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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachverfolgung eines lokal
auf einen Patienten einwirkenden Ortsdosiswerts bei einer strahlungsbasierten Bildaufnahmeeinrichtung
zur Aufnahme mehrerer Strahlungsbilder jeweils bei bestimmten Aufnahmeparametern
während
einer Untersuchung und/oder Behandlung mittels einer räumlich verstellbaren
Aufnahmeanordnung der Bildaufnahmeeinrichtung.
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Insbesondere
bei minimalinvasiven Untersuchungen und/oder Behandlungen eines
Patienten, beispielsweise bei Herzkatheteruntersuchungen und/oder
-behandlungen, ist es üblich,
mittels einer strahlungsbasierten Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere
einer C-Arm-Einrichtung, bei der also der C-Arm eine räumlich verstellbare
Aufnahmeanordnung bildet, verschiedene Projektionen des Eingriffsgebiets
aufzunehmen, das bedeutet, Strahlungsbilder jeweils bei bestimmten
Aufnahmeparametern, insbesondere unterschiedlichen Stellungen der
Aufnahmeanordnung, zu ermitteln. Diese Strahlungsbilder dienen dazu,
den Untersuchungs- und/oder Behandlungsfortschritt zu überwachen
oder die Position eines für
den Eingriff genutzten medizinischen Instruments, insbesondere eines
Katheters, nachzuverfolgen.
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Dabei
kann es vorkommen, dass verschiedene Stellungen der Aufnahmeanordnung
mehrmals verwendet werden oder im Bezug auf die Haut des Patienten
teilweise überlappende
Einwirkbereiche auftreten, sodass in diesen Gebieten eine erhöhte Strahlendosis
vorliegt. Wird eine Stelle des Patienten mehrfach bzw. für zu lange
Zeit einer Röntgenstrahlung
ausgesetzt, kann es zu Hautrötungen
(Erythemen) und/oder Entzündungen
kommen, die vermieden werden sollten. Daher ist vorgesehen, dass
der die Untersuchung und/oder Behandlung Durchführende möglichst verschiedene Projektionen
beispielsweise des Herzens aufnimmt.
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Der
Durchführende,
insbesondere ein Arzt, muss während
der Untersuchung demnach selbst darauf achten, dass bestimmte Körperpartien
nicht einer übermäßigen Strahlung
ausgesetzt sind, was eine zusätzliche
Belastung für
den Durchführenden darstellt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
das eine Nachverfolgung eines lokal auf einen Patienten einwirkenden Ortsdosiswerts
erlaubt und bei Gefahr für
den Patienten eine entsprechende Information ausgibt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Nachverfolgung eines lokal auf einen Patienten einwirkenden
Ortsdosiswerts bei einer strahlungsbasierten Bildaufnahmeeinrichtung zur
Aufnahme mehrerer Strahlungsbilder jeweils bei bestimmten Aufnahmeparametern
während
einer Untersuchung und/oder Behandlung mittels einer räumlich verstellbaren
Aufnahmeanordnung der Bildaufnahmeeinrichtung vorgesehen, wobei
bei jeder Strahlungsbildaufnahme der Untersuchung und/oder Behandlung
- – zu
dem Strahlungsbild ein Einwirkbereich in einem mögliche Einwirkpunkte beschreibenden Einwirkraum
und ein die einwirkende Strahlendosis beschreibender Dosiswert aus
wenigstens einem Teil der Aufnahmeparameter ermittelt werden,
- – an
jedem von dem Einwirkbereich umfassten Einwirkpunkt ein Ortsdosiswert
um den Dosiswert erhöht
wird, und vor und/oder nach jeder Strahlungsbildaufnahme
- – bei Überschreiten
eines ersten Schwellwerts für den
Ortsdosiswert an wenigstens einem von dem Einwirkbereich der Strahlungsbildaufnahme
erfassten Einwirkpunkt eine Dosisüberschreitungsinformation,
insbesondere eine Warninformation, ausgegeben wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
welches im Übrigen
