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Die
Erfindung betrifft ein Reifendruckregelsystem insbesondere für
Fahrzeuge mit pneumatischen Reifen und ein Reifendruckregelverfahren. Dazu
weist das Reifendruckregelsystem zumindest einen Reifendrucksensor
und ein Reifenventil auf. Außerdem weist das Reifendruckregelsystem
zumindest einen Druckverteiler mit Schaltventilen und ein Steuer-
und Regelgerät sowie einen Hochdruckkompressor auf.
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Aus
der Druckschrift
EP 1 236 588 ist
ein Verfahren und ein System zur Reifendrucküberwachung
für mit Antiblockierschutzsystemen ausgerüsteten
Fahrzeugen bekannt. Dieses Reifendrucküberwachungssystem
weist neben den für das ABS notwendigen Antiblockiersensoren,
die in jedem Reifen angeordnet sind, um rotationsabhängige
Größen zu erfassen, zusätzlich ein Reifendruckmesssystem
auf, das den absoluten Reifenfülldruck der Räder
wenigstens einer Achse misst. Diese Messung bewirkt jedoch keine
Reifendruckregelung, sondern löst lediglich ein Warnsignal
aus, wenn der gemessene Reifenfülldruck einen vorgegebenen
Solldruck unterschreitet. Mit einem derartigen Warnsignal wird der Führer
des Fahrzeugs lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass er an der
nächstmöglichen Station halten muss, um stationär
den Reifendruck dem Solldruck anzupassen. Das bekannte Verfahren
und System hat den Nachteil, dass bei fahrendem Fahrzeug ein Nachregeln
des Reifendrucks nicht möglich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Reifendruckregelsystem zu schaffen, mit
dem es möglich ist, auch während der Fahrt den
Reifendruck des Fahrzeugs an den befahrbaren Untergrund, die Temperaturbedingungen
von Reifen und Umgebung sowie an die Belastung des Fahrzeugs anzupassen.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
ein Reifendruckregelsystem für Fahrzeuge mit pneumatischen
Reifen geschaffen, das zumindest einen Reifendrucksensor und ein
Reifendrucksteuerventil aufweist. Ferner weist das Reifendruckregelsystem
zumindest einen Druckverteiler mit Schaltventilen und ein Steuer-
und Regelgerät auf, das mit dem Reifensensor, dem Reifensteuerventil
und dem Druckverteiler zusammenwirkt. Darüber hinaus weist
das erfindungsgemäße Reifendruckregelsystem einen
Hochdruckkompressor auf, wobei der Hochdruckkompressor einen elektrischen
Antrieb aufweist.
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Dieses
Reifendruckregelsystem hat den Vorteil gegenüber Reifendruckregelsystemen,
bei denen lediglich eine Nachverstärkungsdruckpumpe wie
ein Booster vorgesehen ist, dass mit dem elektrisch betriebenen
Hochdruckkompressorsystem sowohl Zugfahrzeuge als auch Anhänger
ausgerüstet werden können und somit völlig
unabhängig voneinander den Reifendruck optimal den äußeren
Bedingungen des Fahrbetriebs anpassen können. Ein weiterer
Vorteil ist darüber hinaus, dass der mit einem elektrisch betriebenen
Kompressor erzeugte Druck im Vergleich zu einem pneumatischen Booster
mit einem höheren Wirkungsgrad arbeitet.
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Der
höhere Wirkungsgrad ergibt sich aus der Tatsache, dass
ein Kompressor mit elektrischem Antrieb kein Pressluftvolumen verbraucht,
wie ein pneumatisch betriebener Booster herkömmlicher Bauart. Während
Booster für eine Versorgung von Hochdruckreifen, wie sie
aus der Druckschrift
US 6,269,691
B1 bekannt sind, maximal unter Verlust von Pressluftvolumen
einen Systemdruck, wie er beispielsweise für den Bremsvorgang
des Fahrzeugs oder den Lenkvorgang des Fahrzeugs zur Verfügung steht,
verdoppeln können, ist der erzeugte Hochdruck eines elektrisch
betriebenen Kompressors gemäß der Erfindung nicht
derart begrenzt.
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Ferner
ist der erfindungsgemäße elektrische Kompressor
nicht von einem mittleren Systemdruck abhängig wie der
pneumatisch betriebene Booster, sondern kann ausgehend vom Umgebungsdruck
sowohl einen mittleren Systemdruck als auch einen Hochdruck, der
für Hochdruckreifen erforderlich ist, bereitstellen. Damit
ist es ferner in vorteilhafter Weise möglich, die Reifendruckkontrolle
und die Reifendruckregelung komplett von dem Systemdruck eines Fahrzeugs
abzukoppeln, indem der Hochdruck für Hochdruckreifen ausschließlich
von einem Normaldruck der Umgebung ausgehend erzeugt wird.
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Darüber
hinaus hat diese Lösung den Vorteil, dass unabhängig
von einem Systemdruck jederzeit durch eine intelligente Steuerung
der Druck in einem entsprechenden Hochdruckbehälter kontrolliert
und zu einem geeigneten Zeitpunkt auf den erforderlichen Hochdruck
erhöht werden kann. Somit ist das erfindungsgemäße
Reifendruckregelsystem mit einem elektrisch betriebenen Hochdruckkompressor die
geeignete Lösung für einen Kraftfahrzeuganhänger,
da diesem völlig autark und unabhängig von einem
Zugfahrzeug eine Reifendruckanpassung ermöglicht wird.
