DE102008048599A1 - Gesteinsbohrer - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Gesteinsbohrer mit einem Schaft (1) mit Einsteckende (2) und einem an dem Einsteckende (2) abgewandten Ende des Schafts (1) angeordneten Bohrkopf (3), wobei der Bohrkopf (3) mindestens drei, vorzugsweise genau drei, von oben gesehen flügelartige Schneiden (4, 5, 6) aufweist, wobei die Schneiden (4, 5, 6) an ihrer Oberseite jeweils eine Schneidkante (7, 8, 9) aufweisen, die durch eine vorlaufend angeordnete Spanfläche (7a, 8a, 9a) und durch eine nachlaufend angeordnete Freifläche (7b, 8b, 9b) gebildet ist, wobei die Schneidkanten (7, 8, 9) in einem auf die Bohrerachse (11) ausgerichteten Mittenbereich (10) im Wesentlichen zusammenlaufen. Es wird vorgeschlagen, dass im Mittenbereich (10) eine einzige Schneidkante (7) - Langschneidkante - durch die Bohrerachse (11) hindurch- oder an der Bohrerachse (11) vorbeiläuft und entsprechend bezogen auf die Bohrerachse (11) einen überschießenden Abschnitt (12) aufweist und dass alle übrigen Schneidkanten (8, 9) weder durch die Bohrerachse (11) hindurch noch an der Bohrerachse (11) vorbeilaufen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Gesteinsbohrer, insbesondere für den Einsatz in Verbindung mit einer Hammer-, Schlag- und/oder Drehbohrvorrichtung, mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 und mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 2.
- Der in Rede stehende Gesteinsbohrer eignet sich für das Bohren in Beton oder Stahlbeton, aber auch in sonstigem Mauerwerk, Fels oder dergleichen. Besonders hohe Anforderungen an den Gesteinsbohrer ergeben sich beim Bohren von metallisch armiertem Werkstoff. Dabei ist wegen der Schneidengeometrie des Gesteinsbohrers ein „geregeltes” Zerspanen der Armierung, wie es bei Metallbohrern bekannt ist, nicht möglich.
- Vielmehr muss hier versucht werden, mit geeigneter Bohrerdrehzahl und möglichst hohem, an der Kontaktfläche herrschenden Anpressdruck ein Durchtrennen der Armierung zu erreichen. Es handelt sich also um eine Mischung zwischen Zerspanung und plastischer Verformung. Dies ist mit einer hohen mechanischen Belastung des Gesteinsbohrers, speziell der Schneiden bzw. der Schneidkanten des Gesteinsbohrers, verbunden.
- Wesentliche Kriterien für die Gestaltung von Gesteinsbohrern der in Rede stehenden Art sind die einfache Zentrierung, der erzielbare Bohrfortschritt pro Zeiteinheit, die hohe Einsatzzeit und nicht zuletzt der geringe Verschleiß.
- Der bekannte Gesteinsbohrer (
DE 20 2007 002 120 U1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit einem Bohrkopf ausgestattet, der drei von oben gesehen flügelartige Schneiden aufweist, die an ihrer Oberseite jeweils mit einer Schneidkante ausgestattet sind. Die Schneidkanten sind jeweils durch eine vorlaufend angeordnete Spanfläche und eine nachlaufend angeordnete Freifläche gebildet. Die Schneidkanten laufen in einem auf die Bohrerachse ausgerichteten Mittenbereich symmetrisch zusammen. - Bei dem bekannten Gesteinsbohrer treten die Schneidkanten im Mittenbereich axial derart zurück, dass der Mittenbereich ausgespitzt ist. Dort ist erkannt worden, dass eine Zentrierspitze beim Bohren von armiertem Material aufgrund des im Zentrum praktisch verschwindenden Geschwindigkeitsvektors zum Bohrfortschritt nicht beitragen kann.
- Der bekannte Gesteinsbohrer zeigt bereits insbesondere bei metallisch armiertem Material einen guten Bohrfortschritt pro Zeiteinheit.
- Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den bekannten Gesteinsbohrer derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der erzielbare Bohrfortschritt pro Zeiteinheit weiter erhöht wird.
