DE102008039137B3

DE102008039137B3 - Beatmungsgerät mit einem Atemschlauchsystem

Info

Publication number: DE102008039137B3
Application number: DE102008039137A
Authority: DE
Inventors: Kirill Dr. Koulechov; Ludger Tappehorn
Original assignee: Draeger Medical GmbH
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 2008-08-21
Filing date: 2008-08-21
Publication date: 2010-02-11
Anticipated expiration: 2028-08-22
Also published as: CA2674249A1; CN101653636B; GB2462697A; US20100043793A1; US8360059B2; GB2462697B; GB0908674D0; CA2674249C; CN101653636A

Abstract

Ein Atemschlauchsystem zum Anschluss an ein Beatmungsgerät (2), das mit einer Schlauchheizung versehen ist, soll derart verbessert werden, dass bei der Beheizung des Schlauches (4, 7) ein lokaler Temperaturanstieg vermieden wird. Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, dass Heizdrähte (9, 10) an den Atemschläuchen (4, 7) in Form einer Reihenschaltung zusammengeschaltet und im Bereich eines Einatemanschlusses (3) und Ausatemanschlusses (6) am Beatmungsgerät (2) kontaktiert sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kombination aus einem Beatmungsgerät und einem Atemschlauchsystem und einem Beatmungsgerät zum Verbinden mit einem Atemschlauchsystem.
Patienten, die auf einer Intensivstation künstlich beatmet werden, erhalten Atemluft, die hinsichtlich Temperatur und Feuchtigkeit den physiologischen Erfornissen des Patienten angepasst ist. Hierzu werden aktive Anfeuchter benutzt, die das Atemgas anwärmen und anfeuchten. Innerhalb des Anfeuchters befindet sich ein mit Wasser gefüllter Behälter, durch den das Einatemgas geleitet und mit Feuchtigkeit angereichert wird. Um eine Kondensation von Feuchtigkeit innerhalb des Atemschlauchsystems zu unterbinden, sind die Atemschläuche üblicherweise mit einer Schlauchheizung versehen.
Ein Atemschlauch mit wendelförmig an der Außenseite angebrachten Heizdrähten geht beispielhaft aus der US 5,357,948 hervor. Es sind ein oder zwei Heizdrähte vorgesehen, die spiralförmig an der Außenseite des Atemschlauches verlaufen. Weiter befindet sich an der Außenseite ein separater, nicht beheizbarer Leiter für die Rückleitung. Die Heizdrähte können entweder in Reihe oder parallel geschaltet sein, wobei die elektrische Kontaktierung der Heizdrähte über ein Schlauchende vorgenommen wird.
Nachteilig bei dem bekannten Atemschlauch ist, dass es bei einer Beschädigung der Isolierung der Heizdrähte zu einem Kurzschluss innerhalb der Hin- und Rückleitung kommen kann, was möglicherweise lokal mit einer hohen Erwärmung des Schlauches verbunden ist. Es kann dadurch zu einer Beschädigung des Schlauches kommen, unter Umständen entstehen an einer derartigen Stelle auch Undichtigkeiten, durch die Atemgas entweichen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einem Beatmungsgerät und einem Atemschlauchsystem so zu verbessern, dass bei der Beheizung des Schlauches ein lokaler Temperaturanstieg vermieden wird.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Aufgabe wird auch mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Heizdraht auf dem Atemschlauch als Eindrahtleitung vom Einatemschlauch zum Ausatemschlauch verläuft und im Bereich des Einatemanschlusses und des Ausatemanschlusses elektrisch kontaktiert wird. Zur elektrischen Kontaktierung sind besonders bevorzugt die Anschlusstüllen des Einatemschlauches und des Ausatemschlauches so ausgebildet, dass neben der Gasverbindung auch die elektrische Verbindung zu den Heizdrähten hergestellt werden kann. Die Atemschläuche sind üblicherweise über ein Y-Stück miteinander verbunden, wobei über das Y-Stück das Atemgas dem Patienten zugeführt wird. Das Y-Stück ist dabei so ausgeführt, dass eine elektrische Verbindung zwischen dem Einatemschlauch und dem Ausatemschlauch vorliegt. Besonders bevorzugt verlaufen die Heizdrähte wendelförmig auf dem Einatemschlauch oder dem Ausatemschlauch. Zur Erzeugung von unterschiedlichen Heizleistungen im Bereich des Einatemschlauches oder des Ausatemschlauches können die Heizdrähte mit unterschiedlicher Wickeldichte am Einatemschlauch oder am Ausatemschlauch vorliegen. Besonders bevorzugt ist es dabei, den Ausatemschlauch stärker als den Einatemschlauch zu beheizen, da das ausgeatmete Gas eine gesättigte Atemgasfeuchte aufweist und es dort verstärkt zu einer Kondensatbildung kommen kann.
