Viskositätserhöhung führt.
-
Neben der Verdickungsleistung muss insbesondere auch eine gute Mischbarkeit der Oxidationsmittelzubereitung mit Färbe-, Alkalisierungs- und Blondierzubereitungen gewährleistet sein.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde neue Verdicker bereit zu stellen.
-
Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verdicker für ein Wasserstoffperoxid-haltiges Mittel für die Anwendung in mehrkomponentigen Farbveränderungszubereitungen für keratinische Fasern zur Verfügung zu stellen, welche über eine gute Mischbarkeit der Teilkomponenten verfügt, jedoch eine ausreichende Viskosität aufweist, so dass die anwendungsbereite Farbveränderungszubereitung sich einerseits gut aus dem Mischgefäß entnehmen und am Wirkort auftragen lässt, andererseits während der Anwendung am Wirkort verbleibt und nicht aus den Fasern ausfließt. Die Verdickungsleistung soll dabei möglichst wenig von weiteren Komponenten, wie Elektrolyten, beeinflusst werden, um in einem breiten Anwendungsspektrum von oxidativen Farbveränderungssystemen eingesetzt werden zu können. Schließlich soll sich das Mittel durch eine hohe Lagerstabilität auszeichnen.
-
In nicht vorhersehbarer Weise konnte nun gefunden werden, dass sich die im Folgenden beschriebenen, erfindungsgemäßen Copolymere als Verdicker für zahlreiche Anwendungen, z. B. für Anstrichfarben oder für Kosmetika, und dort insbesondere für Lotionen, Cremes, Duschgelen, Schampoos und Haarfarben eignen. Weiterhin konnte in nicht vorhersehbarer Weise gefunden werden, dass durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Copolymere in oxidativen Zubereitungen für den Einsatz in farbverändernden Mitteln für keratinische Fasern, insbesondere für menschliche Haare, eine Erhöhung der Viskosität im anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel erreicht wird. Dadurch ist es möglich, die Einsatzmenge an polymerem Verdickungsmittel zu verringern, ohne Einbußen in der Viskosität der anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel hinnehmen zu müssen. Außerdem lassen sich die anwendungsbereiten Mittel leicht durch Vermischen der Ausgangszubereitungen herstellen und problemlos aus der Anmischvorrichtung zur Anwendung entnehmen.
-
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein lineares Copolymer, enthaltend Wiederholungseinheiten, die abgeleitet sind von
- – 25–45 Gew.-% Methacrylsäure, deren Carbonsäuregruppen entweder frei oder als Carboxylatgruppen, mit einem Ammoniumion, einem Natriumion oder einem Kaliumion als Gegenion, vorliegen,
- – 40–70 Gew.-% Ethylacrylat,
- – 1–15 Gew.-% n-Butylacrylat, und
- – 0,05–5 Gew.-% mindestens eines Esters von Acrylsäue und/oder Metacrylsäure mit einem Behenylalkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 25 Ethylenoxid-Einheiten,
- – 0–20 Gew.-% weiterer ethylenisch ungesättigter Monomere mit einer Doppelbindung
wobei die Summe aller oben genannten Gew-%-Anteile 100 Gew.-% beträgt.
-
Das erfindungsgemäße Copolymer ist aus mindestens vier Monomeren aufgebaut und kann darüber hinaus weitere ethylenisch ungesättigte Monomere mit einer Doppelbindung enthalten. Als ersten Baustein enthalten die erfindungsgemäßen Copolymere bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Copolymers 25 bis 45 Gew.-% Methacrylsäure bzw. deren Salze:
wobei X
+ für NH
4 +, Na
+ oder K
+ stehen kann. Der Index n steht für eine ganze Zahl und gibt dabei an, daß die Monomereinheit (I) als Block (n > 1) oder statistisch verteilt oder als statistisch verteilter Block im erfindungsgemäßen Copolymer vorliegen kann.
-
Als zweiten Baustein enthalten die erfindungsgemäßen Copolymere bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Copolymers 40 bis 70 Gew.-% Ethylacrylat:
wobei der Index m für eine ganze Zahl steht und dabei angibt, daß die Monomereinheit (II) als Block (m > 1) oder statistisch verteilt oder als statistisch verteilter Block im erfindungsgemäßen Copolymer vorliegen kann.
-
Als dritten Baustein enthalten die erfindungsgemäßen Copolymere bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Copolymers 1 bis 15 Gew.-% n-Butylacrylat:
wobei der Index k für eine ganze Zahl steht und dabei angibt, daß die Monomereinheit (III) als Block (k > 1) oder statistisch verteilt oder als statistisch verteilter Block im erfindungsgemäßen Copolymer vorliegen kann.
-
Als vierten Baustein enthalten die erfindungsgemäßen Copolymere bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Copolymers 0,05–5 Gew.-% mindestens eines Esters von Acrylsäue und/oder Metacrylsäure mit einem Behenylalkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 25 Ethylenoxid-Einheiten:
wobei der Rest R für -H oder -CH
3 steht, der Index a für eine ganze Zahl steht, die so gewählt ist, daß a über das gesamte Copolymer betrachtet den Wert 25 annimmt und der Index p für eine ganze Zahl steht und dabei angibt, daß die Monomereinheit (IV) als Block (p > 1) oder statistisch verteilt oder als statistisch verteilter Block im erfindungsgemäßen Copolymer vorliegen kann.
-
Das erfindungsgemäße Copolymer kann bezogen auf sein Gewicht 0–20 Gew.-% weiterer ethylenisch ungesättigter Monomere mit einer Doppelbindung enthalten, hier haben sich
- – Acrylsäure, deren Carbonsäuregruppen entweder frei oder als Carboxylatgruppen, mit einem Ammoniumion, einem Natriumion oder einem Kaliumion als Gegenion, vorliegen,
- – von den Formeln (II), (III) und (IV) verschiedene Acrylsäureester,
- – von Formel (IV) verschiedene Methacrylsäureester,
- – Styrol
- – Vinylacetat,
- – Vinylpropionat,
- – Vinyllaurat,
- – Vinylstearat,
- – Diäthylmaleinat,
- – Diäthylfumarat,
- – Maleinsäureanhydrid,
- – Methylmethacrylat,
- – N-Vinylpyrolidon,
- – Methylvinyläther,
- – N-Vinylmorpholinon-3,
- – N-Vinyl-1,3-oxazidinon-2,
- – Itakonsäureanhydrid,
- – 2-Diäthylaminoäthylacrylat oder -methacrylat
als besonders geeignet erwiesen.
-
Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Copolymere sind solche, die außer den Monomerebausteinen der Formeln (I) bis (IV) 0 bis 20 Gew.-% Acrylsäure enthalten. Ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße Copolymere sind frei von Monomeren, die sich von denen der Formeln (I) bis (IV) unterscheiden. Das erfindungsgemäße Copolymer ist ein lineares Copolymer, d.h. bei der Copolymerisation werden keine Monomeren eingesetzt, die mehr als eine Doppelbindung aufweisen und die als Vernetzter wirken können.
-
Die den einzelnen Grundbausteinen zugrundeliegenden ethylenisch ungesättigten Monomeren lassen sich beispielsweise nach bekannten freiradikalischen Verfahren leichtmischpolymerisieren. Die dabei für die Polymerisation verwendeten Initiatoren sind dafür bekannte Verbindungen, wie beispielsweise organische Peroxyde oder Azoisobuttersäuredinitrile. Als Beispiele seien genannt:
-
Benzoylperoxyd, Diacetylperoxyd, Methyläthylketonperoxyd, Methylisobutylketonperoxyd, Cyclohexanonperoxyd, Cymolhydroperoxyd, tert.-Butylhydroperoxyd, Di-tert.-butylperoxyd, Dicumylperoxyd, 1,3-Di-tert.-butylperoxy-isopropylbenzol, tert.-Butylperacetat, tert.-Butyl-peroctoat, tert.-Butylperpivalat, tert.-Butylisononanat. Der Katalysator wird vorzugsweise in Mengen von 0,2 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des ethylenisch ungesättigten Monomeren zugesetzt, was gewöhnlich genügt, um eine angemessene Reaktionsgeschwindigkeit und einen hohen Monomerumsatz zu erzielen.
-
Die Polymerisation zu den erfindungsgemäßen Copolymerisaten kann in Substanz, d.h. ohne die zusätzliche Verwendung eines Verdünnungs- oder Lösungsmittels durchgeführt werden. Vorzugsweise ist sie jedoch als Lösungspolymerisation ausgebildet. Als Lösungsmittel können solche eingesetzt werden, die nicht in irgendeiner Weise die Polymerisation behindern oder mit den Monomeren in irgendeiner Weise unerwünscht reagieren. Geeignete Lösungsmittel sind Fettsäureester, wie beispielsweise Essigsäureäthylester, Ketone, wie beispielsweise Aceton oder Methylethylketon oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Benzol oder Toluol. Das Gewichtsverhältnis von Vinylmonomeren und Lösungsmitteln kann zwischen 4:1 und 1:4 betragen.
-
Die genannte Copolymerisation wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man alle Monomeren zusammen in das Reaktionsgefäß bringt und sie regellos nach ihren relativen Konzentrationen und relativen Reaktionsfähigkeiten reagieren läßt, so daß statistische Polymerisate gebildet werden. Zur Vergrößerung oder Verringerung der Uneinheitlichkeit der Polymerisate kann jedoch auch eines oder mehrere der ethylenisch ungesättigten Monomere im Verlauf der Polymerisation zudosiert werden. Es ist weiterhin auch möglich, die Polymerisation als Pfropfcopolymerisation durchzuführen, in dem wahlweise bis zu 3 der den Grundbausteinen entsprechenden ethylenisch ungesättigten Monomeren auf ein vorgebildetes Polymerisat, das die restlichen der in den erfindungsgemäßen Copolymerisaten enthaltenen Grundbausteinen enthält, in an sich bekannter Weise aufgepfropft wird. Die Art dieser Reaktionen ist auf dem Gebiet der freiradikalischen Polymerisation allgemein bekannt. Als Ergebnis der Coopolymerisation entstehen lineare Copolymere der Formel (V)
in der die Einheiten mit den Indices n, m, k und p statistisch verteilt oder blockweise oder blockweise statistisch verteilt vorliegen können.
-
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Copolymers werden in den im folgenden beschriebenen Ausführungsformen 1 bis 4 beschrieben. Weitere bevorzugte Ausführungsformen werden im dann folgenden Text beschrieben.
