DE102008059339A1

DE102008059339A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung oder Fernschulung von technischen Systemen

Info

Publication number: DE102008059339A1
Application number: DE102008059339A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Fresser; Reinhold Ziegler
Original assignee: LFK Lenkflugkoerpersysteme GmbH
Current assignee: LFK Lenkflugkoerpersysteme GmbH
Priority date: 2008-11-27
Filing date: 2008-11-27
Publication date: 2010-06-17
Also published as: IT1397177B1; GB2465674A; ITMI20091932A1; GB2465674B; FR2938955A1; GB0920631D0

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung und/oder Fernschulung von technischen Systemen, Anlagen oder dergleichen bei der ein gesteuertes Laserpointersystem zur Anwendung kommt. Das gesteuerte Laserpointsystem wird dabei erfahrenstechnisch eingesetzt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung und/oder Fernschulung von technischen Systemen gemäß den Ansprüchen 1 und 11.
Die Ausbildung von qualifiziertem Fachpersonal für die Wartung bzw. Instandsetzung von technischen Systemen jeglicher Art nimmt aufgrund der Komplexität der technischen Systeme immer mehr Zeit in Anspruch und stellt auch einen immer größeren Kostenfaktor dar. Gerade durch den technischen Wandel werden technische Systeme jeglicher Art heutzutage in immer kürzerer Zeit weiterentwickelt und dadurch komplexer, so dass mit herkömmlichen Mitteln heutzutage eine entsprechende Schulung fast nicht mehr durchzuführen ist.
Es kommt ferner hinzu, dass auch die Entfernungen zwischen einem Ort eines technischen Gerätes und der Station von technischem Personal für die Wartung bzw. Instandsetzung und Schulung immer weiter auseinander liegen. So kann es beispielsweise sein, dass ein Gerät in einem bestimmten Staat der Erde hergestellt wird, jedoch die Verwendung dieses Gerätes an einem anderen Ort, mehrere Tausend Kilometer entfernt, stattfindet.
Für derartige Einsätze sind zwar heutzutage Wartungs- und Instandhaltungszentren teilweise vorhanden, jedoch sind diese Zentren beispielsweise nicht an den Stellen vorhanden, bei denen beispielsweise ein technisches Gerät defekt gegangen ist. Darüber hinaus ist es schwierig, aufgrund der Globalisierung bestimmte Zeitintervalle bei der Wartung einzuhalten, da entsprechende technische Geräte dann an einem ganz bestimmten Ort auf der Erde verbracht werden müssen.
Des Weiteren kommt hinzu, dass für die Ausbildung von entsprechendem Servicepersonal auch entsprechende Ausbildungsplätze an verschiedenen Orten vorgehalten werden müssen, so dass das Personal zu diesen Orten reisen muss. Darüber hinaus sind durch die stets komplizierter werdenden technischen Systeme in Papierform vorliegende Bedienungshandbücher bzw. Servicehandbücher mit einem großen Kostenfaktor verbunden und diese müssen darüber hinaus noch etlichen Sprachen übersetzt werden.
Bei Unterrichtungen werden heutzutage Laserpointer eingesetzt, die als Lichtzeiger insbesondere für Vorträge mit Projektion verwendet werden. An eine solche Ausrüstung eines Laserpointers ist keine sehr große Strahlgüte und andere Eigenschaften mit hohen Anforderungen notwendig, deshalb werden hier hauptsächlich Laserdioden zur Anwendung kommen. Die Laserdioden können in unterschiedlichsten Farben, wie rot, grün, orange bis gelb sowie blau und auch fluorozierend ausgeführt werden. Je kürzer die Wellenlänge ist, um so stärker wird das Licht in der Luft gestreut.
So ist aus der DE 20 2008 001 975 U1 eine Justiervorrichtung bekannt geworden, die zur gegenseitigen Positionierung zweier parallel gegenüberliegender Werkzeugplatten eine Laservorrichtung verwendet.
