DE102008049509A1 - Bohrer - Google Patents
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Abstract
Um einen Bohrer, umfassend einen Grundkörper mit einer bezüglich einer Vorschubrichtung des Bohrers vorderen Stirnseite, welche gegen eine Rotationsachse des Bohrers geneigt ist, zu schaffen, welcher eine bessere Zentrierung des Bohrers ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass die Stirnseite einen in radialer Richtung inneren Abschnitt und einen den in der radialen Richtung inneren Abschnitt umgebenden äußeren Abschnitt umfasst, wobei ein Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers kleiner ist als ein Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bohrer, umfassend einen Grundkörper mit einer bezüglich einer Vorschubrichtung des Bohrers vorderen Stirnseite, welche gegen eine Rotationsachse des Bohrers geneigt ist.
- Derartige Bohrer sind aus dem Stand der Technik bekannt.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bohrer der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine bessere Zentrierung des Bohrers ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Bohrer dadurch gelöst, dass die Stirnseite einen in radialer Richtung inneren Abschnitt und einen den in der radialen Richtung inneren Abschnitt umgebenden äußeren Abschnitt umfasst, wobei ein Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers kleiner ist als ein Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers. Dadurch ist an der Stirnseite des Bohrers eine Doppelspitze gebildet. Es hat sich gezeigt, dass dadurch ein besseres Zentrierverhalten erreicht werden kann. Dies wiederum ermöglicht eine bessere Rundheit der Bohrung. Außerdem kann dadurch eine höhere Standzeit und eine geringere Abnutzung des Bohrers erzielt werden.
- Allgemein ist unter der ”Stirnseite” des Grundkörpers des Bohrers in dieser Beschreibung und in den beigefügten Ansprüchen diejenige Seite des Grundkörpers zu verstehen, welche den Grundkörper in Vorschubrichtung nach vorne abschließt.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers mindestens ungefähr 45° beträgt.
- Vorteilhaft ist es, wenn der Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers höchstens ungefähr 60° beträgt.
- Günstig ist es, wenn der Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers mindestens ungefähr 60° beträgt.
- Günstig ist es ferner, wenn der Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers höchstens ungefähr 85° beträgt.
- Der äußere Abschnitt der Stirnfläche des Grundkörpers kann beispielsweise als Vier-Flächen-Schliff oder als Kegelmantelschliff ausgebildet sein.
- Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Übergangsbereich des Bohrers, welcher den äußeren Abschnitt der Stirnseite des Bohrers umgibt und den äußeren Abschnitt der Stirnseite des Bohrers mit einer Seitenfläche des Bohrers verbindet, als Anfasung ausgebildet ist.
- Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass ein Übergangsbereich des Bohrers, welcher den äußeren Abschnitt der Stirnseite des Bohrers umgibt und den äußeren Abschnitt der Stirnseite des Bohrers mit einer Seitenfläche des Bohrers verbindet, abgerundet ausgebildet ist.
- Vorteilhaft ist es, wenn ein Anteil des äußeren Abschnitts an der gesamten Stirnseite des Bohrers mindestens ungefähr 50% beträgt.
- Alternativ oder ergänzend hierzu kann vorgesehen sein, dass ein Anteil des inneren Abschnitts an der gesamten Stirnseite des Bohrers höchstens ungefähr 20% beträgt.
- Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen dem inneren Abschnitt der Stirnseite und dem äußeren Abschnitt der Stirnseite ein Radiusübergang angeordnet ist.
- Durch die Verwendung einer Doppelspitze an dem erfindungsgemäßen Bohrer ist eine verbesserte Zentrierung des Bohrers möglich.
- Ferner bilden die nachfolgend aufgezählten Merkmale und Vorteile einen Bestandteil der vorliegenden Erfindung:
- – der erfindungsgemäße Bohrer eignet sich aufgrund seiner Konstruktionsmerkmale insbesondere für Anwendungen mit erhöhten Ansprüchen an die Bohrungsqualität hinsichtlich der Durchmessertoleranz, der Rundheit und/oder der Geradheit;
- – durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Bohrers lassen sich oftmals zusätzliche Bearbeitungen wie Reiben und Senken einsparen;
- – durch die Verwendung einer Doppelspitze (Knickspitze) ist eine verbesserte Bohrungstoleranz sowie eine verbesserte Standzeit des Bohrers gewährleistet;
- – eine äußere Schneidecke an einem Übergang zwischen der Stirnseite des Bohrers und einer im Wesentlichen zylinderförmigen Mantelfläche des Bohrers kann scharfkantig ausgebildet oder wahlweise mit einer Eckenfase oder einem Eckenradius versehen sein;
- – die Freifläche der Bohrerstirn kann wahlweise linear (Vier-Flächen-Schliff) oder axial-radial (Kegelmantelschliff) ausgeführt sein;
- – die Bohrschneiden können je nach zu bearbeitendem Material scharfkantig, verrundet oder mit einer Negativfase versehen sein;
- – die Größe einer Restquerschneide wird auf das zu bearbeitende Material abgestimmt;
- – es kann vorgesehen sein, dass der Bohrer mit einer Beschichtung versehen ist;
- – durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Bohrers lassen sich Bohrungstoleranzen in hoher Qualität (beispielsweise IT7) ohne zusätzlichen Reibprozess erreichen; und
- – der Bohrer ist für alle gängigen Materialien geeignet.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
- In den Zeichnungen zeigen:
-
1 : eine schematische Seitenansicht eines Bohrers; -
2 : eine schematische Vorderansicht auf eine Stirnseite des Bohrers aus1 in Richtung des Pfeils2 in1 ; und -
3 : eine vergrößerte Darstellung des Bereichs I in1 . - Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in den Zeichnungen mit denselben Bezugszeichen versehen.
