DE102008057915A1 - Kartoffelprodukt sowie Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Produktionsanlage zum Herstellen von Kartoffelprodukten aus Kartoffelstücken, umfassend eine Tiefkühlvorrichtung zum Tiefkühlen der Kartoffelstücke und eine Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer Veredelungsschicht auf die Kartoffelstücke, insbesondere zum Auftragen einer Panade und/oder Würzmischung, wobei die Anlage dazu vorbereitet ist, die Veredelungsschicht auf die tiefgekühlten Kartoffelstücke aufzutragen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Produktionsanlage zum Herstellen von Kartoffelprodukten aus Kartoffelstücken. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein aus Kartoffelstücken hergestelltes Kartoffelprodukt sowie ein Verfahren zum Herstellen von Kartoffelprodukten.
  • Kartoffelprodukte wie Pommes Frites oder Kartoffelspalten – auch Wedges genannt – erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Um solche Produkte auch in vielen Haushalten zubereiten zu können, die über keine Fritteuse verfügen, werden solche Produkte industriell vorgefertigt, indem sie bereits mit einer schmackhaften Oberfläche versehen und bereits vorfrittiert sind. Solche vorbereiteten Kartoffelprodukte brauchen dann nur noch bei dem Endverbraucher im Backofen kurz gebacken zu werden.
  • Die Herstellung solcher Produkte erfolgt herkömmlicherweise so, dass hierzu angelieferte Kartoffeln zunächst – wenn nötig – sortiert und gewaschen werden. Anschließend werden sie geschält und geschnitten. Bei Produkten mit Schale, wie dies bei manchen Kartoffelspalten der Fall ist, entfällt dieser Verarbeitungsschritt des Schälens. Nach dem Schneiden werden die geschnittenen Kartoffeln blanchiert, getrocknet und mit einer Coatinglösung aus Stärke und gegebenenfalls Gewürzen überzogen, danach frittiert und tiefgekühlt, was üblicherweise auch als gefrostet bezeichnet wird.
  • Zum Frittieren werden die geschnittenen Kartoffeln mit der Coatinglösung aus Stärke und Gewürzen entsprechend in eine industrielle, große Fritteuse zum Frittieren gegeben. Entsprechend wird eine große Charge einer Gewürzsorte frittiert. Um einen teuren Wechsel des Frittierfettes nach dem Frittieren dieser Charge zu vermeiden, werden mehrere Chargen derselben Geschmacksrichtung nacheinander frittiert. Das Herstellen kleinerer Chargen um beispielsweise eine größere Vielfalt zu erreichen, ist somit kaum möglich bzw. mit hohen Kosten verbunden. Produkte mit Geschmacksrichtungen, die seltener gewählt werden, können somit kosteneffektiv erst hergestellt werden, wenn sich ein ausreichender Bedarf hierzu angesammelt hat.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine alternative Lösung vorzuschlagen, insbesondere wenigstens eines der beschriebenen Probleme zu beseitigen oder wenigstens zu verringern zu versuchen.
  • Erfindungsgemäß wird eine Produktionsanlage zum Herstellen von Kartoffelprodukten aus Kartoffelstücken vorgeschlagen, die eine Tiefkühlvorrichtung zum Tiefkühlen der Kartoffelstücke und eine Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer Veredelungsschicht auf die Kartoffelstücke umfasst, wobei das Auftragen einer Veredelungsschicht, insbesondere das Auftragen einer Panade und/oder Würzmischung betrifft, wobei die Anlage dazu vorbereitet ist, die Veredelungsschicht auf die tiefgekühlten Kartoffelstücke aufzutragen.
  • Die Erfindung geht somit aus von Kartoffelstücken. Grundsätzlich ist – je nach gewünschtem Produkt – auch die Verwendung ganzer Kartoffeln möglich. Die üblichen Produkte sind jedoch aus Kartoffeln geschnitten, um auch etwa eine gleichbleibende und einheitliche Größe aufweisen zu können.
