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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederverwenden von bei einem
Lackiervorgang anfallendem Lacküberschuss, bei welchem
der Lacküberschuss mittels einer regenerierbaren Abtrenneinrichtung
aus einem den Lacküberschuss aufweisenden Luftstrom abgetrennt
wird, und bei welchem die mit dem Lacküberschuss beaufschlagte
Abtrenneinrichtung durch Abscheiden des Lacküberschusses
regeneriert wird.
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Die
DE 10 2005 013 711
A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Abtrennen von Nasslack-Überschuss
(Overspray), wobei als Abtrenneinrichtung regenerierbare Oberflächenfilter
im Abluftstrom angeordnet sind. Bei der Trockenabscheidung mittels
der regenerierbaren Oberflächenfilter wird keine Flüssigkeit
zum Auswaschen des Lacküberschusses aus dem Abluftstrom
verwendet. Zum Regenerieren ist der Lacküberschuss von
den Oberflächenfiltern in einem Abreinigungsschritt abscheidbar.
Zum Erleichtern des Abscheidens des Lacküberschusses von den
Oberflächenfiltern kann der Oberflächenfilter
mit einem Precoat-Material, beispielsweise mit Kalk, Aluminiumsilikat,
Aluminiumoxid, Siliziumoxid oder Pulverlack vorbeschichtet sein.
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Als
nachteilig bei einer derartigen Trockenabscheidung ist der Umstand
anzusehen, dass einer weitgehend unschädlichen Weiterverwendung
des von der Abtrenneinrichtung abgeschiedenen Lacküberschusses,
welcher als Sondermüll einzustufen ist, vergleichsweise
enge Grenzen gesetzt sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine weitgehend unschädliche
Weiterverwendung für den Lacküberschuss anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, durch einen Zuschlagstoff mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10 und durch eine Verwendung eines Zuschlagstoffs mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Wiederverwenden
von bei einem Lackiervorgang anfallenden Lacküberschuss,
bei welchem der Lacküberschuss mittels einer regenerierbaren
Abtrenneinrichtung aus einem den Lacküberschuss aufweisenden
Luftstrom abgetrennt wird, und bei welchem die mit dem Lacküberschuss
beaufschlagte Abtrenneinrichtung durch Abscheiden des Lacküberschusses regeneriert
wird, wird der Lacküberschuss als Zuschlagstoff einem Lack,
einer Farbe, einem Kunststoff oder dergleichen zugeführt.
Durch das Wiederverwenden des den Lacküberschuss umfassenden Zuschlagstoffs
ist eine Entsorgung des Lacküberschusses als Sondermüll
vermeidbar und somit eine erhebliche Kosteneinsparung realisierbar.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch das Abscheiden
des Lacküberschusses ein preisgünstiger Rohstoff
mit sehr hochwertigen Eigenschaften gewinnbar ist, wenn der abgeschiedene Lacküberschuss
als Zuschlagstoff wiederverwendet wird. Durch das Vermeiden der
Entstehung von Sondermüll bei der Trockenabscheidung des
bei dem Lackiervorgang anfallenden Lacküberschusses ist
einerseits ein verbesserter Schutz der Umwelt gegeben und andererseits
ein hochwertiger Rohstoff zum Wiederverwenden bereitgestellt.
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Der
Nasslack-Überschuss kann beim Regenerieren der Abtrenneinrichtung
dann besonders einfach von der Abtrenneinrichtung abgeschieden werden,
wenn die Abtrenneinrichtung zuvor mit einem Lösemittel,
etwa mit entmineralisiertem Wasser, beaufschlagt wurde.
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Alternativ
oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass der Lacküberschuss
durch Absorption an ein auf die Abtrenneinrichtung aufgebrachtes
Absorptionsmittel aus dem Luftstrom abgetrennt wird, wobei das Absorptionsmittel
beim Regenerieren der Abtrenneinrichtung zusammen mit dem absorbierten Lacküberschuss
von der Abtrenneinrichtung abgeschieden wird. Durch das Aufbringen
des Absorptionsmittels auf die Abtrenneinrichtung kann besonders
gut sichergestellt werden, dass eine Oberfläche der Abtrenneinrichtung
nicht durch den Nasslack-Überschuss verklebt. Andererseits
ist durch ein absorptionsmittelfreies Abtrennen des Lacküberschusses
aus dem Abluftstrom der Lacküberschuss in besonders reiner,
besonders gut wiederzuverwendender Form abtrennbar.