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Vorzugsweise
weist der Hochdruckkompressor eine Kolbenverdichterstruktur auf.
Mit derartigen Kolbenverdichtern sind die für Hochdruckreifen
erforderlichen Druckwerte mit relativ kleinen und kompakten Kompressorpumpen
erzeugbar. Dazu kann in vorteilhafter Weise der elektrische Antrieb
des Hochdruckkompressors eine Antriebswelle aufweisen, die mit mindestens
einem Pleueltrieb in Wirkverbindung steht, der die Drehbewegungen
der Antriebswelle oder eines Rotationsgetriebes in Hubbewegungen
eines Kompressorkolbens umsetzt.
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Den
elektrischen Antrieb eines derartigen Kompressors für die
Kfz-Technik bildet aus nahe liegenden Gründen ein Gleichstrommotor,
der mit Hilfe der Gleichstromversorgung eines Kraftfahrzeugs betrieben
werden kann. Ein Nachteil konventioneller Gleichstrommotoren ist
jedoch die Abhängigkeit von geeigneten Kommutatoren wie
elektromechanischen Kommutatoren, die mit verschleißbehafteten
Bürstenanordnungen arbeiten.
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Um
diesem Nachteil zu begegnen, werden in einer Ausführungsform
der Erfindung Gleichstrom betriebene Motoren eingesetzt, deren Stator
mit einem elektrischen Wechselrichter zusammenwirkt, welcher von
einer Fahrzeuglichtmaschine oder einer Batterie versorgt wird. Durch
den Wechselrichter wird praktisch ein Wechselfeld in dem Stator
erzeugt, so dass der Rotor kommutatorfrei, beispielsweise mit Hilfe
eines Permanentmagneten, das entsprechende Drehmoment für
das Betreiben des Kompressors aufbringen kann.
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In
diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, als elektrischen Antrieb
einen Asynchronmotor mit Wechselrichterversorgung des Stators aus
einer Gleichstromquelle vorzusehen. Damit weist der elektrische
Antrieb einen bürstenlosen Gleichstrommotor auf.
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Wie
bereits eingangs erwähnt, kann der Hochdruckkompressor
auf seiner Niederdruckseite mit einer Mitteldruckzuleitung verbunden
sein, um einen vorgegebenen Systemdruck des Fahrzeugsystems zu verwenden
und auf diesen aufbauend mit hohem Wirkungsgrad ein Hochdruckvolumen
beispielsweise für einen Hochdruckbehälter zu
erzeugen. Dieses Reifendruckregelsystem, das mit einer Mitteldruckzuleitung
zusammenwirkt, hat den Vorteil, dass die Luft an der Niederdruckseite
des Hochdruckkompressors bereits gereinigt und getrocknet ist.
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Andererseits
ist es für einen autarken Betrieb von Vorteil, wenn der
Hochdruckkompressor mit Umgebungsluft arbeitet, die jedoch vorher
ein Luftfiltersystem aus Filtersätzen zum Ausfiltern von
Partikeln durchlaufen hat. In einer weiteren Ausführungsform weist
das Fahrzeug mehrere Hochdruckkompressoren auf, die mit ihren Hochdruckseiten
mit Gruppen von Hochdruckreifen in Wirkverbindung stehen. Dabei
kann es von Vorteil sein, dass achsweise der Reifendruck überwacht
und geregelt wird.
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Ein
Verfahren zur Reifendruckregelung weist die nachfolgenden Verfahrensschritte
auf. Zunächst wird die Luft mit Hilfe eines Hochdruckkompressors komprimiert.
Die komprimierte Luft wird anschließend in einem Hochdruckbehälter
gespeichert. Parallel wird der Reifendruck bei fahrendem Fahrzeug erfasst
und ein Vergleich durchgeführt, indem der Reifendruck gemessen
wird und mit einer Tabelle verglichen wird, die den optimalen Reifendruck
in Abhängigkeit von der Straßenbe schaffenheit,
der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Außentemperatur, der Fahrzeugbeladung
und der extrapolierten Reifen- und Fahrbahntemperatur vorgibt. Je
nach der Differenz zwischen dem Reifendruck und dem optimalen Reifendruck
wird anschließend der Reifendruck erhöht oder
vermindert bis eine Übereinstimmung zwischen Ist- und Sollreifendruck
erreicht ist.
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Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass eine optimale Kraftübertragung
zwischen Reifen und Fahrbahngrund gewährleistet wird. Dabei
können die Tabellen auf empirisch ermittelten Werten beruhen. Diese
Tabellen können darüber hinaus in einer zentralen
Recheneinheit eines Steuer- und Regelgerätes gespeichert
sein.
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In
einer weiteren Durchführungsform der Erfindung werden mit
der durch den Hochdruckkompressor komprimierten Druckluft die übrigen
druckluftabhängigen Systeme eines Fahrzeugs betrieben. Vorzugsweise
sind die Bremsbetätigung und/oder die Bremsverstärkung
davon betroffen. Auch für die Lenkverstärkung
kann diese Druckluft eingesetzt werden.
