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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung
der Anlage zwischen einer Auflagefläche an einem Werkzeughalter,
vorzugsweise einem SK- oder HSK-Werkzeughalter, und einer Gegenfläche einer
Werkzeugspindel einer Werkzeugmaschine, bei dem der Werkzeughalter
mittels einer axial verstellbaren Spannstange in die Werkzeugspindel
eingezogen wird, wobei zumindest ein Sensor vorgesehen ist, der
die aktuelle axiale Lage der Spannstange abfragt, und wobei ein
von der aktuellen axialen Lage der Spannstange abhängiger Ist-Wert
ermittelt und verwendet wird, um eine Aussage über die Anlage zu treffen.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Werkzeugmaschine mit einer Werkzeugspindel,
in die ein Werkzeughalter, vorzugsweise ein SK- oder HSK-Werkzeughalter,
mittels einer axial verstellbaren Spannstange eingezogen wird, und
einer Ablaufsteuerung für
den Betrieb der Werkzeugmaschine, wobei an dem Werkzeughalter eine
Auflagefläche vorgesehen
ist, die bei in die Werkzeugspindel eingespanntem Werkzeughalter
mit einer an der Werkzeugspindel vorgesehenen Gegenfläche in Anlage ist,
zumindest ein Sensor vorgesehen ist, der die aktuelle axiale Lage
der Spannstange abfragt, und wobei die Ablaufsteuerung einen von
der gemessenen aktuellen axialen Lage der Spannstange abhängigen Ist-Wert
ermittelt und verwendet, um eine Aussage über die Anlage zu treffen.
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Ein
gattungsgemäßes Verfahren
kann auf der bekannten Werkzeugmaschine durchgeführt werden.
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Eine
aus der
DE 197 26
942 A1 bekannte Werkzeugmaschine weist eine in einem Spindelgehäuse drehbar
gelagerte Werkzeugspindel auf, an deren Stirnseite zentrisch eine
Aufnahme für
Werkzeughalter vorgesehen ist.
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Derartige
Werkzeughalter sind in der Regel genormt, sie weisen einen Steilkegel
oder einen Kegel-Hohlschaft auf, der komplementär zu der Werkzeugaufnahme in
der Spindel ausgebildet ist. An den Steilkegel oder Hohlschaft-Kegel
schließt
sich nach unten ein verdickter Bund an, an dem eine Greifernut für einen
automatischen Werkzeugwechsler vorgesehen ist. Unterhalb des Bundes
verläuft
ein Halteschaft, an dem Werkzeuge befestigt werden können.
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Auf
der Seite des Kegel-Hohlschaftes ist auf dem verdickten Bund eine
Auflagefläche
vorgesehen, die bei in die Werkzeugaufnahme eingespanntem Werkzeughalter
in Plananlage, also Anlage mit einer Gegenfläche zu liegen kommt, die an
der Stirnseite der Werkzeugspindel vorgesehen ist.
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Der
Werkzeughalter wird dabei über
eine Zugstange, die an dem Kegel-Hohlschaft angreift, in die Werkzeugaufnahme
hineingezogen, wobei sich die konische Mantelfläche des Kegel-Hohlschaftes gegen
die konische Mantelfläche
der Werkzeugaufnahme verspannt.
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Der
passgenaue Sitz des Werkzeughalters in der Werkzeugaufnahme erfolgt über die
Plananlage zwischen der Auflagefläche und der Gegenfläche. Es ist
leicht ersichtlich, dass jegliche Art von Spänen, die beim Werkzeugwechsel
auf die Auflagefläche und/oder
die Gegenfläche
gelangen, die Plananlage und damit den korrekten Sitz des Werkzeughalters
in der Werkzeugaufnahme negativ beeinflussen. Bei einem SK-Werkzeughalter wird
der passgenaue Sitz durch Anlage zwischen der Kegelfläche des SK-Werkzeughalters
und der Innen-Kegelfläche
der Werkzeugaufnahme sichergestellt, die als Auflagefläche und
Gegenfläche
im Sinne der vorliegenden Anmeldung wirken.
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Ein
zwischen Auflagefläche
und Gegenfläche
geratener Metallspan kann somit dazu führen, dass der Werkzeughalter
nicht vollständig
in die Werkzeugaufnahme eingezogen werden kann, bzw. dass der Werkzeughalter
mit seiner Achse nicht fluchtend zur Drehachse der Werkzeugspindel
liegt, so dass das Werkzeug nicht rund läuft, sondern taumelt.
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Derartige
Einspannfehler beeinträchtigen
die Genauigkeit, mit der die bekannte Werkzeugmaschine Werkstücke bearbeiten
kann. Die Metallspäne können durchaus
Abmaße
von vielen hundert Mikrometern erreichen, es ist aber auch möglich, dass
Metallspäne
lediglich zu einem Einspannfehler von 10 μm oder weniger führen.
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Da
die bekannte Werkzeugmaschine jedoch zur Präzisionsbearbeitung vorgesehen
ist, bei der Oberflächen
mit einer Genauigkeit von 10 μm
oder weniger bearbeitet werden, führt ein derartiger Metallspan
also zwangsläufig
zu einem schlechten Arbeitsergebnis und ggf. sogar zu Ausschuss.
