DE102008047633A1 - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder mit aus einem Führungsring und wenigstens einem Dichtungselement bestehenden Dichtungsanordnungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder (1) für Bremsanlagen von Fahrzeugen, mit einem im Gehäuse des Betriebsbremszylinders (2) angeordneten Betriebsbremskolben (26) sowie mit einem im Gehäuse des Federspeicherbremszylinders (4) angeordneten, durch wenigstens eine Speicherfeder (10) betätigbaren Federspeicherbremskolben (8) mit einer Federspeicherbremskolbenstange (18), welche durch eine zentrale Bohrung (21) einer Zwischenwand (6) zwischen dem Betriebsbremszylinder (2) und dem Federspeicherbremszylinder (4) derart ragt, dass sie auf den Betriebsbremskolben (26) wirkt, wobei in der zentralen Bohrung (21) der Zwischenwand (6) eine Dichtungsanordnung (22) aufgenommen ist, welche das Innere des Betriebsbremszylinders (2) gegenüber dem Inneren des Federspeicherbremszylinders (4) abdichtet und wobei der Federspeicherbremskolben (8) an seiner radial äußeren Umfangsfläche eine weitere Dichtungsanordnung (84) trägt zur Abdichtung einer die Speicherfeder (10) beinhaltenden Federkammer (14) von einer be- und entlüftbaren Federspeicherbremskammer (12) des Federspeicherbremszylinders (4). Die Erfindung sieht vor, dass wenigstens eine der Dichtungsanordnungen (22; 84) einen die Federspeicherbremskolbenstange (18) in der Bohrung (21) der Zwischenwand (6) oder den Federspeicherbremskolben (8) im Federspeicherbremszylinder (4) führenden Führungsring (50; 90) aus einem gegenüber dem Material wenigstens eines Dichtungselements (52; 88) ...
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus einem kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder für Bremsanlagen von Fahrzeugen, mit einem im Gehäuse des Betriebsbremszylinders angeordneten Betriebsbremskolben sowie mit einem im Gehäuse des Federspeicherbremszylinders angeordneten, durch wenigstens eine Speicherfeder betätigbaren Federspeicherbremskolben mit einer Federspeicherbremskolbenstange, welche durch eine zentrale Bohrung einer Zwischenwand zwischen dem Betriebsbremszylinder und dem Federspeicherbremszylinder derart ragt, dass sie auf den Betriebsbremskolben wirkt, wobei in der zentralen Bohrung der Zwischenwand eine erste Dichtungsanordnung aufgenommen ist, welche das Innere des Betriebsbremszylinders gegenüber dem Inneren des Federspeicherbremszylinders abdichtet und wobei der Federspeicherbremskolben an seiner radial äußeren Umfangsfläche eine weitere Dichtungsanordnung trägt, zur Abdichtung einer die Speicherfeder beinhaltenden Federkammer von einer be- und entlüftbaren Federspeicherbremskammer des Federspeicherbremszylinders, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Eine gattungsgemäßer kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder ist beispielsweise aus der
DE 40 11 739 A1 bekannt. Dort ist die Federspeicherbremskolbenstange über einen nicht näher bezeichneten, in die zentrale Bohrung der Zwischenwand eingesetzten Dichtungsring abgedichtet. Weiterhin ist auch der Federspeicherbremskolben mittels eines an seinem äußeren Umfang angeordneten Dichtungsrings gegenüber einer radial inneren Wandung des Federspeicherbremszylinders abgedichtet. - Bei solchen kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylindern betätigt der Federspeicherbremskolben im Parkbremsfall mit seiner Federspeicherbremskolbenstange den Betriebsbremskolben, welcher wiederum eine Betriebsbremskolbenstange aufweist, welche mit einem Bremsmechanismus der Fahrzeugbremse, insbesondere einer Scheibenbremse zusammen wirkt. Ein solcher Bremsmechanismus ist beispielsweise in der