vollautomatisch beispielsweise auf einer Steuereinrichtung der Bildaufnahmeeinrichtung
ablaufen kann, erlaubt also Bild für Bild eine Nachverfolgung
des Ortsdosiswerts, also eines Wertes, der wiedergibt, wie hoch
die Strahlendosis an einer entsprechenden Stelle des Patienten insgesamt
bislang während
der Untersuchung und/oder Behandlung war. Wird ein bestimmter Schwellwert überschritten, der
insbesondere eine Gefährdung
des Patienten im Hinblick auf Hautrötungen (Erytheme) oder Entzündungen
anzeigt, wird eine Dosisüberschreitungsinformation
ausgegeben, die eine die Untersuchung und/oder Behandlung durchführende Person
auf die hohe Strahlendosis hinweist. Dies kann erfindungsgemäß vor und/oder
nach jeder Strahlungsbildaufnahme geschehen, das heißt, es kann
vorgesehen sein, dass die durchführende
Person bereits vor der geplanten Strahlungsbildaufnahme darauf hingewiesen
wird, dass mit dieser Strahlungsbildaufnahme der Schwellwert überschritten
wird, es kann jedoch zusätzlich
oder alternativ diese Information nach jeder Strahlungsbildaufnahme
mitgeteilt werden.
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Die
durchführende
Person kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhafterweise also
bereits während
der laufenden Untersuchung und/oder Behandlung in geeigneter Weise
auf eine bestehende oder bevorstehende Überbelastung der Haut (erhöhte Hautdosis)
hingewiesen werden. Dabei unterstützt die Erfindung den Arzt
während
der Untersuchung, ohne in sein oder ihr natürliches Arbeiten einzugreifen.
Durch die Dosisüberschreitungsinformation
kann die durchführende
Person motiviert werden, alternative Positionen zur Behandlung anzufahren,
aber es kann auch ermöglicht
werden, schnell und zeitnah ein eventuelles Erythem oder eine eventuelle
Entzündung
zu behandeln.
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Um
den Einwirkbereich und den Dosiswert zu ermitteln, muss letztendlich – durch
Annahmen oder aufgrund vorliegender Parameter und/oder Messdaten – die Dauer
und die Geometrie der jeweiligen Strahlungsbildaufnahme bekannt
sein, wobei eine Vielzahl dieser Informationen bereits aus den Aufnahmeparametern,
die ohnehin in einer Steuereinrichtung vorliegen, geschlussfolgert
werden. So kann vorgesehen sein, dass zur Er mittlung des Einzugsbereichs
und des Dosiswerts als Aufnahmeparameter wenigstens eine Winkelstellung
der Aufnahmeanordnung und/oder eine lineare Verstellung der Aufnahmeanordnung
und/oder ein Abstand einer Strahlungsquelle der Aufnahmeanordnung
zu einem Patienten oder einer approximierten Position eines Patienten
und/oder eine Aufnahmezeit und/oder ein die Strahlungsleistung der
Strahlungsquelle beschreibender Leistungswert und/oder eine Größe der Strahlungsquelle
und/oder eine Winkelstellung der Strahlungsquelle und/oder die geometrischen
Strahlungscharakteristiken der Strahlungsquelle und/oder Blendeneinstellungen
berücksichtigt
werden. Zusammengefasst geht es also um die Ausrichtung und Position
der Aufnahmeanordnung relativ zum Patienten, also insbesondere bezüglich der
Ermittlung des Einwirkbereichs um die Form und Größe des auf
dem Patienten einwirkenden Feldes und den Ort dieses Feldes, sowie
die Ermittlung des Dosiswerts unter Berücksichtigung des Abstands der
Strahlungsquelle zum Patienten und der Aufnahmezeit sowie gegebenenfalls,
falls diese regelbar ist, der Strahlungsleistung der Strahlungsquelle
für die
Strahlungsbildaufnahme. Dabei ist zu beachten, dass der Abstand
der Strahlungsquelle zum Patienten eine doppelte Relevanz aufweist:
zum einen bestimmt er die Größe des Einwirkbereichs
am Patienten, zum anderen auch den Dosiswert, der mit zunehmender
Nähe zum
Patienten zwangsläufig
ansteigt.