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Um
die Bearbeitungsgenauigkeit der bekannten Werkzeugmaschine zu verbessern,
wird in der
DE 197 26 942 vorgeschlagen,
den Werkzeughalter beim Einwechseln in die Werkzeugaufnahme sowie
beim Auswechseln mit Kühlmittel
abzuspülen, um
so zu verhindern, dass Metallspäne
an dem Werkzeughalter, insbesondere auf dessen Auflagefläche, zu
liegen kommen.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass trotz der großen Erfolge, die durch das
Abspülen
des Werkzeughalters während
des Einwechselns oder des Auswechselns erzielt werden können, doch
nicht ganz ausgeschlossen werden kann, dass in seltenen Fällen Metallspäne auf der
Auflagefläche
oder auf der Gegenfläche
an der Werkzeugspindel haften bleiben, die dann die Anlage stören und
zu schlechten Arbeitsergebnissen führen.
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Vor
diesem Hintergrund besteht also ein Bedarf, die Qualität der Anlage
zwischen der Auflagefläche
an dem Werkzeughalter und der Gegenfläche an der Werkzeugspindel
zu überwachen,
um bei fehlerhafter Anlage ein Alarmsignal auszugeben, so dass automatische
oder manuelle Maßnahmen
initiiert werden können,
um die Stirnseite der Werkzeugspindel zu reinigen, bevor die Bearbeitung
des eingespannten Werkstückes
fortgesetzt wird.
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Der
Anmelderin der vorliegenden Erfindung sind Werkzeugmaschinen bekannt,
bei denen die Plananlage über
eine so genannte Staudruckabfrage überprüft wird. Bei dieser Staudruckabfrage
wird ein Konstruktionsmerkmal gewisser Werkzeugmaschinen ausgenutzt,
bei dem Druckluftkanäle
in der Gegenfläche
an der Stirnseite der Werkzeugspindel münden, um den Werkzeughalter
beim Werkzeugwechsel mit Druckluft abblasen zu können. Wenn der Werkzeughalter
vollständig
in die Werkzeugaufnahme eingespannt ist, werden diese Druckluftkanäle durch
den engen Kontakt, also die Plananlage zwischen Auflagefläche und
Gegenfläche,
verschlossen, so dass keine Druckluft mehr aus den Kanälen entweichen
kann. Der sich dabei aufbauende Druck wird als Maß für die Qualität der Plananlage
erfasst. Hier ist von Nachteil, dass trotz hohem peripherem Aufwand
nur eine geringe Messgeschwindigkeit erreicht wird.
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Bei
den an moderne Werkzeugmaschinen bezüglich der Genauigkeit und Geschwindigkeit
gestellten Anforderungen sind die im Stand der Technik erreichbaren
Messgenauigkeiten und/oder Geschwindigkeiten nicht ausreichend.
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Um
diesem Problem zu begegnen, schlägt die
eingangs erwähnte
DE 199 37 447 A1 vor,
die aktuelle axiale Lage der Spannstange zu erfassen und einen Ist-Wert
zu ermitteln, um eine Aussage über die
Anlage treffen zu können.
Die Konstruktion ist dort so gewählt,
dass an dem über
die Arbeitsspindel nach oben hinausragenden Ende der Spannstange eine
Messscheibe befestigt ist, oberhalb derer ein Wirbelstromsensor
vorgesehen ist, der den axialen Abstand zu der Messscheibe erfasst
und daraus die axiale Verschiebung der Spannstange ermittelt.
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Auf
diese Weise soll eine Überwachung
der Anlage des Werkzeughalters ohne nennenswerten Zeitverlust erfolgen.
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Bei
der bekannten Anordnung ist jedoch zum einen von Nachteil, dass
ein teurer Sensor verwendet wird, wobei zum anderen von Nachteil
ist, dass der Sensor innerhalb der Arbeitsspindel angeordnet werden
muss, da er ja in axialer Richtung misst.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, die Werkzeugmaschine sowie das Verfahren der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass bei geringem konstruktivem
Aufwand die Anlage mit einer hohen Genauigkeit und Geschwindigkeit überwacht
werden kann.
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Bei
dem eingangs genannten Verfahren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass
mit der Spannstange eine Meldehülse
mit einer radial nach außen
weisenden, umlaufenden Mantelfläche
verbunden ist, deren axiale Lage über den zumindest einen Sensor
abgefragt wird.
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Bei
der eingangs genannten Werkzeugmaschine wird diese Aufgabe dadurch
gelöst,
dass mit der Spannstange eine Meldehülse mit einer radial nach außen weisenden, umlaufenden
Mantelfläche verbunden
ist, deren axiale Lage über
den zumindest einen Sensor abfragbar ist.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen
gelöst.
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Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nämlich erkannt, dass es möglich ist,
eine Meldehülse
mit radial nach außen
weisender, umlaufender Mantelfläche
zu verwenden und die Lage der Mantelfläche selbst zu vermessen, also
mit einem Sensor, der im Wesentlichen radial und nicht, wie im Stand
der Technik, axial wirkt. Dennoch kann aus dieser Messung ein Ist-Wert
für die
axiale Lage der Spannstange ermittelt werden, aus dem eine Aussage über die
Qualität
der Anlage zwischen Auflagefläche
und Gegenfläche
abgeleitet werden kann.
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Dabei
ist von Vorteil, dass gerade nicht unmittelbar an der Spannstange
oder in axialer Richtung zur Spannstange gemessen werden muss, sondern
dass, je nach Geometrie, die Meldehülse auch außerhalb der Spindelwelle angeordnet
sein kann, wobei sie dann bspw. über
den sowieso verwendeten Querbolzen mit der Spannstange verbunden
sein kann, über
den die Spannstange zum Lösen
eines Werkzeughalters nach unten gedrückt wird, wie dies allgemein
bekannt ist.
