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Die
Erfindung betrifft eine Tischanordnung für ein mit einer
vis-à-vis-Bestuhlung versehenes Fahrzeug, insbesondere
Schienenfahrzeug, mit einem an einer Wand eines Wagenkastens des
Fahrzeugs anordenbaren Tisch, der mehrere Tischplatten aufweist,
die miteinander verbunden sind und relativ zueinander zwischen einer
Ausgangsstellung, und einer Endstellung bewegbar sind. Ferner betrifft
die Erfindung ein entsprechendes Schienenfahrzeug.
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Zur
Bestuhlung von Schienenfahrzeugen gibt es verschiedene Möglichkeiten,
Sitzanordnungen mit mindestens zwei Einzelsitzen, beispielsweise Sitzanordnungen
mit Doppelsitzen oder Dreifachsitzen, im Wagenkasten des Fahrzeugs
anzuordnen. Eine Möglichkeit ist die Reihenanordnung, bei
der eine Vielzahl von Sitzanordnungen in einer Reihe entlang der
Wagenkastenwand platziert werden, wobei alle Sitzanordnungen dieselbe
Ausrichtung haben, das heißt zum selben Ende des Wagenkastens weisen.
Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte vis-à-vis-Anordnung,
bei der die Sitzanordnungen immer paarweise gruppiert werden, wobei
die Sitzanordnungen eines Paares entgegengesetzt zueinander ausgerichtet
sind, das heißt eine Sitzanordnung zum einen Wagenkastenende
und die andere Sitzanordnung zum gegenüberliegenden Wagenkastenende
weist.
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Bei
vis-à-vis-Anordnungen wird üblicherweise zwischen
den beiden einander gegenüberliegenden Sitzanordnungen
ein Tisch angeordnet, der an der Wand des Wagenkastens und/oder
am Boden des Wagenkastens befestigt sein kann. Damit die Einzelsitze
einer vis-à-vis angeordneten Sitzgruppe bequem zugänglich
sind, ist der Tisch oft so dimensioniert, dass er nur zwischen den
beiden Passagiersitzen angeordnet ist, die der Wagenkastenwand am nächsten
sind. Zwischen den übrigen einander gegenüberliegenden
Passagiersitzen einer Sitzgruppe verbleibt ein freier Raum.
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Aus
dem Stand der Technik, beispielsweise der
DE 30 15 556 A1 , sind Tischanordnungen
für Schienenfahrzeuge bekannt, bei denen der Tisch ausklappbar
gestaltet ist, derart, dass eine Tischplatte aus einer Ausgangsstellung
in eine Endstellung geklappt werden kann.
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Problematisch
bei den bekannten Klapptischen ist allerdings, dass insbesondere
im Falle asymmetrischer Sitzanordnungen, bei denen die nebeneinander
angeordneten Passagiersitze horizontal in Verlaufsrichtung des Wagenkastens
zueinander versetzt, das heißt mit einem Längsversatz,
angeordnet sind, aber auch bei herkömmlichen Anordnungen mit
sehr schmalen Tischen, keine adäquate Erreichbarkeit der
Tischplatte an jedem Sitz der Sitzgruppe gewährleistet
ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Tischanordnung
bereitzustellen, die eine optimale Erreichbarkeit der jeweils nächstgelegenen
Tischplatte von allen Passagiersitzen einer vis-à-vis-Anordnung
gewährleistet.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer
ersten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einer Tischanordnung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine erste Tischplatte
vorgesehen ist, die in dem Wagenkasten ortsfest angeordnet ist und
sich horizontal von einer der Wand des Wagenkastens zugewandten
Schmalseite in eine Längsrichtung zu einer der Wand des Wagenkastens
abgewandten Schmalseite erstreckt, dass eine zweite Tischplatte
vorgesehen ist, die über ein Befestigungselement derart
befestigt ist, dass sie relativ zu der ersten Tischplatte in Längsrichtung
in eine Endstellung ausziehbar ist, und dass eine dritte Tischplatte
vorgesehen ist, die über ein Befestigungselement derart
befestigt ist, dass sie relativ zu der ersten Tischplatte um eine
vertikale Drehachse in eine Endstellung ausdrehbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Tischanordnung weist also drei
Einzelplatten auf, von denen eine ortsfest ist und beispielsweise
an der Wand und/oder am Boden des Wagenkastens befestigt ist, wobei
die beiden übrigen Tischplatten auf jeweils unterschiedliche Weise,
nämlich die eine durch Ausziehen und die andere durch Ausdrehen,
in den freien Bereich zwischen zwei Passagiersitzen bewegt werden
können. Die ortsfeste Tischplatte verbleibt zwischen den
anderen der einander gegenüberliegenden Passagiersitze.
