-
Die
Erfindung umfasst wasserfreie Antitranspirantstifte mit mikrokristallinem
Wachs, Wachsestern und ggf. flüchtigen Ölen.
-
Üblicherweise
werden Antitranspirantien (AT) und Deodorantien (Deo) in mannigfaltigen
Produktformen angeboten, wobei in Europa Roller, Pumpzerstäuber
und Aerosole dominieren, in den USA, Mittel- und Südamerika
Stiftformen. Es sind sowohl wasserfreie (Suspensionen) als auch
wasserhaltige Produkte (hydro-alkoholische Formulierungen, Emulsionen)
bekannt.
-
Bei
den Stiften werden hauptsächlich zwei Formulierungsarten
unterschieden.
-
Deodorantstifte
enthalten vornehmlich Seife, beispielsweise Natriumstearat, Ölkörper
und Bakterizide. Sie weisen einen alkalischen pH-Wert von größer
9 auf. Als nachteilig wird vom Verbraucher das mit diesen Stiften
verbundene seifige Hautgefühl angesehen. Weitere Entwicklungen
betreffen Stifte, die bekannte Antitranspirantwirkstoffe, wie z.
B. Aluminiumchlorhydrat (ACH) enthalten. Diese Formulierungen sind
wasserfrei und benötigen dazu besondere Verdickersysteme,
z. B. auf Basis von Mischungen von Stearylalkohol und hydriertem
Ricinusöl sowie auf Basis natürlicher oder synthetischer
Wachse.
-
Wasserfreie
feste oder halbfeste Formulierungen sind dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere feste, in Teilchenform vorliegende Antitranspirantmittel
in einem Träger suspendiert sind. Der Träger besteht in
der Regel mindestens aus ein oder mehreren leicht flüchtigen Ölen,
ein oder mehreren nicht flüchtigen Emollients und ein oder
mehreren Verdickern.
-
Wasserfreie
feste und halbfeste Produkte zeichnen sich durch ein pudriges, nicht
klebriges, samtig-seidiges Hautgefühl aus. Nachteilig ist
die Neigung zur Bildung weißer Rückstände.
Dies ist durch die Auswahl und Konzentration der Rohstoffe, insbesondere
der Öle und Verdicker zu verhindern.
-
Die
Darstellung von wasserfreien Zubereitungen ist auf verschiedenen
Wegen möglich, die im Stand der Technik beschrieben werden.
-
Antitranspirantformulierungen
mit hohen Gehalten an Tonerden (
US
4526780 ,
US 5019375 )
oder Kieselsäuren (
US
4937069 ,
US 5069897 ,
DE 69005029 ) mit einem
Gehalt vorzugsweise größer 2% weisen die Nachteile
des unerwünschten Weisseln, die Bildung von weißen
Rückständen, auf der Haut auf.
-
In
der
WO 9800097 und
WO 9951192 wird der Einsatz
von Silikon-Elastomeren (quervernetzte Silikonpolymere) oder Silikon-Latex
Copolymeren (
WO 9804236 )
beschrieben.
-
Der
Einsatz von Verdickerkombinationen auf Basis von Triglyceriden wie
z. B. Tribehenin werden in den
US
5718890 ,
WO 9717941 und
WO 0187251 , auch zusammen
mit anorganischen Verdickern (
WO 9851272 ),
beschrieben.
-
Die
Verwendung von hydriertem Rizinusöl in Kombination mit
Paraffin wird in
WO 9916410 und
in Kombination mit Stearylalkohol und Dimethiconcopolyol in der
US 5531986 beschrieben.
-
Antitranspirantgelzubereitungen
mit Hydroxystearinsäureestern sind aus der
US 5552136 bekannt, wobei ein zusätzlicher
Gelbildner erforderlich ist.
-
Die
WO 2006097334 beschreibt
wasserfreie kosmetische Zusammensetzungen mit einem Schmelzpunkt
von wenigstens 30°C enthaltend wenigstens einen Dicarbonsäurediester
einer C6-C18-Dicarbonsäure mit C12-C22-Fettalkoholen, wenigstens
eine Ölkomponente und wenigstens ein anorganisches adstringierendes
Salz, einen Deodorantwirkstoff oder ein Pigment.
-
In
der
DE 19921192 werden
Antitranspirantstifte beschrieben, die schweißhemmende
Wirkstoffe in einer bei 40°C formstabilen, auf der Haut
verstreichbaren Masse aufweisen. Die Masse umfasst wasserlösliche Tenside,
festigende Fett- oder Wachskomponenten mit einem Schmelzpunkt von
40–90°C sowie flüssige Trägerkomponenten
auf Basis eines unpolaren Öls insbesondere eines niedrig
siedenden flüchtigen Silikonöls.
-
In
der
EP 696188 wird die
Verbesserung der Abwaschbarkeit von AT-Stiften durch Verwendung
von ethoxylierten Emulgatoren beschrieben.
-
EP 973492 beschreibt Stiftformulierungen
mit (a) nichtflüchtigen Emollients, die keine Silikone
darstellen, (b) ein Träger, z. B. Cyclomethicon, (c) ein
Fettalkohol, wie Stearylalkohol, (d) ein Antiperspirantmaterial und
(e) ein Tensid. Das Problem des Weißelns wird durch einen
Refraktionsindexabgleich der Bestandteile angegangen.
