DE102008045655A1 - Dampfturbinensystem mit einer Kondensationsdampfturbine mit einer energieeffizienten Sperrdampfversorgung - Google Patents

Dampfturbinensystem mit einer Kondensationsdampfturbine mit einer energieeffizienten Sperrdampfversorgung Download PDF

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Abstract

Ein Dampfturbinensystem weist eine Kondensationsdampfturbine auf, die Wellenlabyrinthe, eine Sperrdampfzuführeinrichtung, mit der die Wellenlabyrinthe sperrbar sind, und frischdampfseitig einen Ausgleichskolben mit einer Ausgleichsleitung aufweist, die in den Abdampfstutzen der Kondensationsturbine mündet, wobei in der Ausgleichsleitung ein Druckhalteventil geschaltet ist, mit dem ein erstes vorbestimmtes Druckniveau in der Ausgleichsleitung stromauf des Druckhalteventils haltbar ist, und vor dem Druckhalteventil eine Staudampfabführleitung vorgesehen ist, die in die Sperrdampfzuführeinrichtung mündet, so dass, wenn in der Ausgleichsleitung stromauf des Druckhalteventils das erste vorbestimmte Druckniveau erreicht ist, von dem Ausgleichskolben via die Staudampfabführleitung in das Sperrdampfzuführsystem Dampf führbar und damit die Wellenlabyrinthe sperrbar sind.

Description

  • Dampfturbinensystem mit einer Kondensationsdampfturbine mit einer energieeffizienten Sperrdampfversorgung Eine Kondensationsdampfturbine findet beispielsweise bei einer industriellen Anwendung als Antrieb eines Prozessgasverdichters in einer verfahrenstechnischen Anlage oder als Antrieb eines Generators in einem Kraftwerk Anwendung. Der Kondensationsdampfturbine wird Frischdampf beispielsweise mit einem Druck von 100 bar bei 500°C zugeführt und auf etwa 0,05 bar entspannt. Der entspannte Dampf wird dann in einem Kondensator kondensiert. Gegen den Unterdruck im Kondensator ist die Kondensationsdampfturbine an beiden Wellendurchtritten am Gehäuse abzudichten.
  • Die Dampfturbine weist einen Läufer mit einer Welle und ein Gehäuse auf, das den Läufer umgibt. Die Welle ist an ihren Längsenden außerhalb des Gehäuses mit Lagern gelagert, so dass die Welle durch das Gehäuse sich erstreckt. An diesen Wellendurchtritten durch das Gehäuse sind Labyrinthe zum berührungslosen Abdichten des Dampfturbinengehäuses gegen die Welle vorgesehen. Durch diese Labyrinthe tritt bei Überdruck Leckdampf aus, der beispielsweise als Wrasendampf an die Umgebung abgegeben wird. Die Kondensationsdampfturbine ist gegen das Vakuum im Gehäuse abgedichtet, damit einen Lufteinbruch in das Gehäuse unterbunden ist. Hierfür sind beide Wellenlabyrinthe mit einer Sperrdampfzugabe versehen, durch die das Labyrinth nach außen hin gesperrt ist, so dass ein Einströmen von Luft von außen in das Gehäuse unterbunden ist.
  • Herkömmlich wird als Sperrdampf mit einem Druckregelventil auf etwa 1,05 bar gedrosselter Frischdampf bereitgestellt, mit dem die Labyrinthe beaufschlagt werden. Zum Kühlen des Sperrdampfs ist häufig ein Sperrdampfkühler vorgesehen, damit insbesondere das abdampfseitige Labyrinth, das eine Betriebstemperatur von unter 100°C hat, durch die Sperrdampfbeauf schlagung lediglich einer abgemilderten Temperaturbelastung ausgesetzt ist.