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Mit
anderen Worten, im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Maßnahmen kann
hier eine Meldehülse
verwendet werden, die eine radial nach außen weisende, umlaufende Mantelfläche hat,
die sich somit außerhalb
der Arbeitsspindel befinden kann, wo sie erheblich leichter messtechnisch
erfassbar ist, als im Inneren der Arbeitsspindel selbst.
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Zwar
ist es aus der
DE 44
15 306 A1 bekannt, die axiale Lage einer mit einem Nutenstein verbundenen
Signalstange mit einem Sensor abzufragen, um der Ablaufsteuerung
der Werkzeugmaschine zu melden, wenn ein Werkzeughalter vollständig in
die Werkzeugaufnahme eingezogen ist. Wenn dieses Signal erzeugt
wird, schaltet die Ablaufsteuerung zu dem nächsten Verfahrensabschnitt,
in dem bspw. die Werkzeugspindel auf Betriebsdrehzahl hochgefahren
wird, woraufhin dann mit dem eingespannten Werkzeug das Werkstück weiter
bearbeitet wird.
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Die
axiale Lage der Signalstange wird dort also nach einer JA/NEIN-Entscheidung überwacht, um
eine Aussage über
das erfolgte Einspannen des Werkzeughalters in die Werkzeugaufnahme
zu erzeugen, eine Aussage über
die Qualität
der Anlage wurde bisher aus dem Ist-Wert der axialen Lage nicht abgeleitet,
da die Fachwelt bisher davon ausgegangen ist, dass der Ist-Wert
hierzu nicht aussagekräftig genug
ist.
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Insbesondere
wurde die axiale Lage der Signalstange bisher nicht hochauflösend gemessen, sondern
es wurde lediglich ein mit großer
Toleranz versehenes JA/NEIN-Signal
generiert, um insbesondere der Streuung bei den verschiedenen Werkzeughaltern
Rechnung zu tragen. Da die verschiedenen Werkzeughalter alle leicht
unterschiedliche Abmaße aufweisen,
führen
sie beim Einspannen in die Werkzeugaufnahme zu unterschiedlichen
Hüben der
Signalstange.
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Ferner
verändert
sich der für
das Einziehen eines Werkzeughalters erforderliche Hub der Signalstange
in Abhängigkeit
von verschiedenen Betriebssituationen der Werkzeugmaschine. So ist
es bspw. möglich,
dass bei einer kalten Werkzeugmaschine ein geringerer Hub für ein vollständiges Einspannen eines
Werkzeughalters erforderlich ist, als bei einer Werkzeugmaschine,
die sich auf Betriebstemperatur befindet.
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Um
den Streuungen bezüglich
der Betriebssituation und bezüglich
der individuellen Werkzeughalter gerecht zu werden, wurde die JA/NEIN-Abfrage
bisher mit einem großen
Toleranzfenster durchgeführt,
das nicht dazu geeignet war, eine Aussage über die Qualität der Anlage
zu liefern.
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Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nun jedoch erkannt, dass
die über
die Mantelfläche
der Meldehülse
gemessene axiale Lage der Spannstange zur Bewertung der Anlage herangezogen
werden kann, wenn bspw. die Betriebssituation und/oder der individuelle
Hub der Spannstange für
einen bestimmten Werkzeughalter berücksichtigt werden.
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Dabei
ist es einerseits bevorzugt, wenn die Meldehülse eine kegelförmige Mantelfläche aufweist, der
Sensor ein Abstandssensor ist, der einen Abstand radial oder normal
zu der Mantelfläche
misst, und aus dem Abstand der Ist-Wert für die axiale Lage der Spannstange
ermittelt wird.
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Hier
wird also ein Abstandssensor eingesetzt, der nicht unmittelbar den
Hub der Spannstange dadurch verfolgt, dass er axial von oben auf
die Stirnfläche
der Meldehülse
ausgerichtet ist. Vielmehr kann der Abstandssensor radial oder normal
auf die kegelförmige
Mantelfläche
gerichtet sein, die über
ihren Winkel die axiale Bewegung der Spannstange in eine radiale
oder normale Abstandsänderung
zu dem Sensor umsetzt.
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Auf
diese Weise kann der Abstandssensor vorteilhafterweise geometrisch
dort platziert werden, wo er die sonstigen Komponenten der Werkzeugmaschine
nicht stört.
Allerdings ist es wegen der Umsetzung der axialen Bewegung in eine
radiale oder normale Abstandsänderung
erforderlich, einen Abstandssensor mit sehr hoher Messgenauigkeit
und Auflösung
zu verwenden.
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Alternativ
ist es daher bevorzugt, wenn die Meldehülse eine zylindrische Mantelfläche aufweist und
der Ist-Wert in Abhängigkeit
von einer Überdeckung
des Sensors durch die Mantelfläche
ermittelt wird.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass ein relativ einfacher und preiswerter Sensor
verwendet werden kann, dessen Messfläche radial nach innen gerichtet
ist und sich parallel zu der axialen Verschiebung der Spannstange
und damit parallel zur Längserstreckung
der zylindrischen Mantelfläche
erstreckt.
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Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben erkannt, dass mit einem
derartigen Sensor, der im einfachsten Fall ebenfalls ein Abstandssensor sein
kann, sehr empfindlich unterschiedliche Überdeckungen der aktiven Fläche des
Sensors durch die Mantelfläche
der Meldehülse
mit einer so hohen Genauigkeit erfasst werden können, dass Abweichungen in
der Plananlage erkannt werden können,
die durch Metallspäne
bedingt sind, deren axiale Abmaße
40 μm und
auch deutlich weniger betragen können.
