Antitranspirant-Zusammensetzung auf Basis von Dicarbonsäurediestern einer C6- C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft wasserfreie Zusammensetzungen, die wenigstens einen Dicarbonsäurediester einer C6-C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen enthalten und einen Schmelzpunkt von wenigstens 30°C aufweisen.
Stand der Technik
Kosmetische Stift-Zusammensetzungen sind der Fachwelt in vielerlei Form bekannt, beispielsweise als Antitranspirantstifte, Lippenstifte oder Make-up-Stifte. Üblicherweise werden längerkettige Fettalkohole (wie z. B. Lanette® 18) oder Ricinolsäurederivate (Edenor® OSSG, Cutina® HR) als Konsistenzgeber für Stiftmassen eingesetzt. Stiftmassen auf Basis von Fettstoffen mit einem definierten Schmelzpunkt sind beispielsweise aus der EP 1 161 937 A bekannt. Die Verwendung von langkettigen, wachsartigen C16-C60-Dialkylcarbonaten in wasserfreien Antitranspirant-Zusammensetzungen ist aus der DE 101 62 049 bekannt.
Auf dem Kosmetikmarkt setzten sich in den letzten Jahren vermehrt wasserfreie Creme- und Stift- Präparate durch. Im Bereich wasserfreier Antitranspirantstifte sowie sogenannten „Soft Solid"- Formulierungen finden Fettalkohole, wie beispielsweise Cetearyl-, Stearyl- und Behenylalkohol sowie Hydroxyfettsäuren, beispielsweise 12-Hydroxystearinsäure, häufigen Einsatz als sogenannte Wachsbasis. Derartige Stiftpräparate sind beispielsweise Gegenstand der US 4,822,603, der US 4,126,679 und der EP 117070.
Wasserfreie Stiftpräparate, die flüchtige Siliconölen enthalten, haben den Nachteil, dass die dispergierten Wirkstoffe leicht zu sichtbaren Produktrückständen auf Haut und Kleidung führen. Unter Druckbelastung bei Applikation kommt es außerdem häufig zu einem Ausölen (Synärese), was die
kosmetische Akzeptanz dieser Präparate beim Anwender herabsetzt. Des Weiteren hinterlässt die Fettalkohol-Basis selbst bei optimaler Auswahl der weiteren Emollients sensorisch ein unbefriedigendes Hautgefühl und führt häufig auch zu Hautreizungen.
Es bestand die Aufgabe, sensorisch bessere Konsistenzgeber für wasserfreie Stiftzusammensetzungen zur Verfügung zu stellen, die den Stiftmassen die nötige Härte verleihen und glatte Stiftoberflächen mit schönem Glanz liefern, die weniger zum „Bröckeln" neigen als Produkte des Standes der Technik.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass dies gezielt durch bestimmte Dicarbonsäurediester erreicht werden kann.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind daher wasserfreie kosmetische Zusammensetzungen mit einem Schmelzpunkt von wenigstens 3O0C enthaltend
(a) wenigstens einen Dicarbonsäurediester einer C6-C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen
(b) wenigstens eine Ölkomponente
(c) wenigstens ein anorganisches adstringierendes Salz, einen Deodorantwirkstoff oder ein Pigment.
Als wasserfrei werden im Sinne der Erfindung Zusammensetzungen bezeichnet, die weniger als 5 Gew.-% Wasser (Kristallwasser nicht mit einbezogen), vorzugsweise weniger als 2 Gew.-% Wasser und insbesondere weniger als 1 Gew.-% Wasser enthalten. Ein Restanteil an Wasser kann rohstoffbedingt und daher unvermeidbar sein.
