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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Armlehne mit einem Armauflageschenkel,
einem Lagerschenkel, an dessen einem Ende der Armauflageschenkel
befestigt ist, und einem Lagerbock, mit dem die Armlehne an einen
Sitz montierbar ist.
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Bei
Armlehnen von Fahrer- bzw. Fahrgastsitzen in nahezu allen Arten
von Fahrzeugen, wie Personenkraftwagen, Bussen, Flugzeugen etc.,
besteht häufig der Bedarf, dass die Armlehnen der Sitze
aus einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung bewegt
werden. Dies ist insbesondere dazu notwendig, um den Sitz besser
besteigen zu können.
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Eine
gattungsgemäße Armlehne ist aus der Druckschrift
WO 99/39935 A1 bekannt.
Ein dort beschriebener Sitz weist eine zwischen einer Gebrauchsstellung
und einer Bereitschaftsstellung schwenkbar gelagerte Armlehne auf,
welche einen Armauflageschenkel und einen mit diesem verbundenen
Lagerschenkel aufweist. Der Lagerschenkel ist an seinem freien Ende
an einer Schwenkachse seitlich am Sitz schwenkbar gelagert. Dazu
sind zwei Kugelgelenklager vorgesehen, die zwei Enden einer Schwenkachse
zugeordnet sind, wobei das erste, vordere Kugelgelenklager nahe
benachbart zu einer Seitenverkleidung und das zweite, hintere Kugelgelenklager
dem freien Ende der Schwenkachse zugeordnet ist. Oberhalb des hinteren
Schwenklagers ist ein Federelement im Lagerschenkel gelagert. Dieses übt
beim Verstellen des hinteren Kugelgelenklagers in vertikaler Richtung
eine rückstellende Federkraft aus. Um das vordere Kugelgelenklager
ist der Lagerschenkel verschwenkbar, wenn beispielsweise der Armauflageschenkel
an seinem freien Ende nach oben angehoben wird.
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Weiterhin
ist aus der Patentschrift
DE
25 09 642 C2 eine Armlehne für die den Mittelgang
eines Omnibusses begrenzenden Sitze bekannt. Sie kann in Richtung
zur vorderen Sitzkante aus einem seitlichen Rahmen herausgezogen
werden und zwar soweit, bis ein Stift aus einer jeweiligen Nut in
der hinteren Lagerung herausgetreten ist und dadurch die Armlehne
um 180° nach außen zum Mittelgang verschwenkt
werden kann. Um eine automatische Verriegelung der Gebrauchslage
und der weggeschwenkten unteren Stellung beim Loslassen der Armlehne
in den Endstellungen zu erreichen, ist auf dem in der Rückenlehne
gelagerten Zapfenende eine auf Druck beanspruchte Schraubenfeder
geführt. Sie wird mit ihrem der Sitzfläche zugekehrten
Ende an der Rückenlehne des seitlichen Rahmens abgestützt.
Das andere Ende der Schraubenfeder ist über eine Scheibe
an dem das freie Zapfenende durchsetzenden Stift abgestützt.
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Darüber
hinaus offenbart die Gebrauchsmusterschrift
DE 92 06 088 U1 eine Armlehne
für einen Omnibussitz, die eine mit der Armauflage verbundene,
an ihrem freien Ende verschwenkbar gelagerte Stütze umfasst,
wobei die Schwenkachse durch die Lagerenden von Armauflage und Stütze verläuft.
Um die Armlehne aus ihrer Gebrauchsstellung in ihre Bereitschaftsstellung
zu verschwenken, wird die Armlehne entgegen der Wirkung einer Feder verschoben.
Durch diese Verschiebung der Armlehne relativ zur Feder wird eine
zugeordnete Arretiervorrichtung eingerastet bzw. ausgerastet. Die
für das Verschwenken notwendige Schiebe-Klapp-Bewegung
wird jedoch häufig als ruckartig und wenig definiert empfunden.
Der Bedienkomfort ist bei dieser Lösung also nicht sehr
hoch.
