DE102008044007B4

DE102008044007B4 - Mäh- und Einzugseinrichtung für eine Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut

Info

Publication number: DE102008044007B4
Application number: DE200810044007
Authority: DE
Inventors: Clemens Rickert; Ralf Robert; Martin Hüning; Leo Schulte Hockenbeck; Klemens Weitenberg; Mike Rathmer
Original assignee: Maschinenfabrik Kemper GmbH and Co KG
Current assignee: Maschinenfabrik Kemper GmbH and Co KG
Priority date: 2008-11-24
Filing date: 2008-11-24
Publication date: 2015-02-05
Anticipated expiration: 2028-11-25
Also published as: DE102008044007A1

Abstract

Maschine (10) zum Ernten von stängelartigem Erntegut mit einer Mäh- und Einzugseinrichtung (12), die mit einer unteren Schneidscheibe (14) und einer darüber angeordneten, um eine vertikale Achse (26) in Drehung versetzbaren Trommel (20) ausgestattet ist, wobei: die Trommel (20) aus mehreren übereinander angeordneten, rohrförmigen Abschnitten besteht, zwischen denen jeweils Förderscheiben (16) mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen (18) zur Aufnahme von Pflanzenstängeln angeordnet sind, an einem die Oberseite der Trommel (20) bildenden Deckel (22) mindestens ein nach oben über die Trommel (20) hinaus ragender Mitnehmer (36) angebracht ist, der einen äußeren, sich vom Rand der Trommel (20) schräg nach außen und oben erstreckenden Abschnitt (38) umfasst, welcher sich radial über den äußeren Rand der Oberseite der Trommel (20) hinaus erstreckt, und der Trommel (20) ein mit dem Rahmen der Maschine (10) verbundener Kolbenfänger (34) benachbart ist, der sich im vorderen Bereich der Mäh- und Einzugseinrichtung (12) teilkreisförmig um die Trommel (20) erstreckt, den Deckel (22) nach oben überragt und vom Mitnehmer (36) überstrichen wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Ernten von stängelartigem Erntegut.
Stand der Technik
Maschinen eingangs genannter Art werden in der Landwirtschaft verwendet, um stängelartiges Erntegut, beispielsweise Maispflanzen, vom Boden eines Felds abzuschneiden und einem die Maschine tragenden Feldhäcksler zuzuführen, in dem die Pflanzen gehäckselt und auf einen Ladebehälter auf einem Anhänger ausgetragen werden. Derartige Maschinen weisen eine Anzahl seitlich nebeneinander angeordneter, reihenunabhängig arbeitender Mäh- und Einzugseinrichtungen in Form von um die Hochachse rotierenden Fördertrommeln mit um ihren Rand verteilten Mitnehmern, in denen die Pflanzenstängel Aufnahme finden, und unterhalb der Förderscheiben angebrachten Mähscheiben auf, die zum Abschneiden der Pflanzenstängel vom Erdboden dienen. Hierzu sei auf den Stand der Technik nach DE 40 02 344 A1 verwiesen, bei der mehrere Förderscheiben mit Mitnehmern übereinander an einer Trommel angeordnet sind, während gemäß DE 41 09 064 C2 ein konischer Grundkörper mit in einer einzigen Ebene angeordneten Mitnehmern vorgesehen ist. In der DE 34 19 516 A1 wird eine Mäh- und Einzugseinrichtung mit einer konischen Trommel beschrieben, an deren Unterseite ein Ring mit Mitnehmernocken angeordnet ist. Im oberen Bereich der Trommel sind flügelartige Hilfsmitnehmer angebracht. Eine ähnliche Anordnung mit nur am oberen und unteren Rand der Trommel angeordneten Mitnehmern wird in der DE 37 12 507 C gezeigt. Bei den erwähnten Maschinen sind die Oberseiten der Trommeln glatt, d. h. nicht mit Mitnehmern oder dergleichen versehen, so dass sich an ihren Oberseiten Erntegut ansammeln kann.
In der DE 101 08 505 A1 wird zwar vorgeschlagen, an der Oberseite der obersten Förderscheibe der Trommel Mitnehmer anzubringen, um im Zusammenwirken mit einer darüber angeordneten, feststehenden vorlaufenden Kante eines Abschnitts einer oberhalb der Förderscheibe angeordneten Abdeckung Erntegut von der Oberseite der Trommel abzuräumen, wobei ein als Kolbenfänger dienender, anderer Bereich der Abdeckung die Vorderseite der Trommel umschließt, sodass eventuell auf der Oberseite der Trommel zu liegen kommendes Erntegut durch die Mitnehmer abgefordert wird, jedoch können die Mitnehmer, da sie unterhalb der Abdeckung angeordnet sind, kein Erntegut von der Abdeckung abfördern, sodass sich Erntegut auf der der Trommel benachbarten Abdeckung und insbesondere auf dem Kolbenfänger ansammeln kann.
