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Die Erfindung betrifft eine Maschineneinheit einer Druckmaschine mit mindestens einer Antriebseinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Durch die simodrive posmo, Übersicht März 2003, Siemens AG, Erlangen, 2003, Seiten 1–3 ist eine Antriebseinheit zur Verwendung in einer Maschineneinheit einer Druckmaschine bekannt, wobei diese Antriebseinheit als kompakte Baueinheit einen elektrischen Motor, einen diesen Motor mit Energie versorgenden Umrichter und eine den Motor in seinem Bewegungsverhalten regelnde Positioniersteuerung aufweist, wobei eine Kühleinrichtung vorgesehen ist, welche zumindest den Motor mitsamt dessen Umrichter gemeinsam kühlt.
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Durch die
DE 199 08 045 A1 ist ein Kabelsystem bekannt, umfassend Kabel zur Verkabelung mindestens eines Umrichters mit Elektromotor, wobei von einem Verteiler zum Umrichter ein Hybridkabel geführt ist, welches mindestens Systembusleitungen und Starkstromleitungen umfasst.
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Durch die
DE 195 30 283 A1 ist eine Antriebseinheit zum Antreiben eines Übertragungszylinders einer Druckmaschine bekannt, wobei diese Antriebseinheit in einem Statorgehäuse einen Rotor und Elektromagnete sowie eine Steuer- und Regelelektronik und eine Leistungselektronik aufweist, wobei die Leistungselektronik die Elektromagnete in Abhängigkeit von Steuersignalen der Steuer- und Regelelektronik mit Strom versorgt.
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Durch die
DE 199 11 217 A1 ist bekannt, bei einem einen Umrichter aufweisenden Elektromotor die dem Umrichter elektrische Energie zuführenden Leitungen auch dazu zu verwenden, Daten, die einer Regelungseinheit des Elektromotors zugeführt werden, über diese, die elektrische Energie führenden Leitungen zu führen.
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Durch die
WO 2004/028805 A1 sind Antriebsvorrichtungen zum Antrieb einer Bearbeitungsmaschine bekannt, welche mechanisch voneinander unabhängig durch Antriebsmotoren über jeweils zugeordnete Antriebseinheiten angetriebenen sind, und mit mindestens einer die Antriebseinheiten oder eine untergeordnete Antriebssteuerung dieser Aggregate verbindenden Signalleitung, welche Signale einer Leitachsposition einer virtuellen Leitachse führt.
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Durch die
EP 1 464 488 A2 ist ein Antrieb einer Druckeinheit bekannt, wobei ein Gegendruckzylinder einem oder mehreren Druckwerken zugeordnet ist, und mechanisch unabhängig von dem oder den zugeordneten Druckwerken durch einen eigenen Antriebsmotor angetrieben ist, wobei der Gegendruckzylinder gleichzeitig durch zwei mechanisch von zugeordneten Druckwerken unabhängige Antriebsmotoren angetrieben ist und dass mindestens ein Antriebsmotor des Gegendruckzylinders und ein Antriebsmotor zumindest eines Druckwerkes über eine gemeinsame Versorgungseinheit mit elektrischer Leistung versorgt wird, wobei einer der beiden gemeinsam über die Versorgungseinheit versorgten Antriebsmotoren generatorisch während der andere gleichzeitig motorisch betrieben ist, wobei in einer bevorzugten Ausführung im Betrieb der Druckeinheit einer der beiden gemeinsam über die Versorgungseinheit versorgten Antriebsmotoren generatorisch und der andere motorisch in der Weise betrieben ist, dass über die gemeinsame Versorgungseinheit vom generatorisch betriebenen Antriebsmotor rückgelieferte Energie dem motorisch betriebenen Antriebsmotor zufließt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschineneinheit einer Druckmaschine mit mindestens einer Antriebseinheit zu schaffen, wobei die Maschineneinheit kostengünstig, kompakt und mit einer hohen elektromagnetischen Verträglichkeit ausgebildet oder zumindest ausbildbar ist, wobei zudem eine Kühleinrichtung mit einer verbesserten Kühleffizienz vorgesehen ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein Aufwand für eine elektrische