-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein längliches Formteil
zur Abdichtung von Durchbrüchen im Baubereich, das aus
einem nach dem Komprimieren verzögert zurückstellenden
Schaumstoff besteht und zwei sich gegenüberliegende Seitenwände
sowie eine Unterseiten aufweist, wobei die beiden Seitenwände
im Querprofil im nicht komprimierten Zustand des Formteils eine
unterschiedliche Höhe aufweisen.
-
Vorgefertigte
Formteile oder Dichtbänder aus Schaumstoff zur Anwendung
im Baubereich sind allgemein bekannt. So wird von der Firma Tesa® ein mit einem Haftklebstoff beschichtetes
Schaumstoffdichtband unter der Bezeichnung Tesa Moll® vertrieben.
-
Eine
weitere bekannte Möglichkeit der Abdichtung im Baubereich
insbesondere zwischen Fensterrahmen und einem hierfür im
Baukörper vorgesehenen Durchbruch im Mauerwerk besteht
im Einsatz von Bauschäumen, insbesondere Polyurethanschäumen.
Bei den Polyurethanschäumen wird es zum Teil als nachteilig
empfunden, dass diese gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe
enthalten können sowie ferner, dass sich mit Polyurethanschäumen nicht
ohne Weiteres der in den RAL-Montage Richtlinien beschriebene Grundsatz „innen
dichter als außen” realisieren, sowie die Luft-
und Schlagregendichtheit nicht dauerhaft sicherstellen lässt.
Dieser Grundsatz besagt, dass Abdichtungen an Gebäuden so
vorgenommen werden sollen, dass in eine Anschlussfuge eingedrungene
Feuchtigkeit kontrolliert nach außen abgeführt
werden kann. Dazu soll der Wasserdampfdiffusionswiderstand der Abdichtung von
der Gebäudeaußenseite zur Innenseite hin anwachsen.
-
Ein
weiterer Nachteil von Polyurethanschäumen kann darin gesehen
werden, dass deren Handhabung einige Routine voraussetzt und bei
der Verarbeitung beispielsweise ein Fensterrahmen leicht mit Polyurethan
verschmutzt werden kann, welches sich im Nachhinein nur relativ
schlecht wieder entfernen lässt.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Bauwerksabdichtung
zu schaffen, die einfach in Herstellung und Handhabung ist, dabei gesundheitlich
unbedenklich ist und darüber hinaus die Realisierung von
Abdichtungen ermöglicht, bei der der Wasserdampfdiffusionswiderstand
auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite höher
ist als auf der der Gebäudeaußenseite zugewandten Seite
und sich auf diese Weise der Grundsatz „innen dichter als
außen” umsetzen sowie die Anforderungen des RAL
Leitfaden zur Montage dauerhaft sicherstellen lässt.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein längliches
Formteil zur Abdichtung von Durchbrüchen im Baubereich
gelöst, das aus einem nach dem Komprimieren verzögert
zurückstellenden Schaumstoff besteht und zwei sich gegenüberliegende
längsverlaufende Seitenwände sowie eine Unterseite
aufweist, wobei die beiden Seitenwände im Querprofil im nicht
komprimierten Zustand des Formteils eine unterschiedliche Höhe
aufweisen.
-
Das
Querprofil bezeichnet dabei die Form einer Schnittfläche,
die quer zur Längsausdehnung des Formteils angesetzt ist.
-
Unter
einem verzögert zurückstellenden Schaumstoff wird
im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Material verstanden, das
nach dem Komprimieren auf ein fünftel seiner ursprünglichen
Höhe durch mechanische Druckausübung sich nach
Wegnahme des Drucks über mehrere Minuten bis Stunden langsam
wieder auf seine ursprüngliche Höhe zurückstellt.