EP 0 740 085 B1 beschrieben und weist einen mit der Betriebsbremskolbenstange gelenkig verbundenen Schwenkhebel auf, welcher mit einer Zuspannwelle drehfest verbunden ist, die mit einer Nockenkontur versehen ist, die bei einem Verdrehen der Zuspannwelle um ihre Längsachse zu einer axialen Relativbewegung eines Bremssattels und einer Bremsbacke einer Scheibenbremse führt. - Da sich der mit der Betriebsbremskolbenstange gelenkig verbundene Schwenkhebel während dieser Bewegung um die Zuspannwelle dreht, wird auf die Betriebsbremskolbenstange und damit auf den Betriebsbremskolben ein Kippmoment um eine Achse senkrecht zur Längsachse ausgeübt. Weil sich im Parkbremsfall die relativ große Stirnfläche der Federspeicherbremskolbenstange am Betriebsbremskolben flächig abstützt, wird dieses Kippmoment daher auch zumindest teilweise auf die Federspeicherbremskolbenstange und auf den Federspeicherbremskolben übertragen. Da die Federspeicherbremskolbenstange durch die eine Dichtungsanordnung in der zentralen Bohrung der Zwischenwand und der Federspeicherbremskolben durch die weitere Dichtungsanordnung gegenüber dem Federspeicherbremszylinder geführt ist, wirkt dieses Kippmoment zumindest teilweise auch auf die Dichtungsanordnungen, was auf Dauer zu einer Beschädigung der Dichtungsanordnungen und damit zu einem Nachlassen der Dichtwirkung führen kann.
- Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder der eingangs erwähnten Art derart weiter zu entwickeln, dass die genannten Dichtungsanordnungen eine höhere Lebensdauer aufweisen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
- Offenbarung der Erfindung
- Die Erfindung sieht vor, dass wenigstens eine der Dichtungsanordnungen einen die Federspeicherbremskolbenstange in der Bohrung der Zwischenwand oder den Federspeicherbremskolben im Federspeicherbremszylinder führenden Führungsring aus einem gegenüber dem Material wenigstens eines Dichtungselements steiferen Material beinhaltet, wobei das Dichtungselement aus einem mit dem Führungsring durch Urformen wie Spritzgießen oder Spritzpressen verbundenen Elastomer besteht.
- Dann kann das Material des Führungsrings so steif gewählt werden, dass er das auf die Federspeicherbremskolbenstange bzw. auf den Federspeicherbremskolben wirkende Kippmoment dauerhaft ohne Schaden abstützen und in die Zwischenwand bzw. in den Federspeicherbremszylinder ableiten kann, während das Material des wenigstens einen Dichtungselements so elastisch gewählt werden kann, dass es günstige Dichtungseigenschaften aufweist und insbesondere im wesentlichen keine Führungsfunktion ausüben muss. Dann können die Toleranzen zwischen dem Führungsring und der radial inneren Wandung der zentralen Bohrung der Zwischenwand bzw. und der radial inneren Wandung des Federspeicherbremskolbens relativ groß gewählt werden, da der Führungsring im wesentlichen keine Dichtungsfunktion zu erfüllen hat, was sich günstig auf die Fertigungskosten auswirkt.
- Zum andern steigt auch die Haltbarkeit der Dichtungsanordnung, weil das wenigstens eine, die Dichtungsfunktion übernehmende Dichtungselement so elastisch ausgeführt werden kann, dass sich das Kippmoment nicht mehr negativ auf seine Lebensdauer auswirkt.
- Günstig für die Lebensdauer der Dichtungsanordnungen ist auch, dass das Dichtungselement mit dem Führungsring einen einstückigen Körper bildet, bei welchem die Verbindungskräfte durch Urformen, d. h. durch eine direkte Form gebung aus einer Formmasse oder einem flüssigen Vorprodukt dadurch entstanden sind, dass der Führungsring als Fertigteil in ein Werkzeug eingelegt wird, in welches dann der Elastomerwerkstoff beispielsweise unter Druck- und Wärmeeinwirkung (Vulkanisation) eingebracht wird. Denn eine solche durch Urformen hergestellte Verbindung ist in der Regel sehr dauerhaft.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Erfindung möglich.