Die spezifischen Disäurediester sind sehr gute Konsistenzgeber in wasserfreien kosmetischen Formulierungen. Erfindungsgemäß kann ein einziger Dicarbonsäurediester eingesetzt werden oder ein Gemisch aus Dicarbonsäurediestern oder ein Gemisch der Dicarbonsäurediester mit den marktüblichen Konsistenzgebern wie Fettalkohole, etc. Besonders geeignet sind diese Ester für den Applikationsbereich der AP/Deo-Stifte. Sie verleihen den Stiftmassen die nötige Härte und eine glatte Stiftoberfläche mit einen schönen Glanz, die weniger zum „Bröckeln" neigt. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform sind die Stiftmassen frei von Silikonölen, insbesondere leichtflüchtigen Silikonölen wie Cyclomethicone.
Für die erforderliche Härte ist im Vergleich zu Fettalkoholen, wie Lanette® 18, ein geringerer Anteil der spezifischen Dicarbonsäurediester in der Stiftformulierung nötig. Die spezifischen Dicarbonsäurediester sind mit zahlreichen Emollients kompatibel, wie beispielsweise Cetiol® OE, Cetiol® CC als auch mit Cyclomethicon oder Kohlenwasserstoffen wie Arlamol® HD, Synfluid® PAO. Es lassen sich auch silikonfreie Stiftmassen und Deostofte herstellen. Die spezifischen Dicarbonsäurediester werden nicht durch starke Lewis Säuren hydrolysiert, wie sie in der Regel in Antitranspirantformulierungen eingesetzt werden (z.B. Aluminiumchlorid, Aluminiumchlorohydrat, Zirkonium-Salze und Mischungen davon). Dies trifft auch auf den Einsatz in wasserhaltigen Antitranspirant-Formuliemngen zu. Im Vergleich zu den üblichen Verdickern, wie Lanette® 18 oder Cutina® HR (gehärtetes Ricinusöl), verfügen die Disäurediester über keine freien OH-Gruppen, die zu Reaktionen mit den Lewis-Säuren führen könnten.
Die Dicarbonsäure-Komponente der Dicarbonsäurediester ist ausgewählt aus den C6-C18- Dicarbonsäuren. Hierzu zählen als wichtigste Vertreter Adipinsäure, Azealainsäure, Sebacinsäure, Dodecandisäure und Octadecandisäure. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Dicarbonsäure-Komponente ausgewählt ist aus den unverzweigten, gesättigten C6-C18- Dicarbonsäuren, vorzugsweise aus den unverzweigten, gesättigten C9-C18-Dicarbonsäuren und insbesondere den unverzweigten, gesättigten C12-C18-Dicarbonsäuren.
Als Alkohol-Komponente der Ester eignen sich die üblichen C12-C22-Fettalkohole, beispielsweise Dodecanol, Tridecanol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol, Heptadecanol, Octadecanol, Octadecenol, Nonadecanol, Eicosanol, Eicosenol, Heneicosanol, Docosanol und Docosenol. Auch technische Gemische von primären Alkoholen, wie sie mittels üblicher fettchemischer Methoden aus natürlichen Fetten und Ölen erhältlich sind, lassen sich erfindungsgemäß einsetzen. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Einsatz von unverzweigten, gesättigten C16-C22-Fettalkoholen, insbesondere C16- C18- Fettaikoholen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Zusammensetzung ist ein Dicarbonsäurediester mit einem Schmelzpunkt von wenigstens 500C enthalten, vorzugsweise von 50 - 55 °C.
Als Komponente (c) ist wenigstens anorganisches adstringierendes Salz, einen Deodorantwirkstoff oder ein Pigment enthalten, je nachdem ob es sich um eine Stiftmasse im AP/Deo-Bereich oder der dekorativen Kosmetik handelt.
Pigmente
Geeignet sind alle üblicherweise in Lippenstiften, Lidschattenstiften und Make-up-Stiften eingesetzten Oxide und Pigmente, wie z.B. Titandixoid, Eisenoxide, Zinkoxid, Glimmerpigmente, Mica-Pigmente oder Perlglanzpigmente, deren optischer Effekt auf der Kombination aus Transparenz und Interferenz beruht. Letztere sind nach dem Schicht-Substrat-Prinzip aus der optisch neutralen Trägersubstanz Glimmer und einer optisch aktiven Metalloxid-Schicht aufgebaut (Schicht-Substrat-Pigmente). Entscheidend für die Ausbildung des Perlglanzeffektes oder Interferenzeffektes ist eine genügend große Differenz zwischen der Brechzahl des Glimmers (n = 1,5) und der des Metalloxids (n = 2,5-2,7). Man unterscheidet zwischen Titandioxid-Glimmer-Pigmenten, Titandioxid-Eisenoxid-Glimmer- Pigmenten, Eisenoxid-Glimmer-Pigmenten.
