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Die
Erfindung betrifft ein Fügeverfahren
zur Herstellung einer Verbindung zwischen einem ersten Bauteil und
einem zweiten Bauteil über
mindestens eine Fügestelle.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Verbund zwischen einem ersten Bauteil
und einem zweiten Bauteil.
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Größere beziehungsweise
komplexere Strukturen beispielsweise aus carbidkeramischen Faserverbundwerkstoffen
müssen über die
Verbindung von einzelnen carbidkeramischen Bauteilen hergestellt
werden. Dabei kann es grundsätzlich
auftreten, dass herzustellende Strukturen die Ausmaße von verwendeten
Prozessanlagen zur Carbidherstellung überschreiten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Fügeverfahren der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mittels welchem sich Bauteile außerhalb
einer Ofenanlage verbinden lassen, wobei mindestens der Fügebereich
carbidkeramisch ist.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Fügeverfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
an der mindestens einen Fügestelle
eine lokale Erwärmung
durchgeführt
wird, und der mindestens einen Fügestelle
flüssiger
Carbidbildner bereitgestellt wird und/oder an der mindestens einen Fügestelle
flüssiger
Carbidbildner hergestellt wird, welcher mit Kohlenstoff einer Kohlenstoffphase
des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils und/oder mit der
Fügestelle
bereitgestelltem Kohlenstoff zu Carbid reagiert.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung werden Bauteile
dadurch miteinander verbunden, dass an einer Fügestelle eine Reaktion mit
Kohlenstoff aus einer Kohlenstoffphase zu Carbid erfolgt und dabei eine
verzahnte stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil beziehungsweise
zwischen dem ersten Bauteil und einem entsprechenden Verbindungselement
und einem Verbindungselement und dem zweiten Bauteil entsteht.
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Zur
Herstellung der Verbindung einer Fügestelle ist eine lokale Erwärmung ausreichend.
Es muss nicht die ganze Struktur in einer Ofenanlage untergebracht
werden. Die Verbindung wird nicht während der Carbidbildnerinfiltration
des gesamten Bauteils durchgeführt,
sondern es wird nur eine ”Fügungs”-Carbidbildnerinfiltration
an der Fügestelle durchgeführt.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es grundsätzlich
möglich,
Bauteile zu verbinden, die bereits eine Kohlenstoffphase enthalten,
wie C/C-Bauteile oder C/C-Carbid-Bauteile. Es ist auch möglich, Bauteile
miteinander zu verbinden, welche keine Carbidphase enthalten, wie
beispielsweise Bauteile, welche aus porösem Kohlenstoff hergestellt sind.
Es ist weiterhin auch möglich,
Bauteile miteinander zu verbinden, welche keine interne Kohlenstoffphase
enthalten, wie beispielsweise Bauteile aus SiSiC. Dazu wird an der
Fügestelle
extern Kohlenstoff beispielsweise über eine Kohlenstoffpaste bereitgestellt.
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Die
lokale Erwärmung
lässt sich
auf einfache Weise beispielsweise über eine Elektrode, eine Heizwicklung
oder eine Induktionsspule zur Induktionsheizung erreichen.
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Es
hat sich gezeigt, dass sich mit dem erfindungsgemäßen Fügeverfahren
Fügeverbindungen hoher
Qualität
erreichen lassen.
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Es
ist möglich,
dass der Carbidbildner extern und/oder über das erste Bauteil und/oder über das zweite
Bauteil geliefert wird. Bei der externen Carbidbildnerlieferung
wird von außen
Carbidbildner beispielsweise in Granulatform bereitgestellt, welches aufgeschmolzen
wird und dadurch in die Fügestelle fließen kann.
Es ist alternativ oder zusätzlich
möglich, dass
das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil ein oder mehrere Depots
an Carbidbildner enthalten. Beispielsweise sind dazu in einer oder
mehreren Bohrungen Carbidbildner angeordnet. Eine Carbidbildnerbefüllung der
Bohrungen lässt
sich beispielsweise bei der Herstellung eines carbidkeramischen Bauteils
erreichen, indem entsprechend Carbidbildner im Überschuss angeboten wird und
nicht mit Kohlenstoff reagierender Carbidbildner sich in den entsprechenden
Bohrungen sammeln kann.
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Grundsätzlich ist
eine externe Carbidbildnerlieferung an ein Bauteil auch dadurch
möglich,
dass ein Verbindungselement ein oder mehrere Depots aufweist.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
wird der flüssige
Carbidbildner über
aufgeschmolzenes Granulat bereitgestellt. Beispielsweise wird das
Granulat auf eine Fügestelle
aufgelegt oder beispielsweise auf ein Verbindungselement aufgelegt
und aufgeschmolzen.