Installation in einer insbesondere dezentral mehrere Antriebseinheiten aufweisenden Maschineneinheit einer Druckmaschine verringert wird. Konventionell sind in einem der Maschineneinheit zugeordneten Schaltschrank mehrere an einem Netzgerät angeschlossene Leistungseinheiten angeordnet, wobei von den einzelnen Leistungseinheiten Leitungen abgehen und z. B. sternförmig zu den jeweiligen Orten geführt werden, an denen die jeweiligen Antriebseinheiten in der betreffenden Maschineneinheit angeordnet sind. Dadurch besteht ein hoher Bedarf an Leitungen, d. h. auch ein damit einhergehender hoher Materialverbrauch. Dieser Aufwand wird durch die vorgeschlagene Lösung erheblich reduziert. Außerdem kann mit der vorgeschlagenen Lösung auch die elektromagnetische Verträglichkeit der Maschineneinheit insgesamt verbessert werden, denn durch die Anordnung der jeweiligen Leistungseinheit unmittelbar an dem betreffenden Motor verringert sich die Anzahl der in der Maschineneinheit zu verlegenden, teilweise viele Meter langen und zudem aufgrund der Leistungsanforderung des betreffenden Motors jeweils hohe Ströme führenden Leitungen. In einer bevorzugten Ausführung ist die mit einem bestimmten Motor verbundene Leistungseinheit in demselben Gehäuse wie der Motor integriert angeordnet. Die in derselben Maschineneinheit angeordneten Antriebseinheiten werden dann durch dieselbe Versorgungsleitung jeweils mit elektrischer Energie versorgt, wodurch sich ein in derselben Maschineneinheit wirksamer EMV-Störpegel reduziert.
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Der Installationsaufwand wird in der Maschineneinheit des Weiteren auch dadurch reduziert, dass die Versorgungsleitung als eine Hybridleitung verwendet wird, welche Daten, die einer gleichfalls am Motor angeordneten, den jeweiligen Motor in seinem Bewegungsverhalten regelnden Regelungseinheit zugeführt werden, und die elektrische Energie, die der an demselben Motor angeordneten Leistungseinheit zuführt wird, über dieselbe Leitung führt. An die in der betreffenden Maschineneinheit einzige Versorgungsleitung können auch nachträglich weitere Antriebseinheiten angeschlossen werden, so dass sich eine einfache Erweiterbarkeit gibt, ohne über größere Strecken weitere Leitungen verlegen zu müssen.
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Da die für den Betrieb der mehreren in der Maschineneinheit angeordneten Motoren erforderlichen Leistungseinheiten dezentral jeweils an dem betreffenden Motor angeordnet sind, ergibt sich in dem der Maschineneinheit zugeordneten Schaltschrank eine Raumersparnis, so dass der Schaltschrank erheblich kompakter ausgebildet werden kann. Die Maschineneinheit kann dadurch auch insgesamt kompakter gestaltet werden.
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Aufgrund der räumlichen Nähe zwischen der jeweiligen Leistungseinheit und dem zugeordneten Motor, d. h. ihrer Anordnung in derselben Baugruppe, kann eine für die jeweilige Leistungseinheit und den zugeordneten Motor erforderliche Kühleinrichtung die Leistungseinheit und den Motor gemeinsam kühlen. Dies verbessert die Kühlwirkung und spart Kosten für ansonsten zwei getrennt vorzusehene Kühleinrichtungen, d. h. eine im Schaltschrank und eine andere an der Antriebseinheit. Die für die jeweilige Leistungseinheit und den zugeordneten Motor gemeinsame Kühleinrichtung weist jedoch eine bessere Kühleffizienz auf, wodurch sich für die insgesamt aufzuwendende Kühlleistung ein geringerer Energieverbrauch einstellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben, wodurch weitere Vorteile ersichtlich werden.
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Es zeigen:
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1 eine Druckeinheit einer Druckmaschine;
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2 die Druckeinheit der 1 mit mehreren an einer gemeinsamen Leitung angeschlossenen, jeweils einen Motor, eine Leistungseinheit und eine Regelungseinheit aufweisenden Antriebseinheiten.
