DE102008060603A1 - Transportvermittelnde Polysaccharid-Arzneistoffverbindungen - Google Patents

Transportvermittelnde Polysaccharid-Arzneistoffverbindungen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft transportvermittelnde Polysaccharid-Arzneistoffverbindungen, bestehend aus Polysacchariden, die unter Ausbildung von Linkern mit Arzneistoffen kovalent verbunden sind, welche zur Steuerung ihrer Aufnahme in spezielle Zellen des menschlichen oder tierischen Körpers transportvermittelnde Moleküle umfassen, die an membranständige zelluläre Bindungsdomänen binden, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung und deren pharmazeutische Zusammensetzung.

Description

  • Die kovalente Verbindung mit Kolloiden ermöglicht es Stoffe durch Phagozytose in Zellen des Immunsystems einzubringen, welche ohne diese Modifikation nicht bzw. nur verschwindend gering aufgenommen werden würden. In EP 1230935 A1 wird die chemische Bindung von arzneilich wirksamen Stoffen an ein Polysaccharid unter Ausbildung eines Linkers dargestellt. Die Aufnahme von Stoffen durch darauf spezialisierte Zellen des Retikulohistiozytären Systems ist für eine Vielzahl von Kolloiden und Partikeln belegt. Die Einbringung von größeren Molekülen in nicht auf die Phagozytose spezialisierte Zellen des Körpers stellt jedoch ein Problem dar.
  • Darüber hinaus werden durch Makrophagen phagozytierte Partikel und Kolloide nach Aufnahme in die Zelle sehr schnell in Lysosomen aufgenommen und dort durch eine Vielzahl lytischer Enzyme abgebaut. Das enzymatische Potential von Lysosomen ist hoch; eine Vielzahl von Arzneistoffen wird durch lysosomale Enzyme entsprechend schnell abgebaut. Von Chlamydia trachomatis ist bekannt, daß das Bakterium durch eukariotische Epithel-Zellen aufgenommen wird ohne in den Lysosomen enzymatisch abgebaut zu werden. Diese Aufnahme kann durch die Anwesenheit von Heparinen bzw Heparinsulfat signifikant vermindert werden.
  • Stephens et al. zeigen, daß diesem Effekt eine Blockade der Heparin-Bindungsdomäne zugrunde liegt. Im Gegenzug zeigen die Autoren, daß Polystyren-Mikrosphären nach Beschichtung mit Heparin durch Endozytose in eukaryotische Zellen aufgenommen werden. Heparin selbst bindet an eine Vielzahl von Enzymen. Patienten mit einer erhöhten Superoxiddismutaseaktivität im Blutserum weisen häufig eine mutierte Variante des Enzyms auf (CHU et al.) Die mutierte Variante (R213G) besitzt auf der Position 213 statt der Aminosäure Arginin ein Glycin.
  • Deshalb ist die Anbindung des Enzyms an Heparin nicht möglich. Die betroffenen Patienten weisen deshalb eine erhöhte Aktivität für das Enzym auf, weil das Enzym vermehrt im Serum und nicht in der Zelle vorliegt. Für Träger dieses Gendefektes bedeutet das ein 2,3fach erhöhtes Risiko für das Auftreten ischämischer Herzerkrankungen. EP 083 768 B1 beschreibt direkte Heparin-Protein Konjugate bei denen die terminale Aldose des Heparins an die N-terminale Aminogruppe eines Serpins gebunden ist, um den Effekt von Serpinen auf die Blutgerinnung und auf Atemnotsyndrome zu verstärken. Nach Kopplung an Heparine werden Proteine und Enzyme sehr schnell aus dem Serum eliminiert. Kleine Eiweiße unter 70 kDalton verschwinden schon während der ersten Nierenpassage fast vollständig.
  • Darüberhinaus sind für eine ganze Reihe von Proteinen Probleme bezüglich der Stabilität und Löslichkeit bekannt, die durch die kovalente Bindung an ein wasserlösliches Polysaccharid günstig beeinflußt werden können.
  • Heparin gehört zur Gruppe der Glucosaminoglykane, welche aus linearen Ketten sulfatierter Disaccharideinheiten bestehen. Jede Disaccharideinheit besteht aus je einer Hexuronsäure die wechselnd aus Glucuron- oder Iduronsäure und einer 2 Amino-2-desoxy-D-glucose bzw. N-sulfo-D-glucosamin zusammengesetzt ist. Wie Polysaccharide weisen Heparin und Glucosaminoglucane am terminalen Ende eine freie Aldehydgruppe auf. Heparin kommt intrazellulär fast ausschließlich in Mastzellen vor. Höher sulfatierte Heparine-Heparinsulfate- werden jedoch organübergreifend fast überall auf den Zellmembranen höherer Säuger gefunden.