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Sofern
bei dem Lackiervorgang farbiger Nasslack verwendet wird, kann der
Zuschlagstoff dem Lack, der Farbe, dem Kunststoff oder dergleichen
zum Einstellen oder Verändern eines Farbtons des Lacks,
der Farbe, des Kunststoffs oder dergleichen zugeführt werden.
Durch Einarbeiten des farbigen Zuschlagstoffs in den Lack, die Farbe,
den Kunststoff oder dergleichen kann eine dem Lack, der Farbe, dem
Kunststoff oder dergleichen zuzugebende Menge an Pigmenten zum Einstellen
oder Verändern des Farbtons verringert werden.
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Bei
dem den Lacküberschuss umfassenden Zuschlagstoff kann das
Absorptionsmittel Steinmehl, insbesondere Trassmehl, Calciumcarbonat,
Talk, ein oberflächenaktives Silikat, insbesondere nanodisperses
Siliziumdioxid, oder dergleichen anorganisches Pulver umfassen.
Ergänzend oder alternativ kann zum Vorbeschichten der Abtrenneinrichtung
ein organisches, insbesondere Kunststoff und/oder Kunststoffschaum
umfassendes Pulver in einem Vorbeschichtungsschritt auf die Abtrenneinrichtung
aufgebracht werden. Je nach Material, welchem das Gemisch aus Absorptionsmittel
und an dieses adsorbiertem Lacküberschuss zugeführt
werden soll, kann es vorteilhaft sein, nur ein einziges, somit besonders reines,
Absorptionsmittel auf die Abtrenneinrichtung aufzubringen. Für
spezifische Anwendungsfälle kann jedoch auch eine Mischung
verschiedener Absorptionsmittel vorteilhaft sein. Die verschiedenen
Absorptionsmittel können hierbei insbesondere in ihrer
Zusammensetzung einer in dem zu erzeugenden Endprodukt, etwa dem
Lack, der Farbe, dem Kunststoff oder dergleichen, gewünschten
Zusammensetzung üblicherweise zu verwendender Zuschlagstoffe
angepasst werden.
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Bei
dem Weiterverarbeitungsprodukt kann es sich insbesondere um einen
Karosserielack, etwa um einen Dual-Cure-Lack oder um ein dergleichen mittels
UV-Licht aushärtbares Lacksystem, einen Metalliclack oder
dergleichen handeln, welchem der den Lacküberschuss umfassende
Zuschlagstoff zugeführt wird. Insbesondere beim Einarbeiten
des den Zuschlagstoff umfassenden Lacküberschusses in einem
Kunststoff-Trägermaterial ist es von Vorteil, als Absorptionsmittel,
mit welchem die Abtrenneinrichtung vorbeschichtet wird, das organische
Kunststofffeinpulver bzw. Kunststoffmehl und/oder Kunststoffschaum-Pulver
einzusetzen.
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Wird
der ohnehin für den Lack, die Farbe, den Kunststoff oder
dergleichen vorgesehene hochwertige Rohstoff als Absorptionsmittel
eingesetzt, so ist auf besonders effiziente, umweltschonende Art und
Weise der Farbton des jeweiligen Produkts mittels des abgetrennten
Lacküberschusses einstellbar. Bei der Farbe, welcher der
Lacküberschuss als Zuschlagstoff zugeführt wird,
kann es sich insbesondere um eine Dispersionsfarbe handeln.
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Der
Lacküberschuss kann, insbesondere thermisch, ausgehärtet
und/oder in noch reaktivem Zustand dem Lack, der Farbe, dem Kunststoff
oder dergleichen zugeführt werden. Hierbei kann eine Korngröße
des ausgehärteten Lacküberschusses und/oder eine
Korngröße des mit dem ausgehärteten Lacküberschuss
beladenen Absorptionsmittels, etwa durch Mahlen, verringert werden.
Durch das sofortige Dispergieren bzw. Einarbeiten des Lacküberschusses
und/oder des mit dem Lacküberschuss beladenen Absorptionsmittels
in noch reaktivem Zustand in das neue Trägermaterial kann
eine besonders homogene Farbgebung erreicht werden.