- Ein in den
1 bis3 dargestellter, als Ganzes mit100 bezeichneter Bohrer umfasst einen im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper102 mit einem in einer Vorschubrichtung104 vorderen Bohrabschnitt106 und einem in der Vorschubrichtung104 hinteren Befestigungsabschnitt108 . - Der Befestigungsabschnitt
108 ist als im Wesentlichen zylindrischer Schaft110 ausgebildet und dient der Befestigung des Bohrers100 an einer (nicht dargestellten) Bohreraufnahme. - Zur Bearbeitung eines Werkstücks ist der Bohrer
100 mit dem Schaft110 an der (nicht dargestellten) Bohreraufnahme anordnenbar und mittels derselben in einer Drehrichtung112 um eine Rotationsachse114 drehbar. - Der Bohrabschnitt
106 ist in einen Führungsabschnitt116 und einen Spantransportabschnitt118 einteilbar. Der Spantransportabschnitt118 ist zwischen dem Befestigungsabschnitt108 und dem Führungsabschnitt116 angeordnet und weist zwei spiralförmige Ausnehmungen, nämlich eine erste Spannut120 und eine zweite Spannut122 , auf. - Die zwei Bereiche, welche bezogen auf die Umfangsrichtung des Bohrers
100 zwischen der ersten Spannut120 und der zweiten Spannut122 angeordnet sind, werden als erster Steg124 und zweiter Steg126 bezeichnet. - Die erste Spannut
120 , die zweite Spannut122 , der erste Steg124 und der zweite Steg126 erstrecken sich bis zu einer Stirnseite132 des Bohrers100 (siehe2 ). - Innerhalb des Spantransportabschnitts
118 beträgt der Spiralwinkel128 des Bohrers100 beispielsweise 15°. - In dem Führungsabschnitt
116 beträgt der Spiralwinkel130 des Bohrers100 jedoch 30°. - Wie insbesondere
3 zu entnehmen ist, umfasst die Stirnseite132 des Bohrers100 einen inneren Abschnitt134 und einen äußeren Abschnitt136 . - Der innere Abschnitt
134 ist im Wesentlichen als Mantelfläche eines Kegels ausgebildet, umgibt die Rotationsachse114 des Bohrers100 im Wesentlichen koaxial und ist gegenüber der Rotationsachse114 um einen Winkel α von beispielsweise 60° entgegen der Vorschubrichtung104 geneigt. - Eine Spitze
142 des inneren Abschnitts134 ist als eine zweiseitig zulaufende Restquerschneide144 ausgebildet. - Der innere Abschnitt
134 ist koaxial von dem äußeren Abschnitt136 umgeben, welcher im Wesentlichen als Mantelfläche eines Kegelstumpfs ausgebildet ist und mit der Rotationsachse140 einen Winkel β einschließt, der beispielsweise 85° beträgt. - Auf bezüglich der Rotationsachse
114 einander gegenüberliegenden Seiten des inneren Abschnitts134 sind Ausnehmungen138 vorgesehen, welche eine Ausspitzung140 des inneren Abschnitts134 bilden. - Die Ausnehmungen
138 setzen sich in dem Bereich des äußeren Abschnitts136 fort und bilden zusammen mit der ersten Spannut120 und der zweiten Spannut122 einen in der Vorschubrichtung104 nach vorne offenen Bereich des Bohrers100 . - In dem äußeren Abschnitt
136 sind Kühlschmiermittelzuführungen146 vorgesehen, welche als im Wesentlichen zylindrische Ausnehmungen ausgebildet sind, die den Bohrer100 von der Stirnseite132 bis zu einem Ende148 des Schafts110 parallel zu der Rotationsachse114 und beabstandet von derselben durchdringen. In dem äußeren Abschnitt136 können (nicht dargestellte) Kerben zum Abfließen von Kühlschmiermittel vorgesehen sein. Die Kerben können sich entgegen der Drehrichtung112 von den Kühlschmiermittelzuführungen146 bis zu einer Spannut120 bzw.122 erstrecken. Mittels der Kühlschmiermittelzuführungen146 ist der Stirnseite132 des Bohrers100 Kühlschmiermittel zuführbar. - Der äußere Abschnitt
136 ist in radialer Richtung von einem Übergangsbereich150 des Bohrers100 umgeben, welcher die Stirnseite132 des Bohrers100 mit Seitenflächen152 des Bohrers100 verbindet. Der Übergangsbereich150 ist als Anfasung an einem äußeren Rand des äußeren Abschnitts136 ausgestaltet und bildet im Wesentlichen eine Mantelfläche eines Kegels, welche mit der Rotationsachse114 einen Winkel γ von beispielsweise ungefähr 45° einschließt. - Ganz allgemein ist der äußere Abschnitt
