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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein optisches System zum Zusammenführen
eines ersten und eines zweiten jeweils von einem Objekt ausgehenden
Teilbildstrahls zu einem Ergebnisbildstrahl nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Derartige Systeme werden insbesondere in
optischen Instrumenten zur Untersuchung von mehreren Präparaten,
wie z. B. Vergleichsmikroskopen oder Vergleichsmakroskopen, verwendet.
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Stand der Technik
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Bei
der Durchführung von Vergleichsuntersuchungen wird üblicherweise
das Bild einer ersten Probe mit dem Bild einer zweiten Probe verglichen. Zur
Durchführung dieser Untersuchungen sind Vergleichsmikroskope
und Vergleichsmakroskope bekannt, bei denen aus zwei Objektiven
stammende Teilbildstrahlen mittels eines optischen Systems, wie z.
B. einer Vergleichsbrücke, zu einem Ergebnisbildstrahl
zusammengefasst werden, der vom Anwender betrachtet werden kann. Üblicherweise
sind dabei unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten gegeben,
wobei das Ergebnisbild durch entsprechende Einstellung von Blenden
aus den Teilbildern erzeugt wird, wobei ein Mischen bzw. Übereinanderlegen
der jeweiligen Teilbilder oder ein teilweises Zusammensetzen bzw.
Nebeneinanderlegen von Teilbereichen der Teilbilder möglich
ist.
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Ein
gattungsgemäßes optisches System wird in der
DE 1 623 228 A beschrieben.
Die beschriebene Vergleichsbrücke weist zwei bewegbare Blendenanordnungen
auf, um die oben beschriebenen Bildkonfigurationen zu erzeugen.
Der Anwender muss dazu sich etwa auf Schulterhöhe befindliche Drehknöpfe
während der Untersuchung mit beiden Händen bedienen,
was sich als unbequem und schwierig in der Handhabung erweist. Insbesondere ist
während der Bedienung der Einsatz beider Hände nötig,
so dass keine anderen Tätigkeiten gleichzeitig ausgeführt
werden können.
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Es
sind andere Ausgestaltungen von Vergleichsbrücken beispielsweise
aus der
DE 938271 A bekannt,
welche einhändig zu bedienen sind. Diese Vergleichsbrücken
weisen jedoch den Nachteil auf, dass die unterschiedlichen, oben
beschriebenen Bildkonfigurationen nicht darstellbar sind. Insbesondere
sind ein variables Nebeneinanderlegen von Teilbildbereichen und
das Verschieben der Trennlinie nicht möglich.
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Zur
Verbesserung der beschriebenen mechanischen Vergleichsbrücken
wurden motorisierte Ausgestaltungen entwickelt, die eine komfortable
Bedienbarkeit bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Bildkonfigurationen
bieten. Diese motorisierten Ausgestaltungen weisen jedoch den Nachteil
eines beträchtlichen konstruktiven Mehraufwands und somit auch
erhöhter Beschaffungs- und Wartungskosten auf.
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Es
ist daher erwünscht, ein gattungsgemäßes
optisches System anzugeben, das mit geringem konstruktiven Aufwand
und ohne Motorisierung möglichst einfach und komfortabel
vom Anwender bedient werden kann und dennoch verschiedene Bildkonfigurationen
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein optisches System zum Zusammenführen
eines ersten und eines zweiten Teilbildstrahls zu einem Ergebnisbildstrahl
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
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Ein
erfindungsgemäßes optisches System zum Zusammenführen
eines ersten und eines zweiten jeweils von einem Objekt ausgehenden
Teilbildstrahls zu einem Ergebnisbildstrahl kann insbesondere in
einem optischen Instrument zur, bspw. forensischen, Untersuchung
von Präparaten wie z. B. einem Vergleichsmikroskop oder
einem Vergleichsmakroskop Verwendung finden. Das optische System weist
eine Blendenanordnung auf, welche für den ersten und den
zweiten Teilbildstrahl je ein bewegbares Blendenelement mit jeweils
einem oder mehreren Blendenbereichen aufweist, wobei wenigstens
ein Blendenbereich durch Bewegung des Blendenelements in Wirkstellung
mit einem Teilbildstrahl bringbar ist, um den Flächenanteil
des jeweiligen Teilbildstrahls am Ergebnisbildstrahl zu verändern,
wobei die Blendenanordnung ein bewegbar angeordnetes Verbindungsmittel
zur Verbindung der beiden Blendenelemente aufweist. Der jeweilige
Flächenanteil der Teilbildstrahlen am Ergebnisbildstrahl
ist durch Bewegung des Verbindungsmittels veränderbar bzw. einstellbar.
