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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugtürschlosses
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugtürschlosses
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 3.
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Schließanlagen
moderner Fahrzeuge weisen Türschlösser auf,
bei denen üblicherweise
beim Schließen
der Tür
eine Drehfalle einen an einer Karosserie des Fahrzeuges angeordneten
Schließbolzen
aufnimmt, der die Drehfalle soweit dreht, bis eine Sperrklinke in
der Drehfalle einrastet und ein Zurückdrehen verhindert. Dabei
wirkt in dem geschlossenen Zustand die Drehfalle einer Türdichtungskraft
entgegen, indem sich die Drehfalle an dem Schließbolzen abstützt. Durch
Betätigung
eines Türaußengriffes kann über eine
mechanische Wirkverbindung die Sperrklinke zurückgezogen werden, so dass die Drehfalle
freigegeben ist und die Tür
geöffnet
werden kann. Zusätzlich
kann die Drehfalle beim Schließvorgang
motorisch, beispielsweise mittels eines so genannten elektrischen
Servomotors, angetrieben sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung eines Fahrzeugtürschlosses
anzugeben, welche ein einfaches und komfortables Öffnen des
Fahrzeugtürschlosses
und der Fahrzeugtür
ermöglichen.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 und
hinsichtlich der Vorrichtung durch die Anspruch 3 genannten Merkmale
gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Untersprüche.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugtürschlosses
mit einer Drehfalle, die bei einem Schließen einer Fahrzeugtür in einen
Schließbolzen
greift, einer Sperrklinke zum Verriegeln der Drehfalle im geschlossenen
Zustand, einen motorischen Antrieb zum Verschließen der Drehfalle und zumindest
einen Türgriff,
mittels welchem die Sperrklinke derart betätigt wird, dass die Drehfalle beim Öffnen der
Fahrzeugtür
freigegeben wird.
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Erfindungsgemäß wird während des
Verschließens
der Drehfalle, auch als Servoschließen bekannt, bei Betätigung des
Türgriffes
eine Drehrichtung des motorischen Antriebes umgekehrt, so dass es
in vorteilhafter Weise möglich
ist, ein Abstützmoment
zwischen der Drehfalle und einer Antriebsklinke, welche eine Wirkverbindung
zwischen der Drehfalle und dem motorischen Antrieb herstellt, aufzuheben
oder zumindest derart zu reduzieren, dass eine Öffnung der Antriebsklinke durch
eine komfortable, leichtgängige
sowie geräuscharme
Betätigung
des Türgriffes
beim Öffnen
der Fahrzeugtür
während
des Servoschließens
möglich
ist.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
d. h. zur Umkehrung der Drehrichtung des motorischen Antriebes,
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen mit dem Türgriff
gekoppelten elektrischen Schalter, welcher derart mit einer Steuereinheit
verbunden ist, dass bei Betätigung
des Türgriffes
die Umkehrung der Drehrichtung auslösbar ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1 schematisch
ein Fahrzeugtürschloss mit
motorisch angetriebener Drehfalle.
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Die
einzige 1 stellt ein Fahrzeugtürschloss 1 mit einer
motorisch angetriebenen Drehfalle 2 während eines Schließvorganges
einer nicht näher
dargestellten Fahrzeugtür
dar. Die Drehfalle 2 ist dabei über ein Drehfallenlager 2.1 drehbar,
insbesondere an einem nicht näher
dargestellten Schlossblech, befestigt.
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Bei
einem Schließvorgang
der Fahrzeugtür greift
die Drehfalle 2 in einen am Fahrzeug befestigten Schließbolzen 3 ein,
wird gedreht und in einem geschlossenen Zustand der Fahrzeugtür mittels
einer Sperrklinke 4 verriegelt.
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Im
geschlossenen Zustand der Fahrzeugtür, d. h. im geschlossenen Zustand
der Drehfalle 2, wirkt eine aus einer Türdichtungsvorspannung resultierende
Kraft F1 eines nicht näher dargestellten Türgummis
einer mittels des Fahrzeugtürschlosses 1 ausgeübten Kraft
F2 entgegen. Die Drehfalle 2 stützt sich
an dem Schließbolzen 3 ab,
wodurch die Türgummikraft F1 als Flächenpressung
F3 auf einen Berührungsbereich zwischen der
Drehfalle 2 und dem Schließbolzen 3 wirkt.
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Ist
eine bei einem Schließvorgang
aufgebrachte Kraft F4 unzureichend um die
Fahrzeugtür vollständig zu
schließen,
rastet die Sperrklinke 4 in einer ersten Rastkante 2.2 der
Drehfalle 2 ein und stellt somit sicher, dass die Fahrzeugtür sich nicht selbsttätig öffnen kann.
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Zu
einem automatischen und vollständigen Schließvorgang
der Fahrzeugtür,
d. h. zu einem Einrasten der Sperrklinke 4 in einer zweiten
Rastkante 2.3 der Drehfalle 2, ist die Drehfalle 2 des
Fahrzeugtürschlosses 1 über ein
Antriebsrad 5 mit Nocken und einem Antriebshebel 6 motorisch
angetrieben. Dabei wird das Antriebsrad 5 mit Nocken anhand
eines motorischen Antriebs 7, eines so genannten Stellantriebs
bzw. elektrischen Servomotors, angetrieben, wodurch der Antriebshebel 6 in
einem unteren Bereich in eine Richtung X1 bewegt
wird.