Ferner sind Messeinrichtungen für Kraft- und Winkeländerungen in Verbindung mit einem Laser, beispielsweise aus der DE 20 2006 005 565 U1 zu entnehmen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Kosten für eine Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung und/oder Fernschulung zu senken.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 sowie durch ein Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 nach Patentanspruch 11. Die Unteransprüche geben dabei eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens wieder.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass zur Unterstützung von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten bzw. auch bei Ausbildungsvorgängen ein gesteuertes Laserpointersystem verwendet wird. Ein solches gesteuertes Laserpointersystem erlaubt es, die zu bearbeitenden Stellen bzw. Module oder Gegenstände ohne spezielle Kenntnis in der richtigen Reihenfolge an der richtigen Stelle zu identifizieren bzw. auch zu reparieren. Im gleichen Maße ist es möglich, hier ein entsprechendes Training ohne Vorkenntnisse der auszuführenden Person durchzuführen. So ist es auch möglich, dass an entfernten Punkten auf der Erde diese entsprechenden Wartungs- bzw. Instandsetzungsarbeiten oder auch Schulungen durch gering ausgebildetes Personal ausgeführt werden kann. Unterstützt werden kann das gesamte System beispielsweise durch einen Experten, der das Laserpointersystem selbst steuert. Hierdurch sind enorme Einsparungen bei der Ausbildung für den Kunden weltweit ohne Zeitverzug einsetzbar und es entstehen wesentlich geringere Kosten für Wartungspersonal.
Ein solches gesteuertes Laserpointersystem in Verbindung mit einem Ferndiagnosesystem kann beispielsweise als autarkes lokales Gerät verwendet werden. Es ist jedoch auch eine Anbindung an eine weitere Informationsquelle möglich. Die weitere Informationsquelle kann beispielsweise über einen Rechner, in dem die zu wartenden bzw. Instand zu setzenden oder zu schulenden technischen Systeme in Form von Geräten als Dateien abgespeichert seien. Beim Einsatz von einem Experten, ist es darüber hinaus auch möglich, hier entsprechende Unterstützung durch Sprache und den Einsatz von Videos oder interaktiven elektronischen Dokumentationen auszuführen.
Ein derartiges gesteuertes Laserpointersystem besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus einem Rechner, einem Laserpointermodul, einer Kabelverbindung zu dem Instand zu setzenden System und über eine Anbindung über eine Schnittstelle, die durch Kabel oder Funk oder dergleichen möglich ist.
Innerhalb von Speichern oder Speichermedien sind die zu bearbeitenden technischen Systeme abgespeichert. Das Instand zu setzende System erkennt mittels eines Diagnosesystems die aufgetretene Störung beispielsweise. Hieraus wird ein entsprechender Fehlercode generiert, der an das gesteuerte Laserpointersystem weitergegeben wird. Das Laserpointersystem ruft hierzu entsprechende Programme auf und führt anschließend die Person in einzelnen Schritten dazu, eine Instandsetzung des Fehlers durchzuführen. Hierzu werden entsprechende Informationen entweder aus dem vor Ort vorliegenden Speichern bzw. eben auch weltweit über eine zentrale Datenbank eingesetzt. Dieses ist unterschiedlich je nach Modus bzw. auch nach Ausstattung eines derartigen gesteuerten Laserpointersystems.
Das Laserpointersystem kann beispielsweise auch eine automatische Erkennung des zu bearbeitenden technischen Systems durch entsprechende Informationen identifizieren. Dieses kann automatisch bzw. auch manuell bei dem Laserpointersystem eingegeben werden. Nachdem das entsprechende technische System identifiziert worden ist, wird eine Kalibrierung des von dem technischen System entfernt aufgestellten Laserpointersystem automatisch durchgeführt.
Nachdem die Kalibrierung erfolgt ist, führt das Laserpointersystem die Person entsprechend den auszuführenden Arbeiten in einzelnen Schritten dahin, dass anschließend das System wieder voll funktionsfähig ist. So wird dem Instandsetzer beispielsweise bei einem defekten Gerät mittels des Laserstrahls die einzeln erforderlichen Schritte am defekten System vorgegeben. Nach jedem einzelnen Schritt stellt das Laserpointersystem automatisch fest, dass der angezeigte Schritt ausgeführt worden ist und geht automatisch bzw. kann auch durch manuelle Bedienung zu dem nächsten folgenden Arbeitsschritt weitergeführt werden. So kann das Laserpointersystem ein Trackingsystem enthalten, das mittels verschiedener Bildverarbeitungsmethoden erkennt, an welcher Stelle des technischen Systems es sich befindet und dann mittels eines geführten Laserstrahls die jeweils erforderlichen Arbeitspositionen am defekten System, bezogen auf die entsprechenden erforderlichen Tätigkeiten, anzeigt.
