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Die
Erfindung betrifft eine Werkzeughaltervorrichtung für eine Werkzeugmaschine
zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken, insbesondere in der Art
eines Kopfrevolvers ausgebildet, mit einem Außengehäuse, insbesondere zur Aufnahme
von Werkzeughaltereinrichtungen, mit einem Schwenkantrieb zum Schwenken
des Außengehäuses gegenüber einem
Grundkörper
in vorgebbare Arbeitsstellungen, mit einer Verriegelungseinrichtung
zum Verriegeln des Außengehäuses in
der jeweiligen Arbeitsstellung und mit einer die Verriegelungseinrichtung betätigenden
Ansteuereinrichtung.
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Werkzeughaltervorrichtungen,
bei denen Werkzeugträgereinrichtungen
an einem Revolverelement vorgesehen sind, das mittels eines Schwenkantriebes
in eine betreffende Drehposition einstellbar ist, die für eine Bearbeitung
mit dem betreffenden, in der Werkzeugträgereinrichtung gehaltenen Bearbeitungswerkzeug
vorgesehen ist, sind in verschiedenen Bauformen bekannt. So zeigt
beispielsweise das Dokument
DE 10 2005 021 202 B3 eine Werkzeugrevolvereinheit,
bei der Werkzeugträgereinrichtungen an
einer drehbaren Werkzeugscheibe angebracht sind.
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Beim
Betrieb derartiger Einheiten, sei es dass die Revolvereinheit in
Form einer Werkzeugscheibe ausgebildet ist oder in Form eines sogenannten
Kopfrevolvers, kommt es zu hohen Beanspruchungen mit entsprechend hohen
Drehmomenten, die die Werkzeugscheibe oder den Kopfrevolver aus der
Sollposition zu verdrehen suchen, wenn Bearbeitungen durchgeführt werden,
bei denen am betreffenden Revolverelement feststehende Werkzeuge
angebracht sind, beispielsweise Drehmeißel für Dreharbeiten oder Schneidwerkzeuge
für mit
linearer Arbeitsbewegung erfolgende Stoß- oder Schälvorgänge, wie dies insbesondere
beim Betrieb von Kopfrevolvern der Fall ist. Um bei derartigen Beanspruchungen
eine hochwertige Bearbeitung sicherzustellen, sind daher besondere
Maßnahmen
erforderlich, die eine sichere Festlegung der Revolvereinheit in
der Soll-Schwenkposition ermöglichen.
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Bei
der erwähnten,
bekannten Lösung
ist hierfür
eine hydraulisch betätigbare
Bremseinrichtung vorgesehen, die durch Andrücken eines Bremsbelages an
eine Bremsscheibe ein Haltemoment erzeugt. Bei Auftreten hoher Belastungen
ist dadurch eine sichere Positionsfestlegung der Revolvereinheit nicht
erreichbar.
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Im
Hinblick hierauf ist es bei bewegbaren, Bearbeitungswerkzeuge tragenden
Revolvereinheiten auch bereits bekannt, die Lagefestlegung des das Werkzeug
tragenden Bauelementes mittels eines formschlüssigen Rasteingriffes von mit
einer Hirthverzahnung versehenen Verriegelungselementen sicherzustellen,
wobei derartige Festlegeeinrichtungen ebenfalls hydraulisch betätigbar sind,
siehe beispielsweise das Dokument
DE 39 13 139 C2 .
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Zwar
vermeidet die Benutzung einer Verrastung über mit Hirthverzahnung versehene
Elemente die Nachteile, die bei der eingangs genannten bekannten
Lösung
durch unzureichende Haltemomente der Bremseinrichtung gegeben sind,
dafür müssen jedoch
bei den bekannten Lösungen
mit fluidbetätigten
Verzahnungselementen die Nachteile eines hohen Bauaufwandes und
eines großen
Raumbedarfs für
Druckräume,
Fluidleitungen, Fluidanschlüsse
und dergleichen in Kauf genommen werden.