Erfindungsgemäß werden also verschiedene Prinzipien,
nämlich das Ausziehen einerseits und das Ausdrehen andererseits,
kombiniert, um die Tischfläche zu vergrößern.
Dabei hat die ausdrehbare Tischplatte den Vorteil, dass diese bei
einer asymmetrischen Sitzanordnung, das heißt einer Sitzanordnung mit
Längsversatz benachbarter Passagiersitze, in einen Bereich
vor einem gegenüber dem Nachbarsitz zurückgesetzten
Passagiersitz geschwenkt werden kann, so dass auch von diesem zurückgesetzten Passagiersitz
ein Teil des Tisches bequem erreichbar ist. Um die andere der beiden
beweglichen Tischplatten mit möglichst einfachen Mitteln
von ihrer Ausgangsstellung in ihre Endstellung bewegen zu können,
ist vorgesehen, dass diese Tischplatte ausziehbar gelagert ist.
So kann diese in ihrer Ausgangsstellung zwischen der ausdrehbaren
Tischplatte und der ortsfesten Tischplatte gelagert werden und auch
in dem Fall in ihre Endstellung gebracht werden, wenn die ausdrehbare
Platte in ihrer Ausgangsstellung bleibt, was gegenüber
der Verwendung eines Klappmechanismus eine einfachere Bedienbarkeit
ermöglicht.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tischanordnung
sind die zweite Tischplatte und die dritte Tischplatte gleichzeitig
in ihrer jeweiligen Endstellung anordenbar. Wie bereits zuvor angedeutet,
sind die beiden beweglichen Tischplatten also unabhängig
voneinander in ihre jeweilige Endstellung bewegbar, können
also auch in ihre Endstellung bewegt werden, wenn die jeweils andere
bewegliche Platte in ihrer Ausgangsstellung bleibt.
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Gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Tischanordnung ragt in der jeweiligen Ausgangstellung die zweite
Tischplatte und/oder die dritte Tischplatte nicht horizontal über die
erste Tischplatte hinaus. Die zweite und/oder dritte Tischplatte
ist damit optimal vor unabsichtlichen Stößen geschützt
und kann auch nicht ohne weiteres unabsichtlich aus ihre Ausgangsstellung
wegbewegt werden.
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Ein
noch besserer Schutz wird dadurch erreicht, dass gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Tischanordnung die zweite Tischplatte und/oder die dritte Tischplatte
in ihrer jeweiligen Ausgangsstellung vertikal unter der ersten Tischplatte
angeordnet ist, wodurch die obere Tischplatte, die dicker und/oder
stabiler ausgebildet sein kann, die übrigen Tischplatten
nach oben hin überdeckt. Alternativ oder zusätzlich
kann, ebenfalls als Schutz vor Stößen oder unbeabsichtigtem
Bewegen der Tischplatten, die erste Tischplatte mindestens eine
Vertiefung aufweisen, in der die zweite Tischplatte und/oder die
dritte Tischplatte in ihrer jeweiligen Ausgangsstellung angeordnet
ist.
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Dabei
ist die zweite Tischplatte vorzugsweise zwischen der ersten Tischplatte
und der dritten Tischplatte angeordnet, wenn die zweite und dritte Tischplatte
beide in ihrer jeweiligen Ausgangsstellung angeordnet sind. Dies
gewährleistet einen besonders einfachen Aufbau und eine
besonders einfache Bedienung des mehrteiligen Tisches, da die die Bewegung
ermöglichenden Befestigungselemente der zweiten und dritten
Tischplatte besonders einfach ausgestaltet sein können
und besonders einfach montiert werden können. So kann für
die Ausziehbewegung der zweiten Tischplatte ein Schienensystem an
der ersten Tischplatte und für die Ausziehbewegung der
dritten Tischplatte ein Gelenk außerhalb des Wirkungsbereichs
des Schienensystems an der ersten Tischplatte angeordnet werden.