-
Ausführungsform 1:
-
Ein Copolymer, dessen Wiederholungseinheiten zu mindestens 90 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 98 Gew.-% und insbesondere ausschließlich, aus Wiederholungseinheiten abgeleitet von Acrylsäure und/oder von Methacrylsäure gebildet werden,
wobei die Carbonsäuregruppen der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure zu 10 bis 80 %, bevorzugt zu 20 bis 60 %, bevorzugt zu 30 bis 50 % (bezogen auf die Anzahl aller vorhandenen Wiederholungseinheiten abgeleitet von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure) als freie Carbonsäuregruppen oder als Carboxylatgruppen vorliegen,
und wobei diejenigen Carbonsäuregruppen der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, die nicht als freie Carbonsäuregruppen oder als Carboxylatgruppen vorliegen, in der Form eines Esters mit einem Alkohol vorliegen,
wobei der Alkohol ein Gemisch ist enthaltend mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei, verschiedene Alkohole, wobei diese Alkohole ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol, einem Propanol, einem Butanol, einem Pentanol, einem Hexanol, einem Fettalkohol und einem Fettalkoholethoxylat oder -propoxylat, wobei der Fettalkohol und der dem Fettalkoholethoxylat oder -propoxylat zu Grunde liegende Fettalkohol verschieden sein können, jedoch beide ein primärer Monoalkohol mit 10 bis 40, bevorzugt mit 16 bis 30, bevorzugt mit 20 bis 26, insbesondere mit 22, C-Atomen sind, und wobei das Fettalkoholethoxylat oder -propoxylat 5 bis 60, bevorzugt 10 bis 50, bevorzugt 15 bis 40, bevorzugt 20 bis 30, insbesondere 25 Ethylenoxideinheiten oder 1,2-Propylenoxideinheiten oder ein Gemisch beider enthält,
und wobei von denjenigen Carbonsäuregruppen der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, die in der Form eines Esters mit einem Alkohol vorliegen, 0,001 bis 5 % bevorzugt 0,01 bis 2 %, bevorzugt 0,02 bis 0,5 %, insbesondere 0,05 bis 0,2 % (bezogen auf die Anzahl aller vorhandenen Wiederholungseinheiten abgeleitet von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure) in der Form eines Esters mit einem Alkohol ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Fettalkohol, einem Fettalkoholethoxylat oder -propoxylat und einem Gemisch dieser vorliegen.
-
Ausführungsform 2:
-
Das Copolymer nach Ausführungsform 1, wobei die Carbonsäuregruppen der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure die als Carboxylatgruppen vorliegen, als Gegenion ein Ammoniumion oder ein Alkaliion, bevorzugt ein Natriumion oder ein Kaliumion, insbesondere ein Natriumion haben.
-
Ausführungsform 3:
-
Das Copolymer nach Ausführungsform 1, wobei die Carbonsäuregruppen der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure die als freie Carbonsäuregruppen oder als Carboxylatgruppen vorliegen, alle als freie Carbonsäuregruppen vorliegen.
-
Ausführungsform 4:
-
Das Copolymer nach einer der Ausführungsformen 1 bis 3, wobei der Alkohol ein Gemisch ist enthaltend mindestens zwei, bevorzugt mindestens drei, verschiedene Alkohole, wobei diese Alkohole ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol, einem Propanol, einem Butanol, und einem Fettalkoholethoxylat, wobei der dem Fettalkoholethoxylat zu Grunde liegende Fettalkohol ein primärer Monoalkohol mit 10 bis 40, bevorzugt mit 16 bis 30, bevorzugt mit 20 bis 26, insbesondere mit 22, C-Atomen ist, und wobei das Fettalkoholethoxylat 5 bis 60, bevorzugt 10 bis 50, bevorzugt 15 bis 40, bevorzugt 20 bis 30, insbesondere 25 Ethylenoxideinheiten enthält.
-
Das erfindungsgemäße Copolymer kann wie vorastehend beschrieben durch radikalische Emulsionspolymerisation hergestellt werden. Es enthält in einer bevorzugten Ausführungsform, besonders bevorzugt besteht es aus, Wiederholungseinheiten abgeleitet von Methacrylsäure, Ethylacrylat, Butylacrylat und dem Methacrylsäure-Ester eines Behenylalkohol-Ethoxylats mit durchschnittlich 25 Ethylenoxid-Einheiten (Kurzform: BEM-25, z.B. unter dem Handelsnamen „Sipomer® BEM“ von der Firma Rhodia erhältlich). Bevorzugt ist das BEM-25 in einer Menge von 0,05 bis 5, insbesondere 1,0 Gewichtsprozent in dem Polymer enthalten.
-
Es wird angenommen, dass das erfindungsgemäße Copolymer bei der Anwendung als Verdicker assoziative Wechselwirkung mit anderen Komponenten der jeweiligen Formulierung eingeht und dadurch zu einer Verdickung führt.
-
Die mittlere molare Masse (Gewichtsmittel) erfindungsgemäßen Copolymers ist bevorzugt größer als 300.000 g/mol sein, besonders bevorzugt beträgt sie 500.000 bis 2.000.000 g/mol, insbesondere ist sie etwa 600.000-800.000 g/mol.
-
Das erfindungsgemäße Copolymer ist linear, d.h. unvernetzt. Darunter ist zu verstehen, dass das Copolymerisat weitestgehend ohne Zusatz von polyfunktionellen Monomeren hergestellt ist. Polyfunktionelle Monomere sind dabei insbesondere Monomere mit mehr als einer olefinischen Einheit, die eine Verzweigung der Polymerkette ermöglichen würde. Unvernetzte Copolymerisate im Sinne der Erfindung enthalten polyfunktionelle Monomere in einem Anteil von weniger 0,05 Mol-%, insbesondere weniger als 0,005 Mol-% und besonders bevorzugt weniger als 0,0005 Mol-%, jeweils bezogen auf die Gesamtstoffmenge des Copolymerisats.
-
Das erfindungsgemäße Copolymer (auch Copolymerisat genannt) zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Monomere in bestimmten Mengen und Verhältnissen zueinander eingesetzt werden, um optimale Verdickungseigenschaften bei pH-Wert-Änderung zu ermöglichen.
-
Eine bevorzugte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Copolymers ist (jeweils in Gewichtsprozent, wobei hier und in entsprechenden Ausführungsformen sich die Gew.-%-Angaben berechnet werden durch Bezugnahme auf die freien Carbonsäuren, nicht durch Bezugnahme auf deren Salze, die ja eine größere Molmasse haben): 25–45% Methacrylsäure, 0–20% Acrylsäure, 40–70% Ethylacrylat, 0–15% Butylacrylat, 0,05–5% BEM-25.
-
Eine weitere bevorzugte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Copolymers ist (jeweils in Gewichtsprozent): 30–40% Methacrylsäure, 0–10% Acrylsäure, 55–65% Ethylacrylat, 0–8% Butylacrylat, 0,3–2,0% BEM-25.
-
Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Copolymers ist (jeweils in Gewichtsprozent): 34,5% Methacrylsäure, 58,5% Ethylacrylat, 6,0% Butylacrylat, 1,0% BEM-25.
-
Es ist überraschend und vorteilhaft dass das erfindungsgemäße Copolymer auch ohne jeden Vernetzer gute viskositätserhöhende Eigenschaften hat.
-
Neben sonstigen guten Anwendungseigenschaften als Verdicker, insbesondere für Haarfarben, hat das erfindungsgemäße Copolymer die folgenden Vorteile. Es ist kalt verarbeitbar, verträglich mit Wasserstoffperoxid, kann auch im alkalischen Bereich, z. B. bei pH > 8.5, als Verdicker dienen und führt zu einem raschen Viskositätsaufbau, zum Teil innerhalb von 30 bis 60 Sekunden, wonach die Viskosität stabil bleibt, teilweise für 30 Minuten und darüber hinaus.
-
Das erfindungsgemäße Copolymer kann in Form einer Dispersion vorliegen, beispielsweise in einer Dispersion in Wasser enthaltend 10 bis 60, insbesondere 20 bis 40, beispielsweise 29 Gew.-% Copolymer. Diese Dispersion kann einen Emulgator, z. B. Natriumlaurylsulfat oder dessen durch Einfügen einer EO-Einheit erhältlichen Derivats, enthalten. Der Emulgator kann in einer Konzentration von 0,05 bis 5, bevorzugt 0,1 bis 2, insbesondere 0,5 bis 1 Gew.-% enthalten sein.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine kosmetische Zubereitung, welche in einem kosmetischen Träger als chemisches Oxidationsmittel mindestens Wasserstoffperoxid enthält, und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Zubereitung zusätzlich das erfindungsgemäße Copolymer enthält.
-
Erfindungsgemäße Zubereitungen enthalten die Inhaltsstoffe in einem kosmetischen geeigneten und damit physiologisch verträglichen Träger. Physiologisch verträgliche Träger sind dabei im Rahmen der vorliegenden Anmeldung insbesondere wässrige und wässrig-alkoholische Träger. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
-
Der Begriff „kosmetisch“ ist dabei im Sinne der Erfindung als zur Anwendung auf Haut- oder Schleimhaut von Säugetieren, insbesondere Menschen, ohne physiologisch nicht tolerierbare Beeinträchtigung geeignet zu verstehen.
-
Als ersten Inhaltsstoff enthält die erfindungsgemäße Zubereitung Wasserstoffperoxid. Wasserstoffperoxid wird dabei entweder als vorzugsweise wässrige Lösung oder in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie beispielsweise Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat, Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidinon·n H2O2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid, eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugte Zubereitungen enthalten wässrige Wasserstoffperoxid-Lösungen. Die Konzentration einer Wasserstoffperoxid-Lösung wird einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem gewünschten Effekt bestimmt.
-
Hierbei sind erfindungsgemäße Zubereitungen besonders bevorzugt, die 0,5 bis 18 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 2,5 bis 12 Gew.-% und insbesondere 3 bis 9 Gew.-% Wasserstoffperoxid, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, (berechnet als 100%iges H2O2) enthalten.
-
Die erfindungsgemäße Zubereitung kann aufgrund der vorteilhaften Eigenschaften das Copolymerisat in geringer Menge enthalten, und gleichzeitig bereits gute verdickende Eigenschaften aufweisen, bevorzugt von in Anteilen von höchstens 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
-
Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher eine Zubereitung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Coplymerisat in einem Gewichtsanteil von 0,05 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 8,0 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, enthalten ist.
-
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Zubereitung mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat) und Salicylsäure. Erfindungsgemäß bevorzugt ist auch der Einsatz von sogenannten Komplexbildnern. Komplexbildner sind Stoffe, die Metallionen komplexieren können. Bevorzugte Komplexbildner sind sogenannte Chelatkomplexbildner. Gebräuchliche und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Chelatkomplexbildner sind beispielsweise Polyoxycarbonsäuren, Polyamine, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Ethylendiamindibernsteinsäure (EDDS), Nitrilotriessigsäure (NTA) und Hydroxyethandiphosphonsäuren, wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) und Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP), sowie deren Alkalisalze. Auch komplexbildende Polymere, also Polymere, die entweder in der Hauptkette selbst oder seitenständig zu dieser funktionelle Gruppen tragen, die als Liganden wirken können und mit geeigneten Metallatomen in der Regel unter Bildung von Chelat-Komplexen reagieren, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Die Polymer-gebundenen Liganden der entstehenden Metall-Komplexe können dabei aus nur einem Makromolekül stammen oder aber zu verschiedenen Polymerketten gehören.
-
Zur weiteren Stabilisierung des Wasserstoffperoxids und damit verbesserten Lagerfähigkeit weisen die erfindungsgemäßen Zubereitung bevorzugt einen sauren pH-Wert, bevorzugt zwischen pH 3 und pH 6, insbesondere bevorzugt zwischen pH 3,5 bis pH 5,5, auf. Zur Einstellung des pH-Werts sind dem Fachmann in der Kosmetik gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel als pH-Stellmittel geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen, und Ammoniak. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren, wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure, Äpfelsäure oder Weinsäure, sowie verdünnte Mineralsäuren.
