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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kommunikationsvorrichtung und ein Verfahren zum Betreiben einer Kommunikationsvorrichtung.
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Obwohl auf beliebige Bereiche anwendbar, wird die vorliegende Erfindung in Bezug mit einem Flugzeug oder mit einem Passagierflugzeug näher erläutert.
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Das technische Gebiet der Erfindung betrifft Kommunikationssysteme in Flugzeugkabinen. Solche Kommunikationssysteme stellen Kommunikationsdienste oder Dienste, wie GSM, UMTS, WLAN oder dergleichen, für die Besatzung des Flugzeuges oder für Passagiere bereit.
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Zur Abstrahlung des jeweiligen Dienstsignals für den entsprechenden Dienst kann eine Leckleitungsantenne (Leaky Line Antenne) eingesetzt werden, die längsseitig in der Flugzeugkabine angeordnet ist. Zur Bereitstellung des HF-Signals wird beispielsweise eine Kommunikationsvorrichtung eingesetzt.
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Dabei ist der Anmelderin intern eine Kommunikationsvorrichtung bekannt, die für jeden bereitzustellenden Dienst eine eigene, dedizierte Einheit aufweist. Beispielsweise hat eine solche Kommunikationsvorrichtung eine erste dedizierte Einheit zur Bereitstellung eines GSM-1800-Dienstes, eine zweite dedizierte Einheit zur Bereitstellung eines GSM-1900-Dienstes, eine dritte dedizierte Einheit zur Bereitstellung eines CDMA-Dienstes, eine vierte dedizierte Einheit zur Bereitstellung eines IMT-Dienstes, eine fünfte dedizierte Einheit zur Bereitstellung eines UMTS-Dienstes und eine sechste dedizierte Einheit zur Bereitstellung eines WLAN-Dienstes. Diese dedizierten Einheiten der der Anmelderin intern bekannten Kommunikationseinrichtung sind statisch hinsichtlich ihrer Bereitstellungsmöglichkeiten für den jeweiligen Dienst. Das bedeutet insbesondere, dass die jeweilige Einheit nur den jeweiligen Dienst bereitstellen kann. Beispielsweise kann die vierte dedizierte Einheit ausschließlich einen IMT-Dienst bereitstellen. Somit ist die der Anmelderin intern bekannte Kommunikationsvorrichtung nicht flexibel hinsichtlich der bereitzustellenden Dienste.
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Ein weiterer Nachteil ergibt sich dadurch, dass die bekannte Kommunikationsvorrichtung zwar eine Vielzahl von Diensten bereitstellen kann, zu einem bestimmten Zeitpunkt aber eine Mehrzahl der dedizierten Einheiten ungenutzt bleibt. Fliegt das Flugzeug beispielsweise über Deutschland, welches den IMT-Dienst nicht nutzt, so ist die vierte Einheit nicht nutzbar und verursacht damit nur unnötigen Ballast für das Flugzeug. Ein weiteres Problem wird deutlich bei Aufkommen neuer Funkstandards. Kommt beispielsweise ein neuer Funkstandard auf, was innerhalb der Lebensdauer eines Flugzeuges zu erwarten ist, so muss eine neue dedizierte Einheit zur Bereitstellung dieses Funkstandards oder Dienstes hardware-technisch nachgerüstet werden. Hierbei ergeben sich weitere Nachteile aufgrund zusätzlicher Einbau- und Wartungskosten.
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Eine Kommunikationsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der Referenz PUCKER, Lee: ”SDR Architecture”, URL: http://www.mmitsforum.org/pages/aboutSdrTech/SDR_Architectures.pdf bekannt geworden.
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Aus der
WO 2007/073268 A1 ist eine Kommunikationsvorrichtung für ein Kommunikationssystem in einer Flugzeugkabine eines Flugzeugs bekannt geworden, bei der das Rauschsignal zumindest ein Maskierungssignal beinhaltet, wobei das jeweilige Maskierungssignal zum Maskieren eines jeweiligen terrestrischen Basisstationssignals, welches ein jeweiliges vorbestimmtes Frequenzband benutzt, geeignet ist.