Insbesondere werden hierunter Materialien verstanden, die bei 20°C
beim Zusammendrücken auf ein fünftel der ursprünglichen
Höhe diese ursprüngliche Höhe erst nach
einer Zeit von wenigstens 20 Minuten, insbesondere nach einer Zeit
von 30 Minuten oder mehr, ganz besonders bevorzugt nach einer Zeit
von einer Stunde oder mehr erreichen. Längere Rückstellzeiten
sind hierbei von Vorteil, da sie nach Anbringung des Formteils beispielsweise
an einen Fensterrahmen oder in eine Laibung dem Handwerker mehr
Zeit für den Einbau dieses Fensterrahmens in die Laibung
verschaffen. Unter verzögert zurückstellenden
Schaumstoffen werden insbesondere solche Materialien verstanden,
die in der DIN 18542 von 1999 beschrieben sind.
-
Das
erfindungsgemäße Formteil wird im komprimierten
Zustand beispielsweise eng auf eine Rolle gewickelt und das Ende
des Formteils auf der Rolle beispielsweise über ein Klebeband
fixiert. Hierdurch wird das Formteil im komprimierten Zustand gehalten.
Bei der Verwendung wird ein Stück des Formteils von der
Rolle abgerollt, abgeschnitten und verarbeitet, wohingegen die Rolle
wieder in der oben genannten Art fixiert wird.
-
Der
Erfindung liegt die Kenntnis zugrunde, dass der Wasserdampfdiffusionskoeffizient
bei verzögert zurückstellenden Schaumstoffen mit
zunehmendem Kompressionsgrad abnimmt. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das längliche Formteil an den beiden Längsseiten
unterschiedlich hohe Seitenwände aufweist. Beim Zusammendrücken
des länglichen Formteils mit einer Kraft, die weitestgehend senkrecht
auf diese Seitenwände wirkt, wird somit das Formteil an
den beiden unterschiedlich hohen Seitenwänden verschieden
stark komprimiert. Daraus ergibt sich im zusammengedrückten
Zustand, insbesondere im parallel zusammen gedrückten Zustand,
an der Seite des Formteils mit der ursprünglich höheren
Seitenwand ein geringerer Wasserdampfdiffusionskoeffizient als auf
der gegenüberliegenden Seite. Dieser teilkomprimierte Zustand
wird bei dem erfindungsgemäßen Formteil in der
Praxis dadurch erzielt, dass das maschinell komprimierte Formteil
so in einen abzudichtenden Zwischenraum mit weitestgehend parallelen
Flächen eingesetzt wird, dass es sich nicht vollständig
entspannen kann.
-
Wird
ein vorkomprimiertes erfindungsgemäßes Formteil
derart zwischen einem Fensterrahmen und dem Mauerwerk eingebaut,
das es sich nicht wieder vollständig entspannen kann und
im verbauten Zustand einen nahezu rechteckigen Querschnitt aufweist,
so kann auf diese Weise das Prinzip „innen dichter als
außen” dadurch realisiert werden, dass das Formteil
so eingebaut wird, dass die im unkomprimierten Zustand höhere
Seitenwand des Formteils zur Gebäudeinnenseite weist. Eine
erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Formteils besteht daher darin, dass die höhere der beiden
Seitenwände des Formteils nach erfolgtem Einbau in einen
Durchbruch in einer Wand eines Gebäudes, wie beispielsweise
einer Fensterlaibung, zur Innenseite des Gebäudes weist.
-
Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formteils
sieht vor, das die beiden Seitenwände nahezu flächenparallel
zueinander verlaufen. Dies ist vorteilhaft, da sich derartige Formteile
leicht herstellen lassen. Es ist jedoch ebenso denkbar, dass die Seitenwände
beispielsweise von der Unterseite ausgehend leicht nach innen geneigt
sind und das Formteil so einen trapezartigen Querschnitt aufweist.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Formteils ist im jeweils nicht komprimierten Zustand die minimale Höhe
des Formteils in einem Zwischenbereich zwischen den sich gegenüberliegenden
Seitenwänden geringer als die Höhe der Seitenwände.
Mögliche Einschnitte im Formteil werden in diesem Zusammenhang
nicht als Reduzierung der Höhe verstanden. Ein derartiges
Profil ist besonders vorteilhaft, da auf diese Weise ein Formteil
erhalten wird, welches in Bezug auf dessen Wasserdampfdurchlässigkeit
im Zwischenbereich die höchste Durchlässigkeit
zeigt. Auf diese Weise kann ein Feuchtigkeitsstau innerhalb des
Formteils vermieden werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass aufgrund des geringeren Komprimierungsgrades des Zwischenbereichs
im eingebauten Zustand die Wärmedämmeigenschaften
dieses Bereichs besser ausgeprägt sind als bei den stärker
komprimierten Seitenwänden.