- Insbesondere besteht der Führungsring aus einem Kunststoff wie Acetal.
- Besonders bevorzugt weist der Führungsring wenigstens eine Ausnehmung mit hinterschnittenem Querschnitt auf, welche das wenigstens eine Dichtungselement in hintergreifender Weise durchragt. Der hinterschnittene Querschnitt sorgt neben der aus dem Urformprozess hervorgegangenen stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem Führungsring und dem Dichtungselement für eine zusätzliche formschlüssige Verbindung, was diese noch fester und dauerhafter macht.
- Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Dichtungsabschnitt des Dichtungselements an seinem vom Führungsring weg weisenden Ende einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit zwei Schenkeln aufweist, wobei der eine Schenkel gegen die radial innere Wandung der zentralen Bohrung der Zwischenwand oder gegen den Federspeicherbremszylinder und der andere Schenkel gegen die Federspeicherbremskolbenstange oder gegen den Federspeicherbremskolben dichtet. Damit ergibt sich eine sehr elastische, an die Oberfläche des Gleitpartners leicht anpassbare Dichtung.
- Wenn das wenigstens eine Dichtungselement bezüglich des Führungsrings symmetrisch ausgebildet ist und zwei jeweils axial über den Führungsring hinaus ragende Dichtungsabschnitte aufweist, sind zwei, in Bewegungsrichtung hintereinander oder seriell geschaltete Dichtflächen vorhanden, was die Dichtwirkung vorteilhaft erhöht.
- Eine solche Dichtgeometrie kann im Rahmen des Urformverfahrens auf einfache Weise hergestellt werden, indem die der Führungsring mehrere axiale, insbesondere am Umfang verteilte Durchgangsausnehmungen aufweist, welche dann beim Urformen von der Elastomermasse beidseitig durchsetzt werden, wodurch sich gleichzeitig eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Führungsring und dem Dichtungselement ergibt, wenn die beiden aus dem Führungsring axial heraus ragenden Dichtungsabschnitte größeren Außenmaße als die Innenmaße der Ausnehmungen aufweisen und sich dadurch hinterschnittene Querschnitte ausbilden.
- Besonders bevorzugt ist der Führungsring in radialer Richtung derart elastisch ausgebildet, dass wenigstens ein radial vorstehender Vorsprung des Führungsrings mit einer Ausnehmung in der radial inneren Wandung der zentralen Bohrung der Zwischenwand verrastbar ist. Dann ergibt sich eine einfache Montage des das Dichtungselement tragenden Führungsrings in der Bohrung.
- Nicht zuletzt kann zwischen dem Führungsring und dem wenigstens einen Dichtungselement wenigstens eine Kavität ausgebildet sein, zur Aufnahme von Schmierstoff.
- Genaueres geht aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor.
