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Hintergrund
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Die
vorliegende Offenlegung betrifft allgemein Verfahren und Vorrichtungen
zum selektiven Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur
oder -textur und/oder Reibungskraftniveaus auf einer Oberfläche.
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Verschiedenen
Vorrichtungen oder Prozesse beruhen auf der Erzeugung oder Beseitigung
einer Reibungskraft zwischen gegenüberliegenden Kontaktflächen von
zwei Körpern,
um eine/n spezifische/n Funktion oder Betrieb auszuführen. Beispielhafte
Vorrichtungen mit Oberflächen,
die ausgebildet sind, um eine Reibungskraft zu entwickeln oder zu beseitigen,
umfassen Kupplungen, Bremsen (Trommelbremsen, Scheibenbremsen und
dergleichen), Lager, Traktionsantriebe, Vorrichtungen, die ein Fluid über oder
zwischen Oberflächen
steuern, Reifen, mechanische Dichtungen, Einspannvorrichtungen und
dergleichen. Viele dieser Vorrichtungen sind entweder nicht in der
Lage, das Reibungskraftniveau zu steuern oder das Reibungskraftniveau
zu steuern, indem sie die Geschwindigkeit von zumindest einer der Kontaktflächen oder
die durch diese ausgeübte
Normalkraft verstellen.
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Des
Weiteren ist Reibung an der Oberfläche eines Körpers vorhanden, selbst wenn
kein zweiter Körper
mit diesem in Kontakt steht. Eine Fluidströmung, eine Luftströmung und/oder
ein Luftwiderstand erzeugen Reibungskräfte über einer Oberfläche, die
durch Unterschiede in der Struktur der Oberfläche erhöht oder reduziert werden können. Außerdem kann
durch Veränderungen
der Oberflächenstruktur
ein Luftwiderstandsgeräusch
reduziert oder das Aussehen einer Oberfläche geändert werden.
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Bestehende
Vorrichtungen verwenden Aktuatoren und Motoren, um relative Geschwindigkeiten von
zumindest einer der Kontaktflächen
und/oder durch diese ausgeübte
Normalkräfte
zu ändern,
wie auch um die Reibungskraftniveaus und/oder die Struktur einer
Oberfläche
zu ändern.
Zum Beispiel können
Bremsaktuatoren eine Normalkraft zwischen Bremsklötzen ändern, um
Reibungskraftniveaus zu ändern.
Derzeit befasst man sich mit dem Luftwiderstandsgeräusch an
Fahrzeugantennen, indem eine spiralförmige Ummantelung um die Antenne
herum vorgesehen ist. Die Änderung
der Oberflächenstruktur
der Antenne ist wirksam, um die Frequenz des durch die Luftströmung über der
Oberfläche
der Antenne erzeugten Geräusches
zu ändern.
Allerdings erzeugt die spiralförmige
Ummantelung eine dauerhafte und nicht reversible Struktur der Antenne
und kann die Fähigkeit
der Antenne, einzufahren und auszufahren, beeinflussen, wie es z.
B. bei elektrischen Antennen der Fall ist.
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Überdies
können
derzeitige Vorrichtungen zum Ändern
von Reibungskraftniveaus jedoch infolge der hohen Kosten für separate
Aktuatoren oder Motoren kostspielig sein. Außerdem können weitere betriebliche oder
funktionelle Anforderungen unter Umständen nicht zulassen, dass Aktuatoren
und Motoren verwendet werden, um Reibungskraftniveaus zu steuern.
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Demzufolge
besteht Bedarf an verbesserten Vorrichtungen und Verfahren zum Variieren
der Struktur und von Reibungskraftniveaus einer Oberfläche.
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Kurzzusammenfassung
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Hierin
offenbart sind beispielhafte Ausführungsformen von Vorrichtungen
und Verfahren zum selektiven Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur
mit einem Körper
auf der Basis eines aktiven Materials. Eine Vorrichtung zum selektiven
Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur umfasst einen
Körper
mit zumindest einer Oberfläche,
und ein aktives Material in funktioneller Verbindung mit der zumindest
einen Oberfläche,
wobei das aktive Material ausgebildet ist, um nach Empfang eines
Aktivierungssignals eine Änderung
einer Eigenschaft zu erfahren, wobei die Änderung einer Eigenschaft wirksam
ist, um eine Struktur der zumindest einen Oberfläche zu ändern.
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Ein
Verfahren zum selektiven Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur
umfasst, dass ein Körper
mit zumindest einer Oberfläche
und ein aktives Material vorgesehen werden, das ausgebildet ist, um
nach Empfang eines Aktivierungssignals eine Änderung einer Eigenschaft zu
erfahren, wobei die Änderung
einer Eigenschaft wirksam ist, um eine Struktur der zumindest einen
Oberfläche
zu ändern,
und das Aktivierungssignal an das aktive Material angelegt wird
und die Änderung
der Eigenschaft des aktiven Materials bewirkt wird, wobei das aktive
Material in funktioneller Verbindung mit der zumindest einen Oberfläche steht
und die zumindest eine Oberfläche mit
der Änderung
der Eigenschaft des aktiven Materials strukturiert wird.
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Die
oben beschriebenen und weiteren Merkmale sind durch die nachfolgenden
Fig. und detaillierte Beschreibung beispielhaft erläutert.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf die Fig., die beispielhafte Ausführungsformen
sind und in denen gleiche Elemente gleich bezeichnet sind, ist:
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1 eine schematische Darstellung eines Körpers auf
der Basis eines aktiven Materials zum Variieren einer Oberflächenstruktur
und von Reibungskraftniveaus, die den Kontaktkörper auf der Basis eines aktiven
Materials mit (a) einer ersten Oberflächenstruktur und (b) einer
zweiten Oberflächenstruktur
zeigt;
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2 eine schematische Darstellung eines Körpers auf
der Basis eines aktiven Materials zum Variieren einer Oberflächenstruktur
und von Reibungskraftniveaus, die den Körper auf der Basis eines aktiven
Materials mit (a) einer ersten Steifigkeit und (b) einer zweiten
Steifigkeit zeigt;
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3 eine schematische Darstellung eines Körpers auf
der Basis eines aktiven Materials zum Variieren einer Oberflächenstruktur
und von Reibungskraftniveaus, die den Kontaktkörper auf der Basis eines aktiven
Materials mit (a) einer ersten Oberflächenstruktur und (b) einer
zweiten Oberflächenstruktur
zeigt;
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4 eine weitere schematische Darstellung
eines Körpers
auf der Basis eines aktiven Materials zum Variieren einer Oberflächenstruktur
und von Reibungskraftniveaus, die den Körper auf der Basis eines aktiven
Materials mit (a) einer ersten Oberflächenstruktur und (b) einer
zweiten Oberflächenstruktur
zeigt; und
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5 eine schematische Darstellung eines Körpers auf
der Basis eines aktiven Materials zum Variieren einer Oberflächenstruktur
und von Reibungskraftniveaus, die die Körperoberfläche auf der Basis eines aktiven
Materials mit (a) einer Schicht aus einem aktiven Material mit einer
ersten Dicke und (b) der Schicht aus einem aktiven Material mit
einer zweiten Dicke zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
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Hierin
sind Verfahren und Vorrichtungen zum Variieren einer Struktur und
Steuern der Reibungskraft einer Oberfläche beschrieben. Im Gegensatz zum
Stand der Technik verwenden die hierin offenbarten Verfahren und
Vorrichtungen vorteilhafterweise aktive Materialien, um die Struktur
einer Oberfläche
zu modifizieren. Eine Komponente aus einem aktiven Material der
Oberfläche
lässt eine
Steuerung der Reibungskraft durch Variieren der Oberflächenmorphologie
der Komponente aus einem aktiven Material über eine Änderung einer Eigenschaft des
aktiven Materials nach Empfang eines Aktivierungssignals zu. Diese Änderung
kann, abhängig
vom Wesen der Änderung
des aktiven Materials und/oder dem Vorhandensein eines Vorspann-
oder Rückstellmechanismus,
entweder reversibel oder permanent sein. Der Begriff „aktives
Material", wie hierin
verwendet, bezieht sich allgemein auf ein Material, das nach Anlegen
eines Aktivierungssignals eine Änderung
einer Eigenschaft wie z. B. einer Abmessung, einer Form, einer Orientierung,
einer Scherkraft, eines Elastizitätsmoduls, eines Biegemoduls,
einer Fließgrenze,
einer Steifigkeit und dergleichen zeigt. Geeignete aktive Materialien
umfassen ohne Einschränkung
Formgedächtnislegierungen
(SMAs), ferromagnetische Formgedächtnislegierungen
(MSMAs), elektroaktive Polymere (EAPs), piezoelektrische Materialien,
magnetorheologische (MR) Elastomere, elektrorheologische (ER) Elastome re,
elektrostriktive Materialien, magnetostriktive Materialien und dergleichen.
Abhängig
von dem speziellen aktiven Material kann das Aktivierungssignal
ohne Einschränkung
die Form eines elektrischen Stromes, eines elektrischen Feldes (Spannung),
einer Temperaturänderung,
eines magnetischen Feldes, einer mechanischen Belastung oder Spannung
(wie z. B. eine spannungsinduzierte Superelastizität einer
SMA), einer Änderung der
Chemie oder des pH und dergleichen besitzen.
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So
wie hierin verwendet, bezeichnen die Begriffe „erste/r/s", „zweite/r/s" und dergleichen
auch keinerlei Reihenfolge oder Wichtigkeit, sondern dienen vielmehr
dazu, ein Element von einem anderen zu unterscheiden, und die Begriffe „der/die/das", „ein/e" bezeichnen keine
Begrenzung einer Menge, sondern bezeichnen das Vorhandensein von
zumindest einem der Elemente, auf die Bezug genommen wird. Darüber hinaus
schließen
alle Bereiche, die sich auf dieselbe Menge einer vorhandenen Komponente
oder eine Abmessung beziehen, die Endpunkte ein und sind einzeln
kombinierbar.
