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Die
Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Abtrennung von gasförmigen
Komponenten aus einem Gasstrom, insbesondere von CO2 aus
dem Rauchgas eines fossil befeuerten Kraftwerks, unter Atmosphärendruck,
wobei der Gasstrom, insbesondere das CO2-haltige
Rauchgas, einer Absorbensflüssigkeit unter Erzeugung einer
Blasensäule in einem Sumpfvolumen und/oder in einem Reaktionsvolumen
eines Füllkörper aufweisenden Absorbers oder einer
Absorptionskolonne zugeführt und unter Inkontaktbringung
mit einer Absorbensflüssigkeit durch den Absorber oder
die Absorptionskolonne geleitet wird.
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Weiterhin
richtet sich die Erfindung auf einen Absorber oder eine Absorptionskolonne,
insbesondere eines fossil befeuerten Kraftwerks, mit einem unter
Atmosphärendruck stehenden Sumpfvolumen und/oder einem
Reaktionsvolumen, wobei zumindest das Sumpf- oder das Reaktionsvolumen
Füllkörper aufweist und mit einer zugeordneten
Gasleitung, insbesondere Rauchgasleitung, in gasführender
Leitungsverbindung steht und wobei in dem Sumpf- und/oder dem Reaktionsvolumen
ein dem Absorber oder der Absorptionskolonne durch die gasführende Leitungsverbindung
zugeführter Gasstrom, insbesondere Rauchgasstrom in Form
einer Blasensäule in Kontakt mit einer Absorbensflüssigkeit
bringbar ist.
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Schließlich
richtet sich die Erfindung auch auf eine Rauchgasbehandlungsanlage
eines fossil befeuerten Kraftwerks, die mindestens zwei Gas-Flüssigkeits-Kontaktapparate
in Form eines oder mehrerer Absorber und/oder einer oder mehrerer
Absorptionskolonnen umfasst.
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Um
beispielsweise aus Rauchgasen fossil befeuerter Kraftwerke CO2 abzuscheiden sind verschiedene CO2-Absorptionsverfahren
bekannt. So ist es bekannt mit Hilfe eines wässrigen, beispielsweise
Monoethanolamin enthaltenden Lösungsmittels CO2 bei
einem Druck von mehr als 10 bar in dem Lösungsmittel zu
lösen und chemisch zu binden. Bei einem anderen Verfahren
wird mit einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise
Methanol, das CO2 bei Temperaturen von unter
0°C in dem Lösungsmittel physikalisch gelöst.
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In
der Praxis werden zur Durchführung dieser Verfahren Gas-Flüssigkeits-Kontaktapparate
in Form von Absorbern oder Absorptionskolonnen eingesetzt. Diese
weisen in ihrem für die Absorption zur Verfügung
stehenden Reaktionsvolumen regellose, unstrukturierte Füllkörper
oder geordnete, strukturierte Packungen als Kolonneneinbauten auf.
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Im
Kraftwerksbereich ist aufgrund der hohen Rauchgasvolumenströme
aus energetischen Gründen eine Absorption bei Atmosphärendruck
vorteilhaft. Die Durchführung von Absorptionsverfahren
bei Atmosphärendruck hat aber den Nachteil, dass bei diesem
relativ geringen Druck der Stofftransport des Absorptivs Kohlendioxid
in das Absorbers (flüssiges Lösungsmittel) gegenüber
Verfahren mit höherem Druck deutlich verlangsamt ist. Um
dennoch ausreichende Abscheidegrade zu erzielen, sind Maßnahmen
zur Verbesserung des Stoffaustausches und/oder Stofftransportes
vorzunehmen. Eine solche Maßnahme kann darin bestehen,
die effektive Stoffaustauschfläche zu vergrößern,
eine andere kann darin bestehen, eine Erhöhung der Verweilzeit
zu realisieren, wobei aber auch eine Kombination beider Möglichkeiten
vorgenommen werden kann. Technisch lassen sich diese Maßnahmen
durch eine Vergrößerung der Füllkörper-
oder Packungshöhe und/oder der Kolonneneinbauten mit größerer
Stoffaustauschfläche realisieren. Allerdings sind aus konstruktiven
und fluiddynamischen sowie Kostengründen den Erweitungs-
und Vergrößerungsmöglichkeiten Grenzen
gesetzt. Diese Problematik stellt sich häufig und ist nicht
nur auf den Kraftwerksbereich beschränkt.
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So
ist in der
DE 38 20
434 A1 bereits vorgeschlagen worden, in einer Absorptionskolonne
eine Wäsche bzw. Reinigung von CO
2-haltigen
Abgasen mit Hilfe einer Kombination aus Blasensäule und
Füllkörpersäule durchzuführen.