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Zur
Erfassung des Reifendrucks kann ein zentraler stationärer
Reifendrucksensor in dem zentralen Druckverteiler für alle
Fahrzeugreifen oder für eine Fahrzeugreifengruppe den Reifendruck
erfassen. Dieses hat den Vorteil, dass der Reifendrucksensor stationär
angeordnet sein kann. Andererseits ist es auch möglich,
einen mitrotierenden Reifendrucksensor in jedem der Reifen zu installieren.
Das hat den Vorteil, dass der Reifendruck unverfälscht dem
Steuer- und Regelgerät und damit einer zentralen Recheneinheit
zugeführt werden kann, welche die Messwerte auswertet und
entsprechend die Schaltventile des Druckverteilers zum Erhöhen
oder zum Vermindern des Reifendrucks kontrolliert. Bei einer dezentralen
Erfassung des Reifendrucks durch Reifendrucksensoren, die direkt
in den Reifen angeordnet sind, kann eine Übertragung der
Werte drahtlos erfolgen, indem entsprechende Sender mit den Drucksensoren
in den Reifen kommunizieren.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines dreiachsigen Fahrzeuganhängers
mit einem Reifendruckregelsystem einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines drei-achsigen Fahrzeuganhängers
mit einem Reifendruckregelsystem gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung;
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines drei-achsigen Fahrzeuganhängers
mit einem Reifendruckregelsystem gemäß einer dritten
Ausführungsform der Erfindung;
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4 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines einstufigen stationären
Hochdruckkompressors mit Kolbenverdichterstruktur für ein
Reifendruckregelsystem;
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5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Hochdruckkompressor gemäß 4;
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6 zeigt
eine schematische Darstellung im Detail zur Reifendruckregelung
gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung;
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7 zeigt
ein schematisches Diagramm unterschiedlicher Betriebsphasen des
Reifendruckregelsystems gemäß 1;
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8A bis 8C zeigen
schematische Querschnitte durch Reifendrucksteuerventile;
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8A zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Reifendrucksteuerventil,
das über Druckflanken gesteuert werden kann und dazu eine bistabile
Tellerfeder aufweist;
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8B zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Reifendrucksteuerventil,
bei dem die Bistabilität des Ventilkolbens durch einen
Permanentmagneten erreicht wird;
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8C zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein weiteres Reifendrucksteuerventil, bei
dem die Bistabilität des Ventilkolbens durch zwei unterschiedliche
Schraubenfedern erreicht wird.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines drei-achsigen Fahrzeuganhängers 19 mit
einem Reifendruckregelsystem 1 einer ersten Ausführungsform
der Erfindung. In dieser ersten Ausführungsform der Erfindung
wird ein Fahrzeuganhänger 19 an ein Luftdrucksystem
eines Zugfahrzeugs über eine Anhängerkupplung 30 angeschlossen.
Dabei weist das Drucksystem des Zugfahrzeugs einen Mitteldruckbehälter 7 auf,
in dem ein mittlerer Luftdruck gespeichert wird, der ausreicht,
um pneumatische Bremsen, Bremsverstärker oder Lenkverstärker
zu versorgen.
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Für
die an den drei Achsen 31, 32 und 33 angeordneten
Hochdruckreifen 4 reicht der Systemdruck der Zugmaschine,
der über die Kupplung 30 zur Verfügung
gestellt wird, nicht aus, um eine Reifendruckregelung während
der Fahrt für den Anhänger 19 zu gewährleisten.
Dabei können die pneumatischen Reifen 4 auch Zwillingsreifen
auf entsprechenden Zwillingsfelgen darstellen. Um den erhöhten Druck,
der über eine Druckluftkupplung 30 aufgrund von
Sicherheitsstandards nicht an einen Anhänger transferiert
werden darf, im Bereich des Anhängers 19 zu erzeugen,
weist diese erste Ausführungsform der Erfindung einen Hochdruckkompressor 13 auf, der
einen elektrischen Antrieb 14 besitzt.
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Während
somit über eine Mittel- oder Systemdruckleitung 11 die
Niederdruckseite 15 des Hochdruckkompressors 13 mit
einem mittleren Luftdruck versorgt wird, kann auf der Hochdruckseite 16 ein
entsprechend hoher Druck über ein Rückschlagventil 17 einem
Hochdruckbehälter 12 zugeführt werden.
Stromaufwärts des Hochdruckbehälters 12 ist ein
Druckverteiler 5 angeschlossen, der in dieser Ausführungsform
der Erfindung einen zentralen Luftdrucksensor 20 aufweist,
welcher den Hochdruck in den Hochdruckzuleitungen 41 bis 46 zu
den Reifen 4 überwacht und bei Bedarf über
die Steuerleitung 9 das Steuer- und Regelgerät 10 aktiviert,
das mit einem zentralen Reifendrucksteuerventil 21 in dem Druckverteiler 5 zusammenwirkt.