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Der
Antriebshebel 6 ist gemeinsam mit der Drehfalle 2 anhand
des Drehfallenlagers 2.1 drehbar gelagert, wobei das Drehfallenlager 2.1 aufgrund
der Bewegung in die Richtung X1 anhand einer
Umlenkung eine Bewegung des Antriebshebels 6 in einem oberen
Bereich in eine Richtung X2 bewirkt.
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Der
Antriebshebel 6 ist über
eine Antriebsklinke 8, welche in eine dritte Rastkante 2.4 der
Drehfalle 2 eingreift, mit der Drehfalle 2 gekoppelt,
so dass aufgrund der Bewegung des Antriebshebels 6 in die Richtung
X2 die Drehfalle 2 derart gedreht
wird, dass die Fahrzeugtür
geschlossen wird und die Sperrklinke 5 in der zweiten Rastkante 2.3 der
Drehfalle 2 einrastet.
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Zu
einem Öffnen
der Fahrzeugtür,
d. h. zu einer Freigabe der Drehfalle 2, ist zumindest
ein Türgriff 9,
beispielsweise ein Außentürgriff und/oder
ein Innentürgriff,
anhand einer ersten mechanischen Wirkverbindung 10, z.
B. einem Seilzug oder einem Gestänge, derart
mit der Antriebsklinke 8 verbunden, dass bei einer Bewegung
des Türgriffes 9 unter
Einwirkung der Kraft F5 eine Kraft F6 auf die Antriebsklinke 8 wirkt,
so dass diese aus der dritten Rastkante 2.4 der Drehfalle 2 bewegt
wird.
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Zusätzlich ist
der Türgriff 9 anhand
einer zweiten mechanischen Wirkverbindung 11, bei welcher
es sich ebenfalls vorzugsweise um einen Seilzug oder ein Gestänge handelt,
mit der Sperrklinke 4 gekoppelt, so dass bei Betätigung des
Türgriffes 9 eine
Kraft F7 in der Sperrklinke 4 erzeugt
wird, die zu einer Bewegung dieser aus der zweiten Rastkante 2.3 der
Drehfalle 2 und somit zu einer Freigabe der Drehfalle 2 führt.
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Die
mechanischen Wirkverbindungen 10 und 11 stellen
zusätzlich
eine mechanische Redundanz dar, welche sich insbesondere bei einer
elektrischen Störung
des motorischen Antriebes 7 als vorteilhaft erweist.
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Um
ein leichtes und komfortables Öffnen, insbesondere
ein Notöffnen,
der Fahrzeugtür
während
des Schließvorganges
der Drehfalle 2 mittels des motorischen Antriebes 7 zu
ermöglichen,
ist eine Verringerung der notwendigen Kraft F6 an
der Antriebsklinke 8 erforderlich, wobei die Kraft F6 von der Größe eines Abstützmomentes
M der zwischen der Antriebsklinke 8 und der dritten Rastkante 2.4 abhängt.
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Zur
Verringerung dieses Abstützmomentes M
ist der Türgriff 9 mit
einem Schalter 12 gekoppelt, wobei ein Schaltpunkt des
Schalters 12 zu Beginn der Zugbewegung am Türgriff 9 erzielt
wird.
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Der
Schalter 12 ist wiederum über eine elektrische Wirkverbindung 13 mit
einer Steuereinheit 14 verbunden, welche bei Betätigung des
Schalters 12 während
des Verschließens
der Drehfalle 2 mittels des motorischen Antriebes 7 dessen
Drehrichtung umkehrt, was zu einer Entlastung, d. h. zu einer Verringerung
des Abstützmomentes
M der Antriebsklinke 8 an der Drehfalle 2, führt.
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Bei
einer weiteren Zugbewegung am Türgriff 9 kann
die Antriebsklinke 8 unter Zuführung einer geringen Kraft
F5 und somit sehr komfortabel aus der dritten
Rastkante 2.4 bewegt werden, so dass ein leichtgängiges Notauslösen und Öffnen der
Fahrzeugtür
möglich
ist.
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- 1
- Fahrzeugtürschloss
- 2
- Drehfalle
- 2.1
- Drehfallenlager
- 2.2
- Erste
Rastkante
- 2.3
- Zweite
Rastkante
- 2.4
- Dritte
Rastkante
- 3
- Schließbolzen
- 4
- Sperrklinke
- 5
- Antriebsrad
- 6
- Antriebshebel
- 7
- Antrieb
- 8
- Antriebsklinke
- 9
- Türgriff
- 10
- Erste
Mechanische Wirkverbindung
- 11
- Zweite
Mechanische Wirkverbindung
- 12
- Schalter
- 13
- Elektrische
Wirkverbindung
- 14
- Steuereinheit
- F1
- Kraft
- F2
- Kraft
- F3
- Flächenpressung
- F4 bis F7
- Kraft
- M
- Abstützmoment
- X1
- Richtung
- X2
- Richtung