Ein Blendenelement ist vorzugsweise innerhalb einer Bildebene, bspw.
Zwischenbildebene, oder in eine Bildebene hinein bewegbar.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil,
dass ein gattungsgemäßes optisches System bereitgestellt
werden kann, das mit geringem konstruktiven Aufwand einfach und
komfortabel vom Anwender bedient werden kann und dabei mehrere unterschiedliche
Bildkonfigurationen ermöglicht. Bei einer Vergleichsansicht
von nebeneinander liegenden Bildausschnitten unterschiedlicher Objekte
kann der Anteil der einzelnen Teilbilder am Gesamtbild durch eine
einfach, insbesondere auch einhändig durchführbare,
Bewegung des mechanischen Verbindungsmittels verändert
werden. In diesem Sinne kann der Übergangsbereich der beiden
Teilbilder, bspw. eine mehr oder weniger ausgeprägte Trennlinie
oder ein Überlappbereich, einfach und insbesondere einhändig
vom Bediener innerhalb des Bildfeldes verschoben werden. Eine Überlappung
wird im Folgenden auch als Mischung oder Überlagerung bezeichnet,
wobei unter dem Begriff ”Überlagerung” keine
Interferenz verstanden werden soll. Es ist möglich, ein
leicht bedienbares und insbesondere unmotorisiertes System bereitzustellen,
das gegenüber motorisierten Systemen einen deutlichen Kostenvorteil
aufweist, aber ähnlich komfortabel zu bedienen ist.
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Vorteilhafterweise
verbindet das Verbindungsmittel die beiden Blendenelemente starr.
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Vorzugsweise
ist die Blendenanordnung in eine erste Stellung der Blendenelemente
bringbar, in der eine erste Bewegung des Verbindungsmittels den
Flächenanteil des ersten Teilbildstrahls am Ergebnisbildstrahl
erhöht und den Flächenanteil des zweiten Teilbildstrahls
am Ergebnisbildstrahl verringert. Umgekehrt kann die erste Bewegung
des Verbindungsmittels auch den Flächenanteil des ersten Teilbildstrahls
am Ergebnisbildstrahl verringern und den Flächenanteil
des zweiten Teilbildstrahls am Ergebnisbildstrahl erhöhen.
Diese erste Stellung wird insbesondere für das sogenannte
Schnittbildverfahren benutzt, bei dem das Ergebnisbild durch nebeneinander liegende,
insbesondere komplementäre, Bildausschnitte, gebildet wird.
Vorzugsweise sind dazu auf beiden Blendenelementen als Halbblenden wirkende
Blendenbereiche vorgesehen, die in Wirkstellung mit dem jeweiligen
Teilbildstrahl bringbar sind und jeweils einen Anteil des zugeordneten
Teilbildstrahls ausblenden. Somit kann auf einfache Weise durch
Bewegung nur des Verbindungsmittels eine Trennlinie zwischen den
Bildausschnitten im Ergebnisbild (Schnittbild) verschoben werden.
Es ist daneben ebenso möglich, dass im Bereich des Aneinanderstoßens
der beiden Teilbilder die Trennlinie nicht sichtbar ist, sondern
die beiden Teilbilder ohne sichtbare Trennlinie direkt aneinandergrenzen.
Als weitere Möglichkeit ist ein teilweiser Überlapp
vorgesehen. Vorzugsweise ist ein erstes manuell betätigbares Verstellmittel
vorgesehen, um die erste Bewegung des Verbindungsmittels zu bewirken.
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Zweckmäßigerweise
ist die erste Bewegung des Verbindungsmittels eine Drehbewegung
um eine erste Drehachse. Bei einer Drehbewegung handelt es sich
um eine konstruktiv einfach bereitstellbare Bewegung. Das Verbindungsmittel
kann insbesondere in diesem Fall als Stange ausgebildet werden.
