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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Bauteil aus einer Mehrzahl von aufeinandergestapelten
Platten, von denen mindestens eine aus einem keramischen Werkstoff
besteht, wobei der Plattenstapel mittels einer Spannvorrichtung
kraftschlüssig verbunden ist und wobei zwischen den einzelnen
Platten des Stapels jeweils eine speziell ausgebildete Flachdichtung angeordnet
ist. Bei dem Bauteil kann es sich insbesondere um einen Plattenwärmeübertrager
oder einen Reaktor handeln.
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Hintergrund der Erfindung
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Keramische
Komponenten finden im Anlagen- und Maschinenbau allgemein dort Anwendung, wo
Verschleiß, Korrosion und hohe Temperaturbelastungen auftreten.
Die Härte, chemische Beständigkeit und Wärmeleitfähigkeit
von technischen Keramiken, insbesondere Siliciumcarbid-Keramiken,
ist denen von Stählen und Graphit als Alternativwerkstoffe weit überlegen.
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Siliciumcarbid
(SiC) als Vertreter der technischen Keramik besitzt den besonderen
Vorteil einer gegenüber Stahl 4-fach besseren thermischen
Leitfähigkeit und einer Härte ähnlich
der von Diamant. Das Gesamteigenschaftsprofil prädestiniert
den Werkstoff neben dem Einsatz in Düsen, Ventilen, Gleitringdichtungen
und Gleitlagern auch zum Einsatz in Wärmeübertragern
und Mikroreaktoren.
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In
Wärmeübertragern und Mikroreaktoren müssen
die Komponenten aus fluiddynamischen Gründen im Inneren
sehr komplex geformt sein. Oftmals ist das Design unvereinbar mit
den zur Verfügung stehenden keramischen Formgebungsverfahren,
so dass ein Verbinden keramischer Einzelbestandteile unumgänglich
ist. Es bieten sich kraft- und stoffschlüssige Verbindungen
an.
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Stand der Technik
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Gesintertes
Siliciumcarbid (SSiC) ist im Bereich der Plattenwärmeübertrager
und Mikroreaktoren ein neuer Werkstoff.
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Eine
stoffschlüssige Verbindung von SiC-Komponenten ist grundsätzlich
möglich. Sie bietet gegenüber der kraftschlüssigen
Verbindung den großen Vorteil, dass durchströmende
gefährliche oder giftige Medien dauerhaft hermetisch abgedichtet
sind. Gesintertes Siliciumcarbid kann insbesondere mit den Verfahren
des Diffusionsschweißens, Laserstrahlschweißens
und Lötens mit Metall- oder Glasloten stoffschlüssig
gefügt werden. Den genannten Verfahren ist gemeinsam, dass
die Komponenten dauerhaft und damit unzertrennlich verbunden werden.
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Die
DE 10 2004 044 942
A1 beschreibt ein Verfahren zum Fügen von SiC-Komponenten
durch ein Diffusionsschweißverfahren, wobei die Komponenten
verformungsarm zu einem Monolithen gefügt werden.
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Diffusionsgeschweißte
SiC-Komponenten und daraus hergestellte Bauteile, wie sie in der
vorgenannten Druckschrift beschrieben sind, zeigen hinsichtlich
der Standzeit erhebliche Vorteile, und sie können auch
bei höchsten Temperaturen eingesetzt werden. Betriebsdrücke
von 16 bar und mehr sind möglich. Ein Zerlegen für
Wartungsarbeiten und Inspektion ist jedoch nicht oder nur zerstörend
möglich. Eine Reinigung ist nur mit erhöhtem Aufwand über chemische
oder pyrolytische Prozesse oder aber gar nicht möglich.
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Diffusionsgeschweißte
SiC-Wärmeübertrager sind zudem durch eine hohe
Steifigkeit gekennzeichnet. Im Betrieb mit Medien hoher Temperaturunterschiede
kann es zum Aufbau thermisch bedingter Spannungen kommen und es
besteht, insbesondere bei Thermoschockbeanspruchung, ein Risiko
der Schädigung.
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In
bestimmten Anwendungen ist gefordert, dass die Apparate einfach
zerlegbar sein müssen, um das Reinigen und Entfernen von
Belägen auf den Wärmeübertrager- oder
Reaktoroberflächen mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen.
Hierfür ist der Einsatz von Dichtungen zwingend erforderlich.
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In
herkömmlichen Plattenwärmeübertragern werden
durchströmende Fluide gegeneinander und nach außen
hin mit Hilfe umlaufender Dichtungen, die zwischen den biegsamen
Platten platziert sind, abgedichtet. In metallischen Plattenwärmeübertragern
kommen als Dichtungsmaterial vorwiegend Elasto mere wie NBR, EPDM,
FPM und andere Kautschuksorten zum Einsatz, bei Graphit-Plattenwärmeübertragern
vorwiegend PTFE.
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Es
ist bekannt, in die Ebene der Wärmeübertragerplatten
stabilitätserhöhende und die Verteilung der Fluide
verbessernde Strukturen einzubringen. Diese Strukturen sind so ausgeformt,
dass sie im verspannten Zustand die benachbarte Wärmeübertragerplatte
berühren und somit mittragen. Zum Stand der Technik gehören
verschiedene Ausführungen der Abdichtungskonzepte. Darunter
befinden sich umlaufende Dichtungen, die flach auf dem Außenbereich der
Platten aufliegen, wobei die Oberflächenstrukturen der
Platten leicht erhöht sind. Üblicher ist es jedoch,
dass die Oberflächenstrukturen bündig gefertigt
und die Dichtungen, z. B. O-Ringe. in Vertiefungen/Nuten eingelagert
und fixiert werden.
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Die
GB 2 128 726 A beschreibt
einen Plattenwärmeübertrager aus metallischen
Werkstoffen wie beispielsweise Edelstahl oder Titan, bei dem die einzelnen
Platten mittels in Nuten eingelegter umlaufender Dichtungen miteinander
verbunden sind. Im Bereich der Zu- und Abführöffnungen
für die Medien sind die Platten mit einer speziellen Struktur
versehen, um die Dichtwirkung zu verbessern.
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In
der
WO 00/77468 A1 ist
ebenfalls ein (metallischer) Wärmeübertrager mit
umlaufenden Dichtungen beschrieben, die in Nuten eingelegt werden. Die
Dichtungen und die Nuten haben aus Gründen der besseren
Fixierung der Dichtungen wenigstens eine zungenförmig ausgebildete
Erweiterung. Die Dichtungen sind vorzugsweise aus Gummi.
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Die
EP 1 757 887 A1 beschreibt
einen Wärmeübertragerblock, der aus zwei Platten
mit aufgesetzten Hauben besteht. Die Räume zwischen den nach
außen weisenden Oberflächen der Platten und den
Hauben werden von einem Kühlmedium durchströmt.
In den Platten sind Strömungskanäle für
ein gasförmiges Medium vorgesehen, die durch einander ergänzende
Nuten in den Plattenoberflächen gebildet werden.
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Die
Platten sind aus Graphit, einem keramischen Werkstoff oder einem
Verbundwerkstoff aus einer Polymermatrix mit einem hohen Anteil
darin verteil ter wärmeleitfähiger Partikel hergestellt,
die Hauben aus einem metallischen Werkstoff.
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Die
aus den beiden Platten bestehende Wärmeübertragereinheit
ist mit den Hauben über umlaufende Flach- oder O-Ring-Dichtungen
verbunden. Die beiden Platten sind miteinander mittels Kleber oder
einer Weichdichtung zur Abdichtung des Spaltes zwischen den Platten
verbunden.
