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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Bohrer, umfassend einen Grundkörper mit
mindestens einer Bohrschneide und mit mindestens fünf Führungsfasen.
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Die
DE 103 46 217 A1 offenbart
einen Bohrer mit vier Schneiden, wobei jeder der Schneiden eine Führungsfase
zugeordnet ist. Ein Bohrer mit zwei Schneiden, denen jeweils drei
Führungsfasen
zugeordnet sind, ist aus der
DE 20 2008 006 036 U1 bekannt. In der
US 4,133,399 A ist
ein Bohrer beschrieben, bei dem fünf Schneidplatten zum Einsatz
kommen, denen jeweils eine Führungsfase
zugeordnet ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bohrer
der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine bessere Führung des
Bohrers und eine bessere Abführung
von Spänen
mittels des Bohrers ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Bohrer dadurch gelöst, dass
der Bohrer mindestens zwei Bohrschneiden umfasst, wobei einer ersten
Bohrschneide zwei Führungsfasen
und einer zweiten Bohrschneide drei Führungsfasen in einer Drehrichtung
nachgeordnet sind. Auf diese Weise ist eine besonders zuverlässige Führung des
Bohrers in einer mittels des Bohrers hergestellten Bohrung möglich, so
dass sich eine verbesserte Durchmessertoleranz, eine verbesserte
Rundheit und eine verbesserte Geradheit der hergestellten Bohrung
ergeben. Dadurch können
oftmals nötige
zusätzliche
Bearbeitungsschritte wie Reiben und Senken entfallen.
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Unter
einer Führungsfase
ist in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen ein Umfangsbereich des
Bohrers zu verstehen, über
den sich der Bohrer an der Wandung der hergestellten Bohrung abstützt.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
mindestens fünf
Führungsfasen
in einer Drehrichtung des Bohrers unsymmetrisch an dem Grundkörper verteilt
angeordnet sind.
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Alternativ
hierzu kann vorgesehen sein, dass die mindestens fünf Führungsfasen
an dem Grundkörper
des Bohrers symmetrisch verteilt angeordnet sind.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Ausdehnung
der Führungsfasen
in einer Längsrichtung
des Grundkörpers
des Bohrers mindestens ungefähr
das Doppelte eines Durchmessers des Grundkörpers beträgt. Auf diese Weise ist eine
besonders stabile Führung
des Bohrers gewährleistet.
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Alternativ
oder ergänzend
hierzu kann vorgesehen sein, dass eine Ausdehnung der Führungsfasen
in einer Längsrichtung
des Grundkörpers
des Bohrers höchstens
ungefähr
das Dreifache eines Durchmessers des Grundkörpers beträgt. So ist ein Fluss eines
zum Kühlen
und Schmieren des Bohrers durch einen Kühlkanal des Bohrers an dessen
Spitze geleiteten Kühlschmiermittels
zwischen den Führungsfasen
minimiert, so dass ein großer
Flüssigkeitsdruck
in einer Spannut des Bohrers erzeugt wird und somit eine einfache
Abführung
von Spänen
mittels der Spannut gewährleistet
ist. Ferner ist ein solcher Bohrer einfacher herzustellen, da lediglich
ein Abschnitt des Grundkörpers
genutet werden muss.
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Günstig ist
es, wenn mindestens eine Führungsfase
eine Nebenschneide des Bohrers bildet. Auf diese Weise ist eine
besonders runde Bohrung gewährleistet.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens
zwei Führungsfasen eine
voneinander verschiedene Breite bezogen auf die Umfangsrichtung
des Bohrers aufweisen.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass eine als Nebenschneide ausgebildete erste
Führungsfase
schmaler ausgebildet ist als eine der ersten Führungsfase in Drehrichtung
nachgeordnete zweite Führungsfase.
Dadurch ist eine stabilere Führung
des Bohrers möglich.
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Vorzugsweise
ist zwischen zwei Führungsfasen
ein Hilfsspanraum angeordnet. Dies erleichtert die Abfuhr von Spänen.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Spiralwinkel
des Bohrers zumindest in einem Bohrerabschnitt mindestens ungefähr 25° beträgt. Insbesondere
ist vorgesehen, dass der Spiralwinkel des Bohrers zumindest in einem Bohrerabschnitt
mindestens ungefähr
30° beträgt.
