DE102008049298B4 - Möbelmodul und modulares Möbelsystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Möbelmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein modulares Möbelsystem .
- Es ist bekannt, dass Möbel meist komplex oder zeitintensiv aufgebaut werden müssen. Die Möbel sind dabei oft in ihrer Funktion festgelegt und können nicht erweitert oder geändert werden. Nach dem Aufbau sind Teile durch Verschraubungen oder Scharniere meist fest miteinander verbunden und können nur mit größerem Aufwand unter Verwendung von Werkzeug wieder demontiert werden. Unter Einwirkung mechanischer Kräfte bei mehrfacher Montage und Demontage lassen sich Beschädigungen an den einzelnen Baugruppen kaum vermeiden.
- Aus der
DE 20 2006 000 810 U1 ist ein stapelbarer Möbelhohlkörper bekannt, bei dem Vorder- und Rückseite offen sind und in dessen Inneren ein Einschubelement angeordnet ist. Der Hohlkörper hat die Form eines Würfels, der unbegrenzt stapelbar ist. Beispielsweise zur Lagerung von Weinflaschen wird in den Hohlkörper ein Einschubelement lose eingebracht, in dessen Öffnungen mehrere Flaschen gelagert werden können. Hohlkörper und Einschubelement sind in sich starr ausgebildet. Es ist dabei nicht vorgesehen, den Hohlkörper für Transportzwecke platzsparend zu zerlegen. - Des Weiteren ist aus der
DE 299 08 971 U1 ein Modul für den Möbelbau unter Nutzung des Kraftschlusses bekannt. Das Modul weist ein Element mit einer Nut auf, in der mindestens eine Verengung ausgeformt bzw. eingebracht worden ist. Ein zweites Element wird in diese Nut eingebracht, welches derart dimensioniert ist, dass es zwar in die Nut passt, jedoch die Verengung beim Einführen verdrängt. Auf diese Weise verzahnt sich das zweite Element mit dem ersten Element. Gegebenenfalls wird die Verengung durch ein nachträgliches Einbringen eines verformbaren Materials oder Keils in einer Ausnehmung neben der Nut erreicht, nachdem das zu haltende Element in der Nut platziert ist. Diese Lösung beruht auf kraft- bzw. reibschlüssigen Verbindungen, die wieder gelöst werden können. Allerdings beruht die Stabilität derartiger Module auf dem Zusammenwirken aller Klemmeinrichtungen, wobei sich jede einzelne Verbindungsstelle dauerhaft verzahnen muss, um dem Modul die erwartete Stabilität zu verleihen. Hierbei bestehen Bedenken, dass möglicherweise durch lockern einzelner Verzahnungen die Stabilität nicht dauerhaft gewährleistet wird. - Auch bekannt sind kompakte Möbel, die in kleine Transporteinheiten zusammengelegt werden können. Diesbezüglich ist aus der Druckschrift
DE 10 2004 041 625 B4 ein modular auf- und abbaubarer Schrank beschrieben, bestehend aus getrennten Außenseitenteilen, einem Bodenteil, einem Deckelteil und Möbelinnenteilen. Die Außenseitenteile umfassen Seitenwände, eine Rückwand und eine Vorderwand, die miteinander verbunden sind und jeweils aus in ihren Grundabmessungen rechteckigen Teilplatten bestehen. Die Außenseitenteile, der Bodenteil und der Deckelteil, die ebenfalls in ihren Grundabmessungen rechteckig sind, weisen im Bereich ihrer Ränder Kupplungselemente zum lösbaren oder gelenkigen Verbinden mit dem jeweiligen benachbarten Außenseitenteil auf. Der Bodenteil, der Deckelteil, die Außenseitenteile und die Möbelinnenteile sind zur Bildung von kofferartig gebündelten Transporteinheiten zusammenfügbar. Insgesamt beträgt die Rechteckkantenabmessung je Teil maximal 65 cm bis 110 cm. Zur erleichterten Montage ist ein spezieller Aufbau des Deckelteils mit reversiblen Clipverschlüssen vorgesehen. Im zusammengefügten Zustand wird die Deckenplatte randseitig an den Seitenwänden befestigt und dabei insbesondere mit Hilfe von Rändelschrauben angeschraubt. Im aufgebauten Zustand ist der modulare Schank in Form und Zweckbestimmung vorgegeben und nicht variabel mit weiteren Möbeleinheiten kombinierbar. - Aus der
GB 2 319 166 A - Aus der
DE 201 00 203 U1 ist ein modulares Regalsystem bekannt, dass aus starren würfelförmigen Elementen besteht, also aus Modulen, die aus fest miteinander verbundenen steifen Wänden bestehen. - Ein ähnliches modulares System ist schließlich aus der
US 2006/0 049 075 A1 - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Möbel zu entwickeln, das sich durch werkzeuglosen Aufbau ohne feste Verbindungen von bisher Bekanntem abhebt und dabei auch flexible Aufbauvarianten und Applikationen ermöglicht.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Möbelmodul mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen und ein modulares Möbelsystems nach Anspruch 9 gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche betreffen vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
- Die Erfindung beinhaltet ein Möbelmodul, bestehend aus einer Anzahl von horizontalen und vertikalen Plattenelementen in Gestalt von Boden-, Seiten- und Deckelplatten, wobei die Plattenelemente durch eine flexible Hülle nur durch Verspannung untereinander zu einer selbsttragenden und belastbaren Einheit fixierbar sind.