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Eine Maschineneinheit einer Druckmaschine kann z. B. als eine Druckeinheit 01, als ein Rollenwechsler, als ein Einzugswerk, als ein Falzapparat, als ein Kühlwalzenständer oder als eine z. B. im Oberbau der Druckmaschine angeordnete Gruppe von Zugwalzen ausgebildet sein. Die Druckmaschine ist z. B. als eine Rotationsdruckmaschine, insbesondere als eine ein Offsetdruckverfahren verwendende Druckmaschine ausgebildet. Die Druckmaschine weist i. d. R. mehrere der vorgenannten Maschineneinheiten auf, wobei diese z. B. beim Druckmaschinenhersteller vorgefertigten Maschineneinheiten am vom Betreiber gewünschten Betriebsort der Druckmaschine modulartig zu einer gemeinschaftlich wirkenden Anlage zusammengesetzt werden. Ohne die Erfindung darauf zu beschränken, wird der Gegenstand der Erfindung im Folgenden am Beispiel einer Druckeinheit 01 der Druckmaschine erläutert.
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So zeigen die 1 und 2 jeweils in einer stark vereinfachten Darstellung beispielhaft eine Druckeinheit 01 der Druckmaschine, z. B. einer Rollenrotationsdruckmaschine. Die vorzugsweise mehrere Druckeinheiten 01 aufweisende Druckmaschine wird z. B. im Zeitungsdruck verwendet. In der jeweiligen Druckeinheit 01 ist ein durch sie hindurch geführter Bedruckstoff 02, z. B. eine Materialbahn 02, insbesondere eine Papierbahn 02, zumindest einseitig, vorzugsweise beidseitig z. B. durch zwei gegeneinander angestellte Druckwerkszylinder 03 bedruckbar, wobei der Bedruckstoff 02 durch einen von den beiden im Druckprozess aufeinander abrollenden Druckwerkszylindern 03 ausgebildeten Druckspalt geführt ist, wobei diese Druckwerkszylinder 03 z. B. jeweils als ein Übertragungszylinder 03 ausgebildet sind.
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In dem in den 1 und 2 dargestellten Beispiel wirkt mit jedem der beiden Übertragungszylinder 03 jeweils mindestens ein Formzylinder 04 zusammen. Der Übertragungszylinder 03 und der zugehörige Formzylinder 04 sind z. B. von gleicher Umfangslänge. An jedem der in der betreffenden Druckeinheit 01 angeordneten Formzylinder 04 ist ein i. d. R. mehrwalziges Farbwerk angestellt oder zumindest anstellbar, was in den 1 und 2 durch die Darstellung von nur einer einzigen Farbwerkswalze 06 lediglich angedeutet ist. Sofern die Druckeinheit 01 den Bedruckstoff 02 in einem ein Feuchtmittel verwendenden Offsetdruckverfahren bedruckt, ist an jedem der Formzylinder 04 zusätzlich zum Farbwerk ein i. d. R. mehrwalziges Feuchtwerk, z. B. ein Sprühfeuchtwerk, angestellt oder zumindest anstellbar, was in den 1 und 2 durch die Darstellung von gleichfalls nur einer einzigen Feuchtwerkswalze 07 lediglich angedeutet ist. Es versteht sich, dass die Übertragungszylinder 03, die Formzylinder 04, die Farbwerkswalzen 06 sowie die Feuchtwerkswalzen 07 jeweils in zur Druckeinheit 01 gehörenden Gestellwänden drehbar sowie z. B. radial verstellbar gelagert sind. Der jeweilige Formzylinder 04 kann zumindest in seiner Axialrichtung mit mehreren Druckformen belegt oder zumindest belegbar sein.
