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Die
Erfindung betrifft einen Gassack mit einer ersten Seitenwand und
einer zweiten, gegenüberliegenden Seitenwand aus jeweils
einem Gewebeverbund aus Kett- und Schussfäden, wobei die Seitenwände
wenigstens eine mit Gas befüllbare Kammer begrenzen und
die entlang wenigstens eines Verbindungsabschnittes durch einstückiges
Verweben zur Bildung eines Kammerrandes dauerhaft miteinander verbunden
sind.
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Gassäcke
bestehen üblicherweise aus zwei Gewebelagen, welche die
Außenwände des Gassacks bilden und am Umfangsrand
des Gassacks sowie im Bereich von Trennwänden zwischen
benachbarten Kammern durch einstückiges Weben miteinander
verbunden sein können.
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Ein
solcher Gassack ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 052 799 A1 bekannt.
Der darin gezeigte Gassack besteht aus einer oberen und einer unteren
Gewebelage, die in Zwischenabschnitten miteinander verwoben sind.
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Ein
weiterer Gassack der genannten Art ist in der
DE 200 15 134 U1 gezeigt.
Zusätzlich zu den verwebten Abschnitten verlassen in diesem
Gassack einzelne Fäden den Gewebeverbund einer Lage und erstrecken
sich in Richtung zur jeweils gegenüberliegenden Gewebelage.
Diese Fäden sind mit Fäden der gegenüberliegenden
Gewebelage verbunden und bilden so einen Abstandhalter zwischen
den zwei Gewebelagen.
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In
der
DE 10 2005
011 641 A1 ist ein weiterer Gassack gezeigt, der aus zwei
Gewebelagen besteht, die einstückig im Randbereich miteinander
verwoben sind. Bei diesem Gassack verlassen einzelne Fäden
nahe des einstückig verwobenen Gewebeabschnitts das Gewebe
einer Gewebelage und treten auf kürzestem Weg in die zweite
Gewebelage ein. Durch diese Fäden stellt sich beim Aufblasen
des Gassacks zunächst ein definierter Abstand zwischen den
Gewebelagen ein. Zudem entlasten diese Fäden den gewebten
Verbindungsbereich zwischen den beiden Lagen. Bei einem weiteren
Anstieg des Drucks im Gassack können diese Fäden
reißen und so das Volumen des Gassacks vergrößern,
um den Druck im Gassack so zu reduzieren. Dadurch werden die verbundenen
Gewebeabschnitte entlastet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Gassack aus einer ersten Gewebelage
und einer zweiten Gewebelage zu schaffen, der eine erhöhte
Stabilität im Randbereich aufweist.
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Zur
Lösung der Aufgabe ist ein Gassack vorgesehen, mit einer
ersten Seitenwand und einer zweiten, gegenüberliegenden
Seitenwand aus jeweils einem Gewebeverbund aus Kett- und Schussfäden,
wobei die Seitenwände wenigstens eine mit Gas befüllbare
Kammer begrenzen und die entlang wenigstens eines Verbindungsabschnittes
durch einstückiges Verweben zur Bildung eines Kammerrandes
dauerhaft miteinander verbunden sind. Es sind mehrere Fäden
vorgesehen, die sich vom Verbindungsabschnitt weg in Richtung Kammer
verlaufend in einem dem Verbindungsabschnitt direkt vorgelagerten
Bereich erstrecken. Die Fäden verlassen jeweils wechselseitig
den Gewebeverbund einer der Seitenwände in Richtung zur
jeweils anderen Seitenwand und flottieren frei in einem Fadenabschnitt
im Inneren des Gassacks, bevor sie in den Gewebeverbund der anderen
Seitenwand eintreten. In aufgeblasenem Zustand des Gassacks verlaufen
die Fäden jeweils schräg zur gegenüberliegenden
Seitenwand.