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Weiterhin
ist bekannt, Armlehnen zum Entriegeln anzuheben und anschließend
ohne Drehbewegung nach unten zu drücken. Dies hat in der
Regel jedoch zur Folge, dass die Sesselblende durch die Armlehne
in der unteren Nichtgebrauchslage abgedeckt wird. Dadurch werden
andere Bedienelemente am Sitz unzugänglich.
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Ferner
beschreibt die Patentanmeldung mit dem anmelderinternen Aktenzeichen
P811898/DE/1 eine gattungsgemäße schwenkbare Armlehne
mit Kippentriegelung. Diese Armlehne weist eine Welle auf, die an
dem freien Ende des Lagerschenkels befestigt ist und um die der
Lagerschenkel einschließlich des Armauflageschenkels zwischen
einer Nichtgebrauchsstellung und einer Zwischenstellung schwenkbar
ist. Außerdem besitzt die Armlehne einen Lagerbock, in
dem die Welle drehbar gelagert ist, und der um eine Achse im Wesentlichen
senkrecht zu der Welle kippbar an dem Befestigungsschenkel gelagert
ist, so dass der Lagerschenkel einschließlich des Armauflageschenkels
zwischen der Zwischenstellung und einer Gebrauchsstellung kippbar ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Armlehne
vorzuschlagen, die intuitiv einfach und komfortabel von einer Gebrauchsstellung
in eine Nichtgebrauchsstellung bewegbar ist, ohne jedoch in der
Nichtgebrauchsstellung weitere Bedienelemente am Sitz zu verdecken.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe entsprechend Anspruch 1 gelöst durch eine
Armlehne mit einem Armauflageschenkel, einem Lagerschenkel, an dessen
einem Ende der Armauflageschenkel befestigt ist, und einem Lagerbock,
mit dem die Armlehne an einen Sitz montierbar ist, weiterhin umfassend
eine Welle, die an einem freien Ende des Lagerschenkels befestigt
ist und um die der Lagerschenkel einschließlich des Armauflageschenkels
zwischen einer Nichtgebrauchsstellung und einer Zwischenstellung
schwenkbar ist, wobei die Welle in dem Lagerbock um ihre Längsachse
drehbar gelagert ist, die Welle um eine Achse im Wesentlichen senkrecht
zu der Längsachse kippbar an dem Lagerbock gelagert ist,
so dass der Lagerschenkel einschließlich des Armauflageschenkels
zwischen der Zwischenstellung und einer Gebrauchsstellung kippbar
ist, und eine an dem Lagerbock befestigte, elastische Feder an der
Welle angreift, um den Armauflageschenkel in die Gebrauchsstellung
zu drücken.
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In
vorteilhafter Weise erlaubt das eigens in dem Lagerbock realisierte
Drehlager eine definierte Kipp-Schwenkbewegung der Armlehne. Außerdem kann
dadurch eine robuste Lagerung für eine Bewegung in zwei
Freiheitsgraden erzielt werden. Von besonderem Vorteil dabei ist,
wenn die Lagerung als Festlager realisiert ist, so dass mit der
Armlehne nur wohl definierte Bewegungen in zwei Freiheitsgraden ausführbar
sind.
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Vorteilhafte
Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
definiert.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert, in denen zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Armlehne;
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2 die
Armlehne von 1 in der Vorderansicht;
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3 eine
vergrößerte Ansicht des Lagers der Armlehne;
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4 eine
Ansicht auf die Arretierungsvorrichtung in der Gebrauchsstellung;
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5 eine
Ansicht auf die Arretierungsvorrichtung in der Zwischenstellung;
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6 eine
Ansicht auf die Arretierungsvorrichtung in einem geschwenkten Zustand;
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7 eine
Ansicht auf die Arretierungsvorrichtung kurz vor Erreichen der Nichtgebrauchsstellung
und
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8 eine
Ansicht auf die Arretierungsvorrichtung in der Nichtgebrauchsstellung.
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Das
nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar.