-
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen werden mit einer weiteren Zubereitung zum anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel vermischt. Dieses anwendungsbereite Farbveränderungsmittel besitzt zur Aktivierung des Wasserstoffperoxids genauso wie zur Quellung der keratinischen Fasern und damit zum erleichterten Eindringen der Wirkstoffe bevorzugt einen alkalischen pH-Wert, bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von 7 bis 11,5. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22 °C gemessen wurden.
-
Das anwendungsbereite Farbveränderungsmittel wird bevorzugt zur Farbveränderung von keratinischen Fasern eingesetzt. Unter keratinhaltigen bzw. keratinischen Fasern werden erfindungsgemäß Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare verstanden. Obwohl die erfindungsgemäße Verwendung in erster Linie zum Färben und/oder Aufhellen von keratinhaltigen Fasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
-
Während die Vermischung der Zubereitung des ersten Erfindungsgegenstands mit wenigstens einer weiteren Zubereitung zum anwendungsbereiten Mittel aufgrund des sauren pH-Werts in der Zubereitung noch leicht möglich ist, erhöht sich jedoch der pH-Wert während Vermischung. Durch die pH-Wert-Veränderung in den alkalischen Bereich ändern sich die verdickenden Eigenschaften des Copolymerisats in den geforderten Bereich, der zwar noch eine einfache Entnahme des Mittels aus der Applikationsflasche ermöglicht, andererseits eine hinreichende Viskosität zur Anwendung auf dem Haar gewährleistet.
-
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist daher die Verwendung des erfindungsgemäßen Copolymers zur Steigerung der Viskosität wässriger Gemische, insbesondere alkalischer, oxidativer Haarbehandlungsmittel.
-
Das anwendungsbereite Farbveränderungsmittel wird Vermischen vor der Anwendung aus der Zubereitung des ersten Erfindungsgegenstands und mindestens einer alkalischen Zubereitung hergestellt. Diese alkalische Zubereitung dient einerseits zur Erhöhung des pH-Werts und enthält dazu mindestens ein Alkalisierungsmittel sowie bei Bedarf weitere farbverändernden Inhaltstoffe und Wirkstoffe.
-
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist daher ein kosmetisches Mittel für die Farbveränderung keratinischer Fasern, welches unmittelbar vor der Anwendung durch Vermischen von
einer Zubereitung (M1), enthaltend mindestens ein Alkalisierungsmittel, mit
einer erfindungsgemäßen Zubereitung (M2) hergestellt wird.
-
Unmittelbar vor der Anwendung meint im Sinne der vorliegenden Erfindung einen Zeitraum von wenigen Sekunden bis höchstens 30 Minuten, bevorzugt höchstens 10 Minuten, insbesondere höchstens 5 Minuten. Dadurch wird verhindert, dass der Wasserstoffperoxidgehalt unter den alkalischen Bedingungen durch chemische Instabilität zu stark reduziert wird sowie gegebenenfalls weitere Wirkstoffe wie Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder Persulfate vorzeitig reagieren und so das gewünschte Farbveränderungsergebnis beeinträchtigt wird. Anschließend wird das Mittel zur Anwendung auf die keratinischen Fasern, insbesondere menschliche Haare, aufgetragen.
-
Das Mittel gemäß oben genanntem Erfindungsgegenstand kann in allen gängigen, kosmetischen Formulierungstypen formuliert werden. Hierzu zählen nicht einschränkend insbesondere Lösungen, Gele, Lotionen, Emulsionen, Aerosole, treibgasfreie Schäume und Pasten.
-
Die Zubereitung (M1) enthält mindestens ein Alkalisierungsmittel, um den sauren pH-Wert der Zubereitung des ersten Erfindungsgegenstands auszugleichen und das anwendungsbereite Mittel alkalisch zu stellen.
-
Die Alkalisierungsmittel der Alkalisierungszubereitung werden typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungsmitteln, insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen, und Ammoniak.
-
Erfindungsgemäß einsetzbare, organische Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus Alkanolaminen aus primären, sekundären oder tertiären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Erfindungsgemäß bevorzugte Alkanolamine werden ausgewählt aus der Gruppe Triethanolamin, 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 2-Amino-2-methylpropan-1-ol und 2-Amino-2-methyl-propan-1,3-diol. Ein besonders bevorzugtes Alkanolamin ist Monoethanolamin. Geeignete basische Aminsäuren sind beispielsweise Lysin, Arginin und Ornithin. Erfindungsgemäße, anorganische Alkalisierungsmittel sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Natriummetasilicat, Kaliumsilicat, Ammoniumcarbonat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
-
Eine Ausführungsform des genannten Erfindungsgegenstands ist ein Mittel zur Farbveränderung keratinischer Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Alkalisierungsmittel der Zubereitung (M1) ausgewählt ist aus Ammoniak, Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumhydroxid, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Ammoniumhydrogencarbonat, Arginin, Histidin, Monoethanolamin und/oder 2-Amino-2-methylpropanol, insbesondere aus Ammoniak und/oder Monoethanolamin.
-
Bevorzugt enthält die Zubereitung (M1) als Alkalisierungsmittel Ammoniak und/oder Monoethanolamin. Insbesondere bevorzugt enthält die Zubereitung (M1) als Alkalisierungsmittel Ammoniak in einem Anteil von 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (M1), und/oder als Alkalisierungsmittel Monoethanolamin in einem Anteil von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung (M2).
-
Die Zubereitung (M1) weist bevorzugt daher einen alkalischen pH-Wert, bevorzugt zwischen pH 7 und pH 12, insbesondere bevorzugt zwischen pH 7,5 bis pH 11,5, auf.
-
Die Zubereitung zur Farbveränderung keratinischer Fasern wird dabei in einem bestimmten Gewichts- oder Volumen-Verhältnis von einer Zubereitung (M2) des ersten Erfindungsgegenstands und mindestens einer Zubereitung (M1) hergestellt. Bevorzugt sind dabei Farbveränderungszubereitungen, bei denen das Gewichtsverhältnis aus Zubereitung (M2) und Alkalisierungszubereitung (M1) ein Verhältnis von 4:1 bis 1:4, bevorzugt 2:1 bis 1:2, liegt.
-
In einer Ausführungsform ist das Mittel zur Farbveränderung keratinischer Fasern ein Oxidationsfärbemittel. In diesem Fall enthält die Alkalisierungszubereitung (M1) zusätzlich als farbverändernde Komponente mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt.
-
Eine Ausführungsform des genannten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel zur Farbveränderung keratinischer Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Alkalisierungszubereitung (M1) zusätzlich mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält.
-
Bevorzugt ist als Oxidationsfarbstoffvorprodukt mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp (Entwicklerkomponente), bevorzugt in Kombination mit mindestens einer Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp (Kupplerkomponente), enthalten.
-
Bevorzugte Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp sind p-Phenylendiaminderivate. Bevorzugte p-Phenylendiamine werden ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe, die gebildet wird, aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)anilin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-methylanilin, 4-N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-chloranilin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(2-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl-p-phenylendiamin, N-(2,3-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin, N-(2-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, 5,8-Diaminobenzo-1,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte p-Phenylendiaminderivate sind ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin sowie deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind. Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten werden insbesondere aus mindestens einer der folgenden Verbindungen ausgewählt: N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropan-2-ol, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)ethylendiamin, N,N'-Bis-(4’-aminophenyl)tetramethylendiamin, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4’-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis-(4-(methylamino)phenyl)tetramethylendiamin, N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)ethylendiamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)piperazin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin und 1,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan sowie ihre physiologisch verträglichen Salze. Ganz besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten werden ausgewählt unter N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N’-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan oder eines ihrer physiologisch verträglichen Salze.
-
Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Aminophenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Bevorzugte p-Aminophenole sind insbesondere p-Aminophenol, N-Methyl-p-aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4-aminophenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethoxy)-phenol, 4-Amino-2-methylphenol, 4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(2-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)-phenol, 4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6-dichlorphenol, 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol sowie ihre physiologisch verträglichen Salze. Ganz besonders bevorzugte Verbindungen sind p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol.
-
Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino-4-chlorphenol.
-
Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise aus Pyrimidinderivaten, Pyrazolderivaten, Pyrazolopyrimidin- und Pyrazolopyrazol-Derivaten bzw. ihren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte Pyrimidin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin. Bevorzugte Pyrazol-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die ausgewählt werden unter 4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1,3-dimethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenylpyrazol, 4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-t-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4-methoxyphenyl)pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropylpyrazol, 4-Amino-5-(2-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol, sowie deren physiologisch verträglichen Salze, insbesondere jedoch 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol. Bevorzugte Pyrazolopyrimidine sind die Verbindungen, die ausgewählt werden unter Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin- 3,7-diamin, 2,5-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin, 2,7-Dimethyl-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,5-diamin, 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ol, 3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-5-ol, 2-(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-ylamino)ethanol, 2-(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-ylamino)ethanol, 2-[(3-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxyethyl)-amino]ethanol, 2-[(7-Aminopyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)amino]ethanol, 5,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 2,6-Dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3,7-diamin, 3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1,5-a]pyrimidin sowie ihre physiologisch verträglichen Salze und ihre tautomeren Formen, wenn ein tautomeres Gleichgewicht vorhanden ist. Bevorzugtes Pyrazolopyrazol-Derivat ist 2,3-Diamino-6,7-dihydro-1H,5H-pyrazolo[1,2-a]pyrazol-1-on.
-
Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)propan-2-ol, N,N’-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,3-Diamino-6,7-dihydro-1H,5H-pyrazolo[1,2-a]pyrazol-1-on sowie deren physiologisch verträglichen Salzen. Ganz besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, und/oder 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
-
Die Entwicklerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 2,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Zubereitung (M1), eingesetzt.
-
Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass bei Verwendung mindestens einer Kupplerkomponente zusätzlich mindestens eine Entwicklerkomponente zum Einsatz kommt.
-
Erfindungsgemäße Kupplerkomponenten werden bevorzugt als mindestens eine Verbindung aus einer der folgenden Klassen ausgewählt: m-Aminophenol, o-Aminophenol, m-Diaminobenzol, o-Diaminobenzol und/oder deren Derivate; Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe; Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol; Pyridinderivate; Pyrimidinderivate; bestimmte Indol- Derivate und Indolin-Derivate; Pyrazolonderivate (beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on); Morpholinderivate (beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin oder 6-Aminobenzomorpholin); Chinoxalinderivate (beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin), sowie Gemische aus zwei oder mehreren Verbindungen aus einer oder mehreren dieser Klassen.
-
Bevorzugte m-Aminophenol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6-methylphenol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol, 3-Diethylaminophenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 1,3-Dihydroxy-5-(methylamino)benzol, 3-Ethylamino-4-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Bevorzugte m-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus m-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis-(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)aminobenzol und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Bevorzugte o-Diaminobenzol-Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus 3,4-Diaminobenzoesäure und 2,3-Diamino-1-methylbenzol und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Bevorzugte Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe werden ausgewählt aus mindestens einer Verbindung der Gruppe, die gebildet wird aus 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1-naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1,3-Dihydroxynaphthalin, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3-Dihydroxynaphthalin.