Ein derartiges gesteuertes Laserpointersystem ist effizient und kostengünstig einzusetzen, da es nicht nur zur Wartung bzw. Instandsetzung sondern auch zu Schulungszwecken eingesetzt werden kann. Gerade in dem Fall der Fernschulung über ein solches Laserpointersystem gewöhnen sich die vor Ort mit dem Laserpointersystem arbeitenden Personen, die keine hohe technische Ausbildung haben müssen recht früh an das System, so dass schnelle Reparaturen bzw. Wartungsarbeiten durchgeführt werden können, ohne dass das technische System beispielsweise zu einer Fachwerkstatt gebracht werden muss.
Es zeigt sich, dass ein derartiges gesteuertes Laserpointersystem für alle technischen Bereich sowohl im täglichen Gebrauch, beispielsweise bei Automobilreparaturen bzw. bei komplizierten technischen Systemen oder aber auch im Luftfahrtbereich bei Triebwerken oder gleichen oder aber auch im militärischen Bereich effizient eingesetzt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
1: ein technisches Gerät mit einem gesteuerten Laserpointersystem;
2: einen zweiten Arbeitsschritt durch Vorgabe des Laserpointersystems;
3: wie 2, jedoch in einem weiteren Arbeitsschritt;
4: den Einsatz eines gesteuerten Laserpointersystems mit dem Einsatz eines externen Experten.
In der 1 ist ein Laserpointersystem mit dem Bezugszeichen 1 versehen worden. Dieses Laserpointersystem wird nur als gesamtes System in der 1 dargestellt und nicht im einzelnen Detail. Ein derartiges Laserpointersystem 1 kann bei spielsweise auf einem Ständer vor einem technischen System 6 aufgebaut werden, so dass sich über das Laserpointsystem 1 eine Ausrichtung beispielsweise auf eine Erkennungsmarke 7 in Form einer Kalibrierung ausgeführt werden. Durch die Kalibrierung wird gleichzeitig auch eine Erkennung des technischen Systems 6 durchgeführt. Nachdem das technische System 6 erkannt ist, wird innerhalb des Laserpointersystems die entsprechende Software für dieses technische Gerät zur Verfügung gestellt. In den nachfolgenden Schritten wird dann automatisch die bedienende Person in einzelnen Schritten darauf hingewiesen, welche Arbeitsgänge auszuführen sind. In der 1 ist dieses beispielsweise die Entfernung einer Abdeckhaube, wozu die Gehäuseverschraubungen 8 gelöst werden müssen.
In der 2 ist von dem technischen System 6 die Abdeckung 10 entfernt worden, so dass die einzelnen Module hinter der Abdeckung 10 sichtbar werden.
Das Laserpointersystem 1 führt anschließend den Laserstrahl 4 beispielsweise zu einer Baugruppe 11, die aufgrund eines Serviceintervalls überprüft werden muss. Die einzelnen Schritte, die zur Überprüfung dieses Moduls 11 notwendig sind, werden anschließend von dem Laserpointersystem vorgegeben, so dass kein Fehler durch das Bedienpersonal entstehen kann, weil nach jedem Arbeitsschritt eine Quittierung notwendig ist. Darüber hinaus erkennt der Laserstrahl 4 auch, ob entsprechende Arbeiten an dem Modul 11 beispielsweise ausgeführt worden sind.
In der 3 wird beispielsweise in einem weiteren Schritt eine Baugruppe 9 durch den Laserstrahl 4 identifiziert, die anschließend nach dem Modul 11 überprüft werden muss. Es ist jedoch auch denkbar, dass keine Detailreparaturen oder Instandsetzungen stattfinden, sondern dass beispielsweise ganze Baugruppen 9 oder 11 einfach ausgetauscht werden müssen, weil das Laserpointersystem in Verbindung mit einem Ferndiagnosesystem innerhalb dieser Baugruppe einen Fehler festgestellt hat bzw. eine solche Baugruppe nach einer bestimmten Laufzeit einem externen Service unterworfen werden muss. Auch hierfür kann entsprechend das Laser pointersystem dann angewendet werden, wozu hier allerdings eine neue Kalibrierung auf dieses einzelne Modul stattfinden muss.
Die Ausführung der 4 zeigt, dass auch in Verbindung mit einem weit entfernt ansässigen Experten über einen Rechner beispielsweise eine Unterstützung für die vor Ort tätige Person stattfinden kann. Mittels einer Antenne 2 empfängt das Laserpointersystem 1 die entsprechenden Daten und gibt sie durch die in dem Laserpointersystem vorhanden Speicher bzw. Speichermedien über den Laserstrahl 4 an das technische System 6 weiter.
Im gleichen Maße ist es auch möglich, dass das Laserpointersystem 1 über eine Schnittstelle 3 entsprechende Informationen in Verbindung mit einem Kabel bzw. auch über die Antenne 2 an den Rechner 5 weitergibt.