  • Die gerinnungshemmende Wirkung des Heparins beruht in erster Linie auf seiner Affinität zu dem Serin-Protease-Inhibitor Antithrombin III. Die kleinste Heparineinheit, die diese Wirkung auf ATIII besitzt, umfaßt 5 Saccharideinheiten mit einer 3-O-Sulfatgruppe an der Glucosamingruppe. Dieses Pentasaccharid kann einen Heparin ATIII Komplex bilden, der den Gerinnungsfaktor Xa hemmt. Auch Thrombin kann durch die Bindung an spezifische Heparin-Strukturen inhibiert werden, die jedoch auf einem nur 5 Saccharideinheiten aufweisenden Pentasaccharid nicht vorhanden sind. Für die Hemmung von Thrombin sind Heparinverbindungan mit mindestens 18 Saccharideinheiten notwendig.
  • Molekülgröße und Sulfatierungsgrad haben nicht nur bei der selektiven Wirkung des Heparins auf Gerinnungsfaktoren entscheidende Bedeutung, sondern auch bei den Wechselwirkung mit einer Vielzahl körperlicher Cytokine und Wachstumsfaktoren. Eine Wechselwirkung von Heparin mit dem Fibroblast-Growth-Factor (FGF) setzt eine Mindestanzahl von 18 Glucosaminoglucan-einheiten mit einer spezifischen Sulfatierung des an C2 befindlichen Sauerstoffatoms voraus. Sulfatierte Heparine ab 8 Saccharideinheiten zeigen einen inhibitorischen Effekt auf die Angiogenese. Für diese sulfatierten Octasaccharide wird eine Behinderung der Gefäßeinsprossung in Tumorzellen diskutiert. Gleichzeitig scheinen diese Heparine keinen Effekt auf die Blutgerinnung zu haben. Molekülgröße und chemische Eigenschaften wie Anzahl und Lokalisation der Sulfat-, Carboxyl- und Aminogruppen haben entscheidenden Einfluß auf die Wirkung von Heparinen. Die Sulfatgruppen und in 2. Linie die Carboxylgruppen der Iduron- oder Glucurongruppen bewirken, daß Heparin eines der am stärksten elektronegativ geladenen Moleküle in Säugetieren ist. Die Molekülgröße sowie Menge und Position der Sulfat- und Carboxylgruppen erzeugen dabei ein spezifisches Ladungsmuster bzw. eine spezifische Ladungsverteilung der Heparinmoleküle. Die spezifische Ladungsverteilung spielt eine entscheidende Rolle bei der Affinität der Verbindungen sowohl an gerinnungsaktive Eiweiße und Proteasen, als auch an die Heparin-Bindungsdomänen von Endothelzellen. Die an Zellmembranen wirkende transportvermittelnde Funktion der Heparine ist noch stärker von der Ladungsstruktur des Glucosaminoglucans abhängig. Deshalb unterscheidet sich der kovalente Einbau von Heparinen in wasserlösliche Polysaccharide als Transportvermittler wesentlich vom Einbau der arzneilich wirksamen Stoffe. Das Heparin muß dergestalt an das Polysaccharid gekoppelt werden, dass eine Bindungsstelle mit einer definierten Anzahl von Disaccharideinheiten und Ladungen stereoselektiv an die Heparin-Bindungsdomäne der Zellen passt. Das bedeutet, daß dieser Abschnitt des Heparins chemisch ungebunden und darüberhinaus vom restlichen Molekül sterisch unbehindert bleiben muss. Wie bei der spezifischen Wirkung des Heparins auf ATIII und Thrombin kommt auch hier der Kettenlänge und Anzahl der von dem Polysaccharid frei abstehenden sulfatierten Hexuronsäure und Aminodesoxglucose eine große Bedeutung zu. Darüberhinaus gibt es Hinweise darauf, daß sich die für die Heparin-Bindungsdomänen relevanten Abschnitte des Heparinmoleküls eher in der Mitte des Heparinmoleküls befinden. Der zur beschriebenen Anlagerung an die Bindungsdomänen genutzte Teil des Moleküls ist aufgrund der Carboxyl- und Sulfatgruppen stark elektronegativ geladen. Die Blockade bzw. Störung dieses stereospezifisch relevanten Ladungsmusters durch die kovalente Verbindung mit dem Polysaccharid mittels eines Linkers muß für diese Stellen unterbunden werden.
  • Heparin weist als streng lineares Glucosaminoglucan zur Bindung an andere Moleküle nutzbare funktionelle Gruppen auf. Im Bereich der Iduron- und Glucuronsäure liegen Carboxylgruppen an C6 vor. An C2 und C3 und C1 der ersten Saccharideinheit befinden sich Hydroxylgruppen. Jede 2. Saccharidgruppe trägt am C2-Atom eine Aminogruppe. Diese Aminogruppe und die Carboxylgruppe können sulfatiert sein. Schließlich trägt Heparin am terminalen Ende eine Aldehydgruppe.