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Auf
diese Weise ist es also möglich,
mit einem sehr preiswerten Sensor und einem sehr einfachen Messsystem
sehr zuverlässige
und hochgenaue Aussagen über
die Qualität
der Anlage treffen zu können.
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In
diesem Zusammenhang einsetzbare Sensoren sind der Analog-Wegsensor
BAW M12MF2-UAC40E-BP00,5-GS04 oder vergleichbare Sensoren der Firma
Balluff, 73761 Neuhausen.
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Allgemein
ist es dabei bevorzugt, wenn für jeden
Werkzeughalter ein Null-Wert für
eine individuelle axiale Null-Lage der Spannstange ermittelt wird, und
wenn aus dem Null-Wert und dem Ist-Wert eine Bewertung der Anlage
abgeleitet wird, wobei vorzugsweise für den jeweiligen Werkzeughalter
bei dessen erstem Einspannen in die Werkzeugmaschine mit fehlerfreier
Anlage der Null-Wert ermittelt wird.
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Hier
ist von Vorteil, dass für
jeden Werkzeughalter sozusagen eine individuelle Null-Lage der Spannstange
ermittelt wird. Auf diese Weise kann also den Toleranzen bei den
einzelnen Werkzeughaltern Rechnung getragen werden.
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Für jeden
Werkzeughalter ist jetzt in der Ablaufsteuerung ein Null-Wert für seine
Null-Lage abgespeichert, mit der der jeweilige Ist-Wert verglichen wird.
Wenn die Abweichung zwischen dem Null-Wert und dem Ist-Wert unterhalb
eines bestimmten Schwellwertes ist, wird die Anlage als gut bewertet, und
die Ablaufsteuerung fährt
mit dem Bearbeitungsprozess fort. Liegt die Abweichung dagegen oberhalb des
Schwell wertes, wird ein Fehlersignal ausgegeben und der weitere
Bearbeitungsprozess gestoppt, bis eine automatische oder manuelle
Reinigung erfolgt ist.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn zur Ermittlung des Null-Wertes die fehlerfreie
Anlage über
ein Messsystem ermittelt wird, das ein von dem eingespannten Werkzeughalter
getragenes Bearbeitungswerkzeug überprüft, insbesondere
auf dessen Länge,
Lage, Rundlauf oder mögliches
Taumeln.
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Hier
ist von Vorteil, dass beim erstmaligen Einspannen eines Werkzeughalters
in die Werkzeugmaschine die Null-Lage der Spannstange nicht manuell
bestätigt
werden muss, sondern dass dies über ein
ggf. sowieso vorhandenes Messsystem erfolgen kann. Dieses Messsystem,
das bspw. eine Laser-Lichtschranke sein kann, überprüft nach dem ersten Einspannen
des Werkzeughalters das Bearbeitungswerkzeug bspw. auf dessen Länge, die ebenfalls
in der Ablaufsteuerung abgelegt, ist, da sie für die hochgenaue Bearbeitung
benötigt
wird.
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Entspricht
die gemessene Länge
nicht der gespeicherten Länge,
so bedeutet dies, dass ein Fehler in der Anlage vorhanden ist, so
dass kein Null-Wert ermittelt werden kann, sondern der Bearbeitungsprozess
abgebrochen werden muss.
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Statt
der Länge
kann das Bearbeitungswerkzeug auch auf ihre Lage, bspw. ein Kippen,
auf den Rundlauf oder auch auf ein mögliches Taumeln hin überprüft werden.
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Allgemein
ist es bevorzugt, wenn eine Anlage als fehlerfrei bewertet wird,
wenn die Differenz zwischen dem Ist-Wert und einem aus dem Null-Wert und/oder
einem zuvor bei fehlerfreier Anlage bestimmten Ist-Wert abgeleiteten
Soll-Wert kleiner ist als ein vorgegebener Schwellwert.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass die Überprüfung der
Anlage nicht nur individuell für jeden
Werkzeughalter erfolgt, sondern dass auch unterschiedliche Betriebszustände der
Werkzeugmaschine berücksichtigt
werden können.
Wenn näm lich der
Soll-Wert auch oder ausschließlich
durch einen vorher bei fehlerfreier Anlage bestimmten Ist-Wert bestimmt
wird, so kann eine allmähliche
Veränderung
der Null-Lage durch
thermische Effekte mit berücksichtigt
werden.
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So
ist es bspw. möglich,
dass im Laufe des Betriebes die Null-Lage für fehlerfreie Anlage nach oben
wandert, weil sich die Spannstange durch die thermische Erwärmung streckt.
Dies kann dazu führen,
dass nach mehrmaligem Werkzeugwechsel trotz fehlerfreier Anlage
die Differenz zwischen dem ursprünglichen
Null-Wert und dem aktuellen Ist-Wert größer als der Schwellwert ist,
so dass fälschlich
eine nicht fehlerfreie Anlage gemeldet würde. Wenn jetzt der jeweils
nächste
Ist-Wert für
fehlerfreie Anlage entweder in die Berechnung des Soll-Wertes mit
eingeht oder aber jeweils der letzte Ist-Wert für fehlerfreie Anlage als neuer
Null-Wert genommen wird, so können
diese thermischen Deflektionen in der Werkzeugmaschine auf einfache
Weise abgefangen werden.
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Im
einfachsten Fall ist jedoch bevorzugt, wenn der Soll-Wert der Null-Wert
ist.
