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Die
Erfindung beschreibt ein bildhaftes Transferdruckverfahren für
die Anwendung in Bogenrotationsdruckmaschinen nach dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 und ein Druckprodukt nach dem Oberbegriff von
Anspruch 14.
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Als
Transferverfahren in der Druckindustrie hat die so genannte Heißfolienprägung
eine weite Verbreitung gefunden. Im Heißfolienprägeverfahren wird
eine Transferfolie eingesetzt, die üblicherweise eine Wachsschicht
als Trennschicht aufweist. Auf diese Trennschicht sind dann die
Bild gebenden Schichten, üblicherweise metallische Schichten,
aufgebracht. Durch einen beheizten Prägestempel werden
partiell die metallischen Schichten von dem Trägermaterial
auf den Bedruckstoff übertragen.
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Wegen
der relativ geringen Auflösung der Bildstrukturen und der
geringen Verarbeitungsgeschwindigkeit haben sich in der Druckindustrie
kalte Transferverfahren in breiter Front durchgesetzt. So ist in
der
EP 0 569 520 B1 ein
Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet,
beschrieben. Dabei ist eine Bogen verarbeitende Druckmaschine gezeigt,
die einen Anleger und einen Ausleger aufweist, wobei zwischen beiden
Aggregaten Druckwerke und Beschichtungswerke angeordnet sind. In
wenigstem einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster mittels
des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster ist
in einem kalten Druckverfahren aufgebracht und weist ein bestimmtes
Bild gebendes Sujet auf. In dem Druckwerk folgenden Beschichtungswerk
mit einem Gegendruckzylinder und einer Presswalze ist eine Folienführung
vorgesehen. Diese ist in der Art konzipiert, dass von der Folienvorratsrolle
ein Folienstreifen bzw. eine Transferfolie durch den Druckspalt
zwischen dem Gegendruckzylinder und Presswalze geführt
wird. Beim Transport der Bogen durch das Druckwerk wird jeder Bogen
mit einem Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch
das Beschichtungswerk geführt, wobei mittels der Presswalze
der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial
in Ver bindung gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende, meist
metallische Schicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen
Bereichen ein. Nach dem Weitertransport des Druckbogens haftet die transferierte
Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster
an. Der Trägerfolie wird also nur die Transferschicht im
Bereich der Klebstoffmuster entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie
wird wieder aufgewickelt. Es ist bekannt derartige Beschichtungswerke
beispielsweise in Druckwerken von Druckmaschinen einzusetzen. Es ist
weiterhin bekannt als Presswalze beispielsweise den Gummizylinder
oder Druckzylinder eines Druckwerkes einzusetzen.
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Nachteilig
ist an dieser Art von Vorrichtung, dass sie mit zwei Druckwerken
arbeiten. Deswegen zeigt die
WO
2005/100028 eine Weiterentwicklung des Kaltfolientransferverfahrens
auf, indem das Verfahren unter Ausnutzung der einzelnen Elemente
in einem Druckwerk ausgeführt wird. In einer ersten Ausführung
wird ein Klebemuster direkt auf die Folie gebracht. Danach wird
die Bild gebende Schicht im gewünschten Sujet mit einem
Pressspalt direkt auf den Bedruckstoff übertragen. In der
besagten Patentschrift wird auch vorgeschlagen den Folienvorschub derart
zu steuern, dass die Transferfolie dann angehalten wird, wenn keine Übertragung
der Bildgebenden bzw. Metallisierungsschicht erfolgt. Beiden Patentschriften
EP 0 569 520 B1 und
WO 2005/100028 ist gemein,
dass die bildgemäße Strukturierung durch den Kleberauftrag
erfolgt und die Transferschicht an Stellen von der Trägerfolie
der Transferfolie abgelöst wird, an denen die Transferfolie
in Kontakt mit dem bildgemäß strukturierten Kleberauftrag kommt.