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Alternativ
oder ergänzend
hierzu kann vorgesehen sein, dass der Spiralwinkel des Bohrers zumindest
in einem Bohrerabschnitt höchstens
ungefähr
20° be trägt. Vorzugsweise
beträgt
der Spiralwinkel des Bohrers zumindest in einem Bohrerabschnitt höchstens
ungefähr
15°.
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Besonders
günstig
ist es, wenn der Spiralwinkel des Bohrers in einem ersten Abschnitt
des Bohrers einen anderen Wert aufweist wie in einem zweiten Abschnitt
des Bohrers. Auf diese Weise kann eine verbesserte Stabilität des Bohrers
und ein vereinfachter Abtransport von Spänen erzielt werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich mindestens
eine Führungsfase höchstens
bis zu einem Übergang
zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt des Bohrers erstreckt.
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Vorteilhaft
ist es, wenn eine Führungsfase
an einem in einer Drehrichtung hinteren Ende eines zwischen zwei
Spannuten angeordneten Bereichs des Bohrers angeordnet ist. Auf
diese Weise ist eine besonders stabile Führung des Bohrers gewährleistet.
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Vorteilhaft
ist es ferner, wenn bei drei in Drehrichtung einander nachfolgenden
Führungsfasen – bezögen auf
die Umfangsrichtung des Bohrers – ein Abstand zwischen einer
ersten Führungsfase und
einer zweiten Führungsfase
kleiner ist als ein Abstand zwischen der zweiten Führungsfase
und einer dritten Führungsfase.
Insbesondere dann, wenn die erste Führungsfase als Nebenschneide
des Bohrers ausgebildet ist, ist auf diese Weise eine verbesserte Führung des
Bohrers gewährleistet.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Bohrer
einen Grundkörper
mit einer Stirnseite umfasst, welche gegen eine Rotationsachse des
Bohrers geneigt ist.
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Allgemein
ist unter der ”Stirnseite” des Grundkörpers des
Bohrers in dieser Beschreibung und in den beigefügten Ansprüchen diejenige Seite des Grundkörpers zu
verstehen, welche den Grundkörper
in Vorschubrichtung nach vorne abschließt.
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Vorzugsweise
umfasst die Stirnseite einen in radialer Richtung inneren Abschnitt
und einen den in der radialen Richtung inneren Abschnitt umgebenden äußeren Abschnitt.
Ein Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse
des Bohrers ist günstigerweise
kleiner als ein Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse
des Bohrers, so dass an der Stirnseite des Bohrers eine Doppelspitze
gebildet ist. Auf diese Weise ist eine einfache Zentrierung des
Bohrers an einer mit einer Bohrung zu versehenden Stelle eines Objekts
gewährleistet.
Ferner sind dadurch eine rundere Bohrung, eine höhere Standzeit und eine geringere
Abnutzung des Bohrers gewährleistet.
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Durch
die Verwendung einer auch als Knickspitze bezeichneten Doppelspitze
kann der Bohrer entgegen der Vorschubrichtung stärker verjüngt ausgebildet sein.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Winkel
zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers
mindestens ungefähr
45° beträgt. Auf
diese Weise ist der innere Abschnitt der Stirnseite des Grundkörpers des Bohrers
stabil ausgebildet.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse
des Bohrers höchstens
ungefähr
60° beträgt. So ist
eine einfache Zentrierung des Bohrers an einer mit einer Bohrung
zu versehenden Stelle eines Objekts gewährleistet.
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Günstig ist
es, wenn der Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse
des Bohrers mindestens ungefähr
60° beträgt. Auf
diese Weise ist der äußere Abschnitt
der Stirnseite des Grundkörpers
des Bohrers stabil ausgebildet.
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Günstig ist
es ferner, wenn der Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse
des Bohrers höchstens
ungefähr
85° beträgt.