Vorteilhafterweise verläuft die erste Drehachse senkrecht
zu einer Längsachse des Verbindungsmittels, vorzugsweise
zwischen den Blendenelementen.
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Es
ist von Vorteil, wenn eine Exzenteranordnung oder Nockenanordnung
vorgesehen ist, um das Verbindungsmittel um die erste Drehachse
zu drehen. Eine Exzenteranordnung oder Nockenanordnung ist manuell
besonders einfach zu bedienen und kann nahezu beliebig entlang des
Verbindungsmittels angeordnet werden, um eine Drehbewegung zu vermitteln.
Es bietet sich weiterhin an, wenn ein Spannmittel wie z. B. eine
Feder vorgesehen ist, um ein spielfrei vorgespanntes Drehlager zu
erhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist die Blendenanordnung in eine zweite
Stellung der Blendenelemente bringbar, in der der Ergebnisbildstrahl
durch, insbesondere vollständige, Mischung bzw. Überlagerung
beider Teilbildstrahlen gebildet wird. Somit ist eine Beobachtungskonfiguration
bereitstellbar, in der der Anwender beide Objekte ganz oder teilweise übereinandergelegt
betrachten kann, was für bestimmte Untersuchungsverfahren
besonders geeignet ist. Diese Konfiguration wird als Mischbild bezeichnet.
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Ebenso
zweckmäßig ist es, wenn die Blendenanordnung in
eine dritte und eine vierte Stellung der Blendenelemente bringbar
ist, in der der Ergebnisbildstrahl nur durch den ersten bzw. nur
durch den zweiten Teilbildstrahl gebildet wird. Auch diese Bildkonfigurationen
sind für gewisse Untersuchungen der Objekte besonders geeignet.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens eines
der bewegbaren Blendenelemente als drehbare Blendenscheibe ausgebildet
ist, deren Drehachse parallel beabstandet von dem zugehörigen
Teilbildstrahlengang angeordnet ist. Auf diese Weise können
innerhalb der Blendenscheibenfläche unterschiedliche Blendenbereiche
ausgebildet werden, die durch Drehung der Blendenscheibe in den
Strahlengang bringbar sind. Somit kann durch eine einfache Drehbewegung
die Konfiguration des Teilbildes verändert werden. Weiterhin ist
eine derartige Blendenscheibe besonders einfach herzustellen und
innerhalb des optischen Systems montierbar. Vorzugsweise ist jedes
der bewegbaren Blendenelemente als drehbare Blendenscheibe ausgebildet.
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Vorzugsweise
ist die Blendenanordnung durch eine zweite Bewegung des Verbindungsmittels in
die erste, zweite, dritte bzw. vierte Stellung der Blendenelemente
bringbar. Mit Vorteil ist ein zweites manuell betätigbares
Verstellmittel vorgesehen, um die zweite Bewegung des Verbindungsmittels
zu bewirken. Die zweite Bewegung kann insbesondere eine Drehung
oder eine Translationsbewegung umfassen. Vorteilhafterweise ist
die zweite Bewegung des Verbindungsmittels eine Drehbewegung um
eine zweite Drehachse, die vorzugsweise parallel zu einer Längsachse
des Verbindungsmittels verläuft. Insbesondere wenn beide
Blendenelemente als drehbare Blendenscheiben ausgebildet sind, kann
durch eine Drehung des sie verbindenden Verbindungsmittels um dessen
Längsachse die Bildkonfiguration geändert werden.
Werden bspw. auf jeder Blendenscheibe vier Blendenbereiche und somit
genau vier Bildkonfigurationen bereitgestellt, umfasst eine derartige Drehung
vorzugsweise 90°. Es versteht sich, dass die Anzahl der
bereitstellbaren Bildkonfigurationen nicht auf vier beschränkt
ist. In der soeben beschriebenen Ausgestaltung bringt eine Drehung
des Verbindungsmittels um dessen Längsachse die unterschiedlichen
Blendenbereiche in Wirkstellung mit den Teilbildstrahlen und stellt
somit die unterschiedlichen Bildkonfigurationen bereit, während
eine Drehung des Verbindungsmittels um dessen Querachse die Flächenanteile
der Teilbildstrahlen in der ersten Stellung der Blendenelemente
verändert. Sind hingegen die Blendenelemente als, insbesondere
bogenförmige, Streifen ausgebildet, bei denen die eine
Bildkonfiguration bildenden Blendenbereiche nebeneinander liegen,
kann zum Wechsel der Bildkonfiguration eine Drehung um eine Querachse
des Verbindungsmittels vorteilhaft sein. Umfassen die Blendenelemente
in Längsrichtung des Verbindungsmittels angeordnete Blendenbereiche,
kann eine Linearbewegung vorteilhaft sein.