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Es
ist aber für jedermann offensichtlich, dass mit dem Verfahren
des Kaltfolientransfers nur relativ dünne Transferschichten übertragen
werden können, da ansonsten die Klebekraft nicht mehr ausreichend ist
um die zu transferierende Schicht abzulösen. Eine dickere
Schicht würde aber auch bedeuten, dass der innere Zusammenhang
der Transferschicht höher ist. Ein kantenscharfes Ablösen,
wie es im Druckbereich gefordert ist, wäre mit den meisten
Materialien daher nicht möglich. Vielmehr ist ein Herauslösen
größerer Bereiche zu erwarten, wenn die Klebekraft
des Klebers überhaupt ausreichend ist die Transferschicht abzulösen.
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Dies
führt neben einer mangelnden Randschärfe zu Partikeln,
die außerhalb des Bereichs des Kleberauftrags nicht fest
mit dem Drucksubstrat verbunden sind. Dies kann zu Störungen
im Druckbild und zu einer Maschinenverschmutzung führen.
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Das
Kaltfolientransferverfahren, wie es in den Patentschriften
EP 0 569 520 B1 und
WO 2005/100028 offenbart
ist, eignet sich auch nur bedingt für eine Übertragung
hochwertiger Sicherheitselemente, da diese aufwendige Herstellungsverfahren
benötigen, die mit den einfachen Elementen der bekannten
Kaltfolientransferverfahren nicht darstellbar sind. Hologramme lassen
sich aber mit Transferverfahren auf Substrate übertragen,
wie viele Anwendungen zeigen. Üblicherweise wird für
den Übertrag solcher Hologramme und andere aufwendige Sicherheitselemente
das Heißfolienprägeverfahren eingesetzt. Die bekannten übertragbaren
Hologramme oder holgrammähnliche Strukturen beruhen auf
geprägten Metallschichten oder Schichten, die eine Kombination
aus Lack- und Metallschicht beruhen. Der Nachteil ist, dass solche
Schichten nicht auf ein Druckbild appliziert werden können,
da die sie keine Transparenz aufweisen. Konventionelle Herstellungsverfahren
beruhen unter anderem darauf, dass ein Hologramm oder eine diffraktive
optische Struktur durch Prägung erzeugt wird.
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Als
optische Effekte kommen optische Gitter, Linsen und diffraktive
Strukturen für die Gestaltung von optischen Effekten in
transparenten Materialien vor. Optische Gitter werden auch als Beugungsgitter bezeichnet
und bestehen zum Beispiel aus einer Vielzahl von Längsstrukturen
in einem gleichmäßigen Abstand. Das Licht der
Einzelspalte interferiert und bildet ein Interferenzmuster. Es ergeben
sich dadurch eine Reihe von Beugungsreflexen, deren Anordnung derjenigen
entspricht, die sich am Doppelspalt mit gleichen Abständen
wieder findet. Aufgrund der Abhängigkeit der Reflexe von
der Wellenlänge, werden optische Gitter zur Trennung verschiedener Wellenlängen
genutzt. Optische Linsen treten in der als Sammellinsen oder Zerstreuungslinsen
auf. Die diffraktive Optik nutzt die Beugung des Lichtes aus. Beugungseffekte
treten an quasizweidimensionalen Formen (zum Beispiel einer Gitterstruktur)
mit hinreichend kleinen Strukturen (Spaltbreite in der Größenordnung
der Wellenlänge des verwendeten Lichtes) auf.
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Bei
den so genannten Lenticularbildern handelt es sich um Bilder, die
im Betrachtungswinkel veränderbare Lichteffekte aufweisen.
Auf ein Drucksujet, das aus einem oder mehreren Einzelbilder zusammengesetzt
wird, ist eine Folie aufgebracht. Diese Folie weist linsenförmige
Erhebungen mit konvexen oder zylindrischen Erhebungsstrukturen (Lenticularelemente)
aus. Grundsätzlich wird dabei zwischen horizontalen und
vertikalen Linsen unterschieden. Als einen gattungsmäßigen
Vertreter einer solchen Lenticularstruktur kann die
US 6 795 250 62 herangezogen werden.