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Es
hat sich nämlich
gezeigt, dass es in vielen Fällen
ausreicht, das neue Verfahren bezüglich der Werkzeughalter zu
individualisieren, dass aber eine Berücksichtigung von thermischen
Deflektionen und sonstigen Betriebszuständen nicht erforderlich ist.
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Andererseits
ist es bevorzugt, wenn der Soll-Wert aus dem Null-Wert und zumindest
einem zuvor bei fehlerfreier Anlage bestimmten Ist-Wert abgeleitet
wird.
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Hier
ist von Vorteil, dass der Soll-Wert sowohl aus dem Null-Wert beim
erstmaligen fehlerfreien Einspannen des Werkzeughalters als auch
aus darauf folgenden Ist-Werten
für fehlerfreie
Anlage abgeleitet wird, so dass verhindert wird, dass der Soll-Wert sich so weit
vom Null-Wert entfernt, dass starke Änderungen der Betriebstemperatur,
bspw. nach einer Mittagspause und entsprechendem Abkühlen, dazu
führen
können,
dass fälschlicherweise ein
Fehler angezeigt wird.
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Hier
ist es also bspw. möglich,
eine Art gleitenden Mittelwert für
den Soll-Wert zu berechnen, in den sowohl der Null-Wert als auch
alle oder einige der vorangegangenen Ist-Werte für fehlerfreie Anlage eingehen.
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Bei
der neuen Werkzeugmaschine ist es dementsprechend bevorzugt, wenn
zumindest ein Sensor vorgesehen ist, der die axiale Lage der Spannstange
abfragt und einen Messwert ausgibt, aus dem der Ist-Wert ermittelbar
ist, wobei mit der Spannstange eine Meldehülse mit einer radial nach außen weisenden,
umlaufenden Mantelfläche
verbunden ist, deren axiale Lage über den zumindest einen Sensor
abfragbar ist.
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Mit
diesen Maßnahmen
sind die oben bereits erwähnten
Vorteile verbunden, wobei es aus geometrischen Gründen vorteilhaft
ist, dass die Spannstange über
Zwischenschaltung einer Meldehülse
abgefragt wird.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn die Meldehülse entweder eine radial nach
außen
weisende, umlaufende kegelförmige
Mantelfläche
aufweist, der Sensor ein Abstandssensor ist, der einen Abstand radial oder
normal zu der Mantelfläche
misst, so dass aus dem Abstand der Ist-Wert für die axiale Lage der Spannstange
ermittelbar ist, oder aber die Meldehülse eine ebenfalls radial nach
außen
weisende, umlaufende zylindrische Mantelfläche aufweist und der Sensor
seine Überdeckung
durch die Mantelfläche misst,
so dass in Abhängigkeit
von der Überdeckung des
Sensors durch die Mantelfläche
der Messwert ermittelbar ist.
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Auch
die mit diesen Maßnahmen
verbundenen Vorteile wurden oben bereits beschrieben. In beiden
Fällen
kann ein Sensor eingesetzt werden, der mit seiner Messfläche radial
nach innen zeigt, so dass er an einem die sonstigen Komponenten
der Werkzeugmaschine geometrisch nicht störenden Ort angebracht werden
kann. Während
bei der kegelförmigen
Mantelfläche
ein Sensor mit hoher Auflösungsgenauigkeit
und Messgenauigkeit verwendet werden muss, ermöglich die zylindrische Mantelfläche die
Verwendung eines einfachen und damit preiswerten Sensors.
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Allgemein
ist es noch bevorzugt, wenn ein Messsystem vorgesehen ist, das ein
von dem eingespannten Werkzeughalter getragenes Bearbeitungswerkzeug
vermisst, insbesondere dessen Länge,
Lage, Rundlauf oder mögliches
Taumeln.
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Hier
ist von Vorteil, dass ein derartiges, an sich bekanntes Messsystem
verwendet werden kann, um beim erstmaligen Einspannen eines Werkzeughalters
in die Werkzeugaufnahme eine fehlerfreie Anlage zu erkennen, so
dass der Ist-Wert der axialen Lage der Spannstange als Null-Wert
für diesen
individuellen Werkzeughalter abgespeichert werden kann.
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Es
sei hier noch erwähnt,
dass dieses Messsystem zwar prinzipiell auch dazu eingesetzt werden könnte, bei
jedem Werkzeugwechsel erneut die Anlage zu überprüfen. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass
die Werkzeugspindel das Bearbeitungswerkzeug zu dem Messsystem verfährt, das
in der Regel eine Laser-Lichtschranke ist, wie sie bspw. beschrieben
ist in der
DE 42 38
504 A1 .
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Diese
zusätzlichen
Verfahrbewegungen der Werkzeugspindel kosten jedoch Zeit, so dass
sie die Span-zu-Span-Zeit verringern, die benötigt wird, um ein Werkzeug
außer
Eingriff mit dem bearbeiteten Werkstück zu bringen, das Werkzeug
gegen ein neues Werkzeug auszuwechseln und wieder in Eingriff mit
dem Werkstück
zu bringen. Eine Verringerung der Span-zu-Span-Zeit bedeutet jedoch
eine Verringerung der pro Zeiteinheit möglichen Bearbeitungsvorgänge, so
dass die Wirtschaftlichkeit nachteilig beeinflusst wird.
