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Bei
der Solarzellenherstellung wird stets angestrebt, Solarzellen mit
höheren
Wirkungsgraden zu fertigen. Ein Ansatz hierfür ist der Einsatz einer zweistufigen
Dotierung zur Ausbildung eines zweistufigen Emitters. Diese Vorgehensweise
beruht auf der Erkenntnis, dass ein stark oder hoch dotierter Emitter zwar
einerseits gut kontaktiert werden kann, um den erzeugten Strom abzuführen, andererseits
jedoch bei der Stromerzeugung verglichen mit einem weniger stark
dotierten Emitter aufgrund von Ladungsträgerrekombinationen mit Verlusten
behaftet ist, wodurch der Wirkungsgrad negativ beeinträchtigt wird.
Durch Ausbildung des Emitters mittels einer zweistufigen Dotierung
derart, dass in den zu kontaktierenden Bereichen eine starke Dotierung
und somit ein hoch dotierter Emitter, in den übrigen Bereichen hingegen eine
verglichen mit dem hoch dotierten Emitterbereich schwache Dotierung
vorliegt, kann daher eine Wirkungsgradverbesserung erzielt werden.
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Unter
einem stark oder hoch dotierten Bereich eines Emitters ist vorliegend
ein Emitterbereich mit einem Schichtwiderstand des Emitters von
weniger als etwa 70 Ω/sq
zu verstehen, sodass er mittels industriell angewandter Siebdrucktechnologie
kontaktierbar ist. Gegenüber
diesem stark dotierten Emitterbereich wird vorliegend unter einem
schwach dotierten Bereich eines Emitters eine Dotierung verstanden,
die zu einem Schichtwiderstand von üblicherweise mehr als 70 Ω/sq führt. Dem
Fachmann ist dabei klar, dass der genannte Wert bei tief eingetriebenen
Emittern geringer ausfallen kann.
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Eine
zweistufige Dotierung ist nicht allein bei einem Emitter gewinnbringend
einsetzbar. Beispielsweise kann ein Solarzel lensubstrat eine zweistufige Volumendotierung
aufweisen oder ein Rückseitenfeld
einer Solarzelle als zweistufige Dotierung ausgeführt sein.
Allgemein ist der Begriff der „schwachen” Dotierung
bzw. der „schwach” dotierten
Bereiche, stets im Verhältnis
zu dem zugehörigen
stark dotierten Bereich gleicher Art zu sehen; im Falle eines schwach
dotierten Bereichs eines Emitters also im Vergleich zu einem stark
dotieren Bereich des Emitters, nicht hingegen in Relation zu beispielsweise
einem stark dotierten Bereich eines Rückseitenfeldes.
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Es
ist demzufolge zu berücksichtigen,
dass bei einer Solarzelle verschiedene dotierte Bereiche vorhanden
sein können,
die grundsätzlich
jeweils für sich
als zwei- oder mehrstufige Dotierung ausgeführt sein können. Beispielsweise kann ein
Emitter, ein Rückseitenfeld
oder die Volumendotierung des Solarzellensubstrats zwei- oder mehrstufig
ausgeführt sein.
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Die
eingangs genannten Schichtwiderstände zur Abgrenzung eines stark
dotierten Bereichs eines Emitters von einem schwach dotieren Bereich
eines Emitters sind daher nicht ohne weiteres auf andere zweistufige
Dotierungen übertragbar.
Deren Grenze zwischen stark und schwach dotiertem Bereich kann hiervon
abweichen. Geht man beispielsweise von einer Solarzelle mit einem
zweistufig dotierten Volumenbereich des Solarzellensubstrats und
einem zweistufigen Emitter aus, so wäre der Schichtwiderstand des
stark dotierten Volumenbereichs des Solarzellensubstrats sehr viel
höher als
der Schichtwiderstand des schwach dotierten Bereichs des Emitters.
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Gemäß den obigen
Ausführungen
sind die Schichtwiderstände
bei zweistufigen Rückseitenfeldern
und deren Relation zueinander getrennt von den Schichtwiderständen anderer
dotierter Bereiche zu betrachten. Je nach Solarzellentyp und verwendeten Kontaktierungstechniken
und -materialien können die
Werte für
die Schichtwiderstände
bei zweistufigen Rückseitenfeldern
variieren. Für
den Fall der Kontaktierung der Solarzelle mit konventioneller, industriell angewandter
Siebdrucktechnologie haben sich Schichtwiderstände von weniger als etwa 60
Q/sq unter den zu kontaktierenden Bereichen und vor mehr als etwa
60 Ω/sq
zwischen den zu kontaktierenden Bereichen bewährt.
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Aus
dem Stand der Technik sind Verfahren zur Herstellung eines zweistufigen
Emitters, welcher auch als selektiver Emitter bezeichnet wird, bekannt, bei
welchen nach einer flächigen,
starken Emitterdiffusion die stark zu dotierenden Bereiche des Emitters mit
einem ätzresistenten
Lack, in der Regel eine Polymerverbindung, maskiert und die unmaskierten
Bereiche zurückgeätzt werden.
Nach Abschluss des Ätzvorgangs
wird die Maskierung entfernt. In den zuvor maskierten Bereichen
liegt nunmehr ein stark dotierter Emitterbereich vor, in den zurück geätzten Bereichen
hingegen wurden stark dotierte Bereiche des Solarzellensubstrats
abgeätzt,
sodass lediglich eine schwache Dotierung in diesen Bereichen verbleibt. Die
bei diesen Verfahren als Maskierung einsetzten ätzresistenten Polymere bzw.