- Zeichnung
- Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
-
1 eine Querschnittsdarstellung eines kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinders mit einer Dichtungsanordnungen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; -
2 eine vergrößerte Darstellung einer ersten Dichtungsanordnung von1 ; -
3 2 eine vergrößerte Darstellung einer weiteren Dichtungsanordnung von1 . - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- In
1 ist ein kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder1 , nachfolgend Kombizylinder genannt, dargestellt. Der Kombizylinder1 besteht aus einem Betriebsbremszylinder2 und aus einem mit diesem baulich und funktionell verbundenen Federspeicherbremszylinder4 . Der Betriebsbremszylinder2 und der Federspeicherbremszylinder4 sind durch eine Zwischenwand6 voneinander getrennt. Innerhalb des Federspeicherbremszylinders4 ist ein Federspeicherbremskolben8 verschiebbar angeordnet, wobei an einer Seite des Federspeicherbremskolbens8 eine Speicherfeder10 anliegt. Die Speicherfeder10 stützt sich an ihrer entgegen gesetzten Seite am Boden des Federspeicherbremszylinders4 ab. Zwischen dem Federspeicherbremskolben8 und der Zwischenwand6 ist eine Federspeicherbremskammer12 ausgebildet, welche mit einem aus Maßstabsgründen nicht gezeigten Druckregelmodul in Verbindung steht, um diese zu belüften und zu entlüften. Bei Belüftung wird der Federspeicherbremskolben8 unter Verspannung der Speicherfeder10 axial in Lösestellung der Feststellbremse verschoben. Bei dieser Verschiebung des Federspeicherbremskolbens8 wird die Luft, welche innerhalb der die Speicherfeder10 aufnehmenden Federkammer14 ansteht, über ein Entlüftungsventil16 herausgedrückt. Wird dagegen zum Zwecke der Abbremsung die Federspeicherbremskammer12 entlüftet, dann vermag die Speicherfeder10 den Federspeicherbremskolben8 in Zuspannstellung zu verschieben. - Der Federspeicherbremskolben
8 ist mit einer hohlen Federspeicherbremskolbenstange18 verbunden, welche sich durch die Zwischenwand6 in eine Betriebsbremskammer20 des Betriebsbremszylinders2 erstreckt. Eine in eine zentrale Bohrung21 der Zwischenwand6 eingesetzte Dichtungsanordnung22 dichtet gegenüber der Außenwand der Federspeicherbremskolbenstange18 während deren Längsbewegung ab. In die Betriebsbremskammer20 mündet ein nicht gezeigter Einlass, über welchen zum Betätigen des Betriebsbremszylinders2 Druckluft eingelassen und abgelassen wird. Die Druckluft wirkt auf eine innerhalb des Betriebsbremszylinders2 eingesetzte Membrane24 ein, an deren entgegen gesetzter Seite ein Druckstück in Form eines steifen Membrantellers26 vorgesehen ist. Genauer trennt die Membrane24 die mit Druckmittel be- und entlastbare Betriebsbremskammer20 des Betriebsbremszylinders2 von einer eine am Membranteller26 abgestützte Rückholfeder30 aufnehmende Federkammer31 . - Der Membranteller
26 ist mit einer Druckstange28 verbunden, die mit einem Bremsbetätigungsmechanismus außerhalb des Kombizylinders1 zusammenwirkt. Hierbei kann es sich beispielsweise um Betätigungselemente einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs handeln. Der Betriebsbremszylinder2 ist ein aktiver Bremszylinder, d. h. dass die Betriebsbremse durch Belüften der Betriebsbremskammer20 zugespannt und durch Entlüften gelöst wird. Die sich einerseits am Membranteller26 und andererseits am Boden des Betriebsbremszylinders2 abstützende Rückholfeder30 sorgt dafür, dass die Druckstange28 bei entlüfteter Betriebsbremskammer20 in die Lösestellung zurückgeholt wird. - Ein radial äußerer Befestigungsrand