Hierbei wird über eine Leitung CO
2-haltiges
Abgas dem Sumpfvolumen einer Absorptionskolonne zugeführt,
in welcher es als Blasensäule in dem dort befindlichen
Absorbens aufsteigt. Oberhalb dieses Sumpfbereiches befindet sich
ein Reaktionsvolumen, in dem Füllkörper angeordnet
sind, wobei die Blasensäule in den Bereich der Füllkörper
aufsteigt und dabei eine Durchmischung und Vergrößerung
der Füllkörperzone ausgebildet wird. In der mit
Füllkörpern ausgestatteten Zone können
auch noch Sieb- oder Glockenböden angeordnet sein.
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Verbesserungswürdig
bei diesem Stand der Technik ist die Einbringung des insbesondere CO2-haltigen Gasstroms oder Rauchgases in die
Absorbensflüssigkeit, um ein gleichmäßiges
Blasenbild innerhalb des mit einer Blasensäule zu beaufschlagenden
Sumpfvolumens oder Reaktionsvolumens zu erhalten und damit die Effizienz
und Wirkungsweise eines solchen Absorptionsverfahrens zu erhöhen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen,
mit der sich ein verbesserter Stofftransport und eine erhöhte
Abscheiderate bei, insbesondere physikalischer, Absorption von abzuscheidende
Gaskomponenten enthaltendem Gas, insbesondere CO2-haltigem
Rauchgas, in flüssigem Absorbens bei Atmosphärendruck
erreichen lässt.
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Bei
einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Gasstrom, insbesondere das Rauchgas, dem Sumpfvolumen und/oder
dem Reaktionsvolumen des Absorbers oder der Absorptionskolonne mittels
mindestens eines selbstansaugenden Begasungsrührers und/oder
mindestens eines Strahldüsendispergierers zugeführt wird
und/oder in der Absorbensflüssigkeit der Wirkung eines
Ultraschallgenerators und/oder Ultraschalldispergierers ausgesetzt
wird.
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Bei
einem Absorber oder einer Absorptionskolonne der eingangs bezeichneten
Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass in dem Sumpfvolumen und/oder dem Reaktionsvolumen
mindestens ein selbstansaugender Begasungsrührer und/oder
mindestens ein Strahldüsendispergierer angeordnet ist,
der mit der dem Absorber oder der Absorptionskolonne zugeordneten
Gasleitung, insbesondere Rauchgasleitung, über die gasführende
Leitungsverbindung verbunden ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
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Die
Erfindung nutzt die Erkenntnis, dass fein verteilte Blasen eine
höhere Stoffaustauschfläche als Füllkörper
bieten und dass Füllkörper einen geringen Druckverlust
als Blasen verursachen, in vorteilhafter Kombination.
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Durch
die Kombination eines selbstansaugenden Begasungsrührers,
der das CO2-haltige, zu reinigende Rauchgas
ansaugt und der Absorptionsflüssigkeit in Form einer Blasensäule
zuführt und der Ausbildung einer Füllkörpersäule
in dem Absorber oder der Absorptionskolonne wird ein gegenüber dem
bekannten Stand der Technik deutlich verbessertes Absorptionsverfahren
und ein deutlich verbesserter Absorber oder eine verbesserte Absorptionskolonne
bereitgestellt. Der mindestens eine selbstansaugende Begasungsrührer
oder der mindestens eine selbstansaugende Strahldüsendispergierer sorgt
für eine besonders gute Verteilung der Gasblasen in der
Absorbensflüssigkeit. Insbesondere ist es möglich,
hierdurch auch kleinvolumige Blasen gezielt auszubilden, so dass insgesamt
die effektive Stoffaustauschfläche vergrößert
und damit ein verbesserter Stofftransport erzielt wird, was gleichzeitig
eine erhöhte Abscheiderate zur Folge hat. Eine viele kleine Blasen
aufweisende Blasensäule lässt sich auch mittels
eines auf die Absorbensflüssigkeit einwirkenden Ultraschallgenerators
oder Ultraschalldispergierers erwirken, der zusätzlich
zu oder anstelle von Begasungsrührern und/oder Strahldüsendispergierern vorgesehen
sein kann. Weiterhin wird dann durch die Ausbildung von Füllkörpern
die Blasenaufstiegsgeschwindigkeit und damit die Verweilzeit in
der Absorbensflüssigkeit vergrößert.
