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Die
Erfindung betrifft einen Rückspiegel für einen
Kraftwagen nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Um
dem Fahrer eines Kraftwagens zu ermöglichen, den rückwärtigen
Bereich ohne Kopfdrehung einzusehen, sind an Kraftwagen seitlich
angebrachte Rückspiegel vorgesehen. Aufgrund der Ausbildung
derartiger Rückspiegel in Form einer Fläche mit
konstanter Krümmung ergibt sich zwar eine reale Wiedergabe
des rückwärtigen Bereiches, die geometrischen
Gegebenheiten führen jedoch in der Regel zu einem stark
eingeschränkten Sichtfeld. Es sind Rückspiegel
mit seitlich angeordneten Zonen asphärischer Spiegelgeometrie
bekannt, welche eine Erweiterung des Sichtfeldes zu den Seiten hin
ermöglichen. Insbesondere bei Lastkraftwagen und ähnlichen
Nutzfahrzeugen besteht jedoch das Problem, dass das Sichtfeld gerade
in einem vorderen Bereich des Fahrzeuges nahe der Fahrzeugflanken
stark eingeschränkt ist. Solche Fahrzeuge weisen daher
oftmals Anordnungen mehrerer Spiegel auf, um eine Sichtfelderweiterung
zu ermöglichen. In der Regel wird hierzu ein Vierspiegelsystem
mit einem Haupt-, Weitwinkel-, Front- und Anfahrspiegel verwendet. Solche
Systeme sind aufwendig und erhöhen die Herstellungskosten
des Fahrzeugs.
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In
der
DE 197 46 816
A1 ist ein Allsicht-Rückspiegel für Kraftfahrzeuge
offenbart, bei dem eine Erweiterung des Sichtfeldes durch eine aufwendige
Gestaltung der Spiegelgeometrie erzielt wird. Die Spiegelplatte
hat dabei die Form eines schräg liegenden Fragezeichens,
um die Darstellung eines möglichst weiten Bereiches zu
ermöglichen. Durch die starke Krümmung mehrerer
Bereiche eines solchen Spiegels kommt es dabei jedoch zu Verzerrungen,
welche die Entfernungswahrnehmung durch den Fahrer des Kraftwagens
beeinträchtigen.
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Auch
die Herstellung einer solchen stark gekrümmten Spiegelplatte
ist zeit- und kostenaufwendig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Rückspiegel
für einen Kraftwagen bereitzustellen, welcher einen möglichst großen
Sichtbereich zu gewährleisten vermag und dabei einfach
und kostengünstig herzustellen ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Rückspiegel mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßer Rückspiegel weist ein
Spiegelgehäuse, einen Spiegelhalter zur Befestigung dieses
Gehäuses an einem Bauteil des Kraftwagens, sowie eine in
dem Gehäuse angeordnete Spiegelplatte auf. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass ein oberer Bereich der Spiegelplatte als asphärisches
Spiegelelement ausgebildet ist. Aus der Perspektive des Fahrers
des Kraftwagens bildet dieser obere Bereich im Wesentlichen einen
Teil des Himmels, sowie den Horizont ab. Insbesondere die Horizontwahrnehmung
ist für den Fahrer von Bedeutung, um ihm die Orientierung
und Entfernungseinschätzung im unterhalb des Horizonts
gelegenen Bereich zu ermöglichen. Da dieser obere Bereich
der Spiegelplatte lediglich der Orientierung des Fahrers dient, ist
dort keine exakte Entfernungswiedergabe nötig, weswegen
dieser Bereich problemlos asphärisch ausführbar
ist. Durch die asphärische Geometrie wird in diesem Bereich
eine Aufweitung des Sichtwinkels erzielt. Der gesamte Spiegel kann
nun stärker gegenüber der Hochachse des Fahrzeuges
verschwenkt werden, wobei der Horizont noch immer im Blickfeld verbleibt.
Damit wird gleichzeitig vorteilhaft das Blickfeld des Fahrers an
den Fahrzeugflanken entlang in Richtung auf die Fahrzeugfront hin
erweitert.
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Ein
derartiger Spiegel ist dabei bevorzugt als Außenspiegel
für einen Lastkraftwagen ausgebildet. Durch die Blickfelderweiterung
in Richtung auf die Fahrzeugfront können somit vorteilhaft
weitere Spiegel der üblichen Vierspiegelanordnung eingespart werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein überwiegender
Bereich der Spiegelplatte als konstant gekrümmte Fläche
ausgebildet ist. Damit ist in dem durch diesen Bereich abgebildeten
Sichtfeld für den Fahrer eine sichere Entfernungsabschätzung
möglich. Insbesondere ist dabei der unterhalb des oberen
asphärischen Bereiches der Spiegelplatte gelegene Bereich
als konstant gekrümmte Fläche ausgebildet. Es
ist jedoch in weiterer Ausgestaltung auch möglich, einen
seitlichen Bereich der Spiegelplatte ebenfalls als asphärisches Spiegelelement
auszubilden, um so gleichzeitig eine Erweiterung des Sichtfelds
zu den Seiten hin zu ermöglichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Spiegelplatte
gegenüber dem Spiegelhalter um zumindest eine Achse verschwenkbar,
um so eine Einstellung und Anpassung des Sichtfeldes nach individuellen
Gegebenheiten des Fahrzeugs bzw. des Fahrers zu ermöglichen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist, insbesondere
bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Rückspiegels
bei einem Lastkraftwagen, mittels des unteren Bereichs der Spiegelplatte
ein Bereich bis zu einer Vorderachse des Kraftwagens aus einem Fahrerhaus
des Kraftwagens heraus einsehbar. Eine gute Sicht auf diesen Bereich ist
insbesondere beim Anfahren, sowie bei Abbiegevorgängen
nach rechts, insbesondere bei Linkslenkerfahrzeugen im Rechtsverkehr,
besonders bedeutsam. Der Spiegel ermöglicht hier, einen
Bereich rechts neben dem Fahrzeug einzusehen, in welchem beim Anfahren
oder Rechtsabbiegen andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder
Fußgänger besonders gefährdet sind.