Polymerverbindungen sind zwar im Laufe des Solarzellenherstellungsprozesses
gut handhabbar, ihre Entsorgung nach Entfernung der Maskierung ist
jedoch aufwändig
und infolgedessen kostenintensiv. Dies gilt in gleicher Weise für die zur
Entfernung der Maskierung eingesetzten Lösungsmittel. Die verwendeten
Polymerverbindungen und Lösungsmittel
erfordern überdies
aufwändige
Schutzmaßnahmen
in der Fertigung, beispielsweise einen Explosionsschutz. Derselbe
Aufwand ist erforderlich für
die Ausbildung anderer zweistufiger Dotierungen, beispielsweise
eines zweistufigen Rückseitenfeldes.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, mittels welchem eine Solarzelle mit einer zweistufigen
Dotierung aufwandsgünstig
herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Unteransprüche.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, nach einem starken Dotieren
zumindest eines Teils eines Solarzellensubstrats diejenigen dotierten
Bereiche, in welchen stark dotierte Bereiche der zweistufigen Dotierung
ausgebildet werden sollen, gegenüber
einen Ätzmedium
zu schützen,
indem Opferstrukturen auf die zu schützenden Bereiche aufgebracht
werden, welche bei einem nachfolgenden Zurückätzen ungeschützter dotierter
Bereiche des Solarzellensubstrats mittels des Ätzmediums wenigstens teilweise
geätzt
werden.
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Unter
einem Zurückätzen ist
dabei ein Ätzen zu
verstehen, bei welchem das geätzte
Objekt nicht vollständig
entfernt wird. Es wird also nur ein Teil der ungeschützten dotierten
Bereiche des Solarzellensubstrats bei dem Zurückätzen entfernt. Es verbleiben
ungeschützte
Bereiche, welche nach wie vor dotiert sind, jedoch ist die Dotierstoffkonzentration
infolge des Zurückätzens geringer.
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Bei
den Opferstrukturen handelt es sich um Materialien, welche während des
Zurückätzens von einem
verwendeten Ätzmedium
angegriffen, also geätzt
werden. In welcher Weise die Opferstrukturen während des Zurückätzens geätzt werden
ist unerheblich. Beispielsweise kann das Ätzen der Opferstrukturen in
einem oberflächigen
Materialabtrag oder aber auch nur in einer Aufrauung der Oberfläche oder
einem punktuellen Ätzen
bestehen.
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Die
Schutzwirkung der Opferstrukturen bestehen darin, dass während des
Zurückätzens zunächst sie
angegriffen, d. h. geätzt,
werden und nicht die dotierten Bereiche, auf welchen sie angeordnet sind.
Je nach gewählten
Materialien für
das Ätzmedium
und für
die Opferstrukturen und in Abhängigkeit von
der Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Opferstrukturen
in anderen Formen auszubilden. Werden die Opferstrukturen beispielsweise
in ähnlichem
Umfang von dem verwendeten Ätzmedium
angegriffen wie ungeschützte
Bereiche des Solarzellensubstrats, so sind die Opferstrukturen in
größerer Dicke
auszubilden als bei einer Materialwahl für Ätzmedium und Opferstrukturen,
bei welcher die Opferstrukturen von dem verwendeten Ätzmedium
deutlich weniger stark angegriffen werden als die ungeschützten Bereiche
des Solarzellensubstrats. Maßgeblich
ist, die unterhalb der Opferstrukturen gelegenen Bereiche hinreichend
lange vor dem Einfluss des Ätzmediums
zu schützen,
sodass sich der gewünschte
Unterschied in der Dotierstoffkonzentration in den geschützten und
ungeschützten
dotierten Bereichen des Solarzellensubstrats einstellt, d. h. die stark
dotierten Bereiche eine im gewünschten
Umfang stärkere
Dotierung aufweisen als die Mangels eines Schutzes im Ergebnis schwächer dotierten
Bereiche des Solarzellensubstrats.
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Durch
den Einsatz von Opferstrukturen anstelle von Ätzbarrieren wird das Spektrum
der zum Schutz von dotierten Bereichen des Solarzellensubstrats
verwendbaren Materialien erheblich erweitert. Infolgedessen kann
auf den Einsatz aufwändig
zu entsorgender Maskierungen sowie aufwändig zu entsorgender Lösungsmittel
für die
Entfernung der Maskierung verzichtet werden. Überdies können aufwändige Schutzmaßnahmen
in der Fertigung, beispielsweise ein Explosionsschutz wie ihn ätzresistente Maskierungen
und zugehörige
Lösungsmittel
erfordern, unterbleiben.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung werden die
Opferstrukturen aus im Wesentlichen anorganischen Materialien gebildet. D.
h., ihr Gehalt an anorganischen Substanzen ist derart ausgestaltet,
dass die ausgebildeten Opferstrukturen mittels anorganischer Ätzmedien
bzw. Lösungsmittel
geätzt
bzw. gelöst
werden können.
