-
Stand der Technik
-
Bei
der Entwicklung von Verbrennungskraftmaschinen hat die Einhaltung
von Schadstoffgrenzwerten höchste
Priorität.
Das Common-Rail-Einspritzsystem hat einen entscheidenden Beitrag
zur Reduzierung der Schadstoffemissionen an Verbrennungskraftmaschinen
geleistet. Vorteil dieses Hochdruckspeichereinspritzsystems (Common-Rail)
liegt in der Unabhängigkeit
des Einspritzdrucks von Drehzahl und Last der Verbrennungskraftmaschine.
Für die
Einhaltung zukünftiger
Abgasgrenzwerte ist jedoch gerade bei selbstzündenden Verbrennungskraftmaschinen
eine signifikante Erhöhung
des Einspritzdrucks erforderlich. Neueste Kraftstoffinjektoren für höchste Einspritzdrücke werden
leckagefrei ausgeführt,
indem auf eine Niederdruckstufe verzichtet wird. Durch das Fehlen
dieser Niederdruckstufe stehen zur Betätigung des in der Regel nadelförmig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes nur geringe Schließkräfte zur Verfügung. Dies
führt zu
steilen Kennfeldern und somit zu einer schlechten Kleinstmengenfähigkeit
derart konzipierter Kraftstoffinjektoren.
-
Dieser
Nachteil kann durch schnell schaltende Ventile, wie zum Beispiel
schnell schaltende Magnetventile kompensiert werden. Bei schnell
schaltenden Ventilen tritt jedoch das Problem auf, dass durch Prellererscheinungen
Kennfeldwelligkeiten auftreten. Unter Prellen wird das ungewollte
Wieder-Verlassen des Ventilsitzes durch das mit höherer Aufschlagenergie
in den Ventilsitz auftreffende Schließelement und ein aufgrund der
Elastizität
der Materialien erfolgendes Zurückprellen
in Öffnungsrichtung
verstanden. Das Prellen des Ventilgliedes tritt insbesondere bei
hart ausgeführten
Hubanschlägen
bei Metall/Metall-Kontakt in Verbindung mit einer schnell schaltenden
Ventilnadel eines den Kraftstoffinjektor betätigenden Magnetventiles auf.
Um den harten Aufschlag der Ventilnadel im Ventilsitz bzw. das harte Aufschlagen
des Schließelementes
im Ventilsitz zu dämpfen,
werden heutzutage Quetschspalte ausgeführt, um die Aufprallenergie
auf hydraulischem Wege abzubauen. Quetschspalte haben jedoch die negative
Eigenschaft, dass beim Schließen
der Ventilnadel eine hydraulische Kraft auftritt, die eben dieses
Schließen
verzögert.
Dieser Effekt wird hydraulisches Kleben genannt. Das hydraulische
Kleben ist von äußeren Einflüssen wie
zum Beispiel druck- und temperaturabhängig und führt deshalb zu Streuungen von
Hub zu Hub des Einspritzventilgliedes. Prellerscheinungen treten
nicht nur beim Öffnen
sondern auch beim Schließen
der Ventilnadel in Erscheinung. Diese Preller haben einen besonders
negativen Einfluss auf die Injektorfunktion und führen im
Allgemeinen zu großen
Hub/-Hub-Streuungen und damit zu einer ungünstigen Reproduzierbarkeit
von Einspritzmengen.
-
Anders
als beim Hubanschlag, zum Beispiel an einer Anschlaghülse im Magnetkern,
kann am Ventilsitz aufgrund seiner Dichtfunktion kein Quetschspalt
ausgeführt
werden. Ein hoher Anschlagimpuls der Ventilnadel im Ventilsitz führt nicht
nur zu Prellerscheinungen beim Schließen sondern auch zu einem signifikant
gesteigerten Ventilsitzverschleiß.
-
In 1 ist
ein typischer Quetschspalt dargestellt. Gemäß der dort dargestellten Bewegung wird
eine Druckstange in vertikale Richtung nach oben bewegt und ein
Quetschspalt leergedrückt.
Bei Unterschreitung einer bestimmten Spalthöhe wird die Strömung in
diesem Spalt hochviskos. Das Auftreten dieser Schmierspaltströmung, mit
hochviskosen Eigenschaften ist letztendlich für die hydraulische Dämpfung ursächlich.