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Im
Folgenden soll anhand der Zeichnung die Erfindung und ihre Ausführungsformen
näher erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der Anordnung eines erfindungsgemäßen
Rückspiegels am Fahrerhaus eines Lastkraftwagens, und
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2 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Rückspiegels.
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1 zeigt
eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Anordnung eines erfindungsgemäßen
Rückspiegels 12 an einem Fahrerhaus 14 eines
Lastkraftwagens. Der Rückspiegel 12 ist dabei
schematisch dargestellt, wobei aus Übersichtsgründen
die Darstellung des Spiegelgehäuses und des Spiegelhalters,
welcher an der Säule 16 festgelegt wäre,
entfallen. Zum Vergleich ist ein ebenfalls schematisch dargestellter
konventioneller Rückspiegel 18 in die Darstellung
mit aufgenommen. Die Linie 20 bezeichnet die obere Begrenzung
des Sichtfeldes, sowohl für den erfindungsgemäßen
Rückspiegel 12, als auch für den konventionellen
Rückspiegel 18. Diese Begrenzung muss in dieser
Höhe verlaufen, so dass dem Fahrer des Lastkraftwagens
ermöglicht wird, im Rückspiegel den Himmel und
Horizont wahrzunehmen und sich so zu orientieren. Ist der konventionelle Rückspiegel 18 so
eingestellt, dass die Obergrenze seines Sichtfeldes mit der Linie 20 übereinstimmt,
so ergibt sich für den konventionellen Rückspiegel 18 eine
Untergrenze des Sichtfeldes entlang der Linie 22.
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Wie
in 2 zu erkennen, ist der erfindungsgemäße
Rückspiegel 12 in zwei Bereiche aufgeteilt. Ein
unterer Bereich 24 ist dabei wie ein konventioneller Rückspiegel,
d. h. im Wesentlichen in Form einer Fläche mit konstanter
Krümmung geformt. Der obere Bereich 26 der Spiegelplatte
weist dagegen eine asphärische Krümmung auf. Der
durch diesen asphärischen Bereich 26 abgebildete
Teil des Sichtfeldes erstreckt sich in der 1 zwischen
den Linien 20 und 28, umfasst also den schraffierten
Bereich 30. In diesem Bereich wird im Wesentlichen der
Horizont sowie der Himmel abgebildet. Hier kann also die Verzerrung
durch eine asphärische Krümmung im Bereich 26 des
erfindungsgemäßen Rückspiegels 12 in Kauf
genommen werden, da in diesem Bereich keine exakte Entfernungswahrnehmung
und Objekterkennung durch den Fahrer nötig ist. Der Bereich 30 dient lediglich
der Orientierung und bringt den Horizont als Bezugspunkt in das
vom Spiegel dargestellte Bild ein. Da das Sichtfeld durch die asphärische
Krümmung im Bereich 26 des erfindungsgemäßen
Rückspiegels 12 aufgeweitet wird, kann dieser
im Vergleich zum konventionellen Rückspiegel 18 mit
seinem unteren Ende 32 weiter in Richtung der Fahrzeugfront 34 geneigt
werden. Die Untergrenze des vom erfindungsgemäßen
Rückspiegel 12 abgebildeten Sichtbereich verläuft
daher nicht mehr entlang der Linie 22, sondern entlang
der somit ebenfalls weiter in Richtung der Fahrzeugfront 34 verschobenen Linie 36,
es wird also ein Bereich bis hin zu einer Vorderachse 38 des
Lastkraftwagens abgebildet. Das Sichtfeld des erfindungsgemäßen
Rückspiegels 12 ist daher um eine Strecke d1 gegenüber
dem Sichtfeld eines konventionellen Rückspiegels 18 erweitert. Der
durch die Begrenzungen 22, 38 und d1 einsehbare
Bereich liefert dem Fahrer zusätzlich ein hochwertiges
Bild in gewohnter Abbildungsqualität frei von Verzerrungen,
ohne dass der Fahrer seinen Blick in einen weiteren Spiegel lenken
muss. Dadurch können gegebenenfalls zu diesem Zweck eingesetzte Zusatzspiegel
am Fahrerhaus 14 des Lastkraftwagens entfallen.
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Die
Erfindung ist weiterhin ebenfalls auf Personenkraftwagen übertragbar.
Zur Orientierung für den Fahrer dient dort in der Regel
nicht unbedingt der Horizont, sondern oftmals das Fahrzeugheck.
Ein asphärisch geformter Teil der Spiegelplatte wäre
bei einem derartigen Rückspiegel für einen Personenkraftwagen
somit nicht in einem oberen Bereich der Spiegelplatte, sondern in
einem zur Fahrzeugseitenwand gerichteten Bereich der Spiegelplatte
angeordnet, wodurch der Spiegel weiter nach außen geschwenkt werden
könnte und so das Sichtfeld nach außen hin durch
eine qualitativ hochwertige Abbildung erweitert würde.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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