136 des Bohrers100 beispielsweise als Vier-Flächen-Schliff oder als Kegelmantelschliff ausgebildet. - An in Drehrichtung
112 vorderen Enden des ersten Stegs124 und des zweiten Stegs126 sind eine erste Bohrschneide154 mit einer ersten Nebenschneide156 bzw. eine zweite Bohrschneide158 mit einer zweiten Nebenschneide160 angeordnet. - Dadurch, dass die Stirnseite des Bohrers einen in radialer Richtung inneren Abschnitt und einen den in der radialen Richtung inneren Abschnitt umgebenden äußeren Abschnitt umfasst, wobei ein Winkel zwischen dem inneren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers kleiner ist als ein Winkel zwischen dem äußeren Abschnitt und der Rotationsachse des Bohrers, ist eine bessere Zentrierung des Bohrers möglich.
Claims (12)
- Bohrer, umfassend einen Grundkörper (
102 ) mit einer bezüglich einer Vorschubrichtung (104 ) des Bohrers (100 ) vorderen Stirnseite (132 ), welche gegen eine Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ) geneigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (132 ) einen in radialer Richtung inneren Abschnitt (134 ) und einen den in der radialen Richtung inneren Abschnitt (134 ) umgebenden äußeren Abschnitt (136 ) umfasst, wobei ein Winkel (α) zwischen dem inneren Abschnitt (134 ) und der Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ) kleiner ist als ein Winkel (β) zwischen dem äußeren Abschnitt (136 ) und der Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ). - Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) zwischen dem inneren Abschnitt (
134 ) und der Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ) mindestens ungefähr 45° beträgt. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) zwischen dem inneren Abschnitt (
134 ) und der Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ) höchstens ungefähr 60° beträgt. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (β) zwischen dem äußeren Abschnitt (
136 ) und der Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ) mindestens ungefähr 60° beträgt. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (β) zwischen dem äußeren Abschnitt (
136 ) und der Rotationsachse (114 ) des Bohrers (100 ) höchstens ungefähr 85° beträgt. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Abschnitt (
136 ) der Stirnfläche (132 ) des Grundkörpers (102 ) als Vier-Flächen-Schliff ausgebildet ist. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Abschnitt (
136 ) der Stirnfläche (132 ) des Grundkörpers (102 ) als Kegelmantelschliff ausgebildet ist. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergangsbereich (
150 ) des Bohrers (100 ), welcher den äußeren Abschnitt (136 ) der Stirnseite (132 ) des Bohrers (100 ) umgibt und den äußeren Abschnitt (136 ) der Stirnseite (132 ) des Bohrers (100 ) mit einer Seitenfläche (152 ) des Bohrers (100 ) verbindet, als Anfasung ausgebildet ist. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergangsbereich (
150 ) des Bohrers (100 ), welcher den äußeren Abschnitt (136 ) der Stirnseite (132 ) des Bohrers (100 ) umgibt und den äußeren Abschnitt (136 ) der Stirnseite (132 ) des Bohrers (100 ) mit einer Seitenfläche (152 ) des Bohrers (100 ) verbindet, abgerundet ausgebildet ist. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anteil des äußeren Abschnitts (
136 ) an der gesamten Stirnseite (132 ) des Bohrers (100 ) mindestens ungefähr 50% beträgt. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anteil des inneren Abschnitts (
134 ) an der gesamten Stirnseite (132 ) des Bohrers (100 ) höchstens ungefähr 20% beträgt. - Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem inneren Abschnitt (
134 ) der Stirnseite (132 ) und dem äußeren Abschnitt (136 ) der Stirnseite (132 ) ein Radiusübergang angeordnet ist.
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8165 | Unexamined publication of following application revoked |