-
Bei
dieser Ausführungsform hat es sich als besonders vorteilhaft
heraus gestellt, wenn im jeweils nicht komprimierten Zustand das
Verhältnis der Höhe der niedrigeren Seitenwand
zu der minimalen Höhe des Zwischenbereichs wenigstens 1,2:1
beträgt, bevorzugt wenigstens 1,5:1, ganz besonders bevorzugt wenigstens
2:1. Diese Verhältnisse sind besonders vorteilhaft, weil
auf diese Weise der Zwischenbereich eine gute Wärmeisolation
aufweist, wohingegen die niedrigere Seitenwand unter Einbaubedingungen eine
höhere Feuchtigkeitsdichtigkeit besitzt, beispielsweise
gegen Schlagregen.
-
Die
Seitenwände können entweder diskrete Breiten aufweisen
oder aber auch fließend in den Zwischenbereich bzw. die
gegenüberliegende Seitenwand übergehen. Weisen
die Seitenwände und auch der Zwischenbereich diskrete Breiten
auf, so können diese beispielsweise durch ein rechteckiges Profil
ausgebildet sein. Das Profil kann hierzu von der Höhe der
Seitenwände auf die Höhe des Zwischenbereichs
parallel zu Außenseite der Seitenwände abfallen.
Die Breiten der Seitenwände können bevorzugt gleich
groß sein und eine Breite aufweisen, die der Breite des
Zwischenbereichs entspricht, wodurch sich ein Breitenverhältnis
Seitenwand zu Zwischenbereich zu Seitenwand von 1:1:1 ergibt. Zur
Verbesserung der Wärmeisolierung kann der Zwischenbereich
auch breiter ausgeformt sein als die Seitenwände, so dass
sich ein Breitenverhältnis von mehr als 1:1,2:1 ergibt
oder sogar mehr als 1:1,5:1.
-
Die
Gesamtbreite des Formteils liegt beispielsweise zwischen 2 und 15
cm, kann jedoch anforderungsgemäß in nahezu beliebiger
Breite hergestellt werden. Das Verhältnis der Breite des
Formteils zu der Höhe der höheren Seitenwand im
nicht-komprimierten Zustand kann beispielsweise zwischen 1:3 und
3:1 liegen. Auch dieses Verhältnis lässt sich
je nach den Anforderungen auch außerhalb dieser Bereiche
einstellen.
-
Ein
weiter bevorzugtes erfindungsgemäßes Formteil
weist im Bereich der Übergänge zwischen den Breiten
der Seitenwände und dem Zwischenbereich einen oder mehrere
Einschnitte auf, die insbesondere bis nahezu an die Unterseite heranreichen können.
Hierunter wird verstanden, dass die Einschnitte nur soweit in das
Formteil reichen, dass über der Unterseite ein Schaumstoffsteg
bestehen bleibt. Auf diese Weise kann das Formteil einstückig
ausgebildet werden. Die Einschnitte verlaufen in bevorzugter Weise
flächenparallel zu den Seitenwänden. Diese Einschnitte
verbessern das gleichmäßige Entspannen des Formteils
nach dem Einbau, da die verschiedenen Bereiche des Formteils nur
im Bereich der Unterseite miteinander verbunden sind.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt
im jeweils nicht komprimierten Zustand das Verhältnis der
Höhe der höheren Seitenwand zur niedrigeren Seitenwand
wenigstens 1,2:1, bevorzugt wenigstens 1,5:1, ganz besonders bevorzugt
wenigstens 2:1. Auf diese Weise kann bei der niedrigeren Seitenwand
unter Einbaubedingungen eine Schlagregendichtigkeit erzielt werden,
wenn diese Seitenwand zur Gebäudeaußenseite weist. Gleichzeitig
zeichnet sich die dann nach innen gerichtete höhere Seitenwand
aufgrund des dann höheren Kompressionsgrades durch eine
höhere Dampfdichtigkeit aus. Hierdurch wird das Prinzip
innen dichter als außen auf elegante Weise realisiert.