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In der bevorzugten Ausführung ist an mehreren vorzugsweise verschiedenen Orten der Druckeinheit 01, insbesondere in Zuordnung zu mindestens einem der Übertragungszylinder 03 und/oder zu mindestens einem der Formzylinder 04 und/oder zu mindestens einer der Farbwerkswalzen 06 und/oder zu mindestens einer der Feuchtwerkswalzen 07 jeweils eine Antriebseinheit 11 vorgesehen, welche jeweils einen elektrischen Motor M aufweist, wobei der jeweilige Motor M jeweils z. B. in seiner Drehzahl und/oder in seiner Winkellage z. B. in Abhängigkeit von Daten einer virtuellen Leitachse geregelt ist. Die Leitachse stellt eine Referenz zur Verfügung, nach der sich das jeweilige Bewegungsverhalten zumindest der in der Maschineneinheit angeordneten Motoren M ausrichtet. In einer bevorzugten Ausführung sind sowohl die Übertragungszylinder 03 als auch die ihnen zugeordneten Formzylinder 04 durch ihnen zugeordnete Antriebseinheiten 11, z. B. durch so genannte Direktantriebe, jeweils einzeln und mechanisch unabhängig voneinander rotativ angetrieben. Auch kann in jedem der Farbwerke jeweils mindestens eine der vorzugsweise mehreren Farbwerkswalzen 06 durch eine eigene Antriebseinheit 11 rotativ angetrieben sein. Entsprechendes kann auf die gegebenenfalls vorhandenen Feuchtwerke zutreffen. Somit können zumindest mehrere, vorzugsweise alle Antriebseinheiten 11 jeweils mindestens einen in der betreffenden Maschineneinheit angeordneten Rotationskörper, z. B. einen Übertragungszylinder 03, einen Formzylinder 04, eine Farbwerkswalze 06 oder eine Feuchtwerkswalze 07, jeweils einzeln und mechanisch unabhängig von einem anderen gleichartigen und/oder andersartigen in derselben Maschineneinheit angeordneten Rotationskörper rotativ antreiben.
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Die 2 zeigt nochmals die in der 1 dargestellte Druckeinheit 01, wobei nun dem jeweiligen Motor M der in dieser Druckeinheit 01 angeordneten Antriebseinheiten 11 jeweils eine den betreffenden Motor M mit Energie versorgende Leistungseinheit 08 und eine ihn in seinem Bewegungsverhalten, d. h. seiner Drehzahl und/oder seiner Winkellage regelnde Regelungseinheit 09 zugeordnet sind. Hinsichtlich der betreffenden Antriebseinheit 11 bildet der jeweilige Motor M mitsamt seiner Leistungseinheit 08 und seiner Regelungseinheit 09 eine einzige Baugruppe aus, in welcher der betreffende Motor M, dessen Leistungseinheit 08 und dessen Regelungseinheit 09 jeweils z. B. durch einen gemeinsamen Träger miteinander verbunden sind, was in der 2 durch eine strichpunktierte Umrandung am Ort der jeweiligen Antriebseinheit 11 angedeutet ist. Vorzugsweise sind der jeweilige Motor M mitsamt seiner Leistungseinheit 08 und seiner Regelungseinheit 09 durch dasselbe Gehäuse eingehaust.
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In der Druckeinheit 01 ist z. B. eine so genannte Hybridleitung 12 verlegt, so dass der Regelungseinheit 09 der jeweiligen Antriebseinheit 11 zugeführte Daten über eine der Leistungseinheit 08 derselben Antriebseinheit 11 elektrische Energie zuführende Leitung 12 geführt sind. Mehrere in der Druckeinheit 01 an verschiedenen Orten angeordnete Antriebseinheiten 11 sind jeweils an dieselbe Energie und Daten führende Leitung 12 angeschlossen. Die Leitung 12 wird z. B. durch mehrere Antriebseinheiten 11 durchgeschleift, d. h. die betreffende Antriebseinheit 11 weist eine elektrisch leitende Brücke auf, so dass innerhalb jeder dieser Antriebseinheiten 11 an einer entsprechenden Schnittstelle ein Abgriff der jeweils benötigten elektrischen Energie sowie der Daten ausgebildet ist. Die Leitung 12 führt die von der Regelungseinheit 09 verarbeiteten und/oder bereitgestellten z. B. elektronischen Daten vorzugsweise bidirektional. Die betreffenden Regelungseinheiten 09 einer bestimmten Druckeinheit 01 erhalten ihre das Bewegungsverhalten eines bestimmten Motors M regelnden Daten z. B. von einem zur Druckmaschine gehörenden Leitstand, von welchem aus vorzugsweise jede dieser Regelungseinheiten 09 z. B. durch eine entsprechende Adressierung auswahlbar und mit Daten versorgbar ist. Der Leitstand hat für die Druckmaschine die Bedeutung einer ihr. übergeordneten Steuereinheit.