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Der
Einfluss der ersten Bewegung auf den Ergebnisbildstrahl in der zweiten,
dritten oder vierten Stellung hängt von der Ausgestaltung
der entsprechenden Bereiche auf dem Blendenelement und der Fläche
des Bildes in der Zwischenbildebene ab und ist somit vom zuständigen
Fachmann bei der Konstruktion vorgebbar. Es ist möglich,
nur eine oder beide Bewegungsmöglichkeiten in einem optischen System
zu realisieren. Es sei angemerkt, dass zwar die erste und die zweite
Bewegung grundsätzlich unabhängig voneinander
sind, diese aber je nach Ausgestaltung des optischen Systems auch
dieselbe Bewegung umfassen können. Beispielsweise können bei
bogenförmigen Blendenelementen sowohl die erste als auch
die zweite Bewegung eine Drehbewegung um dieselbe Achse sein. Dementsprechend können
auch das erste und das zweite Verstellmittel zur Ausführung
der ersten und der zweiten Bewegung übereinstimmen.
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Fallen
die Drehachse der Blendenscheibe und die zweite Drehachse zusammen,
können Bauteile wie z. B. Getriebe, Übersetzungen
usw. eingespart werden. Damit kann der bauliche Aufwand eines erfindungsgemäßen
optischen Systems weiter verringert werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Vergleichsmikroskop oder -makroskop
umfasst ein erfindungsgemäßes optisches System.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
optischen Systems in einer Seitenansicht,
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2 zeigt
die zwei in der Bildebene der Teilbildstrahlen angeordneten Blendenelemente
aus 1 schematisch in Draufsicht und
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3 zeigt
eine Blendenanordnung aus 1 in einer
perspektivischen Seitenansicht zusammen mit zwei Antriebseinrichtungen
zu deren Bewegung.
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In 1 ist
eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
optischen Systems schematisch dargestellt und insgesamt mit 100 bezeichnet.
Das optische System ist als Vergleichsbrücke 100 ausgebildet.
Das optische System 100 dient zum Betrachten zweier Objekte 10, 20 durch
Zusammenführen von davon ausgehenden Teilbildstrahlen 112 bzw. 122 zu
einem Ergebnisbildstrahl 102.
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Die
Vergleichsbrücke 100 weist einen linken Arm 110 sowie
einen rechten Arm 120 auf. An beiden Armen befindet sich
je ein Objektiv 11 bzw. 12, das den jeweiligen
Teilbildstrahl 112 bzw. 122 in die Vergleichbrücke 100 einkoppelt.
Die beiden Teilbildstrahlen 112 und 122 werden
in einem hier als Teilerprisma 101 ausgebildeten optischen
Mischglied zu dem Ergebnisbildstrahl 102 zusammengeführt
und in einen an der Vergleichsbrücke 100 angebrachten
optischen Tubus 30 eingekoppelt. Der optische Tubus dient
in bekannter Weise dazu, den Ergebnisbildstrahl alternativ oder
gleichzeitig in Okulare, Kameras usw. einzukoppeln.
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Bei
den beiden Objektiven 11, 12 sowie dem optischen
Tubus 30 handelt es sich üblicherweise um auswechselbare
bzw. entfernbare Elemente, die mit der Vergleichsbrücke 100 lösbar
verbunden sind. Anstelle der Objektive 11, 12 können
auch ein Objektivrevolver oder andere funktional entsprechende Elemente
vorgesehen sein. Die Vergleichsbrücke 100 stellt
zusammen mit den Objektiven 11, 12 und dem optischen
Tubus 30 ein Vergleichsmikroskop oder Vergleichsmakroskop
dar.
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Innerhalb
der Vergleichsbrücke 100 wird der linke Teilbildstrahl 112 über
ein hier als Spiegel 113 ausgebildetes Umlenkelement umgelenkt.