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Die
EP 0 203 213 A1 beschreibt
einen Plattenwärmeübertrager aus einem Graphit – Fluorpolymer – Verbundwerkstoff,
bei dem zwischen die Rahmen benachbarter Plattenelemente korrosionsbeständige
flexible Dichtungen eingelegt sind. Die Flachdichtungen sind beispielsweise
aus Fluorpolymeren. Bevorzugt werden Graphitfolien eingesetzt, die
auf 0,1 bis 0,3 mm zusammengepresst sind. Die Flachdichtungen sind
umlaufend und liegen in Vertiefungen, die im Randbereich der Platten
eingebracht sind.
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Die
DE 10 2006 013 503
A1 beschreibt einen Plattenwärmetauscher, dessen
Platten Fluidstromführungskanäle aufweisen, in
deren Seitenwände Durchbrüche vorgesehen sind,
die zur Verwirbelung des Fluidstroms führen. Die Platten
sind bevorzugt aus Keramikmaterial wie gesintertem Siliciumcarbid (SSiC).
Die Platten können in einer Ausführungsform auch
mit umlaufenden Dichtungen, beispielsweise aus Elastomermaterial,
miteinander verbunden sein.
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Den
Dichtungskonzepten für Plattenwärmeübertrager
mit Platten aus Metall, Kunststoff oder Graphit ist gemeinsam, dass
die Platten in hohem Maße verformbar sind. Unebenheiten
in den Platten oder der Konstruktion können durch Verformung
ausgeglichen werden.
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Wärmeübertragerkomponenten
aus keramischen Werkstoffen sind hingegen extrem steif. Unebenheiten
beispielsweise in den Platten oder der Konstruktion können
nur bis zu einem sehr geringen Umfang durch Verformung ausgeglichen
werden. Mit zunehmender Plattengröße und der Höhe
des verspannten Plattenstapels steigt das Risiko, dass es zum Bruch
der Platten kommt, stark an.
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Bei
der
DE 10 2006
013 503 A1 liegen die einzelnen keramischen Platten nach
der Montage des Plattenstapels hohl, das heißt zwischen
den Stegen und den benachbarten Platten bilden sich Zwischenräume
aus. Beim Verspannen des Stapels können Biegemomente auftreten,
die zum Bruch des steifen keramischen Materials führen
können (siehe Referenzbeispiele 2 und 3).
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Die
DE 196 17 396 A1 offenbart
ein aus Platten aufgebautes Strömungsmodul mit profilierten Platten
aus Kunststoff, Metall oder Graphit. Die Platten sind über
umlaufende Dichtungen miteinander verbunden. Die Dichtungen sind
vorzugsweise Elastomerdichtungen, die in umlaufende Nuten integriert sind,
wobei sie entweder eingelegt oder auch einvulkanisiert oder eingespritzt
werden können.
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In
der
DE 10 2006
009 791 A1 sind gedichtete Platten aus keramischem Material
für Wärmeübertrager beschrieben. Die
Dichtungen sind hier als umlaufende O-Ring-Dichtungen ausgeführt.
Die Wärmeübertragerplatten weisen in den den Strömungsbereich
und die Durchgangsöffnungen umgreifenden Bereichen rechteckförmig
ausgebildete Nuten auf, in denen jeweils ein Dichtsystem in O-Ring-Form
angeordnet ist. Der Querschnitt der Nuten ist derart ausgebildet,
dass diese im verspannten Zustand des Plattenstapels die O-Ring-Dichtung
komplett aufnehmen können, und die ebenen Oberflächen
der Wärmeübertragerplatten sowohl auf den den
Fluidstrom leitenden Stegen als auch auf den Plattenrandbereichen
vollständig und spaltfrei aufeinander aufliegen.
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Nachteil
dieser Lösungen (
DE
196 17 396 A1 und
DE 10 2006 009 791 A1 ) ist, dass die Platten sehr
maßgenau gefertigt werden müssen und auf größtmögliche
Ebenheit und Planparallelität zu achten ist. Bei Platten,
die herstellungsbedingt einen größeren Verzug
oder Unebenheiten aufweisen, gelingt es nicht mehr, die Platten
sowohl auf den Stegen als auch auf den Plattenrandbereichen vollständig
und spaltfrei aufliegen zu lassen. Es entstehen wiederum Hohlräume
und die Gefahr des Plattenbruchs beim Verspannen ist gegeben. Mit
der Plattengröße steigt das Bruchrisiko noch an
und damit auch der erforderliche Bearbeitungsaufwand und die Kosten
der Wärmeübertragerplatte.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass diese Lösungen nur realisiert
werden können, indem in die keramischen Platten eine umlaufende
Rechtecknut mit hoher Fertigungsgenauigkeit eingearbeitet wird.
Die Herausforderung in dem hier beschriebenen Dichtungskonzept besteht
also darin, die Nuten in dem keramischen Material mit einer gleichbleibenden
Tiefe herzustellen, um ideale Voraussetzung für die Funktion
der Dichtung zu schaffen. Wenn die Dichtung bei unterschiedlichen
Tiefen der Rechtecknut punktuell aus der Oberfläche herausragt,
kommt es an den lokalen Erhebungen zu Spannungsspitzen, die beim
Verspannen des Plattenstapels zu Plattenbruch führen (siehe
Vergleichsbeispiel 1). Andererseits kommt es zu unerwünschter
Leckage, wenn die Nut punktuell zu tief gestaltet wurde, und die
Anpresskraft der Dichtung lokal reduziert ist oder gar fehlt.
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Eine
hierfür notwendige Rechtecknut mit geringen Fertigungstoleranzen
im Bereich von wenigen Mikrometern ist jedoch fertigungstechnisch
für keramische Platten sehr aufwendig und nur mit hohen Kosten
realisierbar.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bauteil, insbesondere
einen Plattenwärmeübertrager oder einen Plattenreaktor
aus einer Mehrzahl von aufeinandergestapelten Platten zur Verfügung
zu stellen, bei dem komplex geformte keramische Platten mit weiten
Fertigungstoleranzen, vor allem in Bezug auf Ebenheit und Verzug,
zu einer druckdichten, thermoschockbeständigen und zerlegbaren
Einheit miteinander verbunden oder verspannt werden können,
ohne dass es zu einem Bruch der Platten kommt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst
durch ein Bauteil aus einer Mehrzahl von aufeinander gestapelten
Platten gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte oder besonders
zweckmäßige Ausgestaltungen des Anmeldungsgegenstandes
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit ein Bauteil aus einer Mehrzahl von aufeinander
gestapelten Platten, von denen mindestens eine aus einem keramischen
Werkstoff besteht und in welchen mittels Stegen ein Kanalbereich
aus Fluidstrom-Führungskanälen ausgebildet ist,
die mit Zu- und Abführöffnungen in Strömungsverbindung
stehen, wobei der Plattenstapel mittels einer Spannvorrichtung kraftschlüssig
verbunden ist und wobei zwischen den einzelnen Platten des Stapels
jeweils eine Flachdichtung angeordnet ist, wobei die Flachdichtung
aus einem elastischen und/oder komprimierbaren Material besteht und
sowohl die den Kanalbereich und die Zu- und Abführöffnungen
umgreifenden Bereiche als auch mindestens teilweise die Stegoberseiten
der kanalbildenden Stege bedeckt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen
Bauteil um einen Plattenwärmeübertrager.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei
dem erfindungsgemäßen Bauteil um einen Reaktor,
insbesondere um einen Plattenmikroreaktor mit mindestens zwei getrennten
Fluidkreisläufen.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehenen Flachdichtungen sind
so gestaltet, dass neben der umlaufenden Dichtfläche um
den durchströmten Kanalbereich und um die Zu- und Abführöffnungen
der einzelnen Platten auch die Stegoberseiten der kanalbildenden
Stege mindestens teilweise bedeckt werden. Hierfür ist
es bevorzugt, dass bei der erfindungsgemäß eingesetzten
Flachdichtung mindestens eine Verbindung zwischen zwei gegenüberliegenden Längs-
oder Breitseiten des umlaufenden Teils der Dichtung vorhanden ist.