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In
einer Ausführungsform
umfasst eine Vorrichtung zum selektiven Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur
einen Körper
mit zumindest einer Oberfläche
und ein aktives Material in funktioneller Verbindung mit der zumindest
einen Oberfläche, wobei
das aktive Material ausgebildet ist, um nach Empfang eines Aktivierungssignals
eine Änderung einer
Eigenschaft zu erfahren, wobei die Änderung einer Eigenschaft wirksam
ist, um eine Struktur der zumindest einen Oberfläche zu ändern. Die Änderung der Struktur der Oberfläche kann
ohne Einschränkung
das Erzeugen einer Oberflächenstruktur auf
einer ansonsten glatten Oberfläche
und/oder eine Änderung
des Maßstabs,
der Größe, der
Form, des Abstands, der Anzahl, des Musters, von Nachgiebigkeitseigenschaften
und dergleichen der vorhandenen Oberflächenstruktur umfassen.
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Die
Vorrichtungen zum selektiven Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur
und von Reibungskraftniveaus auf einer Oberfläche, wie hierin offenbart,
können
in jeder Anwendung eingesetzt werden, die durch Reibung negativ
oder positiv beeinflusst wird, wie z. B. Traktionsvorrichtungen, Kupplungen,
Bremsen, Lagern, aerodynamischen Einrichtungen, Einspannvorrichtungen
und dergleichen. Des Weiteren können
die Körper
auf der Basis eines aktiven Materials verwendet werden, um eine Fluidgrenzschichtströmung über Oberflächen zu steuern.
Zum Beispiel können
Luftströmungsgrenzschichten,
der Luftwiderstand und das Luftgeräusch durch Variieren der Struktur
der Oberfläche
unter Verwendung von aktiven Materialien gesteuert sein. Diese könnten z.
B. verwendet werden, um die Druckkräfte auf einem Fahrzeug zu ändern und
die auf Räder
aufgebrachte, nach unten gerichtete Kraft anzupassen, um die Leistung
für spezifische
Betriebszustände
maßzuschneidern.
Die Struktur kann variiert werden, um turbulente oder laminare Grenzschichtströmungsmuster über eine
beliebige variable Strukturoberfläche zu erzeugen. Die Körper auf
der Basis eines aktiven Materials können auch verwendet werden,
um das durch die Strömung
von Luft über
eine Oberfläche
erzeugte Geräusch
zu steuern. Zum Beispiel kann eine Fahrzeugantenne, die eine Oberfläche aus
einem aktiven Material umfasst, ausgebildet sein, um die Oberflächenstruktur
der Antenne nach Empfang eines Aktivierungssignals durch das aktive
Material zu ändern.
Die Änderung
der Oberflächenstruktur
wie z. B. ein Aufrauen der Oberfläche ist wirksam, um das durch
die Luftströmung über die
Oberfläche
der Antenne erzeugte Geräusch zu
reduzieren. Zum Beispiel kann im Fall einer elektrischen Antenne
die Antenne eine erste, glatte Oberfläche aufweisen, wenn sie verstaut
ist und während sie
ausfährt.
Sobald die Antenne jedoch vollständig ausgefahren
ist, kann das aktive Material aktiviert werden, um eine rau strukturierte
Antennenoberfläche
zu erzeugen. Ebenso können
die Körper auf
der Basis eines aktiven Materials verwendet werden, um nicht nur
das Geräusch
einer Luftströmung über eine Oberfläche zu reduzieren,
sondern auch, um die Schallreflexion in akustischen Anwendungen
zu steuern.
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In
einer noch weiteren Anwendung können die
Körper
auf der Basis eines aktiven Materials zum Variieren einer Oberflächenstruktur
verwendet werden, um das optische Erscheinungsbild und/oder das Gefühl einer
Oberfläche
zu steuern, um haptische Signale an einen Benutzer bereitzustellen.
Anders ausgedrückt,
das Aussehen und/oder das Gefühl
einer Oberfläche
kann durch die Verwendung der Körper auf
der Basis eines aktiven Materials geändert/gesteuert sein. Zum Beispiel
kann die Blendwirkung auf einem Fahrzeugarmaturenbrett reduziert
werden, indem die Oberflächenstruktur
des Armaturenbretts variiert wird, um eine Oberfläche zu erzeugen,
die das Sonnenlicht diffus macht oder zerstreut. Alternativ kann
die Oberfläche
vorübergehend
stark reflektierend gemacht werden, um dabei zu unterstützen, es
zu bewerkstelligen, dass Strahlungswärme beim Parken in der Sonne
in das Fahrzeug gelangt. In einem haptischen Beispiel kann die Struktur
einer Bedienknopfoberfläche
gesteuert werden, sodass sich das Gefühl des Knopfes in einer Benutzerhand ändert, wenn
der Knopf eine vorbestimmte gewünschte Position
erreicht. Die Körper
auf der Basis eines aktiven Materials können verwendet werden, um eine bestimmte
Temperatur oder die Einwirkung eines/r festgelegten Temperaturniveaus
oder magnetischen Feldstärke
auf einer Oberfläche
passiv anzuzeigen. Anders ausgedrückt, der Körper auf der Basis eines aktiven
Materials kann ausgebildet sein, um eine Oberflächenstruktur zu ändern, um
eine heiße
Oberfläche
anzuzeigen oder zu zeigen, dass die Oberfläche einer hohen Temperatur
ausgesetzt ist. Eine Änderung
der Struktur der Oberfläche
kann verwendet werden, um Beschichtungen, Ablagerungen und Fremdkörper (z.
B. Eis) von der Oberfläche
abzutrennen und zu entfernen. Die Änderung der Struktur der Oberfläche kann verwendet
werden, um die Reduktion der Innigkeit eines Kontakts zwischen der
Oberfläche
und einer zweiten Oberfläche
zu unterstützen, und
bei Anwendungen, die umfassen, dass zugelassen wird, dass ein Gas
oder eine Flüssigkeit
durch eine normal abgedichtete Grenzfläche strömt, z. B. für Kühl- oder Belüftungszwecke,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind.
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Dies
sind nur einige der vielen Beispiele, bei denen die Fähigkeit,
die Reibungskräfte
anzupassen und/oder die Struktur einer Oberfläche zu variieren, vorteilhaft
wäre. Weitere
Anwendungen, die in vorteilhafter Weise Gebrauch von den unten stehend
offenbarten Ausführungsformen
des Körpers
auf der Basis eines aktiven Materials und Verfahren machen könnten, werden
dem Fachmann bekannt sein und können
ohne Einschränkung
eine haptische Lenkradrückkopplung,
einen haptischen Aufzugboden, bei dem eine Struktur die Etagennummer
anzeigt, und dergleichen umfassen. Jede Plattformkonfiguration, in
der der Benutzer bereits mit einer Oberfläche in Kontakt steht und wo
man eine Verbindung oder eine Rückkopplung über diese
Oberfläche
erzeugen möchte.
Darüber
hinaus sollte einzusehen sein, dass die Oberflächenstruktur und/oder Reibungskraftniveaus
der Oberfläche
durch aktive Materialien in Verbindung mit dem Körper, der die Oberfläche aufweist, gesteuert
ist/sind. Überdies
sollte einzusehen sein, dass, während
bestimmte Verfahren unter Bezugnahme auf spezifische aktive Materialien
beschrieben wurden, jedes beliebige aktive Material zur Verwendung
für ein/e
bestimmte/s Anwendung und Verfahren geeignet sein kann und von den
physikalischen Eigenschaften der Materialien abhängig sein kann. Die aktiven
Materialien können
auch jede physikalische Form annehmen wie z. B. porös, fest,
in einem zweiten Material eingebettet (zufällig oder orientiert), ein
Laminat, ein Feststoff, ein Gitter, Partikel, Fasern und dergleichen.
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Das
aktive Material kann zumindest eine Eigenschaft in Ansprechen auf
ein Aktivierungssignal ändern
und zu dem ursprünglichen
Zustand der zumindest einen Eigenschaft nach Unterbrechen des Aktivierungssignals
zurückkehren,
oder, für
die Klassen von aktiven Materialien, die nach Unterbrechen des Aktivierungssignals
nicht automatisch zurückkehren,
können
alternative Mittel verwendet werden, um die aktiven Materialien
in ihren ursprünglichen Zustand
zurückzubringen.
Auf diese Weise fungieren die Körper
auf der Basis eines aktiven Materials, um sich an sich ändernde
Bedingungen anzupassen, während
die Einfachheit einer Vorrichtung erhöht und die Ausfallhäufigkeit
reduziert ist. Als ein Beispiel einer Anwendung, bei der die Umkehr
zurück
zu dem ursprünglichen
Zustand des aktiven Materials nicht vorteilhaft ist, könnte ein
Körper
auf der Basis eines SMP verwendet werden. Der Körper auf der Basis eines SMP
weist in seinem Erinnerungszustand eine mit Vertiefungen versehene
Oberfläche
auf. Nach Aktivierung eines Wärmesignals
erweicht das SMP dramatisch und die Oberflächenstruktur kann abgeflacht
werden, indem die strukturierte Oberfläche gegen eine ebene Oberfläche gepresst
wird. Durch Abkühlen,
während
die Oberflächen
in Kontakt gehalten werden, wird die abgeflachte Oberflächengeometrie auf
dem Körper
auf der Basis des SMP auf Grund des begleitenden drastischen Anstiegs
des Moduls des SMP eingesperrt. Ein neuerliches Anlegen des Wärmesignals
bei entfernter Oberflächenbelastung wäre erforderlich,
um das SMP zu der ursprünglichen,
mit Vertiefungen versehenen Oberfläche zurückzubringen. In einem weiteren
Beispiel kann der Körper
auf der Basis eines aktiven Materials eine Welle sein, die ausgebildet
ist, um in eine Fahrzeugnabe zu gleiten. In ihrem ursprünglichen
Zustand könnte
die Welle einen kleineren Durchmesser als die Nabe besitzen, sodass
sie einfach in der Nabe eingebaut werden kann. Sobald sie korrekt
innerhalb der Nabe positioniert ist, kann ein Aktivierungssignal an
das aktive Material der Welle angelegt werden. Die Änderung
zumindest einer Eigenschaft des aktiven Materials kann wirksam sein,
um die Oberfläche der
Welle innerhalb der Nabe auszudehnen oder zu strukturieren, dadurch
die Oberfläche
der Welle zu ändern
und einen verblockten Sitz mit der Nabe zu erzeugen. Nach Unterbrechen
des Aktivierungssignals behält
das aktive Material die neue, ausgedehnte Oberfläche.
