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Die
Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für ein
optisches Instrument gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 und ein Verfahren zur Beleuchtung eines mit einem optischen
Instrument abzubildenden Objektes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 5.
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Bei
optischen Abbildungen eines Objektes mittels optischer Instrumente,
wie in der Lichtmikroskopie oder der Endoskopie, wird Licht entweder durch
ein abzubildendes Objekt geleitet oder von ihm reflektiert, um das
Objekt zu betrachten oder aufzunehmen. Dabei ist der Kontrast der
Abbildung des Objektes ein wesentliches Qualitätsmerkmal
dieser Abbildung.
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Aus
DE 196 44 662 C2 ist
eine Beleuchtungseinrichtung für ein Mikroskop bekannt,
die einen Videoprojektor zur Objektbeleuchtung aufweist. Der Videoprojektor
weist beispielsweise eine Flüssigkristallzelle auf oder
ist als so genannter DLP-Projektor ausgeführt (DLP = Digital
Light Processing), d. h. als ein Lichtprojektor mit einem matrixartigen
Feld einzeln beweglicher Mikrospiegel zur Lichtprojektion. Der Videoprojektor
ist über einen Computer zur Realisierung unterschiedlicher
Beleuchtungszustände der Objektbeleuchtung ansteuerbar.
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Aus A.
Pavlovych und W. Stuerzlinger, "A High-Dynamic Range Projection
System", Photonic Applications in Biosensing and Imaging,
Eds. Chan, Yu, Krull, Hornsey, Wilson, SPIE annual meeting, vol. 5969,
ISBN 081945988-7, Sept. 2005 ist ein so genanntes HDR-Projektionssystem
bekannt (HDR = High-Dynamic Range), d. h. ein Lichtprojektionssystem
mit einem hohen Kontrastumfang. Das HDR-Projektionssystem weist
einen DLP-Projektor auf. Ferner weist es ein so genanntes LCD-Panel (LCD
= Liquid Crystal Display), d. h. einen Flüssigkristallbildschirm,
und mehrere optische Linsen auf, die dem DLP-Projektor im Strahlengang
nachgeordnet sind und mittels derer die von dem DLP-Projektor ausgesendete
Strahlung modulierbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Verbesserung einer optischen Abbildung eines mit einem
optischen Instrument abzubildenden Objektes, insbesondere zur Verbesserung
des Kontrastes einer lichtmikroskopischen oder endoskopischen Abbildung,
anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der
Vorrichtung durch eine Beleuchtungsvorrichtung für ein
optisches Instrument mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
und hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren zur Beleuchtung
eines mit einem optischen Instrument abzubildenden Objektes mit
den in Anspruch 5 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung für
ein optisches Instrument zur Beleuchtung eines mit dem optischen
Instrument abzubildenden Objektes weist eine digitale Lichtprojektionseinheit auf,
deren Beleuchtungscharakteristik räumlich und/oder zeitlich
modulierbar ist. Ferner weist sie eine Steuereinheit zur Modulierung
der Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit und eine
an die Steuereinheit gekoppelte Kamera auf, mittels derer Bilddaten
des Objektes erfassbar sind. Die Beleuchtungscharakteristik der
Lichtprojektionseinheit ist mittels der Steuereinheit anhand der
Bilddaten regelbar.
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Unter
einer digitalen Lichtprojektionseinheit wird dabei eine Projektionseinheit
verstanden, mittels derer elektromagnetische Strahlung räumlich und/oder
zeitlich digital gesteuert aussendbar ist. Die Bezeichnung ist dabei
nicht auf elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen
vorwiegend im sichtbaren Bereich oder mit einem weißlichtähnlichen
Spektrum beschränkt. Sie schließt somit Projektionseinheiten
ein, die elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen
im nicht sichtbaren Bereich und/oder mit einem von einem weißlichtähnlichen
Spektrum abweichenden Spektrum aussenden.
