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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung von Fahrzeugscheinwerfern
nach dem Oberbegriff des Patenanspruchs 1, eine korrespondierende
Anordnung zur Durchführung des Verfahrens, sowie ein korrespondierendes
Computerprogramm und ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt.
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Eine
herkömmliche Einrichtung zum Steuern der Beleuchtung eines
Fahrzeugs, die auf einer erfassten Fahrzeugumgebung basiert, umfasst
mindestens eine Umfelderfassungssensorik, deren Informationen zur
Einstellung einer Lichtverteilung der korrespondierenden Fahrzeugscheinwerfer
ausgewertet werden. Moderne Fahrzeugscheinwerfer können
mehrere Leuchteinheiten aufweisen, um verschiedene Lichtfunktionen,
wie beispielsweise Abblendlicht, Fernlicht, Positionslicht, Nebellicht
usw. auszuführen. Hierbei umfasst eine Leuchteinheit mindestens
eine einzelne Lichtquelle oder eine Mehrzahl von Lichtquellen, die
in mindestens einer gemeinsamen Licht abstrahlenden Lichtquellenmatrix
zusammengefasst werden können. Die verschiedenen Lichtquellen
können als LED-Lichtquellen ausgeführt werden,
und das von den Lichtquellen abgestrahlte Licht kann durch mindestens
ein im Strahlengang des Lichts angeordnetes optisch wirksames Element,
das beispielsweise als Reflektoreinheit und/oder als Linse ausgeführt
ist, beeinflusst werden. Um eine gewünschte Lichtverteilung
der Licht abstrahlenden Leuchteinheit einzustellen, werden die einzelnen
Lichtquellen in der Regel von einem Lichtsteuergerät individuell
angesteuert, d. h. die Helligkeitswerte der einzelnen Lichtquellen
werden vom Lichtsteuergerät in Abhängigkeit von
der gewünschten Lichtverteilung vorgegeben. Zudem können
solche Leuchteinheiten verstellbar ausgeführt werden, um
eine Ausleuchtung der Fahrbahn an den Fahrzustand anzupassen. Wenn
das Fahrzeug beispielsweise in eine Kurve fährt, können
die Leuchteinheiten in die Kurvenrichtung geschwenkt werden. Wird
das Fahrzeug beispielsweise beladen oder entladen, kann die Leuchtweite
der Fahrzeugscheinwerfer einem Beladungszustand angepasst werden.
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In
der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 063 836 A1 wird beispielsweise
eine Scheinwerfersteuerung zur automatischen Steuerung bzw. Regelung der
Reichweite von Scheinwerfern beschrieben. Die beschriebene Scheinwerfersteuerung
umfasst eine Sensorik zur Aufnahme des Verkehrsgeschehens vor dem
Fahrzeug, und eine Auswerteeinheit, die dieses Verkehrsgeschehen
auswertet und daraufhin eine Einstellungselektronik für
den Scheinwerfer ansteuert, wobei sowohl entgegenkommende als auch
vorausfahrende Fahrzeuge erkannt werden. Die Einstellungselektronik
stellt die Reichweite des Abblendlichts in Abhängigkeit
vom erfassten Verkehrsgeschehen ein. Hierbei kann zwischen einer
Abblendlichtverteilung und einem vollständigen Zuschalten einer
Fernlichtverteilung ein gleitender Übergang bestehen. Die
Veränderung der Reichweite des Abblendlichts kann in Abhängigkeit
vom Scheinwerfertyp beispielsweise durch eine Leuchtweitenregulierung,
durch Drehen einer VairoX-Walze, welche eine Hell-Dunkel-Grenze
vom Abblendlicht zum Fernlicht verschiebt, durch eine gleitende
Absenkung eines Verschlusselements und damit einer Freigabe des Lichts,
durch Leistungsänderungen an einer oder mehreren Lampen
oder durch Zuschalten einer oder mehrerer Lampen erzielt werden.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
103 42 927 A1 wird beispielsweise ein Verfahren zur Optimierung
eines Fahrzeuglichts und eine Scheinwerfervorrichtung beschrieben,
wobei Licht mit einer Lichtverteilung erzeugt wird, die einen größeren
horizontalen Streubereich als die Abblendlichtverteilung aufweist. Hierbei
wird der Abblendlichtverteilung in Abhängigkeit von einem
Lenkwinkel entsprechend einer Einschaltkennlinie eine Nebellichtverteilung
aufgeschaltet. Zudem wird eine Zusatzleuchte in Abhängigkeit von
vorgegebenen Einschaltkennlinien zugeschaltet und in Abhängigkeit
von vorgegebenen Ausschaltkennlinien abgeschaltet.
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In
der Patentschrift
EP
1 506 893 B1 wird beispielsweise ein Kraftfahrzeug mit
einer Einrichtung zur Umfelderfassung beschrieben, die Erfassungsmittel
und Mittel zur Analyse der von den Erfassungsmitteln gegebenen Informationen
zur Ermittlung eines im Fahrzeugumfeld befindlichen Objekts umfasst.
Hierbei arbeiten die Erfassungsmittel in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen.
So ist wenigstens ein Erfassungsmittel als im Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichts arbeitende Kamera ausgeführt, und
wenigstens ein Erfassungsmittel arbeitet außerhalb des
Wellenlängenbereichs des sichtbaren Lichts. Zudem ist eine
Steuerungseinrichtung vorgesehen, welche in Abhängigkeit
des Ermittlungsergebnisses eine Leuchteinrichtung so ansteuert,
dass das ermittelte Objekt individuell beleuchtet wird. Die beschriebene
Objekterfassung ist nicht auf unbewegliche Objekte beschränkt,
so dass neben einem unbeweglichen Objekt, wie beispielsweise ein auf
der Fahrbahn liegender unbeweglicher Gegenstand, auch bewegliche
Objekte wie Fußgänger, Tiere, Fahrradfahrer usw.,
die in der Regel relativ schlecht sichtbar sind, erkannt werden
können. Die Analysemittel bestimmen die Position- oder
Winkelkoordinaten des erfassten Objekts bezüglich des Fahrzeugs,
auf deren Basis die Lichtsteuerung erfolgt, um das erfasst Objekt
individuell zu beleuchten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und Anordnung zur Ansteuerung
von Fahrzeugscheinwerfern, sowie ein korrespondierendes Computerprogramm
und ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt anzugeben, die
eine Optimierung der Nutzung von verfügbaren Lichtverteilungen für
die Fahrzeugscheinwerfer ermöglichen.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe durch Bereitstellung eines
Verfahrens zur Ansteuerung von Fahrzeugscheinwerfern mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und einer Anordnung zur Ansteuerung von Fahrzeugscheinwerfern
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 20, sowie eines korrespondierenden
Computerprogramms mit den Merkmalen des Patentanspruchs 24 und eines
Computerprogrammprodukts mit den Merkmalen des Patentanspruchs 25.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
ein überwachtes Umfeld vor dem Fahrzeug, das von Fahrzeugscheinwerfern
ausgeleuchtet wird, in mehrere Bereiche aufgeteilt. Die Fahrzeugscheinwerfer
weisen Lichtverteilungen auf, die in Abhängigkeit von ermittelten
Positionen von erkannten anderen Verkehrsteilnehmern eingestellt
werden. Für die Fahrzeugscheinwerfer wird eine uneingeschränkte
Fernlichtverteilung eingestellt, wenn bei einer Umfeldüberwachung
in keinem der Bereiche ein anderer Verkehrsteilnehmer erkannt wird.