Bei der Verwendung eines Schienensystems als Befestigungselement
für die zweite Tischplatte oder eines Gelenks als Befestigungselement
für die dritte Tischplatte ist es grundsätzlich
auch denkbar, die zweite und die dritte Tischplatte in derselben
Ebene anzuordnen, wodurch der Tisch insgesamt dünner wird.
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Um
eine optimale Erreichbarkeit bei Sitzanordnungen mit horizontal
zueinander versetzt angeordneten Passagiersitzen zu gewährleisten,
ist gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Tischanordnung vorgesehen, dass
das Befestigungselement, beispielsweise das Schienensystem, derart
angeordnet ist, dass die vertikale Projektionsfläche des
Tisches in Längsrichtung vergrößert ist,
wenn sich die zweite Tischplatte in ihrer Endstellung befindet.
Mit anderen Worten kann dadurch die zweite Tischplatte in Längsrichtung
in den Bereich vor einen der übrigen Passagiersitze bewegt
werden, vorzugsweise vor einen Passagiersitz, der gegenüber
dem benachbarten Sitz der Sitzanordnung nach vorne hervorsteht.
Da gegenüber dem hervorstehenden Passagiersitz der benachbarte Passagiersitz
der Sitzanordnung zurückgesetzt ist, ist es dabei vorteilhaft,
wenn die vertikale Projektionsfläche der zweiten Tischplatte
schmaler als die vertikale Projektionsfläche der ersten
Tischplatte ist. Auf diese Weise reicht die erste Tischplatte relativ nah
an den zurückgesetzten Passagiersitz und die zweite Tischplatte
ist in ihrer Endstellung dennoch nicht so nah an dem hervorstehenden
Passagiersitz der Sitzanordnung, als dass es unbequem wäre.
Mit anderen Worten ist demnach die zu dem hervorstehenden Passagiersitz
weisende Kante der vertikalen Projektionsfläche der zweiten
Tischplatte gegenüber der zu dem zurückgesetzten
Passagiersitz weisenden Kante der vertikalen Projektionsfläche
der ersten Tischplatte so weit zurückgesetzt, dass beide
Tischplatten von dem jeweils zugeordneten Passagiersitz bequem erreichbar
sind.
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Damit
der Tisch auch von dem Passagiersitz der anderen Sitzanordnung,
der gegenüber seinem benachbarten Passagiersitz zurückgesetzt
ist, gut erreicht werden kann, ist gemäß noch
einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tischanordnung
vorgesehen, dass das Befestigungselement, insbesondere das Gelenk,
derart angeordnet ist, dass die vertikale Projektionsfläche
des Tisches in Längsrichtung sowie quer dazu vergrößert
ist, wenn sich die dritte Tischplatte in ihrer Endstellung befindet.
Wie bereits zuvor erläutert, kann die dritte Tischplatte
auf diese Weise in einen gut erreichbaren Bereich vor den zurückgesetzten
Passagiersitz der anderen Sitzanordnung geschwenkt werden.
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Um
den Raum, den die Sitzanordnungen in Richtung der Wagenkastenbreite
einnehmen, auf ein Minimum zu reduzieren, können die Sitzanordnungen
auch gegenüber der herkömmlichen senkrechten Anordnung
relativ zur Verlaufsrichtung der Wagenkastenwand gedreht sein, also
schräg verlaufend angeordnet sein. Durch diese Schrägstellung
bzw. Verdrehung gegenüber der aus dem Stand der Technik
bekannten zur Wagenkastenwand senkrechten Ausrichtung wird die Gesamtbreite
der Sitzanordnung, beispielsweise eines Doppel- oder Dreifachsitzes,
in der Querrichtung des Wagenkastens so weit verringert, dass bei
einer gegebenen Innenraumbreite an jeder Seite des Wagenkastens
Doppelsitze angeordnet werden können (2 + 2 Bestuhlung)
oder auf einer Seite des Wagenkastens Doppelsitze und auf der andere
Seite des Wagenkastens Dreifachsitze (2 + 3 Bestuhlung) angeordnet
werden können.