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Unter
der Beleuchtungscharakteristik einer derartigen Lichtprojektionseinheit
wird die räumliche und zeitliche Intensitäts-
und Spektralverteilung der von der Lichtprojektionseinheit ausgesendeten
elektromagnetischen Strahlung verstanden.
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Die
Beleuchtung des abzubildenden Objektes mit einer digitalen Lichtprojektionseinheit,
deren Beleuchtungscharakteristik mittels einer Steuereinheit modulierbar
ist, hat den Vorteil, dass dadurch die Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit den für die Abbildung relevanten
Eigenschaften des Objektes, beispielsweise dessen Form, Abmessungen,
optischen Eigenschaften und Bewegung, räumlich und/oder
zeitlich angepasst werden kann. Die erfindungsgemäße
Kopplung einer Kamera an die Steuereinheit hat den Vorteil, dass
derartige Eigenschaften des Objektes mittels der Steuereinheit aus
von der Kamera erfassten Bilddaten ermittelt werden können.
Die erfindungsgemäße Regelbarkeit der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit mittels der Steuereinheit anhand der
Bilddaten ermöglicht somit vorteilhaft eine automatische Anpassung
der Beleuchtung an die für die Abbildung relevanten Eigenschaften
des Objektes. Dadurch kann die Qualität der optischen Abbildung
des Objektes und einer optionalen digitalen Bilderfassung und -analyse
verbessert werden.
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Optische
Instrumente, für die die erfindungsgemäße
Beleuchtungsvorrichtung vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind
insbesondere Lichtmikroskope und Endoskope mit Anwendungen beispielsweise in
der Chirurgie, in forensischen Untersuchungen, der Digitalmikroskopie
bzw. -endoskopie und Materialwissenschaften.
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Als
Lichtprojektionseinheit kann dabei sowohl ein aus dem Stand der
Technik bekanntes HDR-Projektionssystem als auch ein LDR-Projektionssystem
(LDR = Low-Dynamic Range) verwendet werden.
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Unter
einem LDR-Projektionssystem wird dabei ein herkömmliches
Projektionssystem mit einem üblichen Kontrastumfang verstanden.
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Mit
einer derartigen Lichtprojektionseinheit können vorteilhaft
sehr kontrastreiche Abbildungen eines Objektes erzielt werden. Durch
die Modulierbarkeit der Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit
mittels der Steuereinheit anhand der von der Kamera erfassten Bilddaten
kann insbesondere der Kontrast gezielt lokal in räumlichen
Bereichen erhöht werden, die von der Steuereinheit als kontrastarm
eingestuft werden. Dadurch kann die Qualität der Abbildung
des Objektes durch eine lokale Kontrastoptimierung vorteilhaft erhöht
werden. Die Kontrastverbesserung wirkt sich vorteilhaft einerseits bei
einer direkten Objektbetrachtung, beispielsweise durch Okulare eines
Lichtmikroskops, aus und ermöglicht andererseits verbesserte
Bilderfassungs-, Bildverarbeitungs- und Bildanalysetechniken bei
einer Aufnahme und Auswertung von Abbildungen des Objektes mittels
einer dazu geeigneten Kamera oder bei belichtungsreichen Aufnahmen
des Objektes.
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Ein
HDR-Projektionssystem ist dabei verglichen mit einem LDR-Projektionssystem
teurer, erlaubt aber aufgrund seines größeren
Kontrastumfangs eine noch größere Kontrastverstärkung.
Eine als HDR-Projektionssystem ausgebildete Lichtprojektionseinheit
eignet sich daher vorteilhaft für Anwendungen mit einem
besonders hohem Kontrastverstärkungsbedarf.
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Die
Kamera ist in einem Strahlengang von der Lichtprojektionseinheit
ausgesendeten Lichts derart angeordnet, dass sie von dem Objekt
reflektiertes oder durch das Objekt transmittiertes Licht empfängt.
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Unter
durch das Objekt transmittiertem Licht wird Licht verstanden, das
durch das Objekt hindurch tritt und in annähernd derselben
Richtung in das Objekt eintritt und aus ihm austritt.