Eine Teilfernlichtverteilung, die einer eingeschränkten
Fernlichtverteilung entspricht, wird eingestellt, wenn in einem
Aktivierungsbereich mindestens ein anderer Verkehrsteilnehmer erkannt
wird und in einem Deaktivierungsbereich kein anderer Verkehrsteilnehmer
erkannt wird. Eine Abblendlichtverteilung wird eingestellt, wenn
im Deaktivierungsbereich ein anderer Verkehrsteilnehmer erkannt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet dem
Fahrer eine optimale Ausleuchtung des Straßenverlaufs bei Nacht.
So wird dem Fahrer eine automatische, blendfreie Dauerfernlichtverteilung
für eine bessere Sicht bei Nacht zur Verfügung
gestellt, wobei andere Verkehrsteilnehmer durch eine Teilfernlichtverteilung
im ausgeleuchteten Fernlichtbereich vor dem Fahrzeug ausgespart
werden können. Dadurch ist ein häufigeres und
längeres Fahren mit der Fernlichtverteilung als bisher
möglich. Durch entsprechende Überwachungsmittel
können andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig erkannt und
die Lichtverteilung in Abhängigkeit der vorgegebenen Bereiche
so gesteuert werden, dass die anderen Verkehrsteilnehmer aus dem ausgeleuchteten
Fernlichtbereich ausgespart werden, oder dass eine Abblendlichtverteilung
eingestellt wird, so dass die anderen Verkehrsteilnehmer keine Blendung
erfahren. Werden keine anderen Verkehrsteilnehmer erkannt, dann
wird die uneingeschränkte Fernlichtverteilung aktiviert.
Somit ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren eine optimale Nutzung bzw. Aktivierung der vorhandenen
Lichtverteilungen, wie uneingeschränkte Fernlichtverteilung, Teilfernlichtverteilung
und Abblendlichtverteilung, in Abhängigkeit von Informationen über
andere Verkehrsteilnehmer.
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In
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zwischen dem Aktivierungsbereich und dem Deaktivierungsbereich
ein Haltebereich festgelegt, wobei eine aktuelle Lichtverteilung
eingestellt bleibt, wenn im Haltebereich ein anderer Verkehrsteilnehmer
erkannt wird. Das bedeutet, dass die Teilfernlichtverteilung eingestellt
bleibt, wenn sich beispielsweise ein erkannter anderer Verkehrsteilnehmer,
wegen dem die Teilfernlichtverteilung aktiviert wurde, aus dem Aktivierungsbereich
in den Haltebereich bewegt. Im Gegensatz dazu bleibt eine Abblendlichtverteilung
eingestellt, wenn sich ein erkannter anderer Verkehrsteilnehmer,
wegen dem die Teilfernlichtverteilung deaktiviert bzw. die Abblendlichtverteilung
aktiviert wurde, aus dem Deaktivierungsbereich in den Haltebereich
bewegt. Der Haltebereich wird eingeführt, da eine exakte
Trennung des Aktivierungsbereichs und des Deaktivierungsbereich schwierig
umzusetzen ist.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können die Bereiche im Umfeld vor dem Fahrzeug für
jeden Fahrzeugscheinwerfer in vorteilhafter Weise individuell bestimmt
werden, und die Lichtverteilung kann für jeden der Fahrzeugscheinwerfer
individuell eingestellt werden. Dadurch kann die Ausleuchtung des
Umfelds vor dem Fahrzeug in vorteilhafter Weise weiter verbessert
werden. Die Teilfernlichtverteilung umfasst mindestens einen einstellbaren
Dunkelbereich, welcher eine korrespondierende Fernlichtlücke
im Ausleuchtbereich des jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers erzeugt.
Die Teilfernlichtverteilung wird so positioniert, dass sich ein im
Aktivierungsbereich erkannter anderer Verkehrsteilnehmer in der
Fernlichtlücke befindet. Dadurch wird eine optimale Ausleuchtung
der Fahrbahn ermöglicht, ohne den anderen Verkehrsteilnehmer
zu blenden.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Fahrzeugfrontlichter von entgegenkommenden anderen Verkehrsteilnehmern und/oder
Fahrzeughecklichter von vorausfahrenden anderen Verkehrsteilnehmern
erkannt und zur Positionsbestimmung der anderen Verkehrsteilnehmer ausgewertet.
So können im Bezug auf die aktuelle Fahrzeugposition beispielsweise
Entfernungs-Winkel-Angaben eines äußersten linken
Fahrzeuglichts und eines äußersten rechten Fahrzeuglichts
ermittelt werden. Das äußerste linke Fahrzeuglicht
und das äußerste rechte Fahrzeuglicht sind Lichter,
die über den größten Winkelbereich auseinander
liegen. Diese Lichter bestimmen beispielsweise einen Winkelbereich
im Umfeld vor dem Fahrzeug, in dem kein Fernlicht emittiert werden
darf. Das linke Fahrzeuglicht kann beispielsweise ein linkes Fahrzeughecklicht
oder ein linkes Fahrzeugfrontlicht von einem Personenkraftwagen,
einem Lastkraftwagen oder ein Fahrzeughecklicht bzw. Fahrzeugfronlicht von
einem Zweirad sein. Auf der rechten Seite des Fahrzeugs wird entsprechend
das rechte Licht von einem äußersten rechten Fahrzeug
gewählt. Zusätzlich oder alternativ können
im Bezug auf die aktuelle Fahrzeugposition Entfernungs-Winkel-Angaben
eines nächstliegenden linken Fahrzeuglichts und eines nächstliegenden
rechten Fahrzeuglichts bestimmt werden, wobei die Fahrzeuglichter
Fahrzeugfrontlichter und/oder Fahrzeughecklichter sein können. Hierbei
wird von einem linken Fahrzeug das linke Fahrzeuglicht und von einem
rechten Fahrzeug das rechte Fahrzeuglicht gewählt. Gibt
es nur einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, dann werden das
linke Fahrzeuglicht und das rechte Fahrzeuglicht des Fahrzeugs gewählt.