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Die
in 1 in der Seitenansicht wiedergegebene Armlehne
besitzt einen Armauflageschenkel 1, der an einem Ende eines
Lagerschenkels 2 befestigt ist. An dem anderen Ende des
Lagerschenkels 2 ist eine Welle 3 mit Hilfe einer
Hülse 4 drehbar befestigt, so dass der Lagerschenkel 2 einschließlich
des Armauflageschenkels 1 in einem Lager 5 kipp-schwenkbar
gelagert ist.
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Falls
der Nutzer die Armlehne nicht benötigt, kann er sie in
eine Nichtgebrauchsstellung bzw. eine untere Stellung bewegen. Hierzu
hebt er die Armlehne bzw. den Armauflageschenkel 1 an der
Vorderseite entsprechend der Anheberichtung 6 an. Dabei
bewegt sich der Armauflageschenkel 1 zusammen mit dem Lagerschenkel 2 in
eine Zwischenstellung (vgl. 5). In dieser
Zwischenstellung lässt sich der Lagerschenkel 2 einschließlich
des Armauflageschenkels 1 um die Welle 3 im Lager 5 in
einer Schwenkrichtung 7, die in der Vorderansicht der Armlehne
in 2 dargestellt ist, in eine Nichtgebrauchsstellung nach
unten schwenken. Die Nichtgebrauchsstellung ist sowohl in der 1 als
auch in der 2 durch eine gestrichelte Kontur 8 von
Lagerschenkel und Armauflageschenkel symbolisiert.
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In 3 ist
die Mechanik bzw. das Lager ohne den Armauflageschenkel 1 und
den Lagerschenkel 2 vergrößert dargestellt.
Das Lager 5 weist einen Lagerbock 9 auf. Mithilfe
dieses Lagerbocks 9 ist die Armlehne an einem Sitz befestigbar.
Der Lagerbock 9 weist entsprechende Bohrungen auf. In bzw.
an dem Lagerbock 9 ist die Welle 3 kippbar gelagert.
Hierzu ist eine Kippachse 10 vorgesehen, die senkrecht
zu der Längsachse 11 der Welle 3 verläuft. Beim
Anheben des Armauflageschenkels 1 entsprechend der Anheberichtung 6 vollführt
die Welle 3 eine Bewegung entsprechend dem Pfeil 12 um
die Kippachse 10.
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Ein
Ende der Welle 3 ist mithilfe eines Gleitlagers 13 in
der Schwenkhülse 4 entsprechend dem Pfeil 15 schwenkbar
gelagert. Diese Schwenkbewegung entspricht der Bewegung gemäß der
Schwenkrichtung 7 von 2. Die Hülse 4 wird
auf der Welle 3 durch einen Sicherungsring 16 axial
gehalten.
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Weiterhin
weist die Hülse 4 an der dem Lagerbock 9 zugewandten
Stirnseite eine Nut 17 auf. Der Lagerbock 9 besitzt
eine dazu passende Feder 18, die in der in 3 dargestellten
Gebrauchsstellung des Armauflageschenkels in die Nut 17 greift (vgl.
auch 4 bis 8).
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Weiterhin
besitzt das Lager 5 eine Feder 19, die sich einerseits
an einem Vorsprung bzw. einer Nische 20 des Lagerbocks 9 und
andererseits an der Welle 3 abstützt. Die Feder 19 ist
in der in 3 dargestellten Position vorgespannt.
Dies bedeutet, dass die Welle 3 durch die Feder 19 in
der Gebrauchsstellung gehalten wird. Dies wiederum bedeutet, dass
die Feder 18 in die Nut 17 gedrückt wird,
so dass die Hülse 4 hinsichtlich ihrer Schwenkbewegung 15 verriegelt
ist. Zum Entriegeln ist also der Armauflageschenkel 1 gemäß dem
Pfeil 6 in 1 anzuheben, wobei die Kraft
der Feder 19 überwunden werden muss. Der Lagerschenkel 2 und
die Feder 19 greifen bezüglich der Hebelwirkung
der Welle 3 an der gleichen Seite bezogen auf die Kippachse 10 an.
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In 4 ist
ein Schnitt IV (vgl. 3) senkrecht durch die Welle 3 mit
Blick auf die Hülse 4 dargestellt, auf die der
Lagerschenkel 2 montiert ist. Die Hülse 4 besitzt
neben der ersten Nut 17 auch eine zweite Nut 21.