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Demnach ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine flexible Lösung für eine Kommunikationsvorrichtung eines Kommunikationssystems für eine Flugzeugkabine eines Flugzeuges zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Kommunikationsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Betreiben einer Kommunikationsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass das erfindungsgemäße Kommunikationssystem infolge der gegebenen Verschaltungsmöglichkeiten durch die erfindungsgemäße Schalteinrichtung flexibel ist in Abhängigkeit von Änderungen der Verkehrslast in den verschiedenen Diensten.
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Weiter ist die erfindungsgemäße Kommunikationsvorrichtung dahingehend flexibel, dass diese mittels Software-Updates, dabei insbesondere die digitalen Signalprozessoren, aktualisiert werden kann. Folglich können neue Mobilfunkstandards mittels eines einfachen Software-Updates eines oder mehrerer digitaler Prozessoren eingespielt werden.
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Erfindungsgemäß werden die gewünschten Dienstsignale für die gewünschten Funkstandards und die gewünschten Rauschsignale flexibel durch die digitalen Signalprozessoren (DSP) erzeugt und flexibel in Abhängigkeit der Verkehrslast auf die zur Verfügung stehenden Front-End-Module geschaltet. Dies wird durch die steuerbare Schalteinrichtung ermöglicht.
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Eine Verschaltung im Basisband ist aufgrund der niedrigen Frequenzen deutlich einfacher zu realisieren als auf Hochfrequenzebene, wo hierfür abstimmbare Front-End-Module entwickelt werden müssten. Vorteilhafterweise sind in der Frequenz feste Front-End-Module mit deutlich weniger Aufwand und damit mit deutlich geringeren Kosten zu realisieren.
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Weiter ist es durch die Verwendung der erfindungsgemäßen steuerbaren Schalteinrichtung möglich, in einem von der Kommunikationsvorrichtung unterstützten Frequenzband auch zwei unterschiedliche Funkstandards oder Dienste anzubieten, so z. B. einen GSM-1900-Dienst und einen CDMA-2000-Dienst oder einen W-CDMA-2100-Dienst und einen IMT-2000-Dienst. Somit kann den Passagieren des Flugzeuges mit ihren jeweiligen Mobilfunkgeräten der maximal mögliche Service bereitgestellt werden.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, welche die Schalteinrichtung mittels des zumindest einen Steuersignals steuert.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der jeweilige digitale Signalprozessor dazu eingerichtet, die jeweilige Wellenform in dem Basis-Bandbereich zur Bereitstellung zumindest eines vorbestimmten Dienstes und/oder zur Bereitstellung zumindest einer vorbestimmten Maskierung zu generieren und an das jeweilige geschaltete Front-End-Modul zu übertragen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung empfängt das jeweilige Front-End-Modul die von dem jeweiligen digitalen Signalprozessor übertragene Wellenform im Basis-Bandbereich und mischt diese in den jeweiligen vorbestimmten Hochfrequenzbereich.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung derart eingerichtet, zumindest zwei digitale Signalprozessoren mittels des zumindest einen Steuersignals auf ein vorbestimmtes Front-End-Modul zu schalten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung derart eingerichtet, die N digitalen Signalprozessoren mittels des zumindest einen Steuersignals auf die M Front-End-Module zu schalten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung generiert die Steuervorrichtung N Steuersignale und schaltet die N digitalen Signalprozessoren mittels der N Steuersignale auf die M Front-End-Module.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Kommunikationsvorrichtung als eine Software-Defined-Radio-Einrichtung ausgebildet. Die Software-Defined-Radio-Einrichtung hat insbesondere eine Kombinier-Einrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die von den Front-End-Modulen bereitgestellten Wellenformen im Hochfrequenzband zur Ausbildung des HF-Signals zu kombinieren.