Ist das einzige Fahrzeug ein Motorrad, kann können das
linke und rechte Fahrzeuglicht identisch sein, wenn nur ein Fahrzeuglicht vorhanden
ist. Diese Lichtinformationen können zum Abblenden verwendet
werden, wenn in der Nähe des Fahrzeugs andere fahrende
Verkehrsteilnehmer ermittelt werden. Zudem können im Bezug
auf die aktuelle Fahrzeugposition zusätzlich oder alternativ Entfernungs-Winkel-Angaben
eines nächstliegenden linken Fahrzeugfrontlichts und eines
nächstliegenden rechten Fahrzeugfrontlichts ermittelt werden. Durch
diese Lichtinformationen kann auf jeder Seite ein nächstliegendes
entgegenkommendes Fahrzeug ermittelt werden. Dabei wird vom linken
Fahrzeug das rechte Fahrzeugfrontlicht und vom rechten Fahrzeug
wird das linke Fahrzeugfrontlicht gewählt. Auch hier können
die beiden Fahrzeugfrontlichter nur von einem Fahrzeug stammen.
Diese Lichtinformationen können beispielsweise verwendet
werden, um bei einem entgegen kommenden Fahrzeug auf der Seite des
entgegen kommenden Fahrzeugs eine Abblendlichtverteilung zu aktivieren.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können die Formen der Bereiche durch lineare Entfernungs-Winkel-Funktionen
in einem polaren Koordinatensystem parametrierbar beschrieben werden.
Zur Parametrierung der Bereiche können beispielsweise drei
Entfernungsbereiche verwendet werden. Ein erster Entfernungsbereich
repräsentiert beispielsweise einen Nahereich von ungefähr
0 bis 100 m, ein zweiter Entfernungsbereich repräsentiert
beispielsweise einen Mittenbereich von ungefähr 100 bis
300 m und ein dritter Entfernungsbereich repräsentiert
beispielsweise einen Fernbereich von ungefähr 300 bis 600
m.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können die Lichtverteilung des jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers
zusätzlich in Abhängigkeit von Informationen zur
aktuellen Fahrsituation eingestellt werden, die Informationen über
eine aktuelle Fahrtrichtung und/oder Fahrzeuggeschwindigkeit umfassen.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können die eingeteilten Bereiche in vorteilhafter Weise
mit einer ermittelten Fahrtrichtung des Fahrzeugs mitbewegt werden.
Die Fahrtrichtung des Fahrzeugs kann beispielsweise aus einem ermittelten
Kurvenlichtwinkel ermittelt werden. Zudem kann der Kurvenlichtwinkel
mit einem vorgegebenen Faktor multipliziert werden, um die Bereiche mehr
oder weniger als den Kurvenlichtwinkel zu schwenken.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können zur Einstellung der Fernlichtlücke der
Kurvenlichtwinkel und Winkel von erkannten Fahrzeuglichtern verwendet
werden. So kann beispielsweise der Winkelwert des Kurvenlichtwinkels
mit dem Winkelwert des erkannten äußersten linken
Fahrzeuglichts verglichen werden, wobei der größere
Winkelwert als horizontale Position einer linken vertikalen Begrenzung
der einstellbaren Fernlichtlücke eines linken Fahrzeugscheinwerfer
verwendet wird. Zusätzlich können der Winkelwert
des Kurvenlichtwinkels und der Winkelwert des erkannten äußersten
rechten Fahrzeuglichts miteinander verglichen werden, wobei der
größere Winkelwert als horizontale Position einer
rechten vertikalen Begrenzung der einstellbaren Fernlichtlücke
eines rechten Fahrzeugscheinwerfers verwendet wird. Zusätzlich kann
zum Kurvenlichtwinkel ein Teilfernlichtoffsetwert addiert werden
und zu den Winkelwerten der äußersten Fahrzeuglichter
kann jeweils ein Sicherheitsoffsetwert addiert werden. Der Sicherheitsoffsetwert umfasst
beispielsweise einen statischen Mindestoffsetwert und/oder einen
entfernungsabhängigen Teil und/oder einen kurvenkrümmungsabhängigen
Teil und/oder einen geschwindigkeitsabhängigen Teil. Um
eine ruckweise Bewegung der Fernlichtlücke zu verringern,
können die Winkelwerte der äußersten Fahrzeuglichter
mit einer parametrierbaren Filterzeit geglättet werden,
wobei der Filter zurückgesetzt wird, wenn kein anderer
Verkehrsteilnehmer erkannt wurde und dann ein neuer Verkehrsteilnehmer
erkannt wird.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nach einer Deaktivierung der Teilfernlichtverteilung eines
der Fahrzeugscheinwerfer eine erneute Aktivierung der Teilfernlichtverteilung für
diesen Fahrzeugscheinwerfer für eine vorgebbare Zeitspanne
gesperrt. Dadurch ergibt sich in vorteilhafter Weise ein ruhiges
unauffälliges Systemverhalten und ein wildes „Hin-
und Herschwenken” kann in vorteilhafter Weise vermieden
werden, wodurch die Akzeptanz des Systems erhöht werden
kann.