  • Erfindungsgemäß ist die Produktionsanlage so eingerichtet, dass die Kartoffelstücke in einer Tiefkühlvorrichtung tiefgekühlt werden, also tiefgefroren werden, üblicherweise auf zumindest –10°C, meist auf –20°C. Die Auftragsvorrichtung ist dazu vorbereitet, eine Veredelungsschicht auf die tiefgekühlten Kartoffelstücke aufzutragen. Das bedeutet, dass die Kartoffelstücke in der Tiefkühlvorrichtung tiefgekühlt werden und in diesem tiefgekühlten also eingefrorenen Zustand verbleiben und auch in diesem Zustand in der Auftragsvorrichtung mit der Veredelungsschicht versehen werden. Dies unterscheidet sich grundlegend von dem bisherigen Vorgehen, bei dem eine Beschichtung vor einem Frittierprozess und damit auch noch vor einem Tiefkühlprozess erfolgt ist. Die aufzutragende Veredelungsschicht ist dabei üblicherweise eine Panade und/oder eine Würzmischung.
  • Vorzugsweise ist die Auftragsvorrichtung zur Tiefkühlvorrichtung benachbart angeordnet und/oder bezogen auf die Bearbeitung der Kartoffelstücke funktional hinter der Tiefkühlvorrichtung angeordnet. Die funktionale Anordnung bezieht sich dabei auf den vorgesehenen Produktlauf, also die Bearbeitungsreihenfolge der Kartoffelstücke. Die Kartoffelstücke werden hierbei nach dem Tiefkühlen in der Tiefkühlvorrichtung direkt oder indirekt zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung befördert. Dabei können die Kartoffelstücke direkt von der Tiefkühlvorrichtung zur Auftragsvorrichtung gelangen, wenn beispielsweise beide Vorrichtungen benachbart zueinander angeordnet sind, oder eine Beförderung auf andere Art und Weise direkt zwischen diesen Vorrichtungen erfolgt.
  • Wenn die Kartoffelstücke nur indirekt von der Tiefkühlvorrichtung zur Auftragsvorrichtung gelangen, bedeutet dies dass sie zwar zuerst den Tiefkühlprozess in der Tiefkühlvorrichtung durchlaufen und danach zur Auftragsvorrichtung zum Beschichten gelangen, dazwischen jedoch noch weitere Schritte ausgeführt werden können. Vorzugsweise ist eine Zwischenlagervorrichtung vorgesehen, die funktional zwischen der Tiefkühlvorrichtung und der Auftragsvorrichtung angeordnet ist. Die tiefgekühlten Kartoffelstücke gelangen also zunächst zur Zwischenlagervorrichtung zum Zwischenlagern. Eine solche Zwischenlagervorrichtung ist ein Tiefkühllager, in dem die Kartoffelstücke tiefgefroren vorübergehend gelagert werden können. Diese Zwischenlagervorrichtung kann bereits ein vorübergehendes Verpacken der Kartoffelstücke beispielsweise in kleinere Portionen umfassen. Die gegebenenfalls verpackten Kartoffelstücke können später aus der Lagervorrichtung entnommen und dann zum Beschichten in die Auftragsvorrichtung befördert werden. Es ist hierbei nicht erforderlich, dass die vormals in der Tiefkühlvorrichtung tiefgekühlte Charge zusammenbleibt, sondern es kann auch nur ein Teil der Charge aus der Zwischenlagervorrichtung zum weiteren Beschichten entnommen werden. Ebenso können die tiefgekühlten Kartoffelstücke aus der Tiefkühlvorrichtung teilweise zum Zwischenlagern zur Zwischenlagervorrichtung gelangen und ein anderer Teil kann weiter zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung befördert werden, ohne Durchführung einer Zwischenlagerung für diesen einen Teil der Kartoffelstückcharge.