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Die
Aktivierung der aktiven Materialien kann auch derart ausgebildet
sein, dass sie mit der Zeit variiert. Außerdem kann die mit der Zeit
variierende Aktivierung kontinuierlich erfolgen, wobei das aktive Material
eine Eigenschaft mit der zeitlichen Veränderung des Aktivierungssignals ändert, im
Gegensatz zu einer nicht variierenden Aktivierung, bei der das aktive
Material eine Eigenschaft zwischen zwei diskreten Aktivierungszuständen ändert. Die
oben angeführten
geeigneten aktiven Materialien zur Verwendung in den Körpern auf
der Basis eines aktiven Materials werden unten stehend in größerem Detail erläutert.
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Mit
dem Körper
auf der Basis eines aktiven Materials gekoppelt und in funktioneller
Verbindung mit diesem ist eine Aktivierungsvorrichtung, die mit einem
Steuersystem verbunden sein kann. Die Aktivierungsvorrichtung dient
dazu, ein Aktivierungssignal selektiv an den Körper auf der Basis eines aktiven Materials
bereitzustellen und eine Struktur oder eine Reibungskraft einer
Oberfläche
durch Ändern
zumindest einer Eigenschaft des aktiven Materials zu ändern. Die
Aktivierungsvorrichtung kann ausgebildet sein, um das Wesen der Änderung
der zumindest einen Eigenschaft des aktiven Materials und daher
die Änderung
der Oberflächenstruktur
des Körpers
auf der Basis eines aktiven Materials zu steuern. Beispiele für das steuerbare
Wesen der Änderung
umfassen ohne Einschränkung
eine Änderung
eines Maßstabs, eine Änderung
einer Größe, eine Änderung
einer Form, eine Änderung
eines Abstands, eine Änderung eines
Musters, eine Änderung
einer Anzahl, eine Änderung
von Nachgie bigkeitseigenschaften und derartige Änderungen in der Struktur der
Oberfläche
des Körpers
auf der Basis eines aktiven Materials. Zum Beispiel kann das aktive
Material die Oberflächenstruktur
des Körpers
auf der Basis eines aktiven Materials abhängig davon variieren, ob jemand
eine Knopf in eine gewünschte
Position dreht. Die Aktivierungsvorrichtung stellt bei Bedarf das/den
Aktivierungssignal oder -reiz an das aktive Material des Körpers auf
der Basis eines aktiven Materials bereit, um die Änderung
eines Merkmals wie z. B. jedoch nicht beschränkt auf die Struktur, das Aussehen,
die Reibungskraft und dergleichen zumindest eines Abschnitts einer
Oberfläche
des Körpers
zu bewirken. In einer Ausführungsform
bleibt die Änderung
eines Merkmals im Allgemeinen für
die Dauer des angelegten Aktivierungssignals erhalten. Nach Unterbrechen des
Aktivierungssignals kehrt das aktive Material allgemein in eine
deaktivierte Form zurück
und kehrt im Wesentlichen zu der mindestens einen ursprünglichen
Eigenschaft zurück
und bringt somit den Körper auf
der Basis eines aktiven Materials und daher seine Oberfläche zu dem/den
ursprünglichen
Merkmal und/oder Merkmalen zurück.
In einer weiteren Ausführungsform
kann die Änderung
zumindest einer Eigenschaft des aktiven Materials und/oder eines Merkmals
zumindest eines Abschnitts des Körpers auf
der Basis eines aktiven Materials nach Unterbrechen des Aktivierungssignals
erhalten bleiben. Die unten stehend beschriebenen Ausführungsformen sind
rein beispielhaft und sollen auf kein/e bestimmte/s Form, Größe, Abmessung
oder Konfiguration, Material oder dergleichen beschränkt sein.
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Alternativ
kann das Aktivierungssignal an das aktive Material passiv anstatt
durch die Verwendung einer Aktivierungsvorrichtung angelegt sein. Auf
diese Weise kann das Aktivierungssignal durch die Umgebung bereitgestellt
sein, in welcher der Körper
auf der Basis eines aktiven Materials angeordnet ist. Eine Oberflächenstruktur
kann daher passiv aktiviert sein.
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Im
Fall einer ferromagnetischen SMA oder eines magnetostriktiven Materials
im Allgemeinen wird die Einwirkung eines magnetischen Feldes Abmessungsänderungen
in diesen aktiven Materialien bewirken, die, wenn sie geeignet angeordnet
oder ausgebildet sind, entweder zu der Erhöhung oder einer Erniedrigung
einer Oberflächenstruktur
führen werden.
Im Fall von thermisch aktivierten Formgedächtnismaterialien wie z. B.
einem SMP oder einer SMA kann der thermisch aktivierte Formgedächtniseffekt
aktiviert werden, wenn sie einer Temperatur oberhalb einer vorgeschriebenen
Grenze ausgesetzt sind. Beispiele für Anwendungen, bei denen eine passive
Aktivierung vorteilhaft sein kann, umfassen, dass angezeigt wird,
dass ein Inhalt eines Behälters auf
der Basis eines aktiven Materials (z. B. Lebensmittelbehälter, Medizinbehälter und
dergleichen) verdorben ist und für
eine weitere Verwendung nicht geeignet ist, wobei sich eine Oberflächenstruktur ändert, wenn
ein SMP oder eine SMA einer Temperatur über einer vorgeschriebenen
Grenze ausgesetzt ist. In einem weiteren Beispiel besteht ein Körper auf
der Basis eines aktiven Materials wie z. B. eine Fahrzeugmotorhaube
aus einem SMP und besitzt eine erste Oberflächenstruktur. Das SMP kann
derart ausgebildet sein, dass Wärme
von dem Motor wirksam sein kann, um das SMP zu ändern, d. h. zu erweichen,
wenn eine gewünschte
Temperatur erreicht ist, was zu einer Änderung von der ersten Oberflächenstruktur
zu der zweiten Oberflächenstruktur
führt.
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Mehrere
Ausführungsformen
der Vorrichtungen auf der Basis eines aktiven Materials und Verfahren
zum selektiven Steuern und Variieren einer Oberflächenstruktur
sind unten stehend offenbart. In jeder der Fig. ist die spezielle
Ausführungsform
der einfachen Erläuterung
wegen und zum Verständnis
der Funktion der speziellen Anwendung der Komponente aus einem aktiven
Material in sowohl einem (a) aktivierten Zustand als auch (b) einem
deaktivierten Zustand gezeigt.
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Unter
nunmehriger Bezugnahme auf 1 ist ein
beispielhafter Körper 10 auf
der Basis eines aktiven Materials zum selektiven Steuern und Variieren
einer Oberflächenstruktur
veranschaulicht. Der Körper 10 besitzt
eine Oberfläche 12,
die ein aktives Material umfasst, wie in 1(a) gezeigt.
Wenn das aktive Material aktiviert wird, erfolgt eine Änderung zumindest
einer Eigenschaft, z. B. eine Formänderung des aktiven Materials,
die zu einer Änderung
der Struktur der Oberfläche 12 führt. In
dieser Ausführungsform
führt die Änderung
einer Form des aktiven Materials zu Falten 14, die sich
auf der Oberfläche 12 bilden,
wie in 1(b) gezeigt. Optional können Scherkräfte 16 auf
die Kanten der Oberfläche 12 aufgebracht
werden, um, abhängig
von der Richtung und Größe der Scherkräfte 16,
den Maßstab
oder die Ausrichtung der Falten 14 weiter zu ändern. Des
Weiteren ändern
die Falten 14 den natürlichen
Reibungskoeffizienten des Körpers 10,
wenn er von einem anderen Körper
berührt
wird. Darüber
hinaus kann diese Ausführungsform
eine weitere Schicht (nicht gezeigt) verwenden, die oben auf dem
aktiven Material angeordnet ist und dazu dient, mit den äußeren Kräften zu
kommunizieren. Diese kann als eine Beschichtung dienen oder verwendet
werden, um das Ansprechen und die Aktivität des aktiven Materials zu
erhöhen.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform kann
der Körper 10 auf
der Basis eines aktiven Materials die Oberflächenstruktur variieren, wenn
das aktive Material nach Empfang eines Aktivierungssignals aktiviert
ist. In den hierin offenbarten Ausführungsformen können die
Aktivierungssignale aktiv oder passiv sein. In 1 stellt
eine Aktivierungsvorrichtung 18 ein Aktivierungssignal
an den Körper 10 auf
der Basis eines aktiven Materials bereit. Das durch die Aktivierungsvorrichtung 18 bereitgestellte Aktivierungssignal
kann ein Wärmesignal,
ein magnetisches Signal, ein elektrisches Signal, ein pneumatisches
Signal, ein mechanisches Signal, ein chemisches Signal und dergleichen
und Kombinationen mit zumindest einem der vorhergehenden Signalen umfassen,
wobei das spezielle Aktivierungssignal von den Materialien und/oder
der Ausgestaltung des aktiven Materials abhängig ist. Zum Beispiel kann
ein Wärmesignal
angelegt werden, um die Eigenschaft des aus einer SMA und/oder einem
SMP hergestellten aktiven Materials zu ändern. Ein elektrisches Signal
kann angelegt werden, um die Eigenschaft des aus einem EAP, elektrostriktiven
Materialien und/oder elektronischen EAPs hergestellten aktiven Materials
zu ändern.
Ein magnetisches Feld kann angewendet (entfernt oder geändert) werden,
um die Eigenschaft des aus magnetostriktiven Materialien wie z.
B. MSMA- und MR-Elastomeren hergestellten aktiven Materials zu ändern.
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Wendet
man sich nun 2 zu, ist eine weitere
Ausführungsform
eines Körpers 20 auf
der Basis eines aktiven Materials zum selektiven Steuern und Variieren
einer Oberflächenstruktur
veranschaulicht. Der Körper 20 ist
in der Lage, den Reibungskoeffizienten einer Oberfläche 22 von
einem isotropen Reibungskoeffizienten zu einem anisotropen Reibungskoeffizienten
durch eine Änderung
zumindest einer Eigenschaft einer Komponente 24 aus einem
aktiven Material zu ändern.