Hierbei sind verschiedene Ausführungsformen des Absorbers
oder einer Absorptionskolonne realisierbar. Unter dem Begriff „Sumpfvolumen” wird
der für die Absorption bereitstehende Sumpfbereich eines
Absorbers oder einer Absorptionskolonne verstanden, in welchen Absorbensflüssigkeit
eingefüllt wird und/oder in welchem sich Absorbensflüssigkeit
sammelt, die aus einem darüber angeordneten Reaktionsvolumen
herunterrieselt oder herunterfließt. Unter „Reaktionsvolumen” wird
ein weiterer, oberhalb des Sumpfbereiches ausgebildeter Bereich
des Absorbers oder der Absorptionskolonne verstanden, der ebenfalls
mit für eine Gasabsorption bereitstehender Absorbensflüssigkeit befüllt
ist. Bei diesen Ausgestaltungen sind das Sumpfvolumen und das Reaktionsvolumen
ggf. räumlich voneinander getrennt. Es kann aber auch möglich
sein, dass das Sumpfvolumen und das Reaktionsvolumen und nahtlos
ineinander übergehen und somit eine stehende Säule
aus Absorbensflüssigkeit ausbilden. Auch wenn vorstehend
und nachstehend im Wesentlichen die Absorption von CO2 aus einem
CO2-haltigen Rauchgas beschrieben ist, so
ist die Erfindung dennoch auf jede Art von Absorption in einem Gas-Flüssigkeits-Kontaktapparat
mit einer Arbeitsweise unter Atmosphärendruck bezogen und dort
anwendbar.
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Zwar
sind aus dem Stand der Technik selbstansaugende Begasungsrührer
oder selbstansaugende Strahldüsendispergierer bekannt,
diese finden aber bisher lediglich in Rührbehältern
Verwendung, in welchen mittels dieser Rührer oder Dispergierer chemische
Reaktionsprodukte hergestellt werden. Die Verwendung von selbstansaugenden
Begasungsrührern oder selbstansaugenden Strahldüsendispergierern
im Zusammenhang mit Absorptionsverfahren und insbesondere mit Absorptionsverfahren
zur Reinigung von CO2-haltigen Rauchgasen,
die in fossil befeuerten Kraftwerken entstehen, ist bisher nicht
bekannt. Es ist das Verdienst der vorliegenden Erfindung zu erkennen,
dass selbstansaugende Begasungsrührer und selbstansaugende
Strahldüsendispergierer bei der Absorption gasförmiger
Komponenten in Gas-Flüssigkeits-Kontaktapparaten mit besonderem
Vorteil in Füllkörper aufweisenden Absorbern oder
Absorptionskolonnen Verwendung finden können.
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Der
insbesondere zur CO2-Beseitigung oder -Absorption
vorgesehene CO2-haltige Gas oder Rauchgasstrom
kann ganz oder teilweise dem mindestens einen selbstansaugenden
Begasungsrührer oder Strahldüsendispergierer zugeführt,
somit zum Teil auch Bereichen des Absorbers oder der Absorptionskolonne
zugeführt werden, die nicht mit einem selbstansaugenden
Begasungsrührer oder Strahldüsendispergierer ausgestattet
sind. CO2-haltiges Gas oder Rauchgas kann
aber auch sowohl dem Sumpfvolumen als auch dem Reaktionsvolumen
eines Absorbers oder einer Absorptionskolonne zugeführt werden,
wobei sich dann entweder sowohl im Sumpfvolumen als auch im Reaktionsvolumen
mindestens ein selbstansaugender Begasungsrührer oder ein selbstansaugender
Strahldüsendispergierer oder ein Ultraschallgenerator oder
ein Ultraschalldispergierer befindet oder aber sich lediglich in
einem dieser Bereiche bzw. dieser Volumina ein solcher Begasungsrührer
oder Strahldüsendispergierer oder Ultraschallgenerator
oder Ultraschalldispergierer befindet. In Ausgestaltung sieht die
Erfindung daher zunächst vor, dass ein Teil des Gasstroms,
insbesondere Rauchgases, dem Sumpfvolumen und ein Teil des Gasstroms,
insbesondere Rauchgases einem darüber angeordneten Reaktionsvolumen
zugeführt wird.
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Zweckmäßig
und vorteilhaft ist es hierbei gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung, wenn der Gasstrom, insbesondere das
Rauchgas, dem Sumpfvolumen über einen oder mehrere umfangsmäßig
am Sumpfbereich des Absorbers oder der Absorptionskolonne verteilt
angeordnete Begasungsrührer und/oder Strahldüsendispergierer
und/oder über einen oder mehrere zentral im Sumpfvolumen
angeordnete Begasungsrührer und/oder Strahldüsendispergierer
zugeführt wird.