-
Bei
wasserfreien Antitranspirantstiften (AT-stift) werden als Strukturgeber
niedrig- und hochschmelzende Fette bzw. Wachse eingesetzt. Üblicherweise
werden längerkettige Fettalkohole (wie z. B. Lanette
® 18) oder Ricinolsäurederivate
(Castor Wax, Cutina
® HR) als Konsistenzgeber
für diese Stiftmassen eingesetzt. Stiftmassen auf Basis
von Fettstoffen mit einem definierten Schmelzpunkt sind beispielsweise
aus der
EP 1161937 bekannt.
Die Verwendung von langkettigen, wachsartigen C16-C60-Dialkylcarbonaten
in wasserfreien Antitranspirant-Zusammensetzungen ist aus der
DE 10162049 bekannt. Im
Bereich wasserfreier Antitranspirantstifte sowie sogenannten „Soft
Solid”-Formulierungen finden Fettalkohole, wie beispielsweise
Cetearyl-, Stearyl- und Behenylalkohol sowie Hydroxyfettsäuren,
beispielsweise 12-Hydroxystearinsäure, häufigen
Einsatz als sogenannte Wachsbasis. Derartige Stiftpräparate
sind beispielsweise Gegenstand der
US
4822603 , der
US 4126679 und
der
EP 117070 .
-
In
der
DE 10 2007 059 678 werden
wasserfreie Antitranspirant-Stifte, enthaltend mindestens eine Lipid-
oder Wachskomponente mit einem Schmelzpunkt > 30°C, mindestens ein unter Normalbedingungen
flüssiges Öl, ausgewählt aus linearen
Polydimethylsiloxanen mit 2 bis 50 Siloxaneinheiten, maximal 5 Gew.-% Wasser,
bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, und mindestens einen Antitranspirant-Wirkstoff.
Das lineare Polydimethylsiloxan mit 2 bis 50 Siloxaneinheiten ist
in einer Gesamtmenge von 10–60 Gew.-%, besonders bevorzugt
20–50 Gew.-%, im Antitranspirant-Stift enthalten.
-
Problem
bei den AT-Stiften ist häufig, dass die Fett-/Wachsmischungen
dem Stift eine unzureichende Konsistenz verschaffen. Zudem sind
weiße und fühlbare Rückstände
zu vermeiden.
-
Des
weiteren ist bei der Entwicklung von AT-Stiften die Problematik
der Kompatibilität der Fett-/Wachsmischung mit den verwendeten
flüchtigen und nicht-flüchtigen Ölen
zu beachten.
-
Wasserfreie
Stifte des Standes der Technik haben häufig den Nachteil,
dass die suspendierten AT-Wirkstoffe schnell zu sichtbaren weißen
Rückständen auf Haut und Kleidung führen.
Diese Stifte basieren dann zumeist auf Fettalkohol. Der hohe Anteil
an Fettalkholen führt aber zu Stiften, die zum Bröseln
neigen, was die weißen Rückstände verstärkt.
Des weiteren erscheint die Stiftoberfläche häufig
sehr inhomogen, was beim Verbraucher zu einer verringerten Akzeptanz
führt.
-
Wünschenswert
ist es einen wasserfreien AT-Stift bereit zu stellen, der die geschilderten
Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist. Insbesondere ist
es wünschenswert, wenn ein AT-Stift eine sehr homogene,
glatte Oberfläche aufweist und nicht zum Bröseln
neigt. Vorteilhaft ist es zudem einen Stift bereit zu stellen, der
die Bildung von weißen Rückständen vermindert
oder verhindert.
-
Die
Erfindung umfasst einen wasserfreien Antitranspirantstift umfassend
ein oder mehrere Antitranspirant- und/oder Deodorantwirkstoffe sowie
eine Kombination gebildet aus ein oder mehreren mikrokristallinen Wachsen,
einem oder mehreren Wachsestern.
-
Bevorzugt
sind des weiteren ein oder mehrere flüchtige Öle,
vorzugsweise Silikonöle, als Trägeröle enthalten.
-
Die
Kombination gebildet aus ein oder mehreren mikrokristallinen Wachsen,
einem oder mehreren Wachsestern und bevorzugt einem oder mehreren
flüchtigen Ölen dient zur Vermeidung oder Verminderung des
Bröselns wasserfreier Antitranspirant- und/oder Deodorantstifte.
-
Bröseln
des Stiftes bedeutet erfindungsgemäß der Zerfall
in kleine, sichtbare Teile, also die Zerstörung der ursprünglichen
Form des Stiftes bei Applikation.
-
Überraschenderweise
unterstützt ein geringer zusätzlicher Anteil an
Fettalkoholen die Strukturbildung des erfindungsgemäßen
Stiftes ohne die Bildung weißer Rückstände
zu verstärken oder zu brösligen Stiften zu führen.
-
Ein
Restanteil an Wasser kann in der erfindungsgemäßen
Zubereitung rohstoffbedingt vorhanden sein und daher unvermeidbar
sein.
-
Als
wasserfrei werden daher im Sinne der Erfindung Zusammensetzungen
bezeichnet, die weniger als 5 Gew.-% Wasser (Kristallwasser nicht
mit einbezogen), vorzugsweise weniger als 2 Gew.-% Wasser und insbesondere
weniger als 1 Gew.-% Wasser enthalten.
-
Besonders
bevorzugt sind Wachsester aus Fettalkoholen und Fettsäuren
mit 28-44 C-Atomen, z. B. Cetylpalmitat, Myristylmyristat.
-
Die
mikrokristallinen Wachse sind bevorzugt Wachse mineralischen Ursprungs,
z. B. Mikrowachse, Ceresin, Ozokerite.