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Es
ist auch möglich,
dass flüssiger
Carbidbildner über
einen Docht in mindestens eine Fügestelle
geführt
wird. Der Docht ist ein Verteiler für Carbidbildner an einer Fügestelle.
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Es
ist auch grundsätzlich
möglich,
dass Carbidbildner über
ein oder mehrere Depots in dem ersten Bauteil und/oder in dem zweiten
Bauteil und/oder in mindestens einem Verbindungselement bereitgestellt
wird. Die Depots sind beispielsweise durch entsprechende Ausnehmungen
wie Nuten oder Bohrungen gebildet, in denen Carbidbildner angeordnet
ist. Durch entsprechende Erwärmung
lässt sich
der Carbidbildner aufschmelzen und flüssiger Carbidbildner lässt sich
dann einer Fügestelle
zuführen.
Es ist grundsätzlich
auch möglich,
dass ein Verbindungselement beziehungsweise ein oder mehrere Bauteile eine
gradierte Struktur aufweisen mit einer Carbidbildnerphase (Phase
an reinem Carbidbildner), welche in der Nähe einer Fügestelle beziehungsweise an
der unreagierten Fügestelle
gegenüber
einem sonstigen Bereich des entsprechenden Bauteils beziehungsweise
des Verbindungselements erhöht
ist. Bei der lokalen Erwärmung
kann dann der Carbidbildner einer solchen Carbidbildnerphase aufgeschmolzen
und der Fügestelle
zugeführt
werden.
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Es
ist möglich,
dass der Kohlenstoff in dem ersten Bauteil und/oder dem zweiten
Bauteil insbesondere als Kohlenstoffphase enthalten ist und/oder der
Kohlenstoff extern bereitgestellt wird. Ein carbidkeramisches Bauteil
enthält üblicherweise
eine Kohlenstoffphase. Ein C/C-Bauteil oder ein Bauteil aus porösem Kohlenstoff
enthält
ebenfalls eine Kohlenstoffphase. Durch die erfindungsgemäße Lösung lassen
sich auch Ausgangs-Bauteile miteinander verbinden, die keine Kohlenstoffphase
enthalten, wobei dann bei der Fügung
Kohlenstoff extern bereitgestellt wird. Der Fall der externen Bereitstellung
schließt
dabei ein, dass an den Bauteilen Kohlenstoffdepots angelegt worden
sind. Dadurch lassen sich beispielsweise auch carbidkeramische Bauteile
ohne Kohlenstoffphase wie SiSiC-Bauteile miteinander verbinden.
Insbesondere wird der Kohlenstoff extern als Kohlenstoffpaste bereitgestellt.
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Insbesondere
erfolgt eine integrale Erwärmung
der Fügestelle
mit Aufschmelzung des Carbidbildners, das heißt, die Erwärmung der Fügestelle wird auch dazu benutzt,
den Carbidbildner aufzuschmelzen. Es ist grundsätzlich aber auch möglich, dass
eine getrennte Erwärmung
einer Fügestelle
und Aufschmelzung des Carbidbildners erfolgt. Insbesondere wird
die Erwärmung
auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Carbidbildners durchgeführt, sodass
Carbidbildner zu einer Fügestelle
strömen
kann und eine Carbidbildung erfolgen kann.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
dass das erste Bauteil und das zweite Bauteil direkt miteinander
verbunden werden und/oder das erste Bauteil und das zweite Bauteil über mindestens
ein Verbindungselement verbunden werden, welches einen Fügebereich sowohl
mit dem ersten Bauteil als auch mit dem zweiten Bauteil aufweist.
Im letzten Falle wird das Verbindungselement vor der keramischen
Fügung
mit dem ersten Bauteil verbunden und das Verbindungselement wird
mit dem zweiten Bauteil verbunden, wodurch eine Verbindung des ersten
Bauteils und des zweiten Bauteils vorliegt.
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Das
mindestens eine Verbindungselement kann beispielsweise ein Stiftelement
oder ein Stopfenelement sein. Über
ein Stopfenelement lassen sich beispielsweise Rohrteile miteinander
verbinden, um ein längeres
Rohr (bezogen auf die einzelnen Rohrteile) herzustellen. Über Stiftelemente
lassen sich beispielsweise zwei oder mehr Platten miteinander verbinden.
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Insbesondere
umfasst das mindestens eine Verbindungselement eine Kohlenstoffphase
oder besteht ganz aus Kohlenstoff. Dadurch kann an dem Verbindungselement
Carbid gebildet werden, um eine stoffschlüssige Verbindung mit dem ersten
Bauteil und/oder dem zweiten Bauteil zu erreichen.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
ist das mindestens eine Verbindungselement ein carbidkeramisches
Element.