Wie in 2(a) gezeigt, umfasst der Körper 20 die
Oberfläche 22,
wobei die Oberfläche 22 Bänder aus
Komponenten 24 aus einem aktiven Material und Elementen 26 mit
konstanter Steifigkeit umfasst. Die Oberfläche 22 besitzt einen
ersten Reibungskoeffizienten (in 2(b) gezeigt), wenn
die Komponente 24 aus einem aktiven Material einen ersten
Elastizitätsmodul ähnlich dem
der Elemente 26 mit konstanter Steifigkeit besitzt, sodass die
Oberfläche 22 des
Körpers 20 gleichmäßig ist, was
in einem isotropen Reibungskoeffizienten resultiert. Überdies
kann die Oberflächenstruktur
von der Komponente 24 aus einem aktiven Material zu dem Element 26 mit
konstanter Steifigkeit im Wesentlichen gleichmäßig sein und eine gleichmäßige Rei bungskraft
zwischen der Oberfläche
und einem weiteren Körper
in Kontakt mit dieser vorsehen.
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Die
Oberfläche 22 besitzt
einen zweiten Reibungskoeffizienten (in 2(c) gezeigt),
wenn die Komponenten 24 aus einem aktiven Material die Änderung
zumindest einer Eigenschaft, d. h., eine Steifigkeitsänderung,
nach Empfang eines Aktivierungssignals erfahren. In diesem zweiten
Elastizitätsmodul besitzen
die Komponenten 24 aus einem aktiven Material einen Elastizitätsmodul,
der niedriger ist als jener der Elemente 26 mit konstanter
Steifigkeit. Die Elemente 26 mit konstanter Steifigkeit
sorgen daher für
die primäre
Reibungskraft zwischen der Oberfläche und einem Körper in
Kontakt mit dieser. In diesem Zustand besitzt die Oberfläche auf
Grund der Anordnung der Elemente 26 mit konstanter Steifigkeit
anisotrope Konstanten. Wenn sie sich auf diesem zweiten Steifigkeitsniveau
befinden, sind die Komponenten 24 aus einem aktiven Material
in der Lage, verformt zu werden (plastisch oder durch große elastische
Verformungen), wenn sie durch eine ausreichende Kraft berührt werden.
Durch die technische Ausführung
der Gebiete konstanter und variabler Steifigkeit, d. h. der Elemente
aus einem aktiven Material, können
verschiedene Arten von anisotropen und isotropen Reibungskoeffizienten
erzielt werden. Zum Beispiel könnte
eine zweidimensionale Wellung zu einem relativ isotropen Reibungskoeffizienten
führen,
während
eine Reihe von linearen Gebieten einen anisotropen Reibungskoeffzienten
ergeben kann. Die Oberfläche 22 könnte sogar
auf dem zweiten Steifigkeitsniveau eine gewellte Struktur besitzen
und dadurch der Oberfläche 22 einen
anisotropen Reibungskoeffizienten verleihen. Im Speziellen ist das Ändern des
Elastizitätsmoduls
der Komponenten 24 aus einem aktiven Material wirksam,
um das Reibungskraftniveau des Körpers 20 anisotrop zu ändern. Daher
wird das Reibungskraftniveau und in bestimmten Ausführungsformen
die Struktur der Oberfläche 22 abwechselnd
von der Komponente 24 aus einem aktiven Material zu dem
Element 26 mit konstanter Steifigkeit variieren.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist ein weiterer beispielhafter
Körper 30 auf
der Basis eines aktiven Materials gezeigt. Der Körper 30 umfasst eine Schicht 32 aus
einem aktiven Material und Reibungselemente 34. Die Schicht 32 aus
einem aktiven Material ist in der Lage, Reibungskraftniveaus zu
steuern und die Struktur der Oberfläche 36 zu ändern, indem
sie die Steifigkeit und damit die Form nach Empfang eines Aktivierungssignals ändert. Die
Schicht 32 aus einem aktiven Material kann ein beliebiges
der oben angeführten
aktiven Materialien sein. Zum Beispiel kann in dieser Ausführungsform
ein SMP als die Schicht 32 aus einem aktiven Material verwendet werden,
die ausgebildet ist, um die Form umzuwandeln, wenn sie über eine
Wärmeumwandlungstemperatur
erwärmt
wird und wenn sie unter die Wärmeumwandlungstemperatur
abgekühlt
wird. Durch Ändern
der Steifigkeit und somit der Nachgiebigkeit gegenüber den
Reibungselementen 34 kann der Abschnitt der Reibungselemente,
die der Oberfläche ausgesetzt
sind, dazu gebracht werden, sich zu ändern. Die Reibungselemente 34,
die Stachel 38 aufweisen, können ein elastisches Material
wie z. B. ein biegsames Metall umfassen und sind an der SMP-Schicht 32 befestigt.
Nach Empfang des Aktivierungssignals, d. h. eines thermischen Signals, kann
die SMP-Schicht 32 über
eine Wärmeumwandlungstemperatur
erwärmt
werden, wodurch die Struktur der SMP-Schicht 32 weniger
steif gemacht wird und zugelassen wird, dass die Reibungselemente 34 von
einer erzwungenen, gebogenen Form, in der die Stachel 38 flach
liegen (wie in 3(a) gezeigt), in eine
entspannte natürliche
Position zurückkehren,
in der die Stachel 38 von einer Oberfläche 38 des Körpers 30 vorstehen
(wie in 3(b) gezeigt). Wenn das SMP
unter die Wärmeumwandlungstemperatur abgekühlt wird,
kehrt die SMP-Schicht 32 in eine permanente, steifere Form
zurück
und zwingt dadurch die Reibungs elemente 34 dazu, sich gerade
zu richten. Die deaktivierte SMP-Schicht 32 biegt die Stachel 36 zurück in die
Oberfläche 36 des
Körpers 30. Wenn
daher das Aktivierungssignal an die SMP-Schicht 32 geliefert
wird, ändert
die Oberfläche 36 die
Form von einer im Wesentlichen flachen Oberfläche (3(a))
zu einer Oberfläche
mit Stacheln 38, die von ihr vorstehen (3(b)).
Die reversible Änderung
der Oberflächenform ändert die
Struktur und den Reibungskoeffizienten der Oberfläche 36.
In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform können die
Reibungselemente 34 alternativ ausgebildet sein, sodass
die Stachel 38 von der SMP-Schicht 32 vorstehen,
wenn das SMP eine steife Struktur besitzt, jedoch nicht vorstehen,
wenn sich das SMP in einem erweichten Zustand befindet.
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In 4 ist eine noch weitere Ausführungsform
eines Körpers 40 auf
der Basis eines aktiven Materials veranschaulicht. Der Körper 40 ist
in der Lage, die Oberflächenstruktur
zu modifizieren und Reibungskraftniveaus zu steuern, indem er örtlich begrenzte
Verschiebungen und/oder Schwingungen induziert. Der Körper 40 umfasst
ein Element 42 und Komponenten aus einem aktiven Material 44 in
funktioneller Verbindung mit dem Element. In dieser speziellen Ausführungsform
sind die Komponenten aus einem aktiven Material flächige Stücke 44 aus
einem piezoelektrischen Material, die auf der unteren Fläche des
Elements 42 angeordnet sind. Die Komponenten aus einem
aktiven Material, d. h. die piezoelektrischen flächigen Stücke, sind derart ausgebildet, dass
sie sich bei einer hohen Frequenz in Ansprechen auf das Anlegen
einer Spannung (konstant bzw. zeitvariabel) verschieben und/oder
schwingen. Das Element 42 umfasst ein flexibles Material
mit einer Oberfläche 46.
Die Verschiebungen/Schwingungen der piezoelektrischen flächigen Stücke 44 sind
wirksam, um die Struktur und das Reibungskraftniveau der Oberfläche 46 zu
verändern.
Das Element 42 ist ausgebildet, um sich in Ansprechen auf
die durch die piezoelektrischen flächigen Stücke 44 gelieferte
Kraft zwischen einer ersten Form und einer zweiten Form umzuwandeln.
Die piezoelektrischen flächigen
Stücke
besitzen piezoelektrische Schichten, die von der neutralen Achse
entfernt sind, sodass eine Biegung entwickelt wird, wenn eine Spannung
angelegt wird, und verschwindet, wenn die Spannung entfernt wird. Der
elektrische Strom liefert eine stehende elektrische Welle, welche
eine Welle ist, die in Position bleibt und zu einer Schwingung der
piezoelektrischen flächigen
Stücke 44 führt.
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Wenn
das elektrische Signal an die piezoelektrischen flächigen Stücke 44 angelegt
wird, verschieben sich und/oder schwingen die flächigen Stücke und das Element 42 geht
von einer ersten Form (wie in 4(a) gezeigt)
in eine zweite Form (wie in 4(b) gezeigt) über. Die Änderung
der Form des ersten Kontaktelements 42 ändert die Reibungskraftniveaus
und die Struktur der Oberfläche 46.
Die piezoelektrischen flächigen
Stücke 44 und
die Oberfläche 46 können dazu
gebracht werden, in festgelegten Schwingungsmodi mitzuschwingen.
Diese Modi werden stehende Wellen einer Verschiebung der Oberfläche 46 erzeugen.
Die Änderung
des Reibungskraftniveaus der Oberfläche 46 ist von der Stromrichtung
der stehenden Welle abhängig,
die sich mehrere Male pro Sekunde ändern kann. Das Reibungskraftniveau
wird daher direkt durch die örtlich
begrenzte/en Verschiebung oder Schwingungen der piezoelektrischen
flächigen
Stücke 44 induziert und
sie können
rasch angepasst werden, indem die Amplitude und die relative Frequenz
der Anregung der piezoelektrischen flächigen Stücke 44 geändert werden,
was wiederum die stehende Verschiebungswelle, die Amplitude der
stehenden Welle und dergleichen verändert.
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Wendet
man sich nun 5 zu, ist ein weiterer
beispielhafter Körper 60 auf
der Basis eines aktiven Materials veranschaulicht. Der Körper 60 ist
in der Lage, die Struktur einer Oberfläche aktiv selektiv zu variieren.