  • Der Frischdampfanteil, der als Sperrdampf verwendet wird, steht der Kondensationsdampfturbine zur Energiegewinnung nicht zur Verfügung. Dadurch ist es wünschenswert den Frischdampfanteil, der als Sperrdampf verwendet wird, möglichst gering zu halten.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Dampfturbinensystem mit einer Kondensationsdampfturbine zu schaffen, wobei die Kondensationsdampfturbine eine energieeffiziente Sperrdampfversorgung aufweist.
  • Das erfindungsgemäße Dampfturbinensystem weist eine Kondensationsdampfturbine auf, die Wellenlabyrinthe, eine Sperrdampfzuführeinrichtung, mit der die Wellenlabyrinthe sperrbar sind, und frischdampfseitig einen Ausgleichskolben mit einer Ausgleichsleitung aufweist, die in den Abdampfstutzen der Kondensationsdampfturbine mündet, wobei in der Ausgleichsleitung ein Druckhalteventil geschaltet ist, mit dem ein erstes vorbestimmtes Druckniveau in der Ausgleichsleitung stromauf des Druckhalteventils haltbar ist, und vor dem Druckhalteventil eine Staudampfabführleitung vorgesehen ist, die in die Sperrdampfzuführeinrichtung mündet, so dass, wenn in der Ausgleichsleitung stromauf des Druckhalteventils das erste vorbestimmte Druckniveau erreicht ist, von dem Ausgleichskolben via die Staudampfabführleitung in das Sperrdampfzuführsystem Dampf führbar und damit die Wellenlabyrinthe sperrbar sind.
  • An dem Ausgleichskolben tritt beim Betrieb der Kondensationsdampfturbine ein Leckdampf auf, der von der Ausgleichsleitung abführbar ist. Beim Beginn des Betriebs der Kondensationsdampfturbine ist das Druckhalteventil geschlossen, da stromauf des Druckhalteventils in der Ausgleichsleitung das erste vorbestimmte Druckniveau von dem Leckdampf noch nicht erreicht ist. Dadurch sammelt sich stromauf des Druckhalteventils in der Ausgleichsleitung der Leckdampf an und staut sich auf. Dadurch erhöht sich nach und nach das Druckniveau stromauf des Druckhalteventils in der Ausgleichsleitung, bis das erste vorbestimmte Druckniveau erreicht ist. Dann öffnet sich das Druckhalteventil derart, dass stromauf des Druckhalteventils in der Ausgleichsleitung das erste vorbestimmte Druckniveau stets gehalten ist und dementsprechend Leckdampf durch die Ausgleichsleitung in den Abdampfstutzen abgeleitet wird.
  • Das erste vorbestimmte Druckniveau ist derart festgelegt, dass der stromauf des Druckhalteventils aufgestaute Staudampf als ein Sperrdampf für das Wellenlabyrinth geeignet ist. Dadurch, dass die Ausgleichsleitung stromauf des Druckhalteventils eine Staudampfabführleitung aufweist, die in die Sperrdampfzuführeinrichtung mündet, ist der Staudampf als Sperrdampf dem Wellenlabyrinth beim Betrieb der Kondensationsdampfturbine zur Verfügung gestellt, sobald das erste vorbestimmte Druckniveau in dem Staudampf erreicht ist. Dadurch kann vorteilhaft der ohnehin verlorene Leckdampf aus dem Ausgleichskolben als Sperrdampf in der Sperrdampfzuführeinrichtung verwendet werden, so dass der Sperrdampf als ein Frischdampfanteil für die Kondensationsdampfturbine nicht abgezweigt zu werden braucht.
  • Der überschüssig vorliegende Leckdampf, der nicht als Staudampf bzw. Sperrdampf in dem Wellenlabyrinth verbraucht werden kann, wird über das Druckhalteventil durch die Ausgleichsleitung zu dem Abdampfstutzen geführt. Hervorgerufen durch die Differenz des ersten vorbestimmten Druckniveaus und dem Vakuumzustand in dem Abdampfstutzen ergibt sich ein etwas verringerter Differenzdruck über den Ausgleichskolben, was in der Größenrelation zu einem herkömmlichen Frischdampfdruck vernachlässigbar ist.