- Das obige Problem wird bei einem Gesteinsbohrer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zunächst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
- Wesentlich ist die Überlegung, den Mittenbereich, in dem die Schneidkanten von aussen nach innen im wesentlichen zusammenlaufen, asymmetrisch auszugestalten.
- Im einzelnen wird vorgeschlagen, dass im Mittenbereich eine einzige Schneidkante, die im folgenden als „Langschneidkante” bezeichnet wird, durch die Bohrerachse hindurchläuft und entsprechend bezogen auf die Bohrerachse einen überschießenden Abschnitt aufweist.
- Das obige Problem wird bei einem Gesteinsbohrer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 2 ferner durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 2 gelöst.
- Wesentlich ist auch hier die Überlegung, den Mittenbereich, in dem die Schneidkanten von aussen nach innen im wesentlichen zusammenlaufen, asymmetrisch auszugestalten.
- Gemäß Anspruch 2 wird hierfür vorgeschlagen, dass im Mittenbereich eine einzige Schneidkante, die im folgenden ebenfalls als „Langschneidkante” bezeichnet wird, an der Bohrerachse vorbeiläuft und entsprechend bezogen auf die Bohrerachse einen überschießenden Abschnitt aufweist.
- Hier ist zunächst klarzustellen, dass die Formulierung „im wesentlichen zusammenlaufen” nicht notwendigerweise bedeutet, dass die Schneidkanten aufeinandertreffen. Hiermit soll nur klargestellt werden, dass sich die Schneidkanten im Mittenbereich aneinander annähern.
- Unter dem „Vorbeilaufen der Schneidkanten an der Bohrerachse” wird hier verstanden, dass sich in einer Projektion auf eine senkrecht zu der Bohrerachse ausgerichteten Projektionsfläche gesehen beim Verfolgen des Verlaufs der Schneidkante der auf der Schneidkante stehende Normalenvektor der Bohrerachse annähert, dann die Bohrerachse schneidet und sich schließlich jenseits der Bohrerachse von dieser entfernt.
- Sowohl beim Hindurchlaufen durch die Bohrerachse als auch beim Vorbeilaufen an der Bohrerachse ist der überschießen. de Abschnitt der Abschnitt, der in obigem Sinne jenseits der Bohrerachse liegt.
- Wesentlich ist nun, dass nur eine einzige Langschneidkante in obigem Sinne vorgesehen ist. Durch die obige Ausgestaltung der Langschneidkante entsteht die angesprochene Asymmetrie im Mittenbereich. Dabei wirkt die Langschneidkante gewissermaßen als Querschneide, die sich insbesondere beim Bohren von armiertem Material als besonders vorteilhaft erwiesen hat.
- Die vorschlagsgemäße Lösung ist aber nicht nur beim Bohren von armiertem Material vorteilhaft. Durch die asymmetrische Ausgestaltung des Mittenbereichs zeigt sich ein Bohrverhalten, das sich ganz allgemein beim Bohren von hartem Gesteinsmaterial, insbesondere von hartem Beton o. dgl. besonders vorteilhaft bemerkbar macht.
- Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 laufen im Mittenbereich alle übrigen Schneidkanten nicht durch die Bohrerachse hindurch, während es gemäß Anspruch 4 alternativ oder zusätzlich vorgesehen ist, dass im Mittenbereich alle übrigen Schneidkanten nicht an der Bohrerachse vorbeilaufen.
- Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der die übrigen Schneidkanten weder durch die Bohrerachse hindurch- noch an der Bohrerachse vorbeilaufen.
- Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 ist es vorgesehen, dass innerhalb des Mittenbereichs die axiale Höhe der Schneidkanten zur Bohrerachse hin im wesentlichen abnimmt. Mit „axialer Höhe” ist vorliegend der axiale Abstand des jeweiligen Punktes auf der Schneidkante zum Einsteckende des Schaftes gemeint. Mit diesem axialen Zurückversetzen der Schneidkanten im Mittenbereich wird der Bereich geringer oder verschwindender Geschwindigkeitsvektoren aus dem unmittelbaren Eingriffsbereich mit dem zu bohrenden Material genommen, was insbesondere beim Bohren von armiertem Material vorteilhaft ist.
- Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 20 sind die Schneidkanten in einem äußeren Randbereich des Gesteinsbohrers mit einer axialen Überhöhung ausgestattet, was die Führungseigenschaften des Gesteinsbohrers beträchtlich erhöht.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
-
1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gesteinsbobrers in einer Seitenansicht, -
2 den Gesteinsbohrer gemäß1 in einer Ansicht von oben, -
3 den Gesteinsbohrer gemäß2 in einer schematischen, nur die Schneiden betreffenden Ansicht, -
4 die Schneiden des Gesteinsbohrers gemäß1 in einer perspektivischen Ansicht, -
5 die Schneiden des Gesteinsbohrers gemäß1 in der Ansicht V gemäß2 . - Der in der Zeichnung dargestellte, vorschlagsgemäße Gesteinsbohrer weist einen Schaft mit Einsteckende
2 und einem am dem Einsteckende2 abgewandten Ende des Schafts1 angeordneten Bohrkopf3 auf. Es lässt sich der Darstellung in2 entnehmen, dass hier und vorzugsweise der Bohrkopf3 genau drei von oben gesehen flügelartige Schneiden4 ,5 ,6 aufweist, wobei die Schneiden4 ,5 ,6 an ihrer Oberseite jeweils eine Schneidkante7 ,8 ,9 aufweisen. Die Schneidkanten7 ,8 ,9 sind jeweils durch eine vorlaufend angeordnete Spanfläche7a ,8a ,9a und durch eine nachlaufend angeordnete Freifläche7b ,8b ,9b gebildet. Die Schneidkanten7 ,8 ,9 laufen in einem auf die Bohrerachse11 ausgerichteten Mittenbereich10 im wesentlichen zusammen. Damit ist gemeint, dass sich die Schneidkanten7 ,8 ,9 im Bereich der Bohrerachse11 einander annähern. - Grundsätzlich können auch mehr als drei Schneiden, jeweils mit einer zugeordneten Schneidkante, vorgesehen sein. Im folgenden wird die Lehre anhand einer dreischneidigen Ausgestaltung erläutert, was zwar bevorzugt, aber nicht beschränkend zu verstehen ist.
- Wesentlich ist nun, dass im Mittenbereich eine einzige Schneidkante
7 , die im folgenden als „Langschneidkante” bezeichnet wird, durch die Bohrerachse11 hindurchläuft und entsprechend bezogen auf die Bohrerachse11 einen überschießenden Abschnitt12 aufweist. - Hier und vorzugsweise ist es so, dass im Mittenbereich
10 alle übrigen Schneidkanten8 ,9 weder durch die Bohrerachse11 hindurch- noch an der Bohrerachse11 vorbeilaufen. Dies lässt sich der schematischen Darstellung in3 gut entnehmen. Aus dieser Darstellung wird besonders deutlich, dass mit der vorschlagsgemäßen Lösung ein asymmetrischer Mittenbereich10 des Gesteinsbohrers geschaffen wird. Die hiermit verbundenen Vorteile wurden weiter oben erläutert. - Die oben angesprochene Asymmetrie lässt sich am besten mit Anordnungen erreichen, bei denen unmittelbar gegenüberliegende Schneidkanten nicht vorgesehen sind. Mit „gegenüberliegenden Schneidkanten” sind vorliegend solche Schneiden gemeint, deren Haupterstreckungsrichtungen um 180° Grad versetzt sind.