-
Bevorzugte Di- beziehungsweise Trihydroxybenzole und deren Derivate werden ausgewählt aus Resorcin, Resorcinmonomethylether, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, Pyrogallol und 1,2,4-Trihydroxybenzol.
-
Bevorzugte Pyridinderivate werden ausgewählt aus 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Amino-5-chlor-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6-methoxypyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 3,4-Diaminopyridin, 2-(2-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxypyridin, 2-(4’-Methoxyphenyl)amino-3-aminopyridin, und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Bevorzugte Pyrimidinderivate werden ausgewählt aus 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin, 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin, 2-Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Bevorzugte Indolderivate werden ausgewählt aus 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Bevorzugte Indolinderivate werden ausgewählt aus 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin und 7-Hydroxyindolin und deren physiologisch verträglichen Salzen.
-
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten werden ausgewählt aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol, 3-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder deren physiologisch verträglichen Salzen. Ganz besonders bevorzugt sind Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Aminophenol, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin und 1-Naphthol sowie eines deren physiologisch verträglichen Salze.
-
Die Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einem Anteil von 0,0001 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel, verwendet.
-
Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1 zu 0,5 bis 1 zu 3, insbesondere 1 zu 1 bis 1 zu 2, stehen können.
-
Darüber hinaus kann als farbgebende Komponente zusätzlich mindestens ein direktziehender Farbstoff enthalten sein. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden. Üblicherweise sind es Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole. Die direktziehenden Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,001 bis 1,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel, eingesetzt.
-
Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Acid Yellow 1, Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1, Acid Black 52, Bromphenolblau und Tetrabromphenolblau bekannten Verbindungen. Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe sind kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14, aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, HC Blue 16 (Bluequat B), Basic Blue 347, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, sowie direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, insbesondere Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51. Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor® vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe. Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe. Bevorzugte nichtionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, Disperse Orange 3, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 11, HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol. Erfindungsgemäß bevorzugte Farbstoffkombinationen sind solche, die mindestens die Kombination aus Tetrabromphenolblau und Acid Red 92; Tetrabromphenolblau und Acid Red 98; Tetrabromphenolblau und Acid Red 94; Tetrabromphenolblau und Acid Red 87 oder Tetrabromphenolblau und Acid Red 51.
-
Als farbverändernde Komponente in Aufhellmitteln können schließlich zusätzliche Bleichkraftverstärker, die die Wirkung des Wasserstoffperoxids der Zubereitung (M2) des ersten Erfindungsgegenstands verstärken, eingesetzt werden.
-
In einer Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße eine Alkalisierungszubereitung (M1) als farbverändernde Komponente daher einen zusätzlichen Bleichkraftverstärker. Als zusätzliche Bleichkraftverstärker können im Rahmen dieser Erfindung Persalze, weiterhin Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren und/oder substituierte Perbenzoesäure ergeben, Kohlensäurederivate, insbesondere Carbonatsalze bzw. Hydrogencarbonatsalze von Ammonium-, Alkali- oder Erdalkalimetallen, Alkylcarbonate, -carbamate, Silylcarbonate und -carbamate eingesetzt werden.
-
Eine Ausführungsform des genannten Erfindungsgegenstands ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich als farbverändernde Komponente mindestens ein Persalz, insbesondere Natrium- und/oder Kalium- und/oder Ammoniumpersulfat, enthält.
-
Vorzugsweise ist der Bleichkraftverstärker ein Persalz und ausgewählt aus Ammoniumpersulfat, Alkalimetallpersulfaten, Ammoniumperoxomonosulfat, Alkalimetallhydrogenperoxomonosulfaten, Alkalimetallperoxodiphosphaten und Erdalkalimetallperoxiden. Besonders bevorzugte Bleichkraftverstärker sind Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat, Natriumpersulfat, Kaliumhydrogenperoxomonosulfat, Kaliumperoxodiphosphat, Magnesiumperoxid und Bariumperoxid. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Mittel, die als Bleichkraftverstärker mindestens ein anorganisches Persalz, ausgewählt aus Peroxomonosulfaten und/oder Persulfaten, enthalten. Weiter hin hat es sich bei den Arbeiten zur vorliegenden Erfindung als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen Mittel mindestens zwei verschiedene Persulfate enthalten. Bevorzugte Persulfatsalze sind dabei Kombinationen aus Ammoniumpersulfat und Kaliumpersulfat und/oder Natriumpersulfat. Die Peroxoverbindungen sind in einer Menge von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
-
Der Einsatz von Persalzen, insbesondere Persulfatsalzen erfolgt in der Regel wasserfrei. Die Formulierung erfolgt dazu bevorzugt in Form eines gegebenenfalls entstaubten Pulvers, einer Paste oder eines gepressten Formkörpers. Als kosmetischer Träger dienen hierbei bevorzugt Exzipienten, wie Stärke, und inerte Ölkörper, wie Mineralöle und Fettsäureester, insbesondere Decyloleat, Isopropylmyristat und Isopropylpalmitat. Das Persalz kann dabei unmittelbar in der Alkalsierungszubereitung (M1) enthalten sein oder als weitere Komponente dieser zugemischt werden.
-
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform kann das Farbveränderungsmittel als Bleichkraftverstärker mindestens ein kationisches Pyridinium-Derivat enthalten. Bevorzugte Verbindungen sind 4-Acyl-Pyridinium-Derivate und 2-Acylpyridinium-Derivate. Insbesondere bevorzugt sind dabei 2-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat und 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat. Weiterhin bevorzugte kationische Pyridinium-Derivate sind dabei kationische 3,4-Dihydroisochinolinium-Derivate, insbesondere N-Methyl-3,4-dihydroisochinolinium-p-toluolsulfonat.
-
Die neben oder anstelle von Persalzen eingesetzten Bleichkraftverstärker sind in den erfindungsgemäßen, kosmetischen Zubereitungen bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel, enthalten.
-
Zur weiteren Steigerung der Aufhellleistung können der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zusätzlich als Bleichverstärker mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte SiO2-Verbindung zugesetzt. Obwohl bereits geringe Mengen der gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen die Aufhellleistung erhöhen, kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, die gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,15 Gew.-% bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die erfindungsgemäße wasserfreie Zusammensetzung, einzusetzen. Die Mengenangaben geben dabei jeweils den Gehalt der SiO2-Verbindungen (ohne deren Wasseranteil) in den Mitteln wieder. Bevorzugte gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen sind Kieselsäuren, deren Oligomeren und Polymeren sowie deren Salze. Die gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen können in verschiedenen Formen vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die SiO2-Verbindungen in Form von Kieselgelen (Silicagel) oder besonders bevorzugt als Wasserglas eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugt sind Wassergläser, die aus einem Silikat der Formel (SiO2)n(Na2O)m(K2O)p gebildet werden, wobei n steht für eine positive rationale Zahl und m und p stehen unabhängig voneinander für eine positive rationale Zahl oder für 0, mit den Maßgaben, dass mindestens einer der Parameter m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p zwischen 1:4 und 4:1 liegt. Insbesondere Metasilicate, die sich gemäß vorstehender Formel durch das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p von ≤ 1 auszeichnen und sich als kettenförmige polymere Strukturen des Anions [SiO3]2– auffassen lassen, können bevorzugt eingesetzt werden. Natriummetasilicat der Formel [NaSiO3]x, ist dabei besonders bevorzugt.
-
Die anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel als Mischung aus Alkalisierungszubereitung (M1) und wasserstoffperoxid-haltiger Zubereitung (M2) weiterhin alle für solche Zubereitungen bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten.
-
Als zusätzliche Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe können dabei oberflächenaktive Substanzen, ausgewählt aus anionischen, amphoteren, zwitterionischen, nichtionischen und/oder kationischen Tensiden, enthalten sein.
-
Weiterhin enthält die Alkalisierungszubereitung (M1) und/oder die wasserstoffperoxid-haltige Zubereitung (M2) bevorzugt zusätzlich mindestens ein Tensid. Es kann dabei bevorzugt sein, wenn nur eine der Zubereitungen (M1) und (M2) oder wenn beide Zubereitungen Tenside enthalten.
-
Anionische Tenside im Sinne der Erfindung sind alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Beispiele für solche anionischen Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen); Ethercarbonsäuren, insbesondere der Formel RO(CH2CH2O)xCH2COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist; Acylsarcoside; Acyltauride; Acylisethionate; Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester sowie Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester; lineare Alkansulfonate; lineare α-Olefinsulfonate; Sulfonate ungesättigter Fettsäuren; α-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren; Alkylsulfate und Alkylethersulfate, insbesondere der Formel RO(CH2CH2O)xSO3H, in der R für eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x für 0 oder eine Zahl von 1 bis 12 steht; Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate; sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether; Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen; Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel RO(C2H4O)xP(=O)(OH)(OR’), worin R für einen aliphatischen, gegebenenfalls ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R’ für Wasserstoff, einen Rest (CH2CH2O)yR und x und y unabhängig voneinander für eine Zahl von 1 bis 10 steht; sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel RC(O)O(alkO)nSO3H, in der R für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 22 C- Atomen, alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3 und n für eine Zahl von 0,5 bis 5 steht; sowie Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate. Erfindungsgemäß bevorzugte anionische Tenside sind Seifen, Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren.
-
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat-, Sulfonat- oder Sulfat-Gruppe tragen. Beispiele solcher zwitterionischen Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
-
Unter amphoteren Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Übliche amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Beispielhafte amphotere Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, Kokosacylaminoethylaminopropionat, C12-C18-Acylsarcosin und insbesondere das unter der INCI-Bezeichnung bekannte Disodium Cocoamphodipropionate.
-
Erfindungsgemäß bevorzugt anionische, amphotere und/oder zwitterionische Tenside sind dabei ausgewählt aus Sodium Laureth Sulfate, Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Myreth Sulfate, Sodium Cetearyl Sulfate, Sodium Ceteareth Sulfate, Potassium Oleate, Potassium Isostearate, Potassium Myristate, Sodium Laureth-6 Carboxylate, Cocamidopropyl Betaine, Disodium Cocoamphodipropionate sowie deren Gemischen.
-
Das erfindungsgemäße Farbveränderungsmittel enthält anionische, amphotere und/oder zwitterionische Tenside bevorzugt in einem Gesamtanteil von jeweils 0,1 bis 15,0 Gew.-%, bevorzugt jeweils 0,2 bis 12,0 Gew.-%, insbesondere jeweils 0,5 bis 7,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Alkalisierungszubereitung.