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Der
Vorteil bei dem neuen Verfahren und der neuen Werkzeugmaschine liegt
nun gerade darin, dass unmittelbar nach dem erfolgten Einspannen
eines Werkzeughalters in die Werkzeugaufnahme aus dem Ist-Wert für die axiale
Lage der Spannstange, der hier auch verwendet wird, um das erfolgte
Einspannen anzuzeigen, auch eine Aussage über die Qualität der Anlage
zur Verfügung
steht, so dass weder weitere Messungen, wie bspw. bei der Staudruckabfrage,
noch weitere Verfahrmaßnahmen,
wie im Zusammenhang mit dem zusätzlichen
Messsystem, erforderlich sind, um die Aussage über die Anlage abzuleiten und
den Bearbeitungsprozess fortsetzen zu können.
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Das
neue Verfahren und die neue Werkzeugmaschine stellen damit nicht
nur die hohe Bearbeitungsgenauigkeit sicher, sie ermöglichen
auch einen schnellen Werkzeugwechsel und somit einen hohen Durchsatz
von zu bearbeitenden Werkstücken.
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Weiter
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern
auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar
sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 in
einer schematischen Seitenansicht und im Längsschnitt eine Werkzeugmaschine,
auf der das neue Verfahren durchgeführt werden kann;
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2 eine
detailliertere Darstellung des Spindelgehäuses, der Werkzeugspindel und
des Werkzeughalters aus 1, in teilweise geschnittener,
nicht maßstabsgetreuer
Darstellung, wobei eine Meldehülse
mit kegelförmiger
Mantelfläche
verwendet wird;
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3 eine
Darstellung wie 2, jedoch mit vollständig in
die Werkzeugaufnahme eingezogenem Werkzeughalter;
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4 den
oberen Bereich des Spindelgehäuses
wie in 2, jedoch mit einer Meldehülse mit zylindrischer Mantelfläche; und
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5 eine
Darstellung wie in 4, jedoch mit vollständig in
die Werkzeugaufnahme eingezogenem Werkzeughalter.
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In 1 ist
schematisch eine Werkzeugmaschine 10 gezeigt, die ein Spindelgehäuse 11 aufweist,
in dem eine Werkzeugspindel 12 drehbar gelagert ist.
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Die
Werkzeugmaschine 10 umfasst eine Werkzeugwechselvorrichtung 13,
die einen an dem Spindelgehäuse 11 höhenverschiebbar
angeordneten Wechslerkopf 14 umfasst, der auch Hülse genannt
wird. An dem Wechslerkopf 14 sind mehrere Werkzeugwechsler 15 vorgesehen,
von denen in 1 zwei schematisiert dargestellt
sind.
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Jeder
Werkzeugwechsler 15 umfasst ein Parallelogrammgestänge 16,
das eine Greiferhand 17 trägt. In jeder Greiferhand 17 ist
ein Werkzeughalter 18 angeordnet, an dem ein Bearbeitungswerkzeug 19 befestigt
ist, das jeweils nur schematisch dargestellt ist.
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Der
in 1 linke Werkzeugwechsler 15 hat den von
ihm getragenen Werkzeughalter 18 in dessen Magazinposition
hochgeschwenkt, während
der rechte Werkzeugwechsler 15 den von ihm gehaltenen Werkzeughalter
unter eine Werkzeugaufnahme 20 geschwenkt hat, die in der
Werkzeugspindel 12 zentrisch vorgesehen ist. Wird jetzt
die Hülse 14 in 1 nach
oben geschoben, so gelangt der Werkzeughalter 18 in die
Werkzeugaufnahme 20 hinein und befindet sich dann in seiner
Arbeitsposition.
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Prinzipiell
kann die Werkzeugmaschine 10 auch mit jedem anderen Werkzeugmagazin
ausgestaltet sein, in dem SK- oder HSK-Werkzeughalter gespeichert
werden, die automatisch in die Werkzeugaufnahme 20 eingewechselt
werden können.
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Bei
der insoweit beschriebenen Werkzeugmaschine 10 ist eine
Innenkühlung 21 vorgesehen, die
eine Pumpe 22 umfasst, die aus einem Kühlmittelbehälter 23 Kühlmittel
durch eine Zuleitung 24 zu der Werkzeugmaschine 10 pumpt.
In der Zuleitung 24 ist noch ein Absperrschieber 25 vorgesehen, über den
die Innenkühlung 21 eingeschaltet
bzw. ausgeschaltet wird.
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An
den Absperrschieber 25 schließt sich ein Innenkanal 26 an,
der eine in der Werkzeugspindel 12 zentrisch vorgesehene
Spannstange 27 zentrisch durchsetzt und unten in der Werkzeugaufnahme 20 mündet, unter
der in 1 der Werkzeughalter 18 mit seinem Kegel 28 sitzt.
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Wenn
jetzt die Innenkühlung 21 durch
Betätigen
des Absperrschiebers 25 eingeschaltet wird, so fließt Kühlmittel
in Richtung eines Pfeiles 29 durch den Innenkanal 26 und
tritt unten als Abspülstrahl 31 aus,
der den Kegel 28 außen
von anhaftenden Spänen
befreit, bevor er in die Werkzeugaufnahme 20 eingespannt
wird.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist
der Kegel 28 als üblicher
Steilkegel dargestellt, der durch die Spannstange 27 in
an sich bekannter Weise in die Werkzeugaufnahme 20 eingezogen
wird. Wenn der hier als SK-Werkzeughalter ausgebildete Werkzeughalter 18 so
in die Werkzeugaufnahme 20 eingespannt wurde, fließt das Kühlmittel
von dem Innenkanal 26 in eine Bohrung 32 des Werkzeughalters 18,
von wo es sich durch kleine, nicht dargestellte Kanäle in das
Bearbeitungswerkzeug 19 verteilt, um dieses im Betrieb
von innen zu kühlen.