Aufgabenstellung
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut zu schaffen, bei der Ansammlungen von Erntegut auf der Oberseite der Trommel und ihr benachbarten Abdeckungen und Kolbenverluste vermieden oder vermindert werden.
Lösung der Aufgabe
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
Eine Maschine zum Ernten von stängelartigem Erntegut umfasst eine Mäh- und Einzugseinrichtung mit einer unteren Schneidscheibe und einer darüber angeordneten, um eine vertikale oder zumindest näherungsweise vertikale Achse in Drehung versetzbaren Trommel, welche aus mehreren übereinander angeordneten, rohrförmigen Abschnitten besteht, zwischen denen jeweils Förderscheiben mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen zur Aufnahme von Pflanzenstängeln angeordnet sind. An einem die Oberseite der Trommel bildenden Deckel ist mindestens ein nach oben über die Trommel hinaus ragender Mitnehmer angebracht, der einen äußeren, sich vom Rand der Trommel schräg nach außen und oben erstreckenden Abschnitt umfasst, welcher sich radial über den äußeren Rand der Oberseite der Trommel hinaus erstreckt. Der Trommel ist ein mit dem Rahmen der Maschine verbundener Kolbenfänger benachbart, der sich im vorderen Bereich der Mäh- und Einzugseinrichtung teilkreisförmig um die Trommel erstreckt, den Deckel nach oben überragt und vom Mitnehmer überstrichen wird.
Auf diese Weise erreicht man, dass der Mitnehmer Pflanzenteile aktiv von der Oberseite der Trommel abfördert. Er unterstützt auch den Abtransport der von der Maschine aufgenommenen Pflanzen. Außerdem fördert der Mitnehmer Pflanzenteile von dem Kolbenfänger und ggf. benachbarten, mit dem Rahmen der Maschine verbundenen Abdeckungen ab.
Vorzugsweise ist ein Abstreifer am Rahmen der Maschine befestigt und greift in den Zwischenraum zwischen dem Mitnehmer und der darunter angeordneten Förderscheibe ein, um zu verhindern, dass sich dort Pflanzenteile ansammeln.
Ausführungsbeispiel
In den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Mäh- und Einzugseinrichtung und die ihr benachbarten Bereiche einer Maschine zum Ernten von stängelartigem Erntegut,
2 eine rückwärtige Ansicht der Mäh- und Einzugseinrichtung aus 1, und
3 eine perspektivische Ansicht des Abstreifers und der ihm benachbarten Bereiche der Maschine.
In der Figur ist ein Teilbereich einer Maschine 10 zum Ernten von stängelartigem Erntegut, insbesondere Mais, in einer schematischen Draufsicht dargestellt. Die Maschine 10 wird zum Erntebetrieb an einem mit Vorpresswalzen ausgestatteten Einzugskanal eines selbstfahrenden Feldhäckslers, der in der Figur nicht eingezeichnet ist, befestigt und wird von ihm im Erntebetrieb in einer Fahrtrichtung V über ein abzuerntendes Feld bewegt. Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben, wie vorn und hinten, auf die Vorwärtsrichtung V. Die Maschine 10 umfasst eine Mäh- und Einzugseinrichtung 12, die sich aus einer drehbaren, unteren Schneidscheibe 14 und koaxial darüber angeordneten, drehbaren Förderscheiben 16 mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen 18 zur Aufnahme von Pflanzenstängeln zusammensetzt, wobei die Forderscheiben 16 an einer kreiszylindrischen Trommel 20 (s. 2) befestigt sind, die aus mehreren rohrförmigen Abschnitten unterschiedlichen Durchmessers besteht, zwischen denen jeweils die Förderscheiben 16 angeordnet sind. Die Oberseite der Trommel 20 wird durch einen Deckel 22 gebildet.
Anders als in der 1 dargestellt, umfasst die Maschine 10 in der Regel mehrere, seitlich nebeneinander angeordnete Mäh- und Einzugseinrichtungen 12. Das Erntegut wird jeweils an den Rückseiten der Mäh- und Einzugseinrichtungen 12 durch diese oder im Zusammenwirken mit Querfördertrommeln und/oder Schrägfördertrommeln (s. DE 195 31 918 A1 ) an den Einzugskanal des Feldhäckslers übergeben.