-
Erfindungsgemäße
Mikrowachse oder auch mikrokristalline Wachse sind höher
schmelzende Inhaltsstoffe des Erdöls. Sie bestehen aus
einem Gemisch gesättigter Kohlenwasserstoffe (Isoalkane)
und enthalten noch Alkyl-substituierte Cycloparaffine und Alkyl-substituierte
bzw. Naphthen-substituierte Aromaten. Im Gegensatz zu grobkristallinen
Handelsparaffin weist Mikrowachs eine sehr feine Kristallstruktur
auf. Mikrowachs wird gelegentlich auch als mikrokristallines Paraffin(öl)
(Mikroparaffin), Ceresin oder Hartpetrolatum bezeichnet und ist
in seinen Eigenschaften dem Ozokerit ähnlich. Die Farbe
variiert von Schwarzbraun über Gelb bis Weiß,
die Konsistenz von klebrig, weichplastisch bis hart, der Tropfpunkt
liegt zwischen 60 und 100°C.
-
Die
mikrokristallinen Wachse unterscheiden sich insbesondere in der
Härte, der Elastizität und Schmelzverhalten von
anderen Wachsen.
-
Besonders
geeignet und daher besonders bevorzugt sind solche Mirkokristallinen
Wachse, die einen breiten Schmelzbereich aufweisen, wobei der eigentliche
Schmelzpunkt oberhalb von 80°C liegt.
-
Besonders
bevorzugt sind insbesondere solche Mikrowachse, die eine Penetration
gemessen nach DIN 51579 bei 25°C von 5
bis 40 [1/10 mm], insbesondere von 10 bis 30 [1/10 mm], aufweisen.
-
Weiter
bevorzugte Mikrowachse sind diejenigen, die einen Brechungindex
bei 95°C von 1,42 bis 1,46, insbesondere im Bereich von
1,430 bis 1,446, aufweisen.
-
Besonders
bevorzugtes Mikrowachs ist Cera Microcristallina, ein Paraffinwachs
mit den zuvor ausgeführten Eigenschaften der Härte
und Penetration.
-
Bevorzugt
sind auch die mikrokristallinen Wachse mit den Handelsbezeichnungen
MicroCare 114, Paracera S, Paracera MWN oder Ceresine Iscocare 126
der Fa. Paramelt sowie Kahlwachs 2843, Kahlwachs 1847 oder Kahlwachs
6089 der Fa. Kahl.
-
Der
Anteil an Mikrowachsen beträgt vorteilhaft 2 bis 25 Gew.-%,
insbesondere zwischen 5 und 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse
des Stiftes.
-
Der
Anteil an Wachsestern beträgt vorteilhaft 1 bis 25 Gew.-%,
insbesondere 3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des Stiftes.
-
Überaschenderweise
zeigt sich eine besonders vorteilhafte homogene Struktur und ein
verbessertes Gleiten des Stiftes auf der Haut, wenn das Verhältnis
von Mikrowachs zu Wachsester im Bereich von 20:1 bis 1:10, insbesondere
im Verhältnis 15:1 bis 1:5, gewählt wird.
-
Weitere
Komponenten können sein: grenzflächenaktive Substanzen
(Emulgatoren), Füllstoffe, Parfüm und sonstige
kosmetische Zusatz- und Hilfsstoffe.
-
In
der erfindungsgemäßen Zubereitung können
auch Öle enthalten sein.
-
Öle
sind wasserunlösliche, bei 20°C flüssige,
organische Verbindungen mit relativ niedrigem Dampfdruck, deren
gemeinsames Merkmal nicht die übereinstimmende chemische
Konstitution, sondern die ähnliche physikalische Konsistenz
ist. Öle sind in fast allen organischen Lösemitteln
löslich, wobei die Löslichkeit nicht immer derjenigen
der Fettsäure-Komponenten entspricht. Sie unterscheiden
sich von den Fetten, die ebenfalls aus Triglyceriden bestehen, durch
ihren niedrigeren Schmelzpunkt, welcher mit der Kettenlänge
und abnehmender Anzahl der Doppelbindungen steigt.
-
Als
Trägeröle sind in wasserfreien Suspensionen solche Öle
zu verstehen, die hauptsächlich der Dispergierung der Feststoffe
dienen. Das Trägeröl trägt auch maßgeblich
zum Hautgefühl bei, da es in der Regel einen sehr hohen
Anteil an der Formulierung hat.
-
Besonders
als Trägeröl geeignet sind leicht flüchtige Öle.
Trägeröle sind beispielsweise Öle auf
Kohlenwasserstoffbasis, z. B. Isoparaffine und vollsynthetische Öle,
z. B. Siliconöle.
-
Als
flüchtiges Trägermaterial werden Öle
verstanden, die einen wesentlichen Dampfdruck bei Körpertemperatur
aufweisen. Das können gemäß des Standes
der Technik Silikonöle, insbesondere Cyclomethicone, und
Kohlenwasserstoffe, insbesondere Isoparaffine, sein.
-
In
wasserfreien Formulierungen wird neben dem leicht flüchtigen
Trägeröl häufig mindestens ein nicht flüchtiges Öl,
auch als Emollient bezeichnet, eingesetzt. Emollients dienen zur
Verbesserung des Hautgefühls und können wesentlich
dazu beitragen, weiße Rückstände zu vermeiden.
Emollients, die zur Rückstandsminimierung beitragen, zeichnen
sich durch einen relativ hohen Brechungsindex (> 1,40) aus und werden auch als Maskierungsöle
bezeichnet.