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Aus
der
DE 20 2007
002 442 U1 ist ein drehbarer angetriebener Servo-Werkzeugsupport bekannt
geworden, der mehrere Werkzeughalter aufweist, die sich frei um
360° drehen
lassen, um ein Werkstück
aus verschiedenen Winkeln zu bearbeiten. Der Servo-Werkzeugsupport
weist eine Revolverkopfbasis, einen Revolverkopf, wenigstens einen Werkzeughalter,
eine Werkzeugdreheinrichtung und eine Werkzeughalterdreheinrichtung
auf. Der Revolverkopf ist mit der Revolverkopfbasis durch eine Gelenkwelle
verschwenkbar verbunden. Die Gelenkwelle steht mit einem Motor in
Verbindung, um den Revolverkopf in Drehung zu versetzen. Die in
Befestigungslöchern
des Revolverkopfes gelagerten Werkzeughalter können sich jeweils frei in einem
verlangten Winkel drehen, und das Werkzeug kann sich ebenfalls frei
drehen, um sich dem Werkstück
aus verschiedenen Richtungen anzunähern und die Bearbeitung auszuführen.
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Die
DE 696 09 787 T2 offenbart
eine Dreh- bzw. Revolverkopfvorrichtung für eine Werkzeugmaschine, umfassend
ein Gehäuse,
einen Motor, welcher an einer hinteren Oberfläche bzw. Fläche des Gehäuses montiert bzw. festgelegt
ist, einen Revolver bzw. Dreh- bzw. Revolverkopf zum Festlegen von Werkzeugen,
eine Werkzeugantriebswelle, welche in den Revolver integriert ist,
wobei ein erster und ein zweiter Planetengetriebemechanismus in
dem Gehäuse
integriert sind, wobei der Revolver mit dem Motor durch die ersten
und zweiten Planetengetriebemechanismen verbunden ist, und wobei
die Werkzeugantriebswelle mit dem Motor durch den ersten Planetengetriebemechanismus
verbunden ist. Durch den ersten und zweiten Planetengetriebemechanismus
können
sowohl der Revolver bzw. Revolverkopf als auch die Werkzeugantriebswelle
für ein
Drehen durch einen gemeinsamen Motor angetrieben werden. Das Hohlrad
des zweiten Planetengetriebemechanismus kann durch eine Kupplung
ergriffen bzw. verriegelt oder gelöst bzw. frei gegeben werden,
während
der Revolver durch ein Verriegeln desselben mit der Kupplung verriegelt
oder gelöst
werden kann.
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Im
Hinblick hierauf liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Werkzeughaltervorrichtung zur Verfügung zu stellen, die bei besonders
kompakter Bauweise gleichzeitig eine besonders sichere Positionsfestlegung
von an einer Revolvereinheit befindlichen Werkzeugträgereinrichtungen
sicherstellt, selbst bei Auftreten hoher Belastungen.
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Erfindungsgemäß ist diese
Aufgabe durch eine Werkzeughaltervorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruches
1 in seiner Gesamtheit aufweist.
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Danach
besteht eine wesentliche Besonderheit der Erfindung darin, dass
die Ansteuereinrichtung, welche die Verriegelungseinrichtung betätigt, ein
Planetenradgetriebe aufweist. Bei der bei der Erfindung vorgesehenen
Benutzung eines solchen Getriebes kämmt ein antreibbares Sonnenrad
mit zumindest einem Planetenrad, das wiederum mit zwei Hohlrädern kämmt, von
denen das eine Hohlrad ortsfest am Grundkörper der Werkzeughaltervorrichtung angeordnet
ist, während
das andere drehbare Hohlrad bei dessen durch den Antrieb des Sonnenrades erzeugten
Drehbewegungen in seiner einen Drehrichtung die Verriegelung des
schwenkbaren Außengehäuses am
Grundkörper
bewirkt und in der anderen Drehrichtung die Verriegelung aufhebt.