Metalloxid-Glimmer-Pigmente sind trockene Pulver mit einer Dichte von ca. 3 g/m3. Sie sind im allgemeinen bis 8000C temperaturbeständig. Der Perlglanzeffekt wird bestimmt durch die Art des Metalloxids und dessen Schichtdicke auf dem Glimmer. Die Pigmente sind mehr oder weniger transparent. Ihr Glanz und Deckvermögen sind abhängig von der Teilchengrößenverteilung, z.B. <15 μm, 5-25 μm, 10-60 μm oder 20-100 μm.
Titandioxid-Glimmer-Pigmente bilden die wichtigste Gruppe unter den Perlglanzpigmenten. Auf dem Glimmer-Plättchen befindet sich eine 40-60 nm dicke Titandioxid-Schicht der Anatas-Modifikation oder Rutil-Modifikation. Die Pigmente sind weiß und führen zu feinen, seidigen Effekten (feine Teilchen) oder groben Glitzereffekten (grobe Teilchen). Pigmente mit höherer Schichtdicke des Titandioxids (60-160 nm) wirken als Interferenzpigmente.
Bei den Titandioxid-Eisenoxid-Glimmer-Pigmenten befindet sich auf der Titandioxid-Schicht noch eine Schicht Eisenoxid. Es resultieren - in Abhängigkeit von der Schichtdicke der Metalloxide - hellgoldene, rötlich-goldene oder grünlich-goldene Farbglanzpigmente, deren Deckvermögen durch das Eisenoxid deutlich erhöht ist.
Wird der Glimmer direkt mit Eisenoxid beschichtet, erhält man braune bis rotbraune Eisenoxid-Glimmer- Pigmente mit nochmals verbessertem Deckvermögen. Je nach Schichtdicke des Eisenoxids variieren die Farbtöne zwischen bronze, kupfer, rot bis rotgrün.
Titandioxid-Eisentitanat-Glimmer-Pigmente sind silbergrau, blaugrau und anthrazitfarben. Auch Rußeinschlüsse in die Titandioxid-Schicht führen zu grauen Pigmenten. Weitere Farbtöne lassen sich durch Belegung der Titandioxid-Schicht mit Eisenblau oder organischen Substanzen wie Karminrot erzielen.
Ein weiterer Gegenstand der Anmeldung ist die Verwendung von Dicarbonsäurediester einer C6-C18- Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen in Stiftmassen für die dekorative Kosmetik. Hierzu zählen Make-up-Stifte, Lidschattenstifte und insbesondere Lippenstifte.