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Neben
der Berücksichtigung
der Aufnahmeparameter kann vorgesehen sein, dass ein Patientenmodell
und/oder Patientendaten und/oder Messdaten zur Position und/oder
Orientierung des Patienten zur Ermittlung des Einwirkraumes und/oder
zur Abschätzung
des Dosiswerts und/oder zur Ermittlung des Einwirkbereichs und/oder
zur Bestimmung des Schwellwerts verwendet werden. Dabei sei bereits eingangs
angemerkt, dass auch ein einfaches Patientenmodell, beispielsweise
eine Annahme eines Patienten in Zylinderform, für die Zwecke der Abschätzung der
Strahlendosis sich bereits als ausreichend erwiesen hat. Insbesondere
ist es nicht notwendig, kann aber nichtsdestotrotz vorgesehen sein, dass
eine tatsächliche
Strahlenbelastung des Patienten anhand eines Patientenmodells ermittelt
wird. In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung
kann es bereits ausreichend sein, dass sich der Dosiswert letztlich
hauptsächlich – bei konstanter
Strahlungsleistung – durch
die Aufnahmedauer und den Abstand zum Patienten bestimmen lässt. Patientendaten
können
beispielsweise nützlich
sein, um ein Patientenmodell oder sonstige Parameter anzupassen.
So kann beispielsweise für
schwerere Patienten, wobei sich die Information über das Patientengewicht beispielsweise
aus einer elektronischen Patientenakte ergeben kann, ein größeres Volumen
und somit eine größere Ausdehnung
vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Zylinder skaliert werden.
Messdaten zur Position und/oder Orientierung des Patienten, beispielsweise
aus segmentierten Bereichen einer Kamera gewonnen, können beispielsweise
genutzt werden, um eine Abweichung der Patientenlage von der Mitte
eines Patientenlagerungstisches zu berücksichtigen. Es sei darauf
hingewiesen, dass zum Beispiel ein bei der Ermittlung des Einwirkraumes und/oder
des Einwirkbereiches berücksichtigtes komplexeres
Patientenmodells, beispielsweise mit Extremitäten, insgesamt zwar genauere
Daten liefert, jedoch einen erhöhten
Rechenaufwand mit sich bringt.
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Wie
bereits erwähnt,
werden häufig C-Arm-Einrichtungen
zur Strahlungsbildaufnahme verwendet, bei denen folglich die Aufnahmeanordnung
als C-Arm ausgebildet ist. Solche C-Arme sind meist um zwei zueinander
senkrechte Achsen rotierbar ausgebildet, beispielsweise kann ein
am Kopfende eines Patientenlagerungstisches angeordneter C-Arm um
eine Längsachse
eines Patientenlagerungstisches (Links-Rechts-Winkel) und eine dazu senkrechte
Achse in der Ebene des Patientenlagerungstisches (Kranial-Kaudal-Winkel)
rotierbar sein. Die Strahlungsquelle der Aufnahmeanordnung befindet
sich dann meist unterhalb des Patientenlagerungstisches. Nun hat
es sich gezeigt, dass, um Dosiswerte gut abschätzen zu können, es bei Verwendung eines
C-Arms als Aufnahmeanordnung bereits ausreichend ist, wenn zwei
Winkelstellungen, insbesondere ein Links-Rechts-Winkel und/oder
ein Kranial-Kaudal-Winkel und/oder ein Anterior-Posterior-Winkel, die Grundlage des
Einwirkraums bilden. Die Einwirkbereiche werden demnach an einer
zweidimensionalen Ebene bestimmt, die durch die Winkelstellungen
in den beiden Rotationsrichtungen definiert sind. Jeder Punkt in
diesem zweidimensionalen Raum entspricht bei einem zylindrischen
Patienten einer Hautstelle auf dem Patienten, für die dann fortlaufend der
Ortsdosiswert ermittelt werden kann. Jeder Position im zweidimensionalen
Einwirkraum, also jedem Einwirkpunkt, ist somit ein Ortsdosiswert zugeordnet.