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Zur
Verbesserung der Verbindung kann (zusätzlich zu einer stoffschlüssigen Verbindung)
noch eine zusätzliche
Verbindung über
einen Formschluss und/oder einen Hinterschnitt erfolgen. Durch entsprechende
geometrische Ausbildung des Fügebereichs erhält man dadurch
eine Erhöhung
der Verbindungsfestigkeit.
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Es
kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere Fügeflächen vor dem Fügen mit
Fügematerial
und insbesondere mit kohlenstoffhaltigem Fügematerial wie beispielsweise
kohlenstoffhaltiger Fügepaste
versehen werden. Dadurch wird Kohlenstoff für die Carbidbildung bereitgestellt.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Bauteil und/oder das
zweite Bauteil und/oder ein Verbindungselement, welches das erste
Bauteil und das zweite Bauteil verbindet, aus einem C/C-Carbidmaterial
und/oder einem C/C-Material und/oder porösem Kohlenstoff und/oder einem
Carbidmaterial ohne Kohlenstoffphase hergestellt sind. Das C/C-Carbidmaterial
umfasst eine Kohlenstoff-Matrix mit eingebetteten Kohlenstofffasern
und eine Carbidphase. Ein solches C/C-Carbidmaterial wie C/C-SiC
weist eine hohe Thermoschockbeständigkeit
auf. Dadurch ist es beispielsweise möglich, während der Herstellung der Fügeverbindung
mit kurzen Aufheizzeiten beispielsweise unterhalb von 60 s zu arbeiten.
Ein C/C-Material enthält
keine Carbidphase. Mindestens im Fügebereich wird durch die Carbidbildnerinfiltration
eine Carbidphase hergestellt. Ein Material aus porösem Kohlenstoff
besteht vollständig
aus Kohlenstoff und enthält
ebenfalls keine Carbidphase. Diese wird am Fügebereich hergestellt. Ein
Carbidmaterial ohne Kohlenstoffphase wie beispielsweise ein SiSiC-Material
kann mit einem anderen Bauteil verbunden werden, wenn dem Fügebereich
Kohlenstoff zur Bildung von Carbid im Fügebereich bereitgestellt wird.
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Insbesondere
wird eine stoffschlüssige
Verbindung und damit eine Verhakung zwischen zu verbindenden Elementen
hergestellt.
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Günstig ist
es, wenn die Erwärmung
und Carbidbildnerbeaufschlagung unter Schutzgas wie Stickstoff oder
Argon durchgeführt
wird. In einer solchen Schutzgasatmosphäre wird verhindert, dass Sauerstoff
an eine Fügestelle
treten kann. Luftsauerstoff kann grundsätzlich zur Oxidation von Kohlenstoff
(bei Temperaturen oberhalb von ca. 450°C) führen. Ferner kann eine Carbidbildneroxidation
wie beispielsweise SiO2-Bildung erfolgen.
Durch die Arbeit unter Schutzgas wird dies verhindert.
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Es
ist alternativ oder zusätzlich
auch möglich,
dass eine Aufheizzeit bis zum Überschreiten
der Schmelztemperatur des Carbidbildners höchstens 60 s und insbesondere
höchstens
35 s beträgt.
Vorteilhafterweise enthält
diese Aufheizzeit auch eine Haltezeit. Bei einer entsprechend kurzen
Aufheizzeit und Haltezeit kann der Einfluss von Luftsauerstoff stark verringert
werden. Beispielsweise bei Induktionsheizung lassen sich kürzere Aufheizzeiten
realisieren. Es ist grundsätzlich
möglich,
dass dann auch unter einer Luftatmosphäre und nicht Schutzgasatmosphäre gearbeitet
wird und gute Resultate erhalten werden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn eine Spaltbreite einer Fügestelle kleiner 60 μm ist und
insbesondere bei 0 bis 20 μm
liegt. Dies wird durch entsprechende passgenaue Ausbildung von Fügebereichen
erreicht. Dadurch lässt
sich erreichen, dass flüssiger
Carbidbildner über
Kapilarwirkung in entsprechende Bereiche einer Fügestelle gelangen kann.
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Insbesondere
ist der Carbidbildner Si, W, Ti oder Cu.
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Die
Erhitzung kann beispielsweise über
mindestens eine Elektrode und/oder über Induktionsheizen und/oder
einen Brenner erfolgen. Es lässt
sich dadurch auf einfache Weise eine lokale Erhitzung an einer Fügestelle
durchführen.
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Insbesondere
wird die Erwärmung
auf einer Temperatur von mindestens 1420°C durchgeführt. Dies ist die Schmelztemperatur
von Silicium.