32 der Membrane24 weist einen keilförmigen, sich nach radial innen hin verjüngenden Querschnitt auf. Dieser radial äußere Befestigungsrand32 der Membrane24 mit dem keilförmigen, sich nach radial innen verjüngenden Querschnitt ist in eine komplementär geformte Aufnahme34 mit keilförmigem, sich nach radial außen erweiternden Querschnitt zwischen der Zwischenwand6 und dem Betriebsbremszylinder2 geklemmt. - Die Zwischenwand
6 und der Betriebsbremszylinder2 bilden ihre äußeren Ränder als nach radial außen abgebogene Flansche36 ,38 aus, deren gegeneinander weisende Innenflächen die Aufnahme34 mit keilförmigem Querschnitt zwischen sich ausbilden. - Weiterhin ist an der Membrane
24 wenigstens ein sich in axialer Richtung erstreckender, in Bezug zum Befestigungsrand32 nach radial innen versetzt angeordneter Zentrierring40 ausgebildet, durch welchen sie gegen eine radial innere Umfangsfläche42 einer Wandung44 des Betriebsbremszylinders2 zentrierbar ist. Besonders bevorzugt ist der Zentrierring40 im wesentlichen senkrecht zu einer Mittelebene des Befestigungsrandes32 angeordnet und ragt beispielsweise einseitig von der Membrane24 weg. Denkbar ist allerdings auch, dass anstatt dieses einen Zentrierrings40 oder zusätzlich ein weiterer, in Richtung des Federspeicherbremszylinders4 ragender und gegen die radial innere Umfangsfläche dessen Wandung zentrierender Zentrierring vorgesehen ist. - Nicht zuletzt liegt die radial innere Umfangsfläche
42 des Betriebsbremszylinders2 , gegen welche der Zentrierring40 zentriert, bevorzugt auf einem gedachten Zylinder, dessen Mittelachse koaxial zur Zylinderachse46 ist. Der Zentrierring40 kann wie gezeigt in Umfangsrichtung gesehen vollständig umlaufend oder aus Ringabschnitten bestehend ausgebildet sein. Die Membrane24 ist bevorzugt aus Gummi gefertigt und der Zentrierring40 mit ihr einstückig ausgebildet. - Dann sorgt eine eine axiale Komponente aufweisende Klemmkraft der gegeneinander geklemmten Zwischenwand
6 und Betriebsbremszylinder2 dafür, dass der Zentrierring40 der Membrane24 gegen die radial innere Umfangsfläche42 der Wandung44 des Betriebsbremszylinders2 gepresst wird. Mit anderen Worten sorgt die axiale Komponente der Klemmkraft dafür, dass der Befestigungsrand32 aufgrund der Keilwirkung nach radial außen gezogen und dadurch der Zentrierring40 mit höherer radialer Kraft gegen die radial innere Um fangsfläche42 der Wandung44 des Betriebsbremszylinders2 im Sinne einer Selbstverstärkung der Zentrierung gepresst wird. - Realisierbar ist eine solche axiale Klemmkraftkomponente beispielsweise dadurch, dass der einen Flansch
36 ausbildende Rand des Betriebsbremszylinders2 sowie der Flansch38 der Zwischenwand6 von einem Rand48 der Wandung des Federspeicherbremszylinders4 nach Art einer Bördelung übergriffen werden, welche beispielsweise durch einen Umformprozess hergestellt wird. Diese Bördelung sorgt dann für die axiale Komponente der Klemmkraft. - Die Dichtungsanordnung
22 gemäß2 beinhaltet einen Führungsring50 aus einem gegenüber dem Material wenigstens eines Dichtungselements52 54 , steiferen Material, wobei die Federspeicherbremskolbenstange18 entlang eines zylindrischen Führungsabschnitts56 des Führungsrings50 geführt ist, welcher das wenigstens eine, gegen die Federspeicherbremskolbenstange18 und eine radial innere Wandung58 der zentralen Bohrung21 der Zwischenwand6 dichtende Dichtungselement52 ,54 trägt. Die axiale Erstreckung des Führungsabschnitts56 entspricht im vorliegenden Fall der des Führungsrings50 . Insbesondere besteht der Führungsring50 aus einem steifen Kunststoff wie Acetal und trägt ein Dichtungselement52 aus einem demgegenüber elastischeren Elastomer. Die Federspeicherbremskolbenstange18 , der Federspeicherbremskolben8 und die Zwischenwand6 bestehen bevorzugt aus Aluminium. - Das Dichtungselement