1: Laserpointersystem
2: Antenne
3: Schnittstelle
4: Laserstrahl
5: Rechner
6: technisches System
7: Erkennungsmarke
8: Gehäuseverschraubung
9: Baugruppe
10: Abdeckung
11: Baugruppe

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 202008001975 U1 [0007]
- DE 202006005565 U1 [0008]

Claims

Vorrichtung zur Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung und/oder Fernschulung von technischen Systemen, Anlagen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass ein gesteuertes Laserpointersystem (1) verwendet wird.
Vorrichtung zur Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung und/oder Fernschulung von technischen Systemen, Anlagen oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem gesteuerten Laserpointersystem (1) ein Ferndiagnosesystem verwendet wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) im Wesentlichen aus einem Laserpointermodul, einem Rechner mit entsprechenden Speichern bzw. Speichermedien und einer Schnittstelle (3) besteht.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointermodul (1) mindestens eine Laserquelle, vorzugsweise mehrer Laserquellen mit unterschiedlichen Farben aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Speichern bzw. Speichermedien Programme und Informationen über die zu wartenden oder Instand zu setzenden oder zu schulenden technischen Systeme gespeichert sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) ein Trackingelement aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trackingelement automatisch das zu wartende bzw. Instand zu setzende oder zu schulende technische System (6) identifiziert.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) manuell oder automatisch kalibriert wird.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (3) einen Fehlercode übermittelt.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (3) mit einem Kabelanschluss und/oder einer Funkverbindung ausgestattet ist.
Vorrichtung nach einem Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) über die Schnittstelle (3) mit einem externen Rechner (5) verbunden ist.
Verfahren zur Fernwartung und/oder Ferninstandsetzung und/oder Fernschulung von technischen Systemen (6), Anlagen oder dergleichen mit einem gesteuerten Laserpointersystem (1) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen.
Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) autark in einem lokalen Modus arbeitet.
Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) mit einer Datenfernverarbeitung arbeitet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserpointersystem (1) mit einer Datenfernverarbeitung und Unterstützung durch einen Experten arbeitet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Ferndiagnosesystem einen Fehler innerhalb des zu untersuchenden Systems erkennt und mittels eines Fehlercodes identifiziert und über die Schnittstelle (3) anzeigt bzw. an eine Servicestelle meldet, wobei eine Behebung des Fehlercodes mit Hilfe des Laserpointersystems (1) durchgeführt wird.