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Die
Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung mit mindestens zwei
elektrisch miteinander verbundenen Bauteilen, wobei es sich zumindest
bei einem dieser Bauteile um ein elektrisches, insbesondere elektromagnetisches
Schaltgerät handelt.
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Ein
Verbindungssystem mit einem elektromagnetischen Schaltgerät,
insbesondere Schütz, und einem Stecker ist beispielsweise
aus der
DE 10 2005
040 348 A1 bekannt. Der Stecker dieses Verbindungssystems
weist eine interne Verdrahtung auf und ist zur gleichzeitigen Kontaktierung
von in einer Ebene liegenden Spulen- und Hilfsschalteranschlüssen
des Schaltgerätes ausgebildet.
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Aus
der
EP 1 026 782 B1 ist
eine zwei elektromagnetische Schaltgeräte, nämlich
einen Schutzschalter und einen Schutz, umfassende, insgesamt als
Motorabgang-Einheit bezeichnete Anordnung bekannt. Zur elektrischen
Verbindung zwischen dem Schutzschalter und dem Schütz ist
ein Mehrpolstecker vorgesehen, welcher an der Vorderseite der zur Befestigung
an einer Hutschiene geeigneten Schaltgeräte angeordnet
ist. Die Gehäuse der Schaltgeräte weisen mithilfe
des auch als Zusammenschaltungs-Leistungsstecker bezeichneten Mehrpolsteckers
kontaktierbare Klemmen auf, wobei in der Gehäusevorderwand
eines jeden Gerätes mehrere Öffnungen pro Klemme
vorhanden sind: Ein erster Durchgang, das heißt eine Öffnung
in der Gehäusewand, ist dazu vorgesehen, ein Kabel einzuführen, um
es an die Klemme anzuschließen. Ein zweiter Durchgang wird
benötigt, um beim Anschließen des Kabels mit einem
Werkzeug an der Klemme anzugreifen. Alternativ ist der zweite Durchgang
nutzbar, um ohne Werkzeug einen Kontaktstift an die Klemme anzuschließen.
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Ein
weiteres elektromagnetisches Schaltgerät ist beispielsweise
aus der
DE 101 52
347 C1 bekannt. Dieses Schaltgerät weist ein adaptiertes mehrphasiges
Sammelschienensystem auf. Die elektrischen Anschlüsse des
Schaltgerätes sind als Käfigzug-Federklemmen ausgebildet,
welche über einen Adapterstecker mit dem Sammelschienensystem
elektrisch leitend in Verbindung stehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mindestens ein elektrisches
Gerät, insbesondere Schaltgerät sowie ein weiteres,
mit dem Schaltgerät elektrisch verbindbares Bauteil umfassende
Anordnung anzugeben, welche sich durch besonders einfache, vielseitige
Verbindungsmöglichkeiten auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Verbindungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Diese
Anordnung umfasst ein elektrisches Gerät, insbesondere
Schalt- oder Schutzgerät, welches pro Phase zwei Klemmstellen mit
jeweils einer ersten Durchführung zur Aufnahme eines Steckkontakts
und einer zweiten Durchführung zur Aufnahme einer Leitung
aufweist. Nachfolgend wird für das elektrische Gerät
beispielhaft ein elektromagnetisches Schaltgerät beschrieben.
Weiter umfasst die Anordnung ein weiteres elektrisches Bauteil,
welches einen mit dem ersten Schaltgerät korrespondierenden
Steckkontakt aufweist. Das insbesondere elektromagnetische Schaltgerät
und das mit diesem elektrisch verbindbare weitere Bauteil sind derart
gestaltet, dass bei in eine Durchführung einer Klemmstelle
einer Phase des elektromagnetischen Schaltgerätes eingestecktem
Steckkontakt des weiteren Bauteils die zweite Klemmstelle derselben
Phase vollständig zugänglich bleibt.
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Dadurch,
dass bei in die erste Klemmstelle eingestecktem Steckkontakt des
weiteren Bauteils die vorzugsweise unmittelbar neben der ersten Klemmstelle
angeordnete zweite Klemmstelle derselben Phase des Schaltgerätes
nicht abgedeckt ist, sind auf sehr einfache Weise verschiedenste
Verbindungen zwischen mindestens einem Schaltgerät, insbesondere
einem Schütz, und mindestens einem weiteren Bauteil herstellbar.