Dadurch, dass anstelle einer Bremseinrichtung eine Verriegelungseinrichtung
für das
die Werkzeugträgereinrichtungen
aufweisende Außengehäuse vorgesehen
ist, ergibt sich zum einen der Vorteil, dass im Vergleich zu einer
Lagesicherung mittels durch eine Bremseinrichtung erzeugter Haltemomente
eine einwandfreie Lagefixierung auch bei hohen Belastungen erreicht wird.
Zum anderen ermöglicht
die über
ein Planetenradgetriebe erfolgende motorische Betätigung der Verriegelungseinrichtung
eine wesentlich vereinfachte und äußerst kompakte Bauweise, verglichen
mit üblichen,
fluidbetätigten
Verriegelungseinrichtungen.
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Ein
besonderer Vorteil resultiert aus der Benutzung einer Getriebeeinrichtung
der im Anspruch 1 angegebenen Auslegung, weil diese Bauform die
Realisierung von sehr hohen Untersetzungen bei Verwendung von wenigen
Verzahnungsstufen ermöglicht.
Dadurch kann nicht nur die Zahl der verwendeten Bauteile stark reduziert
werden, sondern ein solches Getriebe zeichnet sich auch durch eine
besonders geringe Getriebebaulänge
aus, wodurch ein derartiges Getriebe ohne konstruktive Schwierigkeiten
sich innerhalb eines Außengehäuses, insbesondere
bei einem Kopfrevolver, einbauen läßt. Die bei derartigen Getrieben
realisierbaren Untersetzungen sind durch Wahl der Unterschiede der
Zähnezahl
der Hohlräder
wählbar,
wobei sich besonders hohe Untersetzungen ergeben, wenn sich die
Zähnezahlen nur
um einen geringen Betrag unterscheiden.
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Was
die Ansteuerung der Verriegelungseinrichtung betrifft, ist die Anordnung
erfindungsgemäß so getroffen,
dass das drehbare Hohlrad ein Steuerteil, insbesondere in Form einer
Nockenbahn aufweist, das ein Verriegelungselement der Verriegelungseinrichtung
ansteuert, das in der jeweiligen Verriegelungsstellung ein weiteres,
zweites, ortsfestes Verriegelungselement mit einem dritten, bewegbaren Verriegelungselement
verriegelt.
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Wenn
die jeweiligen Verriegelungselemente aus Verzahnungselementen einer
Hirthverzahnung gebildet sind oder aus einzelnen Rampenelementen bestehen,
ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, dass die Nockenbahnen
Steuerkurven bilden, die Drehbewegungen des bewegbaren Hohlrades
in eine axiale Verschiebebewegung des ersten Verriegelungselementes
umsetzen.
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Wenn
die jeweiligen Verriegelungselemente aus Verzahnungselementen einer
Hirthverzahnung gebildet sind oder aus einzelnen Rampenelementen bestehen,
kann der Verriegelungseingriff durch axiales Zusammenfahren der
Verzahnungselemente oder Rampenelemente bewirkt werden.
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Hinsichtlich
der Bauweise der aus Verzahnungselementen einer Hirthverzahnung
gebildeten Verriegelungseinrichtung kann die Anordnung so getroffen
sein, wie dies in der
deutschen
Patentanmeldung 10 2007 035 030.0 als noch nicht vorveröffentlichter
Stand der Technik aufgezeigt ist, wobei das dritte, bewegbare Verriegelungselement
mit dem relativ zum Grundkörper
schwenkbaren Außengehäuse der
Werkzeughaltervorrichtung, namentlich in Form eines Revolverkopfes,
verbunden ist.
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Entsprechend
dem nicht vorveröffentlichten Stand
der Technik kann hierbei das vom Steuerteil des drehbaren Hohlrades
ansteuerbare erste Verriegelungselement Rollen aufweisen, die als
Nockentaster dienen und an betreffenden Nockenbahnen des Steuerteiles
des bewegbaren Hohlrades bei dessen Drehung ablaufen.