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Die
Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Ansteuerung von Fahrzeugscheinwerfern, die jeweils
eine einstellbare Lichtverteilung zur Umfeldausleuchtung des Fahrzeugs
aufweisen, umfasst eine Umfeldsensorik, welche das Umfeld des Fahrzeugs
erfasst, und ein Lichtsteuergerät, welches Informationen
der Umfeldsensorik zur Erkennung von anderen Verkehrsteilnehmern
auswertet, wobei das Lichtsteuergerät Positionen der erkannten
anderen Verkehrsteilnehmern ermittelt und die Lichtverteilung des
jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers in Abhängigkeit von den
ermittelten Positionen der erkannten anderen Verkehrsteilnehmer
einstellt. Erfindungsgemäß teilt das Lichtsteuergerät
das Umfeld vor dem Fahrzeug in mehrere Bereiche auf, wobei das Lichtsteuergerät
eine uneingeschränkte Fernlichtverteilung einstellt, wenn
es in keinem der Bereiche einen anderen Verkehrsteilnehmer erkennt,
wobei das Lichtsteuergerät eine Teilfernlichtverteilung,
die einer eingeschränkten Fernlichtverteilung entspricht,
einstellt, wenn es in einem Aktivierungsbereich mindestens einen
anderen Verkehrsteilnehmer erkennt und in einem Deaktivierungsbereich
keinen anderen Verkehrsteilnehmer erkennt, und wobei das Lichtsteuergerät
eine Abblendlichtverteilung einstellt, wenn es im Deaktivierungsbereich
einen anderen Verkehrsteilnehmer erkennt.
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In
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung
umfassen die Fahrzeugscheinwerfer jeweils mindestens eine Licht
abstrahlenden Lichtquellenmatrix mit einer Mehrzahl von LED-Lichtquellen, die
von einer korrespondierenden Auswerte- und Steuereinheit individuell
mit einem vorgegebenen Helligkeitswert betreibbar sind, um die vorgegebene Lichtverteilung
der Licht abstrahlenden Lichtquellenmatrix einzustellen, wobei das
Lichtsteuergerät die Lichtverteilung für den jeweiligen
Fahrzeugscheinwerfer an die korrespondierende Auswerte- und Steuereinheit überträgt.
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In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung
bestimmt das Lichtsteuergerät die Bereiche im Umfeld vor
dem Fahrzeug für jeden Fahrzeugscheinwerfer individuell,
und gibt die Lichtverteilung für jeden der Fahrzeugscheinwerfer
individuell vor.
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Die
Teilfernlichtverteilung weist beispielsweise mindestens einen einstellbaren
Dunkelbereich auf, welcher mindestens eine korrespondierende Fernlichtlücke
im Ausleuchtbereich des jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers erzeugt.
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Die
vorliegende Erfindung kann als Verfahren, Vorrichtung, Computerprogramm
und/oder als Computerprogrammprodukt realisiert werden. Entsprechend
kann die vorliegende Erfindung vollständig als Hardware
und/oder als Software und/oder als Kombination aus Hardware- und/oder
Softwarekomponenten ausgeführt werden. Zudem kann die vorliegende
Erfindung als Computerprogrammprodukt auf einem computernutzbaren
Speichermedium mit computerlesbarem Programmcode ausgeführt
werden, wobei verschiedene computerlesbare Speichermedien wie Festplatten,
CD-ROMs, optische oder magnetische Speicherelemente usw. benutzt
werden können.
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Die
computernutzbaren oder computerlesbaren Medien können beispielsweise
elektronische, magnetische, optische, elektromagnetische Infrarot- oder
Halbleitersysteme, Vorrichtungen, Geräte oder Verbreitungsmedien
umfassen. Zudem können die computerlesbaren Medien eine
elektrische Verbindung mit einer oder mehreren Leitungen, eine tragbare
Computerdiskette, einen Speicher mit direktem Zugriff (RAM), einen
Nur-Lese-Speicher (ROM), einen löschbaren und programmierbaren
Nur-Lese-Speicher (EPROM oder Flashspeicher, eine optischen Leitung
und eine tragbare CD-ROM umfassen. Das computernutzbare oder das
computerlesbare Medium kann sogar Papier oder ein anderes geeignetes
Medium sein, auf welchem das Programm geschrieben ist, und von welchem
es, beispielsweise durch einen optischen Abtastvorgang des Papiers oder
des anderen Mediums elektrisch erfassbar ist, dann kompiliert, interpretiert
oder falls erforderlich auf andere Weise verarbeitet und dann im
Computerspeicher gespeichert werden kann.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer Beleuchtungseinrichtung
für ein Fahrzeug,
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2 eine
schematische Darstellung eines Ausschnittes eines Straßenverkehrsnetzes
mit mehreren Straßenabschnitten,
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3 eine
schematische Darstellung des Umfelds vor dem Fahrzeug mit vorgegebenen
Bereichen für einen linken Fahrzeugscheinwerfer,
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4 eine
schematische Darstellung des Umfelds vor dem Fahrzeug mit vorgegebenen
Bereichen für einen rechten Fahrzeugscheinwerfer,
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5 eine
schematische Darstellung des Umfelds vor dem Fahrzeug mit vorgegebenen
Bereichen für beide Fahrzeugscheinwerfer bei einer ersten
Fahrsituation,
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6 eine
schematische Darstellung des Umfelds vor dem Fahrzeug mit vorgegebenen
Bereichen für beide Fahrzeugscheinwerfer bei einer zweiten
Fahrsituation,
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7 eine
schematische Darstellung eines Teilfernlichtbereichs,
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8 eine
schematische Darstellung des Umfelds vor dem Fahrzeug mit vorgegebenen
Bereichen für beide Fahrzeugscheinwerfer bei einer dritten
Fahrsituation, und
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9 eine
schematische Darstellung des Umfelds vor dem Fahrzeug mit vorgegebenen
Bereichen für beide Fahrzeugscheinwerfer bei einer vierten
Fahrsituation.
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Wie
aus 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst eine
Ausführungsform einer Beleuchtungseinheit 1 für
ein Fahrzeug 100, eine Bedieneinheit 5, mit der
die Beleuchtungseinheit 1 bedient werden kann, eine Umfeldsensorik 10,
welche das Umfeld des Fahrzeugs 100 erfasst, ein Lichtsteuergerät 20 und zwei
Fahrzeugscheinwerfer 30, 40. Das Lichtsteuergerät 20 wertet
Informationen der Umfeldsensorik 10 zur Erkennung von anderen
Verkehrsteilnehmern 110, 120, 130, 140, 200, 210 aus.