  • Durch das erfindungsgemäße Dampfturbinensystem wird beim Betrieb der Kondensationsdampfturbine kein Frischdampf zum Sperren des Wellenlabyrinths gebraucht, wodurch der Frischdampfverbrauch der Kondensationsdampfturbine vorteilhaft geringer ist, als wenn der Sperrdampfverbrauch durch abgezapf ten Frischdampf gedeckt werden würde. In der Regel hat der Staudampf bereits ein Regelrad der Kondensationsdampfturbine passiert, so dass bereits mit dem Staudampf in der Kondensationsdampfturbine Energie gewonnen wurde. Außerdem hat der Staudampf verglichen mit herkömmlichem Frischdampf eine etwa 50°C bis 60°C kältere Temperatur, so dass das Wellenlabyrinth nur eine geringere Temperaturbelastung erfährt bzw. der Staudampf als Sperrdampf nicht so stark abgekühlt zu werden braucht. Ferner kann die Nennweite der Ausgleichsleitung geringer als sie bei einer herkömmlichen Kondensationsdampfturbine ausgeführt sein, da lediglich der überschüssige Leckdampf zu dem Abdampfstutzen geführt zu werden braucht.
  • Bevorzugt ist es, dass in der Staudampfabführleitung eine Rückschlagklappe mit einer Durchströmrichtung in Richtung zu der Sperrdampfzuführeinrichtung vorgesehen ist. Somit ist mit der Rückschlagklappe eine Strömung von der Ausgleichsleitung zu dem Sperrdampfzuführsystem freischaltbar, wohingegen ein Rückstrom von dem Sperrdampfzuführsystem zu der Ausgleichsleitung durch die Rückschlagklappe unterbunden ist. Dadurch kann der Staudampf über die Rückschlagklappe von der Ausgleichsleitung in die Sperrdampfzuführeinrichtung nur strömen, wenn der Druck stromauf des Druckhalteventils in der Ausgleichsleitung höher ist als in dem Sperrdampfzuführsystem. Somit ist es unterbunden, dass das Sperrdampfzuführsystem der Ausgleichsleitung einen höheren Druck aufprägt, als er momentan in der Ausgleichsleitung vorherrscht.
  • Die Sperrdampfzuführeinrichtung weist bevorzugt eine Sperrdampfzuführleitung für die Wellenlabyrinthe und ein Sperrdampfregelventil auf, das zwischen der Frischdampfzuführung und der Sperrdampfzuführleitung geschaltet ist und mit dem ein zweites vorbestimmtes Druckniveau in der Sperrdampfzuführleitung haltbar ist. Somit sind die Wellenlabyrinthe via die Sperrdampfzuführleitung mit Frischdampf von der Frischdampfzuführung versorgbar, wobei mit dem Sperrdampfregelventil der Sperrdampf auf das zweite vorbestimmte Druckniveau gedrosselt ist. Das zweite vorbestimmte Druckniveau ist der art gewählt, dass es zum Sperren der Wellenlabyrinthe geeignet ist.
  • Bevorzugt ist das erste vorbestimmte Druckniveau höher als das zweite vorbestimmte Druckniveau. Dadurch kann, wenn der Staudampf in der Ausgleichsleitung stromab des Druckhalteventils das erste vorbestimmte Druckniveau erreicht hat, via die Rückschlagklappe in die Sperrdampfzuführleitung strömen, in der das zweite vorbestimmte Druckniveau herrscht, das niedriger als das erste vorbestimmte Druckniveau ist.