Das Patent offenbart die Entwicklung eines elliptisch geformten
Linsenrasters dar und beinhaltet die Unterschiede der Linienraster.
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Die
Patentoffenlegungsschrift
US 2004/0219302 A1 offenbart ein Verfahren
zur Erzeugung von partiell angeordneten Lenticularbildern. Zuerst
wird das Druckbild gedruckt. Die gedruckten Streifenbilder sind
nicht über den ganzen Druckbogen verteilt, sondern nur
an einzelnen Stellen. Anschließend wird über eine
Lackeinheit partiell an den Stellen, wo ein Lenticularbild entstehen
soll, Lack aufgetragen und getrocknet. Nachteilig ist, dass je nach
gewünschtem Effekt mehrere Lackschichten aufgetragen werden
müssen. Auch lassen sich mit diesem Verfahren keine diffraktiven
Strukturen, sondern nur relativ raue Strukturen herstellen. Die
optische Präzision ist auch nur eingeschränkt,
da der flüssige Lack nach dem Auftrag auf den Bedruckstoff etwas
verläuft.
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Die
Patentoffenlegungsschrift
DE 10 2006 003 798 A1 befasst sich mit einem
Verfahren und einer Vorrichtung zum Erzeugung von betrachtungswinkelabhängig
veränderbaren Bildeffekten auf einem Bedruckstoff. Die
optisch wirksame Lackschicht wird durch die Verwendung von Lacken
unterschiedlichster Oberflächenspannungen strukturiert.
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Die
Patentoffenlegungsschrift
WO 2004/057382 A1 beinhaltet die Erzeugung
eines mikrooptischen Gitters auf einer Substratoberfläche. Das
Gitter wird durch Prägung auf die Substratoberfläche
bzw. in die auf dem Substrat befindliche Lackschicht eingebracht.
Im Auge des Betrachters entstehen dabei betrachtungswinkelabhängige
holografische oder ähnliche Effekte. Je nach Betrachtungswinkel
verändert sich die Intensität und Farbigkeit des
Effektes. Dabei kann eine geprägte Lackschicht auch unter
bestimmten Betrachtungswinkeln vollkommen transparent erscheinen.
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In
der
US 5,585,144 offenbart
sich ein Reflektionshologramm bei dem gedruckte Schriften oder Bilder
mit einer mikroskopisch feinen, geprägten Struktur kombiniert
werden. Die Struktur beinhaltet einen reflektierenden Film auf dessen
Oberfläche der holgrafische Effekt und die gedruckten Schriften und/oder
Bilder zu sehen ist. Nachteilig ist, dass ein solches Holgramm nicht
transparent ist und somit nicht über ein gedrucktes Bild
gelegt werden kann. Außerdem ist die Inlinefertigung von
Hologrammen in der Druckmaschine durch Prägen wegen der
geringen Anpresskräfte sehr schwierig.
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Die
oben genannten Veröffentlichungen offenbaren transparente
optische Strukturen, die über ein Druckbild gelegt werden
können. Nachteilig ist jedoch, dass die Herstellung solcher
Strukturen relativ hohe Anpresskräfte benötigen,
die in einer Druckmaschine schwer aufzubringen sind. Zusätzlich
hat die Prägung in einen transparenten Lack auf einem faserbasierten
Bedruckstoff den Nachteil, dass dieser eine gewisse Elastizität
aufweist und somit eine höhere Prägekraft benötigt,
um die Strukturen aufzubringen. Die mechanische Stabilität
des Bedruckstoffes kann dabei angegriffen werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, das an sich bekannte Herstellverfahren
für den Kaltfolientransfer so weiterzuentwickeln, dass
eine Übertragung von holografischen, diffraktiven oder
anderen optisch transparenten Strukturen als transparente Schicht
auf ein Druckbild möglich ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen eines Verfahrens
nach Anspruch 1 und den Merkmalen eines Druckprodukts nach Anspruch
14.