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Bislang
wurden die Fäden in einem Gassack so verarbeitet, dass
der Eintrittspunkt eines Fadens in eine Gewebelage genauso weit
von dem einstückig verwobenen Verbindungsabschnitt entfernt
liegt wie der Austrittspunkt des Fadens aus der anderen Gewebelage,
d. h. zwischen den entsprechenden Querfäden der beiden
Lagen ein- bzw. austritt. Liegen die zwei Gewebelagen in nicht aufgeblasenem Zustand
des Gassacks aneinander an, liegt der Eintrittspunkt eines Faden
aus einer Gewebelage genau über dem Austrittspunkt des
Fadens aus der jeweils anderen Gewebelage (siehe
DE 10 2005 011 641 A1 ). „Schräg” bezeichnet
im Gegensatz dazu gemäß der vorliegenden Erfindung,
dass der Eintrittspunkt eines Fadens in eine der Gewebelagen eine
größere Entfernung zum Verbindungsabschnitt hat,
als der Austrittspunkt des Fadens aus der gegenüberliegenden
Gewebelage. Die Fäden verlaufen also diagonal oder zick-zack-förmig
im Inneren des Gassacks zur jeweils anderen Lage. Im Gegensatz zu
den bisher verwendeten „geraden” Fäden
können diese Fäden die bei einem Druckanstieg
entstehenden Zugkräfte in den Fäden besser aufnehmen
und diese sogar teilweise in das Gewebe, das eine höhere
Zugfestigkeit aufweist, einleiten. Dadurch wird eine bessere Entlastung
des Verbindungsabschnitts sowie gegebenenfalls eine Art „Reffen” der
Gewebelage erreicht. Dieses Reffen komprimiert und verdichtet das
Gewebe, was die Reißfestigkeit und die Gasdichtigkeit erhöht.
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Vorzugsweise
liegen in aufgeblasenem Zustand des Gassacks und in Richtung vom
Verbindungsabschnitt zur Kammer betrachtet ein erster frei flottierender
Fadenabschnitt eines Fadens, der den Gewebeverbund einer ersten
Seitenwand verlässt und in den Gewebeverbund der zweiten
Seitenwand eintritt, und ein zweiter frei flottierender, insbesondere
darauffolgender Fadenabschnitt des Fadens, der den Gewebeverbund
der zweiten Seitenwand verlässt und in den Gewebeverbund
der ersten Seitenwand eintritt, nicht parallel zueinander. Dadurch
ist eine besonders gute Lastverteilung auf beide Gewebeverbünde
möglich.
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Vorzugsweise
schließen der erste frei flottierende Fadenabschnitt und
der zweite frei flottierende Fadenabschnitt einen Winkel von mindestens
30° ein, dies bezogen auf den aufgeblasenen Gassackzustand.
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Um
die Dichtheit der Gewebeverbünde zu garantieren, verlassen
die Fäden den Gewebeverbund der jeweiligen Seitenwand nicht
zusammen mit unmittelbar angrenzenden Kett- oder Schussfäden. So
entstehen in einem Gewebeverbund einer Seitenwand nur minimale Fehlstellen.
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Vorzugsweise
sind die Fäden jeweils ausschließlich nur Kett-
oder nur Schussfäden. Die die Gewebeverbünde abschnittsweise
verlassenden Kett- und Schussfäden liegen jeweils parallel
zueinander, sodass die Fäden ebenfalls jeweils parallel
zueinander liegen. Dadurch ist eine sehr gute Lastaufnahme über
die gesamte Länge des Verbindungsabschnittes möglich.
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Die
Fäden können den Gewebeverbund einer Seitenwand
jeweils im gleichen Abstand zum Verbindungsabschnitt, d. h. an den
selben Querfäden, verlassen und wieder eintreten. Die frei
flottierenden Abschnitte definieren den Abstand der ersten Seitenwand
zur zweiten Seitenwand. Liegen die Austrittspunkte und Eintrittspunkte
jeweils in der gleichen Entfernung zum Verbindungsabschnitt, stellt
sich in der gleichen Entfernung vom Verbindungsabschnitt jeweils
der gleiche Abstand zwischen den Gewebelagen ein. Dadurch wird der
Druck im Gassack gleichmäßig auf den gesamten
Verbindungsabschnitt verteilt.