Ebenso wird der rechte Teilbildstrahl 122 über
ein hier als Spiegel 123 ausgebildetes Umlenkelement umgelenkt,
so dass die beiden Teilbildstrahlen horizontal und parallel versetzt
auf das Prisma 101 zulaufen.
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Die
Vergleichsbrücke 100 weist eine Blendenanordnung 103 zur
Bereitstellung erwünschter Bildkonfigurationen auf. Zu
diesem Zweck weist die Blendenanordnung 103 ein erstes
bewegbares Blendenelement 115, das in einer Zwischenbildebene 114 des
linken Teilbildstrahls 112 angeordnet ist, und ein zweites
bewegbares Blendenelement 125, das in einer Zwischenbildebene 124 des
rechten Teilbildstrahls 122 angeordnet ist, auf. Die Blendenelemente 115 und 125 sind
in der Figur zum besseren Verständnis leicht perspektivisch
abgebildet, liegen jedoch in der jeweiligen Bildebene, d. h. senkrecht
zur Zeichenebene. Die Blendenelemente 115 und 125 sind
mittels eines hier als Stange 104 ausgebildeten Verbindungsmittels
verbunden.
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In
der dargestellten Ausführungsform ist die Blendenanordnung 103 um
eine erste Drehachse A drehbar gelagert, welche entlang einer Querachse der
Stange 104 senkrecht zur Zeichenebene im Wesentlichen mittig
durch das Prisma 101 verläuft. Weiterhin ist die
Blendenanordnung 103 um eine zweite Achse B drehbar, welche
entlang der Längsachse der Stange 104 verläuft.
Die Blendenelemente 115 und 125 sind als drehbare
Blendenscheiben ausgebildet, deren Drehachsen mit der Längsachse
der Stange 104 und damit mit der Drehachse B der Blendenanordnung 103 zusammenfallen.
Die konstruktive Ausgestaltung der Blendenelemente ist in 2 genauer dargestellt.
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In
der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
optischen Systems ist es durch Drehen der Blendenanordnung 103 um
die Drehachse A möglich, den von den Teilbildstrahlen 112 und 122 stammenden
Anteil im Ergebnisbildstrahl 102 zu verändern.
Hierzu wird betrachtet, dass sich die Blendenanordnung 103 in
einer ersten Stellung der Blendenelemente befindet, in der mittels
entsprechend ausgebildeter Bereiche in den Blendenelementen 115 und 125 ein
Schnittbild erzeugt wird, indem Anteile der Teilbilder ausgeblendet
werden und die durchgelassenen Teile nebeneinander angeordnet das
Ergebnisbild ergeben. Im Ergebnisbild sind somit beispielsweise
eine Hälfte des Objekts 10 und eine Hälfte
des Objekts 20 gleichzeitig nebeneinander sichtbar. Es
versteht sich, dass ebenso eine Beabstandung der beiden Hälften
mit einer erkennbaren Trennlinie oder auch eine Überlappung
konstruktiv vorgegeben sein kann.
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Durch
Drehung bzw. Kippung der Blendenanordnung 103 um die Drehachse
A kann der Anteil der jeweiligen Teilbilder am Ergebnisbild verändert werden.
Beispielsweise kann in der gezeigten Ausgestaltung durch Drehen
der Blendenanordnung 103 gegen den Uhrzeigersinn der Anteil
des Bildes des ersten Objekts 10 im Ergebnisbild erhöht
werden, während gleichzeitig der Anteil des zweiten Objekts 20 im
Ergebnisbild verringert wird. Der Zusammenhang zwischen Bewegung
und Bildänderung ist durch die in 2 näher
dargestellte Ausgestaltung Blendenelemente 115, 125 vorgegeben
und somit bei der Ausgestaltung der Vergleichsbrücke vom Fachmann
wählbar.
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Durch
Drehung der Blendenanordnung 103 um die Drehachse B kann
neben der soeben beschriebenen ersten Stellung, in der Bildanteile
von beiden Objekten nebeneinander dargestellt werden, die Blendenanordnung 103 in
weitere Stellungen gebracht werden, in denen eine vollständige Überlagerung
bzw. Mischung der Bilder der beiden Objekte oder die Darstellung
nur des rechten oder nur des linken Objekts möglich ist.