- Das erfindungsgemäße Möbelmodul kann als Bausatz vorliegen, der durch werkzeuglosen Aufbau ohne feste Verbindungen zu einem Möbelmodul aufgebaut werden kann. Der Bausatz ist so konzipiert, dass flexible Aufbauvarianten und vielseitige Applikationen zur Verfügung stehen. Zudem ist es auch möglich, das Möbelmodul rückstandslos abzubauen, um es erneut an anderer Stelle in weiteren Varianten aufzubauen. Als Bausatz zusammengelegt hat das Modul für einen Transport auch den geringst möglichen Platzbedarf. Der Grundkörper umfasst eine flexible Hülle und jeweils zwei gleich große horizontale Plattenelemente, sowie zwei gleich große vertikale Plattenelemente. Die flexible Hülle wird zu einem sich selbst arretierenden, an fünf Seiten geschlossenen Kubus oder Quader formiert. In den offen verbleibenden Bereichen der Hülle, werden die zwei horizontalen Plattenelemente jeweils gegenüberliegend in die Innenseiten eingeschoben. Im nächsten Schritt werden die zwei vertikalen Plattenelemente an den noch freien gegenüberliegenden Innenflächen platziert und durch Druck in Richtung Hülle mit dieser verspannt. Die Plattenelemente liegen in ihrer endgültigen Position flächenbündig an der Innenseite der Hülle an.
- Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist, dass das Modul ohne Werkzeug aufgebaut werden kann und durch Verspannung der Hülle mit den innen liegenden Elementen über eine enorme Druckbelastung und einer selbsttragenden Stabilität verfügt und somit einen geeigneten Grundkörper für Möbel bildet. Dabei benötigt man für das Modul keinerlei Werkzeug: einfaches Verbinden, Verspannen und Stecken führt zum Erfolg.
- Die Materialien der horizontalen und vertikalen Plattenelemente in Gestalt von Boden-, Seiten- und Deckelplatten des Möbelmoduls müssen, analog der Knochen beim menschlichen Körper, vergleichsweise steif und widerstandsfähig sein. Dabei bieten diese Plattenelemente die nötige Flexibilität um einen variablen Aufbau zu ermöglichen und Alltagsbelastungen zu meistern. Die Hülle muss, analog der menschlichen Haut, Halt bieten und die Elemente positionieren und arretieren. Hierzu sind die in der flexiblen Hülle eingebrachten horizontalen und vertikalen Plattenelemente mit geringem Übermaß gefertigt, um eine ausreichende Verspannung mit der Hülle aufzubauen.
- Durch Erweiterung der Möbelmodule mittels Applikationen oder Anordnen diverser Modulzusätze, wie beispielsweise Regalböden, Klapptüre, Tablar, Lampe, Hängeregistratur, Deckel und Boden, Füße, Lenkrollen, Lautsprecher, Kaffeemaschine, Sitzkissen usw., kann der Grundkörper in seiner Funktion variiert und vielseitig ausgebaut werden.