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Durch
die Kombination einer transparenten optisch wirksam strukturierten
Schicht mit einer vorgedruckten Schicht wird das Druckprodukt mit
betrachtungswinkelabhängig optischem Effekt versehen. Die
Verbindung der transparenten Struktur mit dem gedruckten Bild erfolgt
dabei Inline während eines Druckdurchgangs oder Offline
während eines zweiten Durchgangs durch die Druckmaschine
durch die Druckmaschine unter Zuhilfenahme des Kaltfolientransferverfahrens.
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Erfindungsgemäß wird
dazu in der Druckmaschine mit Druckfarbe ein Druckbild bestehend
aus Schriften, Logos und/oder Bildern gedruckt. Nach dem Farbendruck
wird dann flächig oder partiell ein hoch-transparenter
Klebstoff mit einem Offset- oder Flexodruckwerk auf das Druckbild
aufgetragen. Danach wird der Druckbogen durch das Beschichtungswerk
geführt, wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder
aufliegende Druckbogen mit dem Folientransfermaterial in Verbindung
gebracht wird. Dabei geht die nach unten liegende, transparente
Schicht, die optisch wirksame Strukturen trägt, eine enge
Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen ein. Nach
dem Weitertransport des Druckbogens haftet die transferierte Schicht lediglich
im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster an. Der Trägerfolie
wird also nur die Transferschicht im Bereich der Klebstoffmuster
entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder
aufgewickelt. Es ist bekannt derartige Beschichtungswerke beispielsweise
in Druckwerken von Druckmaschinen einzusetzen. Es ist weiterhin bekannt
als Presswalze beispielsweise den Gummizylinder oder Druckzylinder
eines Druckwerkes einzusetzen.
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Dabei
entsteht ein Druckprodukt, das aus einem Substrat, einer darauf
befindlichen bildhaften Schicht bzw. Schichten, bestehend aus Text,
Logos und/oder Bildern, und einer darauf applizierten transparenten
optischen Struktur besteht.
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Das
Folienmaterial für den Kaltfolientransfer besteht einer
Trägerfolie, einer darauf befindlichen Releaseschicht und
einer transparenten Transferschicht, die während des Transfervorgangs
durch den auf dem Bedruckstoff befindliche Kleberschicht abgelöst
wird. Erfindungsgemäß weist die Transferschicht
eine optisch wirksame Struktur auf, wobei es sich vorzugsweise um
eine diffraktive Struktur handelt. Die optische wirksame Struktur
kann in die Transferschicht durch Belichtungsverfahren eingebracht
werden. Vorzugsweise wird die Struktur durch eine mikrooptische
Prägung eingebracht. Die Erzeugung der optischen Struktur
kann dabei außerhalb der Druckmaschine, zum Beispiel während
der Produktion der Transferfolien, oder durch ein Prägewerk, das
in die Folienzuführung zu dem Pressspalt integriert ist,
erzeugt werden.
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Um
eine transparente optische wirksame Schicht, die in dem Kaltfolientransferverfahren
aufgetragen wird, wird im Sinne der Erfindung eine Schicht verstanden,
bei der unter bestimmten Betrachtungswinkeln die darunter befindlichen
Texte lesbar oder Bilder erkennbar sind.
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Der
Vorteil der Erfindung ist, dass im Bereich von Verpackung und Magazindruck,
optische Effekte auf ein Druckprodukt aufgebracht werden können, ohne
das der Raum für Text und Bild eingeschränkt wird.