-
Nichtionische Tenside und Emulgatoren enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise neben den bereits beschriebenen ethoxylierten Fettalkoholen die Anlagerungsprodukte von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe; mit einem Methyl- oder C2-C6-Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol LS, Dehydol LT (Cognis) erhältlichen Typen; Polyglycerinester und alkoxylierte Polyglycerinester, wie beispielsweise Poly(3)glycerindiisostearat (Handelsprodukt: Lameform TGI (Henkel)) und Poly(2)glycerinpolyhydroxy-stearat (Handelsprodukt: Dehymuls PGPH (Henkel)); Polyolfettsäureester, wie beispielsweise das Handelsprodukt Hydagen HSP (Cognis) oder Sovermol-Typen (Cognis); höher alkoxylierte, propoxylierte und insbesondere ethoxylierte, Mono-, Di- und Triglyceride mit Alkoxylierungsgrad von größer als 5, wie beispielsweise Glycerinmonolaurat + 20 Ethylenoxid und Glycerinmonostearat + 20 Ethylenoxid; Aminoxide; Hydroxymischether; Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate und Sorbitanmonolaurat + 20 Mol Ethylenoxid (EO); Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester; Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine; Fettsäure-N-alkylglucamide; Alkylphenole und Alkylphenolalkoxylate mit 6 bis 21, insbesondere 6 bis 15 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und 5 bis 30 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten; Alkylpolyglykoside entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z)x, wobei R für Alkyl, Z für Zucker sowie x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht.
-
Bevorzugte nichtionische Tenside sind dabei ethoxylierte Fettalkohole und Alkylpolyglucoside, wie Cocosalkylglucosid und Laurylglucosid.
-
Bevorzugte ethoxylierte Fettalkohole sind dabei ausgewählt aus ethoxylierten, linearen Fettalkoholen, bevorzugt einer Kettenlänge mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen. Unter einem ethoxylierten Fettalkohol wird im Sinne der Erfindung ein Anlagerungsprodukt von Ethylenoxid an einen Fettalkohol verstanden, wobei der Ethoxylierungsgrad die Molmenge Ethylenoxid (EO) angibt, die durchschnittlich pro Mol Fettalkohol angelagert wurde.
-
Die ethoxylierten Fettalkohole lassen dabei je nach durchschnittlichen Ethoxylierungsgrad in drei verschiedene Klassen einteilen, nämlich niedrig ethoxylierte Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von 1 bis 5 (d.h. 1 bis 5 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol), mittel ethoxylierte Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von 6 bis 30 (d.h. 6 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol) und hoch ethoxylierte Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von über 30 (d.h. > 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol).
-
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte ethoxylierte Fettalkohole sind ausgewählt aus Ceteareth-12, Ceteareth-20, Ceteareth-30 und/oder Ceteareth-50.
-
Die anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel enthalten nichtionische Tenside bevorzugt in einem Anteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mittel.
-
Beispiele für geeignete kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen, Esterquats und Amidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt, wie Stearamidopropyldimethylamin. Ebenfalls bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex, Dehyquart und Armocare vertrieben. Die Produkte Armocare VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart F-75, Dehyquart C-4046, Dehyquart L80 und Dehyquart AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats.
-
Die anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel enthalten kationische Tenside bevorzugt in einem Anteil von 0,05 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mittel.
-
Die Tenside sind in den erfindungsgemäßen Farbveränderungsmitteln bevorzugt in einem Gesamtanteil von 0,05 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Farbveränderungsmittel, enthalten. Anteile von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, sind dabei besonders bevorzugt.
-
Weiterhin enthält das anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel bevorzugt zusätzlich mindestens ein amphoteres und/oder kationisches Polymer. Als kationische und/oder amphotere Polymere sind solche Polymere zu verstehen, die wenigstens ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten. Geeignete kationische und/oder amphotere Polymere sind beispielsweise
- – quaternisierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat und Polymer JR, bevorzugt Celquat H 100, Celquat L 200 und Polymer JR 400, im Handel erhältlich sind;
- – Copolymere des Vinylpyrrolidinons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoacrylats und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidinon-Dimethylaminomethacrylat-Copolymere, die unter den Bezeichnungen Gafquat 734 und Gafquat 755 im Handel (INCI-Bezeichnung Polyquternium-11) erhältlich sind;
- – Vinylpyrrolidon-Methoimidazoliniumchlorid-Copolymere, wie sie unter der Bezeichnung Luviquat angeboten werden;
- – quaternierter Polyvinylalkohol,
- – quaternierte Harnstoff- oder Urethan-haltige Polymere, wie Polymere der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-2 bzw. Polyquaternium-27,
- – quaternierte Amid-haltige Polymere, wie Polymere der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-17 oder Polyquaternium-18 sowie
- – Homo- oder Copolymere von Diallyldimethylammoniumchlorid.
-
Ein erfindungsgemäß bevorzugtes kationisches und/oder amphoteres Polymer ist mindestens Homo- oder Copolymer von Diallyldimethylammoniumchlorid. In den Copolymeren von Diallyldimethylammoniumchlorid können bevorzugt zusätzlich anionische oder nichtionische Monomere eingesetzt werden, wie beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Alkylester von Acrylsäure oder von Methacrylsäure, Acrylsäureamid, Vinylimidazol, Vinylpyrrolidinon oder Vinylacetat.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Homo- oder Copolymer von Diallyldimethylammoniumchlorid ausgewählt aus Diallyldimethylammoniumchlorid-Homopolymer (Handelsname Merquat 100; Polyquaternium-6), Diallyldimethylammoniumchlorid-Acrylsäureamid-Copolymer (Handelsname Merquat 550; Polyquaternium-7), Diallyldimethylammoniumchlorid-Acrylsäure-Copolymer (Handelsname Merquat 280 bzw. Merquat 281; Polyquaternium-22), Diallyldimethylammoniumchlorid-Acrylsäureamid-Acrylsäure-Copolymer (Handelsname Merquat Plus 3330; Polyquaternium-39) und/oder Diallyldimethylammoniumchlorid-Vinylimidazol-Vinylpyrrolidinon-Copolymer (Handelsname Luviquat Sensation; Polyquaternium-87).
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das anwendungsbereite Farbveränderungsmittel mindestens ein kationisches und/oder amphoteres Polymer, ausgewählt aus Polyquaternium-2, Polyquaternium-4, Polyquaternium-6, Polyquaternium-7, Polyquaternium-10, Polyquaternium-11, Polyquaternium-16, Polyquaternium-18, Polyquaternium-22, Polyquaternium-24, Polyquaternium-28, Polyquaternium-32, Polyquaternium-37, Polyquaternium-39, Polyquaternium-44, Polyquaternium-46, Polyquaternium-55, Polyquaternium-59, Polyquaternium-67, Polyquaternium-68, Polyquaternium-69, Polyquaternium-72, Polyquaternium-87, Acrylamidopropyltrimonium Chloride/Acrylates Copolymer und deren Mischungen.
-
Weitere, erfindungsgemäß einsetzbare Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise nichtionische Polymere (wie Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon und Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane); anionische Polymere (wie Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat / Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat / Butylmaleat / Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid-Terpolymere); Verdickungsmittel (wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z.B. Polyvinylalkohol); Strukturanden (wie Zucker, Maleinsäure und Milchsäure) und Konsistenzgeber (wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether); Proteinhydrolysate (insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren); Aminosäure (insbesondere Arginin, Serin, Lysin, Glycin, Tyrosin, Prolin, Glutamin, Cystein und Histidin); Parfümöle; Cyclodextrine; Lösungsmittel und -vermittler (wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Dimethylisosorbid und Diethylenglykol); Entschäumer wie Silicone; Farbstoffe und Pigmente zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe (wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol); Lichtschutzmittel (insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine); Wirkstoffe (wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren, Cholesterin und deren Salze); Fettalkohole (wie Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Behenylalkohol, Ethylhexylalkohol, Octyldodecylalkohol und deren technische Mischungen); weitere Fette und Wachse (wie Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine); Quell- und Penetrationsstoffe (wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate); Trübungsmittel (wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere); Perlglanzmittel (wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat); Treibmittel (wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft) sowie Antioxidantien.
-
Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.
-
Die erfindungsgemäßen Farbveränderungsmittel besitzen eine Viskosität, die ein leichtes Auftragen und Verteilen auf den zu behandelnden Fasern erlaubt, aber gleichzeitig einen Verbleib am gewünschten Wirkungsort während der Anwendungsdauer garantiert. Die Farbveränderungsmittel verfügen somit über gute Anwendungsviskositäten und zeichnen sich dabei durch einen reduzierten Gehalt an polymeren Verdickungsmittel aus.
-
Geeignete Viskositäten lassen sich auf vielfältige Art und Weise bestimmen.
-
Zur Simulation des Verbleibs des anwendungsbereiten Mittels am Wirkort ist die vergleichende optische Beurteilung des Fließverhaltens auf einer schräg montierten Glasplatte direkt nach der Anmischung und nach ca. 20 Minuten geeignet.
-
Zur Beurteilung von verbraucherrelevanten, rheologischen Eigenschaften der Anwendungsmischungen kann der Arbeits- und Zeitaufwand angeführt werden, mit eine homogene Anwendungsmischung mit deutlich geringerem Arbeits- und Zeitaufwand erzielbar ist.
-
Dies lässt sich beispielsweise dadurch quantifizieren, dass nach Zusammenführen einer Zubereitung des ersten Erfindungsgegenstands und einer Zubereitung (M1) im produktspezifischen Mengenverhältnis in geeigneten Verkaufspackmaterialien, wie einer Flasche, angemischt. Das Vermischen erfolgt üblicherweise durch Schütteln der wiederverschlossenen Flasche. Während des Verschüttelns werden die benötigten „Schüttelvorgänge/ Schläge“ der Flasche gezählt, wobei für die erfindungsgemäßen Farbveränderungsmittel signifikant weniger Schüttelvorgänge als bei handelsüblichen Vergleichsprodukten erforderlich sind, um eine homogene Anwendungsmischung zu erhalten.
-
Zur weiteren Beurteilung von verbraucherrelevanten, rheologischen Eigenschaften der Anwendungsmischungen kann die Ausbringung des Mittels aus der Applikationsflasche, in der die Zubereitungen miteinander vermischt wurden, herangezogen werden. Hierbei wird die Anzahl der „Schläge“ auf die Flasche verglichen, die notwendig sind, um wenigstens ca. 80% der Anwendungsmischung aus der Applikationsflasche zu entnehmen. Die Anzahl der Schläge sollte hierbei zwischen 2 und 8 liegen. Es zeigte sich, dass für erfindungsgemäßen Farbveränderungsmittel sind signifikant weniger Aufwand zur Entnahme der Anwendungsmischung als bei handelsüblichen Vergleichsprodukten erforderlich ist, so dass die Anwendung für den Nutzer erheblich erleichtert ist.
-
Schließlich ist eine Bestimmung der Viskosität nach Brookfield geeignet. Hierbei sollte neben einem geeigneten Viskositätswert selbst auch möglichst keine Änderung der Viskosität unmittelbar nach Anmischung und nach ca. 20 bis 30 Minuten messbar sein.
-
Bevorzugt besitzen die erfindungsgemäßen Farbveränderungszubereitungen daher eine Viskosität von 3.500 bis 60.000 mPa·s, bevorzugt von 5.000 bis 40.000 mPa·s, insbesondere bevorzugt von 10.000 bis 35.000 mPa·s, besonders von 15.000 bis 30.000 mPa·s und besonders bevorzugt von 18.000 bis 25.000 mPa·s.