Anorganisches adstringierendes Salz: Antitranspirant-Wirkstoff
Als Antitranspirant-Wirkstoff geeignet sind prinzipiell alle anorganischen adstringierend wirkenden Salze, die eine Schweißreduktion bewirken. Erfindungsgemäß handelt es sich vorzugsweise um adstringierende Aluminium-Verbindungen, Aluminium-Zirkonium-Verbindungen oder Zinksalze. Hierzu zählen beispielsweise Aluminiumchlorid, Aluminiumchlorhydrat, Aluminiumdichlorhydrat, Alumi- niumsesquichlorhydrat und deren Komplexverbindungen, z.B. mit 1 ,2-Propylenglycol, Aluminiumhydroxyallantoinat, Aluminium-chloridtartrat, Aluminium-Zirkonium-Trichlorohydrat, Aluminium-Zirkonium-Tetrachlorohydrat, Alumini-um-Zirkonium-Pentachlorohydrat und deren Komplexverbindungen z.B. mit Aminosäuren wie Glycin. Vorzugsweise werden Aluminiumchlorhydrat, Aluminium-Zirkonium-Tetrachlorohydrat, Aluminium-Zirkonium-Pentachlorohydrat und deren Komplexverbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Verbindungen, die unter der Bezeichnung Locron®P und Rezal®36 GP im Handel sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist eine Zusammensetzung enthaltend (a) 5 - 40 Gew.-% wenigstens eines Diesters einer C6-C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen, (b) 30 - 80 Gew.-% wenigstens einer Ölkomponente und (c) 10-40 Gew.-% wenigstens eines Antitranspirantwirkstoffs. Besonders bevorzugt ist eine Zusammensetzung enthaltend (a) 8 - 25 Gew.- % wenigstens eines Diesters einer C6-C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen, (b) 40 - 70 Gew.-% wenigstens einer Ölkomponente und (c) 15 - 30 Gew.-% wenigstens eines
Antitranspirantwirkstoffs und insbesondere (a) 12 - 20 Gew.-% wenigstens eines Diesters einer C6- C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen, (b) 50 - 60 Gew.-% wenigstens einer Öikomponente und (c) 15 - 25 Gew.-% wenigstens eines Antitranspirantwirkstoffs.
Ein weiterer Gegenstand der Anmeldung ist die Verwendung von Dicarbonsäurediester einer C6-C18- Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen in Antitranspirant-Zusammensetzungen. Diese können sowohl wasserhaltig als auch „wasserfrei" im Sinne der Erfindung sein. Gegenstand der Anmelödung ist insbesondere die Verwendung von Dicarbonsäurediester einer C6-C18-Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen zur Herstellung wasserfreier Antitranspirant-Zusammensetzungen. Ein weiterer Gegenstand der Anmeldung ist die Verwendung von Dicarbonsäurediester einer C6-C18- Dicarbonsäure mit C12-C22- Fettalkoholen zur Verbesserung der Konsistenz von Antitranspirant- und Deostiften.
Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Zubereitungen bei 23° C und einer Eindringzeit von 5 Sekunden eine Eindringtiefe von weniger als 5mm, vorzugsweise 2,5 - 4mm auf (Penetrometer PNR IO Petrotest; Petrotest Instruments GmbH & Co KG; Mikrokonus: 5.0 g; Fallstab: 47.5 g; Messtemperatur: 23° C; Meßdauer 5 Sekunden). Die Eindringtiefe ist somit ein Maß für die „Härte" oder Konsistenz der Masse. Je kleiner der Wert für die Eindringtiefe, desto „härter" ist die Masse.
Deodorantwirkstoffe
Als Deodorant-Wirkstoffe ist eine Reihe sehr verschiedener Verbindungsklassen geeignet. Vorzugsweise werden diese in Kombination mit Antitranspirant-Wirkstoffen eingesetzt, um eine optimale Gesamtleistung, also eine Kaskaden-Effekt mit langanhaltender Wirkung, zu erreichen.
Esteraseinhibitoren
Beim Vorhandensein von Schweiß im Achselbereich werden durch Bakterien extrazelluläre Enzyme - Esterasen, vorzugsweise Proteasen und/oder Lipasen - gebildet, die im Schweiß enthaltene Ester spalten und dadurch Geruchsstoffe freisetzen. Zu den Stoffen, die die Enzymaktivität inhibieren und somit die Geruchsbildung reduzieren, zählen Triaikylcitrate, wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat, Triiso- propylcitrat, Tributylcitrat und insbesondere Triethylcitrat (Hydagen® CAT, Cognis GmbH, Düssel- dorf/FRG). Wahrscheinlich wird dabei durch Spaltung des Citronensäureesters die freie Säure freigesetzt, die den pH-Wert auf der Haut soweit absenkt, dass die Enzyme durch Acylierung inaktiviert werden. Weitere Stoffe, die als Esteraseinhibitoren in Betracht kommen, sind Sterolsulfate oder -
Phosphate, wie beispielsweise Lanosterin-, Cholesterin-, Campesterin-, Stigmasterin- und Sitosterin- sulfat bzw. -phosphat, Dicarbonsäuren und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure, Glutar- säuremonoethylester, Glutarsäurediethylester, Adipinsäure, Adipinsäuremonoethylester, Adipinsäu- rediethylester, Malonsäure und Malonsäurediethylester, Hydroxycarbonsäuren und deren Ester wie beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester sowie Zinkglycinat.