Ein solcher zweidimensionaler Einwirkraum ist aufwandsarm zu verwalten
und zu berechnen; es ist lediglich für jede Strahlungsbildaufnahme noch
die Größe des Einwirkbereichs
um die C-Arm-Position
sowie gegebenenfalls dessen Orientierung zu ermitteln sowie der
Dosiswert zu berechnen und an allen vom Einwirkbereich erfassten
Einwirkpunkten zum dortigen Ortsdosiswert zu addieren. So ist ein
leicht zu realisierendes, aufwandsarmes Verfahren gegeben, das online
während
einer Untersuchung und/oder Behandlung eine Nachverfolgung des lokalen
Ortsdosiswerts ermöglicht.
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In
besonders zweckmäßiger Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Dosisüberschreitungsinformation
akustisch ausgegeben werden, insbesondere als ein Warnton. Der hauptsächlich auf
den Patienten und seine Arbeit konzentrierte Arzt wird somit auch,
wenn er nicht auf visuelle Wiedergabemittel achten kann, in hinreichend
auffallender Weise informiert, ohne den Blick von den eigentlich
untersuchungs- und/oder
behandlungsrelevanten Gegebenheiten zu nehmen.
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Es
kann jedoch zusätzlich
oder alternativ auch vorgesehen sein, dass die Dosisüberschreitungsinformation
visuell, insbesondere an einem Monitor, ausgegeben wird. Visuelle
Informationen bieten den Vorteil, dass mit ihnen mehr Inhalt transportiert werden
kann. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Dosisüberschreitungsinformation
eine Information über
die Position und/oder Aufnahmeanordnungsstellung der den Schwellwert überschreitenden
Einwirkpunkte, insbesondere eine bildliche Darstellung, umfasst.
Beispielsweise kann eine Darstellung des Patienten und/oder des
Bewegungsraums der Aufnahmeanordnung gezeigt werden, in denen die
Bereiche, bei denen der Schwellwert überschritten ist, in besonderen
Farben gekennzeichnet sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, Aufnahmeanordnungsstellungen – beispielsweise
Winkelstellungen – als
Text auszugeben. Auf diese Weise kann die die Untersuchung und/oder
Behandlung durchführende
Person vermeiden, solche Stellungen erneut anzufahren.
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Zweckmäßigerweise
kann wenigstens ein zweiter Schwellwert, der größer als der erste Schwellwert
ist, vorgegeben sein, bei dessen Überschreiten an wenigstens
einem Einwirkpunkt eine weitere Dosisüberschreitungsinformation ausgegeben
wird. Die Warnung kann also stufenweise erfolgen, letztlich verschiedene
Gefährdungsstufen
des Patienten wiedergeben. Beispielsweise können längere und/oder schrillere Töne ausgegeben
werden. Grundsätzlich
ist es selbstverständlich
auch denkbar, ab einem bestimmten zweiten Schwellwert ein Anfahren
gefährdender
Stellungen durch die Aufnahmeanordnung gänzlich zu unterbinden, doch
sollte es letztlich Entscheidung der die Untersuchung und/oder Behandlung
durchführenden
Person bleiben, inwieweit weitere Strahlungsbildaufnahmen möglich sind,
da deren Erfahrung und Verantwortung nicht ersetzt werden sollen.