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Dabei
ist das Reifendrucksteuerventil 21 einerseits mit Hilfe
des Druckverteilers 5 in der Lage, bei zu geringem Reifendruck
die Reifen 4 aufzupumpen, beispielsweise bei einem Wechsel
der Fahrbahn von einem Schotterweg zu einer asphaltierten Straße,
andererseits bei zu hohem Reifendruck, beispielsweise bei einem
Fahrbahnwechsel von einem Asphaltweg auf einen Schotterweg, auch
den zu hohen Reifendruck wieder abzulassen und den überhöhten
Reifendruck beim Ablassen über die Mitteldruckzuleitung 11 dem
Mitteldruckbehälter 7 zur Energierückgewinnung
zuzuführen, was durch eine gestrichelte Linie 34 in 1 angedeutet
wird.
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Ein
derartiges Reifendruckregelsystem für einen Anhänger 19 hat
den Vorteil, dass es für die Reifendruckregelung einen
elektrisch betriebenen Kompressor aufweist, der einen deutlich höheren Wirkungsgrad
hat als ein pneumatisch betriebener Booster bzw. eine Drucknachverstärkungspumpe, bei
der für den Antrieb Druckluft aus dem Systemdruck bzw.
der mittleren Druckversorgung verbraucht wird. Des weiteren hat
dieses System den Vorteil, dass das Steuer- und Regelgerät 10 beispielsweise in
einer Antiblockiersteuerung des Fahrzeugs oder einem ESP (electronic
safety program) mit integriert sein kann. Darüber hinaus
zeichnet sich das System durch eine überschaubare Anzahl
von Komponenten aus, zumal es lediglich ein einziges Reifendrucksteuerventil 21 und
einen einzigen Reifendrucksensor 20 in dem Druckverteiler 5 benötigt,
um alle Reifen 4 oder eine Gruppe von Reifen des Anhängers 19 auf einen
angepassten optimalen Druck zu regeln.
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Dieser
optimale Druck kann in einer Sollwerttabelle innerhalb des Steuer-
und Regelgeräts 10 abgelegt sein, wobei dieser
Sollreifendruck von der Beladung, von der Fahrbahnbeschaffenheit
wie oben erwähnt oder von der Temperatur der Umgebung im Verhältnis
zur Reifentemperatur und/oder von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs
abhängig ist. Derartige Werte können durchaus
empirisch ermittelt werden und als Vergleichswerte für
die Messwerte des zentralen Sensors 20 herangezogen werden.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines drei-achsigen Fahrzeuganhängers 19 mit
einem Reifendruckregelsystem 2 gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung. Komponenten mit gleichen
Funktionen wie in 1 werden mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet und nicht extra erörtert. Diese zweite Ausführungsform
der Erfindung unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 1 dadurch,
dass der Hochdruckkompressor 13 mit dem Druckverteiler 5 eine
Einheit bildet und beide in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet
sind. Dabei ist der Hochdruckkompressor 13 wiederum mit
einem elektrischen Antrieb 14 ausgestattet. Über
eine Steuer- und Stromzuführung 8 wird der elektrische
Antrieb für den Kompressor von dem Steuer- und Regelgerät 10 bei
Bedarf betätigt. Auf einen Hochdruckbehälter wie
in der ersten Ausführungsform der Erfindung wird hierbei
verzichtet, vielmehr werden die Reifen 4 mit ihrem Volumen
als gemeinsamer Hochdruckbehälter betrieben.
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Dazu
ist es erforderlich, dass wiederum ein zentraler Sensor 20 in
dem Druckverteiler 5 angeordnet ist und ein zentrales Reifendrucksteuerventil ebenfalls
dort positioniert ist. Alternativ können bei der Ausführungsform
gemäß 2 auch die Hohlrohe der Achsen 31, 32 und 33 als
Hochdruckspeicher dienen und jeder der Reifen 4 mit einem
mitrotierenden Reifendrucksteuerventil ausgestattet sein. Während
auch in dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung der
elektrisch betriebene Hochdruckkompressor mit einem Systemdruck
eines Zugfahrzeugs über eine Mitteldruckleitung versorgt
wird, ist es auch möglich, einen elektrisch angetriebenen
Kompressor für ein autarkes Luftdruckversorgungssystem
eines Fahrzeughängers, wie es die nachfolgende 3 zeigt,
einzusetzen.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines drei-achsigen Fahrzeuganhängers 19 mit
einem Reifendruckregelsystem 3 einer dritten Ausführungsform
der Erfindung. In dieser Ausführungsform der Erfindung
ist die Niederdruckseite 15 des elektrisch angetriebenen
Hochdruckkompressors 13 mit der Umgebungsluft 18 verbunden,
die auf normalem Luftdruck liegen kann, wobei durch den elektrischen Antrieb 14 der
Hochdruckkompressor 13 über ein Luftaufbereitungssystem 6 und
ein Rückschlagventil 17 einen Hochdruckbehälter
auf gleich bleibend hohem Druck hält.
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Wie
in 1 versorgt der in 3 gezeigte Hochdruckbehälter 12 einen
Druckverteiler 5. Jedoch ist die Druckluft mit Hilfe eines
Luftaufbereitungssystem 6 von Aerosolpartikeln gereinigt
und von Feuchtigkeit befreit, bevor sie in dem Hochdruckbehälter 12 gespeichert
wird. Schaltventile des Druckverteilers 5 stehen über
die Steuerleitung 9 mit dem Steuer- und Regelgerät 10 in
Wirkverbindung und erzeugen Druckimpulse bzw. Druckimpulssteuerflanken,
mit denen zumindest ein Reifendrucksteuerventil geschaltet wird.