Es können
somit grundsätzlich
auch organische Substanzen enthalten sein, sofern diese nicht den
Einsatz von anorganischen Lösungsmitteln
bedingen. Somit können
die aufgebrachten Materialien beispielsweise organische Bestandteile
enthalten, die das Aufbringen der Materialien auf das Solarzellensubstrat
erleichtern. Diese können
entweder in der letztlich gebildeten Opferstruktur verbleiben, sofern das
beschriebene Verhalten gegenüber Ätzmedien bzw.
Lösungsmitteln
gewährleistet
ist. Alternativ können
Sie vor dem Zurückätzen in
einem Stabilisierungsschritt ausgetrieben werden. So können beispielsweise
Pasten organische Bestandteile enthalten, die ein Aufbringen der
Materialien zur Ausbildung der Opferstrukturen mittels Drucken der
Paste, insbesondere mittels Siebdruck, erleichtern. Diese werden
dann jedoch in einem Temper- oder Sinterschritt vor dem Zurückätzen ausgegast,
verbrannt oder anderweitig reduziert.
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Da
in der Halbleitertechnologie in großem Umfang anorganische Materialien
Verwendung finden, im Bereich der Solarzellenfertigung insbesondere
Silizium, sind benötigte
anorganische Technologien bereits vorhanden und erprobt, insbesondere Technologien
zur Applizierung und Entfernung anorganischer Materialien. Auch
stehen entwickelte und erprobte Gerätschaften für die industrielle Fertigung zur
Verfügung.
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Vorzugsweise
wird als Opferstruktur ein Glas vorgesehen, beispielsweise Siliziumdioxid.
Dieses kann in Form einer Paste mit organischen Zusätzen, die
ein Sieb- oder Spritzendrucken dieser Paste ermöglichen, auf das Solarzellensubstrat
aufge bracht und die Opferstruktur in einem nachfolgenden Sinterschritt
ausgebildet werden.
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An
im Wesentlichen anorganischen Materialien besteht eine große Auswahl,
beispielsweise kann alternativ oder ergänzend zu Siliziumdioxid Boraxglas
Verwendung finden.
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In
einer Ausgestaltungsvariante der Erfindung werden die Opferstrukturen
aus einem Material gebildet, welches eine bei niedrigen Temperaturen schmelzende
Substanz aufweist, sodass die Opferstruktur durch Erhitzen auf das
Solarzellensubstrat aufgeschmolzen werden kann. Dies hat jedoch
bei einer möglichst
niedrigen Temperatur zu erfolgen, da anderenfalls zum einen eine
Beeinträchtigung
des Dotierprofils in dem Solarzellensubstrat erfolgen kann, andererseits
die Gefahr eines Verunreinigungseintrags in das Solarzellensubstrat
besteht, was sich beides negativ auf den Wirkungsgrad der gefertigten
Solarzelle auswirken kann. Das verwendete Material sollte daher
bei einer Temperatur unterhalb von 800°C, vorzugsweise unterhalb von
600°C, aufschmelzbar
sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung sieht vor, dass als Material für die Ausbildung der Opferstrukturen
eine Paste aufgebracht wird. Dies erfolgt vorzugsweise mittels eines
an sich bekannten Druckverfahrens wie Sieb-, Rollen- oder Spritzendruck
und ermöglicht
eine einfache und genaue Aufbringung der Opferstrukturen. Zudem
können
bereits in der Solarzellenfertigung eingesetzte und erprobte Technologien
zum Einsatz kommen.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung werden die
Opferstrukturen vor dem Schritt des Zurückätzens thermisch behandelt, vorzugsweise
getempert, gesintert oder geschmolzen. Je nach eingesetzten Materialien
für die
Opfer strukturen bringt dies unterschiedliche Vorteile mit sich.
Bei Verwendung von Pasten zur Aufbringung der Opferstruktur kann
beispielsweise, wie oben dargelegt, durch ein Tempern ein organischer
Bestandteil der Paste ausgegast, verbrannt oder anderweitig reduziert
werden. Die thermische Behandlung kann weiterhin zur Verfestigung
der Opferstrukturen dienen, sodass diese gegenüber einem eingesetzten Ätzmedium
widerstandsfähiger
sind. Zudem kann die Haftung der Opferstrukturen auf den zu schützenden Bereichen
ausgebildet bzw. verbessert werden. Bei Verwendung eines Glases,
beispielsweise Siliziumdioxid, kann durch die thermische Behandlung
ein geschlossener Glaskörper
lokal auf den zu schützenden
Bereichen mit einer geschlossenen Oberfläche ausgebildet und zugleich
mittels Verschmelzen mit dem Solarzellensubstrat, beispielsweise
einem Siliziumsolarzellensubstrat, mit diesem verbunden werden.
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Als Ätzmedium
für das
Zurückätzen ungeschützter dotierter
Bereiche kann grundsätzlich
sowohl ein Ätzplasma
wie auch eine Ätzlösung Verwendung
finden. Bevorzugt wird eine Ätzlösung verwendet,
welche Salpetersäure
und Flusssäure
enthält. Diese Ätzlösung hat
sich insbesondere bei Siliziumsolarzellensubstraten bewährt und ätzt beispielsweise
auch eine aus siliziumdioxidhaltigem Glas gebildete Opferstruktur.
Der benötigte
gleichmäßige Abtrag
des Solarzellensubstrats wird durch prozesstechnisch einstellbare
Bedingungen wie Temperatur, Konzentration, Durchflussrate und Zusammensetzung
sowie Wassergehalt bestimmt und gewährleistet.