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Diese
Werkzeugmaschine wird nun beim Einwechseln eines Werkzeuges 18 so
betrieben, dass die Innenkühlung 21 zumindest
vorübergehend eingeschaltet
wird, wenn ein neuer Werkzeughalter 18 mit seinem Steilkegel 28 in
die Werkzeugaufnahme 20 eingesetzt wird. Der dabei entstehende
Abspülstrahl 31 reinigt
zum einen die Werkzeugaufnahme von innen und spült zum anderen anhaftende Späne von der
Außenfläche des
Steilkegels 28 sowie dem verdickten Bund des Werkzeughalters 18 ab.
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Es
hat sich nun herausgestellt, dass auch durch den Sprühstrahl 31 nicht
immer sichergestellt werden kann, dass sämtliche Späne aus der Werkzeugaufnahme 20 und
von dem Werkzeughalter 18 abgespült werden, weshalb es gelegentlich
beim Einspannen des Werkzeughalters 18 in die Werkzeugaufnahme 20 zu
Fehlern in der Anlage zwischen der Außenfläche des Steilkegels 28 und
der konischen Innenfläche
der Werkzeugaufnahme 20 kommt.
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Dies
wird jetzt durch Maßnahmen
verhindert, die im Zusammenhang mit der 2 erläutert werden
sollen.
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In 2 ist
zunächst
zu erkennen, dass der Werkzeughalter 18 hier als so genannter
HSK-Werkzeughalter 33 ausgebildet ist, der einen Hohlschaft-Kegel 34 aufweist,
dessen konische Außenfläche 35 an
die konische Fläche
der Werkzeugaufnahme 20 angepasst ist.
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Unten
an den Hohlschaft-Kegel 34 schließt sich ein verdickter Bund 36 an,
in dem eine außen umlaufende
Greifernut 37 vorgesehen ist, an der die Greiferhand 17 den
Werkzeughalter 34 erfasst.
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Oben
auf dem verdickten Bund 36 ist in 2 auf die
Werkzeugspindel 12 zu weisend eine Auflagefläche 38 vorgesehen,
der eine Gegenfläche 39 an
einer Stirnseite 40 der Werkzeugspindel 12 zugeordnet
ist. Beim Einziehen des HSK-Werkzeughalters 33 in die Werkzeugaufnahme 20 gelangt
die Auflagefläche 38 in
Plananlage mit der Gegenfläche 39, sofern
sich keine Metallspäne
oder sonstige Verschmutzungen auf der Auflagefläche 38 und/oder Gegenfläche 39 angesammelt
haben, die durch den Sprühstrahl 31 nicht
entfernt werden konnten.
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In
dem Hohlschaft-Kegel 34 ist noch ein übliches Kühlmittelröhrchen 41 gezeigt,
das in einen unten an der Spannstange 27 vorgesehenen Spannzapfen 42 eingreift,
wenn der HSK-Werkzeughalter 33 in 2 nach oben
bewegt wird. An den Spannzapfen 42 anliegend sind in 2 noch übliche Spannzangen 43 gezeigt,
die beim Hochziehen der Spannstange 27 in 2 in
Kontakt mit einer Umfangsfläche 44 des
Spannzapfens 42 gelangen und durch diese so nach außen bewegt
werden, dass sie in eine Schulter 45 eingreifen, die innen
an dem Hohlschaft-Kegel 34 vorgesehen ist.
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Auf
diese an sich bekannte Weise wird der HSK-Werkzeughalter
33 in
die Werkzeugaufnahme
20 eingezogen und dort drehfest mit
der Werkzeugspindel
12 verbunden. Wegen weiterer Details
des insoweit beschriebenen Spannsystemes und Spannvorganges wird
auf die
DE 100 31
027 A1 verwiesen.
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Oben
in 2 ist nicht geschnitten und äußerst schematisch das obere
Ende von Spindelgehäuse 11 und
Werkzeugspindel 12 dargestellt, wo über einen Querbolzen 47 eine
Meldehülse 48 mit
radial nach außen
weisender, umlaufender kegelförmiger
Mantelfläche 49 mit
der Spannstange 27 verbunden ist. Auf diese Weise folgt
die Meldehülse 48 der Spannstange 27 bei
ihrem axialen Verschieben in 1 nach oben.
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Zur Überwachung
der Lage der Meldehülse 48 ist
ein Sensor 51 vorgesehen, der mit einer Ablaufsteuerung 52 für die Werkzeugmaschine
verbunden ist. Der Sensor 51 ist ein Abstandssensor, der
radial nach innen einen bei 53 angedeuteten Abstand zu
der kegelförmigen
Mantelfläche 49 misst.
Alternativ kann der Sensor 51 auch normal zu der Mantelfläche 49 ausgerichtet
sein, wie es in 2 bei 51' gestrichelt dargestellt ist.
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Wenn
nun – wie
bereits beschrieben – der HSK-Werkzeughalter 33 in
die Werkzeugaufnahme 20 eingesetzt und durch Hochziehen
der Spannstange 27 dort verspannt wird, so bewegt sich
auch die Meldehülse 48 nach
oben. Dieser Zustand mit eingespanntem HSK-Werkzeughalter 33 ist
in 3 gezeigt.
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Die
Meldehülse 48 hat
sich jetzt so weit nach oben bewegt, dass der Sensor 51 einen
deutlich geringeren Abstand 53 zur kegelförmigen Mantelfläche 49 misst.