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4 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines einstufigen stationären
Hochdruckkompressors 13 mit Kolbenverdichterstruktur 22.
Diese Kolbenverdichterstruktur arbeitet mit einem Pleueltrieb 24,
der die Rotationsbewegung eines Elektromotors in Hubbewegungen eines
Kompressorkolbens 25 umwandelt. Wie 4 zeigt,
ist für den Pleueltrieb 24 ein entsprechend voluminöses
Gehäuse vorzusehen, um sicherzustellen, dass die Drehbewegung
in Pfeilrichtung A in eine Hubbewegung in Pfeilrichtung B in der
Kolbenverdichterstruktur 22 umgesetzt wird. Noch deutlicher
wird dieser Raumbedarf mit einem Querschnitt durch den Kompressor 13,
wie in der nachfolgenden 5 gezeigt.
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5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch den Hochdruckkompressor 13 gemäß 4.
Dieser Hochdruckkompressor 13 mit elektrischem Antrieb 14 weist
drei Gehäusebereiche auf, zum einen das Hochdruckgehäuse 37 für
den Kompressor 13, dann ein Pleuelgehäuse 35 für
den Pleueltrieb 24 sowie ein an dieses Pleuelgehäuse 35 angeflanschtes
Gehäuse 36 des elektrischen Antriebs 14.
Somit ergibt sich ein Antrieb, der nicht radialsymmetrisch aufgebaut
ist.
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Folglich
können derartige Hochdruckkompressoren lediglich in stationären
Bereichen eines Fahrzeuganhängers, wie es die vorhergehenden Ausführungsformen 1 bis 3 zeigen,
eingebaut werden. Eine Mitrotation mit den Reifen wäre
für Kom pressoren mit Pleueltrieb 24 allein durch
die dabei entstehende Unwucht problematisch. In 5 wird ein
derartiger stationär anbaubarer Kompressor gezeigt, der
für die Ausführungsform gemäß 3 geeignet
ist und mit der Umgebungsluft an der Niederdruckseite 15 des
Kompressors 13 zusammenwirkt.
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Die
Umgebungsluft 18 wird zunächst in einem Luftfiltersystem 39 von
Partikeln durch einen Filtersatz 40 befreit ehe sie dem
Kompressionsraum 38 über ein Einlassventil 47 zugeführt
wird. Auf der Hochdruckseite 16 des Kompressionsraums 38 ist ein
Rückschlagventil 17 angeordnet, das dafür
sorgt, dass der erzeugte Hochdruck in einem entsprechenden Hochdruckbehälter 12,
wie ihn die 1 und 3 zeigen,
gespeichert werden kann.
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Der
elektrische Antrieb 14 in Form eines rotierenden Motors
mit Antriebswelle 23 kann unterschiedlich ausgeführt
sein. Bei normalen Gleichstrommotoren wäre es erforderlich,
entsprechende Bürsten anzuschließen, um eine Rotorwicklung 48 zu versorgen,
wobei entsprechende Bürstenkontakte einen elektromechanischen
Kommutator darstellen. Bei einem derartigen hier nicht gezeigten
Gleichstrommotor oder Gleichstromantrieb kann der Stator 26 aus
einem Permanentmagneten oder einer entsprechenden Kurzschlussspule
bestehen. Im Prinzip wird bei einem Gleichstrommotor der elektromechanische
Kommutator direkt von einer Gleichstromquelle in Form einer Batterie 28 versorgt.
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Derartige
elektrische Antriebe haben jedoch den Nachteil eines Verschleißes
des elektromagnetischen Kommutators, weshalb für den Antrieb
von Kompressoren in einem Fahrzeughänger bürstenfreie
Gleichstrommotoren bevorzugt werden. Bei derartigen Gleichstrommotoren
kann der Stator 26 eine Wicklung aufweisen, die von einem
Wechselrichter 27 mit einem Wechselstrom, der durchaus
dreiphasig sein kann, versorgt wird, während der Wechselrichter 27 selbst
an eine Gleichstromquelle bzw. Batterie 28 angeschlossen
ist.
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Dabei
ist es von Vorteil, einen asynchronen Betrieb durchzuführen
und für die Antriebswelle 23 einen Permanentmagneten
als Rotor 48 anzuordnen. Die Antriebswelle 23 ist
mit der Pleuelmechanik in dem Gehäuse 35 für
den Pleueltrieb 24 ver bunden. Dabei wird bei einer Bewegung
des Pleueltriebs 24 in Pfeilrichtung C in den Kompressionsraum 38 Luft über
das Einlassventil 27 und das Luftfiltersystem 39 angesogen.
Bei einer Bewegung des Pleueltriebs 24 in Pfeilrichtung
B wird die Luft komprimiert, wobei das Rückschlagventil 17 auf
der Hochdruckseite 16 des Kompressionsraumes 38 bei
einem höheren Druck, als es der Hochdruckbehälter 12 aufweist,
in den Hochdruckbehälter 12 gepresst wird.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung im Detail zur Reifendruckregelung
gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung. Im Unterschied jedoch zur ersten Ausführungsform
der Erfindung wird hier der Reifendruck individuell für
jeden einzelnen Reifen 4 oder für eine Gruppe
von Reifen beispielsweise einer Achse dadurch geregelt, dass der
Reifen jeweils von einem mitrotierenden Reifendrucksteuerventil 21 versorgt
wird. Dabei ist es sinnvoll, den Reifendruck auch individuell mittels
mitrotierenden Drucksensoren 20 zu überwachen
und zu prüfen.