-
Nicht
flüchtige Öle stammen bevorzugt aus der Gruppe
der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe, der Silikonöle,
der Dialkylether, der Dialkylcarbonate, der Gruppe der gesättigten
oder ungesättigten, verzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der synthetischen oder natürlichen Triglycerinester
gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter
und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge
von 8 bis 24, der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder
ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkanmono-
oder Dicarbonsäuren einer Kettenlänge von 1 bis
44 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen oder Diolen einer Kettenlänge
von 1 bis 44 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester oder Diester aus
aromatischen und/oder nicht aromatischen Carbonsäuren und
gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten
und/oder unverzweigten Alkoholen (einwertig oder mehrwertig) einer
Kettenlänge von 1 bis 30 C-Atomen, sofern die Ölkomponente
oder die Gesamtheit der Ölkomponenten bei Raumtemperatur
eine Flüssigkeit darstellen.
-
Erfindungsgemäß beträgt
der Anteil an Trägerölen in den wasserfreien Zubereitungen
20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitungen.
-
Der
Anteil an nichtflüchtigen Ölen beträgt
erfindungsgemäß bis zu 50 Gew.-%, bevorzugt von
5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
-
Entsprechend
der
DE 10 2007 059 678 ,
in der das Vorhandensein flüchtiger Silikonöle,
insbesondere Cyclomethicon ausgeschlossen sind, umfasst die erfindungsgemäße
Stiftzubereitung kein lineares Polydimethylsiloxan mit 2 bis 50
Siloxaneinheiten.
-
Als
Antitranspirantwirkstoff lassen sich vorteilhaft saure Aluminium-
und/oder Aluminium/Zirkoniumsalze einarbeiten. Hierbei beziehen
sich die beschriebenen Konzentrationsbereiche auf die so genannten
Aktivgehalte der Antitranspirant-Komplexe: bei den Aluminium-Verbindungen
auf wasserfreie Komplexe, bei den Aluminium/Zirkonium-Verbindungen
auf Wasser- und pufferfreie Komplexe. Als Puffer wird hier üblicherweise Glycin
verwendet.
-
Andere
Antitranspirant- oder Deodorantwirkstoffe wie Glycopiperolate, wie
4-[(2-cyclopentyl-2-hydroxy-2-phenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumbromid
oder 1,2 Diole oder Glycole sind erfindungsgemäß einsetzbar.
-
Die
nachfolgende Auflistung vorteilhaft einzusetzender Antitranspirant-Wirker
sind:
-
Aluminium-Salze:
-
- • Aluminium-Salze wie Aluminiumchlorid
AlCl3, Aluminiumsulfat Al2(SO4)3
- • Aluminiumchloride der empirischen Summenformel [Al2(OH)mCln],
wobei m + n = 6
- • Aluminiumchlorhydrat [Al2(OH)5Cl] × H2O
- – Standard Al-Komplexe: Locron P (Clariant), Micro-Dry
(Reheis), ACH-331 (Summit), Aloxicoll PF 40 (Giulini).
- – Aktivierte Al-Komplexe: Reach 501 (Reheis), AACH-324
(Summit), AACH-7171 (Summit), Aloxicoll P (Giulini), Aloxicoll SD100
- • Aluminiumsesquichlorhydrat [Al2(OH)4,5Cl1,5] × H2O
- – Standard Al-Komplexe: Aluminum Sesquichlorohydrate
(Reheis), AACH-308 (Summit)
- – Aktivierte Al-Komplexe: Reach 301 (Reheis)
- • Aluminiumdichlorhydrat [Al2(OH)4Cl2] × H2O
-
Aluminium-Zirkonium-Salze:
-
- • Aluminium/Zirkonium Trichlorhydrex
Glycin [Al4Zr(OH)13Cl3] × H2O × Gly
- – Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 33GP (Reheis), AZG-7164
(Summit), Zirkonal P3G (Giulini)
- – Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZZ 902 (Reheis),
AAZG-7160 (Summit), Zirkonal AP3G (Giulini)
- • Aluminium/Zirkonium Tetrachlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)12Cl4] × H2O × Gly
- – Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 36G (Reheis), AZG-368
(Summit), Zirkonal L435G (Giulini)
- – Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach 908 (Reheis), AAZG-7167
(Summit), Zirkonal AP4G (Giulini)
- • Aluminium/Zirkonium Pentachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)23Cl5] × H2O × Gly
- • Aluminium/Zirkonium Octachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)20Cl8] × H2O × Gly
-
Ebenso
von Vorteil können aber auch Glycin-freie Aluminium/Zirkonium-Salze
sein. Vorteilhaft kann auch die Verwendung von AT-Salz-Suspensionen
bzw. -Gelen sein, bei denen pulverförmig vorliegende Aluminium-Salze
in diversen Ölen dispergiert angeboten werden.
-
Die
Antitranspirant-Wirkstoffe werden in den erfindungsgemäßen
Formulierungen in einer Menge von 1 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise
von 5 bis 25 Gew.-%, eingesetzt.
-
Strukturgeber
können enthalten sein und können zum einen die
Viskosität einer Formulierung erhöhen und zum
anderen dazu dienen, bestimmte Rohstoffe, wie Partikel, in der Formulierung
zu stabilisieren. Es wird dabei in Verdicker und Suspendierhilfen
unterschieden.
-
Unter
Verdicker sind solche Stoffe zu verstehen, die bei einer Temperatur
oberhalb der Raumtemperatur (20°C) schmelzen und beim Erstarren
so kristallisieren, dass die Viskosität der Formulierung
erhöht wird und ein halbfestes bis festes Produkt entstehen
kann. Insbesondere sind Fette und Wachse gemeint. Sie sind vorzugsweise
in Wasser nicht löslich bzw. mit Wasser im aufgeschmolzenem
Zustand nicht mischbar.