Das Aufbringen einer geprägten Transferschicht auf ein
Druckbild bietet auch eine hervorragende Schutz vor Produktfälschungen,
da eine solcherart geschützte Verpackung nur schwerlich
wieder mit den klassischen Vorstufenverfahren wieder reproduziert
werden können. Außerdem erzeugen solcherart veredelte
Druckprodukte einen hohen Aufmerksamkeitswert, so dass die Werbewirksamkeit des
Druckproduktes deutlich ansteigt.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Beschichtungsverfahren wird als
Kaltfolientransfer bezeichnet und kann in einer Vorrichtung entsprechend der
Darstellung in 1 ausgeführt werden.
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1 zeigt
zu diesem Zweck Teile von einer Bogenrotationsdruckmaschine, in
der beispielhaft drei Druckwerke 1, 2 und 50 dargestellt
sind. Die Druckwerke 1, 2 und 50 können
beim Kaltfolientransfer für die im Folgenden genannten
Zwecke eingesetzt werden:
- – Ein leerer,
vorbehandelter oder mit einem ein- oder mehrfarbigen Druckbild vorbedruckter Druckbogen
wird zunächst mit einem flächigen Klebstoffauftrag
oder einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen (erstes Druckwerk
als Auftragwerk 1).
- – In dem darauffolgenden Druckwerk wird der Druckbogen
dann gemeinsam mit einer Transferfolie 5 unter Pressung
durch einen Transferspalt 6 geführt, (zweites
Druckwerk als Beschichtungswerk 2)
- – Und in einem weiteren Folgedruckwerk 50 oder Lackierwerk 51 kann
schließlich auf den nunmehr mit einer Folienapplikation
beschichteten Druckbogen über diese noch eine Druckfarben-
oder Lackschicht aufgetragen werden.
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Das
Auftragwerk 1 kann ein an sich bekanntes Offsetdruckwerk
mit einem Farbwerk 11, einem Plattenzylinder 12 und
einem Drucktuchzylinder 13 sein. Der Drucktuchzylinder 13 wirkt
mit einem Gegendruckzylinder 4 zusammen und überträgt
ein mittels des Farbwerkes und der Druckplatte auf dem Plattenzylinder 12 erzeugtes
Kleberbild auf den Druckbogen.
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Das
Beschichtungswerk 2 kann ebenfalls durch ein Offsetdruckwerk
gebildet sein. Der Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird
durch eine Presswalze 3 und einen Gegendruckzylinder 4 gebildet.
Die Presswalze 3 kann dem Drucktuch- bzw. Gummizylinder
entsprechen. Die Presswalze 3 kann auch dem Formzylinder
eines Lackmodules entsprechen. Innerhalb des für den Folientransfer
genutzten Beschichtungswerkes 2 ist eine Bahnführung 14 für Transferfolien
dargestellt. Die Transferfolie 5 wird dabei durch Schutzeinrichtungen 15 des
Beschichtungswerkes 2 ein- und wieder ausgeführt.
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Die
Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungswerk 2 auf
der Seite der Bogenzuführung zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist
einen Drehantrieb 7 zur kontinuierlichen geregelten Zuführung
der Transferfolie zum Beschichtungswerk 2 auf. In der Folienzuführung
können Umlenk- bzw. Spannwalzen zur Führung der
Transferfolie 5 in einer im Wesentlichen konstanten Spannung
gegenüber der Presswalze 3 vorgesehen sein. Auf
der ablaufseitigen Seite des Druckwerkes ist eine Foliensammelrolle 9 für das
verbrauchte Folienmaterial vorgesehen. Ein Drehantrieb 7 an
der Foliensammelrolle 9 ist stets vorteilhaft. Es kann
sogar vorgesehen sein, dass die Transferfolie 5 mittels
des Drehantriebs 7 ablaufseitig gefördert und
zulaufseitig mittels einer Bremse straff gehalten wird.