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In
dieser Ausführungsform der Erfindung gemäß 6 ist
für die Übertragung der Sensormesswerte der mitrotierenden
Luftdrucksensoren 21 eine drahtlose Verbindung zwischen
einem nabenseitigen Sender 49 und einem Empfänger 50 in
dem Steuer- und Regelgerät vorgesehen. Dieses Steuer- und
Regelgerät 10 steuert über Steuerleitungen 9 einzelne Schaltventile 51 bis 54,
beispielsweise zur Regelung des Druckluftbedarfs für vier
Achsen oder vier Reifen, wobei die Schaltventile 51 bis 54 lediglich
schematisch für eine Anordnung mehrerer Schaltventile stehen,
die im Zusammenwirken mit den Reifendruckventilen 21 in
der Lage sind, sowohl während der Fahrt den Reifendruck
zu erhöhen als auch den Reifendruck durch entsprechende
Schaltstellungen der Schaltventile zu vermindern oder auch die Reifendrucksteuerventile
bei Erreichen eines Sollreifendruckes abzusperren.
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Dieser
Reifendruck für die Hochdruckreifen 4 wird von
einem Hochdruckkompressor 13 zur Verfügung gestellt,
der durch einen elektrischen Antrieb 14 über die
Steuer- und Stromzufuhrleitung 8 versorgt wird. Dabei kann
der Hochdruckkompressor 13 bei dieser Ausführung
gemäß 6 entweder an eine Mitteldruckzuleitung 11,
die ihn mit gereinigter und getrockneter Luft versorgt, angeschlossen
sein oder über ein Luftfiltersystem 39 mit der
Umgebungsluft 18 in Wirkverbindung stehen. Alternativ kann
das Achsrohr 29 auch als Hochdruckbehälter 12 eingesetzt werden,
jedoch ist dann der Druckverteiler 5 vorzugsweise in der
Radnabe 55 des Rades 56 mitrotierend angeordnet
und über eine mitrotierende Hochdruckleitung 41 mit
dem Reifendrucksteuerventil 21 pneumatisch verbunden.
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7 zeigt
ein schematisches Diagramm unterschiedlicher Betriebsphasen des
Reifendruckregelsystems gemäß den in den 1 bis 3 gezeigten
Ausführungsformen. Dazu ist auf der Abszisse die Zeit t
aufgetragen, beginnend mit der Zeit t0 und
den weiteren Zeitstufen t1, t2,
t3, t4, t5 und t6. Auf der
Ordinate ist der Druck D aufgetragen, der mit RD das
Niveau des Reifendruckes des auf der rechten Seite des Diagramms
schematisch dargestellten Reifens 4 darstellt.
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Mit
HD wird der Bereich des Hochdrucks gekennzeichnet,
wie er in dem auf der rechten Seite des Bildes schematisch gezeichneten
Hochdruckbehälter 12 in den unterschiedlichen
Phasen vorhanden ist. Unterhalb des Reifendruckes RD ist
ein mittlerer Druck MD vorgesehen, der für
die übrigen Verbraucher eines Fahrzeugs, wie beispielsweise
der Bremsbetätigung, der Bremsverstärkung oder
der Lenkungsverstärkung, erforderlich ist. Dabei weist
jeder dieser drei Druckbereiche, nämlich der Mitteldruckbereich
MD, der Reifendruckbereich RD und
der Hochdruckbereich HD, einen oberen Wert
und einen unteren Wert auf. Die Abszisse des Diagramms liegt auf
einem Normaldruck ND, der in der Umgebung
des Fahrzeugs herrscht.
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In
der Anfangsphase I zwischen t0 und t1 wird angenommen, dass der Hochdruckbehälter 12 noch nicht
mit Hochdruck beladen ist und der Reifendruck seinen Sollreifendruck
RDS aufweist. Auch der Mitteldruck MD, der hier mit einer gestrichelten Linie
markiert ist, zeigt ein mittleres Niveau. Dabei soll dieses Diagramm
sowohl für den Fall, dass der Hochdruckkompressor mit dem
Normaldruck ND auf der Niederdruckseite
versorgt wird, was in diesem Diagramm in den Phasen I und II mit
einer durchgezogenen Kurve a gekennzeichnet ist, als auch für
den Fall, dass der Kompressor mit elektrischem Antrieb mit einem
Mitteldruck MD auf seiner Niederdruckseite
versorgt wird, welches durch die Kurve b mit gestrichelten Linien
in den Phasen I und II markiert ist, gelten.
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In
der Phase II zwischen t1 und t2 wird
der Hochdruckkompressor durch Einschalten des elektrischen Antriebs
in Betrieb genommen. Dabei steigt in Phase II der Druck vom Normaldruck
ND auf den maximalen Druck HDO in
dem Druckbehälter 12 an und wird von dem Drucksensor 58 im
Hochdruckbehälter 12 überwacht. Wird
der elektrisch angetriebene Hochdruckkompressor niederdruckseitig
an den Mitteldruck MD eines Mitteldruckbehälters 7 oder
einer Mitteldruckzuleitung angeschlossen, so steigt in der Betriebsphase
II beim Einsetzen des Hochdruckkompressors dieser Druck auf der
Hochdruckseite des Kompressors auf den maximalen oberen Hochdruck HDO gemäß der gestichelten
Kurve b. Dabei wird jedoch Luftdruck aus dem Mitteldruckbehälter 7 verbraucht,
so dass der Druck hier entsprechend der Kurve c leicht absinkt.