Der Durchfluss durch einen dermaßen verkleinerten Schmierspalt
ist proportional zur dritten Potenz der Spalthöhe und linear proportional
zum anliegenden Druckgradienten. Fahrt die Druckstange mit hoher
Geschwindigkeit an den Anschlag, so steigt der Druck in diesem Quetschspalt
signifikant an. Diese Druckkraft wirkt der Nadelbewegung entgegen,
das nadelförmig
ausgebildete Einspritzventilglied wird ohne dass Prellerscheinungen auftreten,
abgebremst.
-
In 2 wird
die Druckstange nach erfolgtem Anschlag nach unten bewegt. Bei der
Abwärtsbewegung
muss der Quetschspalt, der zuvor leergedrückt wurde, hingegen wieder
mit Hydraulikflüssigkeit,
vorzugsweise Kraftstoff, befüllt
werden. Aufgrund der sich im Quetschspalt einstellenden Schmierspaltströmung ist
der Zufluss in den Quetschspalt jedoch extrem gering. Dies führt zu einer
negativen Druckkraft und somit zu einer Verzögerung, bis die kritische Spalthöhe erreicht
und überwunden
wird und die Zuströmung
steigt. Dieser unerwünschte
Effekt wird als hydraulisches Kleben bezeichnet. Das hydraulische
Kleben führt
somit zu einer schlechten Leistungsfähigkeit des Ventiles. Obwohl
die Ventilbewegung an sich schnell ist, tritt eine starke Verzögerung beim
Schließen
auf, was insgesamt wiederum zu einer langen Schaltzeit führt. Aus den
dargelegten Gründen
wäre ein
Hubanschlag ideal, bei dem der Einschlag der Ventilnadel mit einem Quetschspalt
gedämpft
wird, beim Schließen
jedoch keine Verzögerung
auftritt.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hubanschlag,
insbesondere für
ein schnell schaltendes Magnetventil bereitzustellen, welches eine
hohe Schaltgeschwindigkeit aufweist, bei dessen Schließen jedoch
keine Verzögerungen
auftreten.
-
Erfindungsgemäß wird ein
Magnetaktor vorgeschlagen, bei dem ein mechanisches Prellen am Anschlag
derart verhindert wird, dass dort kein hydraulisches Kleben beim
Trennen der Bauteile, d. h. beim Schließen der Ventilnadel auftritt.
Mit Ventilnadel wird im vorliegenden Zusammenhang im Allgemeinen
ein Ventilglied, welches über
eine Ankergruppe eines Magnetankers betätigt wird, bezeichnet.
-
Eine
Hubbewegung des nadelförmigen
Ventilgliedes wird bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Magnetaktor,
bei dem es sich insbesondere um ein Magnetventil handelt, über einen
mechanischen Anschlag begrenzt. Um ein Prellen zu vermeiden, wird
der Hubanschlag als Quetschspalt ausgebildet. Unter Prellen wird
im vorliegenden Zusammenhang das ungewollte Wieder-Verlassen des
Ventilsitzes durch das mit höherer
Aufschlagenergie in den Ventilsitz auftreffende Schließelement
bzw. Ventilglied und ein aufgrund der Elastizität der Materialien erfolgendes
Zurückgrellen
in Öffnungsrichtung verstanden.
Um dieses Prellen zu vermeiden, ist der obere Hubanschlag der Ankergruppe,
eine Ankerplatte und ein mit diesem verbundenes hülsenförmiges Ventilglied,
d. h. die Ventilnadel, umfassend als Quetschspalt ausgebildet. Beim Öffnen des
Ventilsitzes fährt
das Ventilglied, d. h. Ankerplatte und Ventilnadel nach oben auf
und drückt
den Quetschspalt leer. Gerade bei kleinen Spalten sorgen die viskosen Strömungskräfte für eine entsprechende
Dämpfung, da
der Durchfluss durch diesen Quetschspalt proportional zur dritten
Potenz der Spalthöhe
und linear proportional zum Druckgradienten wird. Aufgrund der sich
bei Unterschreitung einer bestimmten Spalthöhe einstellende, hochviskose
Strömung,
steigt der Druck im Spalt signifikant an, dies bedeutet, dass das
auf den oberen Hubanschlag fahrende Ventilglied, d. h. die Ventilnadel
mit daran ausgebildeter Ankerplatte ohne Prellen abgebremst werden
kann.