-
Fette
sind bei 20°C feste oder halbfeste Stoffe des Pflanzen-
oder Tierkörpers, die chemisch im wesentlichen aus gemischten
Triglyceriden höherer Fettsäuren mit gerader Anzahl
von Kohlenstoff-Atomen sowie geringen Anteilen von Acyllipiden (z.
B. Sterolester) und dem Unverseifbaren bestehen. Viele Fremdbestandteile
wie Mineralöle, Weichmacher und Biozide, die sich aufgrund
ihres lipophilen Charakters im Fett anreichern, liegen ebenfalls
im Unverseifbaren vor. Zusammen mit den Ölen, die chemisch ähnlich,
jedoch bei 20°C flüssig sind, werden die Fette
zur Gruppe der Lipide zusammengefasst.
-
Die
Fette gehören häufig zu den niedrigschmelzenden
Verdickern. Niedrigschmelzende Verdicker sind solche, dessen Schmelztemperatur
unterhalb von 50°C liegt. Für Antitranspirantformulierungen
sind besonders Verdicker bevorzugt, die im Bereich zwischen 30°C
und 45°C schmelzen. Sie werden vorzugsweise aus der Gruppe
der Triglyceride und/oder Ester ausgewählt.
-
Diese
können neben den erfindungsgemäßen Wachsestern,
z. B. Cetylpalmitat, Myristylmyristat, zusätzlich enthalten
sein.
-
Vorteilhaft
ist es insbesondere wenn als Verdicker Stearinsäure verwendet
wird. Der vorteilhafte Anteil an Stearinsäure, Octadecansäure,
liegt im Bereich von 15 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse
des Stiftes.
-
Als
hochschmelzende Verdicker, Wachse, sind Komponenten zu verstehen,
die oberhalb von 50°C schmelzen. Wachse haben in der Regel
folgende Eigenschaften: bei 20°C knetbar, fest bis brüchig
hart, grob bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht
glasartig; über 40°C ohne Zersetzung schmelzend, schon
wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnismäßig
niedrigviskos und nicht fadenziehend, stark temperaturabhängige
Konsistenz und Löslichkeit, unter leichtem Druck polierbar.
Sie unterscheiden sich von ähnlichen synthetischen oder
natürlichen Produkten (z. B. Harzen, plastischen Massen,
Metallseifen usw.) hauptsächlich darin, dass sie in der
Regel etwa zwischen 50 und 90°C in den schmelzflüssigen,
niedrigviskosen Zustand übergehen. Wachse können
natürlichen Ursprungs, chemisch modifiziert oder synthetischen
Ursprungs sein. Bei den natürlichen Wachsen wird nach pflanzlichen
(z. B. Carnaubawachs, Candelillawachs), tierischen (z. B. Bienenwachs)
und mineralischem Ursprung (z. B. Mikrowachse, Ceresin, Ozokerite)
unterschieden.
-
Erfindungsgemäß können
neben den Wachsen mineralischen Ursprungs, den erfindungsgemäßen mikrokristallinen
Wachse, auch andere Wachse zusätzlich enthalten sein.
-
So
sind synthetische Wachse, wie Sasolwax C80 der Fa. Sasol, bevorzugte
Verdicker, die den erfindungsgemäßen Zubereitungen
vorteilhaft zusätzlich zugesetzt sein können.
-
Zusätzlich
können des weiteren Fettalkohole enthalten sein. Überaschendenderweise
führt ein geringer Anteil an Fettalkoholen zu einer festeren
Stiftstruktur ohne weiße Rückstände zu
verursachen. Der Anteil an Fettalkoholen beträgt vorteilhaft
nicht mehr als 15 Gew.-%, insbesondere liegt der Anteil im Bereich
von 3 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des Stiftes.
-
Das
Verhältnis Mikrowachs zu Fettalkohol beträgt dann
vorteilhaft 15:1 bis 1:5, insbesondere 10:1 bis 1:2.
-
Zusätzlich
können neben Verdickern auch Suspendierhilfen enthalten
sein. Suspendierhilfen erhöhen die Stabilität
von Partikeln in Suspensionen. In wasserfreien Antitranspirantformulierungen
werden vorzugsweise modifizierte Schichtsilikate, Tonmineralien
und/oder Kieselsäuren als Suspendierhilfen eingesetzt.
Erfindungsgemäß können diese auch dem
AT-stift vorteilhaft zugesetzt sein.
-
Vorteilhafte
modifizierte Schichtsilikate im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise modifizierte Smektite. Smektite sind sehr feinkörnige
(meist Korngröße < 2 mm), überwiegend als lamellenförmige,
moosartige oder kugelförmige Aggregate vorkommende Dreischicht-Tonminerale,
in denen eine zentrale Schicht aus oktaedrisch koordinierten Kationen
sandwichartig von zwei Schichten aus [(Si,Al)O4]-Tetraedern umgeben
ist. Vorteilhafte modifizierte Smektite sind z. B. modifizierte
Montmorillonite. Montmorillonite werden durch die angenäherte
chemische Formel Al2[(OH)2/Si4O10]·n H2O bzw. Al2O3·4SiO2·H2O·nH2O
beschrieben und stellen die zu den dioktaedrischen Smektiten gehörenden
Tonmineralien dar. Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind ferner beispielsweise modifizierte Hektorite. Hektorite
gehören zu den Smektiten und haben die angenäherte
chemische Formel M+0,3(Mg2,7Li0,3)[Si4O10(OH)2], worin M+ meist Na+
darstellt.