Die Umfeldsensorik 10 umfasst zur Überwachung
des Fahrzeugumfelds beispielsweise mindestens eine Kamera, deren erfassten
Bilder vom Lichtsteuergerät 20 unter Verwendung
von bekannten Bildverarbeitungsverfahren ausgewertet werden. Das
Lichtsteuergerät 20 ermittelt die Positionen der
erkannten anderen Verkehrsteilnehmern 110, 120, 130, 140, 200, 210 und
gibt die Lichtverteilung des jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers 30, 40 in
Abhängigkeit von den ermittelten Positionen der erkannten
anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 an
eine korrespondierende Auswerte- und Steuereinheit 31, 42 im
jeweiligen Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 vor. Die
Positionen der anderen Verkehrsteilnehmer werden beispielsweise
in Entfernungs-Winkel-Angaben ermittelt. Der Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 umfasst
im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Licht abstrahlende Lichtquellenmatrix 32, 42 mit
einer Mehrzahl von LED-Lichtquellen, die von einer korrespondierenden Auswerte-
und Steuereinheit 31, 42 individuell mit einem
vorgegebenen Helligkeitswert betrieben werden können, um
die vorgegebene Lichtverteilung der Licht abstrahlenden Lichtquellenmatrix 32, 42 einzustellen.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, erkennt die Umfeldsensorik 10 des
Fahrzeugs 100, das auf einem ersten Straßenabschnitt 50 fährt,
Fahrzeugfrontlichter 203, 214 von entgegenkommenden
anderen Verkehrsteilnehmern 200, 210 und/oder
Fahrzeughecklichter 112, 121, 131, 142 von
vorausfahrenden anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140,
wobei die anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 auf
dem gleichen Straßenabschnitt 50 oder auf anderen
Straßenabschnitten 52, 54 des Straßennetzes
fahren können. Die erkannten Fahrzeuglichter 112, 121, 131, 142, 203, 214 werden vom
Lichtsteuergerät 20 zur Positionsbestimmung ausgewertet.
Zur weiteren Auswertung werden im Bezug auf die aktuelle Fahrzeugposition
beispielsweise Entfernungs-Winkel-Angaben eines äußersten linken
Fahrzeuglichts, das hier einem linken Fahrzeughecklicht 131 eines
auf einem links vom Fahrzeug 100 liegenden Straßenabschnitt 54 in
die gleiche Richtung fahrenden Fahrzeugs 130 entspricht, und
eines äußersten rechten Fahrzeuglichts ermittelt,
das hier einem rechten Fahrzeughecklicht 142 eines auf
einem rechts vom Fahrzeug 100 liegenden Straßenabschnitt 52 in
die gleiche Richtung fahrenden Fahrzeugs 140 entspricht.
Das äußerste linke Fahrzeuglicht 131 und
das äußerste rechte Fahrzeuglicht 142 sind
Lichter, die über den größten Winkelbereich
auseinander liegen. Diese Lichter bestimmen beispielsweise einen
Winkelbereich im Umfeld vor dem Fahrzeug 100, in dem kein
Fernlicht emittiert werden darf. Zusätzlich werden im Bezug
auf die aktuelle Fahrzeugposition Entfernungs-Winkel-Angaben eines
nächstliegenden linken Fahrzeuglichts, das hier einem linken
Fahrzeughecklicht 121 eines auf der gleichen Fahrbahn des
Straßenabschnitt 50 vorausfahrenden Fahrzeugs 120 entspricht,
und eines nächstliegenden rechten Fahrzeuglichts ermittelt,
das hier einem rechten Fahrzeughecklicht 112 eines auf
einer rechts vom Fahrzeug 100 liegenden Fahrbahn des Straßenabschnitts 50 in
die gleiche Richtung fahrenden Fahrzeugs 110 entspricht.
Diese Lichtinformationen können zum Abblenden verwendet
werden, wenn der Abstand zu den erkannten anderen Fahrzeugen 110, 120 zu
klein ist. Zudem werden im Bezug auf die aktuelle Fahrzeugposition
Entfernungs-Winkel-Angaben eines nächstliegenden linken
Fahrzeugfrontlichts, das hier einem rechten Fahrzeugfrontlicht 214 eines
auf dem links vom Fahrzeug 100 liegenden Straßenabschnitt 54 entgegenkommenden
Fahrzeugs 210 entspricht, und eines nächstliegenden
rechten Fahrzeugfrontlichts ermittelt, das hier einem linken Fahrzeugfrontlicht 203 eines
auf dem rechts vom Fahrzeug 100 liegenden Straßenabschnitt 52 entgegenkommenden
Fahrzeugs 200 entspricht. Durch diese Lichtinformationen kann
auf jeder Seite des Fahrzeugs 100 ein nächstliegendes
entgegenkommendes Fahrzeug 200, 210 ermittelt
werden.
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Wie
aus 3 bis 6 ersichtlich ist, teilt das
Lichtsteuergerät 20 das Umfeld vor dem Fahrzeug 100 erfindungsgemäß in
mehrere Bereiche 60, 62, 64, 70, 72, 74 auf.
Wie aus 3 ersichtlich ist, legt das
Lichtsteuergerät 20 für den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 im
Umfeld vor dem Fahrzeug einen Deaktivierungsbereich 60,
einen Aktivierungsbereich 62 und einen Haltebereich 64 fest.
Das Lichtsteuergerät 20 stellt für den
linken Fahrzeugscheinwerfer 30 eine uneingeschränkte
Fernlichtverteilung ein, wenn es in keinem der Bereiche 60, 62, 64 einen
anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt.
Das Lichtsteuergerät 20 stellt eine Teilfernlichtverteilung,
die einer eingeschränkten Fernlichtverteilung entspricht,
für den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 ein, wenn
es im Aktivierungsbereich 62 mindestens einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt
und im Deaktivierungsbereich 60 keinen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt.
Das Lichtsteuergerät 20 stellt eine Abblendlichtverteilung
für den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 ein, wenn
es im Deaktivierungsbereich 64 einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt.
Das Lichtsteuergerät 20 lässt eine aktuell
eingestellte Lichtverteilung des linken Fahrzeugscheinwerfers 30 unverändert,
wenn es einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 im
Haltebereich 64 erkennt. Das bedeutet, dass eine Teilfernlichtverteilung
für den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 eingestellt
bleibt, wenn sich ein erkannter anderer Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 aus dem
Aktivierungsbereich 62 in den Haltebereich 64 bewegt
oder eine Abblendlichtverteilung bleibt für den linken
Fahrzeugscheinwerfer 30 eingestellt, wenn sich ein erkannter
anderer Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 aus
dem Deaktivierungsbereich 60 in den Haltebereich 64 bewegt.