  • Das mit Arzneistoffen kovalent verbundene Polysaccharid ist besonders ausgewählt aus der Gruppe Hydroxy-alkyl-Stärke. Die Hydroxyalkylgruppen sind zur Behinderung des enzymatischen Abbaus des Polysaccharids im Serum und zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit in das Molekül eingeführt worden. Der Substitutionsgrad DS ist definiert als Verhältnis der Gesamtzahl der substituierten Monomereinheiten zur Gesamtzahl der Monomereinheiten. Die molare Substitution MS ist definiert als Verhältnis der Gesamtzahl der Substituenten zur Gesamtzahl der Monomereinheiten. Im folgenden wird bei der Einführung von Substituenten ein Substitutionsgrad DS angegeben.
  • Der stereoselektiven Substitution kommt bei einer niedrigen Anzahl von Disaccarideinheiten eine größere Bedeutung zu als bei größeren Heparinmolekülen. Bei Heparinen mit einer kleineren Anzahl von Disaccharideinheiten steht nur ein kleiner Abschnitt von spezifisch geladenen Disaccharideinheiten zur Bindung an die Heparin-Bindungsdomäne zur Verfügung.
  • Es ist bekannt, daß Punktmutationen einiger Proteine codierender Gene zu einem Austausch von Diamino-mono-carbonsäuren durch andere Aminosäuren führen. Bei einigen dieser Fälle (Superoxiddismutase) geht diese Veränderung der Aminosäuresequenz mit dem Verlust der Fähigkeit zur Bindung an Heparinsulfate einher, wodurch die Protein nicht mehr in die Zelle transportiert wird. Auch diese Befunde belegen, daß die Einbindung von Heparinen in Makromoleküle als Transportvermittler, also zum Zweck der Regulation des Durchtritts durch Zellmembranen seitens des Makromoleküls an regioselektive Bedingungen geknüpft ist. Der Verlust von nicht durch Peptidbindungen gebundenen Aminogruppen bedeutet hier den Verlust der Fähigkeit der Einbindung des Transportvermittlers Heparin. Mit der unspezifischen kovalenten Bindung an Heparin wird in der Medizintechnik häufig versucht die Bildung von Blutgerinnseln an Implantaten zu unterbinden. In CA 2362233 wird die Verbindung eines anderen Glucosaminoglucans, der Hyaluronsaure mit Chitosan und Alginaten offenbart. Als Linker kommen dabei bifunktionale Diepoxyalkanverbindungen zur Anwendung. Bei den in CA 2362233 dargestellten Verkmüpfungsprodukten handelt es sich um hochvernetzte Hydro-Gele und Filme, die weder zur Infusion in den menschlichen oder tierischen Körper noch zur Aufnahme in Zellen geeignet sind. Transportvermittelnde Funktionen sind durch eine mehrfache Quervernetzung aller Bestandteile von vornherein unmöglich.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Für die erfindungsgemäße Einbringung von arzneilich wirksamen Stoffen in spezifische Organe und Zellsysteme des Körpers müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
    • 1. Die Aufnahme der Arzneistoff-Polysaccharid-verbindung erfolgt auch in Zellen, die nicht auf Phagozytose spezialisiert sind.
    • 2. Nach dem Durchtritt durch die äußere Zellmembran soll die Arzneistoff-Polysaccharidverbindung nicht in Lysosomen aufgenommen, und nicht enzymatisch abgebaut werden.
    • 3. Der Arzneistoff soll mit einem wasserlöslichen Polysaccharid chemisch verbunden sein, wobei die Arzneistoff-Polysaccharidverbindung im Blut gelöst bleibt und und hinreichend lange im Blut zirkuliert.
    • 4. Die Arzneistoff-Polysaccharidverbindung soll keinen Einfluß auf die Blutgerinnung haben.
  • Die Probleme werden gelöst durch die erfindungsgemäße Modifikation des den arzneilich wirksamen Stoff tragenden Polysaccharids. Das zur Aufnahme in Zellen modifizierte Polysaccharid wird dargestellt durch:
    • A. Die ladungsabhängige Immobilisation des Heparin im Bereich des zur Bindung an die Heparin-Bindungsdomäne vorgesehenen Ladungsmusters.
    • B. Durch geeignete chemische Modifikation des Polysaccharids durch Einführung zusätzlicher funktioneller Gruppen, die zur Einbindung des Heparins unter Ausbildung spezifischer Linker geeignet sind.
    • C. Durch die regio- und stereoselektive chemische Verbindung mit dem Transprotvermittler Heparin.