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Zur
Erreichung einer weiter verbesserten Verteilung und Dispergierung
der Gasblasen in der Absorbensflüssigkeit sieht die Erfindung
darüber hinaus vor, dass der Gasstrom, insbesondere das Rauchgas über
mehrere axial beabstandete Begasungsrührer und/oder Strahldüsendispergierer
zugeführt wird.
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Um
die Verweilzeit innerhalb des Absorbers oder der Absorptionskolonne
ausreichend hoch auszubilden und genügend Möglichkeiten
zum Inkontaktbringen des insbesondere CO2-haltigen
Gases oder Rauchgases in Form einer Blasensäule mit der Absorbensflüssigkeit
zu gewährleisten, ist es gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßig, wenn der
Gasstrom, insbesondere das Rauchgas im Gleich- und/oder Kreuz- und/oder
Gegenstrom zu der Absorbensflüssigkeit durch den Absorber
oder die Absorptionskolonne geleitet wird, was die Erfindung ebenfalls
vorsieht.
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Auch
wenn das erfindungsgemäße Verfahren zur Durchführung
einer chemischen Absorption geeignet ist, so ist es von besonderem
Vorteil bei der Verwendung eines anorganischen und/oder organischen
Lösungsmittels zur physikalischen Absorption von CO2 zu verwenden. Die Erfindung sieht daher weiterhin
vor, dass als Absorbensflüssigkeit ein anorganisches Lösungsmittel
und/oder ein organisches Lösungsmittel, insbesondere ein
Amin oder Amine enthaltendes Lösungsmittel, verwendet wird.
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Der
erfindungsgemäße Absorber oder die Absorptionskolonne
zeichnet sich in Ausgestaltung weiterhin dadurch aus, dass in dem
Sumpfvolumen und/oder im Bereich des Sumpfvolumens ein oder mehrere
umfangsmäßig verteilt angeordnete Begasungsrührer
und/oder Strahldüsendispergierer und/oder Ultraschallgeneratoren
und/oder Ultraschalldispergierer und/oder ein oder mehrere zentral in
Sumpfvolumen angeordnete Begasungsrührer und/oder Strahldüsendispergierer
angeordnet sind.
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Hierbei
ist es dann weiterhin zweckmäßig, wenn der Absorber
oder die Absorptionskolonne mehrere in axialer Richtung des Absorbers
oder der Absorptionskolonne beabstandet zueinander angeordnete Begasungsrührer
und/oder Strahldüsendispergierer aufweist, was die Erfindung
weiterhin vorsieht.
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Eine
besonders effiziente Kombination von ausgebildeter Blassäule
und Füllkörperanordnung lässt sich auch
bereits im Sumpfvolumen eines Absorbers oder einer Absorptionskolonne
ausbilden. Die Erfindung zeichnet sich demnach weiterhin dadurch
aus, dass in dem Sumpfvolumen oberhalb des mindestens einen Begasungsrührers
oder Strahldüsendispergierers eine Schicht aus Füllkörpern
oder strukturierten Packungen angeordnet ist.
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Um
eine ausreichende oder weiter vergrößerte Stoffaustauschfläche
ausbilden zu können, kann es zweckmäßig
sein, hierbei im oberhalb des Sumpfvolumens ausgebildeten weiteren Reaktionsvolumen
besondere Maßnahmen vorzusehen. Eine solche Maßnahme
kann darin bestehen, dass der Absorber oder die Absorptionskolonne
oberhalb des Sumpfvolumens mehrere übereinander angeordnete Sieb-
und/oder Glockenböden aufweist, was die Erfindung ebenfalls
vorsieht. Hierbei ist es dann von besonderem Vorteil, wenn gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung jedem Sieb- und/oder Glockenboden mindestens
ein Begasungsrührer und/oder Strahldüsendispergierer
zugeordnet ist.
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Insbesondere
dann, wenn in dem Absorber oder der Absorptionskolonne eine durchgängig
senkrecht stehende Absorbensflüssigkeitssäule
ausgebildet ist, in der Füllkörper lose und unstrukturiert
angeordnet und bewegbar sind, ist die Durchführung einer Maßnahme
zweckmäßig, die die Füllkörper
bewegt oder in Bewegung hält. Solch eine Maßnahme
kann darin bestehen, für eine Rührbewegung zu
sorgen, was dadurch möglich wird, dass der Absorber oder die
Absorptionskolonne in axialer Längsrichtung von einem Rührer
durchsetzt ist, welcher in dem Absorber rotierbar ist. Die Erfindung
sieht daher weiterhin vor, dass in dem Sumpfvolumen und/oder dem
Reaktionsvolumen ein axial ausgerichteter Rührer angeordnet
ist.