- Dabei ist zwischen festen und losen Applikationen zu unterscheiden. Für die Ausstattung mit festen Applikationen gibt es bereits vorgesehene Bohrungen in den vertikalen bzw. horizontalen Plattenelementen, um Achsen für Türen oder Tablare sowie Hängeregisterstangen zu befestigen. Die Ausstattung mit losen Applikationen erfolgt über die Grundmaße des Moduls. Die Applikationen wie Deckel, Sitzkissen, Lautsprecher, Lampenschirm, Kaffeemaschine usw. werden in den Grundkörper eingeschoben oder aufgesetzt.
- Des Weiteren können durch kleine Modifikationen, die der Nutzer selbst ausführen kann, auch beispielsweise Lampenfassungen im Grundkörper eingebaut werden.
- Durch die flexible Hülle, die zu einem Kubus oder Quader formiert werden kann, können die horizontalen und vertikalen Plattenelemente nur durch Verspannung mit händisch zu leistender Kraft miteinander fixiert werden. Bereits dieser vergleichsweise geringe Krafteinsatz kann von einer Person geleistet werden. Bezüglich des Innenvolumens der flexiblen Hülle haben die Boden-, Seiten- und Deckelplatten immer ein gewisses Übermaß, so dass sich in Verbindung mit der Elastizität des Hüllenmaterials im montierten Zustand eine entsprechende Verspannung einstellt, die dem Möbelmodul die erforderliche Stabilität vermittelt.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Plattenelemente Ausnehmungen und die flexible Hülle Löcher aufweisen, die im zusammengebauten Zustand paarweise übereinanderliegen und in denen Halte- oder Fixierelemente angeordnet werden. Durch Halte- oder Fixierelemente werden in kombinierten Systemen die einzelnen Module zusammengesteckt und fixiert. Hierdurch besteht die Möglichkeit, zusätzliche Elemente zur Erhöhung der Stabilität anzubringen oder auch mit zusätzlichen Designelementen ästhetisch auszugestalten.
- Vorteilhafterweise können die Halte- oder Fixierelemente Stifte sein. Hierbei können die Stifte mittig gewisse Auskragungen aufweisen, über welche die Einschubtiefe im jeweiligen Loch festgelegt wird.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die einzelnen Module im zusammengebauten Zustand mittels der Halte- oder Fixierelemente miteinander verbindbar sein. Als zusätzliche Sicherung können auch dehnbare Haltelaschen dienen, die um die Halte- oder Fixierelemente bei unmittelbar benachbarten Modulen gelegt werden.
- Vorteilhafterweise können an einem Modul im zusammengebauten Zustand mittels der Halte- oder Fixierelemente weitere Zusatzelemente zur Stabilisierung, Raumaufteilung oder für dekorative Zwecke angeordnet sein. Die Zusatzelemente werden hierzu einfach aufgesteckt und, sofern nötig, mit entsprechenden Mitteln gesichert.
- Ein weiterer Vorteil kann resultieren, wenn die flexible Hülle, formierbar bzw. formiert zu einem Kubus oder Quader, an zu verbindenden Kanten einen formschlüssigen Verschlussmechanismus aufweist. Vorteilhafterweise kann der formschlüssige Verschlussmechanismus durch eine Vielzahl omega- oder schwalbenschwanzförmiger Ausbuchtungen an den zu verbindenden Kanten gebildet werden. Hierdurch entsteht eine zuverlässige und belastbare Verzahnung an den betroffenen Hüllenflächen.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die flexible Hülle aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen bestehen. Eine besondere ästhetische Wirkung entsteht zudem durch seine transluzente Eigenschaft. Durch diese Eigenschaft lässt das Material teilweise Licht hindurch, ist dabei jedoch nicht transparent. Dies schafft interessante, visuelle Aspekte.
- Darüber hinaus bietet es eine hohe Reißfestigkeit, lässt sich verarbeiten wie Karton und ist gegenüber Nässe und UV-Licht beständig. Durch die Tatsache, dass sich die Hülle bearbeiten lässt wie Karton kann die Hülle auch bedruckt, gestanzt und geprägt werden. Der Individualisierung und ästhetischen Ausgestaltung steht damit ein weites Feld offen. Alle Metallelemente, wie beispielsweise Scharniere oder Griffe können aus eloxiertem Aluminium bestehen und ergänzen das moderne Aussehen.