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Vorteilhafterweise
kann zudem vorgesehen sein, dass die Überschreitung des wenigstens
einen Schwellwerts über
die Untersuchung und/oder Behandlung hinaus gespeichert und ausgewertet
werden. Auf diese Weise ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
neben der Informationsgabe während
der Untersuchung und/oder Behandlung letztlich eine Möglichkeit
zur Qualitätsbeurteilung und/oder
Qualitätssicherung,
indem fortwährend – gegebenenfalls
anonymisiert – aufgezeichnet
wird, bei welchen Stellungen und/oder wie oft der Ortsdosiswert
den ersten und gegebenenfalls den oder die zweiten Schwellwerte überschreitet.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand
der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildete strahlungsbasierte Bildaufnahmeeinrichtung,
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2 eine
Skizze eines möglichen
Einwirkraumes mit einem Einwirkbereich,
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3 die Überlappung
von Einwirkbereichen im Einwirkraum, und
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4 ein
Diagramm zur Ermittlung des Ortsdosiswerts bei Überlagerung von drei Einwirkbereichen.
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1 zeigt
eine zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildete strahlungsbasierte Bildaufnahmeeinrichtung 1.
Sie umfasst einen am Kopfende eines Patientenlagerungstisches 2 angeordneten
C-Arm 3 mit einer Strahlungsquelle 4 und einem
Strahlungsdetektor 5. Eine Steuereinrichtung 6,
auf der auch vollautomatisch das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt wird,
dient zur Steuerung des beweglichen C-Arms 3 als Aufnahmeanordnung,
zur Steuerung der Strahlungsbildaufnahme und zur Anzeige der Strahlungsbilder
sowie weiterer Informationen an einer Monitoranordnung 7 mit
mehreren Monitoren.
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Ersichtlich
kann der C-Arm 3 auf verschiedene Arten bewegt werden.
Zum einen lässt
er sich um zwei zueinander senkrechte Achsen rotieren, wobei der
Pfeil 8 eine Rotationsmöglichkeit
um eine Längsachse
des Patientenlagerungstisches 2 andeutet, der Pfeil 9 eine
Rotationsmöglichkeit
um eine dazu senkrechte Achse in der Ebene des Patientenlagerungstisches 2,
wobei die zugehörigen
Winkelstellungen als Links-Rechts-Winkel und Kranial-Kaudal-Winkel
bezeichnet werden sollen. Es sei bereits an dieser Stelle angemerkt,
dass bei Rotationen des C-Arms 3 um die Längsachse
des Patientenlagerungstisches 2 eine Auslenkung des Detektors 5 nach
links als „left anterior
oblique” (LAO)
und eine Auslenkung des Detektors 5 nach rechts als „right
anterior oblique” bezeichnet
wird. Analog nennt man im Fall der anderen Achse eine Verschwenkung
des Detektors 5 zum Kopf hin Kranial (CRA) und eine Verschwenkung
des Detektors 5 zu den Füßen hin Kaudal (CAU), daher auch
die Bezeichnungen der Winkel.
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Es
sind auch weitere, lineare Verstellmöglichkeiten des C-Arms 3 denkbar,
wie durch die Pfeile 10 und 11 angedeutet wird.
Auch der Patientenlagerungstisch 2 kann in Längsrichtung
und in seiner Höhe
verstellt werden, Pfeile 12 und 13. Alle diese Bewegungsmöglichkeiten
und auch die momentanen Stellungen sind in der Steuereinrichtung 6 bekannt.
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Während einer
Untersuchung und/oder Behandlung, beispielsweise einer Katheterbehandlung am
Herzen, wird nun üblicherweise
eine Vielzahl zweidimensionaler Strahlungsbilder bei verschiedenen
Stellungen des C-Arms 3 aufgenommen. Dabei kann die Aufnahme – je nach
deren Zielsetzung – einige
Sekunden in Anspruch nehmen. Während
dieser Zeit wird die Haut eines Patienten der Röntgenstrahlung der Strahlungsquelle 4 ausgesetzt.
Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es nun, abzuschätzen,
welchem Ortsdosiswert Einwirkpunkte, die Stellen auf dem Patienten
entsprechen, ausgesetzt werden, um bei zu hohen Ortsdosiswerten
eine Dosisüberschreitungsinformation
ausgeben zu können.