-
Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner modifizierte Bentonite.
Bentonite sind Tone und Gesteine, die Smektite, vor allem Montmorillonit,
als Hauptminerale enthalten. Die „Roh”-Bentonite
sind entweder Calcium-Bentonite (in Großbritannien als
Fuller-Erden bezeichnet) oder Natrium-Bentonite (auch: Wyoming-Bentonite).
-
Modifizierte
Schichtsilikate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Schichtsilikate,
insbesondere die bereits genannten Schichtsilikattypen, deren Organophilie
(auch: Lipophilie) – z. B. durch Umsetzung mit quarternären
Ammonium-Verbindungen – erhöht wurde. Solche Schichtsilikate
werden auch als organophile Schichtsilikate bezeichnet.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Stearalkoniumhektorit, ein Reaktionsprodukt aus Hektorit und
Stearalkoniumchlorid (Benzyldimethylstearylammoniumchlorid), und
Quaternium-18 Hektorit, ein Reaktionsprodukt aus Hektorit und Quaternium-18.
Ebenso bevorzugt ist erfindungsgemäß Quaternium-90
Bentonite, ein Reaktionsprodukt aus Bentonite und Quaternium-90.
-
Bei
der Verwendung von Tonmineralien kann zusätzlich ein sogenannter
Aktivator verwendet werden, was auch erfindungsgemäß vorteilhaft
ist. Diesem kommt die Aufgabe zu, das eingesetzte Tonmineral zu
delaminieren, was auch als Aktivierung bezeichnet wird. Üblicherweise
werden hierzu kleine, polare Moleküle wie Propylenglycolcarbonat
und Ethanol eingesetzt, die sich unter mechanischem Energieeintrag
zwischen die Schichten der Tonminerallamellen schieben und somit
den gewünschten Vorgang durch elektrostatische Wechselwirkung
mit diesen ermöglichen. Darüber hinaus bilden
sie Wasserstoffbrückenbindungen zu den delamellierten Tonmineralplättchen
aus und sorgen durch diese Brückenfunktion für
den Zusammenhalt der entstehenden spielkartenhausähnlichen
Struktur. Typischerweise zeigen diese Systeme eine stark ausgeprägte Thixotropie.
-
Kieselsäuren
sind Verbindungen der allgemeinen Formel (SiO2)m·nH2O.
Erfindungsgemäß haben die pyrogenen Kieselsäuren
eine große Bedeutung. Unter der Bezeichnung pyrogene Kieselsäuren
werden hochdisperse Kieselsäuren zusammengefasst, die durch
Flammenhydrolyse (Typ A) hergestellt werden. Sie besitzen an ihrer
nahezu porenfreien Oberfläche deutlich weniger OH-Gruppen
als Fällungs-Kieselsäuren. Wegen ihrer durch die
Silanol-Gruppen bedingten Hydrophilie werden die synthetischen Kieselsäuren
häufig einem chemischen Nachbehandlungsverfahren unterzogen,
bei denen die OH-Gruppen z. B. mit organischen Chlorsilanen reagieren.
Dadurch entstehen modifizierte, z. B. hydrophobe Oberflächen,
welche die anwendungstechnischen Eigenschaften der Kieselsäuren
wesentlich erweitern. Sie sind unter den Handelnamen Aerosil und
Cab-O-Sil mit verschiedenen Eigenschaften erhältlich.
-
Die
Gesamtmenge an einer oder mehreren Suspendierhilfen in den erfindungsgemäßen
Formulierungen liegt vorteilhaft in dem Bereich von 0,05 bis 5,0
Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse
der Stifte.
-
Neben
Fettalkoholen können auch weitere Bestandteile üblicher
Kosmetika enthalten sein. Zusätzlich und erfindungsgemäß bevorzugt
umfassen die AT-Stifte Emulgatoren.
-
Emulgatoren
sind Hilfsmittel zur Herstellung und zur Stabilisierung von Emulsionen,
die auch als grenzflächenaktive Stoffe bzw. Tenside bezeichnet
werden können und in der Regel als ölige bis wachsartige, aber
auch pulverförmige Stoffe vorliegen. Emulgatoren setzen
die Grenzflächenspannung zwischen den beiden Phasen herab
und erreichen neben der Verringerung der Grenzflächenarbeit
auch eine Stabilisierung der gebildeten Emulsion. Sie stabilisieren
die gebildete Emulsion durch Grenzflächenfilme sowie durch
Ausbildung sterischer oder elektrischer Barrieren, wodurch das Zusammenfließen
(Koaleszenz) der emulgierten Teilchen verhindert wird.
-
Damit
Verbindungen als Emulgatoren wirksam sein können, müssen
sie eine bestimmte Molekülstruktur aufweisen. Strukturelles
Kennzeichen solcher Verbindungen ist ihr amphiphiler Molekülaufbau.
Das Molekül einer solchen Verbindung besitzt wenigstens
eine Gruppe mit Affinität zu Substanzen starker Polarität
(polare Gruppe) und wenigstens eine Gruppe mit Affinität
zu unpolaren Substanzen (apolare Gruppe).
-
In
wasserfreien Suspensionen werden die Emulgatoren zur verbesserten
Abwaschbarkeit der Formulierung von der Haut eingesetzt. Die in
der wasserfreien Formel vorteilhaft enthaltenen Strukturgeber können auf
der Haut fühlbar wachsige Rückstände
hinterlassen. Durch die Anwesenheit von polaren Gruppen an den eingesetzten
Emulgatoren wird beim Abwaschen der Formulierung die Affinität
zum Wasser erhöht und die Rückstände
verschwinden. Dafür eignen sich bevorzugt nichtionische
Emulgatoren.