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Eine
Ausgestaltungsvariante der Erfindung sieht vor, dass das Zurückätzen beendet
wird, bevor die Opferstrukturen zumindest stellenweise vollständig abgeätzt sind.
Auf diese Weise wird verhindert, dass unter den Opferstrukturen
liegende Bereiche angegriffen werden. Die verbleibenden Opferstrukturen
werden vorteilhafterweise sodann in einem nachfolgenden Verfahrens schritt
entfernt. Im Falle von siliziumdioxidhaltigen Opferstrukturen kann
dies beispielsweise mit Hilfe einer Flusssäurelösung erfolgen. Bei einer bevorzugten
Ausgestaltungsvariante werden verbliebene, glashaltige Opferstrukturenreste
mit einer Ätzlösung entfernt,
welche 1 bis 10 Flusssäure
enthält.
Einer solchen Ätzlösung werden
die Opferstrukturenreste während
einer Zeit im Bereich von 1 bis 10 Minuten ausgesetzt, wobei sich
die Ätzlösung auf
einer Temperatur im Bereich von 20 bis 80°C befindet. Ein solcher weiterer Ätzschritt
zur Entfernung der verbliebenen Opferstrukturenreste ist einfach
in eine automatische Fertigungslinie integrierbar, was häufig als
Inline-Fähigkeit
bezeichnet wird, und hat sich insbesondere bei Siliziumsolarzellensubstraten
und glashaltigen Opferstrukturen bewährt.
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Bei
einer anderen Ausgestaltungsvariante der Erfindung werden die Opferstrukturen
während des
Zurückätzens vollständig entfernt.
Da das Ätzmedium
erst dann an die stark zu dotierenden Bereiche gelangt, wenn die
Opferstrukturen bereits entfernt sind, stellt sich dennoch eine
zweistufige Dotierung ein, da die ungeschützten Bereiche bereits von Beginn
an dem Ätzmedium
ausgesetzt waren und daher stärker
zurückgeätzt sind.
Es ergibt sich somit auch hier eine zweistufige Dotierung. Vorteilhafterweise
entfällt
jedoch der gesonderte Verfahrensschritt des Entfernens der Opferstrukturenreste.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung sieht vor, dass zum Zwecke des Zurückätzens zumindest in ungeschützten dotierten Bereichen
des Solarzellensubstrats aus Material des Solarzellensubstrats eine
poröse
Schicht ausgebildet und nachfolgend entfernt wird. Das Ausbilden
der porösen
Schicht erfolgt vorzugsweise durch Ätzen, besonders bevorzugt durch
ein nasschemisches Ätzen von
zumindest Teilen des Solarzellensubstrats. Wird beispielsweise ein
Solarzellensubstrat aus Silizium verwendet, so wird demnach zumindest
auf den späteren
hochohmigen Bereichen einer zweistufigen Dotierung, also auf denjenigen
Bereichen, welche nicht durch Opferstrukturen geschützt sind,
poröses
Silizium ausgebildet. Wie beschrieben erfolgt dies vorzugsweise
durch ein nasschemisches Ätzen.
Das poröse
Silizium wird also aus dem Siliziummaterial des Solarzellensubstrats
gebildet.
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Die
Ausbildung einer porösen
Schicht und anschließende Ätzung, d.
h. Entfernung, derselben ermöglicht
ein homogeneres Zurückätzen der
ungeschützten
dotierten Bereiche. Wird beispielsweise ein Emitter als zweistufige
Dotierung ausgeführt,
so führt
dies zu einem höherwertigen
Emitter, welcher letztlich Solarzellen mit höheren Wirkungsgraden ermöglicht.
Die Möglichkeit
des homogeneren Ätzens ist
insbesondere bei multikristallinen Solarzellensubstraten vorteilhaft,
da hier eine Vielzahl eingesetzter Ätzlösungen Korngrenzen zwischen
den Körnern
des Solarzellensubstrats stärker ätzen als
die Körner selbst
und teilweise auch Körner
mit verschiedenen Orientierungen unterschiedlich stark geätzt werden.
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Bevorzugt
wird die poröse
Schicht mittels einer basischen Ätzlösung entfernt,
vorzugsweise mit einer Ätzlösung welche
Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid und/oder Ammoniumhydroxid enthält. Es hat sich
gezeigt, dass mit diesen Ätzlösungen ein
besonders homogenes Zurückätzen, insbesondere
von Siliziumsolarzellensubstraten, möglich ist. Das Zurückätzen poröser Schichten
mit den genannten Ätzlösungen liefert
dabei homogenere Ätzergebnisse
als die Verwendung der genannten Ätzlösungen ohne vorherige Ausbildung
einer porösen
Schicht.
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Wird
das Zurückätzen in
Verbindung mit der Ausbildung einer porösen Schicht realisiert und
sollen die Opferstrukturen während
des Zurückätzens vollständig entfernt
werden, so sieht eine bevorzugte Ausgestaltungsvariante der Erfindung
vor, dass die Opferstrukturenreste zusammen mit der porösen Schicht
entfernt werden. Auf diese Weise entfällt ein gesonderter Verfahrensschritt
zur Entfernung der Opferstrukturenreste.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung wird ein
Emitter oder ein Rückseitenfeld
als zweistufige Dotierung ausgeführt.
