DE102008059787A1 - Hydrauliksystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Geberzylinder und einem Nehmerzylinder, die durch eine hydraulische Strecke miteinander verbunden sind, in der eine Pumpe und eine Servoventileinrichtung so angeordnet sind, dass die Wirkung einer auf den Geberzylinder aufgebrachten Betätigungskraft auf den Nehmerzylinder verstärkt wird.
- Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 041 419 A1 ist ein Hydrauliksystem bekannt, bei dem ein Ventil, das als Servoventil bezeichnet werden kann, eine erste Ventilstellung hat, in welcher der Geberzylinder und der Nehmerzylinder direkt miteinander verbunden sind, sowie eine zweite Ventilstellung hat, in welcher der Geberzylinder und der Nehmerzylinder über die Pumpe miteinander verbunden sind. Aus der deutschen OffenlegungsschriftDE 10 2005 056 442 A1 ist ein ähnliches Hydrauliksystem bekannt, bei dem in der hydraulischen Strecke zwischen Geberzylinder und Nehmerzylinder ein Notöffnungsmechanismus für eine Kupplung vorgesehen ist. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hydrauliksystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das eine lange Lebensdauer aufweist und kostengünstig betrieben werden kann.
- Die Aufgabe ist bei einem Hydrauliksystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Geberzylinder und einem Nehmerzylinder, die durch eine hydraulische Strecke miteinander verbunden sind, in der eine Pumpe und eine Servoventileinrichtung so angeordnet sind, dass die Wirkung einer auf den Geberzylinder aufgebrachten Betätigungskraft auf den Nehmerzylinder verstärkt wird, dadurch gelöst, dass in der hydraulischen Strecke eine zusätzliche Pumpenflut mit einem Eingang und einem Ausgang und eine Schaltventileinrichtung so angeordnet sind, dass die Wirkung einer auf den Geberzylinder aufgebrachten Betätigungskraft auf den Nehmerzylinder bedarfsabhängig zusätzlich verstärkt wird. Durch die bedarfsabhängige, insbesondere von der Pedalgeschwindigkeit abhängige, Zuschaltung der zusätzlichen Pumpenflut kann eine unerwünschte Erhitzung des Hydrauliksystems vermieden werden. Darüber hinaus kann durch die bedarfsabhängige, insbesondere von der Pedalgeschwindigkeit abhängige, Zuschaltung der zusätzlichen Pumpenflut der Energieverbrauch der Pumpe deutlich reduziert werden.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung so zwischen den Eingang und den Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut geschaltet ist, dass der Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut in einer ersten Schaltstellung der Schaltventileinrichtung mit dem Eingang der zusätzlichen Pumpenflut verbunden ist. In dieser Schaltstellung fördert die zusätzliche Pumpenflut im Kreis über den Geberzylinder, wobei nur wenig Energie verbraucht wird.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung so zwischen den Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut und den Nehmerzylinder geschaltet ist, dass der Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut in einer zweiten Schaltstellung der Schaltventileinrichtung mit dem Nehmerzylinder verbunden ist. In dieser Schaltstellung bewirkt die zusätzliche Pumpenflut eine zusätzliche Unterstützung der Betätigungskraft, insbesondere eine zusätzliche Pedalkraftunterstützung einer mit Hilfe des erfindungsgemäßen Hydrauliksystems betätigten Kupplung eines Kraftfahrzeugs.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung über ein hydraulisches Widerstandselement angesteuert ist. Durch das hydraulische Widerstandselement wird eine Druckdifferenz in dem Volumenstrom zwischen Nehmerzylinder und Geberzylinder erzeugt.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung einen Schaltventilkolben umfasst, der mit dem Druck vor und dem Druck nach dem hydraulischen Widerstandselement beaufschlagt ist. Die Schaltventileinrichtung ist vorzugsweise als 3/2-Wegeventil ausgeführt, dessen Schaltventilkolben über das hydraulische Widerstandselement angesteuert ist.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des Schaltventilkolbens zusätzlich durch die Vorspannkraft einer Feder beaufschlagt ist. Durch die Feder ist der Schaltventilkolben vorzugsweise in die Schaltstellung vorgespannt, in der die zusätzliche Pumpenflut im Kreis fördert.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Widerstandselement dem Geberzylinder nachgeschaltet ist. Vorzugsweise ist das hydraulische Widerstandselement direkt nach dem Geberzylinder angeordnet.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Widerstandselement eine Blende umfasst. Die Blende ist vorzugsweise als Volumenstrommessblende ausgeführt.