Als im Sinne der Erfindung mit einem elektromagnetischen Schaltgerät verknüpfbares
weiteres Gerät ist insbesondere ein Schutzgerät,
beispielsweise ein Überlastrelais oder ein Leistungsschalter,
zu nennen.
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Einfach
realisierbar ist zum Beispiel eine Wendeverdrahtung, bei welcher
an einem Schütz zwei Klemmstellen pro Phase benötigt
werden. Hierbei wird eine Klemmstelle für ein Überlastrelais
oder für einen Verbindungsbaustein zu einem Leistungsschalter
verwendet, während die zweite Klemmstelle für
eine Querverbindung zu einem Wendeschütz verwendet wird.
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Die
zweiten Klemmstellen des ersten sowie jedes weiteren mit diesem
gekoppelten Schaltgerätes stehen wahlweise für
eine Verdrahtung mit einzelnen Leitungen oder mit einem Verdrahtungsbaustein, welcher
mehrere in einem Kunststoffbauteil aufgenommene Leitungen umfasst,
zur Verfügung.
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Unabhängig
davon, durch welche elektrischen Verbindungselemente die einzelnen
Geräte der Verbindungsanordnung miteinander verknüpft sind,
sind die Durchführungen eines jeden Gerätes vorzugsweise
in einer gemeinsamen Ebene, nämlich auf der Vorderseite
des Gehäuses des jeweiligen Gerätes, angeordnet.
Als Vorderseite des Gerätes wird diejenige Seite des Gerätes
verstanden, welche der Befestigungsseite, mit welcher das Gerät
insbesondere an einer Hutschiene befestigbar ist, abgewandt ist.
Auch sind die Durchführungen mehrerer miteinander gekoppelter,
das heißt elektrisch und bevorzugt auch mechanisch miteinander
verbundener, Geräte vorzugsweise in einer gemeinsamen Ebene
angeordnet. Im Fall von drei innerhalb der Verbindungsanordnung
miteinander verbundenen Geräten gilt dies zumindest für
zwei dieser Geräte, insbesondere für zwei gleichartige
Geräte innerhalb der Anordnung.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform weist jede Klemmstelle des elektromagnetischen
Schaltgerätes genau zwei Durchführungen, nämlich
jeweils eine für den Steckkontakt und eine für
den Anschluss einer Leitung vorgesehene Durchführung, auf.
Bei in Federzugtechnik realisierten Klemmstellen dient die erste
Durchführung nicht nur zum Anschließen eines Steckkontakts,
sondern ermöglicht wahlweise auch das Einführen
eines Werkzeugs, um eine durch die zweite Durchführung
eingeführte Leitung an der Klemmstelle anzuschließen.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform weist jede Klemmstelle des elektromagnetischen Schaltgerätes
drei Durchführungen, nämlich zwei Durchführungen
zum Anschluss eines Steckkontakts beziehungsweise einer Leitung
sowie eine gesonderte, dritte Durchführung, auf. Bei Ausbildung
der Klemmstellen in Federzugtechnik ermöglicht die gesonderte
Durchführung den Angriff eines Werkzeugs an einer Käfigzug-Federklemme.
Die drei Durchführungen, welche einer Phase eines Gerätes
zugeordnet sind, sind in bevorzugter Ausgestaltung längs
einer Geraden auf der Oberfläche des Gehäuses
des Gerätes angeordnet. Diese Gerade verläuft
vorzugsweise parallel zu einer Seitenfläche des Gerätes.
Als Seitenfläche wird dabei eine Fläche des eine
quaderartige Grundform aufweisenden Gerätes verstanden, die
die Vorderseite des Gerätes mit der Rückseite, das
heißt der Befestigungsseite, des Gerätes verbindet,
wobei eine Flächennormale der Seitenfläche parallel
zu einer Hutschiene, auf welcher das Gerät befestigbar
ist, verläuft.