  • Hierdurch ist es möglich, in der Zwischenlagervorrichtung tiefgekühlte Kartoffelstücke bereitzuhalten und diese – in großen oder kleinen Chargen – im Grunde nach Belieben zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung zu befördern. Somit können auf einfache Weise kleine Mengen von Kartoffelstücken insbesondere auch mit einer selten angefragten Gewürzmischung behandelt werden.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Produktionsanlage eine Frittiervorrichtung zum Frittieren der Kartoffelstücke, wobei die Frittiervorrichtung funktional vor der Tiefkühlvorrichtung angeordnet ist, so dass die Kartoffelstücke nach dem Frittieren in der Frittiervorrichtung zum Tiefkühlen zur Tiefkühlvorrichtung und danach zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung gelangen. Die Kartoffelstücke werden somit zunächst frittiert, im Anschluss tiefgekühlt und erst danach – gegebenenfalls unter zwischenzeitlicher Zwischenlagerung in einer Zwischenlagervorrichtung – beschichtet. Die Beschichtung erfolgt somit nicht wie bisher vor dem Frittieren, sondern vielmehr wesentlich später, nämlich nach dem Tiefkühlen. Hierdurch ist das Frittieren von der Beschichtung und damit dem jeweiligen für die Beschichtung verwendeten Material also insbesondere der jeweiligen Geschmacksrichtung unabhängig. Hierdurch kann die Frittiervorrichtung in effizienter Weise ausgelastet werden. Ihr Betrieb hängt grundsätzlich nur noch von der herzustellenden Gesamtmenge ab.
  • Es kommt hinzu, dass bisher nur Materialien zur Beschichtung verwendet werden konnten, die auch zum Frittieren geeignet sind, insbesondere also eine entsprechende Temperaturbeständigkeit aufweisen. Hierdurch kann eine größere Geschmacksvielfalt erreicht werden, weil insbesondere manche Kräuter dem Frittiervorgang nicht standhalten. Dabei ist zu beachten, dass die hergestellten Kartoffelprodukte zwar später von einem Endbenutzer in einem Backofen – jedenfalls gemäß einer Ausführungsform – gebacken werden sollen, diese thermische Belastung aber erheblich geringer ist als das heiße Frittieren. Zudem erfolgt gemäß herkömmlicher Verfahren zusätzlich zur Belastung der Geschmacksstoffe durch das Frittieren das Backen im Backofen außerdem noch.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Produktionsanlage eine Verpackungsvorrichtung zum Verpacken der Kartoffelstücke, wobei die Verpackungsvorrichtung funktional hinter der Auftragsvorrichtung angeordnet ist, so dass die Kartoffelstücke nach dem Beschichten in der Auftragsvorrichtung zur Verpackungsvorrichtung zum Verpacken gelangen, wobei die Kartoffelstücke beim Beschichten, beim Verpacken und in dem Zeitraum dazwischen ununterbrochen tiefgekühlt sind. Demnach können die Kartoffelstücke tiefgekühlt, beschichtet und im Anschluss unmittelbar als Tiefkühlprodukt verpackt werden. Es ist zu beachten, dass die Kartoffelstücke hierbei ununterbrochen tiefgekühlt sind. Das heißt nach dem Frittieren werden die Kartoffelstücke grundsätzlich tiefgekühlt, also tiefgefroren zumindest auf Temperaturen von –10°C und erst wieder vom Endnutzer, der die verpackten Kartoffelstücke erwirbt, kurz vor dem Verzehr aufgewärmt. Eine Ausgestaltung schlägt vor, dass die Auftragsvorrichtung eine Drehtrommel aufweist, um die Kartoffelstücke durch eine drehende Trommel in Bewegung zu halten und die Veredelungsschicht aus einem flüssigen oder festen Ausgangsmaterial aufzutragen. Die Veredelungsschicht kann als eine Flüssigkeit aufgesprüht werden und durch das Drehen und in Bewegung halten der Kartoffelstücke werden diese und damit das Auftragsgut möglichst gleichmäßig verteilt. Ebenso kann ein festes Ausgangsmaterial wie beispielsweise ein Pulver oder Material mit ähnlicher Konsistenz aufgetragen und durch das Drehen der Trommel verteilt werden.