  • Der zur Assoziation an die Heparin-Bindungsdomäne vorgesehene Teil des Heparinmoleküls wird erfindungsgemäß an nanostrukturierte positiv geladene Körper angelagert und von der kovalenten Einbindung in das Hydroxy-alkyl-Stärke und/oder Carboxy-alkyl-Stärke Molekül freigehalten. In einem einfachen Beispiel der Erfindung wird eine Kupferplatte mit einem Isolator beschichtet und mit einem Laser an ausgewählten Stellen von der Isolatorschicht befreit. Besonders vorteilhaft können die Ladungsstrukturen der Heparin-Bindungsdomänen durch Rasterelektronenmikroskopie erfaßt und entsprechende Ladungsmuster zur Immobilisation der Heparinmoleküle in die Isolatorschicht gebrannt werden. Auch kann die Rasterelektronenmikroskopie zur Einbringung geeigneter Ladungsmuster in die Isolatorschicht des Anlagerungskörpers genutzt werden. Dem Fachmann sind entsprechende Anwendungen der Lasertechnik bekannt. Die Immobilisation der entsprechenden Heparin-Domänen kann auch direkt an anderen positiv geladenen Molekülen erfolgen. Besonders geeignet sind hierfür stark positiv geladene Polymere, die unter den Reaktionsbedingungen der erfindungsgemäßen Synthesen als Film und Polykation vorliegen. Bei Linkem, die unter alkalischen Reaktionsbedingungen reagieren liegt beispielsweise Chitosan als Polykation vor, an das Heparin sich gut anlagert. Hier ist zu beachten, dass bei der kovalenten Bindung des Heparins an das Polysaccharid keine Verbindung zwischen einer funktionellen Gruppe des Chitosans mit dem Polysaccharid erfolgen soll sondern nur zwischen dem Polysaccharid und dem immobilisierten Heparin. In diesem Fall wird eine Verbindung zwischen zusätzlich in das Polysaccarid eingeführten Carboxylgruppen und den Carboxylgruppen des Glucoronsäure- bzw. Iduronsäureanhydrids des Heparins geknüpft.
  • Für die sowohl bei dem Polysaccharid als in Heparinen vorhandenen Hydroxylgruppen kommen Linker zur Verwendung, die ausgesucht sind aus,
    Isocyanat-(-NCO)
    Carboxyl-(-COOH)
    Carbonsäurehalogenid-(-C(O)Cl), -C(O)Br, und/oder C(O)I),
    Carboxyalkylen-(-(CH2)4-COOH, mit q = 1 bis 10
    Ester-Gruppen-(-COOAlk, wobei Alk eine Alkylgruppe mit ein bis sieben Kohlenstoffatomen ist).
  • Wenn bifunktionelle und trifunktionelle Moleküle zur Bildung von Linkern verwendet werden, die identische oder unterschiedliche funktionelle Gruppen aufweisen, die beide mit den funktionellen Gruppen des Heparins als auch mit den funktionellen Gruppen des Polysaccharids reagieren, kann es zur unerwünschten Verbindung der Heparinmoleküle und Polysaccharidmoleküle untereinander (Vernetzung) kommen. Diese Reaktionsprodukte konkurieren mit den erwünschten Verbindungen zwischen Heparinen und Polysaccharid. Deshalb sind besonders geeignet: Bipolyfunktionelle Moleküle mit unterschiedlichen funktionellen Gruppen, die einerseits mit einer funktionellen Gruppe reagieren die nur auf dem Heparin, andererseits mit einer funktionellen Gruppe reagieren die nur dem Polysaccharid vorhanden ist.
  • Dieses setzt in der Regel eine entsprechende chemische Veränderungen auf der Seite Polysaccharids, seltener des Heparins voraus. Die Ausbeute an den erfindungsgemäßen Kopplungsprodukten kann durch die Immobilisation des Heparins an geeignete Anlagerungskörper deutlich erhoht werden.
  • Die bifunktionelle Moleküle zur Ausbildung von Linkern sind ausgesucht aus gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen oder alicyclischen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen; Aryl-, Aryl-C1-C4-Alkyl- und Aryl-C2-C6-Alkenylgruppen, Heteroaryl- und Heteroaryl-Alkenylgruppen mit 4-8 Kohlenstoffatomen im Heteroarylrest mit einem oder zwei Heteroatomen ausgewählt aus N, O und S.