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Ein
Verbund zwischen einem ersten Bauteil und einem zweiten Bauteil
lässt sich
auf einfache Weise mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellen. Es
ist dabei möglich,
eine lokale Verbindung an einer Fügestelle zu erzeugen.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang
mit den Zeichnungen der näheren
Erläuterung
der Erfindung.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fügeverfahrens
zur Herstellung eines Rohrs;
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2 eine
schematische Darstellung eines Verbunds eines plattenförmigen ersten
Bauteils und eines plattenförmigen
zweiten Bauteils in einer Draufsicht;
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3 eine
Schnittansicht längs
der Linie 3-3 gemäß 2 während eines
Durchführungsschritts eines
Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4 eine
schematische Schnittansicht während
der Durchführung
eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fügeverfahrens
zur Verbindung eines plattenförmigen
ersten Bauteils mit einem plattenförmigen zweiten Bauteil; und
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5 ein
Mikrostrukturbild eines konkreten Ausführungsbeispiels zum Verbund
eines plattenförmigen
ersten Bauteils mit einem plattenförmigen zweiten Bauteil gemäß 2 und 3.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zur Verbindung eines carbidkeramischen ersten Bauteils mit
einem carbidkeramischen zweiten Bauteil. Die carbidkeramischen Bauteile
sind dabei als Keramikbauteile fertiggestellt. Sie weisen eine carbidkeramische
Phase auf. Ferner weisen sie eine Kohlenstoff-Matrix auf. Das Material für solche
Bauteile wird auch als C-XC bezeichnet wobei X Silicium, Wolfram, Titan
oder Kupfer sein kann. Das am meisten verwendete carbidkeramische
Material ist Siliciumcarbid.
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Insbesondere
ist das Material für
das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil C/C-XC. Ein solches
Material enthält
Kohlenstofffasern. Durch die Fasereinbettung von Kohlenstofffasern
erhält
man eine hohe Thermoschockbeständigkeit.
Die Fasern können
bei der Herstellung beispielsweise in Gewebeform, als Endlosrovings
oder als Kurzfasern bereitgestellt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
das erste carbidkeramische Bauteil und das zweite carbidkeramische
Bauteil direkt miteinander verbunden oder alternativ oder zusätzlich mit
mindestens einem Verbindungselement wie einem Stift oder einen Stopfen
verbunden werden. Das Verbindungselement besteht dabei aus Kohlenstoff
oder weist eine Kohlenstoffphase auf. Insbesondere ist das Verbindungselement
ein C/C-Element oder ein C-XC-Element oder C/C-XC-Element.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung wird
an einer Fügestelle,
an welcher eine Verbindung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten
Bauteil erfolgen soll, eine lokale Erwärmung durchgeführt. Die
Erhitzung erfolgt dabei über
die Schmelztemperatur des Carbidbildners X. Der Fügestelle
wird flüssiger
Carbidbildner bereitgestellt, welcher mit Kohlenstoff aus der Kohlenstoff-Matrix
des ersten Bauteils und des zweiten Bauteils (und gegebenenfalls mit
Kohlenstoff aus einem Verbindungselement) zu Carbid (XC) reagiert.
Dadurch erfolgt eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil beziehungsweise
zwischen dem Verbindungselement und dem ersten Bauteil und dem Verbindungselement
und dem zweiten Bauteil. Bei der stoffschlüssigen Verbindung erfolgt gewissermaßen eine
Verhakung von Carbidbereichen zwischen dem ersten Bauteil und dem
zweiten Bauteil beziehungsweise zwischen dem ersten Bauteil und
dem Verbindungselement und dem Verbindungselement und dem zweiten
Bauteil.
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Der
Carbidbildner wird insbesondere in Reinform als Schweißlot beziehungsweise
Heißlot
verwendet. Dabei genügt
es, eine Fügestelle örtlich begrenzt, das
heißt
lokal zu erhitzen. Es muss nicht das komplette erste Bauteil und
zweite Bauteil zur Verbindung dieser Bauteile erhitzt werden.
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Vorteilhaft
ist dabei eine hohe Thermoschockstabilität, wie sie C/C-XC-Materialien
aufweisen. Die hohe Thermoschockstabilität verhindert, dass beim Heizen
der Fügestelle
durch Thermospannungen Risse entstehen.
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Der
flüssige
Carbidbildner kann dabei in einen Fügespalt zwischen dem ersten
Bauteil und dem zweiten Bauteil beziehungsweise zwischen einem Verbindungselement
und dem ersten Bauteil und dem Verbindungselement und dem zweiten
Bauteil eindringen und auch in das entsprechende Element (das erste
Bauteil, das zweite Bauteil und gegebenenfalls das Verbindungselement)
eindringen und mit dem dort vorhandenen Kohlenstoff zu Carbid reagieren.
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Grundsätzlich günstig ist
es, wenn Fügeflächen vor
dem Fügen
mechanisch bearbeitet werden, um eine hohe Passgenauigkeit zu erreichen.
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Es
kann dabei vorgesehen werden, dass eine oder mehrere Fügeflächen mit
einer Fügepaste versehen
werden, welche insbesondere ein kohlenstoffhaltiges Material umfasst.