  • Gemäß einer Weiterbildung wird außerdem eine Befeuchtungsvorrichtung vorgeschlagen zum Befeuchten der tiefgekühlten Kartoffelstücke, wobei die Befeuchtungsvorrichtung funktional hinter der Tiefkühlvorrichtung und vor der Beschichtungsvorrichtung angeordnet ist, um die tiefgekühlten Kartoffelstücke vor der Beschichtung mit Feuchtigkeit zu benetzen, wobei vorzugsweise die Beschichtungsvorrichtung dazu vorbereitet ist, die Veredelungsschicht aus einem trockenen insbesondere pulverigen Ausgangsmaterial aufzutragen. Demnach ist für die tiefgekühlten Kartoffelstücke zunächst eine Befeuchtung mittels einer Befeuchtungsvorrichtung vorgesehen. Hierdurch wird eine Grundlage geschaffen, um anschließend die Veredelungsschicht aus einem trockenen, insbesondere pulvrigen Ausgangsmaterial aufzutragen. Durch diese Feuchtigkeitsbenetzung wird erreicht, dass die trockenen insbesondere pulvrigen Materialien zum Beschichten an den Kartoffelstücken besser anhaften. Beispielsweise kann ein Befeuchten der tiefgekühlten Kartoffelstücke etwa 30 Sekunden in einer entsprechenden Trommelvorrichtung mit drehender Trommel betragen, bevor im Anschluss die Beschichtung in der Beschichtungsvorrichtung erfolgt. Anstelle einer Befeuchtung in einem ersten Schritt und dem Auftragen eines trockenen Ausgangsmaterials in einem zweiten Schritt auf die befeuchteten Kartoffelstücke, kann auch das Ausgangsmaterial für die Veredelungsschicht wie beispielsweise eine Würzmischung bereits als flüssige Mischung wie beispielsweise Wasserlösung mit entsprechenden Gewürzen oder Geschmacksstoffen als Inhaltsstoffe verwendet werden. Dieses flüssige Ausgangsmaterial kann unmittelbar in beispielsweise eine Beschichtungsvorrichtung mit drehender Trommel aufgebracht werden. Auch hierbei sorgt die drehende Trommel für eine im Wesentlichen gleichmäßige Verteilung.
  • Weiterhin wird ein Kartoffelprodukt, insbesondere Pommes Frites oder Kartoffelspalten vorgeschlagen, das insbesondere hergestellt ist durch ein Verfahren umfassend die Schritte Frittieren von Kartoffelstücken, Tiefkühlen der frittierten Kartoffelstücke und Beschichten der tiefgekühlten Kartoffelstücke mit einer Veredelungsschicht, insbesondere einer Panade und/oder Gewürzschicht. Ein solches Kartoffelprodukt, das aus einer Menge von wie beschrieben bearbeiteten Kartoffelstücken besteht, unterscheidet sich auch von solchen ähnlichen wie bisher auf andere Art und Weise hergestellten Kartoffelprodukten. Die Kartoffelprodukte gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weisen eine Veredelungsschicht, insbesondere Panade oder Gewürzschicht auf, die an der tiefgekühlten Oberfläche anhaften. Die Anhaftung erfolgt im Grunde als Festfrieren an der Oberfläche. Die Veränderungen, die an der Oberfläche der Kartoffelstücke durch Frittieren erfolgen, und entsprechend in die Oberfläche der Kartoffelstücke eingedrungen sind, sind im Grunde frei von Bestandteilen, die die Veredelungsschicht ausmachen. Üblicherweise dürfte eine Fettschicht auf der Oberfläche der Kartoffelstücke vorhanden sein, die zum Teil in die Oberfläche der Kartoffelstücke eingedrungen ist. Die Veredelungsschicht, die Geschmacksstoffe wie Gewürze aufweist, ist dabei auf der genannten Fettschicht angeordnet, wohingegen Kartoffelstücke gemäß bisherigen Verfahren zumindest eine stärkere Vermischung etwaiger Bestandteile einer Veredelungsschicht mit dem Fett aufweist und gegebenenfalls die Veredelungsschicht bzw. die entsprechenden Bestandteile sogar zumindest teilweise unterhalb einer solchen Fettschicht angerordnet sind