  • Für die bei Heparinen vorhandene Carboxylgruppen der Glucuronsäure bzw. Iduronsäure kommen besonders geeignet Verbindungen infrage, die ausgewählt sind aus der Gruppe der Diepoxyalkane mit 2 bis 8 CH2 Gruppen., besonders bevorzugt sind 1,2,3,4-Diepoxybutan, 1,2,7,8-Diepoxyoctan, sowie Glutaraldehyd. Diepoxyalkane bilden unter sauren pH Werten von 2–4 Esterbindungen, in akalischen pH-Bereichen – pH > 10 Etherbindung aus. Glutaraldehyd reagiert unter einem pH von 4 mit Esterbindungen
  • Für die Ausbildung von Esterbindungen müssen in die Stärkepolymere Carboxyalkylgruppen eingerführt werden. Besonders bevorzugt sind Carboxy methyl-Hydroxyethyl-stärken, mit einem DS für Carboxymethylgruppen von 0,03 und einem DS für Hydroxyethylgruppen von 0,2–0,3, einem Molekulargewicht von 30.000 bis 300.000. Bei sehr kleinen Heparinmolekülen mit 1–4 Saccharideinheiten muß eine Bindung an das Polysaccharid erfolgen, die das lineare Heparinmolekül von dem Polysaccharid frei abstehen läßt.
  • In einer besonderen Ausgestalteung der Erfindung werden durch reduktive Aminierung Aminogruppen in eine Hydroxy-alkyl-stärke oder Carboxyalkylstärke eingeführt. Mit den eingeführten Aminogruppen des Polysaccharids können die terminalen Aldehydgruppen des Glucosaminoglucans bzw. Heparins so eingeführt werden, daß der Rest des Heparinmoleküls frei bleibt. Dem Fachmann sind Verfahren zur reduktiven Aminierung von Cellulose vor allem aus der Papierherstellung bekannt. Die durch reduktive Aminierung eingeführten Aminogruppen können auch für Reste mit Carboxylgruppen, terminalen Aldehydgruppen, Carbonsäurehalogeniden, Carboxyalkylen oder Estern zur kovalenten Bindung genutzt werden.
  • Die reduktive Aminierung von Polyglucanen, vorteilhaft von Hydroxyethylstärke erfolgt mit Ammoniak, Alkylaminen, Dialkylaminen oder Ammoniumhydroxid in Anwesenheit eines Reduktionskatalysators. Die Reaktion erfolgt in einer Wasserstoffatmosphäre unter erhöhten Druck- und Temperaturbedingungen. Als Katalysatoren werden Raney, Nickel- bzw. Kobaltnickelkatalysatoren verwendet. Die aminierte Polyalkylstärke kann mit dem Glucosaminoglucan unter Bildung eines Imins umgesetzt werden. Im nächsten Schritt wird das Imin zum Amin reduziert.
  • Das Glucosaminoglucan wird an einen geladenen Anlagerungskörper immobilisiert. Die Aminogruppe des aminierten Polysaccharids reagiert dann mit der endständigen Aldehydgruppen des Glucosaminoglucans unter Ausbildung einer Schiffschen Base. Diese wird durch ein geeignetes Reduktionsmittel ausgesucht aus der Gruppe der salzhaltigen Hydride, LiAlH4, LiBH4, NaBH4, oder NaBH3CN zum Amin reduziert. Dabei muß berücksichtigt werden, daß auch die aminierten Polysaccharide i. e. Hydroxyalkylstärken jeweils eine terminale Aldehydgruppe aufweisen, die diese Reaktion geben kann. Die Verwendung aminierter Polysaccharide ermöglicht ein weiteres Verfahrens in 2 Schritten. Dabei wird das zum Einbau vorgesehene Glucosaminoglucan in einem ersten separaten Schritt zum Lacton oxidiert, welches in einem weiteren Schritt mit der Aminogruppe der aminierten Hydroxyalkylstärke unter Bildung eines Carbonsäureamids verbunden wird. Bevorzugt wird das Verfahren nach Hashimoto (Hashimoto et al., Kunststoffe, Kautschuk, Fasern Vol. 9 (1992) s: 1271–1279) verwendet.
  • Bei der Einführung von Heparin wurde das erste Verfahren mit vorheriger Immobilisation des Heparins bevorzugt, da die Carboxylgruppen der Glucosaminoglucane bei der selektiven Oxidation und Lactonisierung des zweiten Verfahren unerwünscht umgesetzt werden können. Die Immobilisation des Heparins ermöglicht eine Verminderung unerwünschter Kopplungsreaktionen wie die Verbindung der eingeführten Aminogruppen mit den terminalen Aldehydgruppen der reduktiv aminierten Polysaccharide selbst.