-
Unter
nichtionischen Emulgatoren werden grenzflächenaktive Substanzen
verstanden, die in wäßriger Lösung keine
Ionen bilden. Die Hydrophilie solcher nichtionischer Emulgatoren
wird durch den Anteil der polaren Gruppen im Molekül erreicht.
Zu den nichtionischen Emulgatoren gehören Fettalkohole
(z. B. Cetyl- oder Stearylalkohol), partielle Fettsäureester
mehrwertiger Alkohole mit gesättigten Fettsäuren
(z. B. Glycerolmonostearat), partielle Fettsäureester mehrwertiger
Alkohole mit ungesättigten Fettsäuren (z. B. Glycerolmonooleat,
Pentaerythritolmonooleat), ferner Polyoxyethylenester von Fettsäuren
(z. B. Polyoxy ethylenstearat), Polymerisationsprodukte aus Ethylenoxid
und Propylenoxid an Fettalkoholen (Fettalkoholpolyglycolether) oder Fettsäuren
(Fettsäureethoxylate).
-
Vorteilhaft
werden den Stiftzubereitungen ethoxilierte Fettsäuren und/oder
Fettalkohole zugesetzt.
-
Die
Emulgatoren werden in den erfindungsgemäßen Formulierungen
in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 Gew.-%
bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
-
Des
weiteren können die Stifte erfindungsgemäß bevorzugt
auch Füllstoffe enthalten.
-
Als
Füllstoffe sind partikuläre Rohstoffe zu verstehen,
die sich gegenüber den restlichen Formulierungsbestandteilen
inert verhalten. Sie tragen im wesentlichen zum Hautgefühl
bei, können aber auch Aussehen und Struktur der Formulierung
beeinflussen. Einfache, neutrale Füllstoffe sind vorzugsweise
Talkum und Kaolin, aber auch Polysaccharide wie Stärken
und Cellulosen und deren Derivate sind als Füllstoffe geeignet.
-
Die
Füllstoffe werden in den erfindungsgemäßen
Formulierungen in einer Menge von 0,5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, eingesetzt.
-
Antitranspirantzubereitungen
umfassen häufig saure Aluminiumsalze als antitranspirantwirksame Stoffe.
Aluminiumsalze als AT-Wirken führen mitunter zu einem typischen
saurem Geruch in Formulierungen. Dieser kann zwar durch Parfume überdeckt
werden, tritt im Laufe der Lagerung jedoch zeitweilig wieder stärker auf.
Des weiteren können Aluminiumsalze zu einer Gelbfärbung
des Produktes führen, was vor allem bei pastösen
und festen Produkten unerwünscht ist. Die Ursache dieser
Geruchs- und Farbveränderungen könnte eine Reaktion
der Aluminiumsalze mit Bestandteilen der Formulierung sein.
-
Diese
Nachteile können erfindungsgemäß durch
den Zusatz von Hydrotalcit in Kombination mit den geringen Mengen
an Wasser vermindert bzw. vermieden werden.
-
Hydrotalcit
ist ein internationaler Freiname für das als Antacidum
wirksame Dialuminum-hexamagnesium-carbonat-hexadecahydroxid-tetrahydrat,
Al2O3·6MgO·CO2·12H2O
bzw. Al2Mg6(OH)16CO3·4H2O, Mr 531,92. Hydrotalcit
ist in Wasser praktisch unlöslich. Damit das Hydrotalcit
aber als Säurefänger in der wasserarmen Formulierung
fungieren kann, ist der Zusatz von Wasser notwendig. Hydrotalcit
wurde 1970 von Kyowa patentiert und ist von Bayer (Talcid®) und als Generikum im Handel erhältlich.
-
Hydrotalcit
neutralisiert überschüssige Magensäure,
die schädigend auf die Magenschleimhäute wirkt. Dadurch
wird z. B. Sodbrennen gelindert und Magen-Darm-Geschwüren
heilen schneller ab.
-
Unter
Hydrotalcit werden erfindungsgemäß wasserhaltige
Carbonate mit fremden Anionen verstanden. Besonders geeignet ist
in diesem Sinne ein Aluminiumhydroxid-Magnesiumcarbonat, welches
unter dem Handelsnamen Alma 3512 von SPI Pharma angeboten wird.
-
Des
weiteren wird unter Hydrotalcit ein synthetisch hergestelltes Aluminium-Magnesium-Hydroxycarbonat
verstanden, welches beispielsweise von SüdChemie angeboten
und als Costabilisator bei der Herstellung von PVC und Polyolefinen
verwendet wird.
-
Die
Bezeichnung Hydrotalcit umfasst erfindungsgemäß die
Verbindungen mit den Bezeichnungen Aluminiumhydroxid Magnesiumcarbonat
und Dialuminum-hexamagnesium-carbonat-hexadecahydroxid-tetrahydrat.
-
Hydrotalcit
wird durch das aus den Antitranspirantwirkstoffen (AT-Wirker) freigesetzte
freie Chlorid reduziert. Die AT-Formulierungen färben sich
daraufhin nicht mehr gelb und die unangenehme Geruchsbildung wird
vermieden. Dies führt zu einer besseren Parfümfreisetzung,
einer besseren Parfümstabilität und zu weißen
Produkten. Trotzdem Hydrotalcit das Produkt selbst weißer
macht, werden die weißen Rückstände nicht verstärkt.