  • Gemäß einer Ausführungsform wird als Ausgangsmaterial für die Veredelungsschicht eine Gewürzmischung verwendet. Vorzugsweise ist eine solche Würzmischung stärkefrei und/oder sie weist eine schlechte Hitzebeständigkeit auf und ist insbesondere zum Frittieren ungeeignet. Die Eigenschaften, Stärke aufzuweisen und hitzebeständig zu sein, sind Voraussetzungen, die für bisherige Herstellungsverfahren benötigt wurden. Bei der Aufbringung der Veredelungsschicht auf tiefgekühlten Kartoffelstücken werden diese Eigenschaften nicht mehr benötigt. Auch hieran kann ein erfindungsgemäßes Kartoffelprodukt gegebenenfalls von vorbekannten Kartoffelstücken unterschieden werden.
  • Ebenfalls können erfindungsgemäße Kartoffelprodukte die Eigenschaft aufweisen, dass die Veredelungsschicht abwaschbar ist. Das bedeutet, dass ein tiefgekühltes Kartoffelstück, wie es der Endverbraucher vorfindet, abgewaschen werden kann und dabei seine Veredelungsschicht, insbesondere die Geschmacksrichtung oder zumindest Teile davon verliert. Beim bestimmungsgemäßen Zubereiten im Backofen ergibt sich dann – zumindest idealerweise – ein von der Konsistenz her etwa gewünschtes Kartoffelstück, das jedoch im Wesentlichen seinen Geschmack verloren hat und auch nicht mehr so knusprig sein dürfte.
  • Gemäß einer Ausführungsform ist zudem vorgesehen, dass die Kartoffelstücke vor dem Frittieren geschnitten, blanchiert und getrocknet werden. Hierdurch werden sie in günstigerweise für das Frittieren vorbereitet.
  • Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren anhand von Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt
  • 1 einen Ablaufplan mit einigen Varianten zum erfindungsgemäßen Herstellen eines Kartoffelproduktes und
  • 2 schematisch einen Ausschnitt einer Produktionsanlage zum Herstellen von Kartoffelprodukten aus Kartoffelstücken.
  • Gemäß 1 bilden Kartoffeln das Eingangsprodukt zum Herstellen eines bzw. mehrerer Kartoffelprodukte gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Ablauf ist in 1 schematisch in einem Blockdiagramm gezeigt und berücksichtigt verschiedene, nicht abschließende Variationsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Herstellung. In Block 2 werden die Kartoffeln vorbereitet. Dies bedeutet je nach Anforderung Sortieren, Waschen, Schälen, Schneiden und Blanchieren. Anschließend hält man dabei Kartoffelstücke, wenngleich grundsätzlich auch ganze Kartoffeln verwendet werden könnten. Die erhaltenen Kartoffelstücke werden dann gemäß Block 4 frittiert. Es schließt sich das Tiefkühlen, das auch Frosten genannt wird, gemäß Block 6 an. Nach dem Frosten gemäß Block 6 kann entweder unmittelbar das Beschichten vorgenommen werden, oder die gefrosteten Kartoffelstücke oder ein Teil davon werden zunächst gemäß Block 8 zwischengelagert.