In der Ablaufsteuerung 52 wird über den Öffnungswinkel der kegelförmigen Mantelfläche 49 und
die Abstandsänderung 53 jetzt
der aktuelle Hub der Spannstange 27 in Richtung eines Pfeiles 54 berechnet
und daraus ein Ist-Wert für
die aktuelle axiale Lage der Spannstange 27 ermittelt.
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Dieser
Ist-Wert wird jetzt mit einem Soll-Wert für die axiale Lage der Spannstange 27 und
den individuellen HSK-Werkzeughalter 33 verglichen. Wenn die
Differenz zwischen dem Ist-Wert und dem Soll-Wert unterhalb eines
in der Ablaufsteuerung ebenfalls abgelegten Schwellwertes liegt,
wird die Plananlage zwischen Auflagefläche 38 und Gegenfläche 39 als
fehlerfrei bewertet, so dass die Ablaufsteuerung mit dem nächsten Arbeitsschritt
fortfährt. Liegt
die Differenz dagegen oberhalb des Schwellwertes, so wird ein Fehlersignal
ausgegeben, und die Ablaufsteuerung geht in einen Betriebszustand über, in
dem Bedienungspersonal die korrekte Plananlage sicherstellen kann.
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Der
Soll-Wert für
den individuellen HSK-Werkzeughalter 33 ergibt sich aus
dem Null-Wert für das erstmalige
Einspannen des HSK-Werkzeughalters 33 mit fehlerfreier
Plananlage sowie aus daraus folgenden Ist-Werten für fehlerfreie Plananlage
nach Art eines gleitenden Mittelwertes. Auf diese Weise werden auch
thermische Dehnungen der Spannstange und ähnliche Änderungen im Betriebszustand
bei der Bewertung der Plananlage mit berücksichtigt.
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Um
mit dem Sensor 51 und unter Verwendung der kegelförmigen Mantelfläche 49 auch
geringe Abweichungen in der Plananlage zwischen Auflagefläche 38 und
Gegenfläche 39 erfassen
zu können, muss
der Sensor 41 mit hoher Genauigkeit und hoher Auflösung arbeiten.
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Eine
preiswertere Konstruktion ist in 4 gezeigt,
wo lediglich der obere Abschnitt des Spindelgehäuses 11 in schematischer
Darstellung gezeigt ist.
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Die
Meldehülse 48 weist
jetzt eine radial nach außen
weisende, umlaufende zylindrische Mantelfläche 55 auf. Dieser
Mantelfläche 55 ist
ein Sensor 56 zugeordnet, dessen Messfläche 57 radial nach
innen weist und sich parallel zur Längsachse der Spannstange 27 erstreckt.
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In 5 befindet
sich die Meldehülse 48 in ihrer
unteren Stellung, die der Stellung der Spannstange aus 2 entspricht.
Beim Einziehen eines Werkzeughalters in die Werkzeugaufnahme gelangt die
Meldehülse 48 in
die in 5 gezeigte Stellung, wo ihre Mantelfläche 55 die
Messfläche 57 des
Sensors 56 zumindest teilweise überdeckt. Diese Überdeckung
ist durch einen Abstand 58 in 5 angedeutet.
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Es
hat sich nun gezeigt, dass die Überdeckung 58 zu
einem Signal des Sensors 56 führt, aus dem sich hochgenau
ein Ist-Wert für
die axiale Lage der Spannstange 27 berechnen lässt. Dabei
kann ein relativ preiswerter Sensor 56 verwendet werden,
der im einfachsten Falle ebenfalls ein Abstandssensor ist, jedoch
wegen der größeren Signaländerung
bei unterschiedlichen Überdeckungen 58 eine
geringere Messgenauigkeit und Auflösung aufweisen kann als der
Sensor 51, mit dem der radiale Abstand 53 gemessen
wird.
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Als
Sensor wird beispielsweise der eingangs erwähnte Analog-Wegsensor BAW M12MF2-UAC40E-BP00,5-GS04
eingesetzt.
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Die
Konstruktion gemäß den 4 und 5 hat
gegenüber
der Konstruktion aus den 2 und 3 damit
den Vorteil, dass ein einfacher und damit preiswerter Sensor 56 verwendet
werden kann, der dennoch eine hochgenaue Messung des Ist-Wertes der axialen
Lage der Spannstange 27 ermöglicht, so dass Fehler in der
Plananlage erkannt werden können,
die durch Metallspäne
hervorgerufen werden, die in axialer Richtung Abmaße von deutlich
weniger als 100 μm
aufweisen.
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Um
eine fehlerfreie Anlage bzw. Plananlage beim ersten Einwechseln
eines Werkzeughalters in die Werkzeugspindel messtechnisch erfassen
zu können,
ist in
1 noch ein Messsystem
59 gezeigt, das
einen Laser
61 umfasst, der einen gefächerten Laserstrahl
62 ausgibt,
der durch einen Sensor
63 erfasst wird. Durch Verfahren
des Spindelgehäuses
11 wird
das Bearbeitungswerkzeug
19 in den Laserstrahl
62 eingetaucht,
wodurch dessen Rundheit, Lage oder Taumeln erkannt werden können. Ferner
ist es möglich,
das Bearbeitungswerkzeug
19 von oben in den Laserstrahl
62 einzutauchen
und so die Länge
des Bearbeitungswerkzeuges
19 zu bestimmen. Wie dies erfolgt,
ist ausführlich
in der
DE 42 38 504
A1 beschrieben, deren Offenbarung hiermit zum Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.