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Eine
Anordnung der Kamera, in der sie von dem Objekt reflektiertes Licht
empfängt, ist bei Abbildungen des Objektes durch von dem
Objekt reflektiertes Licht bevorzugt, beispielsweise in dem Falle, dass
das optische Instrument zur Abbildung des Objektes ein Lichtmikroskop
für Auflichtmikroskopie ist. Entsprechend ist eine Anordnung
der Kamera, in der sie durch das Objekt transmittiertes Licht empfängt, bei
Abbildungen des Objektes durch durch das Objekt transmittiertes
Licht bevorzugt, beispielsweise in dem Falle, dass das optische
Instrument zur Abbildung des Objektes ein Lichtmikroskop für
Durchlichtmikroskopie ist. Durch eine solche der Abbildung des Objektes
angepasste Anordnung der Kamera können die Bilddaten der
Kamera besonders vorteilhaft zur Regelung der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit verwendet werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein mit einem
optischen Instrument abzubildendes Objektes mittels einer Beleuchtungsvorrichtung
beleuchtet, die eine digitale Lichtprojektionseinheit mit einer
räumlich und/oder zeitlich modulierbaren Beleuchtungscharakteristik
und eine Steuereinheit zur Modulierung der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit aufweist. Dabei werden Bilddaten des
Objektes mittels einer an die Steuereinheit gekoppelten Kamera erfasst
und die Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit mittels
der Steuereinheit anhand dieser Bilddaten geregelt.
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Vorzugsweise
wird dazu von der Steuereinheit aus den von der Kamera erfassten
Bilddaten wenigstens ein Bildparameter zur Analyse der Abbildung
des Objektes ermittelt und als Regelgröße zur Regelung
der Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit verwendet.
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Dadurch
kann die Qualität der Abbildung des Objektes vorteilhaft über
die Bildparameter automatisch kontrolliert und optimiert werden.
Da die Bildparameter aus den von der Kamera erfassten Bilddaten ermittelt
werden, kann die Qualität der Abbildung insbesondere den
Eigenschaften des jeweiligen Objektes angepasst werden.
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Bevorzugt
werden Kontrastwerte als Bildparameter der Bilddaten ermittelt.
Darunter werden Parameter verstanden, die Hell-Dunkel-Kontraste und/oder
Farbkontraste angeben.
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Besonders
bevorzugt werden insbesondere Kontrastwerte lokaler Kontraste als
Bildparameter der Bilddaten ermittelt, und in anhand dieser Kontrastwerte
als kontrastarm erkannten Teilbereichen des Objektes werden Kontraste
durch die Regelung der Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit
lokal erhöht.
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Die
lokale Erhöhung der Kontraste wird dabei beispielsweise
durch eine lokale Erhöhung der Beleuchtungsstärke
und/oder eine lokale Änderung der Beleuchtungsfarbe erreicht.
Dadurch kann die Qualität der Abbildung des Objektes in
kontrastarmen Teilbereichen durch eine Kontrastverstärkung und
insbesondere durch eine lokale Kontrastoptimierung verbessert werden.
Insbesondere kann die Kontrastregelung der menschlichen visuellen
Wahrnehmung durch eine dieser entsprechenden Regelung lokaler Kontraste
angepasst werden, so dass die Regelung eine Erhöhung lokal
wahrgenommener Kontraste bewirkt.
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Alternativ
oder zusätzlich werden vorzugsweise Bildparameter zur Erkennung
von durch Lichtreflexion an dem Objekt erzeugten Glanzlichtern ermittelt,
und ermittelten Glanzlichtern wird durch die Regelung der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit entgegengewirkt.
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Dabei
wird unter einem Glanzlicht eine spekulare (spiegelnde) Rückreflexion
von Licht an einem Oberflächenbereich des Objektes zu dem
optischen Instrument verstanden. Geeignete Bildparameter zur Erkennung
von Glanzlichtern sind beispielsweise lokale Helligkeiten der Abbildung
des Objektes.