Die erfindungsgemäßen Mittel können die Esteraseinhibitoren in Mengen von 0,01 bis 20, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthalten.
Bakterizide bzw. bakteriostatische Wirkstoffe
Typische Beispiele für geeignete bakterizide bzw. bakteriostatische Wirkstoffe sind Chitosan und Phenoxyethanol. Besonders wirkungsvoll hat sich auch 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)-phenol erwiesen, das unter der Marke Irgasan® von der Ciba-Geigy, Basel/CH vertrieben wird.
Kosmetische Deodorantien (Desodorantien) wirken Körpergerüchen entgegen, überdecken oder beseitigen sie. Körpergerüche entstehen durch die Einwirkung von Hautbakterien auf apokrinen Schweiß, wobei unangenehm riechende Abbauprodukte gebildet werden. Dementsprechend enthalten Deodorantien Wirkstoffe, die als keimhemmende Mittel, Enzyminhibitoren, Geruchsabsorber oder Ge- ruchsüberdecker fungieren. Als keimhemmende Mittel sind grundsätzlich alle gegen grampositive Bakterien wirksamen Stoffe geeignet, wie z.B. 4-Hydroxybenzoesäure und ihre Salze und Ester, N-(4- Chlorphenyl)-N'-(3,4 dichlorphenyl)harnstoff, 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (Triclosan), 4- Chlor-3,5-dimethylphenol, 2,2'-Methylen-bis(6-brom-4-chlorphenol), 3-Methyl-4-(1-methylethyl)phe-nol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 3-(4-Chlorphenoxy)-1 ,2-propandiol, 3-lod-2-propinylbutylcarbamat, Chlor-hexi- din, 3,4,4 '-Trichlorcarbanilid (TTC), antibakterielle Riechstoffe, Thymoi, Thymianöl, Eugenol, Nel-kenöl, Menthol, Minzöl, Famesol, Phenoxyethanol, Glycerinmonocaprinat, Glycerinmonocaprylat, Glycerinmo- nolaurat (GML), Diglycerinmonocaprinat (DMC), Salicylsäure-N-alkylamide wie z.B. Salicyl-säure-n- octylamid oder Salicylsäure-n-decylamid.
Die erfindungsgemäßen Mittel können die bakterizide/bakteriostatische bzw. keimhemmenden Wirkstoffe in Mengen von 0,01 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,5 - 2 Gew.-% enthalten.
Neben diesen Deodorant-Wirkstoffen werden häufig zusätzlich Geruchsabsorber eingesetzt, die geruchsbildende Verbindungen aufnehmen und weitgehend „festhalten" können, aber keine Wirksamkeit gegen Bakterien haben. Sie senken den Partialdruck der einzelnen Komponenten und verringern so auch ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit. Geruchsabsorber sollten die Duftnote eines Parfüms nicht verändern. Sie enthalten beispielsweise als Hauptbestandteil ein komplexes Zinksalz der Ricinolsäure oder spezielle, weitgehend geruchsneutrale Duftstoffe, die dem Fachmann als "Fixateure" bekannt sind, wie z.B. Extrakte von Labdanum bzw. Styrax oder bestimmte Abietinsäurederivate. Als Geruchsüberdecker fungieren Riechstoffe oder Parfümöle, die zusätzlich zu ihrer Funktion als Geruchsüberdecker den Deodorantien ihre jeweilige Duftnote verleihen. Als Parfümöle seien beispielsweise genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten, Stengeln und Blättern, Früchten, Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern, Kräutern und Gräsern, Nadeln und Zweigen sowie Harzen und Balsamen. Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, p-tert.-Bu- tylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Allylcyclo- hexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzyl- ethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citro- nellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenδl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labdanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzyl- aceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citro- nenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, ß- Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evemyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Neben den Deodorant-Wirkstoffen werden häufig zusätzlich auch schweißabsobierende Substanzen eingesetzt, wie modifizierte Stärke, z.B. Dry Flo® Plus (National Starch), Silikate, Talkum, Bentonit, Monmorillonit, Hectorit und andere Substanzen ähnlicher Modifikation, die zur Schweißabsorption geeignet erscheinen.