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Die
Presswalze 3 (Drucktuch- oder Formzylinder oder separate
Presswalze) trägt auf ihrer Oberfläche ein kompressibles
bzw. dämpfendes, z. B. auch mit einer kompressiblen Zwischenschicht
versehenes Element. Die Presswalze 3 kann dazu mit einer
Pressbespannung 10 beispielsweise als Kunststoffüberzug,
vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch, versehen sein, die
in einem Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehalten wird.
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Zur
Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens kann
vorgesehen sein, den Folienvorschub der Transferfolie 5 von
der Folienvorratsrolle 8 zum Transferspalt 6 und
zur Foliensammelrolle 9 schrittweise steuerbar ist, wobei
die Transferfolie 5 dann angehalten wird, wenn keine Übertragung
bildgebender oder abdeckender Schichten erfolgen soll.
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Die
zugehörige Vorrichtung beinhaltet vorzugsweise eine entsprechende
Vorschubsteuerung für die Transferfolie 5, die
dafür sorgt, dass wenigstens der im Bereich der Presswalze 3 und
des Gegendruckzylinders 4 liegende Teil der Folienbahn stillsteht,
solange der Zylinderkanal durchläuft.
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Eine
weitere Verbesserung der Folienausnutzung der beschriebenen Art
ergibt sich, wenn die Transferfolie 5 in eine oder mehrere
Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird.
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Weiterhin
können in dem so gebildeten Folienapplikationsmodul aus
dem Auftragwerk 1 und dem Beschichtungswerk 2 Trockner 16 vorgesehen sein,
mittels derer der Kleberauftrag oder die gesamte Folienbeschichtung
getrocknet werden können. Hier kommen z. B. UV-Trockner
in Frage.
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Weiterhin
ist in einem Folgedruckwerk 50, das sich an das Beschichtungswerk 2 anschließt,
ein Zwischentrockner 16 vorgesehen. Der Zwischentrockner 16 kann
auch in oder in Verbindung mit Bogenführungselementen 19, 20 angeordnet
sein. Als Bogenführungselement kann eine pneumatisch unterstützte
Bogenführungsbahn 20 oder eine Bogenführungstrommel 19 vorgesehen
sein, mit deren Hilfe die mit Folie beschichteten Druckbogen B vom
Beschichtungswerk 2 zum Folgedruckwerk 50 gefördert werden.
Die Bogenführungsbahn 20 kann unterhalb einer Bogenführungstrommel – hier
in Ausbildung als Skeletttrommel 19 dargestellt – angeordnet
sein.
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Im
Folgedruckwerk 50, das als Offsetdruckwerk ausgebildet
ist, bilden ein Gegendruckzylinder 40 und ein Gummizylinder
(Drucktuchzylinder) 41 mit einem Gummituch (Drucktuch) 42 einen
Druckspalt 60. Das zu druckende Druckbild wird von einem Farb-/Feuchtwerk 49 über
einen Plattenzylinder 43 mittels einer Druckplatte 44 erzeugt
und über den Gummizylinder 41 auf den Druckbogen übertragen. Dazu
ist am Gummizylinder 41 eine Druckbeistelleinrichtung 45 vorgesehen,
die eine Einstellung der Pressung des Druckbogens im Druckspalt 60 erlaubt. Weiterhin
ist an der Presswalze 4 eine Druckbeistelleinrichtung 46 zur
Einstellung des Pressdruckes im Transferspalt 6 vorgesehen.
Dadurch ergeben sich mit Pfeilen angedeutete Pressungseinstellung,
die als Druckbeistellung 47 am Druckspalt 60 und
als Druckbeistellung 48 am Transferspalt 6 gekennzeichnet
sind.
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Weiterhin
kann das Folienapplikationsmodul eine Überwachungseinrichtung 17 zur
Abtastung der Druckoberfläche der beschichteten Druckbogen
enthalten.