- In einer nicht dargestellten Alternative kann es auch vorgesehen sein, dass die Langschneidkante
7 nicht durch die Bohrerachse11 hindurch, sondern an der Bohrerachse11 vorbeiläuft. Der resultierende Effekt, nämlich, dass der Mittenbereich10 bezogen auf die Bohrerachse11 asymmetrisch ausgestaltet ist, lässt sich damit in ähnlicher Weise erreichen. Beide Alternativen werden vorliegend jeweils für sich beansprucht. Bei der in obigem Sinne vorbeilaufenden Langschneidkante7 ist es vorzugsweise so, dass die Langschneidkante7 in einem Abstand an der Bohrerachse11 vorbeiläuft, der kleiner als 5% des Bohrerdurchmessers13 , vorzugsweise kleiner als 3% des Bohrerdurchmessers13 , weiter vorzugsweise kleiner 1% des Bohrerdurchmessers13 ist. - Der Mittenbereich
10 des Gesteinsbohrers ist der Bereich, in dem üblicherweise eine Zentrierspitze oder dergleichen angeordnet ist. Entsprechend ist es vorzugsweise so, dass der Mittenbereich10 von oben gesehen innerhalb eines auf die Bohrerachse11 ausgerichteten Kreises liegt, dessen Durchmesser kleiner als 30% des Bohrerdurchmessers13 , vorzugsweise kleiner als 20% des Bohrerdurchmessers13 , weiter vorzugsweise kleiner als 10% des Bohrerdurchmessers13 ist. - Der überschießende Abschnitt
12 der Langschneidkante7 ist vorzugsweise so ausgelegt, dass er gerade innerhalb des Mittenbereichs10 liegt. Vorzugsweise ist der überschießende Abschnitt12 der Langschneidkante7 größer als 3%, vorzugsweise größer als 5% des Bohrerdurchmessers13 . Weiter vorzugsweise ist die Länge des überschießenden Abschnitts12 der Langschneidkante7 kleiner als 20%, insbesondere kleiner als 10% des Bohrerdurchmessers13 . Weiter vorzugsweise läuft der überschiessende Abschnitt12 der Langschneidkante7 in die Freifläche9b einer benachbarten Schneidkante9 hinein. - Hier und vorzugsweise ist es so, dass innerhalb des Mittenbereichs
10 die axiale Höhe der Schneidkanten7 ,8 zur Bohrerachse11 hin im wesentlichen abnimmt. Verfolgt man also die Schneidkanten7 ,8 ,9 von außen nach innen zur Bohrerachse11 hin, so ist ein Bereich innerhalb des Mittenbereichs10 vorgesehen, in dem die Schneidkanten7 ,8 ,9 axial zurückspringen. Dies lässt sich am besten den4 und5 entnehmen. - Hier und vorzugsweise ist es ferner so, dass die Schneidkanten
7 ,8 ,9 jeweils eine Knickstelle14 ,15 ,16 aufweisen, von der beginnend zur Bohrerachse11 hin die axiale Höhe der Schneidkanten7 ,8 ,9 entsprechend abnimmt. Entsprechend sind die Schneidkanten7 ,8 ,9 mit entsprechenden Schrägen17 ,18 ,19 ausgestattet. - Interessant ist bei dem vorschlagsgemäßen Gesteinsbohrer die Tatsache, dass im Mittenbereich
10 der Verlauf der Langschneidkante7 hinsichtlich der oben angesprochenen Abnahme der axialen Höhe flacher ist als der entsprechende Verlauf der übrigen Schneidkanten8 ,9 . Der damit verbundene Effekt wird für eine dreischneidige Ausgestaltung weiter unten erläutert. - Ein besonders gutes Führungsverhalten des Gesteinsbohrers lässt sich dadurch erreichen, dass die axiale Höhe in der Knickstelle
14 ,15 ,16 für alle Schneidkanten7 ,8 ,9 weitgehend identisch ist. - Eine weitere Optimierung des Führungsverhaltens lässt sich dadurch erreichen, dass von oben gesehen die Knickstellen
14 ,15 ,16 aller Schneidkanten7 ,8 ,9 auf einem auf die Bohrerachse11 ausgerichteten Kreis liegen. Dies lässt sich der Darstellung in3 entnehmen. - Vorzugsweise sind alle Knickstellen
14 ,15 ,16 innerhalb des Mittenbereichs10 angeordnet. Denkbar ist aber auch, dass ein Teil der Knickstellen14 ,15 ,16 außerhalb des Mittenbereichs10 angeordnet ist. - Es lässt sich den Darstellungen in den