Es ist aber auch möglich, dass nur Elemente der Plattenstruktur
einschließlich eines Teils oder der Gesamtheit der Stegoberseiten der
kanalbildenden Stege mit Dichtungsmaterial belegt sind, ohne dass
eine oder mehrere Verbindungen zwischen zwei gegenüberliegenden
Längs- oder Breitseiten der Dichtung vorhanden sind.
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Gemäß der
Erfindung, insbesondere mittels der speziellen Dichtungsgeometrie,
können komplex geformte Wärmeübertragerplatten
zu einer druckdichten, zerlegbaren Einheit verbunden werden. Keramische
Platten mit weiten Fertigungstoleranzen, vor allem im Bezug auf
Ebenheit und Verzug, können ohne Plattenbruch abgedichtet
werden. Insbesondere können auch großformatige
keramische Platten abgedichtet werden.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik müssen um den Strömungsbereich
und die Zu- und Abführöffnungen keine Nuten eingearbeitet
sein, so dass die Platten fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger
herzustellen sind.
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Die
abgedichteten Einheiten sind druckfest und können vorzugsweise
mit einem Innendruck von 8,5 bar oder mehr beaufschlagt werden,
weiter vorzugsweise mit einem Innendruck von 16 bar oder mehr.
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Das
spezielle Design der erfindungsgemäßen Flachdichtungen
bietet durch die erfindungsgemäß bevorzugte Verbindung
zwischen den beiden Breit- oder Längsseiten des umlaufenden
Teils der Dichtung gegenüber dem Stand der Technik eine
höhere mechanische Stabilität und einen verbesserten Halt,
was eine erhebliche Erleichterung in der Handhabung beim Dichtungswechsel
bietet. Bei Innendruckbeaufschlagung der Bauteile wird ein Herausquetschen
der Dichtung aus dem Dichtungsspalt erschwert.
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Darüber
hinaus bedingen die elastischen und/oder kompressiblen Dichtungen
eine gute Thermoschockbeständigkeit des wärmetechnischen
Bauteils sowie hohe Standzeit und Korrosionsbeständigkeit
im Anwendungsbereich des jeweiligen Dichtungsmaterials.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Gemäß der
Erfindung werden Bauteilkomponenten in Form von Platten, von denen
mindestens eine aus einem keramischen Werkstoff besteht, insbesondere
Wärmeübertrager- oder Mikroreaktorkomponenten,
mittels zwischen die Platten gelegter, spezieller Flachdichtungen
kraftschlüssig in einer Spannvorrichtung verbunden. Mittels
der speziellen Dichtungsgeometrie können komplex geformte,
wärmetechnische Komponenten zu einer druckdichten, zerlegbaren
Einheit verbunden werden. Insbesondere können auch großformatige
keramische Platten einschließlich solchen mit weiten Fertigungstoleranzen,
vor allem in Bezug auf die Ebenheit und den Verzug, ohne Plattenbruch
abgedichtet werden.
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Vorzugsweise
bedeckt die erfindungsgemäß vorgesehene Flachdichtung
neben der umlaufenden Dichtfläche um den durchströmten
Kanalbereich und den die Zu- und Abführöffnungen
umgreifenden Bereich auch mindestens teilwei se die Stegoberseiten der
kanalbildenden Stege. Vorzugsweise bedeckt die Flachdichtung 50–100%
der Stegoberseiten der kanalbildenden Stege (siehe auch 2 und 3). Die
Bedeckung der Stegoberseiten durch die Flachdichtung kann jedoch
auch weniger als 50% betragen. Vorzugsweise ist mindestens eine
Verbindung zwischen zwei gegenüberliegenden Längs-
oder Breitseiten des umflaufenden Teils der Dichtung vorhanden.
Die beschriebenen Ausgestaltungen der Flachdichtung bewirken bei
der Montage des Plattenstapels eine Abstützung der Platten
untereinander und führen zu erhöhter Toleranz
in Bezug auf Verspannung des Plattenstapels. Biegemomente in steifen
keramischen Platten sowie ein möglicher Sprödbruch
werden somit verhindert.
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Möglich
ist auch der Einsatz einer durchgängigen, vollflächigen
Flachdichtung, bei der lediglich die Zu- und Abführöffnungen
ausgespart sind. Vorzugsweise sind allerdings zusätzliche
Aussparungen in der Flachdichtung vorgesehen, so dass die Flachdichtung
im Kanalbereich nur auf einem Teil oder auf allen Stegen und nicht über
den fluidleitenden Kanälen der Wärmetauscherplatten
aufliegt. Vorzugsweise ist mindestens eine Verbindung zwischen den
beiden gegenüberliegenden Längs- oder Breitseiten
des umlaufenden Teils der Dichtung vorhanden. Diese Verbindungen
zwischen dem umlaufenden Teil der Dichtung dienen dabei gleichzeitig
zur Abstützung der keramischen Platten sowie zur Fixierung.
Sie geben der Flachdichtung eine höhere mechanische Stabilität
und einen verbesserten Halt, was eine erhebliche Erleichterung in
der Handhabung beim Dichtungswechsel bietet. Zudem wird bei einer
Innendruckbeaufschlagung der Bauteile ein Herausquetschen der Dichtung
aus dem Dichtungsspalt erschwert. Dies ermöglicht ein Abdichten
der Bauteile bis hin zu hohen Drücken von 16 und mehr.
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Zusätzlich
können im umlaufenden Bereich der Flachdichtung Aussparungen
vorgesehen werden, welche die tragende Fläche reduzieren
und somit die realisierbaren Flächenpressungen erhöhen.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehenen Flachdichtungen bestehen
aus einem elastischen und/oder komprimierbaren Material, dessen
Elastizitätsmodul, Härte und/oder Gefügestruktur
einerseits ein Verformen der Dichtung unter Belastung erlaubt, so
dass Unebenheiten, Welligkeiten oder Verzug von steifen keramischen
Wärmeübertragerplatten oder Reaktorplatten ausgeglichen werden
können. Damit dient die erfindungsgemäß vorgesehene
Dichtung – im Gegensatz zu metallischen oder graphitischen Plattenwärmeübertragern,
bei denen die Platten elastisch oder verformbar sind – nicht
nur zur Abdichtung der Wärmeübertragereinheit,
sondern bewahrt keramische Platten auch vor hoher Verformung und möglichem
Sprödbruch. Andererseits soll sich nach der bei der Montage
auftretenden Verformung des Dichtungsmaterials ein Gleichgewichtszustand
einstellen, der ein weiteres Fließen des Dichtungsmaterials
unterbindet und somit gewährleistet, dass die Flachdichtung
auch hohen Innendrücken standhält.
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Die
Flachdichtung besteht vorzugsweise aus Elastomeren, wie synthetischen,
halbsynthetischen oder natürlichen Kautschukmaterialien,
thermoelastischen Polymeren, thermoplastischen Polymeren, insbesondere
Polytetrafluorethylen, oder aus Graphit. Die Komprimierbarkeit kann
dabei auch von der Gefügestruktur des Dichtungsmaterials
herrühren, wie es beispielsweise beim Einsatz geschäumter Kunststoffe
möglich ist. Besonders bevorzugt sind Dichtungsfolien aus
100% reinem virginalen, extrudierten Polytetrafluorethylen (ePTFE).