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Beim
Einarbeiten des Lacküberschusses und/oder des mit dem Lacküberschuss
beladenen Absorptionsmittels in ein neues Beschichtungsmaterial,
etwa den Lack, die Farbe oder den Kunststoff, können durch
die Art des verwendeten Absorptionsmittels, einen Beladungsgrad
des Absorptionsmittels mit dem Lacküberschuss und/oder
durch einen Mengenanteil des Lacküberschusses in dem Beschichtungsmaterial
Eigenschaften des Beschichtungsmaterials gezielt beeinflusst werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe gelöst
durch einen Zuschlagstoff für einen Lack, eine Farbe, einen Kunststoff
oder dergleichen, wobei der Zuschlagstoff einen mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei einem Lackiervorgang gewonnenen Lacküberschuss umfasst.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Zuschlagstoffs
für einen Lack, eine Farbe, einen Kunststoff oder dergleichen,
wobei der Zuschlagstoff einen mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einem Lackvorgang gewonnenen Lacküberschuss umfasst.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
schematisierte Ansicht einer Lackieranlage zum Lackieren einer Fahrzeugkarosserie,
wobei die Lackieranlage eine Trockenabscheidungseinrichtung umfasst;
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2 eine
Abtrenneinrichtung der Trockenabscheidungseinrichtung gemäß 1 in
teilweise geschnittenen, vergrößerten Detailausschnitten;
und
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3 schematisch
ein Abscheiden eines Lacküberschusses von einer Oberfläche
der Abtrenneinrichtung gemäß 2.
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Die
in 1 in einer schematischen, perspektivischen Ansicht
gezeigte Lackieranlage 10 umfasst einen Lackierbereich 12,
welcher vorliegend oberhalb einer Trockenabscheidungseinrichtung 14 angeordnet
ist. In einer alternativen Ausführungsform der Lackieranlage 10 kann
die Trockenabscheidungseinrichtung 14 auch in Reihe zu
dem Lackierbereich 12, also auf dem gleichen Höhenniveau
wie der Lackierbereich 12 angeordnet sein.
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Der
Lackierbereich 12 ist gemäß 1 seitlich
begrenzt durch jeweils eine linke und eine rechte Seitenwand 16 und
unterseitig durch einen Boden 18. Auf dem Boden 18 befindet
sich eine Fördereinrichtung 20, welche vorliegend
eine zu lackierende Fahrzeugkarosserie 22 fördert.
Bezogen auf eine Förderrichtung der Fahrzeugkarosserie 22 ist
jeweils links und rechts der Fahrzeugkarosserie 22 eine
Beaufschlagungseinrichtung 24 angeordnet, mittels welcher
die Fahrzeugkarosserie 22 mit Nasslack beaufschlagbar ist.
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Der
Boden 18 des Lackierbereichs 12 ist für bei
einem Lackiervorgang anfallenden Lacküberschuss (Nasslack-Overspray)
durchlässig, so dass der Lacküberschuss in die
vorliegend unterhalb des Lackierbereichs 12 angeordnete
Trockenabscheidungseinrichtung 14 gelangen kann.
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Der
Lackierbereich kann von Seitenwand 16 zu Seitenwand 16 eine
Breite von etwa 5,5 Metern und die Trockenabscheidungseinrichtung 14 eine Höhe
von etwa 4,5 Metern aufweisen. Vorliegend sind Seitenwände 26 der
Trockenabscheidungseinrichtung 14 in vertikaler Richtung
fluchtend zu den Seitenwänden 16 des Lackierbereichs 12 angeordnet.
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Die
Trockenabscheidungseinrichtung 14 umfasst innerhalb der
Seitenwände 26 angeordnete Abtrenneinrichtungen 28,
welche vorliegend als Oberflächenfilter ausgebildet sind.
Hierbei sind jeweils eine Mehrzahl von Oberflächenfiltern
in Förderrichtung parallel zueinander angeordnet. Die Trockenabscheidungseinrichtung 14 ist
vorliegend bezüglich einer Mittelebene, welche gemäß 1 durch
eine senkrechte Wand 30 gebildet ist, symmetrisch aufgebaut.
Die senkrechte Wand 30 ist parallel zu den Seitenwänden 26 ausgerichtet
und in Richtung auf den Boden 18 des Lackierbereichs 12 hin
von dem Boden 18 beabstandet.
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Der
Lackierbereich 12 wird vorliegend während des
Lackiervorgangs der Fahrzeugkarosserie 22 mit Zuluft beaufschlagt,
wobei der Lacküberschuss mit einem Abluftstrom aus dem
Lackierbereich 12 ausgetragen und der Trockenabscheidungseinrichtung 14 zugeführt
wird. Bei einer Länge des Lackierbereichs 12 von
etwa 32 Metern kann der Zuluftstrom etwa zu einem Luftdurchsatz
von 220.000 m3 pro Stunde in der Lackieranlage 10 führen.