Da sich die Armlehne in 4 in der Gebrauchsstellung befindet,
greift die Feder 18 des Lagerbocks 9 in die Nut 17,
so dass eine Drehbewegung des Lagerschenkels 2 um die Welle 3 ausgeschlossen
ist.
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Wird
nun entsprechend 5 die Armlehne bzw. der Armauflageschenkel 1 gemäß Pfeil 6 von 1 angehoben,
so kippt die Hülse 4 mit der Nut 17 nach
unten weg, so dass die Feder 18 aus der Nut 17 heraustritt.
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In 6 ist
der Lagerschenkel 2 zusammen mit der daran drehfest montierten
Schwenkhülse 4 gedreht. Die Nut 17 dreht
sich somit unter der Feder 18 hindurch. Die Armlehne lässt
sich dann um die Lagerachse abklappen.
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Kurz
vor der Nichtgebrauchsstellung rastet die Feder 18 in die
der ersten Nut 17 gegenüberliegende zweite Nut 21 gemäß 7 ein.
Die Feder 19 drückt dann die Welle 3 samt
Hülse 4 und Lagerschenkel 2 nach oben.
Eine Schräge 22 an der Nut 21 führt
dazu, dass die Federkraft den Lagerschenkel 2 in die endgültige
Nichtgebrauchsstellung drückt, welche in 8 dargestellt
ist. Die Feder 18 ist in dieser Stellung vollständig
in die Nut 21 eingedrückt.
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Nachfolgend
wird nochmals die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Armlehne kurz mit anderen Worten dargelegt. Die Armlehne bestehend aus
Armauflageschenkel 1, Lagerschenkel 2 und Mechanik 5 befindet
sich zunächst in der Gebrauchslage. Durch Anheben wird
sie entriegelt. Aus dieser Zwischenstellung lässt sie sich
durch seitliches Abklappen in die Nichtgebrauchsstellung schwenken.
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Der
Lagerschenkel 2 und die Schwenkhülse 4 sind
unlösbar miteinander verbunden. Ein Sicherungselement (z.
B. Sicherungsring 16, Sperrspannstift oder Ähnliches)
verhindert ein Abziehen der Armlehne von der Lagerachse.
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Die
Armlehne wird durch eine radiale Nut-Feder-Verbindung zwischen Lagerbock 9 und Schwenkhülse 4 gegen
Verdrehen gesichert. Die Feder 19 stellt sicher, dass die
Armlehne auch bei Erschütterungen immer fest fixiert bleibt.
Durch die Kraft der Feder 19 wird die Lagerachse 11 über
die Kippachse 10 immer nach oben gedrückt, so
dass die Nut-Feder-Verbindung zwischen dem Lagerbock 9 und
der Hülse 4 stets in maximalem Eingriff steht.
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Die
Entriegelung beim Anheben der Armlehne erfolgt durch ein Drehen
der Welle 3 über die Kippachse 10 entgegen
der Federkraft der Feder 19. Dabei löst sich die
Schwenkhülse 4 aus der Feder 18 des Lagerbocks 9 und
kann über das Gleitlager 13 seitlich abgeklappt
werden. Sie rastet bei Erreichen der Nichtgebrauchslage wieder in
die Feder 18 des Lagerbocks 9 ein.
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Da
eine Seite an der zweiten Nut 21 der Hülse 4 abgeflacht
gegenüber der Feder 18 des Lagerbocks 9 ist,
kann die Armlehne ohne erneute Entriegelung aus der Nichtgebrauchslage
wieder in die Gebrauchslage gebracht werden. Ein Scherspannstift der
an dem Ende der Welle 3, an dem auch der Sicherungsring 16 angeordnet
ist, radial aus der Welle 3 ragt, verhindert durch Zusammenwirken
mit einer Schulter der Hülse 4, dass die Armlehne
nach Entriegelung in die andere Richtung geschwenkt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 99/39935
A1 [0003]
- - DE 2509642 C2 [0004]
- - DE 9206088 U1 [0005]