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Der äußere Abschnitt
der Stirnfläche
des Grundkörpers
kann beispielsweise als Vier-Flächen-Schliff
oder als Kegelmantelschliff ausgebildet sein.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Übergangsbereich
des Bohrers, welcher den äußeren Abschnitt
der Stirnseite des Bohrers umgibt und den äußeren Abschnitt der Stirnseite
des Bohrers mit einer Seitenfläche
des Bohrers verbindet, als Anfasung ausgebildet ist.
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Alternativ
hierzu kann vorgesehen sein, dass ein Übergangsbereich des Bohrers,
welcher den äußeren Abschnitt
der Stirnseite des Bohrers umgibt und den äußeren Abschnitt der Stirnseite
des Bohrers mit einer Seitenfläche
des Bohrers verbindet, abgerundet ausgebildet ist.
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Vorteilhaft
ist es, wenn ein Anteil des äußeren Abschnitts
an der gesamten Stirnseite des Bohrers mindestens ungefähr 50% beträgt.
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Alternativ
oder ergänzend
hierzu kann vorgesehen sein, dass ein Anteil des inneren Abschnitts an
der gesamten Stirnseite des Bohrers höchstens ungefähr 20% beträgt.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen
dem inneren Abschnitt der Stirnseite und dem äußeren Abschnitt der Stirnseite
ein Radiusübergang
angeordnet ist.
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Durch
die Verwendung von mindestens fünf Führungsfasen
an dem erfindungsgemäßen Bohrer erhöht sich
der Führungsanteil
in der Bohrung, so dass rundere und besser fluchtende Bohrungen
entstehen.
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Ferner
bilden die nachfolgend aufgezählten Merkmale
und Vorteile einen Bestandteil der vorliegenden Erfindung:
- – je
nach Anwendung kann die Lage einer zwischen einer ersten und einer
dritten Führungsfase angeordneten
zweiten Führungsfase
variiert werden;
- – die
Breite der Führungsfasen
kann je nach Anwendung variiert werden und kann auch untereinander
verschieden groß sein;
- – wahlweise
können
die Zwischenräume
zwischen den Führungsfasen
vertieft als Hilfsspanräume
ausgebildet sein;
- – sowohl
die Form als auch die Größe der Spannut,
der Spiralwinkel und die Ausdehnung des Bohrerkerns werden je nach
Anwendung gewählt. Auch
gerade genutete Werkzeuge (Spiralwinkel 0°) sind denkbar;
- – zur
Verringerung der Bruchempfindlichkeit des Werkzeugs und Erhöhung des
Querschnitts sowie einem geringeren Verlust des Kühlschmiermitteldrucks
und einer verbesserten Spanabfuhr in der Spannut ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass sich die Länge
der Führungsfasen
auf den zwei- bis dreifachen Betrag des Durchmessers des Bohrers
beschränkt
und auf der weiteren Länge des
Bohrers ein normaler Rundschliff belassen wird;
- – der
erfindungsgemäße Bohrer
eignet sich aufgrund seiner Konstruktionsmerkmale insbesondere für Anwendungen
mit erhöhten
Ansprüchen
an die Bohrungsqualität
hinsichtlich der Durchmessertoleranz, der Rundheit und/oder der
Geradheit;
- – durch
den Einsatz des erfindungsgemäßen Bohrers
lassen sich oftmals zusätzliche
Bearbeitungen wie Reiben und Senken einsparen;
- – ferner
sind durch den variablen Spiralwinkel und der guten Führung des
Werkzeugs sowie des sehr guten Spänetransports hohe Vorschubswerte möglich;
- – durch
den erfindungsgemäßen Bohrer
lassen sich große
Bohrtiefen realisieren;
- – durch
die Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrers
wird insbesondere bei einem üblichen Kühlschmiermittel
Druck von ungefähr
10 bis ungefähr
30 bar ein geringerer Abfluss über
den Hinterschliff und somit eine verbesserte Abführung von Spänen durch
die Spannuten gewährleistet;
- – durch
die Verwendung einer Doppelspitze (Knickspitze) ist eine verbesserte
Bohrungstoleranz sowie eine verbesserte Standzeit des Bohrers gewährleistet;
- – eine äußere Schneidecke
an einem Übergang zwischen
der Stirnseite des Bohrers und einer im Wesentlichen zylinderförmigen Mantelfläche des Bohrers