Rund achtzig Prozent des Zuluftstroms werden hierbei durch im Kreislauf
geführte, gereinigte Abluft bereitgestellt, so dass lediglich
rund zwanzig Prozent des Zuluftstroms als Frischluft bereitzustellen
sind.
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Die
Abtrenneinrichtungen 28 sind vorliegend durch oberseitig
derselben angeordnete Schutzeinrichtungen 32 vor einer
direkten Beaufschlagung mit Nasslack geschützt. An einem
der senkrechten Wand 30 zugewandten Endbereich der Schutzeinrichtungen 32 ist
jeweils eine Zuführeinrichtung 34 angeordnet. Über
diese Zuführeinrichtung 34 ist in einen zwischen
den Schutzeinrichtungen 32 und der senkrechten Wand 30 ausgebildeten
Bereich der Trockenabscheidungseinrichtung 14 ein Absorptionsmittel
zuführbar.
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Das
Absorptionsmittel, welches ein anorganisches und/oder ein organisches
Pulver umfassen kann, wird vorliegend in einem Vorbeschichtungsschritt
auf die Abtrenneinrichtungen 28 aufgebracht. Als Absorptionsmittel
können hierbei Steinmehl, insbesondere Trassmehl, Calciumcarbonat,
Talk, oberflächenaktive Silikate, insbesondere nanodisperses Siliziumdioxid,
Kunststofffeinpulver, Kunststoffmehl, und/oder Kunststoffschaum
umfassende Pulver Verwendung finden.
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Die
Abtrenneinrichtungen 28 sind vorliegend, ebenso wie die
Schutzeinrichtungen 32, im Wesentlichen senkrecht zu den
Seitenwänden 26 angeordnet. In alternativen Ausführungsformen
der Lackieranlage 10 sind auch in Bezug auf eine vorliegend
durch die Seitenwänden 26 gegebene Richtung geneigte
Anordnungen der Abtrenneinrichtungen 28 und/oder der Schutzeinrichtungen 32 vorstellbar. Ebenso
können die Schutzeinrichtungen 32 ganz oder teilweise
entfallen.
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Vorliegend
schließen geneigte Prallwände 36 so an
die senkrechte, die Mittelebene der Trockenabscheidungseinrichtung 14 darstellende
Wand 30 an, dass ein Beaufschlagen eines Bodens 38 der Trockenabscheidungseinrichtung 14 mit
dem Lacküberschuss und/oder Absorptionsmittel zumindest weitgehend
verhindert ist. Die Prallwände 36 bilden gleichzeitig
Seitenwände von Auffangtrichtern 40, welche unterseitig
der Abtrenneinrichtungen 28 angeordnet sind.
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Aus
den Auffangtrichtern 40 ist das mit dem Lacküberschuss
beladene Absorptionsmittel, welches in dem Vorbeschichtungsschritt
auf die Abtrenneinrichtung 28 aufgebracht wurde, nach dem
Abscheiden von den Abtrenneinrichtungen 28 abführbar.
An jede einzelne der zueinander parallel angeordneten Abtrenneinrichtungen 28 ist
ein Abluftrohr 42 angeschlossen, wobei die Abluftrohre 42 in
jeweils einen seitlich außerhalb der Seitenwand 26 angeordneten
Abluftkanal 44 münden. Mittels einer Pumpeinrichtung
ist in dem Abluftkanal 44 ein Luftstrom einstellbar, welcher
zum Beaufschlagen eines inneren Hohlraums der Abtrenneinrichtung 28 mit
einem Saugdruck führt. Dadurch ist ein besonders effektives
Anhaften des Adsorptionsmittels und/oder des Lacküberschusses
an der Abtrenneinrichtung 28 erreichbar.
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2 zeigt
eine einzelne, der als Oberflächenfilter ausgebildeten
Abtrenneinrichtungen 28 in einer perspektivischen, teilweise
geschnittenen Ansicht. Hierbei weist jeder Oberflächenfilter
vier jeweils zueinander parallele und einander in Form und Abmessungen
gleiche Filterelemente 46 auf. Eine Oberfläche 48 jedes
der Filterelemente 46, von denen in 2 zwei geschnitten
dargestellt sind, ist wellenförmig, so dass eine besonders
große Oberfläche 48 je Filterelement 46 bereitgestellt
ist.