  • Bevorzugt weist die Kondensationsdampfturbine ein frischdampfseitiges Wellenlabyrinth auf, das mit der Sperrdampfleitung mit Sperrdampf versorgbar ist. Das frischdampfseitige Wellenlabyrinth ist bevorzugt durch das erste vorbestimmte Druckniveau selbstsperrbar. Sobald in der Ausgleichsleitung das erste vorbestimmte Druckniveau erreicht ist, ist das erste vorbestimmte Druckniveau der Sperrdampfzuführleitung aufgeprägt. Außerdem liegt an dem frischdampfseitigen Wellenlabyrinth von dem Ausgleichskolben her das erste vorbestimmte Druckniveau an, wodurch Dampf von dem Ausgleichskolben durch das frischdampfseitige Wellenlabyrinth strömt. Dadurch ist das frischdampfseitige Wellenlabyrinth durch das erste vorbestimmte Druckniveau selbst sperrbar, wodurch von dem frischdampfseitigen Wellenlabyrinth kein Sperrdampf verbraucht wird. Das erste vorbestimmte Druckniveau liegt bevorzugt bei 1,1 bar und das zweite vorbestimmte Druckniveau liegt bevorzugt bei 1,05 bar.
  • Außerdem ist es bevorzugt, dass in der Sperrdampfzuführleitung stromab der Einmündung der Staudampfzuführleitung ein Sperrdampfkühler vorgesehen ist. Beim Betrieb der Kondensationsdampfturbine treten abströmseitig Temperaturen auf, die unter 100°C liegen. Von daher sind die Bauteile der Kondensationsdampfturbine in deren Betrieb im Abdampfbereich auf etwa dieses Temperaturniveau erwärmt. Dadurch, dass herkömmlich Frischdampf eine Temperatur von etwa 500°C hat, ist die Temperatur des Staudampfs nicht wesentlich vermindert. Somit hat der dem abdampfseitigen Wellenlabyrinth zur Verfügung gestellte Sperrdampf ein Temperaturniveau, das weit höher als die Betriebstemperatur der abdampfseitigen Bauteile ist. Somit würde unter Beaufschlagung des abdampfseitigen Wellenlabyrinths mit ungekühltem Sperrdampf das abdampfseitige Wellenlabyrinth einer hohen Temperaturbelastung ausgesetzt sein. Abhilfe schafft der Sperrdampfkühler, mit dem der Sperrdampf auf ein verkraftbares Temperaturniveau abkühlbar ist.
  • Das Dampfturbinensystem weist bevorzugt eine Leckageabführleitung zum Abführen von Leckdampf des frischdampfseitigen Wellenlabyrinths und des abdampfseitigen Wellenlabyrinths auf. Ferner ist es bevorzugt, dass von der Leckdampfleitung der Leckdampf mit einem Gebläse und/oder einem Leckdampfkondensator abführbar ist.
  • Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dampfturbinensystems anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
  • 1 eine schematische Darstellung des Dampfturbinensystems im Anfahrbetrieb einer Kondensationsdampfturbine,
  • 2 eine schematische Darstellung des Dampfturbinensystems mit der Kondensationsdampfturbine im Dauerbetrieb und
  • 3 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Dampfturbinensystems.