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Die
obenstehende Aufgabe wird weiterhin auch durch eine Rauchgasbehandlungsanlage
eines fossil befeuerten Kraftwerks, die mindestens zwei Gas-Flüssigkeits-Kontaktapparate
in Form eines oder mehrerer Absorber und/oder einer oder mehrerer
Absorptionskolonnen umfasst gelöst, welche mindestens zwei
Absorber oder Absorptionskolonnen nach einem der Ansprüche
7 bis 13 aufweist. Aufgrund des bei konventionellen fossil befeuerten
Kraftwerken anfallenden immensen Rauchgasstromes ist es von Vorteil
und zweckmäßig, den Rauchgasstrom in mehreren
hintereinander und/oder parallel geschalteten Absorbern oder Absorptionskolonnen
von CO2 zu befreien oder zumindest in seinem
CO2-Gehalt deutlich zu reduzieren. Hier bietet es sich dann an,
zwei erfindungsgemäße Absorber oder Absorptionskolonnen
hintereinander oder parallel zu schalten, die im Detail dann unterschiedlich
ausgebildet sein können.
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In
Ausgestaltung der Rauchgasbehandlungsanlage sieht die Erfindung
daher schließlich vor, dass die mindestens zwei Absorber
oder Absorptionskolonnen unter Ausbildung einer mehrstufigen Absorptionsanlage
hintereinander und/oder parallel geschaltet angeordnet sind.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Diese zeigt in
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1 in
schematischer Schnittdarstellung eine erste Absorptionskolonne,
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2 in
schematischer Schnittdarstellung eine zweite Absorptionskolonne,
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3 in
schematischer Schnittdarstellung eine dritte Absorptionskolonne,
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4 in
schematischer Schnittdarstellung ein Sumpfvolumen einer vierten
Absorptionskolonne,
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5 in
schematischer Schnittdarstellung eine fünfte Absorptionskolonne,
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6 in
schematischer Schnittdarstellung eine sechste Absorptionskolonne,
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7 in
schematischer Schnittdarstellung eine siebte Absorptionskolonne
und in
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8 in
schematischer Schnittdarstellung einen Strahldüsendispergierer
in einer achten Absorptionskolonne.
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Die
in 1 dargestellte Ausführungsform einer
ersten erfindungsgemäßen Absorptionskolonne 1 weist
ein Sumpfvolumen 2 und ein darüber angeordnetes
Reaktionsvolumen 3 auf. Das Sumpfvolumen 2 stellt
auch ein Reaktionsvolumen dar, weil CO2-haltiges
Rauchgas über selbstansaugende Begasungsrührer 10 in
das Sumpfvolumen 2 eingebracht wird und hier reagiert.
Lediglich um die beiden Reaktionsräume „Sumpfvolumen 2” und „Reaktionsraum 3” identifizierbar
unterscheiden zu können wird diese sprachliche Unterscheidung
gemacht. In dem Reaktionsvolumen 3 sind verschiedene, mit
einer Absorbensflüssigkeit 4, die sich auch bis
zum Flüssigkeitsspiegel 5 im Sumpfbereich 6 der
ersten Absorptionskolonne 1 befindet, getränkte
Füllkörperpackungen 7 in axial beabstandeten
Ebenen übereinander angeordnet. In die erste Absorptionskolonne 1 mündet
eine Rauchgasleitung 8, die CO2-haltiges
Rauchgas von einer fossil befeuerten Brennkammer eines Dampferzeugers
eines Kraftwerkes der ersten Absorptionskolonne 1 zuführt.
In der ersten Absorptionskolonne 1 herrscht Atmosphärendruck
und findet als Absorbensflüssigkeit ein aminhaltiges Lösungsmittel
Verwendung. Von der Rauchgasleitung 8 ausgehend führt
eine gasführende Leitungsverbindung 9 zu den selbstansaugenden
Begasungsrührern 10, die rotierbar und von einem
Elektromotor 12 angetrieben am Umfang des Sumpfbereiches 6 im
Inneren des Sumpfbereiches und somit im Sumpfvolumen 2 angeordnet
sind. Die selbstansaugenden Begasungsrührer 10 stehen
in Verbindung mit der gasführenden Leitungsverbindung 9 und
saugen während des Betriebes CO2-haltiges
Rauchgas 25 selbsttätig an und stoßen
dieses in Form von feinen Blasen als Blasensäule 28 in
die im Sumpfvolumen 2 angeordnete Absorbensflüssigkeit 4 aus.