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Wie
aus 4 ersichtlich ist, legt das Lichtsteuergerät 20 für
den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 im Umfeld vor dem Fahrzeug
einen Deaktivierungsbereich 70, einen Aktivierungsbereich 72 und einen
Haltebereich 74 fest. Das Lichtsteuergerät 20 stellt
für den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 eine uneingeschränkte
Fernlichtverteilung ein, wenn es in keinem der Bereiche 70, 72, 74 einen
anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt.
Das Lichtsteuergerät 20 stellt eine Teilfernlichtverteilung für
den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 ein, wenn es im Aktivierungsbereich 72 mindestens
einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt
und im Deaktivierungsbereich 70 keinen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt.
Das Lichtsteuergerät 20 stellt eine Abblendlichtverteilung
für den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 ein, wenn
es im Deaktivierungsbereich 74 einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkennt.
Das Lichtsteuergerät 20 lässt eine aktuell
eingestellte Lichtverteilung des rechten Fahrzeugscheinwerfers 40 unverändert,
wenn es einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 im
Haltebereich 74 erkennt. Das bedeutet, dass eine Teilfernlichtverteilung
für den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 eingestellt
bleibt, wenn sich ein erkannter anderer Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 aus dem
Aktivierungsbereich 72 in den Haltebereich 74 bewegt
oder eine Abblendlichtverteilung bleibt für den rechten
Fahrzeugscheinwerfer 40 eingestellt, wenn sich ein erkannter
anderer Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 aus
dem Deaktivierungsbereich 70 in den Haltebereich 74 bewegt.
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5 zeigt
die überlagerten Bereiche 60, 62, 64, 70, 72, 74 für
beide Fahrzeugscheinwerfer 30, 40. Somit ergibt
sich für den linken und rechten Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 eine
separate Festlegung der Aktivierungsbereiche 62, 72,
der Haltebereiche 64, 74 und der Deaktivierungsbereiche 60, 70.
Bei der Ermittlung der Positionen der anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 werden
sowohl die Entfernungs-Winkel-Kombinationen der beiden äußersten
Fahrzeuge 130, 140, als auch der beiden nächstliegenden
Fahrzeuge 110, 120 berücksichtigt. Die
harmonische Form der Bereiche 60, 62, 64, 70, 72, 74 sind
durch lineare Entfernungs-Winkel-Funktionen in einem polaren Koordinatensystem parametrierbar
beschrieben. Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden
drei Entfernungsbereiche zur Parametrierung der Aktivierungsbereiche 62, 72, der
Haltebereiche 64, 74 und der Deaktivierungsbereiche 60, 70 verwendet.
Ein erster Entfernungsbereich repräsentiert einen Nahereich
von ungefähr 0 bis 100 m, ein zweiter Entfernungsbereich
repräsentiert einen Mittenbereich von ungefähr
100 bis 300 m und ein dritter Entfernungsbereich einen repräsentiert
Fernbereich von ungefähr 300 bis 600 m, wobei 600 m der
in 3 bis 6 angegebenen maximalen Entfernung
Emax entspricht. Als Übergangspunkte können beispielsweise
für die Aktivierungsbereiche 62, 72 die
Entfernungs-Winkel-Angaben 100 m, 2°, 300 m, 6° und
600 m, 3° parametrierbar vorgehalten werden. Für
die Deaktivierungsbereiche 60, 70 können
beispielsweise die Entfernungs-Winkel-Angaben 100 m, 4°,
300 m, 8° und 600 m, 5° als Übergangspunkte
parametrierbar vorgehalten werden.
-
Zusätzlich
kann das Lichtsteuergerät 20 die Lichtverteilung
des jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers 30, 40 in
Abhängigkeit von Informationen zur aktuellen Fahrsituation
einstellen, die beispielsweise Informationen über eine
aktuelle Fahrtrichtung, Fahrzeuggeschwindigkeit, Position des Fahrzeugs,
d. h. innerhalb oder außerhalb einer Stadt, befahrende Straße,
d. h. Autobahn, Landstraße, mehrspurige Straße
usw., aktuelle Wettersituation, d. h. Nebel, Niederschlag usw.,
umfassen. Informationen über die aktuelle Fahrzeugposition,
Straßenart, die zu fahrende Route usw. können
beispielsweise von einem Navigationssystem zur Verfügung
gestellt werden. So stellt das Lichtsteuergerät 20 beispielsweise
bei einer erkannten Stadtfahrt oder bei einer erkannten Schlechtwettersituation
keine Fernlichtverteilung bzw. Teilfernlichtverteilung für
die Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 ein. Zudem kann
die Aktivierung der Fernlichtverteilung bzw. Teilfernlichtverteilung
unterhalb einer vorgegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit verhindert
werden, so dass die Fernlichtverteilung bzw. Teilfernlichtverteilung
unterhalb einer vorgegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit deaktiviert
sind.
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Wie
aus 6 ersichtlich ist, bewegt das Lichtsteuergerät 20 die
Deaktivierungsbereiche 60, 70, Aktivierungsbereiche 62, 72 und
Haltebereiche 64, 74 der beiden Fahrzeugscheinwerfer 30, 40,
d. h. die Grenzen der Aktivierungsbereiche 62, 72 und Deaktivierungsbereiche 60, 70,
mit einer ermittelten Fahrtrichtung des Fahrzeugs 100.
Die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 100 kann beispielsweise
aus einem ermittelten Kurvenlichtwinkel 80 ermittelt werden,
so dass die Bereiche 60, 62, 64, 70, 72, 74 mit
dem Schwenkwinkel 80 des Kurvenlichts der jeweiligen Seite
geschwenkt werden, so dass die Grenzen der Bereiche 60, 62, 64, 70, 72, 74 relativ
zum Schwenkwinkel 80 des Kurvenlichts angegeben werden
können. Der Kurvenlichtwinkel kann beispielsweise von einer
im Fahrzeug implementierten Kurvenlichtfunktion übernommen
werden. Der Aktivierungsbereich 62, 72 für
beide Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 liegt somit
normalerweise im Bereich der eigenen Fahrspur. Außerdem
wird der Aktivierungsbereiche 62, 72 beim Schwenken
breiter, da der kurveninnere Fahrzeugscheinwerfer, hier der linke
Fahrzeugscheinwerfer 30 beim Kurvenlicht weiter schwenkt.