Durch die Fügepaste wird
(zusätzlich
oder ausschließlich)
Kohlenstoff bereitgestellt. Es erfolgt auch eine zusätzliche
Verklebung, welche die Herstellung der Fügeverbindung vereinfacht.
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An
einem heißen
Bereich an einer Fügestelle kann,
wenn Sauerstoff (insbesondere Luftsauerstoff) dorthin gelangt eine
Reaktion mit Restkohlenstoff eine Bauteils beziehungsweise eines
Verbindungselements erfolgen und/oder es kann eine Oxid-Bildung mit
freiem Carbidbildner erfolgen. Deswegen ist es vorteilhaft, wenn
der Zutritt von Luftsauerstoff zu einer heißen Fügestelle unterbunden oder zumindest minimiert
wird.
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Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass eine kurze Aufheizzeit
(einschließlich
Haltezeit) bis zum Erreichen und Überschreiten der Schmelztemperatur
des Carbidbildners verwendet wird. Insbesondere beträgt diese
Aufheizzeit höchsten
60 s und vorzugsweise liegt sie unterhalb von 35 s. Bevorzugterweise
liegt sie für
eine Aufheizung von ca. 450°C
(bei dieser Temperatur fängt
Kohlenstoff an zu Oxidieren) bis zu einer Temperatur in der Größenordnung
der Schmelztemperatur des Carbidbildners (beispielsweise ca. 1450°C für Silicium)
zwischen 10 s bis 30 s.
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Es
ist in diesem Zusammenhang vorteilhaft, wenn das entsprechende Material
des ersten Bauteils und des zweiten Bauteils und gegebenenfalls
eines Verbindungselements ein C/C-XC-Material mit entsprechend großer Thermoschockbeständigkeit ist.
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Es
ist alternativ oder zusätzlich
auch möglich,
dass die Fügung
unter einer Schutzgasatmosphäre
durchgeführt
wird. Entsprechend wird eine Fügestelle
mit Schutzgas wie beispielsweise Stickstoff oder Argon beaufschlagt.
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Grundsätzlich ist
es vorteilhaft, wenn ein Fügespalt
zwischen zu verbindenden Fügeteilen
(dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil beziehungsweise einem
Verbindungselement und dem ersten Bauteil und einem Verbindungselement
und dem zweiten Bauteil) nicht zu groß ist, damit eine Kapilarwirkung
für das
Eindringen des flüssigen
Carbidbildners erreicht ist. Beispielsweise wird die Spaltbreite so
groß gewählt, dass
keine Carbidbildnerphase an der Fügestelle übrig bleibt. Vorteilhafterweise
liegt eine Spaltbreite an einer Fügestelle unterhalb von höchstens
60 μm und
insbesondere liegt die Spaltbreite zwischen 0 und kleiner 20 μm. Eine solch
kleine Spaltbreite lässt
sich insbesondere durch Presspassung beziehungsweise durch Übergangsanpassung
erhalten.
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Grundsätzlich erfolgt
bei dem erfindungsgemäßen Fügeverfahren
eine Spaltinfiltration eines Carbidbildner-Grundwerkstoffs, welcher
die geeignete Temperatur hat. Es erfolgen dann Oberflächenreaktionen
und Diffusionsreaktionen unter Carbidbildung, wodurch wiederum die
stoffschlüssige
Verbindung hergestellt wird.
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Die
Diffusionstiefe von Carbidbildner kann dabei abhängig sein von einer Aufheizzeit
beziehungsweise Haltezeit.
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Durch
das erfindungsgemäße Fügeverfahren
können
Strukturen aus mehreren carbidkeramischen Bauteilen fernab von Ofenanlagen
hergestellt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden fertige
carbidkeramische Bauteile verwendet. Eine Positionierung als Ganzes
in einem Ofen ist nicht notwendig. Es genügt eine lokale Erwärmung an
einer Fügestelle.
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Es
ist bekannt, Kohlenstoff-Zwischenteile während der Carbidbildnerinfiltrierung
in einem Ofen stoffschlüssig
miteinander zu verbinden. Dieses Verfahren wird als in-situ-Fügung bezeichnet.
Bei der in-situ-Fügung
muss die Fügestruktur
vor dem Fügen als
Ganzes in einem Ofen positioniert werden und auch als Ganzes aufgeheizt
werden. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird
dagegen eine Fügung lokal
durchgeführt,
welche dann auch nicht innerhalb einer großen Ofenanlage durchgeführt werden
muss.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
haben sich Fügequalitäten vergleichbar
der in-situ-Fügung
erreichen lassen.
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Bei
einem Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fügeverfahrens wird, wie in 1 schematisch
dargestellt, ein Rohr mit Längsachse 11 hergestellt.