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In 2 sind
das linke Blendenelement 115 und das rechte Blendenelement 125 der
Blendenanordnung 103 aus 1 in Draufsicht
dargestellt. Der Beobachtungspunkt befindet sich auf der Drehachse A,
so dass die Blendenelemente 115 und 125 entlang der
sie verbindenden Stange 104 betrachtet werden. Die beiden
Blendenelemente 115 und 125 sind derart aufgebaut,
dass durch ihr Zusammenwirken eine Vielzahl von vorteilhaften Bildkonfigurationen
bereitgestellt werden kann. Beide Blendenelemente sind jeweils um
eine Drehachse 211 bzw. 221 drehbar gelagert.
Weiterhin weisen beide Blendenelemente verschiedene Blendenbereiche 212 bis 215 bzw. 222 bis 225 auf,
die in die jeweiligen Teilbildstrahlengänge einbringbar
sind. Somit bilden im eigentlichen Sinne die Blendenbereiche 212 bis 215 bzw. 222 bis 225 die
optisch wirksamen Blenden. Die Blendenbereiche 212 bis 215 bzw. 222 bis 225 sind
teilweise unterschiedlich ausgebildet.
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Um
eine erwünschte Bildkonfiguration zu erzeugen, können
die Blendenelemente 115, 125 gemeinsam mittels
des Verbindungsmittels 104 bewegt (im dargestellten Fall
gedreht) werden, um die erwünschten Blendenbereiche in
den jeweiligen Strahlengang einzubringen. In der gezeigten Darstellung verläuft
der linke Teilbildstrahl 112 oberhalb der Drehachse 211,
wohingegen der rechte Teilbildstrahl 122 unterhalb der
Drehachse 221 verläuft. Somit befinden sich in
der Abbildung die jeweils zusammenwirkenden Blendenbereich um 180° versetzt
auf den Blendenelementen, wobei sich bei der dargestellten Konfigurationen
gerade die Blendenbereiche 212 und 222 im jeweiligen
Strahlengang befinden, was als erste Stellung (Schnittbild) bezeichnet
wird. Durch eine anhand 1 beschriebene Drehung der Blendenanordnung
um die Drehachse A kann der prozentuale bzw. flächenmäßige
Anteil der jeweiligen Teilbilder am Ergebnisbild verändert
werden.
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Durch
Drehung der Blendenanordnung 103 um die Drehachse B in
die so bezeichnete zweite Stellung (Mischbild) werden die Blendenbereiche 214 bzw. 224,
die als Öffnungen ausgebildet sind, in die jeweiligen Teilbildstrahlengänge
eingebracht, wobei das Ergebnisbild eine Mischung bzw. Überlagerung
der beiden Teilbilder ist.
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Durch
Bewegung der Blendenanordnung in die dritte (Vollbild rechts) bzw.
vierte (Vollbild links) Stellung werden die Blendenbereiche 213 und 223 bzw. 215 und 225 in
die jeweiligen Teilbildstrahlengänge eingebracht, wodurch
nur das rechte bzw. nur das linke Teilbild im Ergebnisbild erscheint.
Dazu sind die Blendenbereiche 213 und 225 als
Vollblenden und die Blendenbereiche 215 und 223 als Öffnungen ausgebildet.
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In 3 ist
die Blendenanordnung 103 aus 1 in einer
perspektivischen Seitenansicht zusammen mit zwei Antriebseinrichtungen
zur Bewegung der Blendenanordnung schematisch dargestellt.
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Eine
Antriebseinrichtung 310 ist zur Drehung der Blendenanordnung 103 um
die Drehachse B vorgesehen. Die Antriebseinrichtung 310 ist
als Zugmitteltrieb ausgebildet und weist eine erste Welle 311 und
eine zweite Welle 313 und ein beide Wellen 311 und 313 umschlingendes
Zugmittel 312 auf. Die zweite Welle 313 ist drehfest
mit der Stange 104 verbunden. Ebenso kann zur Übertragung
der Drehbewegung ein Getriebe o. ä. vorgesehen sein oder
die Stange 104 selbst als zweite Welle 313 dienen. Durch
Drehung der ersten Welle 311, welche beispielsweise mit
einem Drehknopf verbunden ist, kann die Blendenanordnung 103 in
eine der beschriebenen vier Stellungen der Blendenelemente gebracht werden.