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Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Software-Defined-Radio-Einrichtung die herkömmlichen sechs dedizierten Einheiten zur Bereitstellung der verschiedenen Dienste, eine weitere Einrichtung zur Bereitstellung des Rauschsignals und die herkömmliche Kombiniereinrichtung ersetzen. Dadurch werden die Kosten des Kommunikationssystems reduziert. Ferner reduziert sich dadurch auch das anfallende Gewicht. Weiter können durch die erfindungsgemäße Software-Defined-Radio-Einrichtung alle weltweit wichtigen Mobilfunkstandards in einer Kommunikationsvorrichtung angeboten werden. Die Umschaltung der Standards oder Dienste kann dabei durch einfache Software-Umschaltung auch automatisch erfolgen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die M Front-End-Module derart eingerichtet, dass der jeweilige vorbestimmte Hochfrequenzbereich des jeweiligen Front-End-Moduls einem Frequenzbereich eines der vorbestimmten Dienste entspricht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, einen jeweiligen Funkverkehr in dem Frequenzbereich des jeweiligen vorbestimmten Dienstes innerhalb der Flugzeugkabine zu überwachen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, die N Steuersignale in Abhängigkeit der Überwachung des Funkverkehrs in dem Frequenzbereich zumindest eines vorbestimmten Dienstes zu generieren.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, ein Einstellsignal für den jeweiligen digitalen Signalprozessor (DSP) in Abhängigkeit der Überwachung des Funkverkehrs in dem Frequenzbereich des jeweiligen Dienstes zu generieren und eine Leistung des jeweiligen digitalen Signalprozessors mittels des generierten Einstellsignals einzustellen.
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Ingesamt generiert die Steuervorrichtung in Abhängigkeit der Überwachung des Funkverkehrs das zumindest eine Steuersignal und die jeweiligen Einstellsignale für die digitalen Signalprozessoren.
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Dabei überwacht die Steuervorrichtung vorzugsweise den momentan anfallenden Verkehr oder Funkverkehr in der Flugzeugkabine. Ist der Verkehr auf dem jeweiligen Funkstandard oder Dienst kleiner als die jeweilige Kapazität des entsprechenden DSP, wird die Rechenleistung auf das notwendige Minimum durch das jeweilige Einstellsignal heruntergeregelt, z. B. durch Bereitstellung von weniger Nutzkanälen oder durch Reduzierung der Taktrate. Dies spart Strom und damit Energie und Kosten und erzeugt weniger Abwärme. Steigt die Verkehrslast dabei in einem angebotenen Dienst des jeweiligen DSP, so kann die Steuervorrichtung mittels des Steuersignals und der steuerbaren Schalteinrichtung einen oder mehrere zusätzliche DSPs dazuschalten und somit die Kapazität in dem jeweiligen Dienst vervielfachen. Somit kann in dem jeweiligen Dienst mehr Verkehr abgewickelt werden.
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Ferner ist es möglich, dass die Steuervorrichtung zwei oder mehrere DSPs auf die Basisbandschnittstelle eines Front-End-Moduls zusammenschaltet. In einem solchen Fall koordiniert die Steuervorrichtung die Nutzfrequenzen und die Rauschsignale derart, dass sie sich nicht gegenseitig stören.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, eine Anzahl von Nutzkanälen des jeweiligen digitalen Signalprozessors und/oder eine Taktrate des jeweiligen digitalen Signalprozessors mittels des jeweiligen Einstellsignals einzustellen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung hat das jeweilige Front-End-Modul:
- – einen Bandpassfilter zur Filterung der von dem jeweiligen digitalen Signalprozessor übertragenen Wellenform im Basis-Bandbereich;
- – eine dem Bandpassfilter nachgeordnete Modulations-Einrichtung zur Modulation der gefilterten Wellenform von dem Basis-Bandbereich in den jeweiligen vorbestimmten Hochfrequenzbereich;
- – eine der Modulations-Einrichtung nachgeordnete Verstärker-Einrichtung zum Verstärken der modulierten Wellenform im Hochfrequenzbereich; und
- – ein der Verstärker-Einrichtung nachgeordnetes Ausgangsfilter zum Filtern der durch die Verstärker-Einrichtung potentiell verursachten Oberwellen der verstärkten Wellenform im Hochfrequenzbereich.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.
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Von den Figuren zeigen:
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1 ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der Kommunikationsvorrichtung gemäß der Erfindung;
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2 ein schematisches Amplituden-Frequenz-Diagramm mit einem Ausführungsbeispiel des HF-Signals gemäß der Erfindung und drei terrestrischen Basisstations-Signalen;
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3 ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels des Front-End-Moduls nach 1; und
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4 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben einer Kommunikationsvorrichtung in einer Flugzeugkabine eines Flugzeuges.