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Hierbei
bildet das erste Verriegelungselement einen ersten, zur Schwenkachse
des Außengehäuses konzentrischen
Kranz der Hirthverzahnungen, und die Nockenbahnen weisen axiale
Vertiefungen auf, wobei bei Drehung des die Nockenbahnen enthaltenden
Hohlrades das Auslaufen der Rollen aus den Vertiefungen den ersten
Kranz der Hirthverzahnungen axial in Zahneingriff mit einem zweiten Kranz
und einem dritten Kranz der Hirthverzahnungen bewegt, die am ortsfesten
zweiten bzw. dem bewegbaren, dritten Verriegelungselement vorgesehen sind.
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Hinsichtlich
des Getriebes kann vorgesehen sein, dass das jeweilige Planetenrad
in axialer Richtung gesehen mit gleicher Zähnezahl oder verschiedener
Zähnezahl
mit den beiden übereinander
angeordneten Hohlrädern
kämmt.
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Bei
besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen
ist neben dem Schwenkantrieb ein eigenständiger Drehantrieb für das jeweilige
Planetenradgetriebe vorgesehen. Dies eröffnet die Möglichkeit, für Schwenkantrieb
und Drehantrieb unterschiedlich ausgelegte, an die jeweiligen verschiedenen
Anforderungen angepaßte
elektromotorische Antriebe vorzusehen. Bei Benutzung elektromotorischer
Antriebe aus Rotor und Stator kann in an sich bekannter Weise eine
sensorlose Positionsbestimmung des betreffenden Rotors vorgesehen
sein, beispielsweise unter Benutzung von Regeleinrichtungen und
-verfahren solcher Art, wie es beispielsweise im Dokument
DE 103 33 414 A1 offenbart
ist. Hierbei entsteht innerhalb des Gehäuses kein zusätzlicher
Platzbedarf. Vielmehr kann die über
eine Schnittstelle mit der Maschinensteuerung verbundene Regeleinrichtung
außerhalb
des Gehäuses
angeordnet und mit den betreffenden Motoren im Gehäuse lediglich über dreiphasige
Anschlussleitungen verbunden sein.
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In
besonders vorteilhafter Weise kann die Anordnung hierbei so getroffen
sein, dass beide Elektromotoren zueinander und zur Achse der Schwenkbewegung
des Außengehäuses konzentrisch
einer über
dem anderen angeordnet sind. Diese koaxiale Anordnung, bezogen auf
die Achse der Schwenkbewegung, eröffnet nicht nur die Möglichkeit eines
besonders einfachen Direktantriebes für das Sonnenrad des Planetengetriebes
und das Außengehäuse, sondern
ermöglicht
auch eine besonders schlanke Gestaltung des Gehäuses.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im
Einzelnen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Schrägansicht eines
Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Werkzeughaltervorrichtung
in Form eines Revolverkopfes;
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2 einen
gegenüber
einer praktischen Ausführungsform
etwa in halber Größe dargestellten Längsschnitt
des Kopfrevolvers von 1;
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3 eine
gegenüber 2 vergrößert gezeichnete
perspektivische Schrägansicht
lediglich des in 2 mit A bezeichneten, die Verriegelungseinrichtung
enthaltenden Vorrichtungsabschnittes, ohne Grundkörper und
mit abgenommenem Außengehäuse;
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4 eine
gegenüber 3 weiter
vergrößerte perspektivische
Darstellung des Hirthverzahnungen und ein zugeordnetes Steuerteil
aufweisenden Teilbereiches der Verriegelungseinrichtung und
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5 eine
der 4 entsprechende Darstellung eines abgewandelten
Ausführungsbeispieles.