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Um
auch eine optimale Erreichbarkeit des Tisches bei einer Sitzgruppe
mit Sitzanordnungen zu gewährleisten, bei denen nicht bloß ein
Längsversatz der Passagiersitze innerhalb einer Sitzanordnung vorgesehen
ist, sondern auch eine Schrägstellung bzw. Verdrehung gegenüber
der Querrichtung des Wagenkastens, ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tischanordnung
ferner vorgesehen, dass die Längsrichtung der ersten Tischplatte
und/oder die Verlaufsrichtung zumindest einer der Längsseiten
der ersten Tischplatte schräg zur Verlaufsrichtung der
Wand des Wagenkastens verläuft, und zwar in der Weise,
dass der Winkel zwischen der Verlaufsrichtung der Wand und der Längsrichtung
der ersten Tischplatte insbesondere dem Winkel zwischen der Verlaufsrichtung
der Wand und der Verlaufsrichtung der Sitzanordnungen entspricht. Dabei
liegt der Winkel insbesondere in einem Bereich von 60 bis 85°,
vorzugsweise von 70 bis 80°.
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Um
zu gewährleisten, dass bei Verwendung einer Tischanordnung,
wie sie zuvor beschrieben wurde, auch bei schräggestellten
bzw. verdrehten Sitzanordnungen der Tisch von allen Passagiersitzen optimal
erreichbar ist, verlaufen die Sitzanordnungen vorzugsweise parallel
zur Längsrichtung der ersten Tischplatte, in welcher Längsrichtung
vorzugsweise auch die zweite Tischplatte ausgezogen wird.
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Es
sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Längsrichtung
bzw. Verlaufsrichtung des Tisches und die Verlaufsrichtung der Sitzanordnungen nicht
zwingend schräg zum Wandverlauf sein muss, sondern im Rahmen
der vorliegenden Erfindung selbstverständlich auch orthogonal
zur Verlaufsrichtung der Wand sein kann. In jedem Fall ist es aber vorteilhaft,
wenn die Verlaufsrichtung des Tisches der Verlaufsrichtung der Sitzanordnungen
folgt, unabhängig davon, ob sie schräg oder orthogonal
zum Wandverlauf ist.
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Gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Tischanordnung kann die zweite Tischplatte und/oder die dritte Tischplatte
in ihrer jeweiligen Endstellung in dieselbe Ebene wie die erste
Tischplatte bewegbar sein, so dass eine einheitliche bündige
Tischoberfläche entsteht.
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Dabei
ist es für die zweite Tischplatte denkbar, dass diese in
der Endstellung durch Federn aus dem vorzugsweise starr mit der
ersten Tischplatte verbundenen Schienensystem vertikal heraushebbar und
dann insbesondere rastend arretierbar ist. Ebenso ist denkbar, dass
das Schienensystem um eine vorzugsweise starr mit der ersten Tischplatte
verbundene, hintere horizontale Drehachse nach oben schwenkbar ist,
dergestalt, dass die zweite Tischplatte nach Erreichen ihrer Endstellung
oberflächenbündig mit der ersten Tischplatte ist.
Vorzugsweise ist diese Hubbewegung federunterstützt und
insbesondere arretierbar.
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Ferner
ist es denkbar, dass die dritte Tischplatte nach dem horizontalen
Ausschwenken aus ihrer Ausgangstellung noch, um ihre Endstellung
zu erreichen, angehoben wird, bis sie oberflächenbündig mit
der ersten Tischplatte ist. Diese Hubbewegung kann federunterstützt
sein, so dass sie vorzugsweise selbsttätig nach dem Ausschwenken
erfolgt, und kann ebenfalls in der Endstellung verrastet sein, damit
nicht durch aufliegende Gegenstände oder sich aufstützende
Passagiere ein unbeabsichtigtes Absenken erfolgt. Ein Rastknopf,
mit deren Hilfe die Verrastung in der Endstellung lösbar
ist, kann an der Oberfläche der ersten Tischplatte am Endpunkt
der Drehachse angeordnet sein. Der Rastmechanismus kann im Inneren
einer rohrförmigen Drehachse verlaufen.
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Ferner
wird die Aufgabe gemäß einer zweiten Lehre der
vorliegenden Erfindung auch durch ein Schienenfahrzeug mit mindestens
einer Tischanordnung, wie sie zuvor beschrieben wurde, gelöst.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße
Tischanordnung und das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug
auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu sei einerseits verwiesen auf
die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1a)
bis d) eine Draufsicht eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Tischanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
und
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2 eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
Tischanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die 1a)
bis d) zeigen verschiedene Stellungen, die die einzelnen Tischplatten
einer erfindungsgemäßen Tischanordnung 1 relativ
zu zwei einander gegenüberliegenden Sitzanordnungen 9 und 10 einnehmen
können. Die Darstellung in den Figuren ist so gewählt,
dass die Sichtweise vertikal von unten erfolgt, der Betrachter also
vom Wagenkastenboden aus unter die erfindungsgemäße
Tischanordnung 1 blickt.