Auf diese Weise wird das CO2-haltige Abgas
fein verteilt und es bilden sich die notwendige Austauschfläche
und der notwendige Stofftransport für die Absorption von
CO2 in der Absorbensflüssigkeit 4 aus.
Nach Verlassen des Sumpfbereiches 6 gelangt das Rauchgas
dann in den Bereich des Reaktionsvolumens 3, wo noch im Rauchgas
befindliches CO2 in den Füllkörperpackungen 7 mit
weiterer Absorbensflüssigkeit 4 in Kontakt gebracht
wird und somit weiteres CO2 in der Absorbensflüssigkeit 4 gelöst
wird. Die Anzahl der am Umfang des Sumpfbereiches 6 verteilten
selbstansaugenden Begasungsrührer 10 wird entsprechend
den gewünschten betrieblichen Parametern ausgewählt, wobei
erfindungsgemäß mindestens ein Rührer 10 in diesem
Bereich angeordnet sein muss.
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Wie
aus der 2 ersichtlich ist, kann anstelle
von mehreren am Umfang angeordneten selbstansaugenden Begasungsrührern 10 auch
ein großer zentral im Sumpfbereich 6 angeordneter
selbstansaugender Begasungsrührer 10a vorgesehen
sein. Da es sich im Übrigen bei der zweiten Absorptionskolonne 11 um
eine solche handelt, die in ihrem Aufbau identisch zur ersten Absorptionskolonne 1 ist,
sind hier gleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen wie bei der 1 versehen,
wie dies im Übrigen auch in den anderen Figuren der Fall
ist.
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Die
selbstansaugenden Begasungsrührer 10, 10a können
sowohl mit Hilfe einer Elektromotoren 12 als auch mit Hilfe
von Druckentspannung von Gasen, wie beispielsweise Prozessdampf,
angetrieben werden.
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Selbstansaugende
Begasungsrührer 10, 10a sind aus dem
Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise unter den Bezeichnungen „Ekato Gasjet” und/oder „Ekato
Phasejet” vertrieben. Derartige Begasungsrührer
sind so konstruiert, dass durch die Rotation von Rührschaufeln
ein Unterdruck im Rührbereich erzeugt wird, der die Ansaugung
des CO2-haltigen Rauchgases bewirkt, welches
dann durch im Bereich der Rührschaufeln angeordnete Öffnungen
in die Absorbensflüssigkeit 4 ausgestoßen
wird. Die Rührwelle der Begasungsrührer 10, 10a kann
als Hohlwelle ausgeführt sein, durch die das Gas angesaugt
wird. Es ist aber auch möglich, die Ansaugung durch ein
Rohr vorzunehmen, das auf seiner der Absorbensflüssigkeit 4 zugewandten
Seite mit einem innenseitigen Propellerrad ausgestattet ist. Mit
Hilfe der selbstansaugenden Begasungsrührer 10, 10a werden
in dem Kolonnensumpf, d. h. dem Sumpfbereich 6, Blasen
oder Blasensäulen 28 in der dort vorhandenen Absorbensflüssigkeit 4 erzeugt. Anschließend
wird der Gasstrom durch die strukturierten Packungsebenen 7 des
weiteren Reaktionsvolumens 3 geleitet, wobei es aber auch
möglich ist, in Abwandlung der beschriebenen ersten und
zweiten Absorptionskolonne 1, 11 oberhalb des
Sumpfbereiches 6 unstrukturierte Füllkörperpackungen
oder aber auch eine Kombination von strukturierten Packungsebenen
und unstrukturierten Füllkörperpackungen vorzusehen.
Im Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 durchströmt
das Gas 25 die erste und zweite Absorptionskolonne 1, 11 im
Gegenstrom zur Absorbensflüssigkeit 4, wobei es
aber grundsätzlich möglich ist, im Bereich des
Reaktionsvolumens 3 oberhalb des Sumpfvolumens 2 das
Gas im Gleich- oder Kreuz- oder Gegenstrom und in Variationen davon
zu führen. Bei der Absorbensflüssigkeit 4 im
Bereich des Reaktionsvolumens 3 handelt es sich um dieselbe,
die auch im Sumpfvolumen 2 Verwendung findet und dort insbesondere
durch Herabrieseln vom oberen Ende der jeweiligen Absorptionskolonne
gesammelt wird. Als Absorbensflüssigkeit finden insbesondere
organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Amine oder
aminhaltige Flüssigkeiten, Verwendung.