Der Kurvenlichtwinkel 80 kann zudem mit einem vorgegebenen Faktor
multipliziert werden, um die Bereiche 60, 62, 64, 70, 72, 74 mehr
oder weniger als den Kurvenlichtwinkel 80 zu schwenken.
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Wie
aus 7 ersichtlich ist, weist der Teilfernlichtbereich
im ausgeleuchteten Umfeld vor dem Fahrzeug 100 im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine einstellbare Fernlichtlücke 90 auf,
welche durch mindestens einen korrespondierenden Dunkelbereich in
der Teilfernlichtverteilung des jeweiligen Fahrzeugscheinwerfers 30, 40 erzeugt
wird. Die dargestellte Fernlichtlücke 90 wird über
entsprechende vertikale und horizontale Aktoren im jeweiligen Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 auf
die Position bzw. Lage eines erkannten anderen Verkehrsteilnehmers 110, 120, 130, 140, 200, 210 angepasst,
wenn die Bedingungen zur Aktivierung der Teilfernlichtverteilung
erfüllt sind. Die vertikale Position einer unteren horizontalen
Begrenzung 96 der Fernlichtlücke 90 wird
entsprechend der Entfernung zum nächsten erkannten Verkehrsteilnehmer 110 angepasst.
Dies kann das Lichtsteuergerät 20 beispielsweise über
einen Offsetwert unter Verwendung einer Leuchtweitenregelung realisiert
werden. Als Mindestwert wird beispielsweise eine vorgegebene Standardleuchtweite
einer Abblendlichtverteilung eingestellt. Über einen parametrierbaren
statischen Offsetwert kann die Lage der unteren horizontalen Begrenzung 96 der
Fernlichtlücke 90 der Teilfernlichtverteilung
vertikal korrigiert werden. Bei einem aktiven Autobahnlicht kann
die Leuchtweite auf einen parametrierbaren Mindestwert nach unten
begrenzt werden. Die Leuchtweite wird für den linken und
rechten Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 gleich eingestellt.
Die einzustellenden Leuchtweite entspricht der Entfernung des nächstliegenden Verkehrsteilsnehmers 110.
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Wie
oben bereits ausgeführt ist, orientiert sich die bevorzugte
Leuchtrichtung der Teilfernlichtverteilung an der Kurvenlichtfunktion.
Um das Maximum der Lichtverteilung auf die Fahrbahn zu legen, kann
ein Teilfernlichtoffsetwert zum Kurvenlichtwinkel 80 addiert
werden. Somit gilt für den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 mit
aktiver Teilfernlichtverteilung, dass der Winkelwert des Kurvenlichtwinkels 80 und
der Winkelwert des erkannten äußersten linken Fahrzeuglichts 131 miteinander
verglichen werden, wobei der größere Winkelwert
als horizontale Position einer linken vertikalen Begrenzung 92 der
einstellbaren Fernlichtlücke 90 des linken Fahrzeugscheinwerfer 30 verwendet
wird. Für den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 mit
aktiver Teilfernlichtverteilung gilt, dass der Winkelwert des Kurvenlichtwinkels 80 und der
Winkelwert des erkannten äußersten rechten Fahrzeuglichts 141 miteinander
verglichen werden, wobei der größere Winkelwert
als horizontale Position einer rechten vertikalen Begrenzung 94 der
einstellbaren Fernlichtlücke 90 des rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 verwendet
wird. Zu den Winkelwerten der äußersten Fahrzeuglichter 131, 141 kann
vordem Vergleich jeweils ein Sicherheitsoffsetwert addiert werden.
-
Um
ruckartige Bewegungen der Fernlichtlücke 90 aufgrund
einer zu groben Objektauflösung der Schnittstelle der Umfeldsensorik 10 zu
verringern, können die Winkelwerte der äußersten
Fahrzeuglichter 131, 141 mit einer parametrierbaren
Filterzeit geglättet werden, wobei der Filter zurückgesetzt
wird, wenn kein anderer Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkannt
wurde und dann ein neuer anderer Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkannt
wird. Wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer 110, 120, 130, 140, 200, 210 erkannt
werden, werden nur der Kurvenlichtwinkel 80 und der Teilfernlichtoffsetwert
berücksichtigt. Der Sicherheitsoffsetwert, der links und
rechts zu den von der Umfeldsensorik 10 erfassten Winkelwerten
hinzuaddiert wird, umfasst beispielsweise aus einem statischen Mindestoffsetwert
und/oder einem entfernungsabhängigen Teil und/oder einem
kurvenkrümmungsabhängigen Teil und/oder einem
geschwindigkeitsabhängigen Teil. Der distanzabhängige
Teil kann beispielsweise einen Offsetwert zwischen 0° und
2° aufweisen. Der kurvenkrümmungsabhängige
kann bei einer normierten Krümmung zwischen 0 und 400 einen
Offsetwert zwischen 0° und 2° ergeben. Der fahrzeuggeschwindigkeitsabhängige
Teil kann beispielsweise einen Offsetwert zwischen 0° und
2° ergeben.
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Um
ein zu häufiges Ein- und Ausschalten der Teilfernlichtverteilung
und somit ein zu unruhiges Systemverhalten zu verhindern, ist nach
jeder Deaktivierung der Teilfernlichtverteilung innerhalb einer vorgegebenen
Zeitspanne keine Aktivierung für den korrespondierenden
Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 möglich.
Erst wenn für die vorgegebenen Zeitspanne keine Aktivierungs-
und keine Deaktivierungsanforderung für die Teilfernlichtverteilung
für einen der Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 vorlag
und kein entgegenkommendes Fahrzeug auf dieser Seite erkannt wird,
kann diese Teilfernlichtverteilung wieder für diesen Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 aktiviert
werden.