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Dabei
soll vorliegend – da
es sich letztlich um eine Abschätzung
handelt – von
folgenden vereinfachenden Annahmen ausgegangen werden. Der Patient
wird als zylinderförmig
und zentral auf dem Patientenlagerungstisch 2 angeordnet
angenommen. Zudem wird davon ausgegangen, dass keine Verstellung
entlang der Richtung 10 erfolgt (eine Verstellung entlang
des Pfeils 11 ist bei der Annahme eines zylindrischen Patienten
bedeutungslos). Gegebenenfalls kann jedoch vorgesehen sein, dass
bei einem bekannten Gewicht des Patienten der Durchmesser des Zylinders
geeignet angepasst wird. Es sei jedoch grundsätzlich angemerkt, dass unter
Verwendung eines Patientenmodells genauerer Art oder Rekonstruktion
der Oberfläche
eines Pati enten beispielsweise durch entsprechende Messdaten die
Oberfläche des
Patienten selber als Einwirkraum betrachtet werden kann und auch
tatsächliche
Strahlungsdosen ermittelt werden können.
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Vorliegend
bilden also der Links-Rechts-Winkel und der Kranial-Kaudal-Winkel den
Einwirkraum, der in den 2 und 3 dargestellt
ist. Dabei sind die entsprechenden Achsen wie oben definiert mit
RAO, LAO, CRA und CAU bezeichnet. t-D bezeichnet den Ortsdosiswert.
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Bei
jeder Strahlungsbildaufnahme während der
Untersuchung und/oder Behandlung wird nun zunächst ein Einwirkbereich 14 bestimmt.
Dazu bleibt zunächst
festzuhalten, dass die Winkelstellungen des C-Arms 3 zunächst einen
Punkt 18 im Einwirkraum definieren. Um diesen Punkt 18 herum
erstreckt sich der Einwirkbereich 14, der durch die Form
des von der Strahlungsquelle 4 erzeugten Strahlungsfeldes,
hier quadratisch, und den Abstand der Strahlungsquelle 4 zum
Patienten bestimmt wird.
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Lassen
sich die Strahlungsquelle 4 und der Detektor 5 miteinander
verkippen, so folgt daraus auch eine entsprechende Verkippung des
Einwirkungsbereichs 14. Die Form des Einwirkbereichs 14 kann
weiter durch Blenden oder dergleichen an der Strahlungsquelle 4 bestimmt
werden. Beispielsweise ist der in 2 dargestellte
Einwirkbereich 14 rechteckig, während die in 3 dargestellten
Einwirkbereiche 14 quadratisch sind. Abhängig von
der Art der Strahlungsquelle und gegebenenfalls verwendeter Blenden
kann der Einwirkbereich selbstverständlich auch rund sein oder
eine gänzlich
andere Form haben.
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Ersichtlich
kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Einwirkbereich 14 leicht durch die Ausgestaltung der
Strahlungsquelle 4, deren Stellung und Abstand zum Patienten
(wobei vorliegend, wie erwähnt,
der zylindrische auf dem Patientenlagerungstisch 2 gelagerte
Patient angenommen wird), und aus den Winkelstellungen des C-Arms 3 ermittelt werden.
Dabei bestimmen die Winkelstellungen den mittleren Punkt 18,
also die Position des Einwirkbereichs 14, die Eigenschaften
der Strahlungsquelle 14 und deren Stellung sowie gegebenenfalls
Blenden die Form des Einwirkbereichs 14, wobei zusätzlich die
Größe des Einwirkbereichs 14 mit
dem Abstand zum Patienten skaliert.