In einer speziellen Ausführungsform umfasst
der Körper 60 ein
mehrschichtiges Element 62 mit Reibungselementen, z. B.
Nocken 64, die in dem mehrschichtigen Element 62 eingebettet
sind. Die Nocken 64 besitzen eine erste Oberflächenstruktur 63.
Das mehrschichtige Element 62 steht in physikalischer Verbindung
mit einem Substrat 66 und besitzt eine erste Schicht 68 und
eine zweite Schicht 70. Die erste Schicht 68 umfasst
ein aktives Material wie z. B. eine SMA, das ausgebildet ist, um
die Form in Ansprechen auf ein Aktivierungssignal wie z. B. ein thermisches
Signal zu ändern.
Die zweite Schicht 70 kann ein nicht aktives Material oder
ein aktives Material sein, das von dem aktiven Material in der ersten Schicht 68 verschieden
ist. Die zweite Schicht weist eine zweite Oberflächenstruktur 72 auf,
welche einen Reibungskoeffizienten besitzt, der höher ist
als jener der Nocken 64. In einer alternativen Ausführungsform
können
die Nocken 64 einen Reibungskoeffizienten besitzen, der
höher ist
als jener der Oberfläche 72.
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Wenn
die erste Schicht 68 aus einem aktiven Material eine erste
Form aufweist, wie in 5(a) gezeigt,
besitzt die erste Schicht 68 eine erste Dicke (h1) und die Nocken 64 liegen über der
Oberfläche 72 frei,
sodass ein zweiter Körper,
eine Hand eines Benutzers, eine Luftströmung und dergleichen in Reibungseingriff
mit den Nocken 64 treten würde, wenn er/sie den Körper 60 berührt. Wenn
die erste Schicht 68 aus einem aktiven Material eine zweite
Form aufweist, wie in 5(b) gezeigt,
besitzt die erste Schicht 68 eine zweite Dicke (h2) und die Nocken 64 sind in vertieften
Abschnitten 74 der zweiten Schicht 70 angeordnet,
sodass sich die Nocken 64 unter der Oberfläche 72 befinden,
und ein zweiter Körper,
eine Hand eines Benutzers, eine Luftströmung und dergleichen würde mit
der Oberfläche 72 in
Reibungseingriff treten, wenn er/sie mit dem Körper 60 in physikalischer
Verbindung steht. In dieser Ausführungsform
bestehen die Nocken 64 aus einem Material mit geringer
Reibung und die zweite Schicht 70 umfasst ein Material
mit einer Oberfläche
mit hoher Reibung.
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Somit
ist der Körper 60 in
der Lage, variabel zwischen zwei Reibungsflächenstrukturen zu wählen, indem
die erste Schicht 68 aus einem aktiven Material über ein
Aktivierungssignal ausgedehnt und zusammengezogen wird. Wenn die
erste Schicht 68 aus einem aktiven Material die erste Form
aufweist, stellen die Nocken 64 einen ersten Reibungskoeffizienten
bereit. Wenn die erste Schicht 68 aus einem aktiven Material
die zweite Form aufweist, stellt die Oberfläche 72 der zweiten
Schicht 70 einen zweiten Reibungskoeffizienten bereit.
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Es
sollte einzusehen sein, dass der Körper 60 auf der Basis
eines aktiven Materials nicht auf die spezielle, in 5 gezeigte
Form beschränkt
ist, sondern der Körper
kann jede beliebige Form aufweisen, die in der Lage ist, sich zu ändern, um
zwischen zwei Reibungsoberflächenstrukturen
zu variieren. In alternativen beispielhaften Ausführungsformen
können die
Reibungselemente 64 eine Oberfläche mit verschiedenen Oberflächenstrukturen
an verschiedenen Abschnitten der Oberfläche aufweisen. Wenn das aktive
Material die Form umwandelt, passen sich die Reibungselemente 64 an,
um die Abschnitte des der Oberfläche
zugewandten Elements zu ändern.
Zum Beispiel kann der Körper 60 eine
Struktur umfassen, die Stäbe
als Reibungselemente aufweist. Die Reibungsstäbe können verschiedene Reibungsoberflächen aufweisen,
die parallel zu der Oberfläche 72 eingebettet
sind, sodass die Aktivierung des aktiven Materials bewirken würde, dass
sich die Stäbe
drehen, d. h., von einer Position mit einer Kontaktfläche mit
geringer Reibung in eine Position mit einer Kontaktfläche mit
hoher Reibung rollen. In einer noch weiteren Ausführungsform
können
die Nocken sogar Kugellager umfassen und noch größere Änderungen der Reibungskraft
der Oberfläche
vorsehen.
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Vorteilhafterweise
können
die oben offenbarten Verfahren zum Steuern der Oberflächenstruktur eines
Körpers
auf der Basis eines aktiven Materi als in jeder Anwendung eingesetzt
werden, die durch Reibung negativ oder positiv beeinflusst wird,
wie z. B. Traktionsvorrichtungen, Kupplungen, Bremsen, Lagern, aerodynamischen
Einrichtungen, Einspannvorrichtungen, haptischen Systemen, zur Lärmreduktion und
dergleichen. Weitere Anwendungen, die in vorteilhafter Weise die
oben offenbarten Verfahren zum Einsatz bringen könnten, werden für den Fachmann bekannt
sein. Überdies
sollte einzusehen sein, dass die/das Struktur und/oder Reibungskraftniveau
der Oberfläche
durch aktive Materialien gesteuert sein kann/können, welche in dem, auf dem
oder um den Körper
der Oberfläche
herum verwendet werden. Des Weiteren sollte einzusehen sein, dass,
während bestimmte
Verfahren unter Bezugnahme auf spezifische aktiven Materialien beschrieben
wurden, jedes aktive Material zur Verwendung für ein bestimmtes Verfahren
geeignet sein kann und dies von den physikalischen Eigenschaften
der Materialien abhängig sein
kann. Die aktiven Materialien können
auch jede physikalische Form annehmen wie z. B. porös, fest, in
einem zweiten Material eingebettet (zufällig oder orientiert), ein
Laminat, ein Feststoff, ein Gitter, Partikel, Fasern und dergleichen.
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Wie
zuvor erwähnt,
umfassen geeignete aktive Materialien für die oben beschriebenen Körper ohne
Einschränkung
Formgedächtnispolymer (SMPs),
Formgedächtnislegierungen
(SMAs), magnetische Formgedächtnislegierungen
(MSMAs), MR-Elastomere, piezoelektrische Materialien, elektroaktive
Polymere (EAPs), elektrostriktive Materialien als eine Klasse und
magnetostriktive Materialien als eine weitere Klasse.
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Wie
zuvor beschrieben, umfassen geeignete aktive Materialien für Körper, die
eine Oberflächenstruktur
und Reibungskraftniveaus variieren können, ohne Einschränkung Formgedächtnislegierungen („SMAs"; z. B. thermisch
und spannungsaktivierte Formgedächtnislegierungen
und magnetische Formgedächtnislegierungen
(MSMAs)), elektroaktive Polymere (EAPs) wie z. B. dielektrische
Elastomere, ionische Polymermetallverbundstoffe (IPMCs), piezoelektrische
Materialien (z. B. Polymere, Keramik) und Formgedächtnispolymere
(SMPs), Formgedächtniskeramik
(SMCs), Baroplaste, magnetorheologische (MR) Materialien (z. B.
Fluide und Elastomere), elektrorheologische (ER) Materialien (z.
B. Fluide und Elastomere), magnetostriktive Materialien und elektrostriktive
Materialien und Verbunde aus den vorhergehenden aktiven Materialien
mit nicht aktiven Materialien, Systeme, die zumindest eines der
vorhergehenden aktiven Materialien umfassen, und Kombinationen,
die zumindest eines der vorhergehenden aktiven Materialien umfassen.
Der Einfachheit halber und beispielhaft wird hierin auf Formgedächtnislegierungen
und Formgedächtnispolymere
Bezug genommen. Die Formgedächtniskeramik,
Baroplaste und dergleichen kann auf eine ähnliche Weise verwendet werden.
Zum Beispiel bewirkt bei Baroplasten eine druckinduzierte Vermischung
von Nanophasendomänen
von Komponenten hoher und niedriger Glasumwandlungstemperatur (Tg)
die Formänderung. Ein
Baroplast kann bei relativ niedrigen Temperaturen wiederholt ohne
Verschlechterung verarbeitet werden. SMCs sind ähnlich wie SMAs, sind jedoch
in der Lage, wesentlich höheren
Betriebstemperaturen standzuhalten als andere Formgedächtnismaterialien.
Ein Beispiel einer SMC ist ein piezoelektrisches Material.
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Die
Fähigkeit
von Formgedächtnismaterialien,
nach dem Anlegen oder Entfernen äußerer Reize in
ihre ursprüngliche
Form zurückzukehren,
hat zu ihrer Verwendung in Aktuatoren geführt, um Kraft aufzubringen,
die zu einer gewünschten
Bewegung führt.
Aktuatoren aus einem aktiven Material bieten die Möglichkeit
einer Reduktion der Größe, des
Gewichts, des Volumens, der Kosten, des Lärms des Aktuators und einer
Erhöhung
der Robustheit im Vergleich zu traditionellen elektromechanischen
und hydraulischen Betätigungsmitteln.
Ferromagnetische SMAs zum Beispiel zeigen schnelle Abmessungsänderungen
von bis zu mehreren Prozent in An sprechen auf ein angelegtes magnetisches
Feld (und proportional zu seiner Stärke). Diese Änderungen
sind jedoch Änderungen
in eine Richtung und nutzen die Aufbringung entweder einer Vorspannkraft
oder einer Feldumkehr, um die ferromagnetische SMA in ihre Ausgangskonfiguration
zurückzubringen.
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Formgedächtnislegierungen
sind Legierungszusammensetzungen mit mindestens zwei verschiedenen
temperaturabhängigen
Phasen oder Polarität.
Die am häufigsten
verwendeten dieser Phasen sind die sogenannte Martensit- und die
Austenitphase. In der nachfolgenden Erläuterung bezieht sich die Martensitphase
allgemein auf die stärker
verformbare Phase niedrigerer Temperatur, wohingegen sich die Austenitphase
allgemein auf die starrere Phase höherer Temperatur bezieht. Wenn
sich die Formgedächtnislegierung
in der Martensitphase befindet und erwärmt wird, beginnt sie, sich
in die Austenitphase zu ändern.