Besonders bevorzugt wird als Atemschlauch ein extrudierter Endlosschlauch verwendet, der mit einer Sollbruchstelle in der Weise versehen ist, dass der Schlauch in einen Einatemschlauch und Ausatemschlauch aufgeteilt werden kann, ohne dass dabei die Heizdrähte im Bereich des Y-Stückes unterbrochen werden. Die Verwendung eines extrudierten Endlosschlauches hat auch den Vorteil, dass Atemschläuche individuell zugeschnitten und an den Patientenbedarf angepasst werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur gezeigt und im Folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
1 ein Beatmungsgerät mit einem Atemschlauchsystem,
2 eine elektrische Kontaktierung an einer Anschlusstülle,
3 einen Einatemschlauch und einen Ausatemschlauch mit unterschiedlicher ausgeführter Wickeldichte,
4 einen Endlosschlauch mit einer Sollbruchstelle,
5 einen im Bereich der Sollbruchstelle ausgeschnittenen Schlauch entsprechend der 4,
6 den Endlosschlauch nach der 5 mit einem Y-Stück.
1 zeigt schematisch ein Beatmungssystem 1, bestehend aus einem Beatmungsgerät 2 mit einem Einatemanschluss 3, einen Einatemschlauch 4, einem Anfeuchter 5 innerhalb des Einatemschlauches 4, einem Ausatemanschluss 6, einem Ausatemschlauch 7 und einem Y-Stück 8 zwischen dem Einatemschlauch 4 und dem Ausatemschlauch 7. Der Einatemschlauch 4 und der Ausatemschlauch 7 weisen eine Schlauchheizung in Form von spiralförmig an der Außenseite befestigten Heizdrähten 9, 10 auf. Die Heizdrähte 9, 10 sind in Form einer Reihenschaltung miteinander verbunden und werden über einpolige elektrische Steckanschlüsse 11, 12 am Einatemanschluss 3 und am Ausatemanschluss 12 kontaktiert. Der Stromfluss erfolgt über einen ersten Steckanschluss 11, den Heizdraht 9, den Anfeuchter 5, das Y-Stück 8, den Heizdraht 10 und einen zweiten Steckanschluss 12.
2 veranschaulicht beispielhaft die mechanische und elektrische Kontaktierung einer Anschlusstülle 13 am Einatemschlauch 4. Im oberen Teil der 2 ist eine Seitenansicht des Einatemschlauches 4 gezeigt, während im unteren Teil ein Längsschnitt längs der Schnittlinie A-A veranschaulicht ist. Ein winkelförmig nach unten gerichteter Gasanschluss 14 wird in ein nicht näher dargestelltes Kupplungsteil eingesteckt. Der Einatemschlauch 4 mit dem Heizdraht 9 wird rechtwinklig vom Gasanschluss 14 weggeführt. Der Heizdraht 9 ist mit einem Konnektorpin 15 innerhalb der Anschlusstülle 13 verbunden, wobei über den Konnektorpin 15 die elektrische Kontaktierung des Heizdrahtes 9 vorgenommen wird. Entsprechende Anschlusstüllen 13 sind am Einatemanschluss 3 und am Ausatemanschluss 6 vorgesehen, wobei hier der Gasanschluss 14 und der Konnektorpin 15 parallel zueinander verlaufen. Die Anschlusstüllen 13 sind auch am Anfeuchter 5 und am Y-Stück 8 vorhanden.
In der 3 sind vorteilhafte Ausführungsvarianten des Einatemschlauches 4 mit dem Heizdraht 9 und des Ausatemschlauches 7 mit dem Heizdraht 10 veranschaulicht. Um unterschiedliche Heizleistungen im Einatemschlauch 4 und im Ausatemschlauch 7 einzustellen, weisen die Heizdrähte 9, 10 eine unterschiedliche Wickeldichte auf, die in der 3 für den Einatemschlauch mit W₁ und den Ausatemschlauch 7 mit W₂ bezeichnet sind. Um eine Kondensation von Feuchtigkeit zu vermeiden, wird der Ausatemschlauch 7 stärker erwärmt als der Einatemschlauch 4. Der Ausatemschlauch 7 enthält mehr Heizwindungen pro Längeneinheit als der Einatemschlauch 4, wodurch der Abstand zweier Windungen W₁ am Einatemschlauch 4 größer ist als der Windungsabstand W₂ am Ausatemschlauch 7. Im oberen Teil der 3 ist jeweils eine Seitenansicht des Einatemschlauches 4 und des Ausatemschlauches 7 gezeigt, während im unteren Teil die dazugehörige Schnittdarstellung angegeben worden ist.
In der 4 ist eine vorteilhafte Ausführungsvariante in Form eines Endlosschlauches 16 mit einer Heizwendel 17 und einer Sollbruchstelle 18 veranschaulicht. Die Sollbruchstelle 18 ist derart ausgeführt, dass beim Aufschneiden des Schlauches 16 die Heizwendel 17 nicht beschädigt wird, wie in der 5 schematisch gezeigt.
6 zeigt den Endlosschlauch 16 im Bereich der Sollbruchstelle 18 in Kombination mit einem Y-Stück 19. Durch das Abknicken der Heizwendel 17 im Bereich der Sollbruchstelle 18 kann das Y-Stück 19 unmittelbar in die Schlauchenden 20, 21 gesteckt werden, ohne dass eine elektrische Kontaktierung der Heizwendel 17 vorgenommen werden muss. Im linken Teil der 6 ist eine rechte Seitenansicht auf den Endlosschlauch 16 gezeigt.