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Dabei
wird Glanzlichtern beispielsweise dadurch entgegengewirkt, dass
die Beleuchtungsstärke in Teilbereichen des Objektes, in
denen Glanzlichter erkannt werden, reduziert wird. Insbesondere
kann die Beleuchtungsstärke wellenlängenabhängig
reduziert werden, wenn die erkannten Glanzlichter eine bestimmte
Farbe aufweisen. Wird beispielsweise in einem Teilbereich des Objektes
ein rotes Glanzlicht erkannt, dann wird in diesem Teilbereich der
Rot-Anteil der Beleuchtung reduziert. Dadurch wird die Lichtstärke
von Glanzlichtern in den Abbildungen des Objektes und damit eine
Beeinträchtigung der Qualität der Abbildung durch
Glanzlichter vorteilhaft reduziert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden zusätzlich
oder alternativ Bildparameter zur Erkennung von Volumenstreuungen
von von der Lichtprojektionseinheit ausgesendetem Licht ermittelt,
und erkannten Volumenstreuungen wird durch die Regelung der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit entgegenwirkt.
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Unter
einer Volumenstreuung von Licht wird dabei die Streuung von Licht
verstanden, das in das Objekt eindringt und innerhalb des Objektes
gestreut wird, bevor es wieder aus dem Objekt austritt.
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Volumenstreuungen
können die Qualität der Abbildung eines Objektes,
insbesondere lokale Kontraste der Abbildung, erheblich reduzieren,
indem sie Licht innerhalb des Objektes verteilen und dadurch insbesondere
einer räumlichen und zeitlichen Modulation der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit entgegenwirken. Durch die Erkennung und
Reduzierung von Volumenstreuungen wird somit die Effektivität
der Modulation der Beleuchtungscharakteristik gesteigert und die
Qualität der Abbildung des Objektes, insbesondere hinsichtlich
deren lokalen Kontrasten, verbessert.
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Als
Bildparameter zur Erkennung von Volumenstreuungen eignen sich, in
Abhängigkeit von den spezifischen Eigenschaften des Objektes,
beispielsweise Punktspreizfunktionen, Modulationsübertragungsfunktionen
oder Matrixelemente einer Lichttransportmatrix der Beleuchtungsvorrichtung,
die jeweils bei mehrfacher Beleuchtung des Objektes mit verschiedenen
Beleuchtungsmustern der Lichtprojektionseinheit ermittelt werden.
Unter einer Lichttransportmatrix wird dabei eine Matrix verstanden, die
den so genannten Lichttransport zwischen der Lichtprojektionseinheit
und der Kamera beschreibt, indem sie einen Zusammenhang eines von
der Lichtprojektionseinheit ausgesendeten Beleuchtungsmusters mit
den zugehörigen von der Kamera erfassten Bilddaten herstellt,
vgl. z. B.
P. Sen et al., "Dual Photography",
ACM Trans. Graph. 24, 3, S. 745–755.
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Derartige
Bildparameter eignen sich zur Erkennung von Volumenstreuungen, da
sie eine lokale Verteilung punktuell ausgesendeten Lichts nach dessen
Modulation durch das Objekt erkennen lassen, die von Volumenstreuungen
abhängt. Insbesondere ist eine derartige Verteilung umso
ausgedehnter, je mehr Volumenstreuungen auftreten. Somit können mittels
derartiger Bildparameter Teilbereiche des Objektes ermittelt werden,
in denen Volumenstreuungen vermehrt auftreten.
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Erkannten
Volumenstreuungen kann beispielsweise dadurch entgegengewirkt werden,
dass eine von der Lichtprojektionseinheit erzeugte Beleuchtungsstärke
in diesen Teilbereichen lokal reduziert wird. Ferner kann die Beleuchtungsstärke
insbesondere vorteilhaft wellenlängenabhängig
reduziert werden, wenn wellenlängenabhängige Volumenstreuungen
erkannt werden.