-
Um
ein hydraulisches Kleben beim Schließen des Ventilgliedes zu verhindern,
ist der Quetschspalt so ausgelegt, dass beim Lösen der Ventilnadel, d. h.
der Ankerplatte des Ventilgliedes von diesem Kavitation auftritt.
Kavitation tritt bei geringen Drücken
auf und führt
zu einer spontanen Volumenzunahme im Quetschspalt. Dadurch wird
erreicht, dass sich die Bauteile spontan voneinander lösen, in
diesem Falle, dass sich die Ankerplatte des Ventilgliedes spontan
vom Innenpol des Elektromagneten vorgesehenen Anschlag löst, ohne
dass hydraulisches Kleben auftritt. In vorteilhafter Weise wird
die Schließfeder,
die die Ankerbaugruppe, d. h. die Ankerplatte samt daran aufgenommenen
Ventilglied wieder in seinen Sitz stellt, so stark ausgelegt, dass der
Dampfdruck, der sieh im Quetschspalt einstellen soll, mit Hilfe
der Federkraft unterschritten wird. Eine andere Möglichkeit
zur Erzeugung von Kavitation in eben diesem Quetschspalt liegt darin,
die Quetschspaltfläche
zu reduzieren.
-
Eine
weitere Möglichkeit
besteht in der Reduzierung des Umgebungsdruckes. Bei der Auslegung
ist dafür
Sorge zu tragen, dass der Quotient aus Federkraft und Quetschspaltfläche größer ist
als der Umgebungsdruck abzüglich
des Dampfdruckes, der seinerseits Temperaturabhängig ist, gemäß der nachfolgenden
Beziehung:
-
Durch
die Reduzierung des Umgebungsdruckes wird in vorteilhafter Weise
nur die Verzögerung beim
Schließen
reduziert, während
die Anschlagdämpfung
beim Öffnen
des Ventilgliedes in vollem Umfang erhalten bleibt. Unter Umgebungsdruck
wird im vorliegenden Zusammenhang der im System herrschende hydraulische
Druck verstanden. Beim Anschlagen, d. h. beim Öffnen der Ankerbaugruppe stellt
sich ein Überdruck
und beim Lösen
derselben ein Unterdruck ein.
-
Der
sich einstellende Dampfdruck der eingesetzten Hydraulikflüssigkeit,
d. h. Kraftstoff, ist temperaturabhängig. Um Streuungen beim Schließvorgang
zu vermeiden, wird in vorteilhafter Weise der Dampfdruck bei der
niedrigsten auftretenden Betriebstemperatur zugrunde gelegt. Dadurch
ist sichergestellt, dass Kavitationserscheinungen in jedem Betriebszustand
des Magnetaktors auftreten.
-
Kurie Beschreibung der Zeichnungen
-
Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
-
Es
zeigt:
-
1 den
Effekt der hydraulischen Dämpfung
an einem Beispiel einer Anschlagscheibe und einer Gehäusestirnseite,
-
2 ein
Effekt des hydraulischen Klebens zwischen der Stirnseite des Gehäuses und
einer Stirnseite der Anschlagscheibe, vergleichbar mit 1 und
-
3 einen
Schnitt durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektor, mit Magnetventil und einem Quetschspalt, in
dem Kavitation erzeugt wird.
-
Ausführungsformen
-
Wie
der Darstellung gemäß 1 zu
entnehmen ist, führt
eine Stange 10 eine Aufwärtsbewegung 20 aus.
Die Stange 10 ist in einer Führung 16, die Teil eines
Gehäuses 14 ist,
geführt.
Eine Stirnfläche
des Gehäuses 14 ist
durch Bezugszeichen 18 kenntlich gemacht. Der die Stange 10 und
eine an dieser aufgenommenen Anschlagscheibe 12 sowie das
Gehäuse 14 samt
Führung 16 umgebende
Raum, ist von einem Hydraulikfluid bzw. einer Hydraulikflüssigkeit 24 befüllt. Bei
der Aufwärtsbewegung 20 der
Anschlagscheibe 12, die einen Quetschspalt 32 begrenzt,
tritt eine Abströmung 22 von
Hydraulikflüssigkeit 24 aus
dem Quetschspalt 32 auf. Der Quetschspalt 32 wird
leergedrückt.