Die Schneidscheibe 14 und die Trommel 20 mit den Förderscheiben 16 stehen mit einem Getriebe 24 in Antriebsverbindung, das im Erntebetrieb durch einen zugeordneten Antriebsstrang vom Feldhäcksler her angetrieben wird und die Schneidscheibe 16 und die Trommel 20 um eine vertikale (oder gegenüber der Vertikalen leicht nach vom geneigte) Achse 26 rotieren lässt, wobei die Schneidscheibe 16 in der Regel mit einer höheren Drehzahl rotiert als die Trommel 20. Das Getriebe 24 ist an einem Rahmen (nicht gezeigt) der Maschine befestigt und haltert weiterhin ein Rohr 28, das eine Teilerspitze 30 sowie eine seitlich neben der Trommel 20 angeordnete Abdeckung 32 trägt. Die Abdeckung 32 ist weiterhin mit einem gekrümmten Kolbenfänger 34 verbunden, der sich im vorderen Bereich der Mäh- und Einzugseinrichtung 12 teilkreisförmig um den Deckel 22 erstreckt und diesen nach oben überragt.
Oberhalb des Deckels 22 sind insgesamt drei Mitnehmer 36 befestigt, obwohl auch mehr oder weniger als drei Mitnehmer 36 Verwendung finden könnten. Die einteilig ausgeführten Mitnehmer 36 umfassen jeweils einen äußeren Abschnitt 38 (vgl. 3), der sich vom äußeren Rand des Deckels 22 schräg nach außen und oben erstreckt, in der dargestellten Ausführungsform in einem Winkel von etwa 45°. Ein innerer Abschnitt 40 des Mitnehmers 36 erstreckt sich parallel zum Deckel 22 und ist durch Schrauben oder andere Befestigungsmittel, die sich durch Löcher im inneren Abschnitt 40 erstrecken, mit dem Deckel 22 dauerhaft, aber lösbar verbunden. In der dargestellten Ausführungsform sind die beiden Abschnitte 38, 40 des Mitnehmers 36 in der Draufsicht trapezförmig, wobei die äußeren Kanten jeweils kürzer sind als der die beiden Abschnitte 38, 40 verbindende Bereich des Mitnehmers 36. Die vorlaufenden Kanten des äußeren Abschnitts 38 sind demnach in Drehrichtung nach außen abgewinkelt, sodass sie ein abweisendes Förderverhalten haben. Durch ihre Symmetrie könnten die Mitnehmer 36 auch im Verschleißfall umgedreht werden, wenn die äußeren Abschnitte 38 mit Löchern versehen würden, um sie als innere Abschnitte 40 zu verwenden und am Deckel 22 zu befestigen.
In den Zwischenraum, der sich in vertikaler Richtung zwischen den äußeren Abschnitten 38 der Mitnehmer 36 und der darunter angeordneten Förderscheibe 16 befindet, greift ein Abstreifer 42 ein. Der Abstreifer 42 ist an der Abdeckung 32 befestigt. Er hat eine dach- oder pyramidenartige Form.
Die Funktionsweise der Maschine 10 ist nach alledem Folgende. Beim Erntebetrieb werden die Schneidscheibe 14 und die Trommel 20 durch das Getriebe 24 um die Achse 26 in Rotation versetzt. Auf einem Feld stehende Pflanzen werden durch die Schneidscheibe 14 von den im Boden verbleibenden Stümpfen abgetrennt und in den Aussparungen 18 der Förderscheiben 16 aufgenommen und zum Feldhäcksler hin abtransportiert. Falls dabei Pflanzenteile, insbesondere Kolben abfallen und auf dem Deckel 22 landen, bewegen sie sich aufgrund der wirkenden Fliehkräfte nach außen und werden früher oder später durch die Mitnehmer 36 erfasst und nach außen abgeschleudert. Der Kolbenfänger 34 verhindert, dass die Pflanzenteile nach vom abgegeben werden, wo sie dem Erntevorgang verloren gehen würden. Im bezüglich der 1 linken und rückwärtigen Bereich der Mäh- und Einzugseinrichtung 12 bewegt sich hingegen ein Strom geernteter, durch die Förderscheiben 16 der Mäh- und Einzugseinrichtung geförderter Pflanzen, in dem die durch die Mitnehmer 36 vom Deckel 22 abgeförderten Pflanzenteile mitgenommen werden. Dieser Strom wird durch die Mitnehmer 36 auch aktiv mitgefördert. Die radial und nach oben über den Deckel 22 hinaus ragenden Mitnehmer 36 fördern außerdem Pflanzenteile von der Abdeckung 32 und vom Kolbenfänger 34 ab. Der Abstreifer 42 verhindert Ansammlungen von Pflanzenteilen zwischen der oberen Förderscheibe 16 und den Mitnehmern 36.