Die durch multidirektionales Recken erzeugte Faserstruktur dieses Dichtungsmaterials
ermöglicht je nach verwendeter Folienausführung
eine maximale Verformung von 40% und mehr ihrer Ausgangsdicke und
ist damit besonders geeignet, größere Unebenheiten
oder Verzug größerer keramischer Platten zu kompensieren. Nach
vollständigem Komprimieren ist die Struktur verpresst und
es liegt ein ausreichend druckfestes, dichtes Material vor.
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Als
Variante kann das Dichtungsmaterial Füllstoffe enthalten,
beispielsweise zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit.
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Die
Materialien haben vorzugsweise einen Kaltstauchwert εKSW gemäß DIN 28090-2 von ≥ 20%, weiter
bevorzugt ≥ 30%, insbesondere bevorzugt ≥ 40%.
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Ebenso
haben die Materialien vorzugsweise eine Kompressibilität
gemäß ASTM F36 von ≥ 20%, weiter
bevorzugt ≥ 35%, insbesondere bevorzugt ≥ 45%.
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Je
nach Anwendungsfall der wärmetechnischen Bauteile müssen
die Flachdichtungsmaterialien das Anforderungsprofil der jeweiligen
wärmetechnischen Anwendung erfüllen. Diese Anforderungen können
insbesondere sein: Langzeittemperaturstabilität bis mindestens
150°C, Korrosionsbeständigkeit gegenüber
Seewasser, Korrosionsbeständigkeit in sauren Medien, Korrosionsbeständigkeit
in alkalischen Medien, Beständigkeit gegenüber
Heißwasser und gegenüber Standarddichtungsmaterialien
erhöhte Wärmeleitfähigkeit.
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Die
Flachdichtungsmaterialien weisen einen geringeren E-Modul auf als
die Keramikwerkstoffe. Zwischen den Komponenten aufgebracht, können daher
thermomechanische Spannungen im Betrieb abgebaut und damit höhere
Thermoschockbelastungen zugelassen werden.
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Die
Dicke der eingesetzten Flachdichtung richtet sich nach dem Maß der
Ungleichmäßigkeiten der wärmetechnischen
Komponenten, die ausgeglichen werden sollen und ergibt sich aus
der maximale Verformbarkeit des Dichtungsmaterials (= [hD1 – hD3]/hD1), wobei hD1 die
Anfangsdicke und hD3 die Dicke nach Aufbringen
der Hauptlast sind. Liegt beispielsweise in diagonaler Richtung
der Platten ein Verzug von 200 μm vor, muss eine Flachdichtung
mit maximaler Verformung von 50% zur druckfesten Abdichtung der
Einheit eine Mindestausgangsdicke von 0,4 mm besitzen. Die maximale
Verformung eines Materials ist allerdings nicht gleich zu setzen
mit den in Datenblättern häufig zu findenden Werten
für Kompressibilität (= [hD2 – hD3]/hD2; gemäß ASTM
F36) und Kaltstauchverhalten (= [hD2 – hD3]/hD1; gemäß DIN 28090-2),
bei denen hD2 die Dicke nach Aufbringen einer
Vorlast darstellt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform besteht der keramische Werkstoff
mindestens einer der Platten aus Siliciumcarbid (SiC), faserverstärktem
Siliciumcarbid, gesintertem Siliciumcarbid (SSiC), Siliciumnitrid
(Si3N4), Aluminiumoxid
(Al2O3), Zirkondioxid
(ZrO2), Titandiborid (TiB2)
oder Kombinationen davon. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit
und der universellen Korrosionsbeständigkeit handelt es
sich bevorzugt zumindest bei einer der zu verbindenden Platten um
gesintertes Siliciumcarbid (SSiC). Besonders geeignet sind beispielsweise SSiC-Werkstoffe
mit feinkörnigem Gefüge, vorzugsweise mit einer
mittleren Korngröße < 5 μm, wie sie beispielsweise
unter dem Namen EKasic® F von ESK Ceramics
GmbH & Co. KG
vertrieben werden. Außerdem können aber auch grobkörnige
SSiC-Werkstoffe eingesetzt werden, beispielsweise mit bimodalem
Gefüge, wobei vorzugsweise 50 bis 90 Vol.-% der Korngrößenverteilung
aus prismatischen, plättchenförmigen SiC-Kristalliten
einer Länge von 100 bis 1500 μm besteht und 10
bis 50 Vol.-% aus prismatischen, plättchenförmigen
SiC-Kristalliten einer Länge von 5 bis weniger als 100 μm
(EKa sic® C von ESK Ceramics GmbH & Co. KG). Die
Messung der Korngröße bzw. der Länge
der SiC-Kristallite kann anhand von lichtmikroskopischen Gefügeaufnahmen,
beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Bildauswerteprogrammes,
das den maximalen Feretschen Durchmesser eines Korns bestimmt, ermittelt werden.
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Des
Weiteren können je nach Funktion des Bauteils Komponenten
oder Platten aus Glas, Aluminiumoxidkeramik oder anderer Keramiken,
wie beispielsweise ZrO2 und TiB2 zum
Einsatz kommen. Insbesondere kann es erwünscht sein, dass
die Boden- und/oder Deckelplatte des Plattenstapels aus Glas besteht,
um eine Beobachtungsmöglichkeit vorzusehen. Eine Deckelplatte
aus Glas enthält keine einen Kanalbereich ausbildenden
Stege.
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Es
können auch SiC-Werkstoffe eingesetzt werden, die bis zu
35 Vol.-% weiterer Stoffkomponenten, wie Graphit, B4C
oder andere keramische Partikel enthalten. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform besitzt das Bauteil einen rein
keramischen Aufbau, das heißt sämtliche Platten
bestehen aus einem keramischen Werkstoff, insbesondere bevorzugt
aus SSiC.
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In
den einzelnen Platten der erfindungsgemäßen Bauteile
ist mittels Stegen ein Kanalsystem bzw. Kanalbereich aus Fluidstrom-Führungskanälen ausgebildet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Kanalsystem gemäß
DE 10 2006 013 503 A1 so
ausgebildet sein, dass sich ein im Wesentlichen mäanderförmiger
Verlauf des Fluidstroms über die Fläche der Platten
ergibt, wobei die Stege der Führungskanäle weiterhin
eine Mehrzahl von Unterbrechungen oder Durchbrüchen aufweisen,
die zu einer Verwirbelung des Fluidstroms führen. Eine
solche Verwirbelung ermöglicht eine effiziente Wärmeübertragung
und zugleich einen geringen Druckverlust. Ein weiterer Vorteil des
Designs solcher Platten ist, dass sich Zuführ- und Abführöffnungen
für die Fluidströme, beispielsweise in Form von
Bohrungen bereits in die Platten integrieren lassen. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Führungskanäle
in der Platte mit einer ersten Zuführöffnung und einer
ersten Abführöffnung für ein erstes Fluid
verbunden und die Platte ist mit einer zweiten Zuführöffnung
und einer zweiten Abführöffnung für ein
zweites Fluid zur Versorgung einer benachbarten Platte versehen,
wobei diese Öffnungen in einfacher Weise durch Bohrungen
vorgesehen werden können.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten Platten haben vorzugsweise
eine Dicke im Bereich von 0,2–20 mm, weiter vorzugsweise
3–12 mm und insbesondere bevorzugt etwa 6–9 mm.