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Servoventileinrichtung so mit der Pumpe verschaltet ist, dass ein in einem Servoventilgehäuse hin und her bewegbarer, federvorgespannter Servoventilkolben unterschiedliche Servoventilöffnungsquerschnitte freigibt. Die Verschaltung der Servoventileinrichtung mit der Pumpe ist zum Beispiel in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 041 419 A1 , insbesondere in den3 und4 sowie in der zugehörigen Figurenbeschreibung, offenbart. - Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe eine erste Pumpenflut und die zusätzliche Pumpenflut umfasst, die der ersten Pumpenflut zuschaltbar ist. Alternativ können die beiden Pumpenfluten auch von zwei Pumpen bereitgestellt werden, die miteinander gekoppelt sein können.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Es zeigen:
-
1 einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems mit einem Schaltventil in einer ersten Stellung und -
2 den Hydraulikschaltplan aus1 mit dem Schaltventil in einer zweiten Stellung. - In den
1 und2 ist ein servounterstütztes Hydrauliksystem zur Kupplungsbetätigung dargestellt. Durch die Servounterstützung wird die vom Fahrer eines Kraftfahrzeugs gespürte Pedalkraft reduziert. Das Hydrauliksystem umfasst einen nur einen angedeuteten Geberzylinder1 , der über ein (nicht dargestelltes) Kupplungspedal betätigt wird. Der Geberzylinder1 steht über eine hydraulische Strecke4 , in der eine Pumpe5 angeordnet ist, mit einem Nehmerzylinder2 in Verbindung, der mit einer (nicht dargestellten) Kupplungsausrückvorrichtung zusammenwirkt. - Der Geberzylinder
1 umfasst ein Gehäuse und einen in diesem axial verschiebbaren Kolben, der einen mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllten Druckraum begrenzt und bei Betätigung des Geberzylinders axial verschoben wird, wodurch die Hydraulikflüssigkeit mit Druck beaufschlagt wird. Die Funktion des Nehmerzylinders2 ist im Prinzip identisch. Die Pumpe5 dient dazu, den von dem Geberzylinder1 über die hydraulische Strecke4 auf den Nehmerzylinder2 ausgeübten Druck zu erhöhen. - Die Pumpe
5 umfasst gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung zwei Pumpenfluten11 ,12 , deren Eingänge an eine Verbindungsleitung14 angeschlossen sind, die mit dem Nehmerzylinder2 und mit dem Geberzylinder1 in Verbindung steht. Der Ausgang der Pumpenflut11 steht über eine Bypassleitung15 mit der Verbindungsleitung14 in Verbindung. Die Bypassleitung15 mündet an einer Verzweigung16 in die Verbindungsleitung14 . Zwischen die Verzweigung16 und den Eingang der ersten Pumpenflut11 ist ein Hauptventil18 geschaltet. - Zwischen einer Leitungsverzweigung
21 und einer Leitungskreuzung22 verläuft eine weitere Bypassleitung23 , in der ein Sicherheitsventil24 angeordnet ist, das als Rückschlagventil ausgeführt ist. Die Leitungsverzweigung21 ist zwischen dem Nehmerzylinder2 und der Verzweigung16 angeordnet. Zwischen der Verzweigung16 und der Leitungskreuzung22 sind, ausgehend von der Verzweigung16 , das Hauptventil18 , der Eingang der ersten Pumpenflut11 und der Eingang der zweiten Pumpenflut12 an die Verbindungsleitung14 angeschlossen. Durch die weitere Bypassleitung23 werden die Eingänge der Pumpenfluten11 ,12 und das Hauptventil18 überbrückt. Durch eine gestricheltes Rechteck25 ist ein ähnliches Teilsystem eingerahmt, wie es in der deutschen OffenlegungsschriftDE 10 2005 041 419 A1 offenbart ist. - Die Leitungskreuzung
22 steht über eine Geberleitung28 mit dem Geberzylinder1 in Verbindung. In der Geberleitung28 ist zwischen zwei Verzweigungsstellen31 ,32 eine Messblende34 angeordnet. Von der Verzweigung31 erstreckt sich eine Steuerleitung35 zu einem Schaltventil40 . Von der Verzweigung32 erstreckt sich eine weitere Steuerleitung36 ebenfalls zu dem Schaltventil40 . - Das Schaltventil
40 umfasst ein Schaltventilgehäuse, in dem ein Schaltventilkolben42 hin und her bewegbar aufgenommen ist. Der Schaltventilkolben42 ist an einem Ende durch die Vorspannkraft einer Feder44 beaufschlagt. An demselben Ende ist der Schaltventilkolben42 über die Steuerleitung35 mit dem Druck vor der Messblende34 beaufschlagt. An seinem entgegengesetzten Ende ist der Schaltventilkolben42 über die weitere Steuerleitung36 mit dem Druck nach der Messblende34 , das heißt mit dem Druck beaufschlagt, der sich zwischen der Messblende34 und dem Geberzylinder1 einstellt. - An das Schaltventil
40 sind drei Anschlussleitungen45 ,46 ,47 angeschlossen. Die Anschlussleitung45 verbindet das Schaltventil40 mit dem Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut12 , die auch als zweite Pumpenflut bezeichnet wird. Die Anschlussleitung46 geht über in die Verbindungsleitung14 , welche die Leitungskreuzung22 mit dem Schaltventil40 verbindet. Die Anschlussleitung47 mündet an einer weiteren Verzweigung49 in die Verbindungsleitung14 . Die Verzweigung49 ist zwischen den beiden Verzweigungen16 und21 angeordnet. - In der in