kann scharfkantig ausgebildet oder wahlweise mit einer Eckenfase
oder einem Eckenradius versehen sein;
- – der
Durchmesser des Winkels zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse
kann je nach Bearbeitung variiert werden;
- – die
Freifläche
der Bohrerstirn kann wahlweise linear (Vier-Flächen-Schliff) oder axial-radial
(Kegelmantelschliff) ausgeführt
sein;
- – die
Bohrschneiden können
je nach zu bearbeitendem Material scharfkantig, verrundet oder mit einer
Negativfase versehen sein;
- – die
Größe einer
Restquerschneide wird auf das zu bearbeitende Material abgestimmt;
- – es
kann vorgesehen sein, dass der Bohrer mit einer Beschichtung versehen
ist;
- – durch
den Einsatz des erfindungsgemäßen Bohrers
lassen sich Bohrungstoleranzen in hoher Qualität (beispielsweise IT7) ohne
zusätzlichen Reibprozess
erreichen; und
- – der
Bohrer ist für
alle gängigen
Materialien geeignet.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Bohrers mit
fünf Führungsfasen
und einer Doppelspitze;
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2:
eine schematische Vorderansicht auf eine Stirnseite des Bohrers
aus 1 in Richtung des Pfeils 2 in 1;
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3:
eine vergrößerte Darstellung
des Bereichs I in 1;
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4:
eine vergrößerte Darstellung
des Bereichs II in 3;
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Gleiche
oder funktional äquivalente
Elemente sind in den Zeichnungen mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Ein
in den 1 bis 4 dargestellter, als Ganzes
mit 100 bezeichneter Bohrer umfasst einen im Wesentlichen
zylindrischen Grundkörper 102 mit einem
in einer Vorschubrichtung 104 vorderen Bohrabschnitt 106 und
einem in der Vorschubrichtung 104 hinteren Befestigungsabschnitt 108.
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Der
Befestigungsabschnitt 108 ist als im Wesentlichen zylindrischer
Schaft 110 ausgebildet und dient der Befestigung des Bohrers 100 an
einer (nicht dargestellten) Bohreraufnahme.
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Zur
Bearbeitung eines Werkstücks
ist der Bohrer 100 mit dem Schaft 110 an der (nicht
dargestellten) Bohreraufnahme anordnenbar und mittels derselben
in einer Drehrichtung 112 um eine Rotationsachse 114 drehbar.
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Der
Bohrabschnitt 106 ist in einen Führungsabschnitt 116 und
einen Spantransportabschnitt 118 einteilbar. Der Spantransportabschnitt 118 ist
zwischen dem Befestigungsabschnitt 108 und dem Führungsabschnitt 116 angeordnet
und weist zwei spiralförmige
Ausnehmungen, nämlich
eine erste Spannut 120 und eine zweite Spannut 122,
auf.
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Die
zwei Bereiche, welche bezogen auf die Umfangsrichtung des Bohrers 100 zwischen
der ersten Spannut 120 und der zweiten Spannut 122 angeordnet
sind, werden als erster Steg 124 und zweiter Steg 126 bezeichnet.
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Die
erste Spannut 120, die zweite Spannut 122, der
erste Steg 124 und der zweite Steg 126 erstrecken
sich bis zu einer Stirnseite 132 des Bohrers 100 (siehe 2).
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Innerhalb
des Spantransportabschnitts 118 beträgt der Spiralwinkel 128 des
Bohrers 100 beispielsweise 15°.
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In
dem Führungsabschnitt 116 beträgt der Spiralwinkel 130 des
Bohrers 100 jedoch 30°.
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Wie
insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen
ist, umfasst die Stirnseite 132 des Bohrers 100 einen
inneren Abschnitt 134 und einen äußeren Abschnitt 136.
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Der
innere Abschnitt 134 ist im Wesentlichen als Mantelfläche eines
Kegels ausgebildet, umgibt die Rotationsachse 114 des Bohrers 100 im
Wesentlichen koaxial und ist gegenüber der Rotationsachse 114 um
einen Winkel α von
beispielsweise 60° entgegen
der Vorschubrichtung 104 geneigt.