- Vorteilhafterweise können die horizontalen und vertikalen Plattenelemente aus mitteldichten Holzfaserplatten, auch unter der Bezeichnung MDF bekannt, bestehen. Eine mitteldichte Holzfaserplatte, kurz auch als mitteldichte Faserplatte bezeichnet, ist ein Holzfaserwerkstoff, der ideale Eigenschaften für Möbel aufweist. Üblich sind Dicken von 2 mm bis 60 mm mit einer Dichte von 600-1000 kg/m3. Das Material kann behandelt werden wie normales Holz, bearbeitet wie Kunststoff und beschichtet werden wie Metall. MDF besteht aus Rindenfreien Nadelholz und ist unbearbeitet naturfarben. Durchgefärbt kann es zum Beispiel schwarz sein, wodurch eine schieferähnliche Optik entsteht. Mit Melamin weiß beschichtet kann die Oberfläche noch zusätzlich gegen Abrieb und Verschmutzung geschützt werden. Dies ist besonders vorteilhaft bei Thekenabschlüssen und Tischen.
- Insbesondere zeigt das Ergebnis zahlreicher Materialtests, dass sich das Material MDF für die Elemente und Polypropylen für die Hülle nahezu ideal ergänzt und diese Materialien so zu einem innovativen Möbelsystem kombinierbar sind.
- Ein weiterer Aspekt der Erfindung gemäß Anspruch 9 betrifft ein modulares Möbelsystem, bestehend aus den erfindungsgemäß kombinierbaren Möbelmodulen, wobei die Möbelmodule durch Halte- oder Fixierelemente ohne Werkzeug miteinander verknüpft und rückstandslos demontiert werden können.
- Die Möbelmodule können als Grundkörper in vertikaler oder in horizontaler oder in vertikaler und horizontaler Anordnung kombiniert werden. So können die einzelnen Module auch in der 3. Dimension, also in die Raumtiefe aufgebaut werden. Hierzu werden mehrere Module wie Bauklötze aufeinander oder nebeneinander angeordnet und mit Steckverbindern fest miteinander verbunden.
- Dabei lassen sich sowohl quasi 2-dimensionale Kombinationen, wie beispielsweise Regale oder Türme erstellen, als auch 3-dimensionale, wie L-förmige Theken, Raumteiler oder Messestände. Es handelt sich also um ein höchst flexibles Möbel- und Messesystem zum werkzeuglosen Auf- und Abbau mit einem Kubus oder Quader als Grundeinheit.
- Zusammenfassend lassen sich folgende Vorteile nochmals hervorheben:
- - Modulares System für alle Lebensphasen;
- - Einfachste Montage ohne Werkzeug;
- - Jederzeit erweiterbar durch Zusatzmodule;
- - Multifunktional;
- - Langer Werterhalt durch hohe Flexibilität;
- - Günstiger Einstieg in die Systemmöbel;
- - Aus wohnlichem MDF natur, aus edlem MDF schwarz durchgefärbt oder aus zeitlosen MDF weiß mit Naturkanten;
- - Alle Materialien sind untereinander frei kombinierbar.
- Die Möbelmodule können zumindest an einem der Halte- oder Fixierelemente durch Haltelaschen miteinander verbunden sein. Hierdurch kann ein aus mehreren Grundkörpern bestehendes modulares Möbelsystem durch eine derartige Verbindung mit Haltelaschen entsprechend gesichert werden.
- Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Zeichnungen prinzipmäßig beschriebenen Ausfüh ru ngsbeispielen.