Dazu werden ein carbidkeramisches erstes Rohrbauteil 12 und
ein carbidkeramisches zweites Rohbauteil 14 bereitgestellt.
Diese Rohbauteile 12 und 14 sind beispielsweise
aus C/C-SiC hergestellt. Die beiden Bauteile 12 und 14 weisen
grundsätzlich
die gleichen Querabmessungen mit gleichem Innendurchmesser und Außendurchmesser auf,
wobei sie einen hohlzylindrischen Innenraum und eine zylindrische
Außenfläche aufweisen.
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Zur
Verbindung des ersten Bauteils 12 und des zweiten Bauteils 14 ist
ein Stopfen 16 als Verbindungselement (Stopfenelement)
vorgesehen. Der Stopfen 16 weist einen Außendurchmesser
auf, welcher im Wesentlichen dem Innendurchmesser des ersten Bauteils 12 und
des zweiten Bauteils 14 entspricht. In dem Stopfen 16 ist
ein Kanal angeordnet, um einen Durchfluss von Fluid durch das hergestellte Rohr
zu ermöglichen.
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Der
Stopfen 16 ist beispielsweise aus C/C oder C/C-SiC hergestellt.
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Das
erste Bauteil 12 und das zweite Bauteil 14 werden
zunächst
an einer Innenseite, an welcher der Stopfen 16 positioniert
werden soll, bearbeitet. Der Stopfen 16 wird an einer Außenseite überschliffen,
um eine hohe Passgenauigkeit zu erreichen.
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Das
erste Bauteil 12 und das zweite Bauteil 14 werden
jeweils über
den Stopfen 16 geschoben.
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An
einer Innenseite des ersten Bauteils 12 und/oder des zweiten
Bauteils 14 wird Carbidbildnergranulat 18 wie
beispielsweise Siliciumgranulat bereitgestellt. Es wird dabei vorzugsweise
reiner Carbidbildner (ohne Beimischungen) bereitgestellt.
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Es
erfolgt eine Erwärmung
des Carbidbildnergranulats 18 beispielsweise über einen
Rohrofen, um das Carbidbildnergranulat 18 zum Schmelzen
zu bringen und flüssigen
Carbidbildner bereitzustellen.
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Weiterhin
erfolgt eine Erwärmung
einer Fügestelle 20.
Die Fügestelle 20 ist
dabei gebildet durch eine Außenfläche des
Stopfens 16, welche dem ersten Bauteil 12 und
dem zweiten Bauteil 14 zugewandt ist und den jeweiligen
Flächen
des ersten Bauteils 12 und des zweiten Bauteils 14,
welches dem Stopfen 16 zugewandt ist. Ferner wird die Fügestelle 20 über den
einander zugewandten stirnseitigen Flächen 22 des ersten
Bauteils und des zweiten Bauteils 14 gebildet.
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Eine
lokale Erwärmung
an der Fügestelle 20 erfolgt
beispielsweise durch Induktionsheizung. Dazu ist eine entsprechende
Induktionsentwicklung 24 vorgesehen. Die Aufheizung erfolgt
auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Carbidbildners. Wenn
beispielsweise als Carbidbildner Silicium eingesetzt wird, dann
wird er auf eine Temperatur von mindestens ca. 1450°C aufgeheizt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass Fügeflächen der
Fügestelle 20 vorher
mit einem kohlenstoffhaltigen oder bei Erhitzung kohlenstoffbereitstellenden Fügematerial
bestrichen werden.
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Wie
oben beschrieben, ist es vorteilhaft, wenn die Aufheizung schnell
erfolgt, um eine Oxidation von Kohlenstoff und von Carbidbildner
zu vermeiden.
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Flüssiger Carbidbildner
dringt in den Spalt an der Fügestelle 20 ein.
Die Schmelztemperatur des Carbidbildners ist dabei nach einer gewissen
Haltezeit erreicht. Mit dem Kohlenstoff der Kohlenstoff-Matrix des
Stopfens 16 und des ersten Bauteils 12 und des
zweiten Bauteils 14 erfolgt eine Reaktion zu Carbid (wie
beispielsweise Siliciumcarbid). Dadurch wird eine stoffschlüssige Verbindung
sowohl des ersten Bauteils 12 als auch des zweiten Bauteils 14 mit
dem Stopfen 16 als Verbindungselement zwischen den Bauteilen 12 und 14 erreicht.
Es kann auch eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen den gegenüberliegenden
Stirnflächen 22 des
ersten Bauteils 12 und des zweiten Bauteils 14 erreicht
werden.
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Grundsätzlich ist
es beispielsweise auch möglich,
dass die lokale Erhitzung an dem ersten Bauteil 12 und
an dem zweiten Bauteil 14 im Bereich der Fügestelle 20 über eine
Elektrode erfolgt.