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Die
erste und zweite Absorptionskolonne 1, 11 beinhalten
somit die Kombination aus selbstansaugenden Rührern 10, 10a, die
zumindest im Bereich des Sumpfvolumens 2 Blasensäulen 28 erzeugen,
mit einer Absorptionskolonne, wie sie üblicherweise aus
dem Stand der Technik bekannt ist, die in Teilbereichen mit Einbauten 7 zur
Erzeugung von Stoffaustauschflächen ausgestattet ist, welche
durch unstrukturierte Füllkörperpackungen, strukturierte Packungsebenen
und/oder mit solchen Stoffaustauschelementen ausgestattete Sieb-
oder Glockenböden gebildet sind. Der oberhalb des Sumpfvolumens 2 befindliche,
das Reaktionsvolumen 3 ausbildende Teil des Absorbers oder
der jeweiligen Absorptionskolonne 1, 11 ist mit
diesen unstrukturierten Füllkörperpackungen, den
strukturierten Packungsebenen und/oder einer Kombination aus beidem
bestückt. Der Sumpfbereich 6 der jeweiligen Absorptionskolonne 1, 11,
der einen größeren Durchmesser als der darüber
angeordnete Bereich der Absorptionskolonne 1, 11 aufweist,
wird mit der Absorbensflüssigkeit 4 als Lösungsmittel
gefüllt. Das Niveau und damit der Flüssigkeitsspiegel 5 der
Absorbensflüssigkeit 4 bestimmt die Abscheideeffizienz
der Blasensäule oder Blasensäulen 28.
Je nach ökonomischer oder ökologischer Randbedingung
ist es möglich, entweder den gesamten, dem jeweiligen Absorber
oder der jeweiligen Absorptionskolonne 1, 11 zugeführten
Rauchgasstrom 25 oder nur einen Teil desselben durch die selbstansaugenden
Begasungsrührer 10, 10a zu führen
und dem Sumpfbereich 6 des jeweiligen Absorbers oder der
jeweiligen Absorptionskolonne 1, 11 zuzuführen.
Die Regelung der Gasverteilung kann dabei durch ein Regelklappensystem
unterstützt werden.
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Neben
der in 1 dargestellten Anordnung mehrerer kleiner selbstansaugender
Rührer 10 am Umfang des Sumpfbereiches 6 und
der in 2 dargestellten Anordnung eines großen
selbstansaugenden Begasungsrührers 10a zentral
im Sumpfbereich 6 ist es auch möglich Kombinationen
dieser beiden Ausführungsformen vorzusehen, in dem beispielsweise
sowohl ein zentraler Begasungsrührer 10a als auch umfangsmäßig
verteilte kleinere Begasungsrührer 10 vorgesehen
sind. Hierbei kann es weiterhin auch möglich sein, Begasungsrührer 10 umfangsmäßig
in axial übereinanderliegenden Ebenen und dort ggf. in
Umfangsrichtung versetzt zueinander anzuordnen. Auch ist es möglich,
größere, axial und/oder radial zueinander versetzte,
mit ihrer Drehachse in axialer Richtung des Absorbers oder der Absorptionskolonne 1, 11 ausgerichtete
Begasungsrührer 10a vorzusehen.
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Die 3 zeigt
eine dritte Absorptionskolonne 13, die ein Sumpfvolumen 2 und
darüber angeordnet ein Reaktionsvolumen 3 mit
mehreren etagenförmig übereinander angeordneten
Siebböden 14 umfasst. Im Sumpfvolumen 2,
das immer auch ein Reaktionsvolumen darstellt, und/oder auf den
Siebböden 14 sind nur teilweise dargestellte Füllkörper 19 angeordnet.
Weiterhin befinden sich sowohl im Sumpfvolumen 2 als auch
im Bereich eines jeden Siebbodens 14 selbstansaugende Begasungsrührer 10,
mit welchem CO2-haltiges Rauchgas 25 angesaugt
und zur Ausbildung von Blasensäulen 28 in das jeweils
angrenzende Flüssigkeitsvolumen an Absorbensflüssigkeit 4 ausgestoßen
wird. Die Absorbensflüssigkeit 4 wird vom Sumpf
aus abgesaugt und im Kreislauf dem oberen Ende der dritten Absorptionskolonne 13 zugeführt,
so dass sich auf den Siebböden 14 ein Flüssigkeitsspiegel
an Absorbensflüssigkeit 4 ausbildet und das Gas 25 die
dritte Absorptionskolonne 13 im Gegenstrom zur Absorbensflüssigkeit 4 durchströmt.
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Wie
der 4 zu entnehmen ist, kann im Sumpfbereich 6 einer
hier dargestellten vierten Absorptionskolonne 15 eine Füllkörperschicht
oder eine geordnete Packung an Füllkörpern 16 ausgebildet sein.