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Wird
darüber hinaus angenommen, dass in dieser Phase II auch
der Reifendruck gemäß der Kurve d auf einen Minimalwert
von RDU abnimmt, indem beispielsweise ein
Fahrbahnwechsel, ein Geschwindigkeitswechsel, ein Temperaturwechsel
oder ein Belastungswechsel in der Betriebsphase II auftritt, so kann
der Reifendruck RDU seinen tiefsten Punkt
erreichen, wenn noch kein neuer Sollwert festgelegt ist.
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In
der Phase III zwischen t2 und t3 wird
der Reifendruck RD auf einen neuen Sollwert
RDS mit Hilfe der Hochdruckluft aus dem
Hochdruckbehälter 12 aufgepumpt, so dass dieser
beispielsweise auf seinen minimalen Wert HDU absinkt.
Da in dieser Phase III der Mitteldruckbehälter 13 nicht
belastet wird, bleibt dort der Mitteldruck MD konstant, wie es die Kurve
c zeigt. In der Phase IV zwischen t3 und
t4 wird nun angenommen, dass der Reifendruck
RD auf seinem Sollwert liegt und beibehalten
werden kann, während durch die Wirkungsweise des elektrisch
betriebenen Hochdruckkompressors der Hochdruckbehälter 12 erneut
auf den höchsten Druck HDO aufgeladen
wird und dabei der Druck im Mitteldruckbehälter 7 sich
weiter durch den Luftdruckverbrauch vermindert. Dieser Luftdruckverbrauch
passiert jedoch nicht wie bei pneumatischen Antrieben aufgrund einer pneumatischen
Antriebskinematik, sondern lediglich aufgrund der Versorgung eines
Komprimierungsraumes des Hochdruckkompressors.
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Da
der Hochdruckbehälter 12 in der Phase IV wieder
sein volles Druckvolumen aufweist, kann in der Phase V nun Druckluft
in den Mitteldruckbehälter 7 abgegeben werden,
bis auch dieser wieder seinen Sollwert erreicht hat. Falls es die äußeren
Randbedingungen erfordern, kann der Reifendruck RD auch genauso
gut erneut erhöht werden. In der letzten Phase VI wird
der Hochdruck in dem Hochdruckbehälter 12 beibehalten,
während der Reifendruck einen Maximalwert einnimmt und
zum Zeitpunkt t5 den höchstzulässigen
Druckwert erreicht hat und nun seinen Druck beispielsweise in den
Mitteldruckbehälter ableiten kann, was einer Energierückgewinnung
entspricht.
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8A bis 8C zeigen
schematische Querschnitte durch Reifendrucksteuerventile 60, 70 und 80.
Dazu zeigt 8A ein Reifendrucksteuerventil 80,
das über Druckflanken gesteuert werden kann und dazu eine
bistabile Tellerfeder 87 aufweist, die Bypassöffnungen 86 besitzt,
wobei ein Ventilkolben 84 durch eine Schließfeder 85 und
die Tellerfeder 87 auf einen Ventilsitz 83 gepresst
wird. Damit wird die Einlassöffnung 81 des Reifendrucksteuerventils 80 durch
die Federkräfte von Tellerfeder 87 und Schließfeder 85 in
einer Schließposition gehalten. Die Auslassöffnung 82,
die zum Reifen hin gerichtet ist, wird somit ebenfalls verschlossen
gehalten. Da die Tellerfeder 87 ein bistabiles Bauelement
ist, das zwei stabile Positionen aufweist, wird bei einer entsprechenden
Druckflanke oder einem Druckimpuls an der Einlassöffnung 81 die
Tellerfeder 87 in ihre zweite stabile Position verbracht
und das Ventil gegen die Kraft von der Schließfeder 85 und
der Tellerfeder 87 geöffnet.
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Dabei
wird die Schließfeder 85 zusammengepresst und
die Tellerfeder 87 in ihre zweite stabile Position gepresst. Über
die Bypassöffnungen 86 in der Tellerfeder 87 kann
nun Druckluft über die Auslassöffnung 82 in
den Reifen gepumpt werden, wobei in dieser zweiten stabilen Position
der Tellerfeder 87 auch Überdruck aus dem Reifen über
die Auslassöffnung 82 und den Bypass 86 sowie
die Einlassöffnung 81 abgegeben werden kann, solange
an der Einlassöffnung 81 keine steile Druckabstiegsflanke
anliegt. In dem Augenblick, in dem eine steile Druckabstiegsflanke
an der Einlassöffnung 81 steht, fällt
die Tellerfeder 87 in ihre erste stabile Position zurück
und das Reifendrucksteuerventil 80 schließt, indem
der Ventilkolben 84 auf den Ventilsitz 83 gepresst
wird, wie es in 8A gezeigt wird.