4 und5 entnehmen, dass die axiale Höhe der Schneidkanten7 ,8 ,9 von außen nach innen zu der Knickstelle14 ,15 ,16 hin im wesentlichen ansteigt. Dies bedeutet, dass die Knickstelle14 ,15 ,16 einer Schneidkante7 ,8 ,9 bezogen auf die axiale Höhe der Schneidkante7 ,8 ,9 eine geometrische Maximalstelle darstellt. Dies ist für den erzielbaren Bohrfortschritt von besonderem Vorteil. - Die obigen Knickstellen
14 ,15 ,16 gehen, wie die Gestaltung der Schneidkanten7 ,8 ,9 insgesamt, auf eine bestimmte Ausgestaltung der entsprechenden Freifläche7b ,8b ,9b und Spanfläche7a ,8a ,9a zurück. Entsprechend ist es so, dass von den Knickstellen14 ,15 ,16 der Schneidkanten7 ,8 ,9 jeweils eine insbesondere senkrecht zu der jeweiligen Schneidkante7 ,8 ,9 verlaufende Freiflächenkante20 ,21 ,22 in der zugeordneten Freifläche7b ,8b ,9b ausgeht, von der beginnend die Freifläche7b ,8b ,9b zur Bohrerachse11 hin axial abfällt. Entsprechendes ist vorzugsweise für die Spanfläche7a ,8a ,9a vorgesehen. - Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Bohrkopf
13 mit genau drei von oben gesehen flügelartigen Schneiden4 ,5 ,6 mit den jeweils zugeordneten Schneidkanten7 ,8 ,9 ausgestattet. Die Haupterstreckungsrichtungen zweier benachbarter Schneiden4 ,5 ,6 sind dort jeweils um etwa 120° Grad versetzt angeordnet. Grundsätzlich ist hier auch eine andere, insbesondere eine asymmetrische Winkelteilung denkbar. Bei der asymmetrischen Winkelteilung lassen sich Vorteile speziell in vibrationstechnischer und komforttechnischer Hinsicht erzielen. - Bei der obigen dreischneidigen Ausgestaltung ist es vorzugsweise vorgesehen, dass in einer Projektion auf eine senkrecht zu der Bohrerachse
11 ausgerichteten Projektionsebene gesehen die Freiflächenkante20 der der Langschneidkante7 zugeordneten Freifläche7b mit den Freiflächenkanten21 ,22 der übrigen Schneidkanten8 ,9 einen Winkel von etwa 120° Grad und von etwa 240° Grad einschließt. Damit wird sichergestellt, dass die Grundstruktur des Gesteinsbohrers einer gewissen geometrischen Grundsymmetrie folgt. - Es wurde schon angesprochen, dass der relativ flache Verlauf der Langschneidkante
7 im Mittenbereich10 zu einem ganz speziellen Effekt führt, der sich der Darstellung in4 entnehmen lässt. Dort ist gezeigt, dass die Freifläche8b einer Schneidkante8 mit der Freifläche91 ) einer weiteren Schneidkante9 im Mittenbereich10 eine Ausformung nach Art eines Tals23 bilden, durch das die Langschneidkante7 verläuft. - Der vorschlagsgemäße Gesteinsbohrer weist noch einen weiteren interessanten Aspekt auf, der insbesondere für das Führungsverhalten des Gesteinsbohrers von Interesse ist. Hier und vorzugsweise ist es nämlich so, dass die Schneidkanten
7 ,8 ,9 in einem äußeren Randbereich jeweils eine axiale Überhöhung24 ,25 ,26 aufweisen. Diese Überhöhung24 ,25 ,26 bildet den Abschluss der jeweiligen Schneidkante7 ,8 ,9 nach außen hin. Mit „axialer Überhöhung” ist gemeint, dass dieser Bereich gegenüber der Schneidkante7 ,8 ,9 im übrigen axial nach oben absteht. - Von besonderem Vorteil ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Randbereiche der Schneiden
4 ,5 ,6 radial über den Schaft1 überstehen. Insbesondere vorteilhaft ist dabei die Tatsache, dass die Überhöhung24 ,25 ,26 inner halb des überstehenden Abschnitts angeordnet sind. Entsprechend ist es vorgesehen, dass sich die Überhöhung24 ,25 ,26 über weniger als 10% der jeweiligen Schneidkantenlänge erstreckt. - Denkbar ist aber auch, dass die Überhöhung
24 ,25 ,26 von oben gesehen vollständig innerhalb des Aussendurchmessers des Schafts1 abgeordnet ist. Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung erstreckt sich die Überhöhung24 ,25 ,26 von einem innerhalb des Aussendurchmessers des Schafts1 gelegenen Abschnitt in den überstehenden Abschnitt. - Es lässt sich der Darstellung in