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Mit
der oben beschriebenen Vorrichtung ist es möglich Bedruckstoffe
bildmäßig bzw. teil- oder vollflächig
zu beschichten bzw. zu versiegeln bzw. zu kaschieren oder auch mit
einer besonders widerstandfähigen Oberflächenschicht
zu versehen. Dazu ist die Einrichtung für den Folientransfer
in einem den Druckwerken einer Bogendruckmaschine nachgeordneten
Druck- oder Lackierwerk angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung
wird mittels der Folienbeschichtung die Oberfläche des
frischen Druckes veredelt oder geschützt.
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In 2 ist
eine Bogendruckmaschine mit einem Bogenanleger AN, mehreren Offsetdruckwerken 50,
einem Lackierwerk 51 und einem Bogenausleger AU dargestellt.
Der Druckprozess verläuft in Bogentransportrichtung vom
Bogenanleger AN zum Bogenausleger AU. Alle Druckwerke 50 weisen
Plattenzylinder 43 und ein Farb-/Feuchtwerk 49 auf.
Die ebenso überall vorhandenen Gummizylinder 41 und Gegendruckzylinder 40 bilden
jeweils einen Druckspalt 60. Zwischen dem letzten Druckwerk 50 und dem
Lackierwerk 51 sind zwei Druckwerke angeordnet, die als
Auftragwerk 1 und als Beschichtungswerk 2 konfiguriert
sind. Dazu ist diesen beiden Druckwerken ein Aufsatz mit Halterungen
für eine Folienvorratsrolle 8 und eine Foliensammelrolle 9 zugeordnet. Im
Beschichtungswerk 2 werden die Druckbogen mit einer Transferfolienbahn 5 durch
einen Transferspalt 6 zwischen einer Presswalze 3 (Gummi-,
Drucktuchzylinder) und dem Gegendruckzylinder 4 geführt.
Danach kann im Lackierwerk 51 mittels des Formzylinders 52 eine
zusätzlich Beschichtung auf dem mit der Transferfolie veredelten
Druckbogen erfolgen. Diese zusätzliche Beschichtung kann
dabei als vollflächige oder teilflächige Lackierung
ausgeführt werden.
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Der
erfindungsgemäße Prozess ist in 3 skizziert.
Zunächst wird in den ersten drei Druckwerken 50 ein
farbiger Bilddruck ausgeführt. Hierzu sind schematisch
zwei Druckbilder als erster Druck D1 und zweiter Druck D2 gezeigt.
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Der
Druck D1 ist fett gedruckt gezeigt, womit dargestellt werden soll,
dass dies ein normaler Farbdruck ist.
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Der
Druck D2 ist grau abgeschwächt gezeigt. Damit ist gemeint,
dass der Druck D2 nicht sichtbar, unvollkommen sichtbar oder quasi
in Form eine codierten Bildes erfolgt. Daher würde bei Überlagerung des
ersten Druckes D1 durch den zweiten Druck D2 der erste Druck D1
vollständig sichtbar bleiben.
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Als
dritte Prozessstufe ist die Aufbringung einer glatten oder strukturierten
Folienschicht von einer Transferfolienbahn 5 als Druck
D3 bzw. Folientransfer vorgesehen. Dies erfolgt im Kaltfolientransferprozess
wie weiter oben beschrieben. Hierbei wird der Kleber im Auftragwerk 1 entsprechend
passgenau zum Druckbild D2 bzw. zur Kombination aus D1 und D2 ist
die Transferfolie 5 dem kombinierten Druckbild aus Druck
D1 und D2 entsprechend zuzuordnen.
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Wird
die Aufbringung einer strukturierten Folie oder einer Folie mit
optisch wirksamem Muster gewünscht, so kann dies nach zwei
Methoden erfolgen. Die Strukturierung oder das Muster kann in die
Folienbahn 5 bei deren Zuführung zum Transferspalt 6 mittels
eines Prägewerkes 53 (siehe 1 und 2)
als Mikroprägung eingebracht werden.