Bei Unterschreiten einer bestimmten Spalte h wird die Strömung im
Quetschspalt 78 hochviskos. Das Auftreten dieser Schmierspaltströmung ist
letztendlich für
die Realisierung der hydraulischen Dämpfung verantwortlich. Der
Durchfluss, d. h. die Abströmung 22 aus
dem Quetschspalt 32 ist dann proportional zur dritten Potenz
der Spalthöhe
h und linear proportional zum anlegenden Druckgradienten. Fährt die
Stange 10 mit hoher Geschwindigkeit an die Innenseite 14,
steigt der Druck im Quetschspalt 32 signifikant an. Diese Druckkraft
wirkt entgegen der Bewegung der Druckstange 10 und bremst
die Anschlagscheibe 12 vor einem Kontakt mit der Stirnfläche 18 des
Gehäuses 14 ab.
Dies bedeutet, dass die Druckstange 10 bzw. die an deren
Umfang aufgenommenen Anschlagscheibe 12 ohne Prellen abgebremst
wird.
-
Der
Darstellung gemäß 2 sind
die Verhältnisse
beim Auftreten hydraulischen Klebens zu entnehmen.
-
Ausgehend
von einem erfolgten Anschlag einer Stirnseite 30 der Anschlagscheibe 12 an
der Stirnfläche 18 des
Gehäuses 14,
erfolgt eine Abwärtsbewegung 26 der
Stange 10. Bei der Abwärtsbewegung 26 der
Druckstange 10 entfernt sich die Stirnseite 30 der
Anschlagscheibe 12 von der Stirnfläche 18 des Gehäuses 14,
d. h. die variable Quetschspalthöhe
h nimmt zu. Bei der Abwärtsbewegung 26 wird
der Quetschspalt 32 wieder mit Hydraulikflüssigkeit 24 befüllt. Aufgrund
der sich einstellenden Schmierspaltströmung ist der Zufluss in den Quetschspalt 32 jedoch
extrem gering. Dies führt
zu einer negativen Druckkraft und somit zu einer Verzögerung,
bis eine kritische Spalte h erreicht wird und die Zuströmung in
den Quetschspalt 32 wieder steigt. Dieser höchst unerwünschte Effekt
wird hydraulisches Kleben genannt. Das hydraulische Kleben führt somit
zu einer schlechten Leistungsfähigkeit beispielsweise
eines Ventiles. Obwohl die Ventilbewegung an sich schnell ist, ist
das Schließen
stark verzögert,
was auf das hydraulische Kleben zurückzuführen ist und die Schaltzeit
verlängert.
-
Der
Darstellung gemäß 3 ist
ein erfindungsgemäß vorgeschlagener
Kraftstoffinjektor mit einer Magnetgruppe zu entnehmen, zwischen
der und einem Ventilglied ein Quetschspalt ausgeführt ist,
an dem hydraulisches Kleben eliminiert ist.
-
3 zeigt,
dass ein Kraftstoffinjektor 40 mittels eines Magnetventiles 38 betätigt wird.
Das Magnetventil 38 umfasst eine Magnetgruppe 42,
die in einem Gehäuse 76 des
Kraftstoffinjektors 40, in dessen Kopfbereich angeordnet
ist. Der Kraftstoffinjektor 40 umfasst darüber hinaus
eine Ventilplatte 44. Innerhalb der Ventilplatte 44 verläuft ein
Ablaufkanal 54 der eine Ablaufdrossel 56 aufweist.
Die Ventilplatte 44 begrenzt einen Steuerraum 46,
der über
eine Zulaufdrossel 52 mit unter einem Systemdruck stehenden
Kraftstoff beaufschlagt ist. Der Systemdruck ist der Druck, der
in einem in 3 nicht dargestellten Hochdruckspeicherkörper (Common-Rail)
durch ein diesen beaufschlagendes Förderaggregat, so zum Beispiel
eine Hochdruckpumpe erzeugt wird und in der Größenordnung zwischen 1600 und
2000 bar liegt, eventuell auch höher.
-
Der
Steuerraum 46 ist darüber
hinaus von einer Stirnseite 50 eines in der Regel nadelförmig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes 48 begrenzt.