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Sowohl
in Ausführungsformen mit zwei Durchführungen pro
Klemmstelle als auch in Ausführungsformen mit drei Durchführungen
pro Klemmstelle umfasst das zweite, die Steckkontakte als integrale
Bestandteile oder in angesteckter Form aufweisende Gerät
in bevorzugter Ausgestaltung drei Steckkontakte, das heißt
einen Kontakt für jede Phase, welche zu einer kammartigen
Steckeranordnung zusammengefasst sind, wobei in einzelnen Fingern dieser
Steckeranordnung jeweils ein Steckkontakt aufgenommen ist. Die drei
Finger der Steckeranordnung decken bei verbundenen Geräten
jeweils nur eine Klemmstelle jeder Phase des elektromagnetischen
Schaltgerätes ab, so dass sämtliche der zweiten
Klemmstelle der jeweiligen Phase zugeordneten Durchführungen
offen bleiben. Die einzelnen Finger der Steckeranordnung sind vorzugsweise
parallel zu den Seitenflächen sowohl des ersten, elektromagnetischen
Schaltgerätes als auch des zweiten Bauteils, insbesondere
Schutzgerätes, angeordnet, wobei die Ebene, in welcher
sich die Finger der Steckeranordnung befinden, zu den Vorderseiten
der beiden Geräte parallel ist.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass an jeder der
drei Phasen eines Schaltgerätes mit Federzugtechnik zwei
Klemmstellen vorgesehen sind, wobei die zweite Klemmstelle einschließlich
einer zugehörigen Öffnung für ein Werkzeug,
insbesondere einen Schraubendreher, uneingeschränkt zugänglich
bleibt, wenn in die erste Klemmstelle ein Steckkontakt eines weiteren
Bauteils, insbesondere eines Schutzgerätes oder eines mit
einem solchen Gerät verbundenen Steckers, eingesteckt ist.
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Nachfolgend
werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze einer Geräteanordnung mit einer ersten Anschlussvariante,
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2 ein
Beispiel einer ein Schaltgerät umfassenden Verbindungsanordnung
in Draufsicht,
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3 eine
Prinzipskizze einer Geräteanordnung mit einer zweiten Anschlussvariante,
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4 ein
Beispiel einer zwei Schaltgeräte umfassenden Verbindungsanordnung
in Draufsicht,
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5 eine
perspektivische Ansicht der Anordnung nach 4.
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Einander
entsprechende oder gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit
denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
grob schematisiert eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Verbindungsanordnung
dargestellt, welche ein elektromagnetisches Schaltgerät 2 und
ein an dieses anschließbares weiteres Bauteil 3 umfasst.
Das Schaltgerät 2 ist beispielsweise ein Schütz,
das heißt prin zipiell ein zum Schalten hoher Ströme
geeignetes Relais, während es sich beim zweiten Bauteil 3 um ein
Schutzgerät, insbesondere ein Überlastrelais oder
einen Leistungsschalter, handelt. Das Schaltgerät 2 weist
ebenso wie das Bauteil 3 drei elektrische Phasen auf, wobei
pro Phase zwei Klemmstellen 14 zur elektrischen Kontaktierung
vorgesehen sind.
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Jede
Klemmstelle 14 des Schaltgerätes 2 weist
eine erste Durchführung 6 sowie eine zweite Durchführung 7 auf,
welche zum Einstecken eines Steckkontaktes 4 des Bauteils 3 beziehungsweise
einer nicht dargestellten Leitung vorgesehen sind. Ein Gehäuse 5 des
Schaltgerätes 2 ist in 1 nur andeutungsweise
dargestellt. Um eine Leitung durch die zweite Durchführung 7 des
Gehäuses 5 hindurch an das Schaltgerät 2 anschließen
zu können, ist ein Werkzeug, beispielsweise ein Schraubenzieher, durch
eine dritte Durchführung 8 hindurch in das Gehäuse 5 einzuführen.
Die erste Durchführung 6, die zweite Durchführung 7 und
die dritte Durchführung 8, welche nicht notwendigerweise,
wie in 1 vereinfacht dargestellt, gleichartig sind, sind
bei jeder Klemmstelle 14 des Schaltgerätes 2 jeweils
längs einer Geraden angeordnet, welche zu den Seitenflächen 9, 10 des
Schaltgerätes 2 parallel ist. Die die Seitenflächen 9, 10 verbindende,
in 1 sichtbare Seite der Gehäuses 5 wird
als Vorderseite 11 bezeichnet. Auf dieser Vorderseite 11 befinden
sich die insgesamt achtzehn Durchführungen 6, 7, 8 in
einer gemeinsamen Ebene, wobei alle sechs Klemmstellen 14 gleichartig
gestaltet sind.