-
Die innerhalb dieser Anmeldung genannten Viskositäten wurden jeweils zur besseren Vergleichbarkeit der Messergebnisse mit dem Viskosimeter DV-II+Pro der Firma Brookfield mit der Spindel #4 bei 4 Upm (Umdrehungen pro min) bei RT (22°C) in 50ml Bechergläser, hohe Form, gemessen.
-
Um Instabilitäten bei der Aufbewahrung der einzelnen Zubereitungen vor der Anwendung zu vermeiden, gleichzeitig jedoch die einzelnen Komponenten dem Anwender gemeinsam bereit zu stellen, ist es zweckmäßig, die Zubereitungen getrennt zu verpacken und in einer Umverpackung auszubieten.
-
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist daher eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welche mindestens zwei getrennt voneinander konfektionierte Container umfasst, und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
- (a) ein erster Container (C1) eine Zubereitung (M1), enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel, und
- (b) ein zweiter Container (C2) eine erfindungsgemäße Zubereitung (M2) enthält.
-
Die Zubereitungen der Mehrkomponentenverpackungseinheit sind in getrennt voneinander konfektionierten Containern enthalten. Unter Container wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Umhüllung verstanden, die in Form einer gegebenenfalls wieder-verschließbaren Flasche, einer Tube, einer Dose, eines Tütchens, eines Sachets oder ähnlichen Umhüllungen vorliegt. Dem Umhüllungsmaterial sind erfindungsgemäß keine Grenzen gesetzt. Bevorzugt handelt es sich jedoch dabei um Umhüllungen aus Glas oder Kunststoff.
-
Es kann erfindungsgemäß vorteilhaft sein, wenn die erfindungsgemäße Mehrkomponentenverpackungseinheit mindestens ein weiteres Haarbehandlungsmittel in einem getrennten Container enthält, insbesondere ein Konditioniermittel. Darüber hinaus kann die Verpackungseinheit Applikationshilfen, wie Kämme, Bürsten oder Pinsel, persönliche Schutzkleidung, insbesondere Ein-Weg-Handschuhe, sowie gegebenenfalls eine Gebrauchsanleitung umfassen.
-
Zur verbesserten Durchmischung ist vorteilhaft, wenn der Container (C2), der die Zubereitung des ersten Erfindungsgegenstands enthält, eine wieder-verschließbare Öffnung, wie beispielsweise einen Schnapp- oder einen Schraubverschluss, besitzt. Dies ermöglicht die erleichterte Zugabe der Alkalisierungsmittel aus dem ersten Container (C1), welcher seinerseits bevorzugt in Form eines Tütchens oder Sachets im Falle von wasserfreien, insbesondere pulverförmigen Farbveränderungsmitteln, oder in Form einer Tube im Falle von fließfähigen Farbveränderungsmitteln vorliegt.
-
Eine Ausführungsform des genannten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Farbveränderung keratinischer Fasern, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
- (a) der erste Container (C1) eine Zubereitung (M1) enthält, die in einem kosmetischen Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel und zusätzlich mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt enthält und
- (b) der zweite Container (C2) eine Zubereitung (M2) gemäß dem ersten Erfindungsgegenstand enthält.
-
Eine weitere Ausführungsform des genannten Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Farbveränderung keratinischer Fasern, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
- (a) der erste Container (C1) eine Zubereitung (M1) enthält, die in einem kosmetischen Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel und zusätzlich mindestens ein Persalz, insbesondere Natrium- und/oder Kalium- und/oder Ammoniumpersulfat, enthält und
- (b) der zweite Container (C2) eine erfindungsgemäße Zubereitung (M2) enthält.
-
Es kann erfindungsgemäß vorteilhaft sein, wenn einerseits das Persalz in einem wasserfreien Träger eingesetzt wird, andererseits das Alkalisierungsmittel in wässriger Zubereitung, wie beispielsweise einer Emulsion, zugegeben wird.
-
Eine weitere Ausführungsform des genannte Erfindungsgegenstands ist eine Mehrkomponentenverpackungseinheit (Kit-of-Parts) zur Farbveränderung keratinischer Fasern, welche mindestens drei getrennt voneinander konfektionierte Container umfasst, und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass
- (a) ein erster Container (C1) eine Zubereitung (M1), enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel,
- (b) ein zweiter Container (C2) eine erfindungsgemäße Zubereitung (M2) gemäß und
- (c) ein dritter Container (C3) eine weitere Zubereitung (M3), enthaltend mindestens ein Persalz,
enthält.
-
Hinsichtlich der weiteren bevorzugten Ausführungsführungsformen der Mehrkomponentenverpackungseinheit gelten mutatis mutandis die obigen Ausführungen der vorangehenden Erfindungsgegenstände.
-
Die Anwendung der Mehrkomponentenverpackungseinheiten erfolgt in üblichen Verfahren. Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren zur Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, dass
- (i) aus einer erfindungsgemäßen Mehrkomponentenverpackungseinheit die beiden Zubereitungen (M1) und (M2) in einem der Container (C2) oder (C1) vereinigt werden,
- (ii) der wiederverschlossene Container daraufhin zur Vermischung manuell geschüttelt wird,
- (iii) das anwendungsbereite Mittel anschließend auf die Fasern aufgebracht wird,
- (iv) das Mittel für eine Einwirkdauer von 5 bis 60 min auf den Fasern belassen wird
- (v) und schließlich ausgespült wird.
-
Im Falle eines Oxidationsfärbemittels beträgt die bevorzugte Einwirkzeit 5 bis 40 min, bevorzugt 10 bis 30 min. Im Falle von aufhellenden oder bleichenden Farbveränderungsmitteln (Aufhell- bzw. Blondiermittel) liegt die bevorzugte Einwirkzeit bei 30 bis 60 min, bevorzugt bei 40 bis 60 min.
-
Die Anwendungstemperaturen können in einem Bereich zwischen 15 und 45 °C liegen. Zur Beschleunigung der Farbveränderung kann bei Bedarf auch zusätzlich Wärme, beispielsweise durch eine Wärmehaube, oder Bestrahlung zugeführt werden. Nach der Einwirkungszeit wird das Farbveränderungsmittel durch Ausspülen von dem Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensidhaltiger Träger verwendet wurde.
-
Im Rahmen dieses Gegenstandes der Erfindung gelten mutatis mutandis die oben getroffenen Aussagen analog.
-
Durch das spezifische Copolymersiat in der wasserstoffperoxid-haltigen Zubereitung lässt sich die Einsatzmenge an polymerem Verdickungsmittel in den Farbveränderungsmitteln in vorteilhafter Weise reduzieren. Dadurch lassen sich einerseits Rohstoffmengen verringern und andererseits die durch hohe Menge an Verdickungsmittel verursachten Probleme im Herstellungsverfahren minimieren.
-
Schließlich verbessern sich die Anwendungseigenschaften der Farbveränderungsmittel gegenüber handelsüblichen Produkten.
-
Die verbesserten Anwendungseigenschaften sind dabei einerseits die erleichtere Mischbarkeit des Mittels des ersten Erfindungsgegenstandes mit der Alkalisierungszubereitung und damit eine schnellere, effizientere und anwenderfreundlichere Herstellung einer homogenen Zubereitung zur Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare.
-
Andererseits zeigen sich die verbesserten Anwendungseigenschaften in einer verbesserten Ausbringung der anwendungsbereiten Zubereitung zur Farbveränderung keratinischer Fasern.
-
Schließlich werden Färbe- und Aufhellergebnisse durch das erfindungsgemäße Copolymerisat nicht beeinflusst.
-
Beispiele
-
1.1 Emulsionpolymerisation zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Copolymers:
-
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Copolymers erfolgt allgemein nach dem dem Fachmann geläufigen, üblichen Prozess zur Emulsionspolymerisation.
-
In einem Beispiel wurde wie folgt verfahren. Der Versuchsaufbau bestand aus einem Reaktionsgefäß mit Rührer, Rückflußkühler und Zulaufgefäßen. In der Vorlage wurden 476g VE-Wasser, 6,0g eines Fettalkoholethersulfat, Na-Salzes (z.B. Texapon N701 der BASF mit C12/C14-Fettalkohol und 2 EO-Einheiten), unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei Erreichen von 85°C wurden 14,0g einer 2,5%igen wässrigen Ammoniumperoxodisulfatlösung für den Reaktionsstart schnell zugegeben. 5min nach der Zugabe der Ammoniumperoxodisulfatlösung wurde eine gerührte Emulsion bestehend aus:
501g VE-Wasser
3,0g des Fettalkoholethersulfat Na-Salzes
7,5g Methacrylsäureester eines ethoxylierten C20/C22-Fettalkoholgemisches (z.B. Sipomer BEM mit durchschnittlich 25 EO-Einheiten, 50%ig, Firma Rhodia; 7,5 g bezogen auf das reine Monomer, also 15 g des Sipomer BEM)
160g Methacrylsäure
262g Ethylacrylat
27g Butylacrylat
während 90 Minuten in das Reaktionsgefäß zudosiert. Zeitgleich wurden 12g einer weiteren 2,5%igen wäßrigen Lösung von Ammoniumperoxodisulfat zudosiert. Anschließend wurde noch etwa 1 Stunde bei 85°C nachpolymerisiert und danach entsprechend dem Stand der Technik der Restmonomer-Gehalt durch Zugabe weiterer geeigneter Iniatiatorer reduziert. Danach wurde der Versuch auf Raumtemperatur abgekühlt und die Dispersion dann über einen 120μm Filter abfiltriert. So wurde etwa 1,5 kg einer etwa 30%igen Dispersion erhalten. Der pH-Wert dieser Dispersion lag bei 2,3.
-
1.2 Emulsionpolymerisation zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Copolymers:
-
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Copolymers erfolgt allgemein nach dem dem Fachmann geläufigen, üblichen Prozess zur Emulsionspolymerisation.
-
In diesem Beispiel wurde wie folgt verfahren. Der Versuchsaufbau bestand aus einem Reaktionsgefäß mit Rührer, Rückflußkühler und Zulaufgefäßen. In der Vorlage wurden 476g VE-Wasser, 5,1g Natriumlaurylsulfat, unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei Erreichen von 85°C wurden 11,2g einer 2,5%igen wässrigen Ammoniumperoxodisulfatlösung für den Reaktionsstart schnell zugegeben. 5min nach der Zugabe der Ammoniumperoxodisulfatlösung wurde eine gerührte Emulsion bestehend aus:
501g VE-Wasser
2,4g Natriumlaurylsulfat
5,0g Methacrylsäureester eines ethoxylierten C20/C22-Fettalkoholgemisches (z.B. Sipomer BEM mit durchschnittlich 25 EO-Einheiten, 50%ig, Firma Rhodia)
160g Methacrylsäure
292g Ethylacrylat
während 85 Minuten in das Reaktionsgefäß zudosiert. Zeitgleich wurden 9g einer weiteren 2,5%igen wäßrigen Lösung von Ammoniumperoxodisulfat zudosiert. Anschließend wurde noch etwa 90 Minuten bei 85°C nachpolymerisiert und danach entsprechend dem Stand der Technik der Restmonomer-Gehalt reduziert durch Zugabe weiterer geeigneter Iniatiatorer (z.B. ebenfalls Ammoniumperoxodisulfat). Danach wurde der Versuch auf Raumtemperatur abgekühlt und die Dispersion dann über einen 120μm Filter abfiltriert. So wurde etwa 1,5 kg einer etwa 30,5%igen Dispersion erhalten. Der pH-Wert dieser Dispersion lag bei 2,1.