-
Wie
aus der Darstellung gemäß 3 hervorgeht,
mündet
der Ablaufkanal 54 mit mindestens einer Ablaufdrossel 56 an
einem Ventilsitz 58. Der Ventilsitz 58 ist auf
einer Planseite 90 der Ventilplatte 44 ausgebildet
und der Ausführungsvariante
gemäß 3 als
Flachsitz beschaffen. Anstelle des in 3 dargestellten
Flachsitzes könnte
auch ein Kegelsitz oder ein Kugelsitz als Ventilsitz 58 dienen.
-
Der
Ventilsitz 58, hier als Flachsitz beschaffen, wird über ein
Ventilglied 60 geöffnet
oder geschlossen. Das Ventilglied 60, auch als Ventilnadel bezeichnet,
ist ein hülsenförmiges Bauteil,
an dessen Umfang ein Anker 62 in Gestalt einer Ankerplatte
aufgenommen ist. Die der Magnetgruppe 42 zuweisende Planseite
des Ankers 62 ist durch Bezugszeichen 66 bezeichnet.
Das einstückige
Ventilglied 60, den Anker bzw. die Ankerplatte 62 umfassend,
ist an einer Führung 64 geführt und
innerhalb eines Niederdruckraumes 38 innerhalb des Gehäuses 76 kraftausgeglichen.
Das Ventilglied 60 bzw. der einstückig an diesem ausgebildete
Anker 62 ist allseits von Kraftstoff umgeben, so dass die
Betätigungskraft,
die zum Öffnen
des Ventilgliedes 60 erforderlich ist, relativ gering ist.
-
An
der Führung 64,
die in einen Druckstift 82 übergeht, ist eine Schließfeder 84 aufgenommen. Über die
Schließfeder 84,
die sieh an einer Verbreiterung des Druckstiftes 82 abstütze, ist
das Ventilglied 60 mit daran ausgebildetem Anker 62 in
Schließrichtung
beaufschlagt, d. h. in den Ventilsitz 58 gestellt.
-
Beim Öffnen des
Ventilsitzes 58 in den Niederdruckraum 68 austretender
Kraftstoff wird über eine
seitliche Ablaufnut 70 und eine mit dieser in Verbindung
stehende Rücklaufbohrung 72 in
den niederdruckseitigen Rücklauf 74 abgeleitet.
-
Aus
der Darstellung gemäß 3 geht
hervor, dass zwischen der Planseite 66 des Ankers 62 am
Ventilglied 60 und einem Innenpol eines Magnetkernes 88 der
Magnetgruppe 42 ein Quetschspalt 78 definiert
ist. Der Quetschspalt 78 wird einerseits durch die Planseite 66 des
Ankers 62 begrenzt und andererseits von einem hier ringförmig ausgebildeten Hubanschlag 80,
der in Ringform am Innenpol des Magnetkerns 88 ausgebildet
ist. In den Magnetkern 88 ist eine Magnetspule 86 eingebettet.
-
Die
Konfiguration des Quetschspaltes 78 zwischen dem Hubanschlag 80 und
der Planseite 66 des Ankers 62 verhindert ein
mechanisches Prellen Hubanschlag 80 derart, dass kein hydraulisches
Kleben beim Trennen der Bauteile Hubanschlag 80 Anker 62 beim
Schließen
des Ventilsitzes 58 auftritt. Um ein Prellen des Ventilgliedes 60 mit
daran ausgebildetem Anker 62 zu vermeiden, ist unterhalb
des Hubanschlags 80 der Quetschspalt 78 ausgebildet.
Beim Öffnen
des Ventilsitzes 58 wird der Quetschspalt 78 leergedrückt, wie
dies anhand der 1 bereits beschrieben wurde.
Diese hydraulische Dämpfung
wird bei kleinen Spalten aufgrund der viskosen Strömung erreicht.
Dadurch wird ein Anschlag der Planseite 66 des Ankers 62 stark
verzögert,
Prellerscheinungen treten nicht auf.
-
Der
erfindungsgemäß vorgeschlagene Quetschspalt 78 ist
so beschaffen, dass ein hydraulisches Kleben des Ankers 62 am
Hubanschlag 80 verhindert wird. Dies erfolgt dadurch, dass
beim Lösen
des Ventilgliedes 60, das bedeutet des Ankers 62 vom
Hubanschlag 80 im Quetschspalt 78 Kavitation auftritt.