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Die mehrere Antriebseinheiten 11 seriell miteinander verbindende Hybridleitung 12 ist z. B. in einem Schaltschrank 13 an einem die benötigte elektrische Energie zentral bereitstellenden Netzgerät 14 angeschlossen, wobei der Schaltschrank 13 z. B. in der Druckeinheit 01 oder an einer Gestellwand der Druckeinheit 01 angeordnet ist. Das Netzgerät 14 verbindet die Druckeinheit 01 zunächst mit einem nicht öffentlichen, in der Druckmaschine mehrere ihrer Maschineneinheiten miteinander verbindenden Maschinennetzwerk 17 und darüber hinaus auch mit einem getrennt von der Druckmaschine existierenden, die Druckmaschine als solches mit Energie versorgenden, z. B. öffentlichen Netzwerk 18, wobei das Maschinennetzwerk 17 z. B. als ein Gleichspannungsnetzwerk und das öffentliche Netzwerk 18 z. B. als ein Drehstrom führendes Netzwerk ausgebildet sind, wobei das jeweilige Netzgerät 14 zwischen dem Maschinennetzwerk 17 und dem öffentlichen Netzwerk 18 z. B. eine Schnittstelle, insbesondere einen Wandler, aufweist.
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Gemäß der hier vorgeschlagenen Lösung führen von dem betreffenden, einer bestimmten Druckeinheit 01 zugeordneten Schaltschrank 13 nicht mehrere Versorgungsleitungen sternförmig jeweils einzeln zu den jeweiligen Antriebseinheiten 11, sondern es ist eine einzige, in der betreffenden Druckeinheit 01 z. B. fest verlegte Leitung 12 vorgesehen, an die zumindest mehrere, vorzugsweise alle Antriebseinheiten 11 dieser Druckeinheit 01 angeschlossen oder zumindest anschließbar sind. In der betreffenden Druckeinheit 01 besteht demnach eine linienförmige, sequentielle Topologie hinsichtlich der Antriebseinheiten 11 und der sie verbindenden, zumindest mit Energie versorgenden Leitung 12. Diese Leitung 12 ist z. B. als eine z. B. aus Kupfer bestehende, insbesondere massive Stromschiene oder als ein vorzugsweise geschirmtes, insbesondere flexibles Kabel ausgebildet. Bei Verwendung einer als Hybridleitung 12 ausgebildeten Leitung 12 sind innerhalb derselben Ummantelung des Kabels einerseits vorzugsweise geschirmte Adern für die Energieversorgung der jeweiligen Antriebseinheit 11 sowie getrennt davon andererseits auch Adern, z. B. mindestens ein Lichtwellenleiter, für die Übertragung z. B. von digitalen Daten vorgesehen. Die Leitung 12, z. B. die Adern für die Energieversorgung können einen Strom von mehreren hundert Ampere führen, die Stromstärke liegt z. B. im Bereich zwischen 100 A und 200 A. Die Spannung, z. B. Gleichspannung, kann z. B. zwischen 700 V und 800 V betragen. Die innerhalb einer Maschineneinheit angeordnete Leitung 12 wird auch als ein Zwischenkreis 12 bezeichnet.
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Am Ort der jeweiligen Antriebseinheit 11 ist vorzugsweise eine Kühleinrichtung 16 vorgesehen, wobei diese Kühleinrichtung 16 jeweils zumindest den betreffenden Motor M mitsamt dessen Leistungseinheit 08 gemeinsam kühlt. Die Kühleinrichtung 16 ist z. B. als eine Wasserkühlung ausgebildet.