1 dargestellten Schaltstellung des Schaltventils40 wird die zweite Pumpenflut12 über die Anschlussleitungen45 ,46 in die Verbindungsleitung14 , also zum Eingang der zweiten Pumpenflut12 , gefördert. Dadurch wird erreicht, dass die zweite Pumpenflut12 nur wenig Energie benötigt. - In der in
2 dargestellten Schaltstellung des Schaltventils40 wird die zweite Pumpenflut12 über die Anschlussleitungen45 und47 zum Nehmerzylinder2 gefördert und ermöglicht damit eine zusätzliche Pedalkraftunterstützung. - Das Umschalten beziehungsweise die Betätigung des Schaltventils
40 wird über die Messblende34 , die vorzugsweise als Volumenstrommessblende ausgeführt ist, und somit von der Pedalgeschwindigkeit gesteuert, mit welcher der Geberzylinder1 tätig wird. Wenn die Pedalgeschwindigkeit und somit der Volumenstrom durch die Messblende34 eine bestimmte Schwelle überschreitet, dann erreicht die Druckdifferenz bei der Messblende34 eine Umschaltgrenze des Schaltventils40 . Die in1 dargestellte Schaltstellung des Schaltventils40 wird bei relativ niedrigen Schaltgeschwindigkeiten und die in2 dargestellte Schaltstellung des Schaltventils40 wird bei relativ hohen Pedalgeschwindigkeiten eingenommen. Bezugszeichenliste1 Geberzylinder 2 Nehmerzylinder 4 hydraulische Strecke 5 Pumpe 11 Pumpenflut 12 Pumpenflut 14 Verbindungsleitung 15 Bypassleitung 16 Verzweigung 18 Hauptventil 21 Leitungsverzweigung 22 Leitungskreuzung 23 Bypassleitung 24 Sicherheitsventil 25 Rechteck 28 Geberleitung 31 Verzweigungsstellen 32 Verzweigungsstellen 34 Messblende 35 Steuerleitung 36 Steuerleitung 40 Schaltventil 42 Schaltventilkolben 44 Feder 45 Anschlussleitung 46 Anschlussleitung 47 Anschlussleitung 49 Verzweigung - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005056442 A1 [0002]
Claims (10)
- Hydrauliksystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Geberzylinder (
1 ) und einem Nehmerzylinder (2 ), die durch eine hydraulische Strecke (4 ) miteinander verbunden sind, in der eine Pumpe (5 ) und eine Servoventileinrichtung (18 ) so angeordnet sind, dass die Wirkung einer auf den Geberzylinder (1 ) aufgebrachten Betätigungskraft auf den Nehmerzylinder (2 ) verstärkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der hydraulischen Strecke (4 ) eine zusätzliche Pumpenflut (12 ) mit einem Eingang und einem Ausgang und eine Schaltventileinrichtung (40 ) so angeordnet sind, dass die Wirkung einer auf den Geberzylinder (1 ) aufgebrachten Betätigungskraft auf den Nehmerzylinder (2 ) bedarfsabhängig zusätzlich verstärkt wird. - Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung (
40 ) so zwischen den Eingang und den Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut (12 ) geschaltet ist, dass der Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut (12 ) in einer ersten Schaltstellung der Schaltventileinrichtung (40 ) mit dem Eingang der zusätzlichen Pumpenflut (12 ) verbunden ist. - Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung (
40 ) so zwischen den Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut (12 ) und den Nehmerzylinder (2 ) geschaltet ist, dass der Ausgang der zusätzlichen Pumpenflut (12 ) in einer zweiten Schaltstellung der Schaltventileinrichtung (40 ) mit dem Nehmerzylinder (2 ) verbunden ist. - Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung (
40 ) über ein hydraulisches Widerstandselement (34 ) angesteuert ist. - Hydrauliksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventileinrichtung (
40 ) einen Schaltventilkolben (42 ) umfasst, der mit dem Druck vor und dem Druck nach dem hydraulischen Widerstandselement (34 ) beaufschlagt ist. - Hydrauliksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des Schaltventilkolbens (
42 ) zusätzlich durch die Vorspannkraft einer Feder (44 ) beaufschlagt ist. - Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Widerstandselement (
34 ) dem Geberzylinder (1 ) nachgeschaltet ist. - Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Widerstandselement (
34 ) eine Blende umfasst. - Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Servoventileinrichtung (
18 ) so mit der Pumpe (5 ) verschaltet ist, dass ein in einem Servoventilgehäuse hin und her bewegbarer, federvorgespannter Servoventilkolben unterschiedliche Servoventilöffnungsquerschnitte freigibt. - Hydrauliksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (
5 ) eine erste Pumpenflut (11 ) und die zusätzliche Pumpenflut (12 ) umfasst, die der ersten Pumpenflut (11 ) zuschaltbar ist.
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