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Vorzugsweise
sind die frei flottierenden Fadenabschnitte mit zunehmender Distanz
vom Verbindungsabschnitt länger ausgebildet, sodass mit
zunehmendem Abstand vom Verbindungsabschnitt eine größere
Distanz zwischen den zwei Gewebelagen möglich ist.
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Die
Fäden können auch relativ zum Gewebeverbund der
Seitenwände verschiebbar sein und die frei flottierenden
Abschnitte somit eine variable Länge aufweisen. Die Fäden
können sich so den Druckverhältnissen im Gassack
besser anpassen. Durch die frei verschiebbaren Fäden ist
zudem eine Refffunktion geschaffen, bei der bei ansteigendem Druck der
Gewebeverbund in Richtung zum Verbindungsabschnitt gerefft wird
und somit eine höhere Stabilität erreicht ist.
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Die
Fäden können aber auch als Opferfäden ausgebildet
sein, die bei zu großem Ansteigen des Druckes reißen
und somit durch das größere Volumen des Gassacks
eine Druckreduzierung erlauben.
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Der
Gassack kann zusätzlich außenseitig beschichtet
sein, um eine größere Dichtigkeit zu bewirken.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen
Gassacks und
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2 eine
Schnittansicht durch den Gassack aus 1.
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Der
in 1 gezeigte Gassack 10 umfaßt eine
erste Seitenwand 12 und eine zweite Seitenwand 14,
die in einem Verbindungsabschnitt 16 miteinander verbunden
sind und so eine mit Gas befüllbare Kammer 18 begrenzen.
Der Verbindungsabschnitt 16 kann hier einerseits die Kammer 18 von
einer weiteren, nicht gezeigten Kammer des Gassacks 10 trennen,
sie kann aber auch den Randbereich des Gassacks 10 definieren.
In jedem Fall ist durch den einlagigen Verbindungsabschnitt 16 ein
Kammerrand gebildet.
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Die
Seitenwände 12, 14 bestehen jeweils aus
einem Gewebeverbund aus Kett- und Schussfäden. Der Verlauf
der Kett- und Schussfäden ist für die zweite Seitenwand 14 schematisch
dargestellt. Die Kettfäden verlaufen parallel zum Verbindungsabschnitt 16,
die Schussfäden verlaufen rechtwinklig zum Verbindungsabschnitt 16.
Der Gewebeverband kann aber auch eine andere Ausrichtung haben.
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In
einem dem Verbindungsabschnitt 16 in Richtung Kammer 18 direkt
vorgelagerten Bereich treten mehrere beabstandete einzelne Fäden 20 aus dem
Gewebeverbund einer Seitenwand aus und treten in den Gewebeverbund
der jeweils anderen Seitenwand ein. Zwischen den Seitenwänden
bilden die Fäden frei flottierende Fadenabschnitte 26, 28, 30, 32,
wobei die Fadenabschnitte 26 und 30 aus dem Gewebeverbund
der zweiten Seitenwand 14 austreten und in den Gewebeverbund
der ersten Seitenwand 12 eintreten, und die Fadenabschnitte 28 und 32 aus
dem Gewebeverbund der ersten Seitenwand 12 austreten und
in den Gewebeverbund der zweiten Seitenwand eintreten.
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Die
Fäden sind hier jeweils nur punktuell mit Verbindungspunkten 22 an
der ersten Seitenwand und an Verbindungspunkten 24 mit
der zweiten Seitenwand verbunden. Das bedeutet, die Fäden
sind nur um jeweils einen Querfaden geschwungen. Es ist aber auch
möglich, dass die Fäden länger in dem
Gewebeverbund der jeweiligen Seitenwand verlaufen.