Kavitation tritt dann auf, wenn der Dampfdruck einer Flüssigkeit,
im vorliegenden Falle des das Hydraulikfluid darstellenden Kraftstoffes,
unterschritten wird, so dass sich eine spontane Volumenzunahme im
Quetschspalt 78 und damit ein spontanes Lösen der
Bauteile 80 bzw. 82 voneinander einstellt, ohne
dass es zum Auftreten von hydraulischem Kleben kommt. In vorteilhafter
Weise wird eine Trennung der Bauteile Anker 62 und Hubanschlag 80 am Innenpol
des Magnetkerns 88 dadurch erreicht, dass die das Ventilglied 60 beaufschlagende
Schließfeder 84 eine
Federkraft erzeugt, die so stark. ist, dass der Dampfdruck im Quetschspalt 78 schnell
unterschritten wird. Eine andere Möglichkeit, eine schnelle Trennung
der Bauteile 80 und 62 herbeizuführen, liegt
in der Auslegung der Quetschspaltfläche. Die Quetschspaltfläche ist
die Fläche,
die einerseits durch den ringförmigen
Hubanschlag 80 sowie diesem gegenüberliegende korrespondierende
Ringfläche
auf der Planfläche 66 des
Ankers 62 gebildet.
-
Eine
weitere Möglichkeit
zur Herbeiführung von
Kavitationserscheinungen und damit zur Herbeiführung einer schnellen. Trennung
des ringförmig ausgebildeten
Hubanschlages
80 am Innenpol des Magnetkernes
88 und
der diesem gegenüberliegenden,
den Quetschspalt
78 begrenzenden Planseite
66 des
Ankers
62, liegt in der Absenkung des Umgebungsdruckes.
Unter Umgebungsdruck wird nachfolgend der Druck im hydraulischen
System verstanden, der im vorliegenden Falle im Niederdruckraum
68 abgesenkt
wird. Der Druck im Niederdruckraum
68 wird so eingestellt,
dass der Umgebungsdruck p
umg abzüglich des
temperaturabhängigen
Dampfdruckes p
Dampf(ϑ) des Hydraulikmediums
kleiner ist als der Quotient aus Federkraft der Schließfeder
84 und Quetschspaltspaltfläche gemäß der nachfolgenden Beziehung:
mit
- pUmg
- Umgebungsdruck,
- PDampf(ϑ)
- Dampfdruck des Hydraulikfluides,
- FFeder
- Schließkraft der
Feder 84,
- AQuetsch:
- Quetschspaltfläche, gebildet
durch den ringförmigen
Hubanschlag 80 und der diesem gegenüberliegenden korrespondierenden
Ringfläche
in der Planfläche 66 des
Ankers 62.
-
Durch
die Absenkung des Druckes im Niederdruckraum 68 wird in
vorteilhafter Weise hydraulisches Kleben beim Schließen des
Ventilsitzes 78 reduziert bzw. in idealer Weise ganz ausgeschlossen, während die
Dämpfungswirkung
am Hubanschlag 80 in vollem Umfang erhalten bleibt. Dies
findet seine Ursache daran, dass sich beim Anschlagen des der Planseite 66 des
Ankers 62 am Quetschspalt 78 begrenzenden Hubanschlag 80 ein Überdruck
und beim Lösen
des Ankers 62 von diesem ein Unterdruck ausbildet.
-
Da
der Dampfdruck der Hydraulikflüssigkeit, d.
h. des Kraftstoffes, der im Niederdruckraum 68 bevorratet
wird, temperaturabhängig
ist, wird in vorteilhafter Weise der Dampfdruck zugrunde gelegt,
der sich bei der niedrigsten Betriebstemperatur einstellt. ist der
Dampfdruck bei der niedrigsten Betriebstemperatur zugrunde gelegt,
können
Streuungen beim Schließen
aufgrund der Dampfdruckänderung
der Hydraulikflüssigkeit
mit der Tem peratur ausgeschlossen werden. Dadurch ist sichergestellt,
dass Kavitation in jedem Betriebszustand in Erscheinung tritt, so dass
in jedem Betriebszustand ein schnelles Lösen des Ankers 62 vom
Hubanschlag 80 des Quetschspaltes 78 gewährleistet
ist, so dass die geforderten kurzen Schaltzeiten nicht durch das
Auftreten von hydraulischem Kleben beeinträchtigt werden.