Die Temperatur, bei der dieses Phänomen beginnt, wird oft als
Austenit-Anfangstemperatur (As) bezeichnet.
Die Temperatur, bei der dieses Phänomen endet, wird oft als Austenit-Endtemperatur
(Af) bezeichnet. Wenn sich die Formgedächtnislegierung
in der Austenitphase befindet und abgekühlt wird, beginnt sie, sich
in die Martensitphase zu ändern,
und die Temperatur, bei der dieses Phänomen beginnt, wird oft als
Martensit-Anfangstemperatur (Ms) bezeichnet.
Die Temperatur, bei der der Austenit aufhört, in den Martensit überzugehen, wird
oft als Martensit-Endtemperatur (Mf) bezeichnet. Der
Bereich zwischen As und Af wird
oft als der Martensit-zu-Austenit-Umwandlungstemperaturbereich bezeichnet,
während
der zwischen Ms und Mf oft als der Austenit-zu-Martensit-Umwandlungstemperaturbereich
bezeichnet wird. Es sollte angemerkt werden, dass die oben erwähnten Umwandlungstemperaturen
Funktionen der Spannung sind, die die SMA-Probe erfährt. Allgemein steigen diese
Temperaturen mit steigender Spannung. Im Hinblick auf die vorhergehenden
Eigenschaften erfolgt eine Ver formung der Formgedächtnislegierung
vorzugsweise bei oder unterhalb der Austenit-Anfangstemperatur (bei
oder unterhalb von As). Ein anschließendes Erwärmen über die
Austenit-Anfangstemperatur bewirkt, dass die verformte Formgedächtnismaterial-Probe
beginnt, bis zur Fertigstellung bei der Austenit-Endtemperatur in
ihre ursprüngliche
(nicht gespannte) permanente Form zurückzukehren. Somit ist ein geeigneter/s
Aktivierungseingang- oder -signal zur Verwendung mit Formgedächtnislegierungen
ein thermisches Aktivierungssignal in einer Größenordnung, die ausreicht,
um Umwandlungen zwischen der Martensit- und der Austenitphase zu
bewirken.
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Die
Temperatur, bei der sich die Formgedächtnislegierung an ihre Hochtemperaturformt
erinnert (d. h. ihre ursprüngliche,
nicht gespannte Form), wenn sie erwärmt wird, kann durch geringfügige Änderungen
in der Zusammensetzung der Legierung und durch thermomechanische
Verarbeitung angepasst werden. In Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen
kann sie z. B. von über
etwa 100°C
auf unter etwa –100°C geändert werden.
Der Formwiedererlangungsprozess kann über einen Bereich von nur wenigen
Grad stattfinden oder eine allmählichere Wiederherstellung über einen
größeren Temperaturbereich
an den Tag legen. Der Anfang oder das Ende der Umwandlung kann innerhalb
mehrerer Grade abhängig
von der gewünschten
Anwendung und Legierungszusammensetzung gesteuert werden. Die mechanischen
Eigenschaften der Formgedächtnislegierung
variieren stark über
den Temperaturbereich, der ihren Übergang überspannt, und stellen typischerweise
einen Formgedächtniseffekt
und einen superelastische Effekte bereit. Zum Beispiel wird in der
Martensitphase ein niedrigerer Elastizitätsmodul als in der Austenitphase
beobachtet. Formgedächtnislegierungen
in der Martensitphase können
durch Neuausrichtung der Kristallstrukturanordnung mit der aufgebrachten
Spannung große
Verformungen durchmachen. Das Material behält diese Form, nachdem die Spannung
entfernt wurde. Anders ausgedrückt, durch
Spannung induzierte Phasenänderungen
in der SMA erfolgen von der Art her in zwei Richtungen, die Aufbringung
von ausreichend Spannung, wenn sich eine SMA in ihrer Austenitphase
befindet, bewirkt eine Änderung
in ihre Martensitphase mit niedrigerem Modul. Das Entfernen der
aufgebrachten Spannung wird bewirken, dass die SMA in ihre Austenitphase
zurückschaltet
und damit ihre Anfangsform und den höheren Modul wiedererlangt.
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Beispielhafte
Formgedächtnislegierungsmaterialien
umfassen Legierungen auf Nickel-Titan-Basis, Legierungen auf Indium-Titan-Basis,
Legierungen auf Nickel-Aluminium-Basis, Legierungen auf Nickel-Gallium-Basis,
Legierungen auf Kupferbasis (z. B. Kupfer-Zinklegierungen, Kupfer-Aluminiumlegierungen,
Kupfer-Gold- und Kupfer-Zinnlegierungen), Legierungen auf Gold-Cadmium-Basis,
Legierungen auf Silber-Cadmium-Basis, Legierungen auf Indium-Cadmium-Basis,
Legierungen auf Mangan-Kupfer-Basis, Legierungen auf Eisen-Platin-Basis,
Legierungen auf Eisen-Palladium-Basis
und dergleichen. Die Legierungen können binär, ternär oder von irgendeiner höheren Ordnung
sein, vorausgesetzt die Legierungszusammensetzung weist einen Formgedächtniseffekt
auf wie z. B. eine Änderung
der Form, der Orientierung, der Fließgrenze, des Biegemoduls, des
Dämpfungsvermögens, der
Superelastizität und/oder ähnlicher
Eigenschaften. Die Wahl einer geeigneten Formgedächtnislegierungszusammensetzung
ist zum Teil von dem Temperaturbereich der beabsichtigten Anwendung
abhängig.
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Die
Rückverformung
in die Austenitphase bei einer höheren
Temperatur ist begleitet von sehr großen Spannungen (im Vergleich
mit denen, die erforderlich sind, um das Material zu verformen),
die so hoch sein können
wie die natürliche
Fließgrenze
des Austenitmaterials, manchmal bis zu dem Dreifachen oder mehr
der verformten Martensitphase. Für
Anwendungen, die eine große
Anzahl von Betriebszyklen erfordern, kann eine Dehnung von weniger
als oder gleich 4% oder dergleichen der verformten Länge des
verwendeten Drahtes erhalten werden. In Experimenten, die mit SMA-Drähten mit
einem Durchmesser von 0,5 Millimeter (mm) durchgeführt wurden,
wurde die maximale Dehnung in der Größenordnung von 4% erhalten.
Dieser Prozentsatz kann sich auf bis zu 8% bei dünneren Drähten oder für Anwendungen mit einer geringen
Anzahl an Zyklen erhöhen.
Diese Grenze bei der erzielbaren Dehnung bedeutet eine beträchtliche
Einschränkung
bei der Anwendung von SMA-Aktuatoren, wenn der Raum begrenzt ist.
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FSMAs
sind eine Unterklasse der SMAs. FSMAs können sich wie herkömmliche
SMA-Materialien verhalten, die eine spannungs- oder thermisch induzierte
Phasenumwandlung zwischen Martensit und Austenit aufweisen. Außerdem sind
FSMAs ferromagnetisch und besitzen eine starke magnetokristalline Anisotropie,
was zulässt,
dass ein äußeres magnetisches
Feld die Orientierung/Fraktion von feldausgerichteten martensitischen
Varianten beeinflusst. Wenn das magnetische Feld entfernt wird,
kann das Material ein vollständiges
Zweiwege-, ein partielles Zweiwege- oder ein Einweg-Formgedächtnis aufweisen.
Für ein
partielles oder Einweg-Formgedächtnis kann
ein äußerer Stimulus,
eine Temperatur, ein magnetisches Feld oder eine Spannung zulassen,
dass das Material in seinen Ausgangszustand zurückkehrt. Ein vollkommenes Zweiwege-Formgedächtnis kann
für eine
proportionale Steuerung, bei der eine kontinuierliche Energie zugeführt wird,
verwendet werden. Ein Einweg-Formgedächtnis ist
am nützlichsten
für Sperranwendungen,
bei denen ein verzögerter
Rückstell-Stimulus
eine Sperrfunktion zulässt. Äußere magnetische
Felder werden in Kraftfahrzeuganwendungen im Allgemeinen über Elektromagneten mit
einem weichmagnetischen Kern erzeugt, obwohl für ein schnelles Ansprechen
auch ein Paar Helmholtz-Spulen verwendet werden kann.
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Beispielhafte
ferromagnetische Formgedächtnislegierungen
sind Legierungen auf Nickel-Mangan-Gallium-Basis, Legierungen auf
Eisen-Platin-Basis,
Legierungen auf Eisen-Palladium-Basis, Legierungen auf Cobalt-Nickel-Aluminium-Basis
und Legierungen auf Cobalt-Nickel-Gallium-Basis. Wie SMAs können diese Legierungen binär, ternär oder von
irgendeiner höheren
Ordnung sein, vorausgesetzt die Legierungszusammensetzung weist
einen Formgedächtniseffekt
auf wie z. B. eine Änderung
der Form, der Orientierung, der Fließgrenze, des Biegemoduls, des
Dämpfungsvermögens, der
Superelastizität
und/oder ähnlicher
Eigenschaften. Die Wahl einer geeigneten Formgedächtnislegierungszusammensetzung
ist zum Teil von dem Temperaturbereich und der Art des Ansprechens
in der beabsichtigten Anwendung abhängig.