4 entnehmen, dass sich die Überhöhung24 ,25 ,26 über die gesamte Breite der jeweiligen Freifläche7b ,8b ,9b erstreckt. Dies ist für das oben angesprochene Führungsverhalten von Bedeutung. - Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass von oben gesehen die Schneidkanten
7 ,8 ,9 der Schneiden4 ,5 ,6 im wesentlichen gerade verlaufen. Hier und vorzugsweise ist es aber so, dass von oben gesehen die Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) der Schneiden (4 ,5 ,6 ) von innen nach aussen entlang eines Bogens verlaufen. Dabei ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass die Krümmung der Schneidkanten7 ,8 ,9 im Mittenbereich10 im wesentlichen der Krümmung der Schneidkanten7 ,8 ,9 im übrigen entspricht. - In besonders bevorzugter Ausgestaltung verlaufen die Schneidkanten
7 ,8 ,9 der Schneiden4 ,5 ,6 von innen nach außen entlang eines Bogens mit einer Krümmungsrichtung, die der Drehrichtung des Gesteinsbohrers entgegengesetzt ist. Bei dem in2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Drehrichtung des Gesteinsbohrers linksherum, und die obige Krümmungsrichtung der Schneidkanten7 ,8 ,9 rechtsherum vorgesehen. - Ein weiterer interessanter Aspekt bei der vorschlagsgemäßen Lösung besteht darin, dass die Freiflächen
7b ,8b ,9b der Schneidkanten7 ,8 ,9 jeweils mindestens eine im wesentlichen konkave Ausformung – Freiflächental – aufweist, die zusammen mit der Spanfläche7a ,8a ,9a eine im wesentlichen konkave Ausformung30 ,31 ,32 der Schneidkante7 ,8 ,9 – Schneidkantental – bildet, wobei vorzugsweise die Schneidkantentäler30 ,31 ,32 unterschiedlicher Schneidkanten7 ,8 ,9 jeweils radial zueinander versetzt angeordnet sind. Die Schneidkantentäler30 ,31 ,32 sind also gewissermaßen komplementär zueinander angeordnet. Diese Asymmetrie hat insbesondere im Hammerbetrieb bei inhomogenen Werkstoffen Vorteile, da eine bestimmte Bearbeitungsstelle im Werkstück so mit zueinander komplementär ausgeformten Schneidkanten7 ,8 ,9 bearbeitet wird. Die obigen Ausgestaltungen mit gebogenen Schneidkanten7 ,8 ,9 und mit in den Schneidkanten7 ,8 ,9 vorgesehenen konkaven Ausformungen sind Gegenstand derDE 20 2007 002 120 U1 , die auf die Anmelderin zurückgeht und deren Inhalt insoweit zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. - Schließlich darf noch darauf hingewiesen werden, dass die Abfuhrnut
33 im Bereich des Bohrkopfes3 in besonderer Weise ausgestaltet ist. Im Bereich des Bohrkopfes3 verläuft die Abfuhrnut33 nämlich in einem Abschnitt axial, also ohne einer Spiralform zu folgen. Dieser Abschnitt der Abfuhrnut33 erstreckt sich nach oben bis zur Stirnfläche34 des Schaftes1 , die im wesentlichen kegelförmig ausgestaltet ist. Bei einer nicht dargestellten Ausgestaltung ist es hier zur weiteren Verbesserung des Förderverhaltens vorgesehen, den Übergang der Abfuhrnut33 zur Stirnfläche des Schaftes34 mit einer zusätzlichen Fase oder Anschrägung zu versehen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202007002120 U1 [0005, 0055]
Claims (25)
- Gesteinsbohrer mit einem Schaft (
1 ) mit Einsteckende (2 ) und einem am dem Einsteckende (2 ) abgewandten Ende des Schafts (1 ) angeordneten Bohrkopf (3 ), wobei der Bohrkopf (3 ) mindestens drei, vorzugsweise genau drei, von oben gesehen flügelartige Schneiden (4 ,5 ,6 ) aufweist, wobei die Schneiden (4 ,5 ,6 ) an ihrer Oberseite jeweils eine Schneidkante (7 ,8 ,9 ) aufweisen, die durch eine vorlaufend angeordnete Spanfläche (7a ,8a ,9a ) und durch eine nachlaufend angeordnete Freifläche (7b ,8b ,9b ) gebildet ist, wobei die Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) in einem auf die Bohrerachse (11 ) ausgerichteten Mittenbereich (10 ) im wesentlichen zusammenlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittenbereich (10 ) eine einzige Schneidkante (7 ) – Langschneidkante – durch die Bohrerachse (11 ) hindurchläuft und entsprechend bezogen auf die Bohrerachse (11 ) einen überschiessenden Abschnitt (12 ) aufweist. - Gesteinsbohrer mit einem Schaft (