  • Zum Auftragen einer Veredelungsschicht werden entweder die Kartoffelstücke gemäß Block 10 zunächst befeuchtet und im Anschluss daran wird gemäß Block 12 eine Trockenwürze aufgetragen. Gemäß einer anderen Möglichkeit wird gemäß Block 14 unmittelbar eine Würzmischung, also bereits eine Mischung von Feuchtigkeit und der gewünschten Würze bzw. der gewünschten Geschmacksstoffe aufgetragen, insbesondere aufgesprüht. Das Beschichten mittels Befeuchten und anschließendem Auftragen einer Trockenwürze gemäß Block 10 und 12 oder mittels einer Würzmischung gemäß Block 14 kann sowohl unmittelbar im Anschluss an das Frosten gemäß Block 6 oder später im Anschluss an ein Zwischenlagern gemäß Block 8 erfolgen.
  • Nach dem Auftragen der Beschichtung gemäß der Blöcke 10 und 12 oder dem Block 14 erfolgt der Durchlauf einer Leertrommel gemäß Block 16. Dieser Arbeitsgang entspricht im Grunde einem der Arbeitsgänge gemäß einem der Blöcke 10, 12 oder 14, wobei jedoch auf die Kartoffelstücke nichts aufgetragen wird. Auch gemäß der Blöcke 10, 12 und 14 werden die Kartoffelstücke in einer Trommel mit etwa waagerechter Achse gedreht, um eine Durchmischung zu erreichen. Der Arbeitsgang gemäß Block 16 kann zum einen ein weiteres Durchmischen erreichen, ein Aneinanderkleben der Kartoffelstücke weiter verhindern, aber auch eine weitere Station schaffen, in der wahlweise doch ein weiterer Zusatzstoff den Kartoffelstücken beigegeben werden kann, falls dies erwünscht ist.
  • Grundsätzlich kann der Arbeitsgang in der Leertrommel gemäß Block 16 auch weggelassen werden.
  • In jedem Fall erfolgt als letzter Arbeitsschritt das Verpacken gemäß Block 18 und das Ergebnis ist ein verpacktes bzw. mehrere verpackte Kartoffelprodukt(e), also beispielsweise eine Tüte mit tiefgekühlten Pommes Frites zum Aufbacken im Ofen. Das Endprodukt kann ebenso ein Beutel mit tiefgekühlten Kartoffelspalten sein. Natürlich stellt eine industrielle Fertigungsanlage eine Vielzahl solcher beispielhaft genannten Beutel her. Auch Pommes Frites und Kartoffelspalten sind nur zwei Beispiele für ein mögliches Kartoffelprodukt.
  • 2 zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Produktionsanlage, wobei dieser Ausschnitt funktionell mit dem Froster 20 bzw. der Tiefkühlvorrichtung 20 beginnt, in dem Kartoffelstücke tiefgekühlt werden. Die Kartoffelstücke wurden zuvor frittiert, was in der Teildarstellung der 2 jedoch nicht gezeigt ist. Von dem Froster 20 (Tiefkühlvorrichtung) gelangen die Kartoffelstücke über eine Fördervorrichtung 22 zu der Auftragsvorrichtung 24. Die Fördervorrichtung 22 ist als Fließband veranschaulicht, wobei zu erwähnen ist, dass üblicherweise aber die Kartoffelstücke chargenweise von einer zur nächsten Station befördert werden. Es ist auch zu beachten, dass in der Teildarstellung der Produktionsanlage gemäß 2 sämtliche dargestellten Verfahrensschritte bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt erfolgen. Beginnend mit dem Froster 20 sind die Kartoffelstücke tiefgekühlt und bleiben bis einschließlich zum Verpacken tiefgekühlt. Es ist auch zu beachten, dass die Kartoffelstücke nach dem Froster 20 statt zur Auftragsvorrichtung 24 zu einer Zwischenlagerung befördert werden können, was in der 2 jedoch nicht dargestellt ist.