  • In 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Dampfturbinensystem gezeigt, wohingegen in 3 ein herkömmliches Dampfturbinensystem gezeigt ist. Sowohl das erfindungsgemäße Dampfturbinensystem gemäß 1 und 2 als auch das herkömmliche Dampfturbinensystem gemäß 3 weist eine Kondensationsdampfturbine 1 auf, zu der Frischdampf an einer Frischdampfzuführung 2 zuführbar ist. Der Frischdampf wird in der Kondensationsdampfturbine 1 bis auf Vakuum entspannt und an einem Abdampfstutzen 3 einem Kondensator (nicht gezeigt) zur Kondensation zugeführt. Die Kondensationsdampfturbine ist zweistufig ausgeführt und ist von einer Hochdruckstufe 4 und einer Niederdruckstufe 5 gebildet. Zum Axialschubausgleich der Hochdruckstufe 4 und der Niederdruckstufe 5 ist ein erster Ausgleichskolben 6 vorgesehen, durch den Leckdampf tritt. Der Leckdampf wird über eine erste Ausgleichsleitung 7 abgeführt, die als eine Zwischeneinspeisung 8 zwischen der Hochdruckstufe 4 und der Niederdruckstufe 5 ausgeführt ist. An dem ersten Ausgleichskolben 6 ist ein zweiter Ausgleichskolben 9 vorgesehen, mit dem der Druck nach dem ersten Ausgleichskolben 6 abbaubar ist. Von dem zweiten Ausgleichskolben 9 ist eine zweite Ausgleichsleitung 10 vorgesehen, die in den Abdampfstutzen 3 mündet. Die Kondensationsdampfturbine 1 weist einen Läufer auf, der außerhalb eines Gehäuses der Kondensationsdampfturbine 1 gelagert ist. Dadurch tritt der Läufer mit seiner Welle durch das Gehäuse, an dem frischdampfseitig ein Wellenlabyrinth 11 und abdampfseitig ein Wellenlabyrinth 12 vorgesehen ist. Die Wellenlabyrinthe 11 und 12 sind als geteilte Labyrinthe ausgeführt, die beim Betrieb der Kondensationsdampfturbine 1 mit Sperrdampf beaufschlagt sind, der für das frischdampfseitige Wellenlabyrinth 11 durch eine frischdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 13 und für das abdampfseitige Wellenlabyrinth 12 durch eine abdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 14 zugeführt wird.
  • Der Sperrdampf ist von der Frischdampfzuführung 2 beziehbar, wobei der Frischdampf mit einem Sperrdampfregelventil 15 auf ein für den Sperrdampf geeignetes Druckniveau druckreduziert wird. Zur Abkühlung des Sperrdampfs, der in das abdampfseitige Wellenlabyrinth 12 gespeist wird, ist in der abdampfseitigen Sperrdampfzuführleitung 14 ein Sperrdampfkühler 16 vorgesehen.
  • Jeweils ein Anteil des Sperrdampfs strömt durch das frischdampfseitige Wellenlabyrinth 11 bzw. durch das abdampfseitige Wellenlabyrinth 12 und wird von einer frischdampfseitigen Leckdampfabführleitung 17 bzw. einer abdampfseitigen Leckdampfabführleitung 18 abgeführt. Der Leckdampf wird mit einem Gebläse 19 aus den Leckdampfabführleitungen 17, 18 gefördert, wobei stromauf des Gebläses 19 ein Leckdampfkondensator 20 vorgesehen werden kann.
  • Wie es aus 1 und 2 ersichtlich ist, weist das erfindungsgemäße Dampfturbinensystem zusätzlich zu dem herkömmlichen Dampfturbinensystem gemäß 3 in der zweiten Ausgleichsleitung 10 ein Druckhalteventil 21 auf. Das Druckhalteventil 21 ist eingerichtet stromauf in der zweiten Ausgleichsleitung den Druck auf 1,1 bar zu halten. Zwischen dem zweiten Ausgleichskolben 9 und dem Druckhalteventil 21 ist eine Staudampfabführleitung 22 vorgesehen, in der eine Rückschlagklappe 23 eingebaut ist. Die Staudampfabführleitung 22 mündet von der zweiten Ausgleichsleitung 10 in die frischdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 13 und die abdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 14. Die Rückschlagklappe 23 sperrt in Strömungsrichtung von den Sperrdampfzuführleitungen 13, 14 zu der zweiten Ausgleichsleitung 10 und ist auf Durchströmung schaltbar von der zweiten Ausgleichsleitung 10 zu den Sperrdampfzuführleitungen 13, 14. Das Sperrdampfregelventil 15 ist eingerichtet in den Sperrdampfzuführleitungen 13, 14 einen Druck von 1,1 bar zu halten.