1: Beatmungssystem
2: Beatmungsgerät
3: Einatemanschluss
4: Einatemschlauch
5: Anfeuchter
6: Ausatemanschluss
7: Ausatemschlauch
8: Y-Stück
9, 10: Heizdraht
11, 12: Steckanschluss
13: Anschlusstülle
14: Gasanschluss
15: Konnektorpin
16: Endlosschlauch
17: Heizwendel
18: Sollbruchstelle
19: Y-Stück
20, 21: Schlauchende

Claims

Kombination aus einem Beatmungsgerät und einem Atemschlauchsystem, wobei das Beatmungsgerät (2) einen Einatemanschluss (3) zur Abgabe von Einatemgas und einen Ausatemanschluss (6) zur Aufnahme von ausgeatmetem Gas und das Atemschlauchsystem einen Einatemschlauch (4) am Einatemanschluss (3) und einen Ausatemschlauch (7) am Ausatemanschluss (6) umfasst und sowohl der Einatemschlauch (4) als auch der Ausatemschlauch (7) mit einer Schlauchheizung in der Weise versehen sind, dass Heizdrähte (9, 10) in Form einer Reihenschaltung zusammengeschaltet und im Bereich des Einatemanschlusses (3) und des Ausatemanschlusses (6) kontaktiert sind.
Beatmungsgerät mit einem Einatemanschluss (3) zum Anschluss eines Einatemschlauches (4) und einem Ausatemanschluss (6) zum Anschluss eines Ausatemschlauches (7), wobei der Einatemschlauch (4) und der Ausatemschlauch 5 mit einer Schlauchheizung in Form von in Reihe zusammengeschalteten Heizdrähten (9, 10) versehen sind und am Einatemanschluss (3) und am Ausatemanschluss (6) elektrische Steckanschlüsse (11, 12) zum Anschluss der Heizdrähte (9, 10) vorhanden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizdrähte (9, 10) wendelförmig auf dem Einatemschlauch (4) und dem Ausatemschlauch (7) verlaufen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizdrähte (9, 10) im Bereich des Einatemschlauches (4) oder des Ausatemschlauches (7) in unterschiedlicher Wickeldichte vorliegen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Atemschlauchsystem als ein mit einer Heizwendel (17) versehener Endlosschlauch (16) mit einer Sollbruchstelle (18) im Bereich des Patientenanschlusses vorliegt.