Ölkörper
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält wenigsten eine Ölkomponente. Unter Ölkomponenten sind erfindungsgemäß bei 200C flüssige, mit Wasser bei 25 0C nicht mischbare Stoffe oder Gemische von Stoffen zu verstehen. Hierzu gehören z.B. bei 2O0C flüssige Glyceride, Kohlenwasserstoffe, Siliconöle, Esteröle, Dialkyl(en)ether, Dialkyl(en)carbonate oder beliebige Gemische davon. Die Ölkörper sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen üblicherweise in einer Gesamtmenge von 30-80 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 40 - 70 und insbesondere in Mengen von 50 - 60 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthalten.
Zu den als Ölkörper erfindungsgemäß einsetzbaren Glyceriden zählen bei 20 °C flüssige Fettsäureester des Glycerins, die natürlicher (tierischer und pflanzlicher) oder synthetischer Herkunft sein können. Man unterscheidet zwischen Mono-, Di- und Triglyceriden. Es handelt sich um bekannte Stoffe, die nach einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie hergestellt werden können. Synthetisch hergestellte Glyceride sind üblicherweise Mischungen von Mono-, Di- und Triglyceriden, die durch Umesterung der entsprechenden Triglyceride mit Glycerin oder durch gezielte Veresterung von Fettsäuren erhalten werden. Als Fettsäure sind erfindungsgemäß C6-C24-Fettsäuren, und unter diesen C6-Ci8-Fettsäuren, und insbesondere Cs-Cis-Fettsäuren bevorzugt geeignet. Die Fettsäuren können verzweigt oder unverzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein. Erfindungsgemäß geeignet ist beispielsweise die Verwendung bei 20 °C flüssiger Glyceride pflanzlicher Herkunft, insbesondere von Cocoglyceriden, einer Mischung aus vorwiegend Di- und Triglyceriden mit Cβ-Ciβ- Fettsäuren, die beispielsweise unter der Bezeichnung Myritol® 331 von der Cognis Deutschland GmbH & Co KG vertrieben werden. Ebenso geeignet ist die Verwendung von Myritol® 312 (Cβ/Cio- Triglyceride), Cegesoft®PS 17, Cegesoft® GPO; Cegesoft®PFO und Cegesoft®PS 6.
Eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform der Erfindung enthält wenigstens einen Ölkörper ausgewählt aus der Gruppe der bei Dialkylether, der Dialkylcarbonate, Kohlenwasserstoffe oder einem
beliebigen Gemisch dieser Substanzen. Diese verleihen den Zusammensetzungen bei Applikation besonders gute pflegende und sensorische Eigenschaften und ein angenehm trockenes Hautgefühl. Ebenso bevorzugt ist die Kombination eines Dialkylethers mit Cyclohexanderivaten. Eine besonders bevorzugte Ölkörper-Kombination für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthält Cetiol® OE und Cetiol® S.
Als Ölkörper kommen auch bei 20° C flüssige Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise EutanoPG, in Frage. Auch flüssige Ester von linearen, gesättigten oder ungesättigten C6-C22-Fettsäuren mit linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten C6-C22-Fettalkoholen bzw. Ester von verzweigten C6-Ci3-Carbonsäuren mit linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten C6-C22-Fettalkoholen sind erfindungsgemäß als Ölkörper einsetzbar.