-
In
besonders wirkungsvoller Weise kann dieses Prinzip mit einem niedrigeren
Zwischenbereich realisiert werden, der dann die Wärmeisolation
des Formteils im eingebauten Zustand zusätzlich verbessert.
Deshalb liegt bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
im jeweils nicht komprimierten Zustand das Verhältnis der
Höhe der höheren Seitenwand zur minimalen Höhe
im Zwischenbereich zur Höhe der niedrigeren Seitenwand
zwischen etwa 2:1:1,2 und etwa 4:1:3, bevorzugt bei etwa 3:1:2.
-
Nach
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formteils
ist dessen Unterseite mit einem Klebstoff, insbesondere einem Haftklebstoff,
beschichtet. Auf diese Weise lässt sich das Formteil verhältnismäßig
einfach auf einem Fensterrahmen oder auch in einem Mauerdurchbruch,
wie beispielsweise einer Fensterlaibung, fixieren. Die Klebstoffschicht
kann in an sich bekannter Weise mit einer ablösbaren Abdeckung
versehen werden, beispielsweise aus siliconisiertem Papier oder
einer siliconisierten Folie. In die Klebstoffschicht kann in weiter
bevorzugter Weise zusätzlich ein Gewebe, ein Gelege, insbesondere
ein Gittergelege oder ein Vlies zur Verstärkung eingelegt
werden.
-
Als
besonders geeignetes Material für das erfindungsgemäße
Formteil hat sich ein verzögert zurückstellender
Schaumstoff in Form eines offenzelligen Polyurethanschaums herausgestellt.
Aus diesem Material lässt sich in verhältnismäßig
einfacher Weise die Gestalt des erfindungsgemäßen
Formteils herausarbeiten, beispielsweise über Schneiden
mit einem Laser, durch einen heißen Draht oder mit einer Klinge.
-
Zur
Erzielung der verzögert zurückstellenden Eigenschaften
ist der Schaumstoff des erfindungsgemäßen Formteils
beispielsweise mit einer Polyacrylat-, einer Polyurethan-Dispersion,
mit Wachsen, beispielsweise Paraffinen, Paraffinölen oder
anderen synthetischen oder synthetisch modifizierten natürlichen
Wachsen, Alkydharzen, Silikonen, polymeren Silanen und/oder Bitumen
imprägniert.
-
In
weiterhin besonders bevorzugter Weise ist das erfindungsgemäße
Formteil einteilig ausgebildet. Dies ist vorteilhaft, da dies die
Handhabung des Formteils beim Einbau erleichtert.
-
Nach
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Formteils
weist der Schaumstoff eine Faserverstärkung auf. Auf diese
Weise lassen sich die mechanischen Eigenschaften, wie beispielsweise
die Zähigkeit des Schaumstoffs und dessen Rückstellgeschwindigkeit
nach dem Komprimieren modifizieren.
-
Eine
weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Formteils sieht vor, dass das Formteil zumindest an einer der beiden
Seitenwände mit einer Schutzschicht überzogen
ist. Eine solche Schutzschicht kann beispielsweise durch eine aufkaschierte
oder aufgeklebte Folie aus Polyethylen, Polypropylen, einem Polyamid
oder auch Polyester realisiert werden. Dadurch kann die Dampfdichtigkeit des
Formteils ebenfalls modifiziert werden. Diese wird bevorzugt auf
der im unkomprimierten Zustand höheren Seitenwand angebracht.
Besonders geeignete Folien aus den zuvor genannten Materialien, weisen
eine wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke
(kurz:sd-Wert) von weniger als 30 m auf, insbesondere
von 1 bis 10 m. Es können auch Folien mit unterschiedlichen
sd-Werten auf beiden Seiten des Formteils
verwendet werden. Beispielsweise eine Folie mit geringerem sd-Wert wie etwa 1 m an der Seitenwand mit
der geringeren Höhe und eine Folie mit einem sd-Wert
von etwa 10 m an der höheren Seitenwand – jeweils
im nicht komprimierten Zustand. Beim Einbau des Formteils in der
Weise, dass die höhere Seitenwand zur Gebäudeinnenseite weist,
kann auf diese Weise ein besonders deutliches Wasserdampfdiffusions-Dichtigkeitsgefälle
von innen nach außen abnehmend realisiert werden.