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Wie
zuvor erwähnt,
sind weitere beispielhafte Formgedächtnismaterialien Formgedächtnispolymere
(SMPs). „Formgedächtnispolymer" bezieht sich allgemein
auf ein Polymermaterial, das beim Anlegen eines Aktivierungssignals
eine Änderung
einer Eigenschaft wie z. B. eines Moduls, einer Abmessung, eines
thermischen Ausdehnungskoeffizienten, der Feuchtigkeitsdurchlässigkeit,
einer optischen Eigenschaft (z. B. Lichtdurchlässigkeit), oder einer Kombination,
die zumindest eine der vorhergehenden Eigenschaften in Kombination
mit einer Änderung
in seiner Mikrostruktur und/oder Morphologie umfasst, zeigt. Formgedächtnispolymere
können
wärmeempfindlich
(d. h., die Änderung
der Eigenschaft wird durch ein thermisches Aktivierungssignal bewirkt, das
entweder direkt über
eine Wärmezufuhr
oder -abfuhr oder indirekt über
eine Schwingung mit einer Frequenz, die geeignet ist, um hohe Schwingungsamplituden
auf dem Molekularniveau anzuregen, die zu einer inneren Wärmeerzeugung
führen, geliefert wird),
fotoempfindlich (d. h., die Änderung
der Eigenschaft wird durch ein elektromagnetisches Strahlungsaktivierungssignal
bewirkt), feuchtigkeitsempfindlich (d. h., die Änderung der Eigenschaft wird durch
ein Flüssigkeitsaktivierungssignal
wie z. B. Feuchtigkeit, Wasserdampf oder Wasser bewirkt), chemisch
empfindlich (d. h., empfindlich gegenüber einer Veränderung
der Konzentration einer oder mehrerer chemischer Spezies in seiner
Umgebung, z. B. der Konzentration an H+-ionen, also des pH der Umgebung)
oder eine Kombination sein, die zumindest eines der vorhergehenden
umfasst.
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Im
Allgemeinen sind SMPs phasengetrennte Copolymere, die zumindest
zwei verschiedene Einheiten umfassen, welche so beschrieben werden können, dass
sie verschiedene Segmente innerhalb des SMPs definieren, wobei jedes
Segment unterschiedlich zu den Gesamteigenschaften des SMPs beiträgt. Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Segment" auf einen Block, einen Pfröpfling oder eine
Sequenz desselben oder ähnlicher
Monomer- oder Oligomereinheiten, die copolymerisiert sind, um das
SMP zu bilden. Jedes Segment kann (semi-)kristallin oder amorph
sein und weist eine/n entsprechende/n Schmelzpunkt bzw. eine Glasumwandlungstemperatur
(Tg) auf. Der Begriff „Wärmeumwandlungstemperatur" wird hierin einfacherweise
verwendet, um allgemein entweder auf eine Tg oder einen Schmelzpunkt
Bezug zu nehmen, je nachdem, ob das Segment ein amorphes Segment
oder ein kristallines Segment ist. Für SMPs, die (n) Segmente umfassen,
kann gesagt werden, dass das SMP ein hartes Segment und (n – 1) weiche
Segmente aufweist, wobei das harte Segment eine höhere Wärmeumwandlungstemperatur
aufweist als jedes weiche Segment. Somit weist das SMP (n) Wärmeumwandlungstemperaturen
auf. Die Wärmeumwandlungstemperatur
des harten Segments wird als die „letzte Umwandlungstemperatur" bezeichnet und die
niedrigste Wärmeumwandlungstemperatur
des so genannten „weichsten" Segments wird als
die „erste Umwandlungstemperatur” bezeichnet.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass, wenn das SMP mehrere Segmente
aufweist, die durch dieselbe Wärmeumwandlungstemperatur,
die auch die letzte Umwandlungstemperatur ist, gekennzeichnet sind,
gesagt werden kann, dass das SMP mehrere harte Segmente aufweist.
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Wenn
das SMP über
die letzte Umwandlungstemperatur erwärmt wird, kann dem SMP-Material
eine permanente Form verliehen werden. Eine permanente Form für das SMP
kann durch ein nachfolgendes Abkühlen
des SMPs unter diese Temperatur festgelegt oder ins Gedächtnis eingeprägt werden.
Wie hierin verwendet, sind die Begriffe „ursprüngliche Form", „vorher
definierte Form", „vorbestimmte
Form" und „permanente
Form" gleichbedeutend
und sollen untereinander austauschbar verwendet werden. Eine temporäre Form
kann festgelegt werden, indem das Material auf eine Temperatur erwärmt wird,
die höher
als eine Wärmeumwandlungstemperatur
eines jeglichen weichen Segments ist, jedoch unter der letzten Umwandlungstemperatur
liegt, eine äußere Spannung
oder Belastung aufgebracht wird, um das SMP zu verformen, und es
dann unter die bestimmte Wärmeumwandlungstemperatur
des weichen Segments abgekühlt
wird, während
die verformende äußere Spannung
oder Belastung aufrechterhalten wird.
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Die
permanente Form kann wiedererlangt werden, indem das Material, während die
Spannung oder Belastung entfernt ist, über die bestimmte Wärmeumwandlungstemperatur
des weichen Segments, jedoch unter die letzte Umwandlungstemperatur
erwärmt
wird. Es sollte somit einzusehen sein, dass es durch Kombinieren
mehrerer weicher Segmente möglich
ist, mehrere temporäre
Formen zu zeigen, und mit mehreren harten Segmenten kann es möglich sein,
mehrere permanente Formen zu zeigen. In ähnlicher Weise wird bei Verwendung
eines Ansatzes mit einer Schichtung oder einem Verbund eine Kombination
aus mehreren SMPs Übergänge zwischen
mehreren temporären
und permanenten Formen zeigen.
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Das
Formgedächtnismaterial
kann auch ein piezoelektrisches Material umfassen. In bestimmten Ausführungsformen
kann das piezoelektrische Material auch als ein Aktuator ausgebildet
sein, um ein schnelles Ausfahren vorzusehen. Wie hierin verwendet,
wird der Begriff „piezoelektrisch" verwendet, um ein
Material zu beschreiben, das sich mechanisch verformt (die Form ändert),
wenn ein Spannungspotential angelegt wird, oder umgekehrt eine elektrische
Ladung erzeugt, wenn es mechanisch verformt wird. Piezoelektrische
Materialien zeigen eine geringe Änderung
in den Abmessungen, wenn sie der angelegten Spannung unterworfen
werden, wobei das Ansprechen zu der Stärke des angelegten Feldes proportional
ist und sehr schnell erfolgt (in der Lage ist, den Bereich von tausend
Hertz ohne weiteres zu erreichen). Da ihre Abmessungsänderung
gering ist (z. B. kleiner als 0,1%), werden sie, um das Ausmaß ihrer
Abmessungsänderung
drastisch zu erhöhen, üblicherweise
in Form von piezokeramischen unimorphen und bimorphen flachen Patch-Aktuatoren verwendet,
die derart aufgebaut sind, dass sie sich beim Anlegen einer relativ
niedrigen Spannung in eine konkave oder konvexe Form verbiegen.
Die Formänderung/Verbiegung
solcher Patches innerhalb der Auskleidung des Halters ist geeignet,
um den gehaltenen Gegenstand zu ergreifen/freizugeben.
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Ein
Typ eines Unimorphs ist eine Struktur, die aus einem einzigen piezoelektrischen
Element besteht, das außen
mit einer/m flexiblen Metallfolie oder -streifen verbunden ist,
die/der durch das piezoelektrische Element stimuliert wird, wenn
sie/er mit einer sich ändernden
Spannung aktiviert wird, und zu einer axialen Wölbung oder Auslenkung führt, wenn sie/er
der Bewegung des piezoelektrischen Elements entgegenwirkt. Die Aktuatorbewegung
für einen
Unimorph kann durch Zusammenziehung oder Ausdehnung erfolgen. Unimorphe
können
eine Dehnung bis zu einer Höhe
von etwa 10% zeigen, jedoch können sie
im Allgemeinen nur geringen Belastungen relativ zu den Gesamtabmessungen
der unimorphen Struktur standhalten.
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Im
Gegensatz zu der unimorphen piezoelektrischen Vorrichtung umfasst
eine bimorphe Vorrichtung eine dazwischen liegende flexible Metallfolie, die
zwischen zwei piezoelektrischen Elementen geschichtet angeordnet
ist. Bimorphe zeigen mehr Verschiebung als Unimorphe, da sich ein
keramisches Element unter der angelegten Spannung zusammenziehen
wird, während
sich das andere ausdehnt. Bimorphe können Dehnungen bis zu etwa
20% zeigen, aber können
im Allgemeinen, ähnlich
wie Unimorphe, keinen hohen Belastungen relativ zu den Gesamtabmessungen
der unimorphen Struktur standhalten.
-
Beispielhafte
piezoelektrische Materialien umfassen anorganische Verbindungen,
organische Verbindungen und Metalle. Was organische Materialien
betrifft, so können
alle Polymermaterialien mit einer nicht zentralsymmetrischen Struktur
und (einer) Gruppe(n) mit einem starken Dipolmoment an der Hauptkette
oder an der Seitenkette oder an beiden Ketten innerhalb der Moleküle als Kandidaten
für den piezoelektrischen
Film verwendet werden. Beispiele für Polymere umfassen Polynatrium-4-Styrolsulfat („PSS"), Poly S-119 (Polyvinylamin-Hauptketten-Azochromophor) und
ihre Derivate; Polyfluorkohlenstoffe, umfassend Polyvinylidenfluorid
(„PVDF"), sein Copolymer
Vinylidenfluorid („VDF"), Trifluorethylen
(„TrFE") und ihre Derivate;
Polychlorkohlenwasserstoffe, umfassend Polyvinylchlorid („PVC"), Polyvinylidenchlorid
(„PVC2") und ihre Derivate;
Polyacrylonitrile („PAN") und ihre Derivate;
Polycarbonsäuren,
umfassend Polymethacrylsäure
(„PMA") und ihre Derivate;
Polyharnstoffe und ihre Derivate; Polyurethane („PU") und ihre Derivate; Biopolymermo leküle wie z.
B. Poly-L-Milchsäuren
und ihre Derivate und Membranproteine wie auch Phosphat-Biomoleküle; Polyaniline
und ihre Derivate und alle Derivate der Tetramine; Polyimide, umfassend
Kapton®-Moleküle und Polyetherimid
(„PEI") und ihre Derivate;
alle Membranpolymere; Poly-(N-Vinylpyrrolidon) („PVP")-Homopolymer und
seine Derivate und Zufalls-PVP-Co-Vinylacetat
(„PVAc")-Copolymere; und alle
aromatischen Polymere mit Dipolmomentgruppen in der Hauptkette oder
den Seitenketten oder sowohl in der Hauptkette als auch den Seitenketten;
sowie Kombinationen, die zumindest eines der vorhergehenden umfassen.