  • Die Auftragsvorrichtung 24 weist drei Trommeln 26, 28 und 30 auf, die im Wesentlichen eine waagerechte Achse aufweisen, und wobei die Kartoffelstücke unmittelbar von der ersten Trommel 26 zur zweiten Trommel 28 und von dort zur dritten Trommel 30 gelangen können. In der ersten Trommel 26 werden die Kartoffelstücke zunächst befeuchtet, insbesondere besprüht. Im Anschluss daran gelangen sie in die zweite Trommel 28, in der eine Trockenwürze im Wesentlichen in Pulverform zugeführt wird. Diese Trockenwür ze haftet an den zuvor befeuchteten Kartoffelstücken an und durch die sich drehende Trommel 26 erfolgt eine möglichst gleichmäßige Verteilung.
  • Im Anschluss an die zweite Trommel 28 werden die Kartoffelstücke in die dritte Trommel 30 übergeben, die eine Leertrommel ist und lediglich die Kartoffelstücke weiter durchmischt, ohne dass jedoch Zusatzstoffe zugeführt werden.
  • Im Anschluss an die dritte Trommel 30 werden die Kartoffelstücke mit der Fördervorrichtung 32 zur Verpackungsvorrichtung 34 zum Verpacken befördert. Das Kartoffelprodukt bzw. die Kartoffelprodukte sind dann fertig und können vertrieben werden.
  • Es ist zu beachten, dass ein wesentlicher Aspekt die Reihenfolge der durchgeführten Produktionsschritte ist. Aus diesem Grunde sind in der 2 die Pfeile 36, 38 und 40 angegeben, die die Produktionsrichtung und damit die Reihenfolge der Stationen und damit die Reihenfolge der Produktionsschritte anzeigen.

Claims (18)

  1. Produktionsanlage zum Herstellen von Kartoffelprodukten aus Kartoffelstücken, umfassend: – eine Tiefkühlvorrichtung zum Tiefkühlen der Kartoffelstücke und – eine Auftragsvorrichtung zum Auftragen einer Veredelungsschicht auf die Kartoffelstücke, insbesondere zum Auftragen einer Panade und/oder Würzmischung (14), wobei die Anlage dazu vorbereitet ist, die Veredelungsschicht auf die tiefgekühlten Kartoffelstücke aufzutragen.
  2. Produktionsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsvorrichtung zur Tiefkühlvorrichtung benachbart und/oder bezogen auf die Bearbeitung der Kartoffelstücke funktional hinter der Tiefkühlvorrichtung angeordnet ist, so dass die Kartoffelstücke nach dem Tiefkühlen in der Tiefkühlvorrichtung von dort, direkt oder indirekt zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung gelangen.
  3. Produktionsanlage nach Anspruch 1 oder 2, weiter umfassend eine Zwischenlagervorrichtung zum Zwischenlagern (8) der tiefgekühlten Kartoffelstücke, wobei die Zwischenlagervorrichtung funktional hinter der Tiefkühlvorrichtung und vor der Auftragsvorrichtung angeordnet ist, so dass tiefgekühlte Kartoffelstücke zunächst von der Tiefkühlvorrichtung zum Zwischenlagern (8) zur Zwischenlagervorrichtung gelangen, und anschließend, ggf. nach einer Lagerzeit, zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung gelangen.
  4. Produktionsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend eine Frittiervorrichtung zum Frittieren (4) der Kartoffelstücke, wobei die Frittiervorrichtung funktional vor der Tiefkühlvorrichtung angeordnet ist, so dass die Kartoffelstücke nach dem Frittieren (4) in der Frittiervorrichtung zum Tiefkühlen zur Tiefkühlvorrichtung und danach zum Beschichten zur Auftragsvorrichtung gelangen.