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Nachstehend
ist die Erfindung am Beispiel eines Kopfrevolvers erläutert. Die 1 zeigt
den als Ganzes mit 1 bezeichneten Kopfrevolver, der mit
seinem Grundkörper 3 in
Form eines plattenartigen Körpers
quadratischen Umrisses mit einer nur schematisiert angedeuteten
Aufnahme 5 einer Werkzeugmaschine (nicht dargestellt) verbunden
ist. Vom Grundkörper 3 ausgehend
in Richtung der in 2 mit 7 bezeichneten
Hochachse, die eine Schwenkachse 7 der Vorrichtung definiert,
schließt
sich außenseitig ein
Außengehäuse 9 an,
gefolgt von einer oberen, das Gesamtgehäuse vervollständigenden
Abdeckhaube 11. Das Außengehäuse 9 weist
beispielsweise vier einen Rechteckquader umgebende Seitenwände mit
je einem unteren, ebenen Wandteil 13 und einem oberen Wandteil 15 mit
einer Abschrägung 17 auf.
An jeder Abschrägung 17 befinden
sich vier Werkzeugträger,
jeweils bestehend aus einer Klemmleiste 19 und einer Spannschraube 21.
Die Werkzeugträger sind
in der Art von Werkzeugspanneinrichtungen ausgebildet und halten
die jeweiligen Bearbeitungswerkzeuge mit Hilfe der Werkzeugspannung.
In der bei Kopfrevolvern üblichen
Art können
Bearbeitungswerkzeuge an den Werkzeugträgern festgespannt werden und
durch Verdrehen des Außengehäuses 9 um
die Schwenkachse 7 relativ zum Grundkörper 3 in die gewünschte Arbeitsposition
gebracht werden.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 bis 4 wird ein
Ausführungsbeispiel
einer Verriegelungseinrichtung näher
erläutert,
mittels deren das Außengehäuse 9 relativ
zum Grundkörper 3 in
Schwenk- oder Arbeitspositionen verriegelbar ist. Wesentliche Hauptkomponenten
dieser Verriegelungseinrichtung sind drei Verriegelungselemente,
an denen sich jeweils ein zur Schwenkachse 7 konzentrischer
Kranz mit axial vorstehenden Zähnen
einer Hirthverzahnung 23 befindet. Genau gesagt, handelt
es sich um ein erstes Verriegelungselement 25 in Form eines Ringkörpers, der
zwischen Verriegelungs- und Freigabestellungen axial verschiebbar
geführt
ist, um ein zweites ortsfestes Verriegelungselement 27,
das am Grundkörper 3 mittels
Schrauben 28 fest angebracht ist, sowie um ein drittes,
bewegbares Verriegelungselement 29, das mit dem Außengehäuse 9 mittels Schrauben 30 verschraubt,
also mit diesem um die Achse 7 schwenkbar ist. Die Zähne von
zweitem 27 und drittem Verriegelungselement 29 bilden
konzentrisch nebeneinanderliegende Zahnkränze, mit denen der Zahnkranz
des axial bewegbaren ersten Verriegelungselementes 25 gleichzeitig
in Verriegelungseingriff kommen kann, wenn das erste Verriegelungselement 25 axial
in die Verriegelungsstellung bewegt ist.
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Die
Ansteuereinrichtung zur Betätigung
der Verriegelungseinrichtung, d. h. zum Steuern der Axialbewegungen
des ersten Verriegelungselementes 25, weist als Besonderheit
ein Planetenradgetriebe auf, das einen elektromotorischen, der Verriegelungseinrichtung
eigens zugeordneten Drehantrieb, der vorzugsweise einen Wechselstrom-Servomotor 31 aufweist,
mit einem abtriebsseitigen, bewegbaren Hohlrad 33 getrieblich
verbindet. Dieses Hohlrad 33 weist einen seine Innenverzahnung 35 umgebenden Rundkörper 37 auf.