-
1.3 Emulsionpolymerisation zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Copolymers:
-
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Copolymers erfolgt allgemein nach dem dem Fachmann geläufigen, üblichen Prozess zur Emulsionspolymerisation.
-
In diesem Beispiel wurde wie folgt verfahren. Der Versuchsaufbau bestand aus einem Reaktionsgefäß mit Rührer, Rückflußkühler und Zulaufgefäßen. In der Vorlage wurden 476g VE-Wasser, 5,1g Natriumlaurylsulfat, unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei Erreichen von 85°C wurden 12g einer 2,5%igen wässrigen Ammoniumperoxodisulfatlösung für den Reaktionsstart schnell zugegeben. 5min nach der Zugabe der Ammoniumperoxodisulfatlösung wurde eine gerührte Emulsion bestehend aus:
501g VE-Wasser
2,4g Natriumlaurylsulfat
11,1g Methacrylsäureester eines ethoxylierten C20/C22-Fettalkoholgemisches (z.B. Sipomer BEM mit durchschnittlich 25 EO-Einheiten, 50%ig, Firma Rhodia)
150g Methacrylsäure
30g Acrylsäure
258g Ethylacrylat
15g Butylacrylat
während 75 Minuten in das Reaktionsgefäß zudosiert. Zeitgleich wurden 15g einer weiteren 2,5%igen wäßrigen Lösung von Ammoniumperoxodisulfat zudosiert. Anschließend wurde noch etwa 75 Minuten bei 85°C nachpolymerisiert und danach entsprechend dem Stand der Technik der Restmonomer-Gehalt reduziert durch Zugabe weiterer geeigneter Iniatiatorer (z.B. ebenfalls Ammoniumperoxodisulfat). Danach wurde der Versuch auf Raumtemperatur abgekühlt und die Dispersion dann über einen 120μm Filter abfiltriert. So wurde etwa 1,5 kg einer etwa 31%igen Dispersion erhalten. Der pH-Wert dieser Dispersion lag bei 2,0. 2.1 Oxidative Färbemittel mit Ammoniak 2.1.1 Färbezubereitung
Färbecremes [Inhaltsstoffe] | F1 [Gew.-%] | F2 [Gew.-%] |
Cetearyl Alcohol | 9,00 | 9,00 |
Coconut Alcohol | 3,00 | 3,00 |
Sodium Laureth Sulfate (28 Gew.-%) | 7,00 | 7,00 |
Plantapon Sorb LGC | 5,00 | 5,00 |
Ceteareth-12 | 0,50 | 0,50 |
Ceteareth-20 | 0,50 | 0,50 |
Isostearinsäure | 2,00 | 2,00 |
Myristinsäure | 0,50 | 0,50 |
5-Amino-2-methylphenol | 0,12 | - |
4-Amino-3-methylphenol | 0,39 | 0,02 |
Toluene-2,5-Diamine Sulfate | 0,33 | 0,03 |
Resorcin | 0,16 | 0,01 |
Naphthalen-2,7-diol | 0,05 | - |
1-Naphthol | - | 0,02 |
1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)propan 4HCl | - | 0,003 |
Natriumsulfit | 0,50 | 0,50 |
Ascorbinsäure | 0,40 | 0,40 |
Ammoniumsulfat | 0,50 | 1,50 |
Natriumsilicat | 0,50 | 0,50 |
Etidronsäure (60 Gew.-%) | 0,20 | 0,20 |
Propylene Glycol | 0,36 | 0,06 |
Ammoniak (25 Gew.-%) | 4,80 | 7,40 |
Kaliumhydroxid | 1,20 | 1,20 |
2-Amino-2-methylpropan-1-ol | 5,00 | - |
Parfum | qs | qs |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 |
Plantapon Sorb LGC ca. 28.5–24 Gew.-% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Lauryl Glucose Carboxylate (15–25 Gew.-%), Lauryl Glucoside (10–20 Gew.-%) [BASF] 2.1.2 Wasserstoffperoxidzubereitungen:
| E1 (erfindungsgemäß) [Gew.-%] | V1 (Vergleich) [Gew.-%] |
Ammoniak (25 Gew.-%) | 0,65 | 0,65 |
2,6-Dicarboxypyridin | 0,10 | 0,10 |
Dinatrium Pyrophosphat | 0,03 | 0,03 |
Etidronsäure (60 Gew.-%) | 1,50 | 1,50 |
Sodium Laureth Sulfate (28 Gew.-%) | 2,00 | 2,00 |
Dimethicone | 0,07 | 0,07 |
Erfindungsgemäßes Acrylates Copolymer aus Beispiel 1.1 | 1,00 | - |
Aculyn 33 | - | 15,00 |
Wasserstoffperoxid (50 Gew.-%) | 20,00 | 20,00 |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 |
Aculyn 33 Copolymer aus Acrylsäure, Methacrylsäure und Ethylacrylat, 27–29 Gew.-% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung Acrylates Copolymer [ISP Global / Rohm & Haas] (nicht erfindungsgemäß)
-
2.1.3 Anwendungsbereite Färbemittel
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel wurden durch Vermischen zu gleichen Gewichtsteilen aus den Färbezubereitungen F1 und F2 sowie jeweils den Entwicklerzubereitungen E1 beziehungsweise V1 hergestellt.
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel wurden unmittelbar nach der Herstellung auf Strähnen menschlichen Haares (Naturweißes Haar, Firma Kerling) aufgetragen (Flottenverhältnis 4g Anwendungsmischung : 1g Haar) und für eine Einwirkzeit von 30 min bei Raumtemperatur am Wirkort belassen. Anschließend wurden die Strähnen ausgespült und mit einem Handtuch getrocknet.
-
2.1.4 Viskositätsbestimmung
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel wurden unmittelbar nach der Herstellung (Zeitpunkt 0) und 25 min nach ihrer Herstellung (Zeitpunkt 25) auf ihre Viskosität hin untersucht (Brookfield, 22°C, Spindel #4, 4 rpm).
Anwendungsbereite Färbemittel | Zeitpunkt 0 | Zeitpunkt 25 |
F1 + E1 (erfindungsgemäß) | 20.000 mPas | 35.000 mPas |
F1 + V1 (Vergleich) | 60.000 mPas | 54.000 mPas |
F2 + E1 (erfindungsgemäß) | 15.000 mPas | 17.000 mPas |
F2 + V1 (Vergleich) | 28.000 mPas | 25.000 mPas |
-
Die erfindungsgemäßen Färbemittel wiesen jeweils eine bessere Viskosität / Viskositätsstabilität auf. Insbesondere zeichneten sich die Anwendungsmischungen aus unterschiedlichen Färbezubereitungen (F1 und F2), die sich auch hinsichtlich ihres Elektrolytgehalts (Mengen Farbstoffvorprodukte und Salze, wie Ammoniumsulfat) voneinander deutlich unterscheiden, mit der erfindungsgemäßen Wasserstoffperoxidzubereitung bei gleicher Polymerkonzentration durch eine vergleichbare Viskosität aus, so dass jeweils dieselbe Wasserstoffperoxidzubereitung unabhängig von der Elektrolytkonzentration der Färbezubereitung für unterschiedliche Formulierungen einsetzbar ist.
-
2.1.5 Entleerbarkeit
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel (120 mL) wurden unmittelbar nach der Herstellung auf ihr Entnahmevermögen aus dem Mischbehältnis (Standardapplikationsflasche aus PE-PP-Mischung, 180ml, Höhe = 130mm / Durchmesser = 50mm, Durchmesser Öffnung = 17mm) hin untersucht. Dabei wurde die Anzahl der für eine wenigstens 80 Gew.-% Entleerung notwendigen Schläge mit einander verglichen.
Anwendungsbereite Färbemittel | Anzahl der Schläge für >80 Gew.-% Entleerung | Beurteilung |
F1 + E1 (erfindungsgemäß) | 3 | sehr gute Entleerbarkeit |
F1 + V1 (Vergleich) | 11 | schlechte Entleerbarkeit |
F2 + E1 (erfindungsgemäß) | 3 | sehr gute Entleerbarkeit |
F2 + V1 (Vergleich) | 5 | gute Entleerbarkeit |
Unabhängig von der Färbezubereitung wiesen die erfindungsgemäßen Färbemittel jeweils eine sehr gute Entleerbarkeit auf, während die Vergleichsfärbemittel mit der Wasserstoffperoxidzubereitungen E1 im Hinblick auf ihre Entleerbarkeit deutliche Unterschiede aufwiesen.
-
Aus 2.1.4 und 2.1.5 folgt daher, dass zur Gewährleistung vergleichbarer Anwendungseigenschaften von unterschiedlicher Nuancen der Färbemittel einer Serie im Falle der erfindungsgemäßen Färbemittel nicht jeweils eine auf die jeweilige Färbezubereitung abgestimmte Wasserstoffperoxidzubereitung eingesetzt werden muss, sondern dass eine Wasserstoffperoxidzubereitung E1 für unterschiedliche Färbezubereitungen universell einsetzbar ist. Die obigen Ergebnisse zeigen weiterhin, dass dies für die Vergleichswasserperoxidzubereitung V1, wenn überhaupt, dann nur in unbefriedigender Weise möglich ist.
-
2.1.6 Färbeergebnis
-
Unabhängig von der Entwicklerzubereitung wurden für vergleichbare Anwendungsmischungen (F1 + E1 und F1 + V1 sowie F2 + E1 und F2 + V1) gleiche Colorationsergebnisse erhalten (Mittelbraun für Färbezubereitung F1 und Blond für Färbezubreitung F2; jeweils visuelle Beurteilung sowie vermessene Lab-Werte nach CIELAB).
-
2.1.7 Lagerstabilität
-
Die Wasserstoffperoxidzubereitung E1 wurde auf ihre Lagerstabilität im Lagergefäß (Standardapplikationsflasche aus PE-PP-Mischung, 180ml, Höhe = 130mm / Durchmesser = 50mm, Durchmesser Öffnung = 17mm) bei unterschiedlichen Temperaturen hin untersucht. Dazu wurden pH-Werte, Wasserstoffperoxid-Gehalt und Viskositätsaufbauvermögen (Brookfield, 22°C, Spindel #4, 4 rpm) in der Anwendungsmischung (AWM: F1 + E1, s.o.) miteinander verglichen.