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Zur
Verbindung des ersten Bauteils 12 und des zweiten Bauteils 14 zur
Herstellung des Rohrs 10 muss nicht das ganze Rohr 10 erhitzt
werden, sondern eine lokale Erhitzung der Fügestelle 20 ist ausreichend,
um eine Carbidbildung an der Fügestelle und
damit eine stoffschlüssige
Verbindung zu bewirken.
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Bei
einem konkreten Ausführungsbeispiel wurden
zwei C/C-SiC-Rohre als erstes Bauteil 12 und zweites Bauteil 14 jeweils
mit einem Außendurchmesser
von 36 mm und einem Innendurchmesser von 30 mm verbunden. Der Stopfen 16 weist
eine Länge
von 50 mm und einem Durchmesser von 30 mm auf. Als Carbidbildner
wurde Siliciumgranulat 18 im Innern des ersten Bauteils 12 und
des zweiten Bauteils 14 angeboten und aufgeschmolzen.
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Es
ist beispielsweise auch möglich,
wie in den 2 und 3 schematisch
gezeigt, eine erste Platte 26 und eine zweite Platte 28 (als
carbidkeramisches erstes Bauteil und carbidkeramisches zweites Bauteil)
miteinander zu verbinden. Beispielsweise erfolgt eine direkte Verbindung.
Dazu werden gegenüberliegende
Fügeflächen vor
dem Fügen überschliffen,
um eine glatte Fügefläche mit
engen Toleranzen zu erreichen.
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Es
kann dabei grundsätzlich
vorgesehen sein, die erste Platte 26 und die zweite Platte 28 alternativ
oder zusätzlich über Stiftelemente 30 als
Verbindungselement verbunden werden. Die Stiftelemente 30 sind
dabei aus C/C oder C/C-XC hergestellt. Die Stiftelemente 30 werden
sowohl stoffschlüssig
mit der ersten Platte 56 als auch mit der zweiten Platte 28 verbunden
(zusätzlich
kann, wie oben erwähnt,
noch eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen der ersten Platte 26 und der zweiten
Platte 28 vorliegen).
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An
der ersten Platte 26 und an der zweiten Platte 28 werden
fluchtend ausgerichtete Bohrungen beziehungsweise Ausnehmungen angebracht,
in denen die Stiftelemente 30 möglichst passgenau sitzen. Entsprechend
entspricht ein Außendurchmesser
eines Stiftelements 30, welches insbesondere zylindrisch
ausgebildet ist, im Wesentlichen einem Innendurchmesser einer solchen
Bohrung 32. Die erste Platte 26 und die zweite
Platte 28 sind carbidkeramische Platten mit Kohlenstoff-Matrix.
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Zur
Fügeverbindung
wird beispielsweise auf einem entsprechenden Stiftelement 30 Carbidbildnergranulat 34 aufgelegt.
Eine Fügestelle 36,
an welcher eine Fügeverbindung
durchzuführen
ist, wird lokal erhitzt. Beispielsweise ist dazu eine Elektrode 38 wie
Wolframelektrode vorgesehen. Die Fügestelle wird dabei mit Schutzgas
beaufschlagt, was in 3 durch die Pfeile mit dem Bezugszeichen 40 angedeutet
ist. Das Schutzgas verhindert einen Zutritt von Luftsauerstoff zu
der Fügestelle
beziehungsweise verringert diesen Zutritt.
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Es
wird beispielsweise auf eine Temperatur in der Größenordnung
zwischen 1459°C
und 1700°C erhitzt.
Dieser Carbidbildner kann über
einen Fügespalt
zwischen dem Stiftelement 30 und einer Bohrungswand der
Bohrung 32 eindringen und auch in das Material des Stiftelements
und der Platten 26 und 28 um die Bohrung 32 eindringen
und dabei mit dem Kohlenstoff zu Carbid reagieren.
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Dadurch
wird eine stoffschlüssige
Verbindung hergestellt und damit die erste Platte 26 mit
der zweiten Platte 28 verbunden.
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Grundsätzlich ist
es dabei auch möglich, dass
flüssiger
Carbidbildner in einen Zwischenraum zwischen der ersten Platte 26 und
der zweiten Platte 28 eindringen kann und auch dort eine
stoffflüssige Verbindung
herstellen kann.
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Bei
einem konkreten Ausführungsbeispiel wurden
zwei C/C-SiC-Platten in Abmessungen 100 mm × 30 mm × 3 mm verbunden. Es wurden
dabei Stifte mit einem Durchmesser von 10 mm und einer Länge von
6 mm verwendet. Es wurde sowohl Stiftelemente aus C/C als auch aus
C/C-SiC verwendet. Siliciumgranulat wurde als Carbidbildner auf
den Stiftelementen 30 positioniert und mittels der Elektrode 38 über WIG-Schweißen aufgeschmolzen.