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Dadurch
werden Teilbereiche des Objektes, in denen Volumenstreuungen vermehrt
auftreten, weniger stark und gegebenenfalls wellenlängenabhängig
beleuchtet als andere Bereiche des Objektes und somit Volumenstreuungen
und deren nachteilige Auswirkungen auf die Qualität der
Abbildung des Objektes vorteilhaft reduziert.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden Bildparameter
zur Auswahl wenigstens eines Bildsegmentes der Abbildung des Objektes
ermittelt. Durch die Regelung der Beleuchtungscharakteristik der
Lichtprojektionseinheit wird wenigstens ein einem ermittelten Bildsegment
entsprechender Teilbereich des Objektes durch eine lokale Änderung der
Beleuchtungsstärke und/oder Beleuchtungsfarbe hervorgehoben
oder ausgeblendet.
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Dabei
wird ein Teilbereich als ausgeblendet bezeichnet, der nicht oder
im Vergleich zu anderen Bereichen deutlich weniger stark beleuchtet
wird.
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Durch
eine Hervorhebung kann ein besonders interessanter Teilbereich des
Objektes vorteilhaft visuell betont werden, so dass ein Betrachter
der Abbildung des Objektes auf diesen Teilbereich hingewiesen wird.
Durch eine Ausblendung können nicht relevante Teilbereich
des Objektes verborgen werden und die Aufmerksamkeit des Betrachters
kann vorteilhaft auf die wesentlichen Teilbereiche des Objektes
gerichtet werden. Derartige Hervorhebungen oder Ausblendungen können
vorteilhaft beispielsweise in Assistenzsystemen bei chirurgischen
Operationen angewendet werden, um die Bildauswahl auf für eine
jeweilige Operation relevante Teilbereiche des Objektes zu konzentrieren.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden der Steuereinheit
zugeführte und/oder von der Steuereinheit aus den Bilddaten
ermittelte Zusatzinformationen mittels der Lichtprojektionseinheit
auf das Objekt und/oder in seine Umgebung projiziert.
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Dadurch
werden derartige Zusatzinformationen in die Abbildung des Objektes
eingebunden und sind insbesondere bereits bei einer direkten Betrachtung
des Objektes, beispielsweise durch ein Okular eines Lichtmikroskops,
zugänglich.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen
beschrieben. Darin zeigen:
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1 schematisch
eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Lichtmikroskop für
Auflichtmikroskopie,
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2 ein
Lichtmikroskop mit einer Beleuchtungsvorrichtung für Auflichtmikroskopie,
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3 schematisch
eine räumlich modulierte Auflichtbeleuchtung eines zu mikroskopierenden
Objektes,
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4 schematisch
eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Lichtmikroskop für
Durchlichtmikroskopie,
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5 ein
Lichtmikroskop mit einer Beleuchtungsvorrichtung für Durchlichtmikroskopie,
und
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6 schematisch
eine räumlich modulierte Durchlichtbeleuchtung eines zu
mikroskopierenden Objektes.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die
Ausführungsbeispiele betreffen Beleuchtungsvorrichtungen
und Verfahren zur Objektbeleuchtung für ein Lichtmikroskop.
Sie können in nahe liegender Weise anderen optischen Instrumenten, beispielsweise
Endoskopen, angepasst werden.
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1 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 für
ein Lichtmikroskop M für Auflichtmikroskopie.
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2 zeigt
ein Lichtmikroskop M mit einer derartigen Beleuchtungsvorrichtung 1 für
Auflichtmikroskopie.
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Die
Beleuchtungsvorrichtung 1 weist eine digitale Lichtprojektionseinheit 2,
eine Steuereinheit 3 und eine Kamera 4 auf.
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Die
Lichtprojektionseinheit 2 ist als ein LDR- oder HDR-Projektionssystem
ausgebildet, das aus dem Stand der Technik im Prinzip bekannt ist
und daher hier nicht im Detail beschrieben wird. Die Lichtprojektionseinheit 2 sendet
sichtbares Licht 12 aus. Die Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit 2 ist über die Steuereinheit 3 räumlich
und zeitlich modulierbar, so dass eine Intensitätsverteilung
des von der Lichtprojektionseinheit 2 ausgesendeten Lichts 12 mittels
der Steuereinheit 3 räumlich und zeitlich veränderbar
ist.