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In
der Verbindungsanordnung 1 nach 1 entspricht
die zwischen den Seitenflächen 9, 10 gemessene
Breite des elektromagnetischen Schaltgerätes 2 der
Breite des Bauteils 3, welches die drei Steckkontakte 4 aufweist
und entweder als komplettes, eine Schaltfunktion bereitstellendes
Gerät oder als mit einem solchen Gerät per Steckverbindung verbindbarer
Baustein ausgebildet ist. Die Steckkontakte 4, welche sich
senkrecht zur Zeichenebene erstrecken, sind in jedem Fall Teile
einer kammartigen Steckeranordnung 12, welche drei parallele
Finger 13 umfasst. Werden diese jeweils einen Steckkontakt 4 aufweisenden
Finger 13 auf das Schaltgerät 2 aufgesetzt,
womit eine elektrische Verbindung zwischen dem Schaltgeräten 2 und
dem Bauteil 3 hergestellt wird, so bleiben, wie ein Vergleich
der Konturen des Schaltgerätes 2 mit der Kontur
des Bauteils 3 zeigt, Teile der Vorderseite 11 nicht
abgedeckt. Hierbei handelt es sich um drei voneinander getrennte
Oberflächenbereiche des Gehäuses 5 des
Schaltgerätes 2, in welchen jeweils die zweite
Klemmstelle 14 jeder Phase angeordnet ist. Somit bleiben
bei an das Schaltgerät 2 angeschlossenem Bauteil 3 drei Klemmstellen 14 mit
jeweils drei Durchführungen 6, 7, 8 uneingeschränkt
nutzbar.
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Eine
fertig montierte Verbindungsanordnung 1, aufgebaut aus
einem Schütz 2 und einem Überlastrelais 3,
ist in 2 dargestellt. Das Schütz 2 als elektromagnetisches
Schaltgerät ist hierbei an einer nicht dargestellten Hutschiene
montierbar, während das Überlastrelais 3 als
Schutzgerät elektrisch sowie mechanisch mit dem Schütz 2 verbunden
ist.
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Eine
in 3 analog zu 1 schematisiert dargestellte
Verbindungsanordnung 1 unterscheidet sich von der Anordnung
nach 1 dadurch, dass jede Klemmstelle 14 lediglich
zwei Durchführungen 6, 7 aufweist. Hierbei
ist die erste Durchführung 6 wahlweise zum Anschluss
eines Steckkontakts 4 oder zur Einführung eines
beim Anschließen einer durch die Durchführung 7 gesteckten
Leitung an die Klemmstelle 14 verwendeten Werkzeugs vorgesehen.
Die Anschlussvariante nach 3, bei der
die dritte Durchführung 8 jeder Klemmstelle 14 entfällt, kommt
als alternative Bauform sowohl der Ausführungsform einer
Verbindungsanordnung 1 nach 1 als auch
der Ausführungsform nach den 4 und 5 in
Betracht.
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Im
Ausführungsbeispiel nach 4 und 5 bilden
zwei elektromagnetische Schaltgeräte 2, nämlich
zwei Schütze 2, und ein Überlastrelais 3 eine
als Wendekombination bezeichnete Verbindungsanordnung 1.
Die beiden Schütze 2 sind mit einem Verdrahtungsbaustein 15,
welcher drei einzelne Leitungen ersetzt, elektrisch und mechanisch
miteinander verbunden.
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Jedes
Schütz 2 weist auf dessen Rückseite 16 eine
Rastkontur 17 auf, welche die Befestigung an einer Hutschiene
ermöglicht. Das Überlastrelais 3 als weiteres
Bauteil ist mechanisch mit einem der Schütze 2 verbunden.
Die Bauhöhe der gesamten Verbindungsanordnung 1,
gemessen orthogonal zur Rückseite 16, das heißt
zur Befestigungsseite der Schaltgeräte 2, ist
nicht wesentlich größer als die Bauhöhe jedes
einzelnen Schaltgerätes 2. Somit ist die Verbindungsanordnung 1 besonders
gut zum Einbau in einen Schaltschrank auch bei beengten Platzverhältnissen
geeignet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005040348
A1 [0002]
- - EP 1026782 B1 [0003]
- - DE 10152347 C1 [0004]