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Ein
innerer Hohlraum 50 jedes der Filterelemente 46 ist
insbesondere während des Vorbeschichtens der Abtrenneinrichtung 28 mit
dem Saugdruck beaufschlagbar, so dass das Absorptionsmittel an der
Oberfläche 48 besonders gut gehalten ist. Eine
Strömungsrichtung der Druckluft ist in 2 in einer
ausschnittsweise gezeigten Vergrößerung des geschnittenen
Filterelements 46 durch einen Strömungspfeil 52 dargestellt.
Sowohl beim Vorbeschichten der Oberfläche 48 des
Filterelements 46 mit dem Absorptionsmittel als auch beim
Abtrennen des Lacküberschusses aus der Abluft in der Trockenabscheidungseinrichtung 14 kann
der Hohlraum 50 mit dem Saugdruck beaufschlagt werden.
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Das
Vorbeschichten der Abtrenneinrichtungen 28 mit dem Absorptionsmittel
kann hierbei diskontinuierlich erfolgen, also vor dem Beaufschlagen der
Fahrzeugkarosserie 22 mit dem Nasslack mittels der Beaufschlagungseinrichtungen 24,
und/oder während die Fahrzeugkarosserie 22 mit
dem Nasslack beaufschlagt wird.
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In
Abhängigkeit von einer Beladung der Oberfläche 48 der
Abtrenneinrichtung 28 kann der an das Absorptionsmittel
absorbierte Lacküberschuss zusammen mit dem Absorptionsmittel
von der Abtrenneinrichtung 28 abgeschieden und so die Abtrenneinrichtung 28 regeneriert
werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine Wirksamkeit
der Abtrenneinrichtung 28 zum Abtrennen des Lacküberschusses
aus der Abluft erhalten bleibt.
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Zum
Abscheiden des an das Absorptionsmittel gebundenen Lacküberschusses
von der Abtrenneinrichtung 28 kann der innere Hohlraum 50 mit Druckluft 54,
beispielsweise mit einem Druckstoß von 2 bis 6 bar, beaufschlagt
werden. Die Druckluft 54 ist in 2 schematisch
durch entsprechende Strömungspfeile dargestellt.
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Je
nach Art der in dem Lackierbereich 12 lackierten Teile,
etwa der Fahrzeugkarosserie 22, ist mit einem unterschiedlich
großen Anfall von Lacküberschuss zu rechnen. Entsprechend
ist beim Lackieren von Kleinteilen mit einer größeren
Menge an anfallendem Lacküberschuss zu rechnen und somit ein
häufigeres Regenerieren der Abtrenneinrichtung 28 erforderlich,
als wenn vergleichsweise großflächige Teile lackiert
werden.
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Das
Regenerieren der Abtrenneinrichtung 28 erfolgt somit in
vorteilhafter Weise in Abhängigkeit von der Beladung der
Abtrenneinrichtung 28. Ergänzend oder alternativ
kann vorgesehen sein, die Abtrenneinrichtung 28 jeweils
nach einem maximalen Zeitabschnitt, etwa nach Ablauf einer Arbeitsschicht, zu
regenerieren. Insbesondere kann es vorteilhaft sein, die Abtrenneinrichtung 28 jeweils
dann zu regenerieren, wenn mittels der Beaufschlagungseinrichtung 24 das
zu lackierende Teil, etwa die Fahrzeugkarosserie 22, mit
einer neuen Farbe oder mit einem andersartigen Lack versehen wird,
so dass ein besonders reiner Lacküberschuss beim Regenieren
erhalten wird.
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3 zeigt
schematisch eine Abfolge von Schritten beim Vorbeschichten und Regenerieren
der Abtrenneinrichtung 28. Hierbei ist schematisch ein Ausschnitt
aus einem Filterelement 46 gezeigt. Jedes Filterelement 46 umfasst
gemäß 3 einen porösen Grundkörper 56,
auf welchen eine die Oberfläche 48 bildende Membran 58 aufgebracht
ist. In einem ersten Vorbeschichtungsschritt wird auf die Membran 58 durch
Beaufschlagen des Hohlraums 50 mit dem Saugdruck, welcher
durch den Strömungspfeil 52 veranschaulicht ist,
das Absorptionsmittel 60 als anorganisches und/oder organisches Pulver
aufgebracht.