Es wurde eine Haltezeit von 50 s verwendet.
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Es
wurden dabei folgende Parameter im WIG-Schweißverfahren eingestellt, die
sich als vorteilhaft erwiesen haben: Es wurde ein WIG-Lichtbogenschweißen mit
Argon 4.6 als Schutzgas durchgeführt.
Eine Wolframnadel der Elektrode 38 hatte einen Durchmesser
von 2,4 mm und diente als Lichtbogenträger. Die Zuführung von
Argon betrug 8 l/h, der Schweißstrom
lag zwischen 150 A und 160 A.
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Es
wurde eine Haltezeit von ca. 60 s gewählt. Die Korngröße des Siliciums
betrug zwischen 5 mm2 und 10 mm2.
Hier ließ sich
die beste Verschmelzung erreichen. (Wenn die Korngröße zu klein
ist, dann besteht grundsätzlich
auch die Gefahr, dass das Schutzgas Körner von der Fügestelle 36 wegbläst.) Bei
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde
der flüssige
Carbidbildner extern bereitgestellt, indem entsprechendes Carbidbildnergranulat 18 beziehungsweise 34 bereitgestellt
wurde und diese aufgeschmolzen wurde.
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Ein
Mikrostrukturbild einer Fügeverbindung, welche
entsprechend hergestellt wurde, ist in 5 gezeigt.
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Es
ist auch grundsätzlich
möglich,
wie in 4 angedeutet, dass einer bestimmten Fügestelle 42 flüssiger Carbidbildner über einen
Docht 44 bereitgestellt wird. Der Docht 44 ist
beispielsweise aus C/C oder C/C-XC hergestellt. Über ihn lässt sich einem definierten
Bereich flüssiger
Carbidbildner zuführen.
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Es
ist auch möglich,
dass das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil Carbidbildner
bereitstellen. Ebenfalls ist es möglich, dass ein Verbindungselement
wie ein Stopfen oder ein Stiftelement Carbidbildner bereitstellen.
Dazu ist an einem entsprechenden Bauteil beziehungsweise einem Verbindungselement
(mindestens) ein Depot 46 für Carbidbildner angeordnet.
Ein solches Depot ist beispielsweise durch eine Nut 48 gebildet,
welche mit festem Carbidbildner gefüllt ist. Bei der Erhitzung über die
Schmelztemperatur verflüssigt
sich der Carbidbildner und kann mit Kohlenstoff zu Carbid reagieren.
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Es
ist grundsätzlich
auch möglich,
dass ein Bauteil einen gradierten Aufbau aufweist und insbesondere
eine freie Carbidbildnerphase 50 aufweist, wobei entsprechend
die Carbidbildnerphase 50 im Bereich einer vorgesehenen
Fügestelle
einen erhöhten
prozentualen Anteil im Vergleich zu einem Bereich in einem größeren Abstand
zu der Fügestelle aufweist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Fügeverfahren wird
ein Fügebereich
hergestellt, welcher carbidkeramisch ist. Dieser carbidkeramische
Fügebereich, welcher
für eine
stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil sorgt, kann
dabei hergestellt werden, wenn das erste Bauteil und/oder das zweite
Bauteil bereits eine Kohlenstoffphase enthält, welche mit Carbidbildner
reagieren kann und/oder wenn extern Kohlenstoff bereitgestellt wird.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
sind das erste Bauteil und das zweite Bauteil, welche miteinander
verbunden werden, jeweils carbidkeramisch. Die carbidkeramischen
Bauteile enthalten eine Kohlenstoffphase und/oder es wird kohlenstoffhaltiges
Fügematerial
bereitgestellt.
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Bei
den miteinander zu verbindenden Bauteilen kann es sich auch um Bauteile
handeln, welche a priori keine Carbidphase enthalten. Beispielsweise handelt
es sich um C/C-Bauteile oder um Bauteile aus porösem Kohlenstoff.
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Es
ist grundsätzlich
auch möglich,
Bauteile miteinander zu verbinden, die a priori überhaupt keinen Kohlenstoff
enthalten. Es muss dann bei der Fügung Kohlenstoff extern bereitgestellt
werden, beispielsweise in Form einer Kohlenstoffpaste. Dadurch ist
es beispielsweise möglich,
SiSiC-Bauteile miteinander zu verbinden.
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Auch
eine Verbindung von zwei Bauteilen, welche aus unterschiedlichen
Materialien hergestellt sind, ist möglich.
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Das
Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass im Fügebereich
Carbid hergestellt wird. Wenn der Fügebereich sich entsprechend
in das Bauteil ausdehnt, weil in diesem auch Carbid gebildet wird
bzw. bereits Carbid vorhanden ist, dann lässt sich eine stoffschlüssige Verzahnung
erreichen.