  • In 1 ist das Anfahren der Kondensationsdampfturbine des erfindungsgemäßen Dampfturbinensystems gezeigt. Beim Anfahren wird der Kondensationsdampfturbine 1 an der Frischdampfzuführung 2 Frischdampf zugeführt, so dass sich frischdampfseitig in der Kondensationsdampfturbine 1 ein entsprechender Druck einstellt. Über den ersten Ausgleichskolben 6 und den zweiten Ausgleichskolben 9 entspannt sich dieser Druck, wobei durch den zweiten Ausgleichskolben 9 sich ein entsprechender Leckdampfstrom einstellt. In der Startphase der Kondensationsdampfturbine 1 herrscht in der zweiten Ausgleichsleitung 10 ein Druck, der unterhalb des ersten vorbestimmten Druckniveaus liegt, wodurch das Druckhalteventil 21 geschlossen ist.
  • Von der Frischdampfzuführung 2 und über das Sperrdampfregelventil 15 entspannt liegt Sperrdampf in den Sperrdampfzuführ leitungen 13, 14 mit einem Druck von 1,05 bar an, mit dem die Wellenlabyrinthe 11 und 12 zum Sperren beaufschlagt sind. Dadurch, dass in der Staudampfabführleitung 22 stromab der Rückschlagklappe 23 ein Druck von 1,05 bar und stromauf der Rückschlagklappe 23 ein Druck anliegt, der niedriger als 1,05 bar ist, ist die Rückschlagklappe 23 gesperrt.
  • Beim Fortführen des Anfahrens der Kondensationsdampfturbine 1 staut sich in der zweiten Ausgleichsleitung 10 immer mehr Leckdampf, der von dem zweiten Ausgleichskolben 9 in die zweite Ausgleichsleitung 10 strömt. Schließlich erreicht der Druck in der zweiten Ausgleichsleitung 10 stromauf des Druckhalteventils 21 einen Druck, der höher als 1,05 bar ist, so dass die Rückschlagklappe 23 sich öffnet und das Sperrdampfregelventil 15 sich schließt. Dadurch wird der Staudampf, der sich als Leckdampf in der zweiten Ausgleichsleitung 10 angestaut hat, von der zweiten Ausgleichsleitung 10 durch die Rückschlagklappe 23 via die Staudampfabführleitung 22 sowohl in die frischdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 13 als auch in die abdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 14 gebracht. Steigt der Druck in der zweiten Ausgleichsleitung 10 stromauf des Druckhalteventils 21 auf 1,1 bar, so öffnet sich das Druckhalteventil 21 und der überschüssige Leckdampf in der zweiten Ausgleichsleitung 10 wird zu dem Abdampfstutzen 3 geführt. Somit ist mit Hilfe des Druckhalteventils 21 erreicht, dass der Staudampf lediglich einen Maximaldruck von 1,1 bar erreicht und mit Hilfe der Rückschlagklappe 23 und des Sperrdampfregelventils 15 erzielt, dass der Staudampf in die Sperrdampfzuführleitungen 13, 14 mit einem Minimaldruck auf 1,05 bar geleitet wird. Dadurch ist die Kondensationsdampfturbine 1 nach einer gewissen Zeit des Anfahrens mit Sperrdampf aus dem zweiten Ausgleichskolben 9 in einem Druckbereich zwischen 1,05 bar und 1,1 bar versorgt.
  • Der Staudampf in der Staudampfabführleitung 22 passiert den Sperrdampfkühler 16 und erreicht via die abdampfseitigen Sperrdampfzuführleitung 14 das abdampfseitige Wellenlabyrinth 12. Aufgrund von Strömungsverlusten ist der Druck am zweiten Ausgleichskolben 9 höher als am Eintritt, an dem die frischdampfseitige Sperrdampfzuführleitung 13 in das frischdampfseitige Wellenlabyrinth 11 mündet, so dass die Sperrdampfströmung von der frischdampfseitigen Sperrdampfzuführleitung 13 in das frischdampfseitige Wellenlabyrinth 11 zum Erliegen kommt. Dadurch strömt von dem zweiten Ausgleichskolben 9 direkt Staudampf 24 durch das frischdampfseitige Wellenlabyrinth 11, so dass dieses gesperrt ist.