Der Fluid- bzw. Stoffstrom in einer Austauschfläche einer
Platte wird gemäß einem bevorzugten Kanalsystem
mäanderförmig geleitet, um eine möglichst
lange Verweilzeit zu ermöglichen. Die Stege der Führungskanäle
in der Austauschfläche haben, vom Plattengrund aus gemessen,
vorzugsweise eine Höhe im Bereich von 0,2–19 mm,
weiter vorzugsweise 0,2–10 mm und insbesondere bevorzugt
0,2–6 mm, und sie schließen bündig mit
der Oberfläche der Platten ab. Die Stege der Führungskanäle
sind über Fräsen herstellbar, können
jedoch auch über endkonturnahes Pressen gefertigt werden.
Wenn die Stege der Führungskanäle gemäß der
in
DE 10 2006
013 503 A1 beschriebenen Ausführungsform Unterbrechungen
oder Durchbrüche aufweisen, besitzen diese vorzugsweise
eine Breite von 0,2–20 mm, weiter vorzugsweise 2–5
mm. Die durchbrochenen Stege der Führungskanäle
dienen auch als Stützstellen und vermeiden bei Druckdifferenzen
eine unerwünschte Verformung der Platten und beugen somit
ebenfalls einem Plattenbruch vor.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bauteils sind sämtliche Platten des Stapels kraftschlüssig
mittels einer jeweils zwischen den Platten angeordneten Flachdichtung verbunden,
indem der Plattenstapel zwischen einer Boden- und einer Deckelplatte
mittels einer Spannvorrichtung verspannt wird.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform können zwei Platten durch
ein Diffusionsschweißverfahren stoffschlüssig
zu einem nahtfreien monolithischen Platten-Block gefügt
sein und mindestens zwei solcher monolithischen Platten-Blöcke
kraftschlüssig mittels der Flachdichtung verbinden werden.
In diesem Fall befinden sich die Flachdichtungen in der so verbundenen
Einheit nur zwischen jeder zweiten Platte. Dieser Aufbau wird als ”semi-welded” bezeichnet
und erlaubt Anwendungen, bei denen die beiden Kanalsysteme unterschiedlichen
Belastungen, beispielsweise unterschiedlichen korrosiven oder abrasiven
Belastungen standhalten müssen. Beispielsweise kann ein
Kanalsystem mit Kühlmedium gespült werden (gedichtete
Seite) während das zweite Kanalsystem zur Förderung
extrem aggressiver Medien dient (heißgefügte Seite).
In dieser Ausführungsform wird die extrem hohe Abrasions-
und Korrosionsbeständigkeit von insbesondere SiC-Komponenten
mit den Vorteilen gedichteter Einheiten, insbesondere der erhöhten
Thermoschockbestän digkeit, der Wiederzerlegbarkeit und
Möglichkeit zur Reinigung der Kühlmediumseite
kombiniert.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform dient das erfindungsgemäße
Bauteil als Reaktor, beispielsweise für die Verdampfung
und Kondensation, aber auch für andere Phasenumwandlungen,
wie beispielsweise für gezielte Kristallisationsvorgänge. Beim
Einsatz für die Verdampfung und Kondensation ist es zur
Erzielung eines verringerten Druckverlustes bevorzugt, wenn der
Abstand der Stege der Führungskanäle zueinander
vom Fluideinlass zum Fluidauslass hin größer bzw.
kleiner wird.
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Für
eine besonders effektive Nutzung als Reaktor ist es zweckdienlich,
zwischen den oben beschriebenen Wärmeübertragerplatten
Reaktorplatten einzubauen, wobei dann die Wärmeübertragerplatten
zur Temperierung der Reaktorplatten dienen. Die Reaktorplatten können
verschiedene Geometrien aufweisen. Für eine kontrollierte
Verweilzeit und definierte Ausscheidungsreaktion, wie etwa für
gezielte Kristallisationsvorgänge, ist es beispielsweise
vorteilhaft, Reaktorplatten mit durchgezogenen geraden Kanälen
zu verwenden. Es lassen sich aber auch in der Reaktorplatte mindestens
zwei zunächst getrennte Fluidströme bei einer
definierten Temperatur miteinander vermischen. Hierzu werden Kanalstrukturen
verwendet, mit denen die Stoffströme in einem definierten
Bereich der Reaktorplatte einander zugeführt und intensiv
vermischt werden. Die Reaktorplatten können auch geeignete
katalytische Beschichtungen aufweisen, die eine chemische Reaktion
gezielt beschleunigen.
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Die
erfindungsemäßen Bauteile können ferner
durch ein einfaches und kostengünstiges Verfahren hergestellt
werden. Hierzu ist es lediglich erforderlich, den Plattenstapel
mit den dazwischen angeordneten Flachdichtungen sowie eine Boden-
und eine Deckelplatte mittels einer Spannvorrichtung zu verbinden.
Beispielsweise erfolgt die Einspannung in einem Metallgestell zwischen
zwei Stahlplatten, wobei die Flächenpressung durch das
Anziehen von Schrauben über Federn auf das Bauteil übertragen wird.
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Während
der Bearbeitung der mit einem Kanalsystem versehenen Platten können
die später mit den Flachdichtungen in Berührung
kommenden Flächen sandgestrahlt, geläppt, geschliffen
oder poliert werden. Bevorzugt ist jedoch die Verwendung von unbearbeiteten
as-sintered Oberflächen für die Verbin dung mittels
Flachdichtungen. Je nach Grad der Oberflächenbearbeitung
weisen die keramischen Platten mehr oder weniger Unebenheiten, Welligkeiten
oder Verzug, oftmals von mehreren 100 μm, auf.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik müssen um den Kanalbereich
und um die Zu- und Abführöffnungen der Platten
keine Nuten zur Aufnahme der Dichtungen eingearbeitet sein, so dass
die keramischen Platten fertigungstechqnisch einfacher und kostengünstiger
herzustellen sind.
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Für
Anwendungen mit hochkorrosiven Medien bei hohen Temperaturen kann
es jedoch vorteilhaft sein, Nuten, beispielsweise Rechtecknuten,
um den Kanalbereich und die Zu- und Abführöffnungen einzubringen.
Diese Nuten dienen jedoch lediglich als zusätzlicher Sicherheitspuffer.
Es hat sich gezeigt, dass die komprimierbare Flachdichtung im Bereich
solcher Nuten beim Verspannen während der Montage eine
Wulst ausbildet, die einer korrosiven Flüssigkeit als weitere
Barriere entgegenwirkt. Diese Wulst reicht jedoch nicht bis zum
Boden der Nut und ist somit nicht tragend.
-
Der
Zuschnitt der Flachdichtungen kann manuell oder durch serientechnische
Verfahren, wie beispielsweise Wasserstrahlenschneiden, Lasern oder Stanzen
erfolgen.
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Zur
Montage werden die Platten und die Flachdichtungen mit Druckluft
oder Flüssigreinigern gereinigt und zusammengesetzt. Die
Einspannung erfolgt geeingeterweise in einem Metallgestell zwischen
zwei Stahlplatten, wobei die Flächenpressung durch das
Anziehen von Schrauben über Federn auf das System übertragen
wird.
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Bei
der Montage können die erfindungsgemäß ausgebildeten
Flachdichtungen erforderlichenfalls mit einem Kleber lokal auf den
Platten fixiert werden. Alternativ können die Flachdichtungen
bei der Montage durch überstehende und/oder abgewinkelte Zungen
fixiert werden. Weiterhin alternativ kann in die Oberfläche
der Platten lokal eine Vertiefung eingebracht werden, worin die
Flachdichtung zur Fixierung für die Montage eingehängt
wird. Eine Fixierung mittels einer der vorgenannten oder einer anderen Methode
ist aber für die Montage nicht zwingend erforderlich.