-
Bei
der Herstellung des erfindungsgemäßen Formteils
kann beispielsweise so vorgegangen werden, dass ein längliches
Schaumstoffteil mit beispielsweise rechteckigem Querschnitt, mit
einem Laser oder einem heißen Draht auf das gewünschte Profil
geschnitten wird. Anschließend wird das so bearbeitete
Schaumstoffteil mit einer Polyacrylat-Dispersion getränkt,
danach in der Höhe komprimiert und fest auf einer Rolle
aufgewickelt und die Rolle mit einem Klebeband fixiert. Es ist jedoch
auch ebenso möglich, ein bereits mit einer Polyacrylat-Dispersion behandeltes
Schaumstoffteil auf das gewünschte Profil zu schneiden
und dann aufzuwickeln.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Erstellung einer Abdichtung zwischen dem Rahmen einer verschließbaren Öffnung
in der Wand eines Gebäudes, insbesondere in einer Außenwand,
und einem hierfür in der Wand des Gebäudes vorgesehenen
Durchbruch, gekennzeichnet durch die Schritte, dass man
- a) ein erfindungsgemäßes Formteil im komprimierten
Zustand an wenigstens einer der Innenseiten des Durchbruchs anbringt
und anschließend den Rahmen der verschließbaren Öffnung so
einbaut, dass die Außenflächen des Rahmens auf
dem Formteil aufliegen, oder
- b) ein erfindungsgemäßes Formteil im komprimierten
Zustand an wenigstens einem Teilstück der Außenfläche
des Rahmens der verschließbaren Öffnung anbringt
und anschließend den Rahmen so einbaut, dass die Innenseiten
des Durchbruchs auf dem Formteil aufliegen,
- c) wobei man die Höhe der Seitenwände und
so wählt, dass die Seitenwände nach erfolgtem
Einbau des Rahmens sowohl an dem Rahmen als auch an der Innenseite
des Durchbruchs anliegen und sich das Formteil nicht vollständig
in dem Raum zwischen dem Rahmen und den Innenseiten des Durchbruchs
zurückstellen kann.
-
Unter
einer verschließbaren Öffnung wird vorliegend
beispielsweise eine Tür mitsamt ihres Rahmens bzw. ihrer
Zarge oder ein Fenster mitsamt dem Fensterrahmen verstanden. Die
Außenfläche dieses Rahmens bezeichnet dabei die
Stoßkanten des Rahmens, die der Laibung im Mauerwerk zugewandt
sind.
-
Die
Anbringung bzw. Fixierung des erfindungsgemäßen
Formteils kann beispielsweise durch einen Klebstoff erfolgen, den
man auf dem Formteil, dem Rahmen oder auf den Innenseiten des Durchbruchs
aufbringt. Bevorzugt ist das Formteil zumindest bereits an seiner
Unterseite bereits mit einem Klebstoff, insbesondere einem Haftklebstoff
ausgerüstet, sodass kein zusätzlicher Klebstoff
für die Montage aufgebracht werden muss.
-
Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt
sich eine Abdichtung beispielsweise zwischen einem Fensterrahmen
und der Fensterlaibung im Mauerwerk anbringen, die an der Gebäudeaußenseite
schlagregendicht ist, im mittleren Bereich eine gute Wärmedämmung
aufweist und auf der nach innen weisenden Seite in Bezug auf die
Abdichtung den höchsten Wasserdampfdiffusionswiderstand
aufweist. Dadurch kann der Wasserdampf von der Innenseite nach außen
diffundieren, wohingegen die Diffusion in Gegenrichtung deutlich
niedriger ist. Hierzu wird das erfindungsgemäße
Formteil umlaufend zwischen dem Rahmen und den Innenseiten des Durchbruchs
vorgesehen.
-
Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass die Abdichtung zwischen einer Türzarge
oder einem Fensterrahmen und einer hierfür vorgesehenen
Türlaibung oder Fensterlaibung angebracht wird.