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Ist
der Einwirkbereich 14 erst ermittelt, so wird ein Dosiswert
bestimmt. Dieser hängt
vorliegend von zwei Größen ab,
nämlich
der Aufnahmedauer und dem Abstand der Strahlungsquelle 4 zu
dem Patienten, also dessen Oberfläche. Beispielsweise können beide
Parameter linear eingehen. Allgemein kann der Dosiswert natürlich auch
von anderen oder zusätzlichen
Größen abhängig sein,
beispielsweise von Strom oder Spannung der Strahlungsquelle 4 und/oder
der Fokusgröße. Bildlich
dargestellt ist der Dosiswert die Höhe des in 2 dargestellten
Quaders 19.
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Für jeden
Einwirkpunkt innerhalb des Einwirkbereiches 14 wird nun
der dortige Ortsdosiswert um den eben ermittelten Dosiswert erhöht. Bei
mehreren Strahlungsbildaufnahmen, vgl. 3, kommt es
zu Überlappungen 15,
in denen folglich ein recht hoher Ortsdosiswert auftritt. Dies ist
genauer in der 4 dargestellt, in der der Ortsdosiswert
gegen eine beliebige der beiden Winkelstellungen aufgetragen ist.
Es wird gezeigt, wie sich der Ortsdosiswert bei drei Einwirkbereichen 14 unterschiedlicher
Größe und Dauer
ergibt. Hervorgehoben sind wiederum zwei Überlappungsbereiche 15,
das bedeutet, dass in diesen Bereichen 15 beim erfindungsgemäßen Verfahren
die jeweiligen Dosiswerte der Einwirkbereiche 14 addiert
werden, wie dies durch die aufgesetzten Bereiche 16 verdeutlicht
wird. Als Umhüllende
ergibt sich schließlich
der Verlauf 17 des Ortsdosiswerts t-D.
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Vor
und/oder nach jeder Strahlungsbildaufnahme wird nun überprüft, ob im
gerade betrachteten Einwirkbereich 14 an wenigstens einem
Einwirkpunkt ein erster Schwellwert durch den Ortsdosiswert überschritten
wird. Ist dies der Fall, so wird eine Dosisüberschreitungsinformation ausgegeben.
Dies erfolgt zum einen visuell in Form einer Textwarnung, wobei es
zusätzlich
möglich
ist, eine Darstellung zu erzeugen, die bildlich anzeigt, in welchen
Bereichen die Überschreitung
aufgetreten ist. Zudem können
die entsprechenden Stellungen auch textlich dargestellt werden,
beispielsweise durch Angaben der betroffenen Winkelstellungen des
C-Arms 3. Diese visuelle Darstellung der Dosisüberschreitungsinformation
erfolgt an den Monitoren 7. Eine beispielhafte visuelle Darstellung
könnte
im Wesentlichen der 3 entsprechen. Dabei wird die
Ebene der beiden Winkelstellungen dargestellt, wobei der Ortsdosiswert
an den jeweiligen Positionen farblich codiert hervorgehoben wird.
Zusätzlich
kann, beispielsweise als ein überlagerndes
Rechteck, der sich bei der aktuellen Stellung des C-Arms 3 ergebende
Einwirkbereich mit dargestellt werden, sodass die Wahl weiterer
Projektionen für
die die Untersuchung und/oder Behandlung durchführende Person erleichtert wird.
Zusätzlich
erfolgt ein akustisches Warnsignal als Teil der Dosisüberschreitungsinformation.
Dafür ist
eine entsprechende akustische Wiedergabeeinheit 20 vorgesehen.
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Es
können
jedoch auch weitere, zweite Schwellwerte vorgesehen sein, bei deren Überschreitung
eine weitere Dosisüberschreitungsinformation
ausgegeben wird, insbesondere eine intensivere Warnung. So kann
eine Information/Warnung in mehreren Stufen erreicht werden.
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Schließlich ist
es beim erfindungsgemäß Verfahren
auch möglich,
die Daten über
das Überschreiten
des ersten und/oder des wenigstens einen zweiten Schwellwerts für eine spätere Auswertung abzuspeichern.
Statistisch ausgewertet werden, wie häufig und unter welchen Umständen Überschreitungen
aufgetreten sind. Zudem kann eine Qualitätssicherung betrieben werden.