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Bei
den Sitzanordnungen 9 und 10 handelt es sich um
Doppelsitze, die jeweils aus zwei Passagiersitzen 9a und 9b bzw. 10a und 10b zusammengesetzt
sind. Dabei steht der Passagiersitz 9b der einen Sitzanordnung 9 gegenüber
seinem benachbarten Passagiersitz 9a etwas hervor (bezogen
auf die Blickrichtung eines darin sitzenden Passagiers). Bei der
anderen Sitzanordnung 10 ist der dem Passagiersitz 9b gegenüberliegende
Passagiersitz 10b gegenüber seinem benachbarten
Passagiersitz 10a entsprechend zurückgesetzt.
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Außerdem
sind die Sitzanordnungen 9 und 10 in diesem speziellen
Ausführungsbeispiel schräg gestellt, das heißt,
die Verlaufsrichtung L' der Sitzanordnungen 9 und 10 verläuft
schräg zur Verlaufsrichtung X der Wand 2 des Wagenkastens 3,
und zwar in einem Winkel β von 80°. Es ist aber
auch denkbar, dass die Längsrichtung bzw. Verlaufsrichtung
L des Tisches 4 und die Verlaufrichtung L' der Sitzanordnungen 9 und 10 orthogonal
zur Verlaufsrichtung X der Wand 2 verlaufen. In beiden
Fällen ist es vorteilhaft, wenn die Verlaufsrichtung L
des Tisches 4 immer der Verlaufsrichtung L' der Sitzanordnungen 9 und 10 folgt,
unabhängig davon, ob L' schräg oder orthogonal
zum Wandverlauf ist.
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Zwischen
den beiden Sitzanordnungen 9 und 10 ist eine Tischanordnung 1 mit
einem an der Wand 2 des Wagenkastens 3 des Schienenfahrzeugs
befestigten Tisch 4, der mehrere Tischplatten 4a, 4b und 4c aufweist,
die miteinander verbunden sind und relativ zueinander zwischen einer
jeweiligen Ausgangsstellung I4b bzw. I4c (dargestellt in 1a)), in
der die vertikale Projektionsfläche P des Tisches 4 kleinstmöglich
ist, und einer jeweiligen Endstellung II4b bzw.
II4c (dargestellt in den 1b)
bis d)) bewegbar sind.
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Dabei
ist die erste Tischplatte 4a in dem Wagenkasten 3 ortsfest
angeordnet und erstreckt sich horizontal von einer der Wand 2 des
Wagenkastens 3 zugewandten Schmalseite 5a in Längsrichtung
L zu einer der Wand 2 des Wagenkastens 3 abgewandten Schmalseite 5b,
wobei die Längsrichtung L der ersten Tischplatte 4a parallel
zur Verlaufsrichtung L' der Sitzanordnungen 9 und 10 und
entsprechend ebenfalls schräg in einem Winkel α von
80° zur Verlaufsrichtung X der Wand 2 verläuft.
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Ferner
ist eine zweite Tischplatte 4b vorgesehen, die über
ein Schienensystem 6 an der Unterseite der ersten Tischplatte 4a derart
befestigt ist, dass sie relativ zu der ersten Tischplatte 4a in
Längsrichtung L in ihre Endstellung II4b ausziehbar
ist, wie dies in 1b) dargestellt ist.
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Schließlich
ist noch eine dritte Tischplatte 4c vorgesehen, die über
ein Gelenk 7, welches bezogen auf die Längsrichtung
L vorne in einer der beiden Ecken der ersten Tischplatte 4a platziert
ist, derart unter der ersten Tischplatte 4a befestigt ist,
dass sie relativ zu der ersten Tischplatte 4a in eine Endstellung
II4c ausdrehbar ist, wie dies in 1c)
dargestellt ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Tischanordnung 1 ist
es auch möglich, dass die zweite Tischplatte 4b und
die dritte Tischplatte 4c gleichzeitig in ihrer jeweiligen
Endstellung II4b bzw. II4c angeordnet
werden können, wie dies in 1b) dargestellt
ist.