  • Reduktiv aminierte Stärken sind geeignete Ausgangsstoffe für Kopplungsreaktionen mit Molekülen ausgewählt aus der Gruppe der Peptide und Proteine (Humanalbumin), Immunglobuline und Glykoproteine. In besonderer Ausgestaltung des Verfahrens werden Arzneimittelreste R1 und R2 über die Aminogruppen unter Ausbildung eines Linkers in das Polysaccharid eingeführt. Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
  • Beispiele
  • Beispiel 1
  • 200 mg Heparin-Natrium werden in 10 ml PBS pH 7,5 gelöst und auf eine mit einem Bandgenerator positiv aufgeladene Platte pipetiert. Die Platte wird für 1 Woche geladen gehalten bis die Lösung als Film getrocknet ist. Auf den Film werden 0,2 ml 1,2,7,8-Diepoxyethan ALFA-AESA pipetiert und durch Rotation verteilt. 80 mg HES mit einem DS von 0,4 werden nach dem von DeBelder und Granath beschriebenen Verfahren mit Fluoresceinisothiocyanatresten R1 kovalent verbunden (FITC-HES). Die FITC-HES wird in 10 ml einer Mischung aus 3 ml 1 N NaOH und 7 ml Aceton gelöst und unter Schütteln auf die geladene Platte aufgetropft. Das Gemisch wird auf einen pH um 10 eingestellt und in einem abgedunkelten Raum alle 30 Minuten vorsichtig geschüttelt. Nach 12 Stunden wird die Lösung entnommen gegen Aqua dest. dialysiert und gefriergetrocknet. Das Reagenz wird in 10 ml PBS 7,5 aufgenommen. In einer Elektrophorese wandert das Reagenz signifikant schneller als eine unbehandelte FITC-HES.
  • Beispiel 2
  • 200 mg Heparin-Natrium werden in Aqua dest. gelöst und wie in Beispiel 1 behandelt. 10 ml einer 6%igen Carboxmethyl-Hydroxyethylstärke mit einer molaren Substitution von für Carboxymethylgruppen von 0,06 und einer molaren Substitution für Hydroxyethylgruppen von 0,34 werden in 10 ml einer 0,1 N HCL Acetonlösung mit einem Anteil an 0,1 N HCL von 30% und 70% Aceton gelöst und zusammen mit 0,2 ml 1,2,7,8-Diepoxyoctan zugegeben und vorsichtig geschüttelt.
  • Das Gemisch wird durch Zugaben der HCL/Aceton Lösung auf einen pH zwischen 3 und 4 eingestellt und alle 30 Minuten vorsichtig geschüttelt.. Nach 12 Stunden wird die Lösung entnommen gegen Aqua dest. dialysiert und gefriergetrocknet.
  • Beispiel 4
  • 200 g einer Hydroxyethylstärke mit einem Molekulargewicht von 50.000 und einer molaren Substitution von 0,3 wird zusammen mit einer 27%igen Ammoniumhydroxidlösung und 300 g eines Nickel/Kupfer/Chrom Katalysators mit einem Nickelanteil von 75%, einem Kupferanteil von 23% und einem Chromanteil von 2% in einen Autoclaven eingebracht. Unter Zugabe von Wasserstoff wird über einen Zeitraum von 12 Stunden ein Druck bis 170 bar beaufschlagt. Die Temperatur wird bis auf 220 Grad °C erhöht. Anschließend wird das Gemisch entnommen, dialysiert und gefriertgetrocknet. 200 mg Heparin werden in 5 ml PBS 7,5 gelöst und auf ein mit einem Bandgenerator positiv geladenes Petriglas pipetiert. 200 mg der reduktiv aminierten Hydroxyethylstärke werden in 10 ml Aqua dest. gelöst und vorsichtig zugegeben. Danach werden 0,025 mg Natriumcyanoborhydrid NaBH3 CN werden zugemischt. Das Petriglas wird vorsichtig geschüttelt. Nach 2 Stunden werden erneut 0,025 mg des Natriumcyanoborhydrids zugegeben und vorsichtig solange geschüttelt, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Die Zugabe von Natriumborhydrid wird 4mal in gleicher Weise wiederholt. Danach wird das Reagenz über 72 Stunden stehen gelassen; schließlich in einem Überschuß PBS 7,5 aufgenommen, dialysiert und gefriergetrocknet.