1 ) mit Einsteckende (2 ) und einem am dem Einsteckende (2 ) abgewandten Ende des Schafts (1 ) angeordneten Bohrkopf (3 ), wobei der Bohrkopf (3 ) mindestens drei, vorzugsweise genau drei, von oben gesehen flügelartige Schneiden (4 ,5 ,6 ) aufweist, wobei die Schneiden (4 ,5 ,6 ) an ihrer Oberseite jeweils eine Schneidkante (7 ,8 ,9 ) aufweisen, die durch eine vorlaufend angeordnete Spanfläche (7a ,8a ,9a ) und durch eine nachlaufend angeordnete Freifläche (7b ,8b ,9b ) gebildet ist, wobei die Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) in einem auf die Bohrerachse (11 ) ausgerichteten Mittenbereich (10 ) im wesentlichen zusammenlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittenbereich (10 ) eine einzige Schneidkante (7 ) – Langschneidkante – an der Bohrerachse (11 ) vorbeiläuft und entsprechend bezogen auf die Bohrerachse (11 ) einen überschiessenden Abschnitt (12 ) aufweist. - Gesteinsbohrer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittenbereich (
10 ) alle übrigen Schneidkanten (8 ,9 ) nicht durch die Bohrerachse (11 ) hindurchlaufen. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittenbereich (
10 ) alle übrigen Schneidkanten (8 ,9 ) nicht an der Bohrerachse (11 ) vorbeilaufen. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittenbereich (
10 ) alle übrigen Schneidkanten (8 ,9 ) weder durch die Bohrerachse (11 ) hindurch noch an der Bohrerachse (11 ) vorbeilaufen. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenbereich (
10 ) von oben gesehen innerhalb eines auf die Bohrerachse (11 ) ausgerichteten Kreises liegt, dessen Durchmesser kleiner als 30% des Bohrerdurchmessers, vorzugsweise kleiner als 20% des Bohrerdurchmessers (13 ), weiter vorzugsweise kleiner als 10% des Bohrerdurchmessers (13 ) ist. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des überschiessenden Abschnitts (
12 ) der Langschneidkante (7 ) größer als 3%, vorzugsweise größer als 5% des Bohrerdurchmessers (13 ) ist. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des überschiessenden Abschnitts (
12 ) der Langschneidkante (7 ) kleiner als 20%, vorzugsweise kleiner als 10% des Bohrerdurchmessers (13 ) ist. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der überschiessende Abschnitt (
12 ) der Langschneidkante (7 ) in die Freifläche (9b ) einer benachbarten Schneidkante (9 ) hineinläuft. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Mittenbereichs (
10 ) die axiale Höhe der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) zur Bohrerachse (11 ) hin im wesentlichen abnimmt. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten (
7 ,8 ,9 ) jeweils eine Knickstelle (14 ,15 ,16 ) aufweisen, von der beginnend zur Bohrerachse (11 ) hin die axiale Höhe der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) abnimmt. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittenbereich (
10 ) der Verlauf der Langschneidkante (7 ) hinsichtlich der Abnahme der axialen Höhe flacher ist als der entsprechende Verlauf der übrigen Schneidkanten (8 ,9 ). - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Höhe in der Knickstelle (
14 ,15 ,16 ) für alle Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) weitgehend identisch ist. - Gesteinsbohrer nach Anspruch 11 und ggf. nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass von oben gesehen die Knickstellen (