  5. Produktionsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter umfassend eine Verpackung (34) svorrichtung zum Verpacken (18) der Kartoffelstücke, wobei die Verpackungsvorrichtung funktional hinter der Auftragsvorrichtung angeordnet ist, so dass die Kartoffelstücke nach dem Beschichten in der Auftragsvorrichtung zur Verpackungs vorrichtung zum Verpacken (18) gelangen, wobei die Kartoffelstücke beim Beschichten, beim Verpacken (18) und in dem Zeitraum dazwischen ununterbrochen tiefgekühlt sind.
  6. Produktionsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsvorrichtung eine Drehtrommel aufweist, um die Kartoffelstücke durch Drehen der Trommel (26, 28, 30) in Bewegung zuhalten und die Veredelungsschicht aus einem flüssigen oder festen Ausgangsmaterial aufzutragen.
  7. Produktionsanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend eine Befeuchtungsvorrichtung zum Befeuchten (10) der tiefgekühlten Kartoffelstücke, wobei die Befeuchtungsvorrichtung funktional hinter der Tiefkühlvorrichtung und vor der Beschichtungsvorrichtung angeordnet ist, um die tiefgekühlten Kartoffelstücke vor der Beschichtung mit Feuchtigkeit zu benetzen, wobei vorzugsweise die Beschichtungsvorrichtung dazu vorbereitet ist, die Veredelungsschicht aus einem trockenen insbesondere pulverigen Ausgangsmaterial aufzutragen.
  8. Kartoffelprodukt, insbesondere Pommes Frites oder Kartoffelspalten, herstellbar insbesondere hergestellt durch ein Verfahren umfassend die folgenden Schritte: – Frittieren (4) von Kartoffelstücken, – Tiefkühlen der frittierten Kartoffelstücke und – Beschichten der tiefgekühlten Kartoffelstücke mit einer Veredelungsschicht, insbesondere einer Panade und/oder Gewürzschicht.
  9. Kartoffelprodukte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsmaterial für die Veredelungsschicht eine Würzmischung (14) verwendet wird.
  10. Kartoffelprodukte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Würzmischung (14) stärkefrei ist und/oder eine schlechte Hitzebeständigkeit aufweist, insbesondere zum Frittieren (4) ungeeignet ist.
  11. Kartoffelprodukte nach einem der Ansprüche 8–10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartoffelstücke vor dem Frittieren (4) geschnitten, blanchiert und getrocknet werden.
  12. Kartoffelprodukte nach einem der Ansprüche 8–11, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Tiefkühlen und vor dem Beschichten mit der Veredelungsschicht ein Befeuch ten (10) der Kartoffelstücke durchgeführt wird, wobei vorzugsweise das Beschichten mit der Veredelungsschicht aus einem trockenen, insbesondere pulverigen Material erfolgt.
  13. Kartoffelprodukte nach einem der Ansprüche 8–12, dadurch gekennzeichnet, dass die Veredelungsschicht abwaschbar ist.
  14. Verfahren zum Herstellen eines Kartoffelproduktes, insbesondere Pommes Frites, umfassend die folgenden Schritte: – Frittieren (4) von Kartoffelstücken, – Tiefkühlen der frittierten Kartoffelstücke und – Beschichten der tiefgekühlten Kartoffelstücke mit einer Veredelungsschicht, insbesondere einer Panade und/oder Gewürzschicht.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsmaterial für die Veredelungsschicht eine Würzmischung (14) verwendet wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Würzmischung (14) stärkefrei ist und/oder eine schlechte Hitzebeständigkeit aufweist, insbesondere zum Frittieren (4) ungeeignet ist.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14–16, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartoffelstücke vor dem Frittieren (4) geschnitten, blanchiert und getrocknet werden.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14–17, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Tiefkühlen und vor dem Beschichten mit der Veredelungsschicht ein Befeuchten (10) der Kartoffelstücke durchgeführt wird, wobei vorzugsweise das Beschichten mit der Veredelungsschicht aus einem trockenen, insbesondere pulverigen Material erfolgt.
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