- Es zeigt:
-
1 eine Ausführungsform einer flexiblen Hülle; -
2 eine schematische Darstellung des Prinzips der Kantenverbindung bei einer flexiblen Hülle; -
3 eine schematische Darstellung des Prinzips des Faltvorganges zur Kantenverbindung bei einer flexiblen Hülle; -
4 eine schematische Darstellung der zur Aufnahme der horizontalen und vertikalen Elemente vorbereiteten flexiblen Hülle; -
5 eine schematische Darstellung zum Einbringen der Deckel- und Bodenplatte; -
6 eine schematische Darstellung zum verkippten Einbringen der Seitenplatten; -
7 eine schematische Darstellung zum Einbringen der Seitenplatten bis zur Endposition; -
8 eine schematische Darstellung eines fertig montierten Moduls als Grundeinheit eines Möbelstücks; -
9 eine schematische Darstellung eines als Möbelstück aufgestellten Moduls; -
10 ein Modul mit einem Einlegeboden; -
11 eine Ausführungsform eines Moduls mit Zusatzelementen; -
12 eine weitere Ausführungsform eines Moduls mit Hängeregister; -
13 eine weitere Ausführungsform eines Moduls mit Zeitschriftenklappfach; -
14 eine weitere Ausführungsform eines Moduls mit Türe; -
15 eine weitere Ausführungsform eines Moduls mit Musikbox; -
16 eine weitere Ausführungsform eines Moduls mit Kaffeemaschine; -
17 eine Ausführungsform eines modularen Möbelsystems aufgebaut aus 5x1 Kombinationen; -
18 eine Ausführungsform eines modularen Möbelsystems aufgebaut aus 5x3 Kombinationen; -
19 eine Ausführungsform eines modularen Möbelsystems in L-Form; -
20 eine Ausführungsform eines modularen Möbelsystems als Schreibtisch. -
1 zeigt eine Ausführungsform einer flexiblen Hülle3 eines Möbelmodulbausatzes. Die flexible Hülle3 ist üblicherweise im Bausatz entlang den Linien vorgefaltet, die im aufgebauten Zustand den Würfel- oder Quaderkanten entsprechen. Gemeinsame Berührungsflächen mit den Boden-, Seiten- und Deckelplatten sind üblicherweise nicht gefaltet. Aus dem platzsparenden gefalteten Zustand eines Bausatzes wird die flexible Hülle3 (in PfeilrichtungR ) aufgefaltet. Anschließend wird die flexible Hülle3 an den zu verbindenden Kanten mit einem formschlüssigen Verschlussmechanismus32 zu einem Kubus oder Quader zusammengefügt. Der Verschlussmechanismus32 besteht aus ineinander greifenden omega-förmigen Auskragungen, die an der zu verbindenden Kante in regelmäßiger Folge angeordnet sind. - Die weiteren
2 und3 zeigen eine schematische Darstellung des Prinzips der Kantenverbindung bei einer flexiblen Hülle3 . Hierbei werden die zu verbindenden zwei Teilflächen33 parallel zu den Kanten aufeinander gelegt und der omega-Verschluss durch wechselseitiges Ineinanderfalten (durch PfeileR verdeutlicht) der omegaförmigen Auskragungen32 hergestellt. Nach Auffalten der zwei Teilflächen33 zur ebenen Fläche verzahnen sich die Auskragungen32 zu einer formschlüssigen Verbindung. -
4 zeigt eine schematische Darstellung der zur Aufnahme der horizontalen und vertikalen Elemente vorbereiteten flexiblen Hülle3 . In diesem Stadium ist die flexible Hülle3 in Form eines Würfels mit einer fehlenden Seitenfläche ausgestaltet. Die Hülle3 ist dabei noch sehr biegsam, der formschlüssige Verschlussmechanismus32 ist an zwei Würfelflächen bereits ausgebildet und auf Zugbeanspruchung belastbar. -
5 zeigt eine schematische Darstellung zum Einbringen der Bodenplatte21 und Deckelplatte23 . Im weiteren Verlauf werden üblicherweise an den Würfelflächen der flexiblen Hülle3 , an denen ein formschlüssiger Verschlussmechanismus32 ausgebildet ist, die Bodenplatte21 und Deckelplatte23 angeordnet. Diese stabilisieren den Verschluss bereits in diesem Stadium der Montage. -
6 und7 zeigen eine schematische Darstellung zum Einbringen der Seitenplatten22 (in PfeilrichtungR ). Diese werden zunächst leicht verkippt in die flexible Hülle3 eingebracht und anschließend nach außen verschoben, bis diese flächig am Hüllenmaterial anliegen. Der hierzu erforderliche Kraftaufwand ist vergleichweise gering, dieser kann ohne weiteres von einer Person aufgebracht werden. Auf diese Weise wird die flexible Hülle3 durch ein geringes Übermaß der Platten entsprechend verspannt und das Modul1 zu einer selbsttragenden und belastbaren Einheit fixiert. -