52 ist mit dem Führungsring50 durch einen Urformprozess wie Spritzgießen oder Spritzpressen verbunden, d. h. durch eine direkte Formgebung aus einer Formmasse oder einem flüssigen Vorprodukt dadurch, dass der Führungsring als Fertigteil in ein Werkzeug eingelegt wird, in welches dann der Elastomerwerkstoff beispielsweise unter Druck- und Wärmeeinwirkung (Vulkanisation) eingebracht wird. - Besonders bevorzugt weist der Führungsring
50 zwei stirnseitige, ringförmige und sich axial erstreckende, bezüglich einer senkrecht zur Axial- oder Bewegungsrichtung der Federspeicherbremskolbenstange18 angeordneten Mittel ebene68 des Führungsrings50 symmetrische Ausnehmungen60 ,62 auf, wobei am Umfang mehrere, die beiden Ausnehmungen60 ,62 verbindende Durchbrüche54 vorhanden sind, welche beim Urformprozess von dem Elastomerwerkstoff vor der Vernetzung durchsetzt oder durchflossen werden werden. Von diesen Durchbrüchen ist in2 ein Durchbruch54 im Schnitt exemplarisch gezeigt. Das Dichtungselement52 ist dann in den Ausnehmungen60 ,62 über bezüglich der Mittelebene68 des Führungsrings50 symmetrische Halteabschnitte64 ,66 gehalten, welche über den Durchbruch54 miteinander verbunden sind. - Nicht nur die Halteabschnitte
64 ,66 , sondern das Dichtungselement52 wie auch die gesamte Dichtungsanordnung22 ist bezüglich der Mittelebene68 des Führungsrings50 symmetrisch. Aus den stirnseitigen Ausnehmungen60 ,62 des Führungsrings50 ragen insbesondere Dichtungsabschnitte72 ,74 axial heraus, die an ihren vom Führungsring50 weg weisenden Enden je einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit zwei Schenkeln76 ,78 aufweisen, wobei der jeweils eine Schenkel76 gegen die radial innere Wandung58 der zentralen Bohrung21 der Zwischenwand6 und der jeweils andere Schenkel78 gegen die Federspeicherbremskolbenstange18 dichtet. - Besonders bevorzugt ist der Führungsring
50 in radialer Richtung derart elastisch ausgebildet, dass wenigstens ein radial vorstehender Vorsprung80 des Führungsrings50 mit einer Ausnehmung82 in der radial inneren Wandung58 der zentralen Bohrung21 der Zwischenwand6 verrastbar ist. Zur Montage wird daher der Führungsring50 mit den bereits montierten Dichtungselementen52 ,54 in die zentrale Bohrung21 eingeführt, wobei er sich aufgrund seiner Elastizität ein Stück weit radial komprimieren lässt, bis der Vorsprung80 in die Ausnehmung82 in der radial inneren Wandung58 der Bohrung21 einrastet und sich der Führungsring50 radial elastisch aufweiet, um die Rastverbindung zu sichern. - Die Dichtungsanordnung
84 gemäß3 ist an der radial äußeren Umfangsfläche eines Federtopfes86 des Federspeicherbremskolbens8 angeordnet und zur Abdichtung der die Speicherfeder10 beinhaltenden Federkammer14 von der be- und entlüftbaren Federspeicherbremskammer12 des Federspeicherbremszylinders4 vorgesehen. Diese Dichtungsanordnung84 wird folglich zusammen mit dem Federspeicherbremskolben8 entlang der radial inneren Wandung des Federspeicherbremszylinders4 linear bewegt. - Wie bei der vorangehend beschriebenen Dichtungsanordnung
22 ist das Dichtungselement88 der Dichtungsanordnung84 mit dem Führungsring90 mittels eines Urformprozesses verbunden bzw. zu einem einstückigen Bauteil geformt. Wie zuvor weist auch hier der Führungsring90 zwei axiale Ausnehmungen92 ,94 auf, welche über mehrere am Umfang verteilt angeordnete Durchbrüche96 von Halteabschnitten98 ,100 des Dichtungselements88 diesseits und jenseits der Durchbrüche96 durchsetzt ist. - Im Unterschied zu dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel ragt jedoch nur ein Dichtungsabschnitt
