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Die
Erfindung betrifft einen Ausgießer, insbesondere für
Weinflaschen, mit einem durch einen in die Flaschenhalsöffnung
einsetzbaren Hohlpfropfen geführten Einlaufkanal, optional
einer durch diesen Kanal verlaufenden Belüftungsleitung
und einer anschließenden Ausgießtülle.
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Ausgießer
dieser Art sind in verschiedenen Varianten bekannt. Dabei kann der
Hohlpfropfen selbst gemeinsam mit dem übrigen Ausgießerteil, insbesondere
aus entsprechendem Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt
sein. Nach einer Variante werden die Ausgießtülle
und ein an sie anschließendes Einlaufrohr als der eine
Teil und ein, dann meist aus hochelastischem Material, z. B. Silikon,
hergestellter Hohlpfropfen als der andere Teil des Ausgießers
hergestellt und zusammengesetzt. Es ist bekannt, für den
Ausgießer eine gegebenenfalls angeformte und über
elastisch biegbare Stege mit der Ausgießertülle
oder einem die Einführung des Ausgießers in die
Flasche begrenzenden Randbord verbundene Verschlusskappe für
die Ausgießertülle vorzusehen, die über
einen angeformten Hebel geöffnet werden kann. Bei einer
Variante nach der
US 2005/0184026
A1 ist die Kappe durch einen wieder über Stege
mit der Ausgießertülle verbundenen Pfropfen mit
Handhabe ersetzt und die Ausgießertülle besitzt
vom geraden Rand ausgehend einen Schnabel zur Erleichterung des
Ausgießvorganges, der aber behindernd über die
Außenseite der Tülle vorsteht. Alle diese Ausführungen
sind insbesondere für den Gastronomiebetrieb nicht voll
befriedigend. Es bereitet auch manchmal Schwierigkeiten, noch teilweise
geöffnete Flaschen mit dem angesetzten Ausgießer
ordnungsgemäß in entsprechen de Kühlfächer,
z. B. in den Türen von Kühlschränken,
einzuordnen, da sie einen entsprechenden Überstand über
das Ende des Flaschenhalses aufweisen und die abstehenden Hebel
bei Kappenverschlüssen ebenfalls hinderlich sind.
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Nach
der
AT 245 960 B ist
bei einem ähnlichen Ausgießer der Endrand der
Ausgießertülle nach außen gebogen um
allenfalls die Strömung beim Ausgussvorgang zu verbessern.
Anderseits neigt ein derartig überstehender Rand zum Nachtropfen
nach außen und behindert die Reinigung und Handhabung.
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Schließlich
soll durch einen Ausgießer nach der
DE 605 555 C ein Abtropfen
an einem Ausgießer dadurch verhindert werden, dass am Rand
der Ausgießertülle ein Bund mit schräg
nach außen abfallender Kante angesetzt ist, der eine im
gesamten Umfang verlaufende Abrisskante bestimmt. Unter dieser Kante
ist ein breiter Flansch an der Tüllenaußenseite als
Tropfenfänger angeformt, dessen Unterseite in Richtung
der Ausgießerachse zu ansteigt. In der beschriebenen Form
kann die Abrisskante kein Nachtropfen verhindern und überdies
besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr am scharfen Außenrand des
erwähnten Bundes.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Schaffung eines Ausgießers, der leicht
eingesetzt werden kann, in der Handhabung einfach ist und durch
seine Anbringung den Gesamteindruck der betreffenden Weinflasche
od. dgl. nicht stört.
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Prinzipiell
besteht die Erfindung darin, dass die Ausgießertülle
eine in ihrem Durchmesser an den Durchmesser eines Verschlussstöpsels
angepasste Durchlassöffnung aufweist, deren Mantelrand
oben eine durch eine in der Durchlassöffnung zu deren Außenrand
verlaufende Abschrägung bestimmte, scharfe Abrisskante
aufweist, wobei der Rand der Durchlassöffnung zur Abrisskante
hin schräg ansteigend verläuft und die Durchlassöffnung über
einen einsetzbaren, freien Stöpsel, z. B. den Originalstöpsel
der jeweiligen Flasche verschließbar ist.
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Bei
abgenommenem Stöpsel wird der Einschänkvorgang
nicht durch vorstehende Verschlussteile, die auch die Sicht behindern
würden, erschwert. Für die Präsentation
im Gastgewerbe kann z. B. ein den Kellereibrand aufweisender Originalstöpsel
wieder als Verschluss eingesetzt werden. Auch bei jeder anderen
Verwendung ist es in den meisten Fällen einfacher, einen
Stöpsel einzusetzen, als die sonst bekannten Verschlüsse
usw. zu handhaben. Durch die Abrisskante wird ein Nachtropfen nach
dem Einschänkvorgang und insbesondere eine Tropfenbildung
an der Außenseite der Tülle weitgehend ausgeschlossen.