An die Innenverzahnung 35 des bewegbaren Hohlrades 33 schließt sich
koaxial die Innenverzahnung 39 eines ortsfesten, d. h.
mit dem Grundkörper 3 verschraubten
Hohlrades 41 an. Dieses weist axial nach oben vorspringende,
bogenförmige
Führungskörper 43 auf,
die bogenförmige Schlitzöffnungen 45 im
Rundkörper 37 durchgreifen, deren
Länge in
Um fangsrichtung so bemessen ist, dass Freiräume für Drehbewegungen des bewegbaren
Hohlrades 33 in beiden Richtungen innerhalb der durch die
Schlitzöffnungen 45 gebildeten
Freiräume gebildet
sind.
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Die
Führungskörper 43,
die integraler Bestandteil des ortsfesten Hohlrades 41 bilden
und an ihrem unteren Ende über
Schrauben 47 mit dem Grundkörper 3 fest verbunden
sind, bilden an ihren oberen, ebenen Endflächen 49 Trägerflächen für den oberen
Endteil der Vorrichtung, nämlich
die Abdeckhaube 11 des Gehäuses und den darin untergebrachten
Schwenkantrieb 51 zum Erzeugen der gewünschten Einstell-Schwenkbewegungen
des Außengehäuses 9 relativ
zum Grundkörper 3.
Elektrischer Antriebsmotor 53, dessen Steuerung sowie das
zugehörige
Schwenkgetriebe 55, das über eine Verzahnung 57 mit
dem Außengehäuse 9 gekoppelt ist,
können
in geeigneter, dem Stand der Technik entsprechender Weise ausgestaltet
sein, so dass sich die nähere
Erläuterung
dieser Elemente erübrigt.
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Die
Ansteuerung der Verriegelungseinrichtung erfolgt mit Hilfe eines
Planetenradgetriebes. Dieses weist ein vom Elektromotor 31 unmittelbar
angetriebenes Sonnenrad 59 auf, das mit drei Planetenrädern 61 kämmt. Deren
axiale Länge
ist so bemessen, dass ihre Außenverzahnung
sowohl mit der Innenverzahnung 35 des drehbaren Hohlrades 33 als auch
mit der Innenverzahnung 39 des ortsfesten Hohlrades 41 kämmt. Wie
bereits erwähnt,
weisen die Innenverzahnungen 35 und 39 geringfügig unterschiedliche
Zähnezahlen
auf, und die Zähnezahl
des Sonnenrades 59 ist wesentlich kleiner als diejenige der
Planetenräder 61.
Letztere kämmen
beim vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiel
in axialer Richtung gesehen mit gleicher Zähnezahl mit den beiden übereinander
angeordneten Hohlrädern 41 und 33. Alternativ
könnten
jedoch die Planetenräder 61 axial voneinander
abgesetzte Außenverzahnungen
mit unterschiedlicher Zähnezahl
aufweisen, also mit unterschiedlichen Zähnezahlen mit den Hohlrädern 41, 33 kämmen.
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Bei
dieser Konfiguration des Planetenradgetriebes ergibt sich für Drehbewegungen
des drehbaren Hohlrades
33, bezogen auf die Drehzahl des Sonnenrades
59 ein äußerst hohes
Untersetzungsverhältnis,
das sich bei der gezeigten Bauweise des Getriebes entsprechend der
nachstehend angegebenen Beziehung berechnet:
worin i das Übersetzungsverhältnis, z
1 die Zähnezahl des
Sonnenrades, z
2 die Zähnezahl des ortsfesten Hohlrades
41,
z
3 die Zähnezahl
des drehbaren Hohlrades
33 und z
4 die
jeweilige Zähnezahl
der Planetenräder
61 bedeuten.