102 aus dem Führungsring90 axial heraus, welcher an seinem vom Führungsring90 weg weisenden Ende einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit zwei Schenkeln104 ,106 aufweist, wobei der eine Schenkel104 gegen die radial innere Wandung des Federspeicherbremszylinders4 und der andere Schenkel106 gegen die radial äußere Umfangsfläche des Federtopfes86 des Federspeicherbremskolbens8 dichtet. Eine radial innere Schulter108 im Bereich des Durchbruchs96 im Führungsring90 sorgt für einen hinterschnittenen Querschnitt und eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Dichtungselement88 und dem Führungsring90 . Weiterhin weisen die Halteabschnitte98 ,100 jeweils kegelige Querschnitte auf, was ebenfalls einen Formschluss zwischen dem Dichtungselement88 und dem Führungsring90 erzeugt. - Wie beim vorangehenden Ausführungsbeispiel ist wenigstens ein radial vorstehender Vorsprung
110 des Führungsrings90 mit einer Ausnehmung112 in der radial äußeren Umfangsfläche des Federtopfes86 des Federspeicherbremskolbens8 verrastbar. - Nicht zuletzt kann zwischen dem Führungsring und dem Dichtungselement
52 , wenigstens eine hier nicht gezeigte Kavität ausgebildet sein, zur Aufnahme von Schmierstoff, welcher den Gleitvorgang zwischen den Dichtungsanordnungen22 , x und dem zugeordneten Gleitpartner erleichtert. -
- 1
- Betriebsbrems- und Federspeicher
- 2
- Betriebsbremszylinder
- 4
- Federspeicherbremszylinder
- 6
- Zwischenwand
- 8
- Federspeicherbremskolben
- 10
- Speicherfeder
- 12
- Federspeicherbremskammer
- 14
- Federkammer
- 16
- Entlüftungsventil
- 18
- Federspeicherbremskolbenstange
- 20
- Betriebsbremskammer
- 21
- Bohrung
- 22
- Dichtungsanordnung
- 24
- Membrane
- 26
- Membranteller
- 28
- Druckstange
- 30
- Rückholfeder
- 31
- Federkammer
- 32
- Befestigungsrand
- 34
- Aufnahme
- 36
- Flansch
- 38
- Flansch
- 40
- Zentrierring
- 42
- radial innere Umfangsfläche
- 44
- Wandung
- 46
- Zylinderachse
- 48
- Rand
- 50
- Führungsring
- 52
- Dichtungselement
- 54
- Durchbruch
- 56
- Führungsabschnitt
- 58
- Wandung
- 60
- Ausnehmung
- 62
- Ausnehmung
- 64
- Halteabschnitt
- 66
- Halteabschnitt
- 68
- Mittelebene
- 72
- Dichtungsabschnitt
- 74
- Dichtungsabschnitt
- 76
- Schenkel
- 78
- Schenkel
- 80
- Vorsprung
- 82
- Ausnehmung
- 84
- Dichtungsanordnung
- 86
- Federtopf
- 88
- Dichtungselement
- 90
- Führungsring
- 92
- Ausnehmung
- 94
- Ausnehmung
- 96
- Durchbruch
- 98
- Halteabschnitt
- 100
- Halteabschnitt
- 102
- Dichtungsabschnitt
- 104
- Schenkel
- 106
- Schenkel
- 108
- Schulter
- 110
- Vorsprung
- 112
- Ausnehmung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4011739 A1 [0002]
- - EP 0740085 B1 [0003]
Claims (10)
- Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder (
1 ) für Bremsanlagen von Fahrzeugen, mit einem im Gehäuse des Betriebsbremszylinders (2 ) angeordneten Betriebsbremskolben (26 ) sowie mit einem im Gehäuse des Federspeicherbremszylinders (4 ) angeordneten, durch wenigstens eine Speicherfeder (10 ) betätigbaren Federspeicherbremskolben (8 ) mit einer Federspeicherbremskolbenstange (18 ), welche durch eine zentrale Bohrung (21 ) einer Zwischenwand (6 ) zwischen dem Betriebsbremszylinder (2 ) und dem Federspeicherbremszylinder (4 ) derart ragt, dass sie auf den Betriebsbremskolben (26 ) wirkt, wobei in der zentralen Bohrung (21 ) der Zwischenwand (6 ) eine Dichtungsanordnung (22 ) aufgenommen ist, welche das Innere des