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Eine
Spitze 142 des inneren Abschnitts 134 ist als
zweiseitig zulaufende Restquerschneide 144 ausgebildet.
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Der
innere Abschnitt 134 ist koaxial von dem äußeren Abschnitt 136 umgeben,
welcher im Wesentlichen als Mantelfläche eines Kegelstumpfs ausgebildet
ist und mit der Rotationsachse 140 einen Winkel β einschließt, der
beispielsweise 85° beträgt.
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Auf
bezüglich
der Rotationsachse 114 einander gegenüberliegenden Seiten des inneren
Abschnitts 134 sind Ausnehmungen 138 vorgesehen, welche
eine Ausspitzung 140 des inneren Abschnitts 134 bilden.
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Die
Ausnehmungen 138 setzen sich in dem Bereich des äußeren Abschnitts 136 fort
und bilden zusammen mit der ersten Spannut 120 und der
zweiten Spannut 122 einen in der Vorschubrichtung 104 nach
vorne offenen Bereich des Bohrers 100.
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In
dem äußeren Abschnitt 136 sind
Kühlschmiermittelzuführungen 146 vorgesehen,
welche als im Wesentlichen zylindrische Ausnehmungen ausgebildet
sind, die den Bohrer 100 von der Stirnseite 132 bis
zu einem Ende 148 des Schafts 110 parallel zu
der Rotationsachse 114 und beabstandet von derselben durchdringen.
In dem äußeren Abschnitt 136 können (nicht
dargestellte) Kerben zum Abfließen
von Kühlschmiermittel
vorgesehen sein. Die Kerben können
sich entgegen der Drehrichtung 112 von den Kühlschmiermittelzuführungen 146 bis zu
einer Spannut 120 bzw. 122 erstrecken. Mittels der
Kühlschmiermittelzuführungen 146 ist
der Stirnseite 132 des Bohrers 100 Kühlschmiermittel
zuführbar.
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Der äußere Abschnitt 136 ist
in radialer Richtung von einem Übergangsbereich 150 des
Bohrers 100 umgeben, welcher die Stirnseite 132 des
Bohrers 100 mit Seitenflächen 152 des Bohrers 100 verbindet.
Der Übergangsbereich 150 ist
als Anfasung an einem äußeren Rand
des äußeren Abschnitts 136 ausgestaltet
und bildet im Wesentlichen eine Mantelfläche eines Kegels, welche mit
der Rotationsachse 114 einen Winkel γ von beispielsweise ungefähr 45° einschließt.
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Ganz
allgemein ist der äußere Abschnitt 136 des
Bohrers 100 beispielsweise als Vier-Flächen-Schliff oder als Kegelmantelschliff
ausgebildet.
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Bei
der in den 1 bis 4 dargestellten ersten
Ausführungsform
des Bohrers 100 sind insgesamt fünf Führungsfasen vorgesehen, nämlich eine erste
Führungsfase 154,
eine zweite Führungsfase 156,
eine dritte Führungsfase 158,
eine vierte Führungsfase 160 und
eine fünfte
Führungsfase 162, über die
sich der Bohrer 100 an der Wandung einer hergestellten
Bohrung (nicht dargestellt) abstützt.
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Die
erste Führungsfase 154 ist
an einer ersten Bohrschneide 164, welche in Drehrichtung 112 stirnseitig
an dem ersten Steg 124 des Bohrers 100 ange ordnet
ist, positioniert und bildet eine erste Nebenschneide 166 des
Bohrers 100.
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Die
zweite Führungsfase 156 und
die dritte Führungsfase 158 sind
der ersten Führungsfase 154 in
der Drehrichtung 112 nachgeordnet.
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Die
zweite Führungsfase 156 ist
zwischen der ersten Führungsfase 154 und
der dritten Führungsfase 158 angeordnet,
wobei die dritte Führungsfase 158 an
einem der ersten Bohrschneide 164 abgewandten Ende 168 des
ersten Stegs 124 angeordnet ist.