-
Eine
weitere bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Profilhöhe
des Formteils im nicht komprimierten Zustand in einem Zwischenbereich
geringer ist als die Höhe seiner niedrigeren Seitenwand
und die Höhe der niedrigeren Seitenwand geringer ist als
die Höhe der höheren Seitenwand. Bei dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es besonders
bevorzugt, wenn das Formteil so in dem Durchbruch angebracht wird,
dass die höhere Seitenwand des Formteils zur Innenseite des
Gebäudes weist. Dadurch kann auf der zur Gebäudeinnenseite
weisenden Seite der Abdichtung der höchste Wasserdampfdiffusionswiderstand
realisiert werden.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Höhe des Zwischenbereichs so wählt,
dass der Zwischenbereich nach erfolgtem Einbau des Rahmens sowohl
an dem Rahmen als auch an der Innenseite des Durchbruchs anliegt
und sich das Formteil auch in Bezug auf diesen Zwischenbereich nicht
vollständig in dem Raum zwischen dem Rahmen und den Innenseiten
des Durchbruchs zurückstellen kann. Auf diese Weise wird
der Kontakt des Zwischenbereichs mit dem Rahmen bzw. der Fensterlaibung
sichergestellt, wodurch sich eine gute Wärmeisolation ohne
Kältebrücken ergibt. Besonders bevorzugt wird
deshalb die Höhe des Zwischenbereichs so gewählt,
dass dieser beidseitige Kontakt nach dem Einbau und dem Entspannen
gerade eben gegeben ist.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Abdichtung
zwischen dem Rahmen einer verschließbaren Öffnung
in der Wand eines Gebäudes, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbar ist.
-
Gegenstand
der Erfindung ist schließlich auch die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Formteils als Abdichtung im
Baubereich, insbesondere zwischen dem Rahmen einer verschließbaren Öffnung
in der Wand eines Gebäudes und einem hierfür in
der Wand des Gebäudes vorgesehenen Durchbruch.
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der in den 1 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 ein
erfindungsgemäßes Formteil in der dreidimensionalen
Darstellung von schräg oben,
-
2 ein
erfindungsgemäßes Formteil im eingebauten Zustand
zwischen einem Fensterrahmen und einer Fensterlaibung,
-
3 die
schematische Befestigung eines Teilstücks des erfindungsgemäßen
Formteils in der Fensterlaibung einer Gebäudeaußenwand,
-
4 eine
spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Formteils mit Einschnitten, sowie
-
5 bis 10 weitere
mögliche Gestaltungen des Querprofils des erfindungsgemäßen länglichen
Formteils.
-
In
der 1 ist ein erfindungsgemäßes Formteil 1 im
unkomprimierten Zustand in der dreidimensionalen Darstellung von
schräg oben gezeigt. Das Formteil 1 besteht aus
einem mit einer Polyacrylat-Dispersion getränkten offenzelligen
Polyurethanschaumstoff, wodurch dieser verzögert zurückstellende
Eigenschaften aufweist. Das Formteil 1 hat eine längliche
Form, die sich in der mit Z bezeichneten Achse erstreckt wobei das
Formteil 1 ferner ein Querprofil 2 besitzt, das
der Schnittfläche quer zur länglichen Ausdehnung
in Richtung der Achse Z entspricht. Das Formteil 1 besitzt
jeweils längsverlaufende, flächenparallele Seitenwände 3 und 4 sowie
eine längsverlaufende Unterseite 5, die zueinander
rechtwinklig angeordnet sind. Die Seitenwand 3 weist eine größere
Höhe auf als die Seitenwand 4.
-
Im
Formteil 1 ist ferner zwischen den Seitenwänden 3 und 4 ein
ebenfalls in Längsrichtung verlaufender Zwischenbereich 6 ausgebildet,
der eine geringere Höhe als die beiden Seitenwände 3 und 4 aufweist.
Die Breite 7 der Seitenwand 3 steht zur Breite 8 des
Zwischenbereichs 6 zur Breite 9 der Seitenwand 4 etwa
im Verhältnis 1:1,6:1.
-
Die
Unterseite 5 des Formteils 1 ist vollflächig
mit einer Haftklebstoffschicht 10 ausgerüstet.