Ein solcher zweistufiger Emitter wird häufig als selektiver Emitter,
ein zweistufiges Rückseitenfeld
als Back-Surface-Field bezeichnet.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Erfindung vorteilhaft bei Solarzellensubstraten
aus Silizium einsetzbar ist, welche gegenwärtig in der industriellen Fertigung
bereits im großen
Maßstab
verwendet werden. Dementsprechend sieht eine Ausführungsvariante
vor, dass ein Solarzellensubstrat aus Silizium verwendet wird, vorzugsweise
ein kristallines und besonders bevorzugt ein multikristallines Siliziumsolarzellensubstrat.
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Werden
Solarzellensubstrate aus Silizium eingesetzt, so hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, zur
Ausbildung der Opferstrukturen Materialien einzusetzen, welche Glas
in Form einer Siliziumverbindung enthalten. Beispielsweise können siliziumdioxidhaltige
Materialien oder silikatglashaltige Materialien eingesetzt werden.
Zum Zwecke des Zurückätzens von
Opferstrukturresten hat sich in diesem Fall die oben beschriebene
1 bis 10-%-ige Flusssäurelösung und
der ebenfalls oben beschriebene weitere Ätzschritt zur Entfernung der
Opferstrukturenreste besonders bewährt. Zudem hat sich gezeigt,
dass eine poröse
Siliziumschicht mit den oben erörterten basischen Ätzlösungen komfortabel
entfernt werden kann.
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Eine
Solarzelle mit einem für
Solarzellen mit zweistufiger Dotierung, insbesondere einem zweistufigen
Emitter, typischen Wirkungsgrad, sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufwandsgünstig
herstellbar. Insbesondere können
Solarzellen mit einem zweistufigen Emitter und/oder einem zweistufigen Rückseitenfeld
aufwandsgünstig
hergestellt werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Soweit
zweckmäßig, sind hierin
gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es
zeigen:
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1:
Schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2:
Ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welchem eine poröse
Schicht ausgebildet wird, in schematischer Darstellung.
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3:
Schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welchem wiederum eine poröse Schicht
ausgebildet wird.
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4:
Solarzelle mit zweistufigen Dotierungen gemäß dem Stand der Technik in
schematischer Darstellung.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Den Ausgangspunkt bildet hierin ein Solarzellensubstrat 1,
welches an seiner Vorderseite mit einer Texturierung 5 versehen
ist. Die Vorderseite ist dabei diejenige großflächige Seite des Solarzellensubstrats 1,
welche bei Verwendung der Solarzelle dem einfallenden Licht ausgesetzt
wird. Eine solche Texturierung 5 erhöht den Wirkungsgrad infolge
einer Verringerung der Reflexion des einfallenden Lichts an der
Oberfläche
der fertigen Solarzelle, ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Sie illustriert vorliegend aber, dass das erfindungsgemäße Verfahren
unter anderem auf texturierte Solarzellensubstrate anwendbar ist.
Zwar wird die Erfindung vorliegend anhand einseitig lichtempfindlicher
Solarzellen, so genannter Monofacialzellen, erläutert, doch ist sie offensichtlich
bei der Herstellung von beidseitig lichtempfindlichen Bifacialzellen
gleichermaßen
verwendbar.
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Entsprechend
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird im Ausführungsbeispiel
der 1 zunächst
die Vorderseite des Solarzellensubstrats stark dotiert 50,
sodass ein dotierter Bereich 3 ausgebildet wird. Eine solche
starke Dotierung kann beispielsweise durch Eindiffusion eines Dotierstoffes
aus der Gasphase, insbesondere eine POCl3-
oder eine BBr3-Diffusion, erfolgen. Grundsätzlich kann
jedoch auch jede andere an sich bekannte Dotierungstechnologie Verwendung
finden.
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Im
Weiteren werden Opferstrukturen 7 auf zu schützende Bereiche 8 aufgebracht
und gesintert 52. Dies kann beispielsweise durch Siebdrucken
einer glashaltigen, insbesondere einer siliziumdioxidhaltigen Paste
erfolgen, welche nachfolgend gesintert wird, um organische Lösungsmittel
auszutreiben und eine Glasstruktur auf das Solarzellensubstrat aufzubringen,
bei Bedarf kann diese Glasschicht auch auf das Solarzellensubstrat 1 aufgeschmolzen
werden.
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Die
aufgebrachten Opferstrukturen 7 überdecken die zu schützenden
Bereiche 8 und verhindern auf diese Weise, dass ein Ätzmedium
mit diesen zu schützenden
Bereichen 8 in Kontakt kommt. Diese zu schützenden
Bereiche 8 sind dabei diejenigen Bereiche, in welchen stark
dotierte Bereiche einer zweistufigen Dotierung ausgebildet werden
sollen.
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Nachfolgend
werden die ungeschützten
dotierten Bereiche 17 zurückgeätzt 54. Wie der Darstellung
der 1 entnommen werden kann, werden dabei jedoch nicht
nur die ungeschützten
dotierten Bereiche 17 zurückgeätzt, sondern die Opferstrukturen 7 erfahren
ebenfalls einen Materialabtrag, sodass von diesen lediglich Opferstrukturreste 13 verbleiben.