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In den Figuren bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten – sofern nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der Kommunikationsvorrichtung 100 für ein Kommunikationssystem in einer Flugzeugkabine eines Flugzeuges gemäß der Erfindung.
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Die Kommunikationsvorrichtung 100 ist mit zumindest einer in der Flugzeugkabine angeordneten Leckleitungsantenne 200 gekoppelt, über welche das Kommunikations-Signal oder HF-Signal HF abgestrahlt wird. Die Leckleitungsantenne 200 ist beispielsweise als eine Koaxialleitung mit einer Mehrzahl von Perforierungen ausgebildet. Die Leckleitungsantenne 200 ist insbesondere zwischen der Kommunikationsvorrichtung 100 und einem Abschlusswiderstand 300 gekoppelt. Vorzugsweise bilden die Kommunikationsvorrichtung 100, die Leckleitungsantenne 200 und der Abschlusswiderstand 300 zumindest einen Teil des Kommunikationssystems der Flugzeugkabine aus.
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Die Kommunikationsvorrichtung 100 nach 1 hat eine Mehrzahl N von digitalen Signalprozessoren 101–104, eine Mehrzahl M von Front-End-Modulen 105–107 und eine steuerbare Schalteinrichtung 111. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit ist die Anzahl N der digitalen Signalprozessoren in 1 gleich 4 und die Anzahl M der Front-End-Module ist gleich 5.
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Der jeweilige digitale Signalprozessor 101–104 ist dazu eingerichtet, ein vorbestimmbares digitales Signal DS1–DS3 bereitzustellen. Das jeweilige digitale Signal DS1–DS3 ist dazu eingerichtet, eine jeweilige Wellenform W1–W3 in einem Basisbandbereich zur Ausbildung zumindest eines jeweiligen Dienstsignals D1–D3 und/oder zumindest eines jeweiligen Rauschsignals R auszubilden. zur Umwandlung des jeweiligen digitalen Signals DS1–DS3 in die analoge Wellenform W1–W3 ist ein Digital-Analog-Konverter oder Digital-Analog-Wandler 108–110 vorgesehen.
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Die steuerbare Schalteinrichtung 111 ist dazu eingerichtet, zumindest einen digitalen Signalprozessor 101–104 in Abhängigkeit von zumindest einem Steuersignal S auf zumindest ein Front-End-Modul 105–107 zu schalten.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 1 schaltet die Schalteinrichtung 111 den ersten digitalen Signalprozessor 101 auf das zweite Front-End-Modul 106, den zweiten digitalen Signalprozessor 102 auf das dritte Front-End-Modul 107 und den dritten digitalen Signalprozessor 103 auf erste Front-End-Modul 105.
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Das jeweilige Front-End-Modul 105–107 ist dazu eingerichtet, die jeweilige Wellenform W1–W3 zur Ausbildung des HF-Signals HF in einen vorbestimmten Hochfrequenzbereich zu mischen. Dabei ist das jeweilige Front-End-Modul 105–107 insbesondere dazu eingerichtet, die von dem jeweiligen digitalen Signalprozessor 101–103 übertragene Wellenform W1–W3 im Basisbandbereich zu empfangen und diese in dem jeweiligen vorbestimmten Hochfrequenzbereich zu mischen. Weiter ist der jeweilige digitale Signalprozessor 101–104 dazu eingerichtet, die jeweilige Wellenform W1–W3 in dem Basisbandbereich zur Bereitstellung zumindest eines vorbestimmten Dienstes und/oder zur Bereitstellung zumindest einer vorbestimmten Maskierung zu generieren und an das jeweilige geschaltete Front-End-Modul 105–107 zu übertragen.
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Vorzugsweise weist die Kommunikationsvorrichtung 100 weiter eine Steuervorrichtung 112 auf, welche die Schalteinrichtung 111 mittels des zumindest einen Steuersignals S steuert. Dabei ist die Steuervorrichtung 112 beispielsweise dazu eingerichtet, zumindest zwei digitale Signalprozessoren 101–104 mittels des zumindest einen Steuersignals S auf ein einzelnes vorbestimmtes Front-End-Modul 105–107 zu schalten.