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Beim Betrieb der Druckmaschine sind mehrere verschiedene Betriebszustände zu unterscheiden. In einem ersten Betriebszustand der Druckmaschine erfolgt z. B. ein Andruck, bei dem diverse Parameter der Druckmaschine derart eingestellt werden, dass die Druckmaschine in ihrem anstehenden Druckprozess ein Druckprodukt mit einer verkaufsfähigen Druckqualität herstellt. Sobald diese Einstellungen beendet sind, kann ein zweiter, als Fortdruck bezeichneter Betriebszustand der Druckmaschine folgen, in welchem fortlaufend Druckprodukte zur Erfüllung des Druckauftrages produziert werden. Nach Eintritt eines Störereignisses, z. B. eines Bahnrisses, mag ein Schnellstopp erforderlich sein, wodurch ein weiterer, z. B. dritter Betriebszustand der Druckmaschine gegeben ist. Während der unterschiedlichen Betriebszustände der Druckmaschine können die am Produktionsprozess beteiligten Antriebseinheiten 11 der jeweiligen Maschineneinheiten hinsichtlich des jeweiligen Zwischenkreises 12 der betreffenden Maschineneinheit und/oder hinsichtlich des mehrere Maschineneinheiten miteinander verbindenden Maschinennetzwerkes 17 und/oder hinsichtlich des öffentlichen Netzwerkes 18 jeweils ein unterschiedliches Betriebsverhalten aufweisen, wobei das Betriebsverhalten der jeweiligen Antriebseinheit 11 motorisch oder generatorisch sein kann. Ein motorisches Betriebsverhalten bedeutet, dass die jeweilige Antriebseinheit 11, d. h. insbesondere deren Leistungseinheit 08, elektrische Energie zumindest aus dem betreffenden Zwischenkreis 12 aufnimmt, wohingegen ein generatorisches Betriebsverhalten bedeutet, dass die jeweilige Antriebseinheit 11, d. h. insbesondere deren Leistungseinheit 08, elektrische Energie zumindest in den betreffenden Zwischenkreis 12 einspeist. Ein motorisches Betriebsverhalten bedeutet somit „Antreiben”, wohingegen ein generatorisches Betriebsverhalten insbesondere aus einem „Bremsen” resultiert. Das jeweilige Betriebsverhalten der jeweiligen Antriebseinheit 11 wird von ihrer zugehörigen Regelungseinheit 09 z. B. in Abhängigkeit von einem vom Leitstand ausgehenden Steuerbefehl eingestellt. Beispielsweise werden im Fortdruck der Druckmaschine die Druckwerkszylinder 03 und/oder die Formzylinder 04 motorisch betrieben, wohingegen z. B. die mindestens eine Feuchtwerkswalze 07 generatorisch betrieben wird. Bei einem Schnellstopp der Druckmaschine werden z. B. nahezu alle Antriebseinheiten 11 der jeweiligen Maschineneinheiten, z. B. mit Ausnahme einiger Zugwalzen, generatorisch betrieben, so dass diese Antriebseinheiten 11 elektrische Energie in ihren jeweiligen Zwischenkreis 12 und darüber hinaus auch in das Maschinennetzwerk 17 und/oder sogar in das öffentliche Netzwerk 18 zurückführen und dort einspeisen.
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Die hier vorgeschlagene linienförmige, sequentielle Topologie hinsichtlich der Antriebseinheiten 11 und der sie verbindenden, zumindest mit Energie versorgenden Leitung 12 eröffnet die Möglichkeit, dass die Antriebseinheiten 11 einer jeden Maschineneinheit über den jeweiligen Zwischenkreis 12 auch ohne Einbindung des Netzgerätes 14 untereinander in der betreffenden Maschineneinheit Energie austauschen bzw. ihren jeweiligen Energiebedarf ausgleichen. Dies bedeutet, dass in der jeweiligen Maschineneinheit eine z. B. generatorisch betriebene Antriebseinheit 11 von ihr abgegebene Energie unmittelbar einer anderen an denselben Zwischenkreis 12 angeschlossenen, jedoch motorisch betriebenen Antriebseinheit 11 zur Verfügung stellt, d. h. an diese abgibt. Durch den direkt zwischen den dezentral angeordneten Antriebseinheiten 11 ausführbaren Energieausgleich im Feld vor Ort, d. h. unmittelbar in der betreffenden Maschineneinheit, ergibt sich in einer Energiebilanz gegenüber dem Maschinennetzwerk 17 und/oder gegenüber dem öffentlichen Netzwerk 18 eine Energieersparnis, wodurch die Druckmaschine insgesamt wirtschaftlicher betrieben werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckeinheit
- 02
- Bedruckstoff, Materialbahn, Papierbahn
- 03
- Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder
- 04
- Formzylinder
- 05
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- 06
- Farbwerkswalze
- 07
- Feuchtwerkswalze
- 08
- Leistungseinheit
- 09
- Regelungseinheit
- 10
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- 11
- Antriebseinheit
- 12
- Leitung, Hybridleitung, Zwischenkreis
- 13
- Schaltschrank
- 14
- Netzgerät
- 15
-
- 16
- Kühleinrichtung
- 17
- Maschinennetzwerk
- 18
- Netzwerk zur Energieversorgung
- M
- Motor