Die unter den Opferstrukturen 7 gelegenen und dadurch geschützten Bereiche
erfahren hingegen keinen Materialabtrag. Infolgedessen ist dort
die anfänglich
ausgebildete starke Dotierung weiterhin vorhanden und bildet den
stark dotierten Bereich 9 der zweistufigen Dotierung. In
den ungeschützten
dotierten Bereichen 17 hingegen ist infolge des Zurückätzens die
Dotierstoffkonzentration geringer, sodass hier die schwach dotierten
Bereiche 11 der zweistufigen Dotierung vorliegen.
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Bei
dem Solarzellensubstrat 1 aus 1 könnte es
sich beispielsweise um ein Siliziumsolarzellensubstrat handeln,
bei welchem Opferstrukturen aus Siliziumdioxid ausgebildet wurden.
Das Zurückätzen erfolgte
in diesem Beispiel unter Verwendung. einer Silizium ätzenden
Lösung
und könnte beispielsweise
vorteilhaft unter Verwendung einer Ätzlösung erfolgen, welche Salpetersäure und
Flusssäure
enthält.
Diese würde
auch die aus Siliziumdioxid gebildeten Opferstrukturen wie in 1 dargestellt
abtragen. Wie viel Material von den ungeschützten dotierten Bereichen abzutragen
ist, richtet sich nach dem gewünschten
Dotierungsprofil. In der Praxis hat sich ein Ätzabtrag von etwa 10 bis 200
nm bewährt.
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Nach
dem Zurückätzen 54 der
ungeschützten
dotierten Bereiche werden in dem Ausführungsbeispiel der 1 die
Opferstrukturreste 13 entfernt 56. Unter anderem
in dem im vorigen Absatz geschilderten Beispiel eines Siliziumsolarzellensubstrats, kann
dies mit einer Flusssäure
enthaltenden Lösung erfolgen.
Hierfür
hat sich eine 1 bis 10%ige Flusssäurelösung bewährt, welcher zumindest die
Opferstrukturen bei einer Temperatur von etwa 20 bis 80°C für etwa 1
bis 10 Minuten ausgesetzt werden. Dieser Lösung kann ohne unverhältnismäßige Beeinträchtigung
der starken neuen wie auch der schwach dotierten Bereiche 11 der
zweistufigen Dotierung auch das gesamte Solarzellensubstrat ausgesetzt
werden. Bei Verwendung der flusssäurehaltigen Lösung lässt sich der
weitere Verfahrensschritt des Entfernens 56 der Opferstrukturreste 13 einfach
in Fertigungslinien integrieren. Die so genannte Inline-Fähigkeit
dieses weiteren Ätzschrittes
ist demzufolge gegeben.
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Gemäß der Darstellung
der 1 werden im Weiteren Kontakte 15 auf
die stark dotierten Bereiche 9 der zweistufigen Dotierung,
welche aus den stark dotierten Bereichen 9 und den schwach
dotierten Bereichen 11 gebildet ist, aufgebracht 58.
Vor dem Aufbringen 58 der Kontakte 15 können offensichtlich
zusätzliche
Schritte der Oberflächenbehandlung
durchgeführt
werden. Beispielsweise kann eine Passivierung der zweistufigen Dotierung 9, 11 bzw.
bei entsprechender Ausbildung des selektiven Emitters 9, 11,
mittels einer Passivierungsschicht erfolgen und/oder eine Antireflexionsbeschichtung
aufgebracht werden. Als Passivierungsschicht kommt beispielsweise
eine Siliziumdioxidschicht in Frage, eine Antireflexionsbeschichtung
könnte
beispielsweise mittels einer Siliziumnitratabscheidung realisiert
werden.
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Die
Kontakte 15 können
zum Beispiel in an sich bekannter Weise durch Aufdrucken metallhaltiger
Pasten aufgebracht werden. Hierfür
kommen grundsätzlich
alle gängigen
Druckverfahren in Frage, insbesondere Sieb-, Stempel- oder Spritzendruck. Grundsätzlich können die
Kontakte 15 auch auf andere Weise aufgebracht werden, beispielsweise durch
Aufdampfen, doch ist dies in der Regel mit einem erhöhten Fertigungsaufwand
verbunden.
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2 illustriert
in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wiederum wird zunächst
ein Solarzellensubstrat 1 stark dotiert 50 und infolgedessen
ein dotierter Bereich 3 ausgebildet. Im Unterschied zur
Darstellung der 1 findet hier jedoch ein Solarzellensubstrat 1 ohne
Texturierung Verwendung. Eine solche könnte jedoch ohne weiteres vorgesehen
werden.
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Im
Weiteren werden wiederum zunächst
Opferstrukturen 7 auf das Solarzellensubstrat aufgebracht 52 und,
soweit erforderlich, thermisch behandelt, insbesondere gesintert 52.
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Zum
Zwecke des Zurückätzens ungeschützter dotierter
Bereiche 17 wird in diesem Ausführungsbeispiel zunächst eine
poröse
Schicht 19 aus Solarzellensubstratmaterial ausgebildet 62.
Dies kann beispielsweise durch Ätzen
dieser Bereiche 17 erfolgen. Bevorzugt wird zur Ausbildung
der porösen
Schicht 19 aus Solarzellensubstratmaterial eine nasschemische Ätzlösung eingesetzt,
in welche das Solarzellensubstrat zumindest teilweise eingetaucht
wird. Im dargestellten Fall der 2 wurde
die Oberseite des Solarzellensubstrats einer solchen Ätzlösung ausgesetzt.