Lagerbedingungen | pH-Wert (E1) | Wasserstoffperoxidgehalt [Gew.-%] | pH-Wert (AWM) | Viskosität (AWM) |
RT, ungelagert | 4,1 | 10,1 | 9,9 | 22.000 mPas |
–10°C; 24 Wochen | 3,9 | 10,0 | 9,8 | 25.000 mPas |
20°C; 24 Wochen | 3,9 | 10,1 | 9,8 | 25.300 mPas |
40°C; 24 Wochen | 3,8 | 10,1 | 9,8 | 22.000 mPas |
-
Die erfindungsgemäße Zubereitung E1 zeichnet sich durch eine hervorragende Lagerstabilität bei unterschiedlichen Temperaturen aus. 2.2 Oxidative Färbemittel ohne Ammoniak 2.2.1 Färbezubereitung
Färbecreme 3 (F3) | Gew.-% |
Cetearyl Alcohol | 8,50 |
Coconut Alcohol | 2,00 |
Sodium Myreth Sulfate (70 Gew.-%) | 2,80 |
Lamesoft PO 65 | 2,00 |
Ceteareth-12 | 0,50 |
Ceteareth-20 | 0,50 |
Akypo Soft 45 HP | 10,00 |
Octyldodecanol | 1,00 |
Acrylamidopropyltrimonium Chloride/Acrylates Copolymer (20 Gew.-%) | 3,75 |
2-(2-Hydroxyethyl)-4-amino-anilin Sulfat | 3,32 |
Resorcin | 0,36 |
4-Chlororesorcin | 0,31 |
2,4-Diaminophenoxyethanol HCl | 0,30 |
2-Methylresorcin | 0,51 |
2-Amino-3-hydroxypyridin | 0,15 |
1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)propan 4HCl | 0,51 |
Natriumsulfit | 0,50 |
Ascorbinsäure | 0,60 |
Etidronsäure (60 Gew.-%) | 0,20 |
Silica, pyrogen | 0,20 |
Natriumsilicat | 0,50 |
Ethanolamin | 7,00 |
Kaliumhydroxid | 1,50 |
Parfum | qs |
Wasser | Ad 100 |
Lamesoft PO 65 ca. 64–68 Gew.-% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Coco-Glucoside (>20–40 Gew.-%), Glyceryl Oleate (>20–40 Gew.-%) [BASF] Akypo Soft 45 HP ca. 21 Gew.-% Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth-6 Carboxylate [KAO] 2.2.2 Wasserstoffperoxidzubereitungen:
| E2 (erfindungsgemäß) [Gew.-%] | V2 (Vergleich) [Gew.-%] |
Natriumhydroxid (50 Gew.-%) | 0,85 | 0,85 |
2,6-Dicarboxypyridin | 0,10 | 0,10 |
Dinatrium Pyrophosphat | 0,03 | 0,03 |
Etidronsäure (60 Gew.-%) | 1,50 | 1,50 |
Sodium Laureth Sulfate (28 Gew.-%) | 2,00 | 2,00 |
Erfindungsgemäßes Acrylates Copolymer aus Beispiel 1.1 | 1,00 | - |
Aculyn 33 | - | 15,00 |
Wasserstoffperoxid (50 Gew.-%) | 12,00 | 12,00 |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 |
-
2.2.3 Anwendungsbereite Färbemittel
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel wurden durch Vermischen zu gleichen Gewichtsteilen aus Färbezubereitung F3 und Entwicklerzubereitung E2 beziehungsweise V2 hergestellt.
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel wurden unmittelbar nach der Herstellung auf Strähnen menschlichen Haares (Naturweißes Haar, Firma Kerling) aufgetragen (Flottenverhältnis 4g Anwendungsmischung : 1g Haar) und für eine Einwirkzeit von 30 min bei Raumtemperatur am Wirkort belassen. Anschließend wurden die Strähnen ausgespült und mit einem Handtuch getrocknet.
-
2.2.4 Viskositätsbestimmung
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel wurden unmittelbar nach der Herstellung (Zeitpunkt 0) und 25 min nach ihrer Herstellung (Zeitpunkt 25) auf ihre Viskosität hin untersucht (Brookfield, 22°C, Spindel #4, 4 rpm).
Anwendungsbereite Färbemittel | Zeitpunkt 0 | Zeitpunkt 25 |
F3 + E2 (erfindungsgemäß) | 31.800 mPas | 39.100 mPas |
F3 + V2 (Vergleich) | 37.400 mPas | 29.000 mPas |
-
Das erfindungsgemäße Färbemittel wies eine bessere Viskosität / Viskositätsstabilität auf als das Vergleichsfärbemittel auf.
-
2.2.5 Entleerbarkeit
-
Die anwendungsbereiten Färbemittel (120 mL) wurden unmittelbar nach der Herstellung auf ihr Entnahmevermögen aus dem Mischbehältnis (Standardapplikationsflasche aus PE-PP-Mischung, 180ml, Höhe = 130mm/Durchmesser = 50mm, Durchmesser Öffnung = 17mm) hin untersucht. Dabei wurde die Anzahl der für eine wenigstens 80 Gew.-% Entleerung notwendigen Schläge mit einander verglichen.
Anwendungsbereite Färbemittel | Anzahl der Schläge für > 80 Gew.-% Entleerung | Beurteilung |
F3 + E2 (erfindungsgemäß) | 5 | gute Entleerbarkeit |
F3 + V2 (Vergleich) | 7 | mäßige Entleerbarkeit |
-
2.2.6 Färbeergebnis
-
Beide Anwendungsmischungen (F3 + E2 sowie F3 + V2) führten zum gleichen Colorationsergebnis (visuelle Beurteilung sowie vermessene Lab-Werte nach CIELAB). 2.3 Oxidative Blondiermittel 2.3.1 Akalisierungszubereitung
Creme 3 (F4) | Gew.-% |
Cetearyl Alcohol | 14,0 |
Coconut Alcohol | 2,75 |
Sodium Laureth Sulfate (28 Gew.-%) | 26,50 |
Ceteareth-20 | 0,50 |
Ammoniumsulfat | 1,00 |
Etidronsäure (60 Gew.-%) | 0,20 |
Weizenproteinhydrolysat | 0,35 |
Natriumsilicat | 0,50 |
2-Amino-2-methylpropan-2-ol | 5,00 |
Linolensäure/Linolsäure | 1,00 |
Ammoniak (25 Gew.-%) | 7,60 |
Parfum | qs |
Wasser | Ad 100 |
2.3.2 Wasserstoffperoxidzubereitungen:
| E3 (erfindungsgemäß) [Gew.-%] | V3 (Vergleich) [Gew.-%] |
Natriumhydroxid | 0,73 | 0,73 |
2,6-Dicarboxypyridin | 0,10 | 0,10 |
Dinatrium Pyrophosphat | 0,03 | 0,03 |
Etidronsäure (60 Gew.-%) | 1,50 | 1,50 |
Sodium Laureth Sulfate (28 Gew.-%) | 2,00 | 2,00 |
Dimethicone | 0,07 | 0,07 |
Erfindungsgemäßes Acrylates Copolymer aus Beispiel 1.1 | 1,00 | - |
Aculyn 33 | - | 12,00 |
Wasserstoffperoxid (50 Gew.-%) | 22,40 | 22,40 |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 |
2.3.3 Blondierpulver
Blondierpulver (Persalzzubereitung) B3 | Gew.-% |
Ammoniumpersulfat, Silica (ca. 0,5 Gew.-%) | 13,0 |
Kaliumpersulfat, Silica (ca. 0,5 Gew.-%) | 42,8 |
Natriumpersulfat | 15,6 |
Natriumsilicat | 28,0 |
Dinatrium EDTA | 0,60 |
-
2.3.4 Anwendungsbereite Blondiermittel
-
Die anwendungsbereiten Blondiermittel wurden durch Vermischen aus 5 Gewichtsteilen Alkalisierungszubereitung F4, 5 Gewichtsteilen Entwicklerzubereitung E3 beziehungsweise V3 und 2 Gewichtsteilen Blondierpulver B3 hergestellt.
-
Die anwendungsbereiten Blondiermittel wurden unmittelbar nach der Herstellung auf Strähnen menschlichen Haares (Hellbraun, Firma Fischbach-Miller) aufgetragen (Flottenverhältnis 4g Anwendungsmischung : 1g Haar) und für eine Einwirkzeit von 45 min bei Raumtemperatur am Wirkort belassen. Anschließend wurden die Strähnen ausgespült und mit einem Handtuch getrocknet.
-
2.3.5 Viskositätsbestimmung
-
Die anwendungsbereiten Blondiermittel wurden unmittelbar nach der Herstellung (Zeitpunkt 0) und 25 min nach ihrer Herstellung (Zeitpunkt 25) auf ihre Viskosität hin untersucht (Brookfield, 22°C, Spindel #4, 4 rpm).
Anwendungsbereites Blondiermittel | Zeitpunkt 0 | Zeitpunkt 25 |
F4 + E3 + B3 (erfindungsgemäß) | 27.000 mPas | 32.000 mPas |
F4 + V3 + B3 (Vergleich) | 48.000 mPas | 57.000 mPas |
-
Das erfindungsgemäße Blondiermittel wies eine bessere Viskosität / Viskositätsstabilität auf als das Vergleichsmittel.
-
2.3.6 Entleerbarkeit
-
Die anwendungsbereiten Blondiermittel (120 mL) wurden unmittelbar nach der Herstellung auf ihr Entnahmevermögen aus dem Mischbehältnis (Standardapplikationsflasche aus PE-PP-Mischung, 180ml, Höhe = 130mm/Durchmesser = 50mm, Durchmesser Öffnung = 17mm) hin untersucht. Dabei wurde die Anzahl der für eine wenigstens 80 Gew.-% Entleerung notwendigen Schläge mit einander verglichen.
Anwendungsbereite Blondiermittel | Anzahl der Schläge für >80 Gew.-% Entleerung | Beurteilung |
F4 + E3 + B3 (erfindungsgemäß) | 6 | gute Entleerbarkeit |
F4 + V3 + B3 (Vergleich) | 7 | mäßige Entleerbarkeit |
-
2.3.7 Aufhellergebnis
-
Beide Anwendungsmischungen (F4 + E3 + B3 sowie F4 + V3 + B3) führten zum gleichen Aufhellergebnis (visuelle Beurteilung sowie vermessene Lab-Werte nach CIELAB).
-
2.3.8 Lagerstabilität
-
Die Wasserstoffperoxidzubereitung E3 wurde auf ihre Lagerstabilität im Lagergefäß (Standardapplikationsflasche aus PE-PP-Mischung, 180ml, Höhe = 130mm / Durchmesser = 50mm, Durchmesser Öffnung = 17mm) bei unterschiedlichen Temperaturen hin untersucht. Dazu wurden pH-Werte, Wasserstoffperoxid-Gehalt und Viskositätsaufbauvermögen (Brookfield, 22°C, Spindel #4, 4 rpm) in der Anwendungsmischung (AWM: F4 + E3 + B3, s.o.) miteinander verglichen.
Lagerbedingungen | pH-Wert (E1) | Wasserstoffperoxidgehalt [Gew.-%] | pH-Wert (AWM) | Viskosität (AWM) |
RT; ungelagert | 4,1 | 12,1 | 10,2 | 27.000 mPas |
–10°C; 24 Wochen | 4,1 | 12,0 | 10,1 | 23.300 mPas |
20°C; 24 Wochen | 4,2 | 11,8 | 10,1 | 26.100 mPas |
40°C; 24 Wochen | 4,1 | 11,8 | 10,1 | 21.600 mPas |
-
Die erfindungsgemäße Zubereitung E3 zeichnet sich durch eine hervorragende Lagerstabilität bei unterschiedlichen Temperaturen aus.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1291001 [0003]
- WO 0176552 A1 [0003]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989 [0126]