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Des
Weiteren können
piezoelektrische Materialien Pt, Pd, Ni, T, Cr, Fe, Ag, Au, Cu und
Metall-Legierungen, die zumindest eines der vorhergehenden umfassen,
und Kombinationen umfassen, die zumindest eines der vorhergehenden
umfassen. Diese piezoelektrischen Materialien können z. B. auch ein Metalloxid
wie z. B. SiO2, Al2O3, ZrO2, TiO2, SrTiO3, PbTiO3, BaTiO3, FeO3, Fe3O4,
ZnO und Kombinationen mit zumindest einem der vorhergehenden umfassen;
sowie Verbindungen der Gruppen VIA und IIB wie z. B. CdSe, CdS,
GaAs, AgCaSe2, ZnSe, GaP, InP, ZnS und Kombinationen,
die zumindest eines der vorhergehenden umfassen.
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Beispielhafte
Materialien mit variablem Modul umfassen auch magnetorheologische
(MR) und ER-Polymere. MR-Polymere sind Suspensionen von magnetisch
polarisierbaren Partikeln mit Mikrometergröße (z. B. ferromagnetischen
oder paramagnetischen Partikeln, wie unten beschrieben) in einem
Polymer (z. B. einem duroplastischen elastischen Polymer oder Kautschuk).
Beispielhafte Polymermatrizen umfassen Polyalphaolefine, Naturkautschuk,
Silikon, Polybutadien, Polyethylen, Polyisopren und Kombinationen
mit zumindest einem der vorhergehenden.
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Die
Steifigkeit und unter Umständen
die Form der Polymerstruktur werden erzielt, indem die Scher- und
Kompressions/Zug-Moduln dadurch verändert werden, dass die Stärke des
angelegten magnetischen Feldes variiert wird. Die MR-Polymere entwickeln
ihre Struktur typischerweise, wenn sie einem magnetischen Feld so
kurz wie einige wenige Millisekunden ausgesetzt werden, wobei die
Steifigkeits- und Formänderungen
zu der Stärke
des angelegten Feldes proportional sind. Werden die MR-Polymere nicht länger dem
magnetischen Feld ausgesetzt, kehrt sich der Vorgang um und das
Elastomer kehrt in seinen Zustand mit niedrigerem Modul zurück. Die kompakte
Unterbringung der felderzeugenden Spulen stellt allerdings eine
Herausforderung dar.
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Elektronische
elektroaktive Polymere (EAPs) sind ein Laminat aus einem Paar Elektroden
mit einer Zwischenschicht aus einem dielektrischen Material mit
einem niedrigen Elastizitätsmodul.
Ein Anlegen eines Potentials zwischen den Elektroden drückt die Zwischenschicht
zusammen und bewirkt, dass sie sich in der Ebene ausdehnt. Sie zeigen
ein Ansprechen, das proportional zu dem angelegten Feld ist, und
können
mit hohen Frequenzen betätigt
werden. Formverändernde
EAP-Laminatfolien wurden demonstriert. Ihr Hauptnachteil besteht
darin, dass sie angelegte Spannungen benötigen, die um ungefähr drei
Größenordnungen
größer sind
als jene, die von Piezoelektrika benötigt werden.
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Elektroaktive
Polymere umfassen jene Polymermaterialien, die in Ansprechen auf
elektrische oder mechanische Felder piezoelektrische, pyroelektrische
oder elektrostriktive Eigenschaften aufweisen. Ein Beispiel eines
elektrostriktiven Pfropfelastomers mit einem piezoelektrischen Polyvinylidenfluorid-Trifluorethylen-Copolymer.
Diese Kombination besitzt die Fähigkeit,
eine variable Menge von ferroelektrischen elektrostriktiven molekularen
Verbundsystemen zu erzeugen.
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Materialien,
die zur Verwendung als ein elektroaktives Polymer geeignet sind,
können
jedes/n im Wesentlichen isolierende/n Polymer und/oder Gummi umfassen,
das/der sich in Ansprechen auf eine elektrostatische Kraft verformt
oder dessen Verformung zu einer Änderung
eines elektrischen Feldes führt.
Beispielhafte Materialien, die zur Verwendung als ein vorverformtes
Polymer geeignet sind, umfassen Silikonelastomere, Acrylelastomere,
Polyurethane, thermoplastische Elastomere, Copolymere mit PVDF,
druckempfindliche Haftmittel, Fluorelastomere und Polymere, die
Silikon- und Acrylkomponenten umfassen (z. B. Copolymere mit Silikon- und Acrylkomponenten,
Polymermischungen mit einem Silikonelastomer und einem Acrylelastomer
und dergleichen umfassen).
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Materialien,
die als ein elektroaktives Polymer verwendet werden, können auf
der Basis einer oder mehrerer Materialeigenschaften wie z. B. einer hohen
elektrischen Durchbruchsfeldstärke,
eines niedrigen Elastizitätsmoduls
(z. B. für
große
oder kleine Verformungen), einer hohen Dielektrizitätskonstante
und dergleichen ausgewählt
sein. In einer Ausführungsform
kann das Polymer derart ausgewählt sein,
dass es einen Elastizitätsmodul
von höchstens etwa
100 MPa aufweist. In einer weiteren Ausführungsform kann das Polymer
derart ausgewählt
sein, dass es einen maximalen Betätigungsdruck zwischen etwa
0,05 Megapascal (MPa) und etwa 10 MPa oder im Spezielleren zwischen
etwa 0,3 MPa und etwa 3 MPa aufweist. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Polymer derart ausgewählt
sein, dass es eine Dielektrizitätskonstante
zwischen etwa 2 und etwa 20 und im Spezielleren zwischen etwa 2,5 und
etwa 12 aufweist. Die vorliegende Offenlegung soll nicht auf diese
Bereiche beschränkt
sein. Idealerweise wären
Materialien mit einer höheren
Dielektrizitätskonstante
als die oben angegebenen Bereiche wünschenswert, wenn die Materialien
sowohl eine hohe Dielektrizitätskonstante
als auch eine hohe Durch schlagfestigkeit hätten. In vielen Fällen können elektroaktive
Polymere als dünne
Filme hergestellt und implementiert sein, die z. B. eine Dicke von
weniger als oder gleich etwa 50 Mikrometer aufweisen.
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Da
elektroaktive Polymere sich bei hohen Dehnungen durchbiegen können, sollten
sich an den Polymeren befestigte Elektroden ebenso durchbiegen,
ohne die mechanische oder elektrische Leistung zu beeinträchtigen.
Im Allgemeinen können
zur Verwendung geeignete Elektroden jede Form aufweisen und aus
jedem Material sein, vorausgesetzt, sie sind in der Lage, eine geeignete
Spannung an ein elektroaktives Polymer zu liefern oder von diesem
eine geeignete Spannung zu empfangen. Die Spannung kann entweder
konstant sein oder sich mit der Zeit ändern. In einer Ausführungsform
kleben die Elektroden an einer Oberfläche des Polymers. Elektroden, die
an dem Polymer kleben, können
vorzugsweise fügsam
sein und sich der sich verändernden
Form des Polymers anpassen. Die Elektroden können nur an einem Abschnitt
eines elektroaktiven Polymers angelegt sein und eine aktive Fläche gemäß ihrer Geometrie
definieren. Verschiedene Arten von Elektroden umfassen strukturierte
Elektroden mit Metallspuren und Ladungsverteilungsschichten, strukturierte
Elektroden mit verschiedenen Maßen
außerhalb
der Ebene, leitfähige
Pasten (wie z. B. Kohlepasten und Silberpasten), kolloidale Suspensionen, leitfähige Materialien
mit einem hohen Aspektverhältnis
(wie z. B. Kohlenstofffilamente und Kohlenstoff-Nanoröhrchen und
Mischungen aus ionisch leitfähigen
Materialien) wie auch Kombinationen sein, die zumindest eines der
vorhergehenden umfassen.
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Beispielhafte
Elektrodenmaterialien können Grafit,
Ruß, kolloidale
Suspensionen, Metalle (einschließlich Silber und Gold), gefüllte Gele
und Polymere (z. B. silbergefüllte
und kohlenstoffgefüllte
Gele und Polymere) und ionisch oder elektronisch leitfähige Polymere
wie auch Kombinationen mit zumindest einem der vorhergehenden umfassen.
Es ist einzusehen, dass bestimmte Elektrodenmaterialien mit gewissen
Polymeren gut funktionieren können
und mit anderen nicht so gut funktionieren können. Zum Beispiel funktionieren
Kohlenstofffilamente gut mit Acrylelastomerpolymeren und nicht so
gut mit Silikonpolymeren.
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Magnetostriktiva
sind Festkörper,
die eine starke mechanische Verformung entwickeln, wenn sie einem äußeren magnetischen
Feld unterworfen werden. Dieses Phänomen der Magnetostriktion
wird den Drehungen von kleinen magnetischen Domänen in den Materialien zugeschrieben,
die zufällig
orientiert sind, wenn das Material keinem magnetischen Feld ausgesetzt
ist. Die Formänderung
ist am größten bei
ferromagnetischen oder ferromagnetischen Festkörpern. Diese Materialien besitzen
ein sehr schnelles Ansprechvermögen,
wobei die Dehnung proportional zu der Stärke des angelegten magnetischen
Feldes ist, und sie kehren nach dem Entfernen des Feldes in ihre
Ausgangsabmessung zurück.
Diese Materialien besitzen jedoch maximale Dehnungen von etwa 0,1
bis etwa 0,2 Prozent.
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Diese
schriftliche Beschreibung verwendet Beispiele, um die Erfindung
offenzulegen, darunter die beste Art, und auch, um jedem Fachmann
zu ermöglichen,
die Erfindung herzustellen und zu verwenden. Der patentfähige Umfang
der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann weitere
Beispiele umfassen, die dem Fachmann in den Sinn kommen. Solche
weiteren Beispiele sollen innerhalb des Umfangs der Ansprüche liegen,
wenn sie strukturelle Elemente aufweisen, die sich nicht von der wörtlichen
Darlegung der Ansprüche
unterscheiden, oder wenn sie gleiche strukturelle Elemente mit unwesentlichen
Unterschieden von der wörtlichen
Darlegung der Ansprüche
umfassen.