Infolgedessen wurde die poröse
Schicht 19 in den ungeschützten dotierten Bereichen 17 ausgebildet.
Jedoch die Opferstrukturen 7 wurden im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ebenfalls von dieser nasschemischen Ätzlösung zur Ausbildung der porösen Schicht 19 angegriffen.
Dies resultiert in den Ätzschäden 21 an
den Opferstrukturen 7.
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Welcher
Art diese Ätzschäden 21 an
Opferstrukturen sind, hängt
von der Materialwahl für
die Opferstrukturen und von der Zusammensetzung der Ätzlösung zur
Ausbildung der porösen
Schicht 19 ab. So kann beispielsweise ein gleichmäßiger, flächiger Abtrag
der Opferstrukturen 7 erfolgen, während in den ungeschützten dotierten
Bereichen 17 des Solarzellensubstrats 1 poröse Schichten 19 ausgebildet werden.
Denkbar ist auch noch, dass die verwendete Ätzlösung poröse Schichten sowohl in den
ungeschützten
dotierten Bereichen 17 ausbildet, als auch die Ätzschäden 21 an
den Opferstrukturen poröser Art
sind. Dies wäre
insbesondere der Fall, wenn die Opferstrukturen 7 aus dem gleichen
Material gebildet sind wie das Solarzellensubstrat 1. Von
der Materialwahl hängt
zudem die Ätzgeschwindigkeit
an den Opferstrukturen 7 und den ungeschützten dotierten Bereichen 17 ab,
welche voneinander abweichen können.
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Im
Weiteren wird die poröse
Schicht 19 entfernt 64. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
der 2 erfolgt gleichzeitig ein Abtrag an den Opferstrukturen,
sodass lediglich Opferstrukturreste 23 verbleiben. Unter
diesen Opferstrukturresten 23 sind in Folge des Schutzes
durch die Opferstrukturen 7 nach wie vor stark dotierte
Bereiche 9 vorhanden. In den ungeschützten dotierten Bereichen 17 hingegen liegt
wiederum infolge des Materialabtrags nur noch eine schwache Dotierung
vor, sodass die resultierenden schwach dotierten Bereiche 11 zusammen
mit den stark dotierten Bereichen 9 die gewünschte zweistufige
Dotierung bilden.
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Analog
dem Ausführungsbeispiel
der 1 werden im Weiteren die Opferstrukturreste 23 mit
Hilfe eines weiteren Ätzschritts
entfernt 56. Wie oben beschrieben, können sich im Weiteren zusätzliche bekannte
Verfahrensschritte anschließen,
beispielsweise das Aufbringen einer oberflächenpassivierenden Schicht
oder einer Antireflexbeschichtung. Im Weiteren werden wiederum Kontakte 15 auf
die stark dotierten Bereiche 9 der zweistufigen Dotierung 9, 11 aufgebracht 58.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
illustriert 3. Ausgangspunkt bildet erneut
ein Solarzellensubstrat 1 ohne Texturierung, welche jedoch
ohne weiteres vorgesehen sein kann. Zunächst wird wiederum das Solarzellensubstrat 1 an
der Vorderseite stark dotiert 50. In allen Ausführungsbeispielen
ist eine Beschränkung
der starken Dotierung auf eine Teilfläche des Solarzellensubstrats 1 nicht
zwingend erforderlich. Grundsätzlich
kann sich der stark do tierte Bereich 3 auch über die
gesamte Oberfläche
des Solarzellensubstrats erstrecken. In diesem Fall wäre er jedoch zu
einem späteren
Zeitpunkt an geeigneten Stellen mittels einer Eindiffusion von Dotierstoff
des entgegen gesetzten Typs überzukompensieren
oder teilweise zu entfernen.
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Ähnlich wie
in den Fällen
der Ausführungsbeispiele
in den 2 und 3 werden im Weiteren Opferstrukturen 7 auf
das Solarzellensubstrat 1 aufgebracht. Zum Zwecke des Zurückätzens ungeschützter dotierter
Bereiche 17 wird im Weiteren wiederum eine poröse Schicht 19 ausgebildet 72.
Die Materialwahl ist dabei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
derart erfolgt, dass das zur Ausbildung der porösen Schicht 19 eingesetzte Ätzmedium,
insbesondere eine Ätzlösung, die
Opferstrukturen 7 flächig ätzt, sodass
diese während
des Ausbildens der porösen
Schicht 19 abgetragen werden. Im Falle eines Solarzellensubstrates 1 aus
Silizium, könnte
dies beispielsweise durch Verwendung von Siliziumdioxid als Opferstruktur
und den Einsatz einer flusssäurehaltigen Ätzlösung zur
Ausbildung der porösen Schicht 19 erfolgen.
-
In
dem geschilderten Fall hängt
es somit von der Ätzdauer
und der Dicke der Opferstrukturen 7 ab, ob bei Beendigung
des Ätzvorgangs
zum Ausbilden 72 der porösen Schicht 19 noch
Reste der Opferstrukturen 7 vorliegen oder nicht. Im in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist dies nicht der Fall. Durch das zum Ausbilden 72 der
porösen
Schicht 19 eingesetzte Ätzmedium
wurden die Opferstrukturen 7 vollständig abgetragen. Infolgedessen
sind die vormals durch die Opferstrukturen 7 geschützten Bereiche 25 angeätzt worden.