14 ,15 ,16 ) aller Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) auf einem auf die Bohrerachse (11 ) ausgerichteten Kreis liegen. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Höhe der Schneidkanten (
7 ,8 ,9 ) von außen nach innen zu der Knickstelle (14 ,15 ,16 ) hin jeweils im wesentlichen ansteigt. - Gesteinsbohrer nach Anspruch 11 und ggf. nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass von den Knickstellen (
14 ,15 ,16 ) der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) jeweils eine insbesondere senkrecht zu der jeweiligen Schneidkante (7 ,8 ,9 ) verlaufende Freiflächenkante (20 ,21 ,22 ) in der zugeordneten Freifläche (7b ,8b ,9b ) ausgeht, von der beginnend die Freifläche (7b ,8b ,9b ) zur Bohrerachse (11 ) hin axial abfällt. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf (
3 ) genau drei von oben gesehen flügelartige Schneiden (4 ,5 ,6 ) mit zugeordneten Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) aufweist. - Gesteinsbohrer nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Projektion auf eine senkrecht zu der Bohrerachse (
11 ) ausgerichteten Projektionsebene gesehen die Freiflächenkante (20 ) der der Langschneidkante (7 ) zugeordneten Freifläche (7b ) mit den Freiflächenkanten (21 ,22 ) der übrigen Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) einen Winkel von etwa 120° und von etwa 240° einschließt. - Gesteinsbohrer nach Anspruch 17 und ggf. nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Freifläche (
8b ) einer Schneidkante (8 ) mit der Freifläche (9b ) einer weiteren Schneidkante (9 ) im Mittenbereich (10 ) eine Ausformung nach Art eines Tals (23 ) bilden, durch das die Langschneidkante (7 ) verläuft. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten (
7 ,8 ,9 ) in einem äusseren Randbereich jeweils eine axiale Überhöhung (24 ,25 ,26 ) aufweisen, vorzugsweise, dass sich die Überhöhung (24 ,25 ,26 ) über weniger als 20%, vorzugsweise weniger als 10% der jeweiligen Schneidkantenlänge erstreckt. - Gesteinsbohrer nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Überhöhung (
24 ,25 ,26 ) sich über die gesamte Breite der jeweiligen Freifläche (7b ,8b ,9b ) erstreckt. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von oben gesehen die Schneidkanten (
7 ,8 ,9 ) im wesentlichen gerade verlaufen. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von oben gesehen die Schneidkanten (
7 ,8 ,9 ) der Schneiden (4 ,5 ,6 ) von innen nach aussen entlang eines Bogens verlaufen und dass die Krümmung der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) im Mittenbereich (10 ) im wesentlichen der Krümmung der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) im übrigen entspricht. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von oben gesehen die Schneidkanten (
7 ,8 ,9 ) der Schneiden (4 ,5 ,6 ) von Innen nach Aussen entlang eines Bogens mit einer Krümmungsrichtung verlaufen, die der Drehrichtung des Gesteinsbohrers entgegengesetzt ist. - Gesteinsbohrer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Freiflächen (
7b ,8b ,9b ) der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) jeweils mindestens eine im wesentlichen konkave Ausformung (27 ,28 ,29 ) – Frei flächental – aufweist, das zusammen mit der Spanfläche (7a ,8a ,9a ) eine im wesentlichen konkave Ausformung (30 ,31 ,32 ) der Schneidkante – Schneidkantental – bildet, vorzugsweise, dass die Schnieidkantentäler (30 ,31 ,32 ) der Schneidkanten (7 ,8 ,9 ) jeweils radial zueinander versetzt angeordnet sind.
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