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Kurze Beschreibung der beigefügten
Zeichnungen
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1 zeigt
die Draufsicht einer erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzten Wärmeübertragerplatte aus gesintertem
Keramikmaterial;
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2 und 3 zeigen
Draufsichten bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäß eingesetzten
Flachdichtungen;
-
4 zeigt
eine Ausführungsform einer umlaufenden Dichtung aus Referenzbeispiel
3; und
-
5 zeigt
die Draufsicht einer erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzten Reaktorplatte.
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Wie
in 1 gezeigt, weist eine erfindungsgemäß einsetzbare
Platte 1 ein aus Führungskanälen 3 gebildetes
Kanalsystem auf, das einen im wesentlichen mäanderförmigen
Verlauf des Fluidstroms über die Fläche der Platte
ermöglicht. Die Seitenwände der Führungskanäle 3 bestehen
bei dieser Abbildung aus Stegen 2 mit einer Breite von
3 mm, welche eine Vielzahl von Durchbrüchen 14 mit
einer Breite von 3,5 mm aufweisen. Die Platte weist weiterhin eine
erste Zuführöffnung 4 sowie eine erste
Abführöffnung 5 für einen Fluidstrom,
jeweils in Form einer Bohrung mit einem Radius von 30 mm auf. Ferner sind
in der Platte eine zweite Zuführöffnung 6 und eine
zweite Abführöffnung 7, die als Durchführung zur
Versorgung einer Nachbarkammer mit einem anderen Medium dienen,
vorgesehen. Die zweite Zuführöffnung und zweite
Abführöffnung bestehen jeweils aus Bohrungen mit
einem Radius von 32 mm. Die Gesamtlänge der Platte beträgt
bei dieser Ausführungsform 500 mm und deren Breite 200
mm. Wie ersichtlich, weist das Kanalsystem bei dieser Ausführungsform
eine Spiegelsymmetrie auf. Durch diese Spiegelsymmetrie wird ermöglicht,
dass die Platten abwechselnd um jeweils 180° verdreht gegeneinander
aufeinander gestapelt werden können, so dass die Zuführöffnungen
sich abwechselnd einmal links und einmal rechts befinden.
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Die 2 und 3 zeigen
Draufsichten von zwei Ausführungsformen erfindungsgemäß eingesetzter
Flachdichtungen 8. Bei der Flachdichtung 8 der 2 werden
nicht nur die den Kanalbereich und die Zu- und Abführöffnungen
umgreifenden Bereiche der Platte 1, sondern auch etwa 50% der
Stegoberseiten der kanalbildenden Stege 2 der Platte 1 bedeckt.
Bei der 3 bedeckt die Flachdichtung 8 etwa
100% der Stegoberseiten der kanalbildenden Stege 2 der
Platte 1.
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Bei
der in 4 gezeigten Flachdichtung eines Referenzbeispiels
werden lediglich die den Kanalbereich und die Zu- und Abführöffnungen
umgreifenden Bereiche der Platte 1, jedoch nicht die Stegoberseiten
der kanalbildenden Stege 2 bedeckt.
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Die 5 zeigt
eine erfindungsgemäß einsetzbare Reaktorplatte 9 mit
einer Zuführöffnung 10 für einen
Fluidstrom 11, welcher die Reaktionspartner bereits in
gemischter Form enthält. Der gemischte Fluidstrom 11 wird
mittels einer geeigneten Kanalführung zunächst
in zwei getrennte Fluidströme 11a und 11b aufgespalten,
die danach wegversetzt wieder zusammengeführt werden (Split-Recombine-Mischereinheit).
Durch diesen Wegversatz kann eine bessere Vermischung und damit
eine bessere Umsetzung der Reaktionspartner erreicht werden. Der
Fluidstrom wird dann durch ein Kanalsystem 12 geleitet,
das durch Stege 13 begrenzt wird und verlässt
dann die Reaktorplatte 9 durch die Abführöffnung 15.
Die beiden Bohrungen 16 und 17 sind für die
Versorgung benachbarter Wärmeübertragerplatten
bestimmt. Die in 5 gezeigte Reaktorplatte kann
mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Flachdichtungen,
wie sie in den 2 und 3 gezeigt sind,
kombiniert werden. In diesem Fall sind die Führungskanäle 12 der
Reaktorplatte 9 nur teilweise mit Dichtungsmaterial bedeckt,
da die Verbindungen zwischen den Längsseiten der Flachdichtung 8 quer
zur Richtung der Führungskanäle 12 verlaufen.
-
Beispiele, Referenz- und Vergleichsbeispiele
-
Die
nachfolgenden Beispiele, Referenzbeispiele und Vergleichsbeispiele
dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1
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Wärmeübertrager mit
PTFE, Design 2, Stegfläche 50%,
Dicke 0,5 mm
-
- (1) Es werden SSiC-Platten mit bimodalem Gefüge
verwendet, wobei 50 bis 90 Vol.-% der Korngrößenverteilung
aus prismatischen, plättchenförmigen SiC- Kristalliten
einer Länge von 100 bis 1500 μm besteht und 10
bis 50 Vol.-% aus prismatischen, plättchenförmigen
SiC-Kristallite einer Länge von 5 bis weniger als 100 μm
(EKasic® C von ESK Ceramics GmbH & Co.). Die SSiC-Platten
haben eine Länge von 500 mm, eine Breite von 200 mm und
eine Dicke von 6,5 mm.
- (2) Für die Herstellung einer Wärmeübertragereinheit
werden vier (Zwischen-)Platten sowie eine Boden- und eine Deckelplatte
verwendet. In die Zwischenplatten eingearbeitet finden sich 3,5 mm
tiefe Führungskanäle nach Art der 1,
die das spätere Kanalsystem ausbilden. Die Boden- und Deckelplatten
enthalten keine Kanalstruktur, der Deckel ist mit Zuführungsöffnungen
versehen. Die Platten sind in der Einheit so angeordnet, dass zwei
Stoffströme im Gegenstrom Wärme austauschen können.
- (3) Als Dichtungsmaterial wird eine Folie aus ePTFE mit der
Bezeichnung WT-A verwendet. Die multidirektionale Faserstruktur
ermöglicht ein Verformen der PTFE-Dichtung unter Belastung,
so dass Unebenheiten, Welligkeiten oder Verzug der verwendeten SSiC-Platten
ausgeglichen werden können. Nach Datenblatt besitzt das
Material einen Kaltstauchwert gemäß DIN
28090-2 von 40%.
Zur Ermittlung der notwendigen Folien-Ausgangsdicke
ist jedoch die maximale Verformbarkeit notwendig, die mit Hilfe
einer Druck-Prüfapparatur bestimmt wurde. Die im Beispiel
verwendete Folie erlaubt eine maximale Verformung bis auf etwa 50%
ihrer Ausgangsdicke.
- (4) Die während der Hartbearbeitung geschliffenen Oberflächen
der SSiC-Platten zeigen in diagonaler Richtung einen Verzug von
etwa 200 μm. Als Dichtungsmaterial wird daher ePTFE-Folie verwendet,
die diese Unebenheit vollständig ausgleichen kann. Die
Ausgangsdicke ist mit 0,5 mm so gewählt, dass bei vollständiger
Verpressung sich eine Restdicke von 0,25 mm einstellt. Es ist aber
auch möglich mit Dichtungen zu arbeiten, die diese Dicke überschreiten.