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Die
Lichtprojektionseinheit 2 ist in dem Lichtmikroskop M oberhalb
von Mikroskopobjektiven 5 angeordnet, von denen wahlweise
jeweils eines auf ein zu mikroskopierendes Objekt 8 ausrichtbar
ist, das mittels eines Objektträgers 7 auf einem
Objekttisch 9 des Lichtmikroskops M angeordnet ist.
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Bevorzugt
ist die Lichtprojektionseinheit 2 so eingestellt, dass
das von ihr ausgesendete Licht 12 beim Verlassen der Lichtprojektionseinheit 2 zunächst
auf eine unendliche Bildweite fokussiert ist, beispielsweise durch
Einspeisung des von ihr ausgesendeten Lichts 12 in einen
so genannten Endlosstrahlengang des Lichtmikroskops M. Dadurch braucht
zur Fokussierung des Objektes 8 jeweils nur der Fokus des
Mikroskops M durch Auswahl und Einstellung eines Mikroskopobjektivs 5 geändert
zu werden, ohne die Lichtprojektionseinheit 2 oder die
Kamera 4 nachfokussieren zu müssen.
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Das
von der Lichtprojektionseinheit 2 ausgesendete Licht 12 wird
von einer optischen Einheit 6 des Lichtmikroskops M auf
das zu mikroskopierende Objekt 8 ausgerichtet. Von dem
Objekt 8 reflektiertes Licht 13, das durch das
jeweils ausgewählte Mikroskopobjektiv 5 hindurchtritt,
wird von der optischen Einheit 6 auf Okulare 10 des
Lichtmikroskops M und die Kamera 4 aufgeteilt und diesen
jeweils zugeleitet. Die Kamera 4 ist an einem oberen Kameraanschluss des
Lichtmikroskops M montiert.
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Die
Kamera 4 erfasst durch den ihr zugeleiteten Anteil des
von dem Objekt 8 reflektierten Lichts 13 Bilddaten
des Objektes 8. Diese Bilddaten werden der Steuereinheit 3 zugeführt.
Die Steuereinheit 3 ermittelt Kontrastwerte lokaler Kontraste
dieser Bilddaten und verwendet sie als Regelgrößen
zur Regelung der Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit 2.
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Dazu
vergleicht die Steuereinheit 3 die ermittelten lokalen
Kontraste der Bilddaten jeweils mit einem vorgegebenen lokalen Kontrastsollwert.
Dabei können die Kontrastsollwerte je nach vorgesehener Darstellung
des Objektes 8 orts- und/oder zeitabhängig sein,
beispielsweise um bestimmte Teilbereiche des Objektes 8 dauerhaft
oder temporär hervorzuheben oder auszublenden oder um die
lokalen Kontraste einer aus den Bilddaten ermittelten Form und/oder Bewegung
des Objektes 8 anzupassen. In Bereichen, in denen die ermittelten
lokalen Kontraste der Bilddaten von den dortigen Kontrastsollwerten
abweichen, wird die Intensität des von der Lichtprojektionseinheit 2 ausgesendeten
Lichts 12 derart verändert, dass die Änderung
der Intensität der Abweichung der lokalen Kontraste von
den Kontrastsollwerten entgegen wirkt.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht eine Echtzeitregelung der Beleuchtungscharakteristik
der Lichtprojektionseinheit 2 vor. Dazu wird die Kamera
laufend mit der Lichtprojektionseinheit 2 mittels der Steuereinheit 3 synchronisiert.