-
Wie
aus der Darstellung gemäß 3 hervorgeht,
ist das Magnetventil 38 bevorzugt druckausgeglichen. Dies
findet seine Ursache darin, dass der Anker 62 und das Ventilglied 60,
welches hülsenförmig ausgebildet
ist, im Niederdruckraum 68 allseits von Kraftstoff umgeben
sind und das hülsenförmig ausgebildete
Ventilglied 60 an der Führung 64,
die sich vom Druckstift 82 aus erstreckt, geführt ist.
Die Druckausgeglichenheit des Magnetventiles 38 wiederum
bewirkt, dass zur Betätigung
des Ventilgliedes 60 nur geringe Kräfte erforderlich sind. Sind
nur geringe Betätigungskräfte erforderlich,
so kann das Magnetventil 38 bzw. dessen Magnetgruppe 42,
der Magnetkern 88 sowie die in diesen eingebettete Magnetspule 86 umfassend,
kleiner dimensioniert werden, was die Baugröße des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors 40 wiederum günstig beeinflusst.
-
Bei
der Bestromung der Magnetspule 86 wird eine Magnetkraft
auf den Anker 62, der mit dem Ventilglied 60 ein
Bauteil bildet, erzeugt. Gegen die Kraft der Schließfeder 74 bewegt
sich das Ventilglied 60 nach oben, wodurch sich der Ventilsitz 58 öffnet. Der Aufwärtshub ist
durch den Hubanschlag 80 begrenzt, der im Innenpol der
Magnetgruppe 42, einen Quetschspalt 78 begrenzend,
ausgebildet ist. Durch den Quetschspalt 78 wird ein mechanisches
Prellen des Ventilgliedes 60 unterbunden. Bei Aufhebung
der Bestromung der Magnetspule 86 bricht die Magnetkraft
zusammen, die Schließfeder 74 drückt das
Ventilglied 60, 62 in den Ventilsitz 58 zurück, so dass
die über
den Ablaufkanal 54 erfolgende Druckentlastung des Steuerraumes 46 endet.
Da der Steuerraum 44 über
die Zulaufdrossel 52 mit unter Systemdruck stehenden Kraftstoff
beaufschlagt ist, steigt der Druck im Steuerraum 46 an.
Der im Steuerraum 46 ansteigende Druck wirkt auf eine Stirnseite 50 des
in der Regel nadelförmig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes 48 und stellt dieses
wieder in seinen in der 3 nicht dargestellten, brennraumseitigen
Sitz, so dass die Einspritzung von Kraftstoff in den Brennraum der
Verbrennungskraftmaschine beendet wird.
-
Die
Schließfeder 84 drückt das
Ventilglied 60 in den Ventilsitz 58 zurück. Der
Quetschspalt 78 füllt sich
mit dem Hydraulikfluid, d. h. dem Kraftstoff. Gerade bei sehr kleinen
Spalten von nur wenigen Mikrometern Spalthöhe ist die Strömung laminar.
Die Zuströmung
des Kraftstoffes zur Befüllung
des Spaltes 78 ist stark reibungsbehaftet. Erst wenn eine
kritische Spalthöhe
des Quetschspaltes 78 erreicht und überschritten ist, nehmen die
viskosen Strömungskräfte ab und
der Zufluss in den Quetschspalt 78 steigt signifikant an.
-
Ist
jedoch die durch die Schließfeder 84 erzeugte
Federkraft so groß oder
die Quetschspaltfläche
adäquat
klein, entstehen spontan Dampfblasen im Quetschspalt 78,
die einerseits zu einer signifikanten Volumenzunahme dort führen und
dadurch ein abruptes Ablösen
des Ankers 62 vom Anschlag 80 bewirken. Die signifikante
Volumenzunahme beim Unterschreiten des Dampfdruckes des Hydraulikfluids
im Quetschspalt 78 bewirkt die schnelle Trennung des Hubanschlages 80 von
der Planseite 66 des Ankers 72, ohne dass hydraulisches
Kleben auftritt. Anstelle einer spontanen Dampfblasenbildung im
im Quetschgalt 78 bevorrateten Hydraulikmedium kann es
auch im Sinne einer „weichen” Kavitation
zum Ausgasen im Hydraulikmedium kommen.