- (5) Das Design der elastischen PTFE-Dichtung entspricht 2.
Es ist dadurch gekennzeichnet, dass neben der umlaufenden Dichtfläche
im Außenbereich der verwendeten SSiC-Platten auch 50% der
Oberseiten der kerami schen Stege mit Dichtungsmaterial belegt sind.
Es wird durch manuellen Zuschnitt hergestellt.
- (6) Die Platten und Folien werden mit Druckluft gereinigt und
während der Montage zusammengesetzt. Die Einspannung erfolgt
in einem Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten; die Flächenpressung
wird durch das Anziehen von Schrauben über Federn auf das
System übertragen.
- (7) Zum Drucktest werden die Kanäle der im Metallgestell
montierten Einheit über die Zuführungen mit Wasser
beaufschlagt. Je nach eingestellter Flächenpressung können
dabei Innendrücke bis 23 bar aufgebracht werden, ohne dass
die verbundene Wärmeübertragereinheit leckt. Bei
einer Flächenpressung von 6 N/mm2 ergibt
sich beispielsweise ein maximal zulässiger Innendruck von
13 bar.
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Beispiel 2
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Wärmeübertrager mit
PTFE, Design 3, Stegfläche 100%,
Dicke 0,7 mm
-
- (1) Es werden SSiC-Platten aus EKasic® C (Gefüge und Verzug
wie in Beispiel 1 beschrieben) mit einer Länge von 500
mm, einer Breite von 200 mm und einer Dicke von 6,5 mm verwendet.
- (2) Die Wärmeübertragereinheit besteht aus
vier (Zwischen-)Platten sowie einer Boden- und einer Deckelplatte,
die im Gegenstrom geschaltet sind.
- (3–5) Als Dichtung wird eine 0,7 mm dicke ePTFE-Folie
mit der Bezeichnung WT-A (maximale Verformung bis auf etwa 50% ihrer
Ausgangsdicke) verwendet. Das Design der Dichtung entspricht 3.
Es ist dadurch gekennzeichnet, dass neben der umlaufenden Dichtfläche
im Außenbereich der verwendeten SSiC-Platten 100% der Oberseiten
der keramischen Stege mit Dichtungsmaterial belegt sind. Der Zuschnitt
erfolgt über Wasserstrahlschneiden.
- (6) Die Platten und Folien werden mit Druckluft gereinigt und
im Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten eingespannt.
- (7) Zum Drucktest werden die Kanäle der im Metallgestell
montierten Einheit über die Zuführungen mit Wasser
beaufschlagt. Die verbundene Wärmeübertragereinheit
zeigt bei einer Flächenpressung von 9,5 N/mm2 und
einem Innendruck von 23 bar keine Leckage.
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Beispiel 3
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Wärmeübertrager mit
PTFE, Design 2, Stegfläche 50%,
Dicke 0,5 mm, Platten mit Nut
-
- (1) Es werden SSiC-Platten aus EKasic® C (Gefüge und Verzug
wie in Beispiel 1 beschrieben) mit einer Länge von 500
mm, einer Breite von 200 mm und einer Dicke von 6,5 mm verwendet.
- (2) Für die Herstellung einer Wärmeübertragereinheit
werden vier (Zwischen-)Platten sowie eine Boden- und eine Deckelplatte
verwendet. In die Zwischenplatten eingearbeitet finden sich 3,5 mm
tiefe Führungskanäle, die das spätere
Kanalsystem ausbilden sowie eine umlaufende Rechtecknut einer Tiefe
von 2 mm ± 0,1 mm. Die Boden- und Deckelplatten enthalten
keine Kanalstruktur, der Deckel ist mit Zuführungsöffnungen versehen.
Die Platten sind in der Einheit so angeordnet, dass zwei Stoffströme
im Gegenstrom Wärme austauschen können.
- (3–5) Als Dichtungsmaterial wird die in Beispiel 1 beschriebene
0,5 mm dicke ePTFE-Folie mit der Bezeichnung WT-A verwendet. Das
Design der Flachdichtung entspricht 2 mit 50%
belegter Oberseiten der keramischen Stege.
- (6) Die Platten und Folien werden mit Druckluft gereinigt und
im Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten eingespannt.
- (7) Zum Drucktest werden die Kanäle der im Metallgestell
montierten Einheit über die Zuführungen mit Wasser
beaufschlagt. Die verbundene Wärmeübertragereinheit
zeigt eine zu Beispiel 1 vergleichbare Abhängigkeit von
eingestellter Flächenpressung und erzielbarem Innendruck.
Bei einer Flächenpressung von 6 N/mm2 ergibt
sich entsprechend ein Innendruck von 13 bar.
- (8) Nach der Demontage der Wärmeübertragereinheit
ist auf der PTFE-Dichtung eine leichte Wulst zu beobachten, die
sich bei der Verformung des elastischen Dichtungsmaterials im Bereich der
Nuten gebildet hat. Sie hat die Dicke der Ausgangsfolie und reicht
damit nicht bis zum Boden der Nut, ist also nicht tragend. Außerdem
hat sie, wie unter (7) beschrieben, keinen Einfluss auf die Dichtwirkung.
Beim Betreiben der Wärmeübertragereinheit mit
korrosiven Medien bei hohen Temperaturen wäre es allerdings
denkbar, sie als Sicherheitspuffer einzusetzen.
-
Beispiel 4
-
Wärmeübertrager mit
Graphitfolie, vollflächig, Dicke 1 mm
-
- (1) Es werden SSiC-Komponenten mit feinkörnigem
Gefüge verwendet, wobei die mittlere Korngröße < 5 μm liegt
(EKasic® F von ESK Ceramics GmbH & Co.). Die SSiC-Platten
haben eine Länge von 500 mm, eine Breite von 200 mm und
eine Dicke von 6.5 mm.
- (2) Die Wärmeübertragereinheit besteht aus
vier (Zwischen-)Platten sowie einer Boden- und einer Deckelplatte,
die im Gegenstrom geschaltet sind.
- (3–5) Als Dichtung wird eine 1 mm dicke, vollflächige
elastische Graphitfolie verwendet. Der Zuschnitt der Zuführöffnungen
erfolgt manuell. Die geschliffenen Oberflächen der SSiC-Platten
zeigen in diagonaler Richtung einen leichten Verzug von etwa 100 μm.
- (6) Die Platten und Folien werden mit Druckluft gereinigt und
im Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten eingespannt.
- (7) Zum Drucktest werden die Kanäle der im Metallgestell
montierten Einheit über die Zuführungen mit Wasser
beaufschlagt. Die verbundene Wärmeübertragereinheit
zeigt bei einer Flächenpressung von 6,5 N/mm2 und
einem Innendruck von 9 bar keine Leckage.
-
Beispiel 5
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Wärmeübertrager mit
PTFE, Design 2, Stegfläche 50%,
Dicke 0,7 mm, zyklischer Prüfstandtest
-
- (1) Es werden SSiC-Platten aus EKasic® C (Gefüge und Verzug
wie in Beispiel 1 beschrieben) mit einer Länge von 500
mm, einer Breite von 200 mm und einer Dicke von 6.5 mm verwendet.
- (2) Die Wärmeübertragereinheit besteht aus
vier (Zwischen-)Platten sowie einer Boden- und einer Deckelplatte,
die im Gegenstrom geschaltet sind.
- (3–5) Als Dichtung wird eine 0,7 mm dicke ePTFE-Folie
mit der Bezeichnung WT-A (maximale Verformung bis auf etwa 50% ihrer
Ausgangsdicke) verwendet, deren Design 2 mit 50%
belegter Oberseiten der keramischen Stege entspricht.