Betriebsbremszylinders (2 ) gegenüber dem Inneren des Federspeicherbremszylinders (4 ) abdichtet und wobei der Federspeicherbremskolben (8 ) an seiner radial äußeren Umfangsfläche eine weitere Dichtungsanordnung (84 ) trägt, zur Abdichtung einer die Speicherfeder (10 ) beinhaltenden Federkammer (14 ) von einer be- und entlüftbaren Federspeicherbremskammer (12 ) des Federspeicherbremszylinders (4 ), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Dichtungsanordnungen (22 ;84 ) einen die Federspeicherbremskolbenstange (18 ) in der Bohrung (21 ) der Zwischenwand (6 ) oder den Federspeicherbremskolben (8 ) im Federspeicherbremszylinder (4 ) führenden Führungsring (50 ;90 ) aus einem gegenüber dem Material wenigstens eines Dichtungselements (52 ;88 ) steiferen Material beinhaltet, wobei das Dichtungselement (52 ;88 ) aus einem mit dem Führungsring (50 ;90 ) durch Urformen wie Spritzgießen oder Spritzpressen verbundenen Elastomer besteht. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsring (
50 ;90 ) aus einem Kunststoff wie aus Acetal besteht. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsring (
50 ;90 ) wenigstens eine Ausnehmung (60 ,62 ;92 ,94 ) mit hinterschnittenem Querschnitt aufweist, welche das wenigstens eine Dichtungselement (52 ;88 ) in hintergreifender Weise durchragt. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (
60 ,62 ;92 ,94 ) am Führungsring (50 ;90 ) stirnseitig angeordnet ist und sich in axialer Richtung erstreckt. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Dichtungselement (
52 ;88 ) mit wenigstens einem Halteabschnitt (64 ,66 ;98 ,100 ) in der wenigstens einen Ausnehmung (60 ,62 ;92 ,94 ) des Führungsrings (50 ;90 ) gehalten ist und wenigstens ein Dichtungsabschnitt (72 ,74 ;102 ) des Dichtungselements (52 ;88 ) über den Führungsring (50 ;90 ) axial hinaus ragt. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteabschnitte (
64 ,66 ;98 ,100 ) des Dichtungselements (52 ;88 ) durch wenigstens einen axialen Durchbruch (54 ;96 ) des Führungsrings (50 ;90 ) miteinander in Verbindung stehen. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Dichtungsabschnitt (
72 ,74 ;102 ) des Dichtungselements (52 ;88 ) an seinem vom Führungsring (50 ;90 ) weg weisenden Ende einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit zwei Schenkeln (76 ,78 ;104 ,106 ) aufweist, wobei der eine Schenkel (78 ;104 ) gegen die radial innere Wandung (58 ) der zentralen Bohrung (21 ) der Zwischenwand (6 ) oder gegen den Federspeicherbremszylinder (4 ) und der andere Schenkel (76 ;106 ) gegen die Federspeicherbremskolbenstange (18 ) oder gegen den Federspeicherbremskolben (8 ) dichtet. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Dichtungselement (
52 ) bezüglich des Führungsrings (50 ) symmetrisch ausgebildet ist und zwei jeweils axial über den Führungsring (50 ) hinaus ragende Dichtungsabschnitte (72 ,74 ) aufweist. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsring (
50 ;90 ) in radialer Richtung derart elastisch ausgebildet ist, dass wenigstens ein radial vorstehender Vorsprung (80 ;110 ) des Führungsrings (50 ;90 ) mit einer Ausnehmung (82 ;112 ) in der radial inneren Wandung (58 ) der zentralen Bohrung (21 ) der Zwischenwand (6 ) oder in der radial äußeren Umfangsfläche des Federspeicherbremskolbens (8 ) verrastbar ist. - Kombinierter Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führungsring (
50 ;90 ) und dem wenigstens einen Dichtungselement (52 ;88 ) zur Aufnahme von Schmierstoff wenigstens eine Kavität ausgebildet ist.
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