-
Hydrotalcit
dient damit zur Vermeidung von Geruchs- und Farbveränderungen
in Antitranspirantzubereitung umfassend ein oder mehrere Antitranspirant-
und/oder Deodorantwirkstoffe und maximal 5 Gew.-% Wasser, bezogen
auf die Gesamtmasse der Zubereitung.
-
Der
Zusatz an Wasser beträgt dabei maximal 5 Gew.-% und definiert
damit die oben erwähnte Obergrenze der „Wasserarmut” der
erfindungsgemäßen AT-Stifte. Vorteilhaft ist eine
Kombination von Hydrotalcit und Wasser im Verhältnis von
10:1 bis 1:10.
-
Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Wachs-Wachsester-Kombination
ist die sehr homogene, glatte Oberfläche der Stifte. Die
Stifte haben einen glatten Bruch und neigen daher nicht zum Bröseln.
Dies wird erst durch die Kombination eines mikrokristallinen Wachses
und einem Wachsester erreicht. Überraschenderweise unterstützt
ein geringer Anteil an Fettalkoholen die Strukturbildung ohne weiße
Rückstände zu verstärken oder zu brösligen
Stiften zu führen. D. h. obwohl Fettalkohole häufig
als Grund für das Bröseln von AT-stiften benannt sind,
führt ihr Zusatz in erfindungsgemäßen
Stiftformulierungen nicht zu dem erwartendem Effekt des Bröselns.
-
Vorteilhaft
ist es eine Kombination aus einem mikrokristallinem Wachs, bevorzugt
Cera Microcristallina z. B. Handelsname: Ceresine Isco Care 126,
nur einem Wachsester, bevorzugt Fettsäureester, z. B. Cetyl
Palmitat, in dem erfindungsgemäßen AT-stift zu
wählen.
-
Mit
den erfindungsgemäßen AT-stiften werden gegenüber
den bekannten Stiften Verbesserungen hinsichtlich
- • Festigkeit
- • weißer Rückstände
- • Abwaschbarkeit und
- • „Bröseln”
erzielt.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und
Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht
und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen
bezogen. Die in den Beispielen angegebenen Gewichtsprozente sind
Aktivgehalte.
Beispiel | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Sasolwax
C801 | 3 | 2 | 2 | 3 | 5 | 2 |
Stearylalkohol | | | | 5 | 5 | |
Microcare
1142 | | | | | | 3 |
Ceresine
IscoCare 1162 | 12,5 | 5 | 10 | 10 | 10 | 8 |
Paracera
S2 | | 5 | | | | |
Myristylmyristat3 | 1 | | | | | |
Cetylpalmitat3 | | 10 | 7,5 | 7,5 | 5 | 7,5 |
Ceteareth-12 | | | | | 1 | |
Ceteareth-20 | | | | 2 | 1 | |
Gehärtetes
Rizinusöl | | | 0,5 | | | 0,5 |
PPG-14
Butylether | 10 | | | | | |
Caprylic/Capric
Triglycerid | 25 | 20 | 30 | 25 | 25 | 30 |
Cyclomethicon | 28,5 | 38 | 30 | 27,5 | 28 | 29 |
Talkum | | | | 4 | 4 | |
Aluminiumchlorhydrat | 20 | 20 | 20 | | | 20 |
Aluminium
Zirkonium Tetrachlorohydrex | | | | | | |
GLY | | | | 16 | 16 | |
Parfüm | q.
s. | q.
s. | q.
s. | q.
s. | q.
s. | q.
s. |
Beispiel | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
Sasolwax
C801 | 3 | 3 | 2 | 1 | 1 | 2 |
Stearylalkohol | | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Stearinsäure | 17 | 18 | 20 | 17 | 20 | 20 |
Kahlwachs
60894 | | 2 | | | | |
Ceresine
IscoCare 1162 | 7 | | | 5 | | 3 |
Microcare
1142 | | | 3 | | 5 | |
Gehärtetes
Rizinusöl | | | | 0,5 | | |
Cetylpalmitat3 | 3 | 0,5 | 1 | 3 | 2 | 1 |
PPG-14
Butylether | 10 | 15 | 10 | 10 | | |
Caprylic/Capric
Triglycerid | | 10 | | | 15 | 15 |
Cyclomethicon | 40 | 28,5 | 39 | 38,5 | 34 | 36 |
Talkum | | 2 | | | 2 | 2 |
Aluminiumchlorhydrat | 20 | | 20 | 20 | | |
Aluminum
Zirkonium | | | | | | |
Tetrachlorohydrex
GLY | | 16 | | | 16 | 16 |
- 1: Verdicker, synthetisches Wachs der Fa.
Sasol
- 2: mikrokristalline Wachse, Fa. Paramelt
- 3: Wachsester
- 4: mikrokristalline Wachse, Fa. Kahl
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4526780 [0008]
- - US 5019375 [0008]
- - US 4937069 [0008]
- - US 5069897 [0008]
- - DE 69005029 [0008]
- - WO 9800097 [0009]
- - WO 9951192 [0009]
- - WO 9804236 [0009]
- - US 5718890 [0010]
- - WO 9717941 [0010]
- - WO 0187251 [0010]
- - WO 9851272 [0010]
- - WO 9916410 [0011]
- - US 5531986 [0011]
- - US 5552136 [0012]
- - WO 2006097334 [0013]
- - DE 19921192 [0014]
- - EP 696188 [0015]
- - EP 973492 [0016]
- - EP 1161937 [0017]
- - DE 10162049 [0017]
- - US 4822603 [0017]
- - US 4126679 [0017]
- - EP 117070 [0017]
- - DE 102007059678 [0018, 0052]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-