Eine Echtzeitregelung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich
das zu mikroskopierende Objekt 8 bewegen und/oder verformen
kann, da dadurch zur Kontrastregelung die momentane Position und/oder
Form des Objektes 8 berücksichtigt werden kann.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die von der Kamera 4 erfassten Bilddaten,
gegebenenfalls nach einer von der Steuereinheit 3 vorgenommenen
Bildbearbeitung, zusätzlich einem Monitor 11 zugeführt
und von diesem ausgegeben. Alternativ oder zusätzlich werden
auf dem Monitor 11 von der Steuereinheit 3 aus
den Bilddaten ermittelte und/oder der Steuereinheit 3 zugeführte
Zusatzinformationen, beispielsweise eine Ausdehnung oder Geschwindigkeit
des Objektes 8, ausgegeben und/oder mittels der Lichtprojektionseinheit 2 auf
das Objekt und/oder in seine Umgebung projiziert.
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3 zeigt
schematisch eine räumlich modulierte Auflichtbeleuchtung
eines zu mikroskopierenden Objektes 8 durch von der Lichtprojektionseinheit 2 ausgesendetes
Licht 12. Dargestellt sind drei Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3 des
Objektes 8 mit jeweils unterschiedlichen optischen Eigenschaften.
Durch die Regelung der Beleuchtungscharakteristik der Lichtprojektionseinheit 2 mittels
der Steuereinheit 3 werden die drei Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3 mit
von der Lichtprojektionseinheit 2 ausgesendetem Licht 12 jeweils
unterschiedlicher Intensität beleuchtet, so dass im Vergleich
mit einer gleichmäßigen Beleuchtung der Teilbereiche 8.1, 8.2, 8.3 ein
deutlich höherer Kontrast erzielt wird.
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Die 4 bis 6 entsprechen
jeweils den 1 bis 3. Im Unterschied
zu der in den 1 bis 3 dargestellten
Anordnung ist die Beleuchtungsvorrichtung 1 in diesem Beispiel
zur Durchlichtmikroskopie vorgesehen. Die Lichtprojektionseinheit 2 ist
dazu unterhalb des Objekttisches 9 des Lichtmikroskops
M angeordnet, beispielsweise an einem Anschluss, der üblicherweise
für eine Quecksilberhochdrucklampe zur Fluoreszenzmikroskopie
vorgesehen ist. Das zu mikroskopierende Objekt 8 wird von
unten mit von der Lichtprojektionseinheit 2 ausgesendetem
Licht 12 beleuchtet. Anstelle von dem Objekt 8 reflektierten
Lichts 13 wird in diesem Fall durch das Objekt 8 transmittiertes
Licht 14 der Kamera 4 und den Okularen 10 des
Lichtmikroskops M zugeführt. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 selbst
und das Verfahren zur Beleuchtung des zu mikroskopierenden Objektes 8 unterscheiden
sich im Übrigen nicht von der anhand der 1 bis 3 beschriebenen
Beleuchtungsvorrichtung 1 und dem dort beschriebenen Verfahren
zur Beleuchtung des zu mikroskopierenden Objektes 8.
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- 1
- Beleuchtungsvorrichtung
- 2
- Lichtprojektionseinheit
- 3
- Steuereinheit
- 4
- Kamera
- 5
- Mikroskopobjektiv
- 6
- optische
Einheit
- 7
- Objektträger
- 8
- Objekt
- 8.1
- erster
Teilbereich
- 8.2
- zweiter
Teilbereich
- 8.3
- dritter
Teilbereich
- 9
- Objekttisch
- 10
- Okular
- 11
- Monitor
- 12
- ausgesendetes
Licht
- 13
- reflektiertes
Licht
- 14
- transmittiertes
Licht
- M
- Lichtmikroskop
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - A. Pavlovych
und W. Stuerzlinger, ”A High-Dynamic Range Projection System”,
Photonic Applications in Biosensing and Imaging, Eds. Chan, Yu, Krull,
Hornsey, Wilson, SPIE annual meeting, vol. 5969, ISBN 081945988-7,
Sept. 2005 [0004]
- - P. Sen et al., ”Dual Photography”, ACM Trans. Graph.
24, 3, S. 745–755 [0032]