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Weiterhin
kann eine Prägung am fertigen Produkt in einem dem Beschichtungswerk 2 nachgeordneten
Lackiermodul 51 erfolgen, wobei dann der Formzylinder 52 in
an sich bekannter Weise für die Prägung umgerüstet
werden kann. Eine Vorgehensweise in dieser Art kann auch in einem
Folgedruckwerk 50 mittels entsprechender Ausrüstung
des Gummizylinders 41 erfolgen.
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Dadurch
entsteht das vierte Druckbild D4 in dem die überlagerte
Darstellung von D1 und D2 unter Wirkung der in D3 aufgebrachten
Folienschicht oder Strukturfolienschicht nun eine veränderte
Darstellung ergibt. Die Folienschicht oder Strukturfolienschicht, die
auf dem Kombinationsdruck auf dem Druckbogen B aufliegt und die
aus der Transferfolie 5 gewonnen wurde, bringt nun durch
ihre Berechungs- oder Auflösungswirkung die Elemente des
Druckbildes D2 gegenüber dem Druckbild D1 zum Vorschein.
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Diese
spezielle Funktion zum Sichtbarmachen von latent vorhandenen Informationen
kann für Sicherheitsmerkmale, optische Zusatzeffekte für Werbemittel,
Spielerische Effekte an Verpackungen oder Drucken oder Inhaltlich
unterschiedlich einzusetzende und auswertbare Bildelemente verwendet werden.
Hierbei kann die Orientierung der unten liegenden Druckbilder zu
den darüber liegenden optisch wirksamen geprägten
oder strukturierten Folienschichten durch eine Registereinrichtung
beeinflusst werden. Damit sind auch feine Strukturen erzeugbar und
zueinander auf dem Substrat aufbringbar.
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Das
so entstehende Druckprodukt kann gut gegen Fälschung geschützt
werden, da die optisch wirksame Schicht fest mit dem Substrat verbunden ist.
Sie schützt die gedruckten Muster damit optisch und mechanisch
gegen Abtastung. Bei Ablösung der optischen Schicht würde
die Bildschicht zerstört und das gedruckte Sicherheitsmuster
kann wiederum nicht kopiert werden.
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- 1
- Auftragwerk
- 2
- Beschichtungsmodul
- 3
- Presswalze
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Transferfolie/Folienbahn
- 6
- Transferspalt
- 7
- Rollenantrieb
- 8
- Folienvorratsrolle
- 9
- Foliensammelrolle
- 10
- Pressbespannung
- 11
- Farb-/Feuchtwerk
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Gummi-/Druckzylinder
- 14
- Leiteinrichtung
- 15
- Verschutzung
- 16
- Trockner/Zwischentrockner/UV-Trockner
- 17
- Überwachungssystem
- 18
- Tänzerwalze
- 19
- Bogentransporttrommel/Skeletttrommel
- 20
- Bogenführungselement/Bogenführungsbahn
- 40
- Gegendruckzylinder
- 41
- Gummizylinder
- 42
- Gummituch
- 43
- Plattenzylinder
- 44
- Druckplatte
- 45
- Druckbeistelleinrichtung
- 46
- Druckbeistelleinrichtung
- 47
- Druckbeistellung
- 48
- Druckbeistellung
- 49
- Farb-/Feuchtwerk
- 50
- Druckwerk
- 51
- Lackierwerk
- 52
- Formzylinder
- 53
- Prägewerk
- 60
- Druckspalt
- D1
- erster
Druck
- D2
- zweiter
Druck
- D3
- dritter
Druck
- D4
- vierter
Druck
- B
- Druckbogen/Folienbogen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0569520
B1 [0003, 0004, 0007]
- - WO 2005/100028 [0004, 0004, 0007]
- - US 679525062 [0009]
- - US 2004/0219302 A1 [0010]
- - DE 102006003798 A1 [0011]
- - WO 2004/057382 A1 [0012]
- - US 5585144 [0013]