D. h. es wurde hier eine poröse
Schicht ausgebildet, welche jedoch wesentlich dünner ist als die poröse Schicht 19 in
den ungeschützten
dotierten Bereichen 17.
-
In
Folge werden bei dem nachfolgenden Entfernen 74 der porösen Schicht 19 auch
die angeätzten,
vormals geschützten
dotierten Bereiche 25 entfernt. Da diese jedoch wesentlich
dünner
sind als die porösen
Schichten 19 in den ungeschützten dotierten Bereichen 17 erfolgt
hier ein geringerer Materialabtrag, was letztlich darauf zurückzuführen ist,
dass Ätzmedien,
insbesondere Ätzlösungen,
eingesetzt werden, welche poröse
Schichten 19, 25 schneller Ätzen als Bereiche in welchen
das Solarzellensubstrat 1 nach wie vor massiv vorliegt.
Als solche Ätzlösungen haben
sich, insbesondere bei Siliziumsolarzellensubstraten, basische Ätzlösungen bewährt, insbesondere
solche, welche Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid und/oder Ammoniumhydroxid
enthalten.
-
Im
Ergebnis verbleiben im Ausführungsbeispiel
der 3 somit stark dotierte Bereiche 9 dort, wo
vor dem Entfernen der porösen
Schicht die angeätzten,
vormals geschützten
dotierten Bereiche 25 lagen. In den ungeschützten dotierten
Bereichen 17 hingegen, in welchen eine vergleichsweise
dicke poröse
Schicht ausgebildet wurde, liegen nach dem Entfernen der porösen Schicht
lediglich noch schwach dotierte Bereiche 11 vor, welche
zusammen mit den stark dotierten Bereichen 9 die gewünschte zweistufige
Dotierung bilden.
-
Im
Weiteren können,
wie bereits oben dargelegt, weitere an sich bekannte Verfahrensschritte
zur Verbesserung des Wirkungsgrades eingefügt werden, insbesondere eine
Passivierung der Oberfläche oder
die Ausbildung einer Antireflexionsbeschichtung. Weiterhin werden
Kontakte 15 in analoger Weise wie in den Ausführungsbeispielen
der 1 und 2 aufgebracht 58.
-
Im Übrigen wird
das Solarzellensubstrat in an sich bekannter Weise zu einer Solarzelle
weiterverarbeitet. Dies gilt in gleicher Weise für die Ausführungsbeispiele der 1 und 2,
welche den Solarzellenherstellungsprozess ebenfalls nicht in seiner Gesamtheit
wiedergeben. Die weiteren Verfahrensschritte, beispielsweise zur
Ausbildung eines Rückkontaktes,
sind dem Fachmann jedoch bekannt, sodass auf deren Darstellung an
dieser Stelle verzichtet werden kann.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vorteilhaft zur Herstellung von Solarzellen mit selektiven Emittern
oder zweistufigen Rückseitenfeldern
verwendbar.
-
4 zeigt
eine Solarzelle 80 gemäß dem Stand
der Technik, welche sowohl einen selektiven Emitter wie auch ein
zweistufiges Rückseitenfeld
aufweist. Der selektive Emitter 82, 84 wird dabei
gebildet aus den stark dotierten Emitterbereichen 82 und
den schwach dotierten Emitterbereichen 84. In ähnlicher Weise
wird das zweistufige Rückseitenfeld 86, 88 gebildet
aus den stark dotierten Bereichen 86 des Rückseitenfeldes
und den schwach dotierten Bereichen 88 des Rückseitenfeldes.
Die jeweiligen stark dotierten Bereiche 82, 86 sind
mit Kontakten 90 versehen.
-
- 1
- Solarzellensubstrat
- 3
- dotierter
Bereich
- 5
- Texturierung
- 7
- Opferstrukturen
- 8
- zu
schützende
Bereiche
- 9
- stark
dotierter Bereich der zweistufigen Dotierung
- 11
- schwach
dotierter Bereich der zweistufigen Dotierung
- 13
- Opferstrukturrest
- 15
- Kontakte
- 17
- ungeschützte dotierte
Bereiche
- 19
- poröse Schicht
aus Solarzellensubstratmaterial
- 21
- Ätzschäden an Opferstruktur
- 23
- Opferstrukturreste
- 25
- angeätzte, vormals
geschützte
dotierte Bereiche
- 50
- starkes
Dotieren
- 52
- Aufbringen
und Sintern von Opferstrukturen
- 54
- Zurückätzen ungeschützter, dotierter
Bereiche
- 56
- Entfernen
Opferstrukturreste
- 58
- Aufbringen
Kontakte
- 62
- Ausbilden
poröse
Schicht
- 64
- Entfernen
poröse
Schicht
- 72
- Ausbilden
poröse
Schicht
- 74
- Entfernen
poröse
Schicht
- 80
- Solarzelle
- 82
- stark
dotierter Emitterbereich
- 84
- schwach
dotierter Emitterbereich
- 86
- stark
dotierter Bereich des Rückseitenfeldes
- 88
- schwach
dotierter Bereich des Rückseitenfeldes
- 90
- Kontakte