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Die Steuervorrichtung 112 kann auch dazu eingerichtet werden, die N digitalen Signalprozessoren 101–104 mittels des zumindest einen Steuersignals auf die M Front-End-Module 105–107 zu schalten. Beispielsweise generiert dazu die Steuervorrichtung 112 N Steuersignale.
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Vorzugsweise werden die M Front-End-Module 105–107 derart eingerichtet, dass der jeweilige vorbestimmte Hochfrequenzbereich des jeweiligen Front-End-Moduls 105–107 einem Frequenzbereich der vorbestimmten Dienste entspricht.
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Dann kann auch die Steuervorrichtung 112 vorzugsweise dazu eingerichtet werden, den jeweiligen Funkverkehr in dem jeweiligen Frequenzbereich des jeweiligen vorbestimmten Dienstes innerhalb der Flugzeugkabine zu überwachen und die N Steuersignale S in Abhängigkeit der Überwachung des Funkverkehrs in dem Frequenzbereich zumindest eines vorbestimmten Dienstes zu generieren.
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Weiter kann die Steuervorrichtung 112 dazu eingerichtet werden, ein jeweiliges Einstellsignal E1–E3 für den jeweiligen digitalen Signalprozessor 101–103 in Abhängigkeit der Überwachung des Funkverkehrs in dem Frequenzbereich des jeweiligen Dienstes zu generieren und eine Leistung des jeweiligen digitalen Signalprozessors 101–103 mittels des generierten Einstellsignals E1–E3 einzustellen. Dabei kann die Steuervorrichtung 112 beispielsweise derart eingerichtet werden, dass eine Anzahl von Nutzkanälen des jeweiligen digitalen Signalprozessors 101–103 und/oder eine Taktrate des jeweiligen digitalen Signalprozessors 101–103 mittels des jeweiligen Einstellsignals E1–E3 eingestellt wird.
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Die Kommunikationsvorrichtung 100 ist vorzugsweise als eine Software-Defined-Radio-Einrichtung ausgebildet. Die Software-Defined-Radio-Einrichtung 100 weist weiter vorzugsweise eine Kombiniereinrichtung 113 auf, welche dazu eingerichtet ist, die von den Front-End-Modulen 105–107 bereitgestellten Wellenformen W1–W3 im Hochfrequenzbereich zur Ausbildung des HF-Signals zu kombinieren.
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Weiter weist die Kommunikationsvorrichtung 100 vorzugsweise einen weiteren DSP 414 und ein mit dem DSP 414 gekoppeltes Front-End-Modul 415 zur Bereitstellung eines Rauschsignals oder Maskierungssignals HF4 in einem vorbestimmten Frequenzbereich, beispielsweise 450–900 MHz auf. Weiterhin ist der weitere DSP 414 auch mit der Schalteinrichtung 411 koppelbar. Insbesondere sind der weitere DSP 414 und das weitere Front-End-Modul 415 dazu geeignet, einen bestimmten Rauschteppich in Abhängigkeit der absoluten Ortsposition des Flugzeuges zu generieren.
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Das Rauschsignal R hat vorzugsweise zumindest ein Maskierungssignal M1–M3. Das jeweilige Maskierungssignal M1–M3 ist zum Maskieren eines jeweiligen terrestrischen Basisstationssignals B1–B3, welches ein jeweiliges vorbestimmtes Frequenzband F1–F3 nutzt, geeignet.
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Dazu zeigt 2 ein schematisches Amplituden-Frequenz-Diagramm mit einem Ausführungsbeispiel des HF-Signals HF gemäß der Erfindung und den drei terrestrischen Basisstationssignalen B1–B3. Gemäß 2 umfasst das HF-Signal HF das Rauschsignal R zum Maskieren der drei terrestrischen Basisstationssignalen B1–B3 und die darüber gelagerten Dienstsignale D1–D3.