Unter den bei 20°C flüssigen Wachsestern seien expemplarisch folgende typische Vertreter genannt: Decyloleat (Cetiol® V), Cococaprylate/-caprat (Cetiol® SN), Hexyllaurat (Cetiol® A), Myristylisostearat, Myristyloleat, Cetylisostearat, Cetyloleat, Stearylisostearat, Isostearylmyristat, Iso-stearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat, isostearyloleat, Isostearylbehenat, Iso-stearyloleat, Oleylmyristat, Cieyipalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat (Cetiol®DAB), Oleylbehenat, Oleylerucat (Cetiol® J 600), Behenylisostearat, Erucylisostearat, Erucyloleat. Geeignet sind auch Ester von linearen Ce-C22-Fettsäuren mit 2-Ethylhexanol (Cetiol® 868), Ester von Ci8-C38-Alkylhydroxycarbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen, Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol) sowie Ester von Ce- C22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure.
Zu den erfindungsgemäß einsetzbaren Ölkörpern zählen auch bei 20 °C flüssige natürliche und synthetische, aliphatische und/oder naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Squalan, Squalen, Paraffinöle, Isohexadecan, Isoeicosan oder Polydecene sowie Dialkylcyclohexane (Cetiol® S).
Wachse
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wenigstens ein weiteres Wachs. Dieses trägt zur Optimierung der sensorischen
Eigenschaften, der Konsistenz und der Stabilität der Stifte bei. Als weitere Wachse (Definition vgl,: Römpp Chemie Lexikon) können erfindungsgemäß alle natürlichen und künstlich gewonnen Substanzen mit wachsartiger Konsistenz eingesetzt werden, Hierzu gehören u.a. Fette (Triglyceride), Mono- und Diglyceride, Wachse, Fett- und Wachsalkohole, Fettsäuren, Ester von Fettalkoholen sowie Fettsäureamide oder beliebige Gemische dieser Substanzen. Sie können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer Gesamtmenge von 0,1 - 40 Gew.-% enthalten sein. Bevorzugt sind Mengen von 1 - 30 Gew.-% und insbesondere 5 -20 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung. Vorzugsweise werden längerkettige Fettalkohole (wie z. B. Lanette® 18 und Lanette® 22 ) oder Ricinolsäurederivate (Edenor® OSSG, Cutina® HR) als zusätzliche Wachse für die erfindungsgemäßen Stiftmassen eingesetzt.
Beispiele
Tabelle 1 : Schmelzpunkte der Dicarbonsäurediester
Tabelle 4: Allgemeine Zusammensetzung eines Antitranspirantstiftes
Tabelle 5: Stifthärten, vgl. Zusammensetzung 1 in Tabelle 4
Tabelle 6: Stifthärten, vgl. Zusammensetzung 2 in Tabelle 4
Tabelle 7: Antitranspirant/Deostifte
Tabellen:
Tabelle 13:
Tabelle 16: AP Stift silikonfrei
Anhang
8) Lanette® 18
1) Arlamol® HD
INCI: Stearyl Alcohol
INCI: Heptamethylnonane
Hersteller: Cognis Deutschland GmbH & Hersteller: Uniqema Co. KG
2) Cetiol® B
9) Rezal® 36 GP
INCI: Dibutyl Adipate
INCI: Aluminium Zirconium
Hersteller: Cognis Deutschland GmbH & Tetrachlorohydrex GLY Co. KG
Hersteiler: Reheis
3) Cetiol® OE
10) Synfluid® 2 cSt
INCI: Dicaprylyl Ether
INCI: Hydrogenated Didecene
Hersteller: Cognis Deutschland GmbH & Hersteller: Chevron Co. KG
4) Cetiol® S
INCI: Diethylhexylcyclohexane
Hersteller: Cognis Deutschland GmbH & Co. KG
5) Cutina® HR
INCI: Hydrogenated Castor OiI Hersteller: Cognis Deutschland GmbH & Co. KG
6) Dow Corning® 245 INCI: Cyclomethicone Hersteller: Dow Corning
7) Edenor® OSSG
INCI: 12-HydroxystearicAcid
Hersteller: Cognis Deutschland GmbH & Co. KG