Dadurch, dass der Kolonnensumpf, in dem das CO2-haltige
Gas 25 dispergiert wird, zusätzlich eine Schicht 16 aus
Füllkörpern oder strukturierten Packungen enthält,
wird die Kontaktzeit der aufsteigenden Bläschen 28 mit
der Absorbensflüssigkeit 4 als Lösungsmittel
erhöht.
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Die 5 zeigt
eine Ausführungsform einer fünften Absorptionskolonne 17 bei
welcher das Sumpfvolumen 2 und das weitere Reaktionsvolumen 3 nahtlos
ineinander übergehen und die Absorbensflüssigkeit 4 innerhalb
der fünften Absorptionskolonne 17 eine durchgehende
Flüssigkeitssäule mit einem Flüssigkeitsspiegel 5a ausbildet.
In der aus Absorbensflüssigkeit 4 bestehenden
Flüssigkeitssäule sind nur andeutungsweise dargestellte
Füllkörper 19 angeordnet. Außerdem
sind im Bodenbereich und in verschiedenen Ebenen axial übereinander
selbstansaugende Begasungsrührer 10 angeordnet,
die das zu behandelnde, CO2-haltige Rauchgas 25 ansaugen,
welches dann über einen Ableitungsstutzen als Gas 18 die
fünfte Absorptionskolonne 17 verlässt.
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Die 6 und 7 zeigen
eine sechste Absorptionskolonne 20 und eine siebte Absorptionskolonne 21,
welche ähnlich der fünften Absorptionskolonne
nach 5 aufgebaut sind. Der wesentliche Unterschied
besteht darin, dass hier zentral jeweils ein motorangetriebener
Rührer 22, 22a zentral in der jeweiligen
Absorptionskolonne 20, 21 angeordnet ist, der
in der jeweiligen Absorbensflüssigkeit 4 schwimmende
Füllkörper 19 bewegt, wodurch die Kontaktzeit
der Gasblasen der Blasensäulen 28 weiter erhöht
werden.
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Anstelle
der bisher beschriebenen selbstansaugenden Begasungsrührer 10, 10a können
auch ein oder mehrere Strahldüsendispergierer 27 zur
Erzeugung von Blasen oder einer Blasensäule 28 innerhalb
einer Absorbensflüssigkeit 4 insbesondere im Sumpfvolumen 2 des
Sumpfbereiches 6 einer Absorptionskolonne Verwendung finden.
Ein solcher Strahldüsendispergierer 27 ist in
der 8 schematisch im Zusammenhang mit einer achten
Absorptionskolonne 24 dargestellt. Hierbei wird in einer
Zweistoffdüse 23 zentral eine Absorbensflüssigkeit 4 zugeführt,
die aufgrund des Venturi-Effektes das zu reinigende CO2-haltige
Rauchgas 25 ansaugt und mit Hilfe eines Mischrohres 26 in
der Flüssigkeitssäule aus das Lösungsmittel
bildender Absorbensflüssigkeit 4 eine Blasensäule 28 erzeugt.
Bei einem solchen Strahldüsendispergierer 27 verlässt
dann das Gas 18 den jeweiligen Absorber oder die jeweilige Absorptionskolonne 29,
nachdem das zu absorbierende CO2 in der
Absorbensflüssigkeit 4 gelöst wurde.
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In
einer nicht dargestellten Variation ist es auch möglich,
die Blasensäulen 28 innerhalb der Flüssigkeitssäule
aus einer ein Lösungsmittel ausbildenden Absorbensflüssigkeit 4 mit
Hilfe eines oder mehrerer Ultraschallgeneratoren oder Ultraschalldispergierern
zu erzeugen. Die Ultraschallgeneratoren oder -dispergierer können
innerhalb der Flüssigkeit 4, aber auch an den
Wandungen des jeweiligen Absorbers oder der jeweiligen Absorptionskolonne
angeordnet sein. Mit Hilfe der Ultraschallgeneratoren oder -dispergierer
werden dann die fein verteilten kleinen Blasen erzeugt, die durch
ein in die jeweilige Flüssigsäule eingeleitetes,
zu reinigendes CO2-haltiges Gas 25 gebildet
werden.
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Die
vorstehend beschriebenen verschiedenen Ausführungsformen
von Absorptionskolonnen 1, 11, 13, 15, 17, 20, 21 und 24 können
in jeder denkbaren Kombination miteinander kombiniert und auch hintereinander
und/oder parallel geschaltet werden. Mehrere hintereinander und/oder
parallel geschaltete Absorber oder Absorptionskolonnen bilden dann
eine erfindungsgemäße Rauchgasbehandlungsanlage aus.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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