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Wie 1a)
zeigt, ragt in der jeweiligen Ausgangsstellung I4b bzw.
I4c die zweite Tischplatte 4b und
die dritte Tischplatte 4c nicht horizontal, das heißt
seitlich, über die erste Tischplatte 4a hinaus.
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Bei
Vergleich der 1a) bis d) ist auch erkennbar,
dass bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die zweite
Tischplatte 4b) und die dritte Tischplatte 4c)
in ihrer jeweiligen Ausgangslage I4b bzw.
I4c vertikal unter der ersten Tischplatte 4a)
angeordnet ist, wobei die zweite Tischplatte 4b) zwischen der
ersten Tischplatte 4a) und der dritten Tischplatte 4c)
angeordnet ist, wenn die zweite und dritte Tischplatte beide in
ihrer jeweiligen Ausgangsstellung I4b bzw.
I4c angeordnet sind.
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In 1b)
ist auch eine Vertiefung 8 in der ersten Tischplatte 4a erkennbar,
die zur Aufnahme der zweiten Tischplatte 4b in ihrer Ausgangsstellung I4b dient. Die Vertiefung 8 wird
dabei zum Großteil von der dritten Tischplatte 4c verdeckt,
wenn diese sich in ihrer Ausgangsstellung I4c befindet.
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Um
bei den verdrehten Doppelsitzen 9 und 10 mit den
jeweils versetzt angeordneten Passagiersitzen 9a und 9b bzw. 10a und 10b von
allen Sitzen eine optimale Erreichbarkeit des Tisches 4 zu
gewährleisten, ist das Schienensystem 6 so angeordnet,
dass die vertikale Projektionsfläche P des Tisches 4,
wie 1b) zeigt, in Längsrichtung L vergrößert
ist, wenn sich die zweite Tischplatte 4b in ihrer Endstellung
II4b befindet, wobei die vertikale Projektionsfläche
der ersten Tischplatte 4a größer als
die vertikale Projektionsfläche der zweiten Tischplatte 4b ist.
Hier wird deutlich, dass die zweite Tischplatte 4b, da
ihre vertikale Projektionsfläche schmaler als die der ersten
Tischplatte 4a ist, in ihrer Endstellung II4b vom
Passagiersitz 9b gut erreichbar ist, aber auch nicht zu
nah an diesem Passagiersitz angeordnet ist. Entsprechend ist durch
die unterschiedliche Größe der jeweiligen vertikalen
Projektionsfläche auch die Tischplatte 4a vom
Sitz 9a und vom Sitz 10a trotz der schrägen
bzw. gedrehten und trotz der versetzten Anordnung gut erreichbar.
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Wie 1c)
zeigt, ist ferner das Gelenk 7 so angeordnet, dass die
vertikale Projektionsfläche P des Tisches 4 nicht
nur in Längsrichtung L, sondern auch quer dazu vergrößert
ist, wenn sich die dritte Tischplatte 4c in ihrer Endstellung
II4c befindet. Dabei wird deutlich, dass
die dritte Tischplatte 4c in einen Bereich vor den Passagiersitz 10b ausdrehbar
ist, in welchem die Tischplatte 4c von einem Passagier trotz
der zurückgesetzten Position des Passagiersitzes 10b gut
erreichbar ist.
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Schließlich
zeigt 2 schematisch eine Seitenansicht einer Tischanordnung 1,
bei der die dritte Tischplatte 4c in ihrer Endstellung
II4c in dieselbe Ebene wie die erste Tischplatte 4a bewegbar
ist. Auf diese Weise wird eine einheitliche bündige Tischoberfläche
erreicht. Die zweite Tischplatte 4b ist in der in 2 gezeigten
Ansicht aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt. Auch letztere kann aber in ihrer Endstellung II4b in dieselbe Ebene wie die erste Tischplatte 4a bewegbar
sein.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel wird die dritte Tischplatte 4c nach
dem horizontalen Ausschwenken aus ihrer Ausgangstellung I4c noch, um ihre Endstellung II4c zu
erreichen, angehoben, bis sie oberflächenbündig
mit der ersten Tischplatte 4a ist. Diese Hubbewegung ist
federunterstützt und erfolgt selbsttätig nach
dem Ausschwenken. In der Endstellung II4c ist
die Tischplatte 4c ferner automatisch verrastet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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