Claims (10)

  1. Dampfturbinensystem mit einer Kondensationsdampfturbine (1), die Wellenlabyrinthe (12), eine Sperrdampfzuführeinrichtung (13 bis 15), mit der die Wellenlabyrinthe (12) sperrbar sind, und frischdampfseitig einen Ausgleichskolben (9) mit einer Ausgleichsleitung (10) aufweist, die in den Abdampfstutzen (3) der Kondensationsdampfturbine (1) mündet, wobei in der Ausgleichsleitung (10) ein Druckhalteventil (21) geschaltet ist, mit dem ein erstes vorbestimmtes Druckniveau in der Ausgleichsleitung (10) stromauf des Druckhalteventils (21) haltbar ist, und vor dem Druckhalteventil (21) eine Staudampfabführleitung (22) vorgesehen ist, die in die Sperrdampfzuführeinrichtung (13 bis 15) mündet, so dass, wenn in der Ausgleichsleitung (10) stromauf des Druckhalteventils (21) das erste vorbestimmte Druckniveau erreicht ist, von dem Ausgleichskolben (9) via die Staudampfabführleitung (22) in das Sperrdampfzuführsystem (13 bis 15) Dampf führbar und damit die Wellenlabyrinthe (12) sperrbar sind.
  2. Dampfturbinensystem gemäß Anspruch 1, wobei in der Staudampfabführleitung (22) eine Rückschlagklappe (23) mit einer Durchströmrichtung in Richtung zu der Sperrdampfzuführeinrichtung (13 bis 15) vorgesehen ist.
  3. Dampfturbinensystem gemäß Anspruch 2, wobei die Sperrdampfzuführeinrichtung eine Sperrdampfzuführleitung (13, 14) für die Wellenlabyrinthe (12) und ein Sperrdampfregelventil (15) aufweist, das zwischen einer Frischdampfzuführung (2) und der Sperrdampfzuführleitung (13, 14) geschaltet ist und mit dem ein zweites vorbestimmtes Druckniveau in der Sperrdampfzuführleitung (13, 14) haltbar ist.
  4. Dampfturbinensystem gemäß Anspruch 3, wobei das erste vorbestimmte Druckniveau höher als das zweite vorbestimmte Druckniveau ist.
  5. Dampfturbinensystem gemäß Anspruch 3 oder 4, wobei die Kondensationsdampfturbine (1) ein frischdampfseitiges Wellenlabyrinth (11) aufweist, das mit der Sperrdampfleitung (13, 14) mit Sperrdampf versorgbar ist.
  6. Dampfturbinensystem gemäß Anspruch 5, wobei das frischdampfseitige Wellenlabyrinth (11) durch das erste vorbestimmte Druckniveau selbstsperrbar ist.
  7. Dampfturbinensystem gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei das erste vorbestimmte Druckniveau bei 1,10 bar und das zweite vorbestimmte Druckniveau bei 1,05 bar liegt.
  8. Dampfturbinensystem gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei in der Sperrdampfzuführleitung (13, 14) stromab der Einmündung der Staudampfabführleitung (22) ein Sperrdampfkühler (16) vorgesehen ist.
  9. Dampfturbinensystem gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das Dampfturbinensystem eine Leckdampfabführleitung (17, 18) zum Abführen von Leckdampf des frischdampfseitigen Wellenlabyrinths (11) und des abdampfseitigen Wellenlabyrinths (12) aufweist.
  10. Dampfturbinensystem gemäß Anspruch 9, wobei von der Leckdampfleitung (17, 18) der Leckdampf mit einem Gebläse und/oder einem Leckdampfkondensator abführbar ist.
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