  • Beispiel 5
  • 200 g einer Hydroxyethylstärke mit einem Molekulargewicht von 50.000 und einer molaren Substitution von 0,3 werden zusammen mit einer 27%igen Ammoniumhydroxidlösung und 300 g eines Nickel/Kupfer/Chrom Katalysators in einen Autoklaven eingebracht. Unter Zugabe von Wasserstoff wird über einen Zeitraum von 12 Stunden ein Druck bis 300 bar beaufschlagt. Die Temperatur wird bis auf 270 Grad °C erhöht. Anschließend wird das Gemisch entnommen, dialysiert und gefriertgetrocknet. 200 mg Heparin werden in 5 ml PBS (pH 7,5) gelöst und auf eine mit einem Bandgenerator positiv geladene Petrischale pipetiert. 200 mg der reduktiv aminierten Hydroxyethylstärke werden in 10 ml Aqua dest. gelöst und vorsichtig zugegeben. Danach werden 0,025 mg Natriumcyanoborhydrid NaBH3 CN zugemischt. Die Petrischale wird vorsichtig geschüttelt. Nach 2 Stunden werden erneut 0,025 mg des Natriumcyanoborhydrids zugegeben und vorsichtig solange geschüttelt, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Die Zugabe von Natriumborhydrid wird 4mal in gleicher Weise wiederholt. Danach wird das Reagenz über 24 Stunden stehen gelassen. Nach erneuter Aufladung durch den Bandgenerator werden 10 mg Humanalbumin in 10 ml PBS (pH 7,5) zugegeben. Danach werden 0,025 mg Natriumcyanoborhydrid NaBH3CN zugemischt. Die Petrischale wird vorsichtig geschüttelt. Die Zugabe von 0,025 mg Natriumcyanoborhydrid NaBH3CN mit anschließendem Schütteln 4mal mit und 4mal ohne laufenden Bandgenerator wiederholt. Das Reagenz wird schließlich in einem Überschuß PBS (pH 7,5) aufgenommen, dialysiert und gefriergetrocknet.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1230935 A1 [0001]
    • - EP 083768 B1 [0004]
    • - CA 2362233 [0012]
    • - CA 23622233 [0012]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Stephens et al. [0003]
    • - CHU et al. [0003]
    • - Hashimoto et al., Kunststoffe, Kautschuk, Fasern Vol. 9 (1992) s: 1271–1279 [0024]

Claims (32)

  1. Verknüpfungsprodukt, enthaltend ein Polysaccharid T, dass unter Ausbildung der Linker L1–Ln mit n arzneilich wirksamen Resten R1–Rn verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Polysaccharid T m Transportvermittler i unter Ausbildung der Linker Z1–Zm eingebunden sind, wobei bei jedem Transportvermittler mindestens eine Bindungsstelle zur Anlagerung an zelluläre Bindungsdomänen frei bleibt.
  2. Anspruch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportvermittler ausgesucht ist aus der Gruppe der Gucosaminoglucane.
  3. Anspruch nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportvermittler i ausgesucht ist aus der Gruppe der Heparine.
  4. Anspruch nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportvermittler I ausgesucht ist aus der Gruppe Heparinsulfate.
  5. Anspruch nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportvermittler I ausgesucht ist aus der Gruppe Glykoproteine.
  6. Verknüpfungsprodukt nach den Ansprüchen 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Amylosen, Amylopektinen, Acemannanen, Dextranen Arabinoglactanen, Galactomannanen, Galaktoglucomannanen, Xanthanen, Carragenen und Stärke
  7. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T ausgesucht ist aus der Gruppe der Hydroxyalkylstärken
  8. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T ausgesucht ist aus der Gruppe der Carboxyalkylstärke.
  9. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T ausgesucht ist aus der Gruppe der Hydroxyalkyl-Carboxyalkylstärke
  10. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T Hydroxyethylstärke ist.
  11. Anspruch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydroxyethylstärke ein Molekulargewicht zwischen 30.000 und 500.000 Dalton aufweist.
  12. Anspruch nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die und Hydroxyethylstärke einen DS von 0,4 aufweist.
  13. Verknüpfungsprodukt gemäß der Ansprüche 1–5, 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Molekulargewicht der Hydroxyethylstärke unter 45000 liegt ihr Substitutionsgrad kleiner oder gleich 0,3 ist.
  14. Anspruch nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T Carboxymethylstärke ist.
  15. Anspruch nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Carboxymethylstärke ein Molekulargewicht zwischen 30.000 und 200.000 Dalton aufweist.
  16. Anspruch nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Carboxymethylstärke einen DS von 0,02–0,12 aufweist.
  17. Verknüpfungsprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die Ausgangsverbindungen für die Linker L1–Ln und/oder Z1–Zn ausgewählt sind aus linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen oder alicyclischen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 22 vorzugsweise 2 bis 15 besonders bevorzugt 3 bis 8 Kohlenstoffatomen; Aryl-, Aryl-C1-C4-Alkyl- und Aryl-C2-C6-Alkenylgruppen mit 5-12 Kohlenstoffatomen im Arylrest, die gegenenefalls mit C1-C6-Alkyl- und/oder C2-C6-Alkoxygruppen substitutiert sein können; oder Heteroaryl-, Heteroaryl-C1-C4-Alkyl- und Heteroaryl-C2-C6-Alkenylgruppen mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen im Heteroarylrest und einem oder zwei Heteroatom(en) ausgewählt aus N, O und S, die mit C1-C6-Alkyl- und/oder C2-C6-Alkoxygruppen substituiert sein können, wobei die funktionellen Gruppe jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Hydroxyl-(OH), Amino-(-NH2), Carboxy-(-COOH), Isocyanat-(-NCO) Carboxyl-(-COOH) Carbonsäurehalogenid-(-C(O)Cl), -C(O)Br, und/oder C(O)I), Carboxyalkylen-(-(CH2)4-COOH, mit q = 1 bis 10 Ester-Gruppen-(-COOAlk, wobei Alk eine Alkylgruppe mit ein bis sieben Kohlenstoffatomen ist).