Wegen ihrer besonderen Form ergeben sich an der Außenseite
des Mantels keine Vorsprünge oder scharfen Kanten und die
Einführung des Stöpsels wird nicht beeinträchtigt.
Durch die Abschrägung ergibt sich eine Vergrößerung
der Zugriffslänge zum Stöpsel und die Handhabungshaltung
beim Ausgießen ist von vornherein definiert.
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Es
ist möglich, die Höhe der Ausgießertülle höchstens
gleich, insbesondere aber wesentlich z. B. um die Hälfte
oder zwei Drittel kleiner als die übliche Stöpsellänge
zu wählen, sodass der Ausgießer selbst keinen
beherrschenden Gesamteindruck bedingt und der Stöpsel leicht
erfasst und gehandhabt werden kann. Unter „Anpassung an
den Durchmesser eines Verschlussstöpsels" ist zu verstehen,
dass hier wenigstens in einem oberen Teilbereich der Tülle der
gleiche oder sogar ein geringfügig größerer Durchmesser
als der Durchmesser der Flaschenhalsöffnung gewählt
werden kann. Diese Durchmessergröße erleichtert
das Einführen des Stöpsels. Um einen dichten Abschluss
zu erzielen, kann der größere Durchmesser als
Einführhilfe dienen und im tieferen Bereich etwa auf den
Durchmesser der Flaschenhalsöffnung konisch verkleinert
werden.
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Insbesondere
im Gastgewerbe wird es häufig vorkommen, dass eine mit
dem Ausgießer versehene Flasche während der Schankzeit
ohne Anbringung des Stöpsels abgestellt wird. Um dabei
wenigstens das Eindringen von Ungeziefer, insbesondere kleiner Mücken,
in die Flasche oder sonstige Verunreinigungen des Flascheninhaltes
zu verhindern, kann in Weiterbildung der Erfindung im Einlassbereich
des Einlaufkanals in die Tülle ein bei abgestellter Flasche
selbsttätig schließender Verschluss, z. B. eine
aufschwenkbare Abdeckklappe, die zweckmäßig angeformt
ist, aber auch eine in einem Käfig gefangene Sperrkugel
vorgesehen sein.
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Schließlich
wird ein den Gesamteindruck der Flasche nicht störendes
Aussehen dadurch erreicht, dass der Ausgießer bzw. zumindest
seine in der Einsetzstellung herausragenden Teile aus transparentem
Material bestehen. Bei einer „Luxusausführung" können
die sichtbaren Teile, insbesondere Einlaufrohr und Tülle,
auch aus glänzendem, z. B. verchromtem Kunststoff oder
Metall bestehen. Auch ein die Einführtiefe des Ausgießers
in den Flaschenhals begrenzender Außenbord und die übrigen
aus der Flasche herausragenden Teile können zierlich gestaltet
werden.
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Um
einen dichten Anschluss und einen sicheren Halt des Ausgießers
an die bzw. an der Flasche zu gewährleisten und Toleranzen
im Durchmesser der Flaschenhalsöffnung auszugleichen, ist
in Weiterbildung der Erfindung bei einem Ausgießer mit gesonderter,
auf das Einlaufrohr aufgesetzter Dichtung zwischen die Ausgießtülle
und diese mit einem Haltebord für den Übergriff
des Flaschenhalsrandes versehene Dichtung auf das Einlaufrohr ein
Spannring mit Außenhandhabe eingesetzt, der einen zwischen
Dichtung und Rohr eindrückbaren Keilring zur zusätzlichen
Verklemmung der Dichtung im Flaschenhals trägt.
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Bei
Degustationen und sonstigen Weinpräsentationen wird von
den Konsumenten häufig auch eine Überprüfung
des Originalstöpsels gewünscht, da man z. B. durch
Geruchsüberprüfung des Stöpsels mögliche
Schädigungen des Flascheninhaltes feststellen kann. Auch
in anderen Fällen ist es oft erwünscht, den Originalstöpsel
oder einen anderen Stöpsel rasch bei der Hand zu haben.
Dies wird beim erfindungsgemäßen Ausgießer
dadurch ermöglicht, dass an den Ausgießer ein
seitlich vorstehender Halteteil, z. B. ein Haltering oder eine Haltemuffe
für einen freien Stöpsel angeformt ist.