Bei einem Beispiel, bei dem für
die Zähnezahlen
gilt: Sonnenrad z
1 = 9, Hohlrad
41 z
2 = 60, Hohlrad
33 z
3 =
63 und Planetenräder
61 z
4 = 25 jeweils, errechnet sich dementsprechend
das Übersetzungsverhältnis i
= 161. Das bedeutet, dass mit einem klein dimensionierten, für geringes
Drehmoment ausgelegten Elektromotor
31 eine betriebssichere
Drehbewegung des drehbaren Hohlrades
33 relativ zum ortsfesten
Hohlrad
41 erzeugbar ist, so dass dieses mit sicherem Drehmoment,
je nach Drehrichtung des Elektromotors
31, in der einen
oder anderen Drehrichtung drehbar ist, innerhalb des Drehwinkelbereiches,
der durch die Umfangslänge der
Schlitzöffnungen
45 begrenzt
ist.
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Wie
aus 4 ersichtlich ist, befindet sich an der dem ersten
Verriegelungselement 25 zugewandten Unterseite des Rundkörpers 37 des
drehbaren Hohlrades 33 eine sich in Umfangsrichtung erstreckende
Nockenbahn 63. Diese weist axiale Vertiefungen 65 in
Muldenform auf, an die sich unvertiefte Bereiche 67 anschließen. Bei
dem in 4 gezeigten Beispiel sind als Nockentaster, die
die durch die Nockenbahn 63 gebildete Steuerkurve abtasten,
Rollen 69 vorgesehen, die am ersten Verriegelungselement 25 auf
radialen Achszapfen 71 drehbar gelagert sind, wobei die
Rollen 69 am Um fang derart verteilt angeordnet sind, dass
bei hin- und hergehenden Drehbewegungen des drehbaren Hohlrades 33 die
Rollen 69 in Vertiefungen 65 am Rundkörper 37 einlaufen
oder auf die nicht vertieften Bereiche 67 auflaufen. Dabei erfolgt
eine Axialbewegung des ersten Verriegelungselementes 25 zum
Verriegelungseingriff der Hirthverzahnung 23, wie dies
in 2 bis 4 gezeigt ist. Wie der 2 entnehmbar
ist, ist die Erstreckung des Zahnkranzes der Zähne am axial bewegbaren ersten
Verriegelungselement 25 in der Radialebene ausreichend
breit, so dass in der gezeigten Verriegelungsstellung das erste
Verriegelungselement 25 sowohl in Zahneingriff mit dem
ortsfesten zweiten Verriegelungselement 27 ist als auch
mit dem dritten Verriegelungselement 29 ist, das seinerseits
mit dem schwenkbaren Außengehäuse 9 verbunden
ist. Im Verriegelungszustand ist somit das Außengehäuse 9 formschlüssig über das
zweite Verriegelungselement 27 relativ zum Grundkörper 3 fixiert.
Die Rückdrehung
des drehbaren Hohlrades 33 mit dem die Nockenbahn 63 aufweisenden
Rundkörper 37 um
einen Drehwinkel, bei dem die Nockentasterrollen 69 von
den unvertieften Bereichen 67 weg in die Vertiefungen 65 einlaufen,
gibt das axial verschiebbare Verriegelungselement 25 für eine Entriegelungsbewegung
nach oben frei. Für
die entriegelnde Axialbewegung ist ein in den Fig. nicht gezeigtes Rückstellmittel
vorhanden, beispielsweise in Form einer oder mehrerer Rückstellfedern.
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Das
in 5 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich lediglich insofern vom ersten Ausführungsbeispiel, als an der
Unterseite des Rundkörpers 37 des
drehbaren Hohlrades 33 eine Steuerkurve vorhanden ist,
die gegenüber
der zuvor gezeigten Nockenbahn 63 axial vorstehende Nockenrampen 73 aufweist,
die bei entsprechender Drehung des Rundkörpers 37 in Vertiefungen 75 an
der Oberseite des axial bewegbaren Verriegelungselementes 25 eintreten,
um dessen Axialbewegung aus der in 5 gezeigten
Verriegelungsstellung in die Freigabestellung freizugeben.