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Die
vierte Führungsfase 160 und
die fünfte Führungsfase 162 sind
an dem zweiten Steg 126 angeordnet.
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Die
vierte Führungsfase 160 ist
an einer zweiten Bohrschneide 172 positioniert, welche
in der Drehrichtung 112 vorne an dem zweiten Steg 126 angeordnet
ist, und bildet eine zweite Nebenschneide 170 des Bohrers 100.
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Die
fünfte
Führungsfase 162 ist
an einem der zweiten Bohrschneide 172 abgewandten Ende 174 des
zweiten Stegs 126 angeordnet.
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Somit
gleicht der erste Steg 124 dem zweiten Steg 126 insoweit,
dass an den Bohrschneiden 164 und 172 jeweils
eine Führungsfase 154 und 160 angeordnet
ist. Ferner sind an den den Bohrschneiden 164 und 172 abgewandten
Enden 168 und 174 der Stege 124 und 126 Führungsfasen 158 und 162 angeordnet.
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Die
vierte Führungsfase 160 entspricht
somit in ihrer Funktion und in ihrem Aufbau der ersten Führungsfase 154.
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Die
fünfte
Führungsfase 162 entspricht
in ihrer Funktion und in ihrem Aufbau der dritten Führungsfase 158.
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Eine
der zweiten Führungsfase 156 entsprechende
Führungsfase
ist bei der in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsform
an dem zweiten Steg 126. nicht vorgesehen.
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Die
Führungsfasen 154, 156, 158, 160 und 162 sind
somit bei dieser Ausführungsform
des Bohrers 100 unsymmetrisch um die Rotationsachse 140 des
Bohrers 100 verteilt.
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Hinsichtlich
der radialen Ausdehnung sind jedoch alle Führungsfasen 154, 156, 158, 160 und 162 identisch.
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Wie 2 zu
entnehmen ist, ist eine Breite B1 der ersten Führungsfase 154 kleiner
als eine Breite B2 der zweiten Führungsfase 156 und
eine Breite B3 der dritten Führungsfase 158.
Dadurch ist die Wirkung der ersten Führungsfase 154 als
Nebenschneide 166 und die Wirkung der zweiten Führungsfase 156 und
der dritten Führungsfase 158 als
Führungselemente
zur Führung
des Bohrers 100 verbessert.
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Auch
bei dem zweiten Steg 126 ist eine Breite B4 der als zweite
Nebenschneide 170 wirkenden vierten Führungsfase 160 geringer
als eine Breite B5 der zur Führung
des Bohrers 100 dienenden fünften Führungsfase des zweiten Stegs 126.
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Bei
dieser Ausführungsform
des Bohrers 100 sind zwischen der ersten Führungsfase 154 und
der zweiten Führungsfase 156 sowie
zwischen der zweiten Führungsfase 156 und
der dritten Führungsfase 158 ebenso
wie zwischen der vierten Führungsfase 160 und
der fünften
Führungsfase 162 Hilfsspanräume 176 vorgesehen.
Die Hilfsspanräume 176 erstrecken
sich in der Vorschubrichtung 104 des Bohrers 100 über die
gesamte Länge
des Führungsabschnitts 116 und
sind im Wesentlichen als Nuten in dem ersten Steg 124 und
dem zweiten Steg 126 ausgebildet.
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Aus
den Kühlschmiermittelzuführungen 146 austretendes
Kühlschmiermittel
kann somit in einem Betrieb des Bohrers 100 in die Hilfsspanräume 176 fließen. Am Übergang
zwischen dem Führungsabschnitt 116 und
dem Spantransportabschnitt 118 staut sich jedoch das in
die Hilfsspanräume 176 fließende Kühlschmiermittel,
so dass das Kühlschmiermittel
im Spantransportabschnitt 118 nur noch durch die erste
Spannut 120 und die zweite Spannut 122 abfließen kann.
Dies verbessert die Abführung
von Spänen
mittels des Bohrers 100.
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Durch
die Verwendung von mindestens fünf Führungsfasen
an dem Bohrer sind eine verbesserte Führung des Bohrers und eine
verbesserte Abführung
von Spänen
mittels des Bohrers gewährleistet.