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Je
nach Eigenschaft der Membran 58 kann anstelle des Absorptionsmittels 60 oder
ergänzend zu dem Absorptionsmittel 60 ein, beispielsweise wässriges,
Lösungsmittel auf die Membran 58 aufgebracht werden,
wobei dieses Lösungsmittel ein Verkleben der Oberfläche 48 mit
dem Lacküberschuss verhindert. Wird die Membran 58 lediglich
mit dem Lösungsmittel anstelle des Absorptionsmittels 60 beaufschlagt
und im anschließenden Abreinigungsschritt der Lacküberschuss
von der Abtrenneinrichtung 28 abgeschieden und die Abtrenneinrichtung 28 so
regeneriert, so ist der Lacküberschuss in besonders reiner
Form gewinnbar.
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Gemäß dem
mit Bezug auf 3 veranschaulichten Verfahren
wird jedoch nach dem Vorbeschichten (Precoatieren) der Membran 58 mit
dem Absorptionsmittel 60 die Fahrzeugkarosserie 22 mit Nasslack
beaufschlagt und der Lacküberschuss 62 durch Absorbieren
an das Absorptionsmittel 60 aus dem Luftstrom abgetrennt.
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3 zeigt
des Weiteren schematisch den Abreinigungsschritt, in welchem durch
Beaufschlagen des inneren Hohlraums 50 mit der Druckluft 54 eine
Schicht des Absorptionsmittels 60 gemeinsam mit dem an
diese Schicht absorbierten Lacküberschuss 62 von
der Oberfläche 48 des Filterelements 46 abgeschieden
wird. Die Oberfläche 48 der Filterelemente 46,
und somit die Abtrenneinrichtung 28, ist dadurch regeneriert
und zum erneuten Abtrennen des Lacküberschusses 62 aus
dem Abluftstrom geeignet.
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Zum
in 3 schematisch gezeigten Vorbeschichten der Filterelemente 46 kann
insbesondere Trassmehl, also gemahlenes, natürliches Trassgestein
oder unter dem Handelsnamen Ulmer Weiß beziehbares, gemahlenes,
natürliches Calciumcarbonat oder dergleichen oberflächenaktives
Steinmehl Verwendung finden.
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Der
Lacküberschuss 62 und/oder der an das Absorptionsmittel 60 absorbierte
Lacküberschuss 62 kann als Zuschlagstoff einem
Lack, einer Farbe, einem Kunststoff oder dergleichen zugeführt
werden, wodurch eine besonders umwelt- und ressourcenschonende Wiederverwendung
des Lacküberschusses 62 ermöglicht ist
und auf ein teures und die Umwelt belastendes Deponieren des Lacküberschusses 62 als
Sondermüll verzichtet werden kann.
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Die
vorliegend beschriebene Trockenabscheidungseinrichtung 14 trägt
somit zum Vermeiden von Abfall und zum Bereitstellen besonders hochwertiger
und preisgünstiger Rohstoffe für Lacke, Farben, Kunststoffe
oder dergleichen bei. Je nach Art des in dem Lackierbereich 12 verwendeten
Lackes und in Abhängigkeit davon ob bzw. welches Absorptionsmittel 60 zum
Vorbeschichten der Abtrenneinrichtungen 28 verwendet wird,
kann der den Lacküberschuss 62 aufweisende Zuschlagstoff
in ein neues Beschichtungsmaterial bzw. einen neuen Kunststoff eingearbeitet
werden.
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- 10
- Lackieranlage
- 12
- Lackierbereich
- 14
- Trockenabscheidungseinrichtung
- 16
- Seitenwand
- 18
- Boden
- 20
- Fördereinrichtung
- 22
- Fahrzeugkarosserie
- 24
- Beaufschlagungseinrichtung
- 26
- Seitenwand
- 28
- Abtrenneinrichtung
- 30
- Wand
- 32
- Schutzeinrichtung
- 34
- Zuführeinrichtung
- 36
- Prallwand
- 38
- Boden
- 40
- Auffangtrichter
- 42
- Abluftrohr
- 44
- Abluftkanal
- 46
- Filterelement
- 48
- Oberfläche
- 50
- Hohlraum
- 52
- Strömungspfeil
- 54
- Druckluft
- 56
- Grundkörper
- 58
- Membran
- 60
- Adsorptionsmittel
- 62
- Lacküberschuss
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005013711
A1 [0002]