Vorteilhafterweise kann diese Bewegung vom Benutzer einhändig
durchgeführt werden, was die Bedienung der Vergleichsbrücke
wesentlich erleichtert.
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Eine
weitere Antriebseinrichtung 320 ist zur Drehung der Blendenanordnung 103 um
die Drehachse A vorgesehen, um den Anteil der Teilbilder am Gesamtbild
bzw. die Lage der Trennlinie zu verändern. Die Antriebseinrichtung 320 ist
dazu ebenfalls als Zugmitteltrieb mit einer ersten Welle 321 und
einer zweiten Welle 323 und einem beide Wellen 321, 323 umschlingenden
Zugmittel 322 ausgebildet. Die Antriebseinrichtung 320 ist
als Exzenteranordnung ausgebildet und wirkt mit einem Lager 324 zur
Drehung bzw. Verkippung der Blendenanordnung 103 zusammen.
Die Welle 321 kann ebenfalls beispielsweise mittels eines
Drehknopfes vom Bediener einhändig bedient bzw. gedreht
werden, wodurch die elliptisch oder nockenartig ausgebildete zweite
Welle die Blendenanordnung 103 in einem Bereich 330 anhebt
oder absenkt und dadurch um die Achse A dreht.
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In
der gezeigten Lage der Wellen 321 und 323 bewirkt
eine Drehung der ersten Welle 321 eine gleichsinnige Drehung
der zweiten Welle 323 und damit eine Drehung der Blendenanordnung 103 gegen den
Uhrzeigersinn. Damit werden das Blendenelement 125 und
damit der Blendenbereich 222 nach oben verschoben, wohingegen
das Blendenelement 115 und damit der Blendenbereich 212 nach
unten verschoben werden. Auf diese Weise wird der prozentuale bzw.
flächenmäßige Anteil des linken Halbbildes
am Ergebnisbild erhöht, während der prozentuale
bzw. flächenmäßige Anteil des rechten
Teilbildes am Ergebnisbild verringert wird. Auf diese Weise kann
die Trennlinie innerhalb des Ergebnisbildes verschoben werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des optischen
Systems ist es möglich, Antriebseinrichtungen bereitzustellen,
die eine einfache und insbesondere einhändige Verstellung
ermöglichen. Dies führt zu den bereits besprochenen
Vorteilen. Die Antriebseinrichtungen können insbesondere
als Zugmitteltriebe unter Verwendung von Keilriemen, Zahnriemen,
Ketten usw. ausgebildet sein.
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Die
Erfindung stellt ein optisches System zum Zusammenführen
eines ersten und eines zweiten Teilbildstrahls zu einem Ergebnisbildstrahl
bereit, das bei allen Arten von Vergleichsuntersuchungen mit Vorteil
eingesetzt werden kann. Es gestattet eine einfache und bequeme Bedienung,
die insbesondere manuell und einhändig möglich
ist. Die vorgeschlagene bevorzugte Ausführungsform ist
besonders ergonomisch und funktional bedienbar, da die einhändige
Bedienung gleichzeitig die Bedienung anderer Mikroskop- bzw. Makroskopfunktionen
mit der freien Hand erlaubt. Die Erfindung ist unmotorisiert und
vergleichsweise kostengünstig zu realisieren und kann dennoch
alle Bildkonfigurationen bereitstellen, die der Anwender wünscht.
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- A,
B
- Drehachse
- 10,
20
- Objekt
- 11,
12
- Objektiv
- 30
- Tubus
- 100
- Vergleichsbrücke
- 101
- Strahlteilerprisma
- 102
- Ergebnisbildstrahl
- 103
- Blendenanordnung
- 104
- Stange
(Verbindungsmittel)
- 110,
120
- Arm
- 112,
122
- Teilbildstrahl
- 113,
123
- Spiegel
- 114,
124
- Zwischenbildebene
- 115,
125
- Blendenscheibe
(Blendenelement)
- 211,
221
- Drehachse
- 212–215
- Blendenbereich
- 222–225
- Blendenbereich
- 310,
320
- Zugmitteltrieb
(Verstellmittel)
- 311,
321
- erste
Welle
- 312,
322
- Zugmittel
- 313,
323
- zweite
Welle
- 324
- Lager
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1623228
A [0003]
- - DE 938271 A [0004]