-
In
der 2 ist das erfindungsgemäße Formteil 1 im
eingebauten Zustand zwischen einem Fensterrahmen 11 und
einer Fensterlaibung 12 gezeigt, wobei die mit A bezeichnete
Seite die Gebäudeinnenseite und die mit B bezeichnete Seite
die Gebäudeaußenseite kennzeichnet. Das Formteil 1 kann
sich im Bereich zwischen dem Fensterrahmen 11 und der Fensterlaibung 12 nur
teilweise auf den umkomprimierten Zustand entspannen. Aufgrund der im
unkomprimierten Zustand verschiedenen Profilhöhen im Bereich
der Seitenwände 3 und 4 sowie im Zwischenbereich 6 ergeben
sich im eingebauten Zustand in einem Bereich 13 der Seitenwand 3 die höchste
Schaumdichte und damit die höchste Wasserdampfdiffusionsdichte,
im Bereich 14 der Seitenwand 4 eine geringere
Schaumdichte und somit eine geringere Wasserdampfdiffusionsdichte.
Der Kompressionsgrad genügt jedoch, damit die Seitenwand 4 schlagregendicht
ist. Im Bereich 15 des Zwischenbereichs 6 ergibt
sich die geringste Wasserdampfdiffusionsdichte mit der gleichzeitig
besten Wärmedämmung. Die Schaumdichte wird durch
die unterschiedlich enge Schraffur angedeutet, wobei die engste Schraffur
im Bereich 13 dem größten Komprimierungsgrad
entspricht.
-
Die 3 zeigt
schematisch die Befestigung eines Teilstücks des Formteils 1 in
der Fensterlaibung 12 einer Gebäudeaußenwand 16 mit
einer Außenseite 17 und einer Innenseite 18.
Das Formteil 1 wird dabei so in die Fensterlaibung 12 eingeklebt, dass
die höhere Seitenwand 3 zur Innenseite 18 und die
niedrigere Seitenwand 4 zur Gebäudeaußenwand 16 weist.
Beim tatsächlichen, hier nicht dargestellten, Einbau des
Formteils 1 in eine Fensterlaibung wird jedoch der Fensterrahmen 11 bereits
auf das Formteil 1 aufgesetzt bevor es sich wie in 3 dargestellt
entspannen kann.
-
In 4 ist
eine bevorzugte Ausführungsform des Querprofils 2 des
erfindungsgemäßen Formteils 1 dargestellt,
bei der zwischen der Seitenwand 3 und dem Zwischenbereich 6 sowie
zwischen der Seitenwand 4 und dem Zwischenbereich 6 jeweils
ein Einschnitt 19 und 20 vorgesehen ist, der flächenparallel
zu den Seitenwänden 3 und 4 verläuft und
sich bis nahezu an die Unterseite 5 erstreckt. Zwischen
den Einschnitten 19 bzw. 20 und der Unterseite 5 verbleibt
auf diese Weise je ein dünner Schaumstoffsteg 21 bzw. 22.
-
Die 5 bis 10 zeigen
weitere mögliche Gestaltungen des Querprofils 2 des
erfindungsgemäßen länglichen Formteils 1.
-
- 1
- Längliches
Formteil
- 2
- Querprofil
- 3
- längsverlaufende
Seitenwand
- 4
- längsverlaufende
Seitenwand
- 5
- längsverlaufende
Unterseite
- 6
- längsverlaufender
Zwischenbereich
- 7
- Breite
der Seitenwand 3
- 8
- Breite 8 des
Zwischenbereichs 6
- 9
- Breite 9 der
Seitenwand 4
- 10
- Haftklebstoffschicht
- 11
- Fensterrahmen
- 12
- Fensterlaibung
- 13
- Bereich
der Seitenwand 3
- 14
- Bereich
der Seitenwand 4
- 15
- Bereich
des Zwischenbereichs 6
- 16
- Gebäudeaußenwand
- 17
- Außenseite
- 18
- Innenseite
- 19
- Einschnitt
- 20
- Einschnitt
- 21
- Schaumstoffsteg
- 22
- Schaumstoffsteg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 18542
von 1999 [0008]