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8B zeigt
ein Reifendrucksteuerventil 60, wobei Komponenten mit gleichen
Funktionen wie in 8A mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet werden und nicht extra erörtert werden.
Die bistabile Position für den Ventilkolben 84 wird
diesmal nicht mit einer Tellerfeder erreicht, sondern mit einem
Permanentmagneten 67, der nach Anlegen eines Druckimpulses
an die Einlassöffnung 81 den Kolben 84 in einer
Offenposition hält, wobei die Schließfeder 85 zusammengepresst
wird und eine Gegenkraft erzeugt, die jedoch nicht ausreicht, um
den Ventilkolben 84 zurück in die Schließposition
zu bringen, solange an der Einlassöffnung 81 kein
steiler Druckabfall auftritt. Somit kann nicht nur über
die Einlassöffnung 81 Druckluft in den Reifen über
die Auslassöffnung 82 gepumpt werden, sondern
auch Druckluft aus dem Reifen über die Auslassöffnung 82 und
die Einlassöffnung 81 an das Energiemanagement
des Fahrzeugs zurückgegeben werden.
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8C zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein weiteres Reifendrucksteuerventil 70,
bei dem die Bistabilität des Ventilkolbens 84 durch
zwei unterschiedliche Schraubenfedern erreicht wird, nämlich
der Schließfeder 85, gegen die mit einer schwächeren
Federkraft eine Haltefeder 77 drückt. Sobald ein
Druckimpuls z. B. eine Druckanstiegsflanke an der Einlassöffnung 81 anliegt,
wird der Ventilkolben 84 gegen einen Arretierungssitz 78 gepresst,
so dass durch den Bypass 86 entweder Druckluft in Richtung
auf die Auslassöffnung 82 in den dort nicht gezeigten
Reifen strömen kann oder umgekehrt in Richtung auf die
Einlassöffnung 81 aus dem Reifen abgegeben werden
kann, solange keine steile Druckabstiegsflanke an der Einlassöffnung 81 anliegt.
Durch das Anlegen einer derartig steilen Druckabstiegsflanke an
die Einlassöffnung 81 fällt der Ventilkolben 84 in
seine Schließstellung auf dem Ventilsitz 83 zurück,
so dass das Reifendrucksteuerventil geschlossen ist.
-
Verbesserungen
des Reifendrucksteuerventils können durch einen verbesserten
Ventilsitz beispielsweise mittels gummielastischen Dichtelementen
oder durch Verlegen des Bypasses aus dem Ventilkolben oder der Tellerfeder
in den Bereich des Ventilgehäuses erfolgen.
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- 1
- Reifendruckregelsystem
- 2
- Reifendruckregelsystem
- 3
- Reifendruckregelsystem
- 4
- Reifen
- 5
- Druckverteiler
- 6
- Luftaufbereitungssystem
- 7
- Mitteldruckbehälter
- 8
- Steuer-
und Stromzufuhr
- 9
- Steuerleitung
für 10
- 10
- Steuer-
und Regelgerät
- 11
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- 12
- Hochdruckbehälter
- 13
- Hochdruckkompressor
- 14
- elektrischer
Antrieb
- 15
- Niederdruckseite
von 13
- 16
- Hochdruckseite
von 13
- 17
- Rückschlagventil
- 18
- Umgebungsluft
- 19
- Fahrzeuganhänger
- 20
- Reifendrucksensor
- 21
- Reifendrucksteuerventil
- 22
- Kolbenverdichterstruktur
- 23
- Antriebswelle
- 24
- Pleueltrieb
- 25
- Kompressorkolben
- 26
- Stator
- 27
- Wechselrichter
- 28
- Batterie
bzw. Gleichstromquelle
- 29
- Achsrohr
- 30
- Anhängerkupplung
- 31
- Achse
- 32
- Achse
- 33
- Achse
- 34
- gestrichelte
Linie
- 35
- Gehäuse
für den Pleueltrieb
- 36
- Gehäuse
für den elektrischen Antrieb
- 37
- Gehäuse
für den Kompressor
- 38
- Kompressionsraum
- 39
- Luftfiltersystem
- 40
- Filtersatz
- 41
- Hochdruckleitung
- 42
- Hochdruckleitung
- 43
- Hochdruckleitung
- 44
- Hochdruckleitung
- 45
- Hochdruckleitung
- 46
- Hochdruckleitung
- 47
- Einlassventil
- 48
- Rotor
- 49
- Sender
- 50
- Empfänger
- 51
- Schaltventil
- 52
- Schaltventil
- 53
- Schaltventil
- 54
- Schaltventil
- 55
- Radnabe
- 56
- Fahrzeugrad
- 58
- Drucksensor
- 60
- Reifendrucksteuerventil
(Ausführungsform)
- 67
- Permanentmagnet
- 70
- Reifendrucksteuerventil
(Ausführungsform)
- 77
- Haltefeder
- 78
- Arretierungssitz
- 80
- Reifendrucksteuerventil
(Ausführungsform)
- 81
- Einlassöffnung
- 82
- Auslassöffnung
- 83
- Ventilsitz
- 84
- Ventilkolben
- 85
- Schließfeder
- 86
- Bypass
- 87
- stabile
Tellerfedersperre
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1236588 [0002]
- - US 6269691 B1 [0007]