  18. Anspruch gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsverbindungen für die Linker L1–Ln ausgewählt sind aus der Grippe der Diepoxyalkane mit 2 bis 8 CH2 Gruppen.
  19. Anspruch gemäß dem vorhergehenden Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass, die Ausgangsverbindungen für die Linker L1–Ln 1,2,3,4-Diepoxybutan, 1,2,7,8-Diepoxyoctan und Glutaraldehyd sind
  20. Verfahren zur Herstellung des Verknüpfungsproduktes gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Ladungen tragenden transportvermittelnden Moleküle i vor der chemischen Bindung an das Polysaccharid T an einen entgegengesetzt elektrisch geladenen Körper angelagert werden.
  21. Vorrichtung zur Herstellung des Anlagerungskörpers gemäß des vorhergehenden Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagerungskörper aus einem elektrisch leitenden Körper besteht, der durch eine Isolatorschicht abgedeckt ist, wobei die abdeckende Isolatorschicht an wählbaren Stellen durch geeignete Mittel entfernt und die elektrisch leitende Schicht freigelegt wird.
  22. Verfahren gemäß den Ansprüchen 20 und 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel zur Entfernung der Isolatorschicht ein Laser ist.
  23. Verfahren gemäß den vorgehenden Ansprüchen 21 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel zur Entfernung der Isolatorschicht ein Rasterelektronenmikroskop ist.
  24. Verfahren zur Herstellung des Verknüpfungsproduktes gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T nach chemischer Bindung an die Transportvermittler i unter Ausbildung der Linker Z1–Zn solange an den elektrisch geladenen Körper angelagert bleiben bis die Reste R1–Rn unter Ausbildung der Linker L1–Ln chemisch eingeführt sind.
  25. Anspruch nach gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass in das Polysaccharid T durch reduktive Aminierung Aminogruppen eingeführt werden
  26. Verfahren zur reduktiven Aminierung des Polysaccharids T, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid in einer Ammoniumhydroxidlösung in Anwesenheit eines Katalysators in einem Autoklaven behandelt wird, wobei der Druck des Wasserstoffgas enthaltenden Autoklaven bis 300 bar und die Temperatur bis 250°C erhöht wird.
  27. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass Polysaccharid T eine Hydroxyalkylstärke ist, in die durch reduktive Aminierung Aminogruppen eingeführt werden.
  28. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass Polysaccharid T eine Carboxyalkylstärke ist, in die durch reduktive Aminierung Aminogruppen eingeführt werden.
  29. Anspruch nach den vorigen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Polysaccharid T eine Hydroxyalkyl-Carboxyalkylstärke ist, in die durch reduktive Aminierung Aminogruppen eingeführt werden
  30. Verfahren gemäß Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Transportvermittlers i eine terminale Aldehydgruppe aufweist, die über die durch reduktive Aminierung in das Polysaccharid T eingeführte Aminogruppe eingebunden wird, wobei für den Fall, dass a.) die Verknüpfung eine Aminbindung ist, das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Umsetzung des Glucosaminoglucans mit dem aminierten Polysaccharid T unter Bildung eines Imins und anschließende Reduktion des Imins zum Amin für den Fall, das b.) die Verknüpfung eine Amidbindung ist, das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:: -Oxidation der Aldehydgruppe des Glucosaminoglucans und anschließende Umsetzung des Oxidationsproduktes mit dem Polysaccharid.
  31. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die arzneilich wirksamen Reste R1–Rn eine freie Aldehydgruppe aufweisen, die über die durch reduktive Aminierung in das Polysaccharid T eingeführte Aminogruppe eingebunden wird, wobei für den Fall, dass c.) die Verknüpfung eine Aminbindung ist, das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Umsetzung des Glucosaminoglucans mit dem aminierten Polysaccharid T unter Bildung eines Imins und anschließende Reduktion des Imins zum Amin für den Fall, das d.) die Verknüpfung eine Amidbindung ist, das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: -Oxidation der Aldehydgruppe des Glucosaminoglucans und anschließende Umsetzung des Oxidationsproduktes mit dem Polysaccharid.
  32. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen 30 und 31, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Reduktion ein geeignetes Reduktionsmittel verwendet wird, das ausgesucht ist aus der Gruppe der salzartigen Hydride, vorzugsweise LiAlH4, LiBH4, NaBH4, oder NaBH3CN.
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