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Wie
in 2 zu sehen ist, verlaufen die Fäden 20 jeweils
schräg von der ersten Seitenwand 12 zur zweiten
Seitenwand 14 bzw. von der zweiten Seitenwand 14 zur
ersten Seitenwand 12. Wie hier beispielhaft am Abschnitt 28 gezeigt,
ist der Abstand D1 eines Verbindungspunkts 22 des Fadens 20 mit
der ersten Seitenwand 12 hier kürzer als der Abstand
D2 eines Verbindungspunktes 24 des Fadens 20 mit
der zweiten Seitenwand 14. Der frei im Innenraum des Gassacks
flottierende Fadenabschnitt 26 verläuft so schräg
zur jeweils gegenüberliegenden Seitenwand. Die Fadenabschnitte 28, 30, 32,
die weiter vom Verbindungsabschnitt 16 entfernt liegen,
weisen hier eine größere Länge auf. Dadurch
weitet sich der Abstand der ersten Seitenwand 12 und der
zweiten Seitenwand 14 mit zunehmender Entfernung vom Verbindungsabschnitt 16 auf.
Steigt der Druck im Gassack, so können diese vorgelagerten
Fäden einen Teil des Druckes aufnehmen und so den Verbindungsabschnitt 16 entlasten.
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Die
Fäden 20 sind hier jeweils Fäden des Gewebeverbundes
einer der zwei Seitenwände. Es ist aber auch denkbar, dass
die Fäden 20 nicht Bestandteil eines der Gewebeverbünde
sind und zusätzlich im Innenraum des Gassacks 10 an
den beiden Seitenwänden 12, 14 befestigt
sind.
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In
der hier gezeigten Ausführungsform sind die den Gewebeverbund
verlassenden Fäden 20 jeweils ausschließlich
nur Kett- oder nur Schussfäden. Damit liegen die Fäden 20 jeweils
parallel zueinander und sind gleichmäßig über
die gesamte Länge des Verbindungsabschnittes 16 verteilt.
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Die
Fäden 20 können aber auch abhängig von
der Form des Gassacks 10 bzw. der Form der Seitenwände 12, 14 in
unregelmäßigen Abständen angeordnet sein.
Insbesondere müssen die Fäden 20 nicht
parallel zueinander verlaufen.
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In
der dargestellten Ausführungsform sind die Verbindungspunkte 22, 24 mit
der ersten Seitenwand 12 und der zweiten Seitenwand 14 jeweils
im gleichen Abstand zum Verbindungsabschnitt 16 angeordnet,
d. h. sie liegen jeweils am selben Querfaden
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Die
Verbindungspunkte 22, 24 können aber auch
in verschiedenen Abständen zum Verbindungsabschnitt 16 angeordnet
sein.
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Die
Fäden 20 sind hier fest mit der ersten Seitenwand 12 und
der zweiten Seitenwand 14 verbunden. Die Fäden 20 können
aber auch relativ zum Gewebeverbund der Seitenwände 12, 14 verschiebbar
sein. Dadurch ist dann die Länge der frei flottierenden
Fadenabschnitte 26 variabel. Der Gassack 10 ist
so besser an die Druckverhältnisse anpassbar. Bei einer
durch einen starken Druck verursachten Streckung der Fäden 20 kann
es dabei zu einem Reffen des Gewebeverbundes der ersten bzw. der
zweiten Seitenwand 12, 14 kommen. Durch das Reffen der
Seitenwände 12, 14 nehmen die Stabilität
des Gassacks bzw. des Verbindungsabschnittes 16 und die
Gasdichtigkeit weiter zu.
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Statt
der hier gezeigten stabilen Fäden 20 können
die Fäden 20 auch eine definierte geringere Reißfestigkeit
aufweisen, sodass sie bei einem zu starken Druckanstieg in der Kammer 18 des
Gassacks 10 reißen und so ein größeres
Volumen der Kammer 18 zulassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006052799
A1 [0003]
- - DE 20015134 U1 [0004]
- - DE 102005011641 A1 [0005, 0008]