8 zeigt ein fertig montiertes Modul1 als Grundeinheit eines Möbelstücks. Die erst in dieser Figur dargestellten Löcher31 für Stifte41 sind bereits im Bausatz in der flexiblen Hülle bzw. als Ausnehmungen in der Bodenplatte21 , den Seitenplatte22 und der Deckelplatte23 vorhanden. -
9 zeigt eine schematische Darstellung eines als Möbelstück aufgestellten Moduls1 . Hierbei ist der Verschlussmechanismus32 am fertig montierten Modul am Boden als Standfläche nicht sichtbar, am Deckel kann der Verschlussmechanismus32 durch einfache Maßnahmen, wie beispielsweise Abdeckplatten, kaschiert werden. -
10 zeigt ein Modul1 mit einem Einlegeboden51 , der auf vier Stiften aufliegt, die in Ausnehmungen in die Seitenwände eingesteckt sind. Auch diese Zusatzelemente werden ohne Werkzeug montiert. -
11 zeigt eine Ausführungsform eines mobilen Moduls1 mit weiteren Zusatzelementen5 , die als zusätzlicher abschließender Deckel für dekorative Zwecke und als abschließender Boden zur Stabilisierung und zur Aufnahme von Halterungen der Rollen52 dienen. Das Material der flexiblen Hülle3 liegt bei dieser Ausgestaltung zwischen den abschließenden außen liegenden Boden- und Deckelplatten5 und den innen liegenden Boden- und Deckelplatten21 ,23 . Werden zur Fixierung zwischen den Platten Stifte angeordnet, die durch das Hüllenmaterial durchtreten, so resultieren hierdurch besonders stabile Moduleinheiten. Zur zweckmäßigen Raumaufteilung sind auch bei dieser Ausgestaltung mehrere Einlegeböden51 im Innenraum des Moduls1 angeordnet. -
12 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Moduls1 mit Hängeregister53 , das im Innenraum angeordnet ist. Bei weiteren Ausführungsformen eines Moduls1 ist gemäß13 die vorderseitige Öffnung mit einem Zeitschriftenklappfach54 abgedeckt. Diese flexiblen Module1 mit Zeitschriften-Klappfächern können je nach Bedarf, beispielesweise beliebig in einem Regal versetzt und auf Tablaren (Gestellbrettern) platziert werden. Sie werden gerne in Fachbibliotheken genutzt. Gemäß14 kann die frontseitige Öffnung auch durch eine einfache Tür55 verschlossen sein. Diese in erster Linie dekorativen Zwecken dienenden Elemente können durchaus auch bei Scherbeanspruchungen versteifende Wirkung zeigen. -
15 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Moduls1 mit eingeschobener Musikbox56 . Des Weiteren zeigt16 eine Ausführungsform mit Kaffeemaschine57 . Beide Gegenstände sind so auf den zur Verfügung stehenden Innenraum des Moduls1 angepasst, dass das Innenvolumen ganz oder zum größten Teil ausgefüllt ist. Derartige Einschübe haben eine zusätzliche stabilisierende Wirkung. - Durch die Zusatzelemente kann ein Möbelmodul
1 als Grundkörper auf einfachste Art und Weise umfunktioniert werden. Die Montage geschieht ohne Werkzeug und lässt sich jederzeit wieder rückgängig machen; so bleibt das System flexibel und multifunktional. Dabei lassen sich durch die Zusatzelemente alle notwendigen Funktionen eines Wohn-, Arbeits- und Präsentationssystems abdecken. Durch das Klappmodul lässt sich der Grundkörper schließen, durch das Tablarmodul zum Präsentationsboard erweitern, durch das Hängeregister wird Ordnung geschaffen, durch den Deckel und Boden sicherer Stand und Mobilität garantiert. -
17 zeigt eine Ausführungsform eines modularen Möbelsystems10 , aufgebaut aus Modulen1 in 5x1-Kombination. Die jeweils benachbarten Module1 können an den gemeinsamen Berührungsflächen mit Stiften untereinander fixiert sein. -
18 zeigt beispielhaft eine weitere Ausführungsform eines modularen Möbelsystems10 , aufgebaut aus Modulen in 5x3-Kombination. Derartige Kombinationen haben eine Aufbauhöhe, die üblichen Sideboards entspricht. Selbstverständlich lassen sich auch weitere Kombinationen gestalten, mit denen Regalwände, Schränke o. ä. zusammengestellt werden. -
19 zeigt eine weitere Ausführungsform eines modularen Möbelsystems10 in L-Form. Diese Kombination zeigt beispielhaft eine Kombinationsmöglichkeit. Auf dieser Grundlage lassen sich nahezu alle Möbelformen aus den Modulen1 konzipieren. -