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Des Weiteren hat die Kommunikationsvorrichtung 100 ein WLAN-Board 117 und eine zwischen dem WLAN-Board 117 und der Kombiniereinrichtung 113 gekoppeltes weiteres Front-End-Modul 118.
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In 3 ist ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels des Front-End-Moduls 106 nach 1 dargestellt. Die weiteren Front-End-Module 105, 107 und 115 sind vorzugsweise in analoger Weise ausgebildet. Das Front-End-Modul 106 nach 3 hat ein Bandpassfilter 106a, eine dem Bandpassfilter 106a nachgeordnete Modulationseinrichtung 106b, eine der Modulationseinrichtung 106b nachgeordnete Verstärkereinrichtung 106c und ein der Verstärkereinrichtung 106c nachgeordnetes Ausgangsfilter 106d.
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Das Bandpassfilter 106a ist dazu eingerichtet, die von dem jeweiligen digitalen Signalprozessor, hier DSP 101, übertragene Wellenform W1 im Basisbandbereich zu filtern.
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Die Modulationseinrichtung 106b ist dazu eingerichtet, die gefilterte Wellenform gWl von dem Basisbandbereich in den jeweiligen vorbestimmten Hochfrequenzbereich zu mischen. Die Verstärkereinrichtung 106c ist dazu eingerichtet, die modulierte Wellenform mW1 im Hochfrequenzbereich zu verstärken.
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Ferner ist das Ausgangsfilter 106d dazu eingerichtet, die durch die Verstärkereinrichtung 106c potenziell verursachten Oberwellen der verstärkten Wellenform vW1 zu filtern und ausgangsseitig das Hochfrequenzsignal HF1 für die Kombiniereinrichtung 113 bereitzustellen.
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In 4 ist ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben einer Kommunikationseinrichtung 100 in einer Flugzeugkabine eines Flugzeuges dargestellt.
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Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand des Blockschaltbildes in 4 mit Bezug auf das Blockschaltbild in 1 erläutert. Das erfindungsgemäße Verfahren nach 4 weist die Verfahrensschritte S1–S3 auf:
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Verfahrensschritt S1:
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Eine Anzahl N von digitalen Signalprozessoren 101–103 wird bereitgestellt. Der jeweilige digitale Signalprozessor 101–104 ist zum Bereitstellen eines vorbestimmbaren digitalen Signals DS1–DS3 geeignet. Das jeweilige vorbestimmbare digitale Signal DS1–DS3 ist zur Ausbildung einer jeweiligen Wellenform W1–W3 in einem Basisbandbereich zur Ausbildung zumindest eines jeweiligen Dienstsignals D1–D3 und/oder zumindest eines jeweiligen Rauschsignals R geeignet.
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Verfahrensschritt S2:
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Eine Mehrzahl M von Front-End-Modulen 105–107 wird bereitgestellt, wobei das jeweilige Front-End-Modul 105–107 zumindest dazu eingerichtet ist, die jeweilige Wellenform W1–W3 zur Ausbildung eines HF-Signals HF in einem vorbestimmten Hochfrequenzbereich zu mischen.
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Verfahrensschritt S3:
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Zumindest ein digitaler Signalprozessor 101–103 wird in Abhängigkeit von zumindest einem Steuersignal S mit zumindest einem Front-End-Modul 105–107 gekoppelt bzw. verschaltet.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kommunikationsvorrichtung
- 101–104
- digitaler Signalprozessor
- 105–107
- Front-End-Modul
- 108–110
- Digital-Analog-Konverter
- 111
- Schalteinrichtung
- 112
- Steuervorrichtung
- 113
- Kombiniereinrichtung
- 114
- digitaler Signalprozessor
- 115
- Front-End-Modul
- 116
- Digital-Analog-Konverter
- 117
- WLAN-Board
- 118
- Front-End-Modul
- 200
- Leckleitungsantenne
- 300
- Abschlusswiderstand
- S1–S3
- Verfahrensschritt
- DS1–DS3
- digitales Signal
- D1–D3
- Dienstsignal
- W1–W3
- Wellenform
- HF; HF1–HF4
- HF-Signal
- gW1
- gefilterte Wellenform
- mW1
- modulierte Wellenform
- vW1
- verstärkte Wellenform