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Wie
aus 8 und 9 ersichtlich ist, kann das
Lichtsteuergerät 20 für erkannte enge
Kurven einen maximalen Öffnungswinkel der Fernlichtverteilung
begrenzen, um eine Blendung von anderen Verkehrsteilnehmer 200, 210 zu
vermeiden, die aufgrund der engen Kurven evtl. erst spät
erkannt werden können. Wie aus 8 ersichtlich
ist, kann das Lichtsteuergerät 20 bei engen Linkskurven
des Straßenabschnitts 50 die Abblendlichtverteilung
für den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 einstellen,
um einen ausgeleuchteten Abblendlichtbereich 76 im linken Umfeld
vor dem Fahrzeug 100 zu erzeugen, und für den
rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 die Teilfernlichtverteilung
einstellen, um einen ausgeleuchteten Teilfernlichtbereich 76 im
rechten Umfeld vor dem Fahrzeug 100 zu erzeugen. Der Schwenkwinkel
der Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 entspricht dem
vorgegebenen Kurvenlichtwinkel. Wie aus 9 ersichtlich
ist, kann das Lichtsteuergerät 20 bei engen Rechtskurven
des Straßenabschnitts 50 die Abblendlichtverteilung
für den rechten Fahrzeugscheinwerfer 40 einstellen,
um einen ausgeleuchteten Abblendlichtbereich 66 im rechten
Umfeld vor dem Fahrzeug 100 zu erzeugen, und für
den linken Fahrzeugscheinwerfer 30 die Teilfernlichtverteilung einstellen,
um einen ausgeleuchteten Teilfernlichtbereich 78 im linken
Umfeld vor dem Fahrzeug 100 zu erzeugen. Der Schwenkwinkel
der Fahrzeugscheinwerfer 30, 40 entspricht ebenfalls
dem vorgegebenen Kurvenlichtwinkel.
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Die
vorliegende Erfindung kann als Verfahren, Vorrichtung, Computerprogramm
und/oder als Computerprogrammprodukt realisiert werden. Entsprechend
kann die vorliegende Erfindung vollständig als Hardware
und/oder als Software und/oder als Kombination aus Hardware- und/oder
Softwarekomponenten ausgeführt werden. Zudem kann die vorliegende
Erfindung als Computerprogrammprodukt auf einem computernutzbaren
Speichermedium mit computerlesbarem Programmcode ausgeführt
werden, wobei verschiedene computerlesbare Speichermedien wie Festplatten,
CD-ROMs, optische oder magnetische Speicherelemente usw. benutzt
werden können.
-
Die
computernutzbaren oder computerlesbaren Medien können beispielsweise
elektronische, magnetische, optische, elektromagnetische Infrarot- oder
Halbleitersysteme, Vorrichtungen, Geräte oder Verbreitungsmedien
umfassen. Zudem können die computerlesbaren Medien eine
elektrische Verbindung mit einer oder mehreren Leitungen, eine tragbare
Computerdiskette, einen Speicher mit direktem Zugriff (RAM), einen
Nur-Lese-Speicher (ROM), einen löschbaren und programmierbaren
Nur-Lese-Speicher (EPROM oder Flashspeicher, eine optischen Leitung
und eine tragbare CD-ROM umfassen. Das computernutzbare oder das
computerlesbare Medium kann sogar Papier oder ein anderes geeignetes
Medium sein, auf welchem das Programm geschrieben ist, und von welchem
es, beispielsweise durch einen optischen Abtastvorgang des Papiers oder
des anderen Mediums elektrisch erfassbar ist, dann kompiliert, interpretiert
oder falls erforderlich auf andere Weise verarbeitet und dann im
Computerspeicher gespeichert werden kann.
-
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ermöglichen in vorteilhafter
Weise eine optimale Nutzung der Lichtverteilungen der Fahrzeugscheinwerfer
in Abhängigkeit von Informationen über andere
Verkehrsteilnehmer und Informationen zur aktuellen Fahrsituation.
So wird durch die optimale Nutzung und Positionierung von Teilfernlichtverteilungen
eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn ermöglicht, ohne
andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
-
Auch
wenn verschiedene Aspekte der Erfindung anhand eines LED-Scheinwerfers
dargestellt werden, so stellt dies lediglich eine bevorzugte, besonders
vorteilhafte Ausführungsform dar. Der Grundgedanke der
Erfindung sowie verschiedene Ausgestaltungen können ebenso
mit verschiedenen anderen Lichtquellen, wie beispielsweise Halogen- oder
Xenon-Lampen umgesetzt werden. Diese anderen Lichtquellen werden
von der beschriebenen Erfindung mit umfasst. Die Umsetzung der Erfindung mit
einer LED-Lichtquelle, beispielsweise einem LED-Array, ermöglicht
jedoch eine besonders einfache, schnelle und kostengünstige
Ansteuerung des Scheinwerfers.
-
- 1
- Beleuchtungseinrichtung
- 5
- Bedieneinheit
- 10
- Fahrzeugsensorik
- 20
- Lichtsteuergerät
- 30,
40
- Scheinwerfer
- 31,
41
- Auswerte-
und Steuereinheit
- 32,
42
- Lichtquelleneinheit
- 50,
52, 54
- Straßenabschnitt
- 60
- Deaktivierungsbereich
Teilfernlicht links
- 62
- Aktivierungsbereich
Teilfernlicht links
- 64
- Haltebereich
Teilfernlicht links
- 66
- Abblendlichtbereich
- 68
- Teilfernlichtbereich
- 70
- Deaktivierungsbereich
Teilfernlicht rechts
- 72
- Aktivierungsbereich
Teilfernlicht rechts
- 74
- Haltebereich
Teilfernlicht rechts
- 76
- Abblendlichtbereich
- 78
- Teilfernlichtbereich
- 80
- Kurvenlichtwinkel
zur Richtungsvorgabe
- 90
- Fernlichtlücke
- 92
- linke
vertikale Begrenzung der Fernlichtlücke
- 94
- rechte
vertikale Begrenzung der Fernlichtlücke
- 96
- untere
horizontale Begrenzung der Fernlichtlücke
- 100
- Fahrzeug
- 101,
121, 131
- linkes
Hecklicht
- 102,
112, 142
- rechtes
Hecklicht
- 214
- linker
Scheinwerfer
- 203
- rechter
Scheinwerfer
- 110
- nächstliegendes
Fahrzeug rechts
- 120
- nächstliegendes
Fahrzeug links
- 130
- äußerstes
Fahrzeug links
- 140
- äußerstes
Fahrzeug rechts
- 200
- nächstliegendes
entgegenkommendes Fahrzeug rechts
- 210
- nächstliegendes
entgegenkommendes Fahrzeug links
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004063836
A1 [0003]
- - DE 10342927 A1 [0004]
- - EP 1506893 B1 [0005]