20 zeigt eine Ausführungsform eines modularen Möbelsystems10 als Schreibtisch. Die Tischplatte58 wird dabei auf einer Seite durch mehrere Möbelmodule1 getragen. Um die einzelnen Module untereinander zu fixieren, sind diese an den in die Seitenflächen eingesteckten Stiften41 mittels zusätzlichen Haltelaschen6 gesichert. Diese Haltelaschen6 sind prinzipiell für alle Ausführungsformen einsetzbar, bei denen mehrere Module1 miteinander verbunden werden müssen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Möbelmodul
- 10
- Modulares Möbelsystem
- 21 - 23
- horizontale und vertikale Plattenelemente, nämlich:
- 21
- Bodenplatte
- 22
- Seitenplatte
- 23
- Deckelplatte
- 3
- flexible Hülle
- 31
- Löcher
- 32
- formschlüssiger Verschlussmechanismus / omegaförmige Auskragungen
- 33
- Würfel- bzw. Quaderteilflächen
- 41
- Stifte / Halte- oder Fixierelemente
- 5
- Zusatzelemente zur Stabilisierung, Raumaufteilung oder für dekorative Zwecke
- 51
- Einlegeboden
- 52
- Rolle
- 53
- Hängeregister
- 54
- Zeitschriftenklappfach
- 55
- Türe
- 56
- Musikbox
- 57
- Kaffeemaschine
- 58
- Tischplatte
- 6
- Haltelaschen
- R
- Pfeil zur Illustration einer Bewegungs- oder Faltrichtung
Claims (9)
- Möbelmodul (1) in Gestalt eines an fünf Seiten geschlossenen Kubus oder Quaders, mit vier einander paarweise gegenüberliegenden Plattenelementen (21, 22, 23), dadurch gekennzeichnet, dass die vier Plattenelemente (21, 22, 23) durch eine an fünf Seiten geschlossene flexible Hülle (3) nur durch Verspannung untereinander zu einer selbsttragenden und belastbaren Einheit fixiert sind, wobei zwei Plattenelemente (21, 23), die eine Bodenplatte und eine Deckplatte bilden können, einander gegenüberliegend in die flexible Hülle (3) eingesetzt sind und die beiden anderen Plattenelemente (22), die Seitenwände bilden können, einander gegenüberliegend zwischen den beiden ersteren Plattenelementen (21, 23) in die flexible Hülle eingesetzt sind und die Plattenelemente gegenüber der flexiblen Hülle mit Übermaß ausgebildet sind, so dass die flexible Hülle (3) bei eingesetzten Plattenelementen (21, 22, 23) gespannt ist und die Plattenelemente durch Verspannung miteinander zusammenhält.
- Möbelmodul nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenelemente (21, 22, 23) mit Ausnehmungen und die flexible Hülle (3) mit Löchern (31) versehen sind, die bei in die flexible Hülle eingesetzten Plattenelementen paarweise übereinanderliegen, und in denen Halte- oder Fixierelemente (41) angeordnet werden können. - Möbelmodul nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Halte- oder Fixierelemente (41) Stifte sind. - Möbelmodul nach
Anspruch 2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelmodul mittels der Halte- oder Fixierelemente (41) mit einem weiteren Möbelmodul verbindbar ist. - Möbelmodul nach einem der
Ansprüche 2 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu einem Kubus oder Quader gefaltete flexible Hülle (3) an zu verbindenden Kanten einen formschlüssigen Verschlussmechanismus (32) aufweist. - Möbelmodul nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass der formschlüssige Verschlussmechanismus (32) durch eine Vielzahl omega- oder schwalbenschwanzförmige Ausbuchtungen an den zu verbindenden Kanten gebildet ist. - Möbelmodul nach einem der
Ansprüche 2 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Hülle (3) aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen besteht. - Möbelmodul nach einem der
Ansprüche 1 bis7 , dadurch gekennzeichnet, dass das Möbelmodul als Bausatz vorliegt, nämlich mindestens bestehend aus den vier Plattenelementen (21, 22, 23) und der flexiblen Hülle (3), in welche die Plattenelemente (21, 22, 23) einsetzbar sind. - Modulares Möbelsystem, bestehend aus einer Mehrzahl von Möbelmodulen (1) nach einem der
Ansprüche 2 bis8 dadurch gekennzeichnet, dass, benachbarte Möbelmodule (1) zumindest an einem der Halte- oder Fixierelemente (41) durch Haltelaschen (6) miteinander verbunden sind.
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