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Oft
ist der Flascheninhalt, z. B. Rotwein, empfindlich gegen Luftzutritt
in die geöffnete Flasche. Um hier Abhilfe zu schaffen,
wird ein Stöpsel mit eingebautem, über eine in
einer Stöpselhöhlung untergebrachten Handhabe
lösbaren Ventil vorgesehen, über welches Ventil
mittels einer aufgesetzten Pumpe, die in der Flasche enthaltende
Luft wenigstens teilweise abgesaugt werden kann.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung entnimmt man der nachfolgenden
Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
beispielsweise veranschaulicht, es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Ausgießer mit eingesetztem
Stöpsel in Seitenansicht, wobei Stöpsel und Hohlpfropfen
durch Schattierung bzw. Punktierung besser hervorgehoben wurden,
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2 einen
Längsschnitt des Ausgießers nach 1,
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3 ebenfalls
in Längsschnitt einen Ausgießer mit Spannring,
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4 eine
Draufsicht auf einen mit Sieb und Haltering für einen Stöpsel
versehenen Ausgießer,
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5 in
entsprechender Darstellungsweise wieder einen Längsschnitt
durch einen Ausgießer mit Abdeckklappe,
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6 im
Schnitt, den Ausgießer nach 5 in der
Ausgießstellung und
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7 einen
Ausgießer mit einen mit einem Ventil ausgestatteten Stöpsel
im Schnitt und eine mit diesem verwendbare Saugpumpe in Ansicht.
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Die
dargestellten Ausgießer sind in der Grundform zweiteilig
ausgeführt, wobei der eine im wesentlichen starre Teil
aus einer Ausgießertülle 1 mit angesetztem
Einlaufrohr 2 besteht, in dem eine Belüftungsleitung 3 verläuft
und das über einen konischen Zwischenbereich 4 in
die eine Abschrägung 1a und eine Abrisskante 5 aufweisende
Ausgießertülle 1 übergeht. Die
Abrisskante 5 ist durch eine von der Durchlassöffnung
des Ausgießers zu deren Außenrand verlaufende
Abschrägung bestimmt. Der zweite Teil des Ausgießers
besteht aus einer aufgeschobenen Dichtung 6, die sich mit
einem Haltebord 7 am Rand des Flaschenhalses abstützen
kann. Wie 1 zeigt, kann die Ausgießertülle 1 einen
sie dicht abschließenden Stöpsel 8 aufnehmen.
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Bei
der Ausführung nach 3 ist unter
dem konischen Zwischenbereich 4 ein Spannring 9 angebracht,
der eine Führung 10 für die Tülle 1 aufweist, mit
einer ringförmigen Handhabe 11 versehen ist und einen
Keilring 12 trägt, der im oberen Bereich zwischen
das Einlaufrohr 2 und die Dichtung 6 eingreifend
in seinem Eingriffsbereich die Dichtung 6 nach außen
drücken und dort mit den Flaschen hals verklemmen kann,
wobei sowohl für diesen Vorgang als auch für das
allfällige spätere Lösen die ringförmige Handhabe 11 zum
Einsatz kommt.
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4 zeigt
einen angeformten oder mit einem Haltering 13 auf die Tülle 1 bzw.
zwischen Tülle und Haltebord 7 einsetzbaren Tragring
versehenen Haltering 14, in dem ein Stöpsel 8 Aufnahme
finden kann. Hier ist im Einlaufbereich des vom Einlaufrohr 2 gebildeten
Einlaufkanales in die Tülle 1 ein auch die Luftzuführungsleitung 3 abdeckendes
Feinsieb 15 angebracht. Das Sieb könnte auch als
Aufsteckteil für das untere Ende des Teiles 7 und
der Dichtung 6 ausgeführt sein.
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Bei
der Variante nach den 5 und 6 ist im
Einlassbereich der Tülle 1 eine Abdeckklappe 16 um
eine Achse 17 schwenkbar gelagert, die bei stehender Flasche
den Einlaufbereich und die Belüftungsleitung abdeckt und
sich, wie 6 zeigt, bei der Schräglage
des Ausgießers im Ausgießzustand selbsttätigt
durch ihr Eigengewicht bzw. die Anströmung durch das ausfließende
Getränk öffnet.
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Schließlich
ist nach 7 ein herkömmlicher Stöpsel
durch einen Stöpsel 18 ersetzt, in dem eine mit
einem Doppelventil 20 ausgestattete Bodenöffnung 19 vorgesehen
ist. Das Doppelventil 20 kann über einen Stielansatz 21 mit
Handgriff 22 geöffnet werden, wobei die Teile 21, 22 in
einer Höhlung 23 des Stöpsels 18 untergebracht
sind. Über dieser Stöpselanordnung ist eine Saugpumpe 24 mit
Handhabe 25 dargestellt, welche Pumpe mit einer Ansatzmuffe 26 dicht
auf Stöpsel 18 und Ausgießer aufgesetzt
werden kann, um mit ihrer Hilfe bei nun geöffnetem Doppelventil 20 Luft
aus der Flasche abzusaugen. Nach Beendigung des Absaugvorganges schließt
das Doppelventil 20, sodass in der Flasche ein Teilvakuum
herrscht. Der Luftzutritt zur Flasche kann durch Handbetätigung
des Doppelventiles 20 wieder hergestellt werden, sodass
dann der Stöpsel 18 für den Ausschänkvorgang
leicht abgenommen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2005/0184026
A1 [0002]
- - AT 245960 B [0003]
- - DE 605555 C [0004]