- (6) Die Platten und Folien werden mit Druckluft gereinigt und
im Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten mit einer Flächenpressung
von 6 N/mm2 eingespannt.
- (7) Die gedichtete Einheit wird mit Metallgestell in die Prüfapparatur
eingesetzt. Eine Seite der Kanäle wird über die
Zuführungen mit 16°C kaltem Kühlwasser
(Durchfluss 1000 l/h) gespült, die zweite Seite mit Dampf
(150°C, 4 bar, ca. 130 kg/h). Nach einer Haltezeit von
6 h werden mehrere Zyklierungen durchgeführt, wobei abwechselnd
Kühlwasser und Dampf schlagartig ab- und zugeschaltet werden.
Die gedichtete Einheit übersteht sowohl die Haltezeit als
auch die Temperaturzyklen, ohne erkennbaren Schaden am Wärmeübertrager.
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Referenzbeispiel 1
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Wärmeübertrager mit
PTFE, vollflächig, Dicke 0,25 mm
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- (1) Die Struktur der SSiC-Platten (Gefüge,
Maße, Design, Unebenheit), der Aufbau der Wärmeübertragereinheit
sowie die Montage wurden aus Beispiel 1 übernommen.
- (2) Als Dichtungsmaterial wird eine vollflächige ePTFE-Folie
mit der Bezeichnung WT-A (maximale Verformung bis auf etwa 50% ihrer
Ausgangsdicke) verwendet. Der Zuschnitt der Zuführöffnungen
erfolgt manuell. Die Ausgangsdicke ist mit 0,25 mm, das heißt
0,125 mm Dicke bei vollständiger Verpressung, kleiner gewählt
als die Unebenheit der Platten (etwa 200 μm).
- (3) Zum Drucktest werden die Kanäle der im Metallgestell
montierten Einheit über die Zuführungen mit Wasser
beaufschlagt. Das System zeigt trotz der vergleichbar zu Beispiel
1 eingestellten Flächenpressung von 6,5 N/mm2 bereits
ab 1 bar eine erhöhte Leckage. Aufgrund der vollflächigen Abstützung
der SSiC-Platten wird allerdings kein Plattenbruch beobachtet.
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Referenzbeispiel 2
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Wärmeübertrager mit
PTFE-Schnur, umlaufende Dichtung
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- (1) Die Struktur der SSiC-Platten (Gefüge,
Maße, Design, Unebenheit) und der Aufbau der Wärmeübertragereinheit
wurden aus Beispiel 1 übernommen.
- (2) Als Dichtung wird eine komprimierbare PTFE-Rundschnur verwendet.
Die Schnur wird als umlaufende Dichtung um den Strömungsbereich
und um die Zuführöffnungen der SSiC-Platten gelegt
und auf eine Dicke von 0,1 mm (kleiner als die Unebenheit der Platten)
verpresst. Danach erfolgt die Montage im Metallgestell.
- (3) Zum Drucktest werden die Kanäle der im Metallgestell
montierte Einheit über die Zuführungen mit Wasser
beaufschlagt. Das System ist im drucklosen Zustand undicht, unabhängig
von der eingestellten Flächenpressung. Außerdem
wird bei den Montagen vereinzelt Plattenbruch beobachtet. Die beim
Verspannen eingebrachten Biegemomente können offensichtlich
nicht immer aufgefangen werden und es kommt zum Bruch einzelner
SSiC-Platten.
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Referenzbeispiel 3
-
Wärmeübertrager mit
PTFE, Dicke 0,7 mm, als umlaufende Dichtung
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- (1) Die Struktur der SSiC-Platten (Gefüge,
Maße, Design, Unebenheit) und der Aufbau der Wärmeübertragereinheit
wurden aus Beispiel 1 übernommen.
- (2) Als Dichtung wird eine 0,7 mm dicke ePTFE-Folie mit der
Bezeichnung WT-A (maximale Verformung bis auf etwa 50% ihrer Ausgangsdicke)
verwendet. Das Design der Dichtung entspricht dem einer umlaufenden
Dichtung, das heißt lediglich der Außenbereich
der SSiC-Platten sowie der Bereich um die Zuführöffnungen
sind mit Dichtungsmaterial belegt (4). Der
Zuschnitt erfolgt manuell.
- (3) Die Platten und Folien werden mit Druckluft gereinigt und
während der Montage zusammengesetzt. Die Einspannung erfolgt
in einem Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten; die Flächenpressung
wird durch das Anziehen von Schrauben über Federn auf das
System übertragen. Bereits vor Erreichen der Flächenpressung
von 6 N/mm2 kommt es zum Plattenbruch. Ein
Drucktest ist nicht möglich.
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Die
eingebrachten Biegemomente führen bei mehreren der im inneren
Bereich ungestützten SSiC-Platten gleichzeitig zum Bruch.
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Vergleichsbeispiel 1
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Wärmeübertrager mit
Elastomerdichtung in Nut
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- (1) Es werden SSiC-Platten aus EKasic® C (Gefüge wie in Beispiel
1 beschrieben) mit einer Länge von 500 mm, einer Breite
von 200 mm und einer Dicke von 6.5 mm verwendet. Die geschliffenen Oberflächen
der SSiC-Platten zeigen in diagonaler Richtung einen Verzug von
etwa 100 μm.
- (2) Für die Herstellung einer Wärmeübertragereinheit
werden vier (Zwischen-)Platten sowie eine Boden- und eine Deckelplatte
verwendet. In die Zwischenplatten eingearbeitet finden sich 3,5 mm
tiefe Führungskanäle, die das spätere
Kanalsystem ausbilden sowie eine umlaufende Rechtecknut einer Tiefe
von 2 mm ± 0,1 mm. Die Boden- und Deckelplatten enthalten
keine Kanalstruktur, der Deckel ist mit Zuführungsöffnungen versehen.
Die Platten sind in der Einheit so angeordnet, dass zwei Stoffströme
im Gegenstrom Wärme austauschen können.
- (3) Zur Dichtung der SSiC-Platten wird entsprechend DE 196 17 396 A1 ein
Elastomer (Silikonprofil Dow D94-30P) in die umlaufenden Nuten einvulkanisiert.
- (4) Die Platten werden mit Druckluft gereinigt und für
die Montage im Metallgestell zwischen zwei Stahlplatten zusammengesetzt.
Eine Einspannung ist je doch nicht möglich, beim ersten
Anziehen der Schrauben kommt es zum Plattenbruch. Ein Drucktest
ist nicht möglich.
- (5) Die Ursache des Plattenbruchs liegt darin begründet,
dass die Tiefe der Rechtecknuten über die 500 mm lange
SSiC-Platte nicht homogen eingestellt werden kann und somit die
Elastomerdichtung beim Einspannen nicht an allen Stellen vollständig
in der Nut verschwindet. Dadurch kommt es zu lokalen Erhebungen,
die als Spannungsspitzen wirken und zum Plattenbruch führen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004044942
A1 [0007]
- - GB 2128726 A [0013]
- - WO 00/77468 A1 [0014]
- - EP 1757887 A1 [0015]
- - EP 0203213 A1 [0018]
- - DE 102006013503 A1 [0019, 0022, 0054, 0055]
- - DE 19617396 A1 [0023, 0025, 0076]
- - DE 102006009791 A1 [0024, 0025]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - IN 28090-2 [0046]
- - ASTM F36 [0047]
- - ASTM F36 [0050]
- - DIN 28090-2 [0050]
- - DIN 28090-2 [0075]