Claims

Maschine (10) zum Ernten von stängelartigem Erntegut mit einer Mäh- und Einzugseinrichtung (12), die mit einer unteren Schneidscheibe (14) und einer darüber angeordneten, um eine vertikale Achse (26) in Drehung versetzbaren Trommel (20) ausgestattet ist, wobei: die Trommel (20) aus mehreren übereinander angeordneten, rohrförmigen Abschnitten besteht, zwischen denen jeweils Förderscheiben (16) mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen (18) zur Aufnahme von Pflanzenstängeln angeordnet sind, an einem die Oberseite der Trommel (20) bildenden Deckel (22) mindestens ein nach oben über die Trommel (20) hinaus ragender Mitnehmer (36) angebracht ist, der einen äußeren, sich vom Rand der Trommel (20) schräg nach außen und oben erstreckenden Abschnitt (38) umfasst, welcher sich radial über den äußeren Rand der Oberseite der Trommel (20) hinaus erstreckt, und der Trommel (20) ein mit dem Rahmen der Maschine (10) verbundener Kolbenfänger (34) benachbart ist, der sich im vorderen Bereich der Mäh- und Einzugseinrichtung (12) teilkreisförmig um die Trommel (20) erstreckt, den Deckel (22) nach oben überragt und vom Mitnehmer (36) überstrichen wird.
Maschine (10) nach Anspruch 1, wobei der Mitnehmer (36) einen inneren, sich parallel zur Oberseite der Trommel (20) erstreckenden Abschnitt (40) umfasst.
Maschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der innere Abschnitt (40) und/oder der äußere Abschnitt (38) des Mitnehmers (36) in der Draufsicht dreieck- oder trapezförmig ist.
Maschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Trommel (20) eine mit dem Rahmen der Maschine (10) verbundene Abdeckung (32) benachbart ist, die vom Mitnehmer (36) überstrichen wird.
Maschine (10) nach Anspruch 4, wobei ein mit dem Rahmen der Maschine (10) verbundener Abstreifer (42) in den Zwischenraum zwischen dem Mitnehmer (36) und der darunter angeordneten Förderscheibe (16) eingreift.